Das Cabildo hat die Subventionsanträge für Fotovoltaikanlagen des Jahres 2023 bearbeitet und verabschiedet. Die Summe der gutgesprochenen Subventionen der rund 300 Anträge beträgt 863.000 Euro. Gut investiertes Geld in zusätzliche 300 Solaranlagen und einen weiteren Schritt in die Richtung weg vom Schwerölkraftwerk zu erneuerbaren Energien.
Die Details des heutigen Bescheides können hier nachgelesen werden.
Puerto Naos
Wie bereits geschrieben verzögert sich die geplante Eröffnung des Strandes in Puerto Naos. Gestern fand keine Sitzung der PEINPAL statt, die nächste am kommenden Dienstag. Dann wird vielleicht das Protokoll verabschiedet. Klar scheint, dass man einen QR Code haben muss, um nach Puerto Naos zu kommen.
LP-2
Weil der Präsident Sergio Rodríguez versprach, dass die Arbeiten an der LP-2 (Kreisel Sombrero - San Nicolas) noch vor Ende des Jahres beginnen würden, aber dann das große Stillschweigen stattfand, fliegt ihm das von der Opposition der PP und PSOE nun gleich um die Ohren. "Ein weiteres nicht eingehaltenes Wahlversprechen" verkünden sie lauthals.
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist auf La Palma leicht zurückgegangen. Das Jahr schloss mit 200 Arbeitslosen weniger ab.
5 Millionen
Das Cabildo stellt für Gemeinden 5 Millionen Euro zum Landkauf bereit. Damit soll der Bau von öffentliche Wohnungsbau begünstigt werden.
Covid und Grippe
Die vielen Zusammentreffen vor Weihnachten haben zu einer Covid / Grippewelle geführt. Derzeit hört man überall, dass Leute krank sind. Ich habe auch Covid bin aber nach einer Woche wieder fit.
Die Mühlen mahlen offensichtlich doch etwas langsamer als Sergio gerne möchte. Sein schon mal angekündigter Rhythmus der eine Eröffnung des Strandes per 1. Januar in Aussicht stellte, kann nicht eingehalten werden. Nun hofft man auf Mitte Januar.
Der Kaltlufttropfen oder Höhentief - in spanisch DANA - hat den östlichen Kanareninseln zum Teil heftigen Regen beschert. Wir waren einmal mehr nicht am korrekten Ort um das kostbare Nass zu empfangen. Trotzdem hat es im Osten und Norden doch etwas geregnet und einige wenige Tropfen haben sich sogar nach El Paso verirrt.
Das ist nun vorbei. Der Kallufttropfen zieht nach Osten ab und aufgrund der Position des Azorenhochs, welches nicht bei den Azoren, sondern über Spanien liegt, geraten wir einmal mehr in eine Ostwindströmung und das heisst trockenere, wärmere Luftmassen und Calima.
Die letzte Nacht war in Tacande die kälteste dieses Winters. Das Thermometer erreichte am frühen Morgen nur noch 8,6°C, ist damit aber noch deutlich weg vom Jahrstief im Februar mit 5,9°C. Am Meer wie immer deutlich wärmer. In Puerto Naos lag die tiefste Temperatur in der letzten Nacht bei 17,6°C.
Das ist nun vorbei und die Temperaturen steigen kontinuierlich bis Sylvester auf rund 5°C über dem langjährigen Durchschnitt an. Dabei bleibt das Hoch fast stationär über der Iberischen Halbinsel und verhindert so, dass die vielen Tiefdruckgebiete, die sich im Moment im Atlantik befinden, die Kanaren erreichen können. Der Saharasand indessen schon. Es kommt wieder Calima auf.
Wir bereiten uns auf eine Öffnung von Puerto Naos für ein größeres Publikum (Strand) vor, um eventuell auch wieder in Puerto Naos mit dem Gleitschirm landen zu können. Gestern wurden in Puerto Naos alle Windfahnen ersetzt und auch am Klippenstartplatz haben wir neue installiert.
Der Klippenstartplatz und Puerto Naos befinden sich nach wie vor in einer Flugverbotszone, wir hoffen, dass sich diese Restriktionen in nächster Zeit vermindern und machen uns deshalb bereits jetzt parat.
Es läuft gerade viel mit Anträgen, Vorträgen und vorweihnachtlichem Zeugs und so ist mir das neue Dekret für die Sperrzone vom 18. Dezember schlichtweg durch gerutscht.
Die Montaña Quemada ist nun definitiv aus der Zone genommen worden. Das ist sehr erfreulich, eröffnet es doch endlich die Wanderwege von El Paso hoch bis zum Refugio El Pilar. Weiterhin vermisse ich die Feinarbeit. Man at sich leider auch bei dieser Edition nicht die Mühe genommen, die Zone wenigstens überall den Wanderwegen entlang zu legen und so bleibt es in einigen Teilen viel zu komplex für den unkundigen Touristen. So zum Beispiel südlich der Montaña Enrique wo man den Wanderweg 20 bis 50m in der Sperrzone lässt und der Wanderer die Schilder schlichtweg suchen muss.
Aber wollen wir es nicht ganz zerreden. Der neue Erlass ist endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere werden folgen.
Hier kann die Karte heruntergeladen werden.
Auch mit diesem Projekt, welches einer größeren Öffnung von Puerto Naos für das Publikum entspricht, scheinen wir rasch voran zu kommen. Der Präsident sagte gestern, dass noch ein Konzept erarbeitet wird um sicherzustellen, dass sich mit dem Öffnen für ein breiteres Publikum nicht plötzlich Einbrüche in unbewohnte Apartments ereignen. Der Zugang nach Puerto Naos wird weiter überwacht. Das heisst auch bei einer Eröffnung des Strandes muss ein QR-Code beantragt werden. Dieser hat dann eine Gültigkeit von einem halben Jahr und muss sowohl bei Ein- als auch bei der Ausfahrt vorgewiesen werden.
Der ehrgeizige Zeitplan des Präsidenten sieht vor, dass die offenen Punkte in der nächsten PEINPAL Sitzung besprochen und behoben werden, diese findet jeweils am Dienstag statt, also am kommenden 26. Dezember und dass der Strand dann mit den genannten Auflagen ab darauf folgenden Montag, also dem 1. Januar besucht werden könnte. Ich werde über die weiteren Entwicklungen berichten.
Die Guardia Civil hat zusammen mit der Policia Local von Los Llanos in einem Barranco in Tenisca 37 Hunde geborgen welche nicht nur schlecht gehalten wurden, sondern teilweise auch deutlich unterernährt waren. Die Tierschutzorganisation ANIPAL kümmert sich nun zuerst um sieben Hunde die in einem sehr schlechten Zustand sind. Letztendlich werden aber alle Tiere an diese Organisation überstellt.
Der Hundehalter wurde verzeigt. Gemäss dem neuen Tierschutzgesetz, welches seit September in Kraft ist, werden solche Verstösse mit einem Bussgeld bis zu 50.000 € belegt.
Eurowings Odyssee
Als am Samstag die Leute für den Flug La Palma - Düsseldorf der Eurowings eincheckten, wussten sie noch nicht, dass das der Beginn einer fast 50 Stündigen Odyssee werden sollte.
Die Maschine, eine A321 drehte noch vor dem Ausrichten auf die Landebahn Süd ab, flog am Wartepunkt ein paar Schleifen bevor sie nach Teneriffa Süd weiter flog. Den Passagieren wurde erklärt, dass das Wetter schuld sei, eine Erklärung die ich nicht glaubte, denn das Wetter war gut, der Wind genau Süd und auch die Sicht bestens, was viele Landungen vor- und nachher bezeugten. Auch der Umstand, dass der Pilot nicht einen zweiten Versuch startete, deutete auf ein technisches Problem hin. Das scheint sich nun auch zu bestätigen, denn die Passagiere wurden heute mit einer Ersatzmaschine abgeholt, die betroffene A-321 mit der Registrierung D-AIDV steht derweil immer noch auf Teneriffa.
Playa Puerto Naos
Der Inselpräsident Sergio Rodríguez hat gestern in der Plenarsitzung erklärt, dass das nächste Ziel die Öffnung des Strandes in Puerto Naos sei, und zwar vom Barranco de los Hombres (dort wo der Wassertunnel auf den Strand trifft) bis nach Süden. Gut, dass diese Öffnung für das Publikum einen hohen Stellenwert hat, denn damit rückt auch eine Lösung für die Gleitschirmpiloten wieder in eine realistischere Nähe. Es ist wichtig, dass wir diesen Touristenzweig nicht vergessen und Lösungen anbieten, die auch wieder eine breitere Pilotenszene anspricht. Dazu gehört ein sicherer Landeplatz in Puerto Naos.
Gestern wurde in Puerto de Tazacorte ein Prototyp des Projektes "Boost" vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine schwimmende Plattform von Solarpanelen mit welcher man auf dem Meer elektrische Energie erzeugen kann.
Dieser Prototyp produziert um die 440.000 kW pro Jahr, was in etwa 100 Haushalte mit elektrischer Energie versorgen könnte.
Er ist der technologisch am weitesten entwickelte und der größte, der in Europa auf See eingesetzt wird.
Das europäische BOOST-Projekt hat strategische Partner im Vereinigten Königreich, Frankreich, Norwegen und Spanien. Zu dem europäischen Konsortium, das von dem norwegischen Unternehmen Ocean Sun koordiniert wird, gehören strategische Partner wie das französische Beratungsunternehmen Innosea und Fred Olsen Renewables, das derzeit Windparks in Schottland, Norwegen und Schweden betreibt. Auf den Kanarischen Inseln gehören dem Konsortium wichtige Einrichtungen wie PLOCAN und das Technologische Institut der Kanarischen Inseln (ITC) an.
Die Katze wurde etwas früher aus dem Sack gelassen: Anstelle wie für heute um 10h geplant fand die Pressekonferenz bereits gestern statt. Puerto Naos erfährt eine klar definierte und kontrollierte Teilöffnung für Anwohner.
Im Bereich Las Lajones, also im nördlichen oberen Teil von Puerto Naos, wurden 139 Wohnungen identifiziert die ab kommenden Montag für das Bewohnen freigegeben werden.
Die Bedingungen für die Anwohner: Es muss ein offizielles CO₂ Messgerät in der Wohnung installiert sein, die Anwohner müssen eine App auf ihrem Telefon installieren und sie müssen einwilligen, dass die in ihrer Wohnung erhobenen Daten zu wissenschaftlichen Zwecken ausgewertet werden können. Dazu kommt, dass sie über die Sicherheitsprotokolle informiert werden und diese Schulung bestätigen müssen.
Die betroffenen Anwohner werden ab Montag kontaktiert und können so koordiniert ihre Apartments wieder beziehen.
Nach wie vor nicht erlaubt ist der Zugang in Garagen sowie das benutzen von Aufzügen.
Das Cabildo arbeitet mit den weiteren Stellen um rasch weitere Infrastruktur wie die Apotheke und eine Einkaufsmöglichkeit freizugeben um diese essentiellen Bereiche für die Anwohner verfügbar zu machen. Der Bereich der Cruz Roja bei der Apotheke bereitet aber im Moment noch Probleme mit zeitweise hohen CO₂ Werten.
Eine Eröffnung des Hotel Sol wird von Sergio Rodríguez für März in Aussicht gestellt.
Derweil geht die Installation von Messgeräten weiter.
Entgegen meiner Annahme, dass alles langsam geht und der Bau der vielbesprochene Umfahrungsstrasse von El Paso noch viele Jahre dauern würde, geht es offensichtlich schneller voran wie gedacht.
Dieses Projekt wird nun mit dem Vulkanausbruch verknüpft mit der Begründung, dass die Eruption eine drastische Verschiebung der Bedürfnisse am Erschliessen neuer Landflächen zur "Umsiedelung" brachte und diese Straße diese gewährleistet. Das ist natürlich eine politische Aussage, denn in Tat und Wahrheit gibt es am Ende nicht mehr Verkehr in El Paso als vor der Eruption. Die verloren gegangenen Häuser und Industrieanlagen sind schon vorher über die bestehende Verbindung von El Paso angefahren worden und heute gibt es weniger Häuser und weniger Industrieanlagen. Man will das Projekt aber ganz offensichtlich mit der Eruption und der immer noch bestehenden gelben Ampel verknüpfen, um es schneller realisieren zu können. Dies offensichtlich mit Erfolg, dann die Kanarische Regierung hat dieses Projekt vom Tunnel La Cumbre (PK19+300) bis zur LP-2 in Hermosilla mit einem Budget von 442.000 Euro und einer Bauzeit von 14 Monaten ausgeschrieben, steht in den Zeitungen.
Bei den 442.000 Euro kann es sich aber unmöglich um das Budget zum Bauen handeln, das ist wohl eher das Budget für die Bearbeitung der Ausschreibung.
"Die Rückkehr der Einwohner nach Puerto Naos könnte eine Frage von Tagen sein", so titelten gestern einige Zeitungen nach einer Pressekonferenz mit dem Inselpräsidenten Sergio Rodríguez. Dieser würde damit sein Versprechen einlösen, noch vor Ende des Jahres eine gangbare Lösung gefunden zu haben.
Die wichtigste Hürde ist offensichtlich geschafft: Die Protokolle dazu wurden in der gestrigen Sitzung der PEINPAL verabschiedet. Das ist eine große Entwicklung, denn dieser Ausschuss ist eher zurückhaltend wenn es um grosse Entscheide geht.
Die Rückkehr nach Puerto Naos sei demnach an zwei Protokolle gebunden. Das eine Regelt die Sicherheit und die Basis dazu bilden die schon installierten Messgeräte des Projektes "Alerta CO₂" von INVOLCAN und der IGN. Mit Installation der Geräte wurde im Norden von Puerto Naos angefangen und man ist nun auf der Höhe der Beach Bar mit den Installationen angekommen.
Das zweite Protokoll regelt die Verantwortlichkeiten von den Anwohnern und den Behörden.
Die Details zum gesamten Vorgehen soll am kommenden Freitag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden.
Mein PC ist übrigens nach einem fatalen Hard-Disk crash wieder fit und es wird wieder geschrieben. Gut, dass ich permanent einen Backup am laufen hatte.
Der Calima kam gestern mit ein bisschen Verspätung aber dann doch flott und für La Palma recht stark. Am Donnerstag gegen Abend wird der Staub weggeblasen, kommt aber am Freitagmittag bereits wieder zurück. Die Temperaturen bleiben bis zum 20. Dezember eher über dem langjährigen Durchschnitt, danach wird es bis Ende Jahr eher kühl. Grössere Regenfälle sind in diesem Jahr nicht mehr zu erwarten.
Das Wasserspeicherbecken Vicario unterhalb Tijarafe stand immer wieder in den Schlagzeilen. Dessen Bau begann im Jahr 2010, also vor 13 Jahren. Die Fertigstellung wurde aber immer wieder verzögert. Zuerst durch den Konkurs der damit beauftragten Baufirma. Später wurde versprochen, dass die Arbeiten 2021 fertiggestellt wären aber auch das gelang nicht und dessen Einweihung wurde auf Januar 2024 gelegt.
Durch eine unglückliche Fügung, die Galerie "El Porvenir" in Aguavatar hatte einen Störfall, wurde deren Wasser nun bereits jetzt in das Speicherbecken geleitet, um das Wasser nicht zu verlieren. Nach vielen Verzögerungen weiht der Zufall das Speicherbecken also etwas zu früh ein. Einen offiziellen Akt im Januar werden sich die Politiker aber sicher nicht entgehen lassen. Es handelt sich nämlich nach der Laguna de Barlovento um das zweitgrößte Speicherbecken der Insel.
Das Speicherbecken:
Oberfläche 60.000 m²
Speichervolumen 1,5 Mio m³
Umfang 1.100 m
Fläche der Folie 100.000 m²
Einflussbereich: Küste Tijarafe bis nach Los Llanos
Verbunden mit einer 13 km langen Leitung mit 25 cm Durchmesser von Barlovento über Garafia nach Tijarafe.
Los Tilos
Ein großer Erdrutsch hat die Straße LP-105 nach Los Tilos verschüttet. Die Straße wird im Moment geräumt. Es ist nicht klar, wie lange sie gesperrt werden muss.
Puerto Naos
Verschiedene Gerüchte geistern im Moment herum. Man könne nun wieder in Puerto Naos wohnen, wenn man ein Papier unterschreiben würde. Dazu habe ich überhaupt keine Bestätigung, eher das Gegenteil habe ich gehört. So hätte die Gesundheitsbehörde einen Bericht erstellt, der sich im Moment gegen eine Wiederansiedlung stellen würde, auch nicht in Las Lajones und die Funktionäre würden lieber nichts entscheiden als ein Risiko einzugehen. Von offizieller Seite hört man gar nichts. Es werden weiter CO₂ Sensoren installiert, von einen gesamtheitlichen Plan, wie man nun Puerto Naos wieder bewohnbar machen könnte, sind wir noch weit entfernt. Die INVOLCAN weiss offensichtlich auch zwei Jahre nach Vulkanausbruch nicht, wieviel CO₂ den quantitativ in Puerto Naos und La Bombilla ausgast. Es gäbe keine entsprechende Studie.
Im Moment fahre ich deshalb weiter mit meiner Messreihe. Gestern sind wir auch in der Panaderia direkt neben meinem Büro gewesen und haben Messungen durchgeführt. Dabei stellten wir fest, dass die CO₂ Konzentrationen in den WCs der Panadería am höchsten waren. Das Wasser im Syphon war verdunstet und in den Schüsseln konnten wir 40.000 ppm messen. Das ist nicht erstaunlich, hat es unter Puerto Naos doch immer noch einige Possos die das CO₂ aufnehmen, das dann bei steigendem Meeresspiegel in die Kanalisation gedrückt wird. Neben der forcierten Belüftung muss endlich Wasser in die Kanalisation und weitere Syphons sollten an Schlüsselstellen eingebaut werden.
Wir haben in der Panaderia die WCs jetzt mit Wasser gefüllt und werden weitersuchen, welche Massnahmen sich noch als sinnvoll herausstellen um im Haus die CO₂ Konzentrationen zu senken.
Sanktion
Die Verlegung der Wasserrohre über die neu gebildeten Lava deltas, ein Entscheid der noch auf die Regierung der PP/PSOE zurück geht und von vielen nicht verstanden wurde soll von Costa mit bis zu 2,5 Mio Euro Bussgeld belegt werden. Sergio Rodríguez der sich zwar auch nicht begeistert zeigt von dem Entscheid versucht nun, Costa zu überzeugen, dass dies während dem Notfall die beste Lösung war und das Geld nicht verlangt wird.
El Paso
In El Paso sind bisher 68 Lizenzen zum Hausbau an Vulkanopfer vergeben worden. Weitere 10 sind noch in Bearbeitung und folgen bald.
Zonenplan
In einem neu vorgestellten Zonenplan soll das Industriegebiet Callejón de La Gata welches auch von der Lava verschüttet wurde, wieder freigelegt werden. Der Wiederaufbau von vor der Eruption bestehenden Gebäuden soll ermöglicht werden.
Radon
Das Messgerät in Puerto Naos ist nun bereits drei Wochen im Einsatz. Der durchschnittliche Wert liegt bei 176 Bq/m³ und der Europäische Grenzwert von 300 Bq/m³ wurde dabei nur dreimal leicht überschritten, wobei der Höchste Wert bei 345 Bq/m³ lag.
Ich bin positiv überrascht, dass wir es offensichtlich nicht auch noch mit einem ausgedehnten Radonproblem zu tun haben.
Morgen werde ich mit Francisco Pulido die Panaderia in Puerto Naos genauer anschauen. Vielleicht lässt sich die Gaskonzentration in der Flugschule senken indem wir die trockenen Syphons dort wieder mit Wasser füllen.
Letzte Woche tummelten sich ein paar Touristen auf dem Vulkankonus. Sie wurden erwischt und wie berichtet ist das Busgeld mindestens 3.000 €.
Heute erneut ein Bericht der mich ungläubig den Kopf schütteln lässt. Am Nachmittag ist ein Helikopter in die Caldera geflogen. Nun höre ich, dass dieser bei der Cascada de las Colores zwei Touristen retten musste. Diese haben sich den Anweisungen der Parkbehörde widersetzt, gingen trotz verbot in die Caldera und mussten dann aufgrund der starken Regenfälle und anschwellenden Flüsse gerettet werden.
Auch hier wird mindestens die Rettung in Rechnung gestellt. Eine Stunde Helikopter kostet ab 3.000 €.
Neben dem Umstand, dass sich naive Touristen in Gefahr bringen und sich mit Busgeldern den Urlaub ruinieren müssen in solchen Situationen immer wieder Retter hinaus und auch sie bringen sich dann in gefährliche Situationen.
Die ersten starken Regenfälle haben die Insel wie prognostiziert heute Morgen erreicht. Einige Straßen sind unterbrochen, so auch die Verbindung von Tijarafe nach La Punta. Dort ist der Fluss auf die Straße gelangt und hat diese bei der Ampel mit Geröll zugedeckt.
Weitere Schluchten wie der Garome zwischen Puntagorda und Tijarafe führen sehr viel Wasser und auch Asche vom Waldbrand mit sich. Garafia meldet die stärksten Niederschläge seit Jahren.
Die erste Front ist nun durchgezogen, es klart im Moment etwas auf. Aber im Verlauf des Nachmittags destabilisiert sich die Atmosphäre gleich wieder und es kann dann mit sporadischen zum Teil auch starken Niederschlägen weiter gehen.
Entgegen meinen Befürchtungen konnte wenigstens der Flughafen bisher angeflogen werden.
Im Vorfeld der Front welche uns morgen erreichen wird sahen wir heute Morgen am Vulkan deutlich mehr "Rauch" und die seit Monaten nicht mehr sichtbaren Fumarolen im Bereich des Vulkans Bernardino waren wieder sichtbar.
Das hat ausschließlich meteorologische Gründe. Der Vulkan gast nicht mehr aus, man sieht den Wasserdampf nun, weil die Temperaturen niedrig und die Luftfeuchtigkeit hoch sind.
Die Front bringt morgen bereits vor dem Mittag Regen der auf der ganzen Insel fallen kann. Vornehmlich aber im Westen, denn es handelt sich morgen tatsächlich um eine Kaltfront. Diese kann lokal zu sehr starken Niederschlägen führen und auch vor lokalen Gewittern wird gewarnt. Hören sie Donner ist es besser empfindliche elektronische Geräte vom Netz zu trennen. Auch Internetrouter welche an Telefonleitungen hängen werden dann manchmal Opfer von Überspannungen.
Wie bereits erwähnt empfehle ich keine Wanderungen in Schluchten. Die dichte und tiefe Wolkenschicht wird wohl morgen kaum einen ermuntern eine lange Wanderung zu unternehmen. Aber auch noch ein paar Tage nach intensiven Regenfällen sind Schluchten immer noch Steinschlag gefährdet. Dann noch zum Auto, fahren sie vorsichtig. Die Straßen werden zeitweise ganz schön rutschig.
Die stärksten Regenfälle sind morgen Donnerstag am Nachmittag zu erwarten, eine Wetterberuhigung erst im Verlauf des Freitags.
Nun sind sich drei Wettermodelle einig: Am kommenden Donnerstag wird es regnen. Die Windrichtung dreht auf Südwest und die Windgeschwindigkeit ist so stark, dass die Luftmasse im Westen problemlos angehoben wird, kondensiert und dann abregnet.
Das kann zeitweise im Südwesten und in der Caldera zu intensiven Niederschlägen führen die wiederum auch Steinschlag auslösen können. Enge Schluchten wie die Caldera oder Marcos y Corderos etc. sollten gemieden werden. Auch wissen wir Locals, dass die Straßen rutschig sein können und verbringen stärkere Regentage lieber daheim.
Der Konkursbuchverlag von Claudia Gehrke hat viele La Palma Bücher publiziert, die wenn nicht vorher am Strand, dann am Donnerstag daheim gelesen werden könnten.
Die Wolkenunterseite kann zeitweise auf 500 m zu stehen kommen und die anfliegenden Maschinen werden am Flughafen mit zwei Problemen zu kämpfen haben: Windböen aus SW, also von oben und die Sicht. Je nach Anflugverfahren - der Flughafen SPC kennt nun zwei verschiedene - und Geschwindigkeit gelten Wolkenuntergrenzen im Bereich von 440m bis 550m. Maschinen mit einer höheren Anfluggeschwindigkeit, also die größeren Jets müssen die Piste auf 550 m sehen, die kleineren und langsameren Binter/Canaryfly haben etwas mehr Marge.
So wird das nichts mit einer deutichen Verkleinerung der Verbotszone um den Vulkan. Gesten sind dutzende Touristen trotz klarer Hinweise des Parkpersonals in die verbotene Zone eingedrungen und einige haben sich sogar über den Vulkankonus hergemacht. Es ist klar, dass die Behörden diesen Wildwuchs nicht akzeptieren können. Speziell der Vulkankegel ist nach wie vor instabil und weist unweit unter der Oberfläche noch Temperaturen von über 500°C auf. Es können sich auch noch spontan Spalten bilden und dann ist der Ignorant einfach verschwunden und gegrillt.
Die erste Konsequenz ist die, dass die Zone im Süden noch nicht eröffnet werden wird. Das Cabildo will die Verbotstafeln anpassen was wieder einiges an Zeit beanspruchen wird. Das alles geht wieder zu Lasten derjenigen Touristen die sich an die Anweisungen halten. Zum Glück scheint die Zone bei der Montaña Quemada nicht von dieser Massnahme betroffen und die Biker können diese bald nutzen.
Es wäre gut, wenn alle die im Tourismus arbeiten ihre Kunden auf diese und weitere Konsequenzen hinweisen würden. Das Cabildo ist sehr wohl auch in der Lage für solche Verstösse sehr hohe Bussen zu verhängen, wie die Vergangenheit zeigte, wo eine geführte Gruppe während der Vulkaneruption in die Verbotszone eindrang und jedes Gruppenmitglied dafür 5.000 € blechen musste. Der Organisator sogar ein Vielfaches davon.
PEINPAL
Heute fand die Sitzung der PEINPAL statt und wir warten gespannt darauf, dass die Daten der neuen Exklusionszone publiziert werden.
CEIP La Laguna
Die von der Lava teilweise zerstörte Schule in La Laguna soll wieder aufgebaut werden. Die Pläne bestehen und die Gelder sind offensichtlich auch gesprochen.
Container
Die in Los Llanos installierten Container, welche viele Vulkanopfer beherbergen, sind von miserabler Qualität. Beim letzten Regen zeigten einige, dass sie undicht sind. Dies wird nun behoben.
Wetter
Auch in dieser Woche sind die Temperaturen über dem Schnitt für die Jahreszeit. Die Lage des Hochs vor Portugal provoziiert bei uns eine Südströmung die heute so stark ist, dass sogar ein Wetteralarm herausgegeben wurde. Das Meer ist an vielen Orten weiss, die Wellen sehr hoch. Nur im Norden bläst der Wind nicht.
Erst am kommenden Donnerstag wird die Windrichtung wieder auf Passat drehen und uns dann wieder etwas kältere und feuchtere Luft bringen.
Nationales Zentrum Vulkanologie
Das Cabildo sprach einen betrag von 85.000 € zu damit El Paso ein Gebiet in Tacande nördlich der Coladen kaufen kann. Für dieses Gebiet wurde ein Plan eingereicht der vom Vulkanologen der INVOLCAN Luca D'Auria in einem Tweet am 13. Oktober wie folgt scharf verurteilt wurde:
"Der Bau des Nationalen Vulkanologischen Zentrums in einem Gebiet mit hohem vulkanischem Risiko ist einfach absurd. Wie üblich haben Sie und Ihre Puppenspieler kein einziges funktionierendes Neuron."
Wahrscheinlich wäre ein Standort am Fuss des Bejenado für dieses Projekt besser, aber wir wissen auch, dass die gesamte INVOLCAN das Institut auf Teneriffa will, diese grössere Insel bietet den Vulkanologen und deren Familien mehr und kaum einer möchte auf das kleine La Palma umziehen.
Eine deutlich verkleinerte Exklusionszone ist in Arbeit. Diese wird am nächsten Dienstag im Komitee PEINPAL verabschiedet und dann publiziert. Die gesamte Signalisation muss verändert werden. Die Montaña Quemada kommt definitiv aus der Zone raus und es wird auch einen neuen Aussichtspunkt auf den Vulkan im Süden geben. Dieser liegt auf der alten Cabeza de Vaca Straße (siehe Bild).
Die neue Karte wird nach der Sitzung nächsten Dienstag publiziert. Dann sehen wir auch, ob der Mirador im Süden nur mit Guide oder nun öffentlich zugänglich sein wird.
Für den nächsten Montag, 20. November wurde ein NOTAM publiziert welches über den Flug eines unbemannten Flugzeuges über der Cumbre Vieja informiert. Der Flug erfolgt in den untersten 120m über Grund.
Der dafür verwendete Luftraum befindet sich deutlich über der Piste Fran Santana auf der West, aber auch auf der Ostseite der Cumbre.
Am Montag weht in der Höhe ein relativ starker Süd- bis Südostwind und es wird wohl keimen Gleitschirmpiloten in den Sinn kommen zu fliegen.
In einem guten Monat ist bereits wieder Weihnachten. Eine gute Gelegenheit, sich rechtzeitig um ein Geschenk zu kümmern, denn wir wissen, die Lieferzeiten mit der Post werden im Dezember immer länger.
Für nicht auf La Palma ansässige kann das Buch "Vulkaneruption auf der Insel La Palma" zum Beispiel bei Books on Demand bestellt werden. Der Onlinepreis für die Hardcover Ausgabe beträgt € 36.--.
Das Buch ist auch in elektronischer Form erhältlich und kann bei BoD für € 12,99 heruntergeladen werden.
Auf La Palma wird das Buch in folgenden Buchhandlungen für € 34.-- angeboten:
El Paso
- Libreria Guacimara, Avda. Islas Canarias 12,
Los Llanos
- Relojería y Tabaquería, Plaza España, Calle Real 26
- Valle Verde Tienda, Camino del Medio 22
- T.J. Multitienda, Carlos Fco. Navarro 25
Sta. Cruz de la Palma
- Librería Papiro, C/ A. Pérez de Brito N°14
- Librería Casa Fidio, Calle O Daly, 4, Sta. Cruz de la Palma
Ein Artikel in LaPalma ahora vom Physiker José Francisco Arozena hat bei Involcan erneut harsche Reaktionen provoziert.
Jemand von Involcan schrieb darauf:
«Das kann so nicht weitergehen. Der Autor dieses Artikels ist eine unvertretbare und manipulative Person, weil er öffentlich eine Meinung verbreitet hat, die nicht den Tatsachen entspricht und die Diskreditierung von wissenschaftlichen Einrichtungen wie INVOLCAN fördert. Es ist nicht das erste Mal, dass José F. Arozena sich in sozialen Netzwerken und in den Medien dafür einsetzt, ein verzerrtes Bild vom Engagement von INVOLCAN auf La Palma zu verbreiten.
Wer steckt dahinter, dass die Wissenschaftler von INVOLCAN vor der Gesellschaft auf La Palma in den Hintergrund gedrängt werden?
Ich werde das keine Minute länger dulden und habe kein Problem damit, mich aus unserer Arbeit auf La Palma zurückzuziehen, wenn diese Kampagne zur Diskreditierung von INVOLCAN nicht aufhört. Ich hoffe und erwarte, dass die öffentlichen Verwaltungen dieser Art von unverantwortlichen und schädlichen Meinungen entgegenwirken, indem sie die Wahrheit auf den Tisch legen.»
Die Vulkanologen waren stolz im Rampenlicht der Eruption und nahmen danach auch die Medaillen in empfang. Sie arbeiteten viel während der Eruption, halfen mit, die Sicherheit der Palmeros sicher zu stellen, dabei erarbeiteten sie aber auch Daten, die ihnen in ihrer Wissenschaftlichen Karriere weiterhelfen.
In professioneller Kommunikation waren sie nicht so gut während der Eruption nicht, und auch jetzt nicht. Sie haben wohl auch keine Berater oder hören nicht auf sie.
Auf Kritik reagiert man nicht mit Drohungen, die Verantwortung nicht mehr wahrzunehmen und die Insel zu verlassen. Eine solche Drohung ist verantwortungslos. Im Gegenteil, steht man über der Sache, dann sucht man das Gespräch und entkräftet falsche Darstellungen mit klaren Argumenten und Ehrlichkeit. Es reicht auch nicht, den Ball an die Politik zu spielen, im Stil, wenn ihr den nicht mundtot macht bin ich nicht mehr dabei.
Wenn sich die Kritik an Involcan richtet, sollten diese dann nicht selber ruhig und klar antworten?
Es handelt sich in diesem Artikel auch um eine Meinung eines Palmeros, der von José, der promovierter Physiker ist und vielleicht auch deshalb die Vulkanologen zur Glut reizt. Wenn nun aber die eigene Befindlichkeit mehr wiegt als die Mitarbeit bei der Suche nach Lösungen für die Bevölkerung, dann werden das die Betroffenen, die Einwohner und Geschäftsleute von Puerto Naos und La Bombilla, ja die 85.000 Palmeros ganz sicher nicht verzeihen.
Radon
Das lange erwartete und schon abgeschriebene Messgerät kam am letzten Freitag an. Es liefert seit Samstag Daten. Wie erwartet kann man leicht erhöhte Radon Werte messen, nach zwei Tagen kann ich aber noch keine tiefere Analyse liefern. Die tiefsten Werte waren erwartungsgemäss bei der Installation als das Lokal gelüftet wurde, die höchsten letzte Nacht lagen ganz knapp über der EU Grenze von 300 Bq/m3. Eine genauere Analyse kann ich in etwa einem Monat liefern aber schon mal das: Das Problem mit Radon löst sich wie das CO₂ mit Lüften.
PEINPAL
Der Inselpräsident hat mitgeteilt, dass die Vulkanologen an der nächsten Peinpal Sitzung wieder teilnehmen werden. Ich hoffe, dass weitere Streitereien nun intern gelöst werden und die Bevölkerung in den Genuss von Lösungen kommt und nicht in den von Problemen.
Wetter
Wie bereits mitgeteilt hat und nun Calima erreicht. Dieser wird die ganze Woche anhalten und uns Temperaturen bringen die über dem Schnitt von November liegen werden. Die Sonne ist schon weit im Süden, die 30°C Grenze wird wohl nicht überschritten.
Cueva de las Palomas
Die Vulkanröhre beim Besucherzentrum in Las Manchas ist renoviert, nach der Eruption musste ein geologischer Bericht erstellt werden der die Sicherheit attestiert. Dies ist alles abgeschlossen und diese Touristenattraktion wird wohl demnächst wieder eröffnet.
Tazacorte
Das Cabildo hat über das Wochenende gearbeitet um die Straße von Tazacorte zum Hafen von Tazacorte zu sichern und wieder zu eröffnen. Den Status von heute kenne ich noch nicht.
Nachdem wir auf etwa zwei Wochen Wetter zurückblicken, welches normal für die Jahreszeit war, stehen wir erneut vor einer Woche mit steigenden Temperaturen, kaum Wolken und Calima.
Das Azorenhoch wird seine Position morgen rund 1.000 km nach Südosten verschieben. Es kommt so über Madeira zu stehen. Auf den Kanaren, genau südlich davon, dreht die Windrichtung deshalb auf Ost, was dazu führt, dass sich die Temperaturen erhöhen und die Luftfeuchtigkeit sinkt. Abgesehen von vereinzelt hohen Wolkenfeldern, speziell am kommenden Dienstag ist es verbreitet sonnig.
Dazu kommt Saharasand in der Atmosphäre. Diese Phase von Calima beginnt am Montag und hält wahrscheinlich die ganze kommende Woche an.
Die Temperaturen werden über dem Durchschnitt zu liegen kommen und können vereinzelt bis auf 30°C ansteigen.
Da wurde doch wirklich ein ganzes Pallett an Fliesen geklaut. Das an der Pista del Canal unterhalb von Fagundo. Die Eigentümer hatten die speziellen Fliesen mit Holzoptik extra nach La Palma importiert, das heisst sie sind einzigartig. Die Größe von 20 * 120 cm ist auch ausserordentlich und wird jeden nicht wirklich guten Fliesenleger den Schweiss auf die Stirne treiben.
Wenn Sie diese Fliesen irgendwo auf einer Baustelle sehen oder sie ihnen angeboten werden melden sie sich bei Katja und Thomas +49 773 789 111 (auch WhatsApp).
Verschiedene Leute haben mich angeschrieben und davon berichtet, dass der QR Code abgelehnt wurde.
Im Moment können Touristen oder Personen, die weder Apartment, Geschäft noch sonst ein Arbeitsprojekt in Puerto Naos oder La Bombilla haben, keinen QR Code beantragen.
Das wird sich erst dann ändern, wenn ein QR Code für einen Strandbesuch möglich ist.
Falls Sie die Kriterien für einen QR Code erfüllen können sie diesen auf der Seite de Cabildo beantragen. Dort können auch weitere Informationen heruntergeladen werden.
Beachten Sie beim Antrag, dass Sie alle notwendigen Dokumente einreichen und genau beschreiben, was sie in Puerto Naos oder La Bombilla machen werden. Zusätzlich müssen Sie danach im zweiten Teil des Formulars "Add People" mindestens eine Person einfügen.
Der QR Code kann nun über eine Dauer von drei Monaten beantragt werden. Er gilt ausschliesslich für die beantragte Zone. Man darf sich im Gebiet nicht frei bewegen.
CO₂
Obschon die CO₂ Werte an der Juana Tabares in Puerto Naos über die letzten 12 Monate gesehen immer noch einen Abwärtstrend zeigen, waren die letzten drei Monate und speziell der Oktober eher wieder ansteigend. Speziell die letzten zwei Oktoberwochen habe ich recht hohe Werte gemessen. Woran das liegt, kann ich nicht erklären.
In der letzten Woche haben sich die Werte nun wieder auf einem deutlich tieferen Level eingependelt.
Die Werte der letzten 10 Tage sind etwas ungenauer, da mein Referenzgerät ausgestiegen ist und ich deshalb pro Tag nicht mehr 24 Messwerte, sondern im Moment nur noch 10 erheben kann.
Radon
Bereits im September versprach ich, innerhalb von 8 Wochen Werte über Radon zu liefern. Das am 7. September bestelle Gerät für das ich Anfang Oktober bereits den Zoll bezahlte, muss als verloren betrachtet werden. Seit drei Wochen soll es von Teneriffa nach La Palma unterwegs sein. Amazon hat mir den Betrag zurück bezahlt und ich habe die Bestellung erneut aufgegeben. Das zweite Gerät ist nun unterwegs. Mal sehen welche Odyssee sich hier anbahnt.
Die Einwohnervereinigung von Las Manchas informiert auf deren Facebookseite darüber, dass heute eine Filmcrew südlich des Vulkans bei der Fatima Schläuche verlegt hat und dort künstlichen Rauch ausströmen lässt.
Dieser Rauch hat nichts mit dem Vulkan zu tun. Man möchte nicht, dass die Bevölkerung plötzlich panisch wird.
An der Straße von Tazacorte zum Puerto de Tazacorte ereignete sich heute Morgen im unteren Bereich ein Steinschlag. Es wird wohl besser sein, heute Morgen über den Barranco de las Angustias nach Puerto de Tazacorte zu fahren.
Die Hahnenkämpfe gehen weiter: Die Wissenschaftler der IGN und INVOLCAN haben ihre Teilnahme an den wöchentlichen Sitzungen der PEINPAL ausgesetzt "bis zur Richtigstellung der Aussagen von Wissenschaftlern, die nicht mit öffentlichen Einrichtungen verbunden sind und jetzt in diesem Gremium mitarbeiten".
Damit sind der Pulmonologe Aldo Brito sowie der Chemiker Francisco Pulido gemeint.
Offensichtlich haben sich die Mitarbeiter der IGN und INVOLCAN über Äusserungen dieser zwei in sozialen Netzwerken erzürnt. Es ist bekannt, dass diese zwei Wissenschaftler die neu an den PEINPAL Sitzungen teilnehmen eine komplett andere Einschätzung der Gefahrensituation in Puerto Naos kommunizieren.
Die Partido Popular nutzt diese Gelegenheit um gegen die neue Regierung der Coalición Canaria zu schiessen. Doch das Cabildo kommuniziert, dass diese Angelegenheit ausserhalb ihrer Einflussmöglichkeiten in sozialen Medien stattfand. Sie bemühen sich, so heisst es weiter, gemeinsam eine Lösung zu finden.
Dieses Gremium muss Führen, das heisst zusammen eine Lösung erarbeiten und diese dann gemeinsam mit einer Stimme kommunizieren. Das heisst aber auch, dass einer vielleicht mit seiner Meinung zurückstehen muss, denn mit diesen niederen Macho-Befindlichkeiten kommen wir nicht weiter. Es nutzt nur dem Ego der Beteiligen geht aber voll auf Kosten der Bevölkerung.
Früher wurden solche Angelegenheiten mit einem Tritt in den Arsch gerichtet. Heute hat man leider deutlich weniger möglichkeiten.
Bild aus Eltime.es
Von der Presse offensichtlich noch nicht bemerkt, aber eine große Erleichterung für viele:
QR-Codes für den Zugang nach Puerto Naos können nun für alle Zonen außer Schwarz von Montag bis Sonntag angefordert werden. Schwarz bleibt nur Donnerstag.
Das Protokoll auf der Webseite wurde noch nicht verändert, die neuen Daten erscheinen aber, wenn man den QR Code beantragt. Für die meisten Zonen galt 09:00 h bis 13:00h, für Las Lajones bis 19:00h.
Obschon Nationalpark, die Caldera de Taburiente und dessen Wasser ist nach wie vor in Privatbesitz. Heute eingefasst in “El Heredamiento de las Haciendas de Argua” wo die Anteile der rund 2.000 Besitzer verwaltet werden.
Im Jahr 1954 wurde die Caldera de Taburiente zum Nationalpark erklärt, aber die Besitzansprüche gehen weit vor diese Zeit, nämlich auf den 8. Juli 1502 zurück. An diesem Tag machte der Eroberer von La Palma und Beauftragter des spanischen Königs, D. Alonso Fernández de Lugo, eine «unwiderrufliche» Spende des Landes und des Wassers der Caldera inklusive Ländereien und Fincas in Tazacorte an seinen Leutnant, D. Juan Fernández de Lugo Señorino. Nach diversen Handänderungen in den folgenden Jahren war ab etwa 1515 D. Jácome de Monteverde der einzige Besitzer und vermachte den Besitz nach seinem Tod seinen 5 Kindern die dann am 27. November 1557 die “Erbengemeinschaft Heredamiento de las Haciendas de Argual y Tazacorte” gründeten.
Die Gemeinde El Paso deren Land auch die Caldera de Taburiente mit einschliesst klagte im Jahr 1961 das Eigentum an Land und ein. Dieser Versuch wurde aber vom Gericht abgelehnt, welches die seit 400 Jahren bestehende Erbgemeinschaft bestätigte.
Die grosse Wasserentnahmestelle mit Kanal bei «Dos Aguas» wurde in den Jahren 1928 – 1932 gebaut. Nach einem späteren weiterausbau führt der Kanal nun um die 2.500 l Wasser pro Minute nach Los Llanos.
Einige der Galerien wurden später künstlich verschlossen um im Berg Wasser zu speichern welches dann nach Bedarf benutzt werden konnte. So die Galerie «Verduras de Alfonso» im Jahr 2002 was zu einer Erhöhung der Wassersäule von 120 m führte. Ermuntert vom Erfolg schloss man im Jahr 2007 auch die Galerie «Los Guanches» mit einer darauffolgenden Erhöhung von 55 m Wassersäule.
Das alles und noch mehr kann im Essay von Edelmira Luis Brito (2009) nachgelesen werden.
Puerto Naos
In den letzten Tagen habe ich an der Juana Tabares die höchsten CO₂ Werte in diesem Jahr gemessen. Mein Sensor welcher bis 10.000 ppm messen kann kam mehrere Male an den Anschlag. Warum das so ist, kann ich nicht erklären.
Es kommt aber endlich auch Bewegung in die vom Cabildo versprochene Installation von Sensoren in Puerto Naos. Diese wurden im Zoll zurückgehalten, offensichtlich wegen den Lithium Batterien. Nächste Woche soll man nun weiter kommen und 50 Geräte installieren und ab dann pro Woche 100 bis 150 sagte Sergio Rodríguez der Zeitung eltime.es.
Das Cabildo will nun schnell Daten sammeln um Ende November einen Entscheid über eine allfällige partielle Öffnung von Puerto Naos und La Bombilla fällen zu können.
Evakuierte und Hotel Teneguía/Prinzess
Man hat "Anomalien" festgestellt, so äusserte sich Sergio Rodríguez diplomatisch. Er meinte damit, dass festgestellt wurde, dass einige Evakuierte die immer noch eine Unterkunft im Hotel in Fuencaliente haben, diese aber nur am Wochenende nutzen würden. Wenn sie eine Lösung während der Woche gefunden haben, sollen sie diese auch am Wochenende benutzen meinte der Präsident. In der Tat gibt es nach meinen Informationen Leute die ein Haus in Las Manchas haben, aber immer noch im Hotel eingeschrieben sind. Immer das Gleiche: Einige nutzen das System bis zum umfallen aus und hinterlassen einen komischen Eindruck unter welchem dann die zu leiden haben, die ihre einzige Bleibe in Puerto Naos oder La Bombilla haben und das Angebot wirklich noch brauchen.
Wetter
Mal mehr, mal weniger Regen. Die Modelle sind sich überhaupt nicht einig, was denn am Montag und Dienstag nächster Woche auf uns zukommt. Immerhin, für Montag scheint die Windrichtung nun in allen Höhenlagen SW zu sein. Das ist eine gute Nachricht für das Valle denn dann wird die Feuchtigkeit hierhin gedrückt und kann besser abregnen. Ich bleibe zuversichtlich, dass wir einiges an Regen bekommen werden.
Bodegón Tamanca
Wie alle Geschäfte in Las Manchas mussten sie am 19. September 2021 hastig schliessen nachdem in gut 2 km nähe der Vulkan Tajogaite ausbrach. Bilder des Eingangstors das zu einem Drittel in der Asche stand gingen um die Welt.
Nun ist es endlich soweit, 767 Tage sind verstrichen, die Höhle wie sie liebevoll von einigen Deutschen genannt wird, die Bodegón Tamanca eröffnet das Restaurant heute wieder.
Verbotszone
Die Verbotszone soll im Nordöstlichsten Bereich, also der Montaña Quemada, verkleinert werden. Mit dieser Massnahme würde nicht nur mein Vorschlag der Verschiebung der Zone um 300 m nach Süd umgesetzt, sondern auch der Pfad durch das Llano de Jable in die Region zwischen Montaña Enrique und Montaña Quemada für die Biker eröffnet. Das letzte Wort hat wie vielfach die PEINPAL, Susa Armas ist dafür und wird den Vorschlag präsentieren.
Radon
Groß habe ich angekündigt, dass ich bis Ende Oktober erste Daten zu Radonmessungen in Puerto Naos präsentieren werde. Leider hat mir - wie vielen von Euch auch - die Post einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Gerät habe ich Anfang September bestellt. Es dümpelte dann 4 Wochen beim Zoll rum bis es vor einer Woche auf Teneriffa freigegeben wurde. Eine Woche später habe ich immer noch nichts erhalten. Es geht das Gerücht herum, dass die Post sparen muss und die Pakete nach La Palma nun mit Ruderboten transportiert werden.
Falls das Paket doch noch ankommt werde ich darüber berichten.
Flüchtlinge
Die Flüchtlingswelle auf die Kanaren von Afrika hat vor einer Woche einen erneuten Peak erreicht. Auf El Hierro, der notabene am weitesten von Afrika entfernten Insel, kamen 500 Menschen in kaum Seetüchtigen Booten an. Um diese nach Teneriffa zu bringen musste die Armas eine Spezialfahrt durchführen.
Das Meer ist nun aufgrund der anhaltenden Tiefs über den Azoren deutlich aufgewühlter und hat bereits den Wintercharakter angenommen. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass die Schlepper dadurch gestoppt werden und wieder hunderte von Menschen im Atlantik ertrinken.
Streik
Einige Servicedienstleister, darunter auch die Abfallentsorger haben für Ende Monat einen Streik angekündigt. Sie werden ihre Arbeit auf ein Minimum zurückfahren wenn nicht noch in letzter Minute Einigungen gefunden werden. Einigen sich die Parteien nicht, werden sie es an den Abfallbergen Anfang November unschwer erkennen können.
Wetter
Obschon sehr wichtig heute erst am Schluss: Die Prognosemodelle variieren täglich, aber es scheint nun zu 80% sicher, dass und am Montag Regen erreicht und sporadische Regenfälle bis und mit Dienstag anhalten können. Die Windrichtungen sind noch nicht klar, aber der Norden wird am meisten davon abbekommen.
Die Lavamassen drangen am 20. Oktober 2021 in den Dorfkern von La Laguna und haben dabei Teile der Schule zerstört und den Camino Cruz Chica im unteren Bereich verschüttet. Der Dorfkern wurde nun auch in diesem Gebiet freigelegt und der Camino Cruz Chica neu gebaut. Gleichzeitig hat man in die Straße auch Wasser und Strom gelegt und es steht nun nichts mehr im Weg um an den angrenzenden Grundstücken die 40 Häuser wieder aufzubauen. Der Camino Cruz Chica ist auch schon asphaltiert und eine Eröffnung scheint bald bevor zu stehen.
Bild: ElTime.es
Der Regen in der letzten Nacht war wirklich willkommen. Nun kommen wir bereits unter den Einfluss des nächsten Tiefdruckgebietes welches uns wie schon gemeldet am Samstagabend erneut Regen bringen wird. Mit dem Eintreffen der Regenfront nimmt auch der Wind in der Höhe deutlich zu, da dies aber am Abend ist und die Windrichtung schnell von West über Nordwest nach Nord dreht werden negative Einflüsse auf den Flughafen wohl gering bleiben.
Die kommende Woche ist dann geprägt von einem Azorenhoch mit Passatwinden und der für die Herbst und Wintermonate typischen Bewölkung auf rund 1.000 m
Die Tage vor dem Vulkanausbruch und der Umstand, warum wir mit gelber Ampel in eine aktive Vulkaneruption rutschten bedarf immer noch der Aufklärung. Doch die verantwortlichen Politiker haben sich bisher erfolgreich gewehrt, Sitzungsprotokolle öffentlich zu machen.
Vulkanologen widersprechen sich in vielen Aussagen und die verantwortlichen Politiker melden sich natürlich nicht zu Wort, Zivilklagen könnten folgen.
Joan Martí vom CSCI, sagt nun, dass ihn das nationale Institut IGN eine Woche vor Eruption nach seiner Einschätzung nach der Eruptionswahrscheinlichkeit fragte. Er beantwortete diese Frage mit "die Resultate weisen auf eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit hin, 80%."
Nach meiner Erinnerung war die offiziell kommunizierte Eruptionswahrscheinlichkeit aber deutlich geringer. Zum Glück gibt es ja das Tagebuch. Dort schrieb ich am Dienstag 14. September 2021:
...Nemesion Pérez räumte ein, dass die seismische Krise der letzten Tage eine signifikante Veränderung der Aktivität dieses Vulkans darstellt und betonte, "dass die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Prozess zu einem Vulkanausbruch führt, bei etwa 20% liegen könnte, was keine geringe Zahl ist, obwohl wir noch keinen eruptiven Prozess erleben."
Wir wissen, dass die Prognose von Vulkanen sehr schwer ist, aber zwei Experten mit so unterschiedlichen Aussagen lässt zumindest aufhorchen. Es stellt sich auch die Frage, warum man zur Sicherheit der Menschen nicht auf die Aussage der höheren Eruptionswahrscheinlichkeit hörte. Viele Palmeros werden nie verzeihen, dass wir bei gelber Alarmstufe in eine Eruption liefen und sie so nicht das Geringste retten konnten.
Der bisher trockene und heisse Oktober hat fast die letzten Wasserreserven für die Landwirtschaft aufgebraucht. Der wichtige Speicher in Barlovento läuft Gefahr in ein paar Wochen leer zu sein. Es scheint aber Entlastung anzukommen: Beide Wettermodelle, das europäische und das amerikanische zeigen für das kommende Wochenende die Bildung eines Tiefdruckgebietes westlich von La Palma. Damit dreht der Wind auf Südwest und würde vor allem auf der trockenen Westseite der Insel ergiebige Niederschläge produzieren. Hoffen wir, dass das dann auch so eintrifft!
e-Distribución, eine Firma des Endesa Konzerns und verantwortlich für das Elektrizitätsnetz meldet, dass 70% der Arbeiten für ein doppeltes Netz von Nord nach Süd, welches die Stabilität nach dem Vulkanausbruch wieder herstellen soll, abgeschlossen sind.
Endesa hat in dieses Projekt 6 Millionen Euro investiert. Das Netz soll im Jahr 2024 fertiggestellt werden. Die gesamten Investitionen werden sich bis dahin auf 11 Millionen Euro belaufen.
Es wurde auch Wert darauf gelegt, soviel wie möglich unterirdisch zu verlegen. Von den geplanten 34 km sind deren 9 bereits fertiggestellt. Weitere 8 km sollen bis Ende Jahr folgen. Zusätzlich wird bis in das nächste Jahr die neue Verteilstation in Tajuya fertiggestellt. Dazu kommen zwölf Umspannwerke, die über die Gemeinden Los Llanos de Aridane, Tazacorte und El Paso verteilt sind. Fünf der Umspannwerke sind bereits fertiggestellt und in Betrieb.
In nicht allzu ferner Zeit kann deshalb die Zentrale Las Manchas bei der Plaza Glorietta abgebaut werden. Diese wurde mit einer Kapazität von 4 MW installiert um Schwankungen im lädierten Stromnetz zu kompensieren und es ausfallsicherer zu machen.
Die ersten zwei Wochen waren überall viel zu warm. Es wird nun bereits orakelt, ob der Winter nun feucht werden würde. Denn offensichtlich hatte man 1968, 1983, 2002 und 2009 auch warme Oktober und darauf folgte jeweils ein Winter mit viel Niederschlag. Hoffen wir mal, dass das stimmt.
Wie bereits vor einer Woche in den Modellen abgebildet nehmen nun die Temperaturen ab. Morgen kommen wir unter den Einfluss eines Tiefdruckgebietes vor Portugal das auf seiner Rückseite kühlere und feuchtere Luft aus dem Norden zu uns bringt. Es wird etwas regnen wenngleich auch nicht wirklich viel.
Meinen Satz zu den Unterstützungen beim Artikel über Puerto Naos habe ich gelöscht. Er gibt nicht die gesamte Komplexität der Situation wieder, kann sogar falsch verstanden werden.
Fakt ist, dass der Staat Firmen unterstützt. Dort wo das gesamte Geschäft weggebrochen ist, nämlich in Puerto Naos und La Bombilla, da ist das absolut gerechtfertigt und wir sollten sicherstellen, dass diese Unternehmer nicht verschwinden, sondern ihre Geschäfte wieder eröffnen, wenn es die Situation denn zulässt.
Dass Firmen, die nicht mehr direkt von der Eruption betroffen sind nach wie vor zum Teil auch sehr hohe Unterstützungen erhalten, ist nicht korrekt und schadet eher der Entwicklung der Insel. In Las Manchas sollten mehr Restaurants öffnen um die touristische Attraktivität wieder zurück zu gewinnen. Der größte Player, Bodegón Tamanca, aber auch der Secadero könnten eröffnen, sind nach wie vor geschlossen. Die Pizzeria Evangelina wurde offensichtlich aufgegeben und kommt kaum zurück.
In Puerto Naos ist die Situation indessen viel komplexer. Die Unternehmer kommen nur mit Hindernissen oder in einigen Fällen gar nicht in ihr Geschäft. Teure Einrichtungen gehen kaputt und müssen irgendeinmal ersetzt werden. Die Bausubstanz leidet und es wird kaum etwas repariert. Wenn Puerto Naos teilweise geöffnet werden kann, wird es für die Unternehmer kaum rentabel sein. Auch wenn Puerto Naos auf einen Schlag ganz geöffnet werden könnte, braucht es extrem lange um zu der früheren Rentabilität zurück zu kehren. Wir tun gut daran, sicherzustellen, dass diese Unternehmer für die Wiederbelebung des Ortes dann auch zur Verfügung stehen und Motivation und auch das Geld haben für den Neuanfang.
Da sind wir aber noch lange nicht und einen umfassenden Plan habe ich auch noch nicht gesehen.
Nachricht von Ricardo Hernández Bravo:
Wir präsentieren die Neuauflage von "La piedra habitada": die Gedichtsammlung aus dem Jahr 2017, die jetzt im Dialog mit den von Coriolano González Montañez aufgenommenen Fotos der Landschaft von La Palma steht. Ein seit Jahren gereiftes Projekt, das dank des Rathauses von Los Llanos de Aridane und des Verlags El sastre de Apollinaire das Licht der Welt erblickt.
Wir möchten es mit Ihnen am 20. Oktober um 20.00 Uhr in der Casa de la Cultura von Los Llanos teilen.
Wetter
Bereits der 10. Tag in weiten Teilen von La Palma mit Temperaturen über 30°C. Das ist nun wirklich rekordverdächtig, auch der Umstand, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit erst am kommenden Montag einen spürbaren Temperaturrückgang sehen werden.
Die zweite Hälfte des Oktober könnte es zeitweise Regen geben.
Feuer
Bei Puntagorda ist heute Nachmittag ein Feuer in einem Feld mit Weinreben ausgebrochen. Die Feuerwehr konnte es zum Glück schnell eindämmen.
Transvulkania
Ab heute kann man sich für die Transvulkania 2024 einschreiben. Dieser Anlass findet erstmals wieder unter lokaler Führung statt. Nachdem die Transvulkania in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität verloren hatte und sich auch viele Palmeros abgewandt haben möchte man wieder einen Anlass von und für Palmeros organisieren.
Hoffentlich klappt die Wende!
Postbüro El Paso
Wer es noch nicht mitbekommen hat: Das Büro der Post in El Paso ist umgezogen und befindet sich seit Anfang Monat im Kulturzentrum von El Paso.
LP-2
Das Cabildo hat eine umfassende Studie zur Straßenführung der LP-2 vom Kreisel beim Restaurant Bonita (ehemals Sombrero) nach Las Manchas durchgeführt. Dabei wurden 6 verschiedene Routen analysiert mit dem Ziel, den besten Weg mit dem geringsten Einfluss auf bestehende Vulkanröhren zu haben.
Die Strecke ist mit nur 2 km deutlich kürzer als die La Laguna - Las Norias Straße (3,5 km) und soll als Projekt mit "máxima urgencia" durchgeführt werden und mit den Arbeiten soll noch in diesem Jahr begonnen werden.
Das bedeutet, dass die Kanarische Regierung das Projekt als "Modifikation des bestehenden Projektes" [1] deklarieren muss um nicht den gesamten Ausschreibungsprozess durchlaufen zu müssen.
[1] Die LP-2 befand sich ja beim Vulkanausbruch im Ausbau und wäre im letzten Jahr fertiggestellt worden.
Obschon sich die CO₂ Konzentrationen in meinem Büro an der Juana Tabares in den letzten 12 Monaten immer leicht nach unten entwickelten, sehe ich für den Ort keine kurzfristige Lösung. Dies hat verschiedenste Gründe und das Gas ist nur ein Problem.
Hahnenkämpfe
Letzte Woche gerieten sich die Wissenschaftler in einer Sitzung der Pevolca wieder in die Haare. Die Meinungen gehen diametral auseinander und weil ihnen die Aussage oder vielleicht auch die Sprachwahl eines anerkannten Pulmonologen nicht gefiel, verliessen die Vertreter von Involcan und IGN die Sitzung.
Diese Leute werden durch Steuergelder bezahlt und leisten sich einen solchen Kindergarten, letztendlich zulasten von La Palma.
Langsame Umsetzung
Die Massnahmen zur forcierten Belüftung und die Installation eines umfassenden Messsystems verzögert sich weiter. Das Messsystem hätte Mitte Oktober spätestens in Betrieb gehen sollen. Nun wird uns mitgeteilt, dass die Geräte immer noch im Zoll stecken.
Bei den Rohren zur weiteren Installation von Lüftungsanlagen sieht es nicht besser aus. Diese wurden in Mexiko bestellt (warum nicht in Europa weiss auch niemand genau) und die Firma hätte nun mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen.
Sie sehen, das Wunder von Puerto Naos steht unter einem schlechten Stern.
In gleicher Distanz wie Afrika, also rund 500 km, zieht im Westen ein Frontsystem durch. Leider wird dieses einmal mehr nicht zu uns gelangen und der wertvolle Regen wird wieder in den Atlantik fallen. Nur hohe Wolkenfelder dieses Systems werden ab und zu über La Palma ziehen.
Bis Mitte Oktober bleibt das Wetter fast unverändert. Es bleibt überdurchschnittlich warm, die Luft sehr trocken und auch der Calima will nicht abziehen. Erst am Montag 16. Oktober merkt man einen Temperaturrückgang auf für Oktober normalere Werte. Der Wind weht in den unteren Höhenlagen eher schwach aus südlichen Richtungen.
Unser vorheriger Präsident, Mariano, der nun auf Kanarischer Ebene unter anderem auch für die Energieversorgung zuständig ist, kommt aus den Krisen nicht hinaus. Vor einer Woche wurde der Energienotfall verkündet. Dies, weil auf den Kanaren seit Jahren die Infrastruktur der Versorgung mit elektrischer Energie nicht erneuert wurde. Viele Installationen haben schon lange die berechnete Lebensdauer überschritten und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich Stromausfälle, wie im August auf La Gomera geschehen, häufen könnten. Es ist auf allen Inseln Handlungsbedarf angesagt. Auf den größeren Inseln könnten auch Energiespitzen nicht mehr abgedeckt werden, so fehlen auf Teneriffa dazu 120 MW, auf Gran Canaria deren 80 und auf Fuerteventura 30.
Als Vergleich verbrauchen wir auf der ganzen Insel La Palma im Schnitt etwa 33 MW.
Durch den immer noch geringen Anteil von erneuerbaren Energien wie Wind und Fotovoltaik von nur etwa 20% wird das Problem noch verschärft. Man will nun aber maritime Windkraftanlagen installieren und damit auf Gran Canaria starten.
Der Spanische Staat hat zugesagt, die Kanaren bei der Erneuerung der Anlagen zu unterstützten. Wir sind aber mit vielem einige Jahre in Verzug und es scheint wahrscheinlich, dass wir auch in der Zukunft größere Stromausfälle erleben werden.
Der Wind hat nun auch aufgefrischt. Er weht im Moment aus SO und hat bereits Tazacorte erreicht. Das heisst, der heutige Tag wird uns noch einmal Rekordtemperaturen bringen. Es bedeutet aber auch erneut eine sehr hohe Waldbrandgefahr. Seien sie äusserst vorsichtig. Arbeiten mit Geräten im Freien ist heute besser zu unterlassen!
Im Tagesverlauf könnte es sein, dass der Wind genauso weht, dass wir für einen Moment in den Leebereich des Teide geraten. Das würde heissen, der Wind schwächt sich ab um dann nach Sonnenuntergang auf Ost zu drehen und noch einmal zuzulegen. Die Temperaturen nehmen morgen Donnerstag nur geringfügig ab.
Ich bin überzeugt, mit La Palma geht es ab sofort aufwärts. 7 Plagen in 7 Jahren, da kann nichts mehr weiteres kommen :-)
2016 Feuer Jedey
2020 Pandemie
2021 Feuer El Paso
2021 Vulkaneruption
2021 Gase in La Bombilla und Puerto Naos
2023 Feuer Puntagorda
2023 Raupenplage an der Montaña Enrique
Im heutigen GFS Ensemble der Wetterzentrale sehen wir, dass die Temperaturen auf 1.500 m (850 hPa) sich zwar den durchschnittlichen Temperaturen der letzten 30 Jahre annähern (rote Linie) aber auch noch am 18. Oktober darüber liegen. Unten im Diagramm die Regenprognose und da scheint sich das Wetter ab dem 10. Oktober etwas in Richtung Herbst zu verändern.
Die Basis der Berechnung bilden 30 Modelläufe (P1 -P30) mit leicht veränderten Parametern.
"Banküberfall"
Offensichtlich ist ein Kunde dem eine Auszahlung verweigert wurde ausgerastet und hat mit Messer oder Machete herumgefuchtelt.
Plage an der Montaña Enrique
Es handelt sich um die Calliteara Fortunata, eine auf den Kanaren heimische Falterart, die sich in den Pinienwäldern vermehrt. Selten kommt es auch zu Massenvermehrungen, wie an der Montaña Enrique. Das geht von selber zurück und hat direkt nichts mit der Vulkaneruption zu tun.
Raubüberfall
über den gestern gemeldeten Überfall auf die Caixa in Los Llanos habe ich nichts mehr gelesen, nur eine Foto mit mehreren Polizeiautos vor der Bank war im Internet.
Raupe an der Montaña Enrique
Im Moment streiten sich mehrere Experten darüber, um was es sich denn nun genau handelt. Der Eine meint klar, eine Macaronesia Fortunata, der Andere, das sei kein wissenschaftlicher Name. Der Eine, behaarte Raupen seien immer allergen, der Andere, diese sein völlig harmlos.
Solange sich das Thema nicht wirklich klärt, werde ich wie geschrieben die Montaña Enrique mit den Hunden meiden. Es sind in der Zwischenzeit zig Millionen Raupen geworden, die Plage hat sich auch auf der Südseite ausgebreitet und sie schreitet auch langsam weiter nach Ost.
Wer sich weiter seriös an der Namenssuche des Schädlings beteiligen will, nur zu. Oben ein Bild von heute.
Wetter
Mit einer südlichen Strömung ist bereits heute trockenere und wieder deutlich wärmere Luft nach La Palma gelangt. Die Windrichtung wird in den nächsten Tagen langsam über Südost nach Ost drehen. Damit gelangt auch wieder Saharasand auf die Kanaren und auch nach La Palma. Der Calima wird uns die ganze Woche lang begleiten. In Bezug auf die Windstärke sind sich die Modelle noch nicht einig. Im oberen Bereich von El Paso wird ab Dienstag aber Brisa erwartet. Damit steigt auch gleich die Waldbrandgefahr erneut deutlich an!
Gestern ist das neue Tierschutzgesetz in Spanien in Kraft getreten. Es ist im BOE 75 publiziert.
Damit hat Spanien ein fortschrittliches Gesetz zum Schutz der Tiere und die Möglichkeit Tierquäler entsprechend zu sanktionieren. Das Gesetz umfasst 54 Seiten.
Es wird ein zentrales Register eingeführt und Einrichtungen wie Tierschutzvereine, Tierzüchter, Trainer aber auch Haustiere zu registrieren. Eine Identifikation (Chip) eines Haustieres wird damit obligatorisch was die Möglichkeit ein Haustier auszusetzen endlich stark beschränkt.
Das Gesetz schreibt aber auch klar vor, dass Haustierbesitzer diese sauber und würdevoll halten müssen, dafür Sorge tragen, dass ihr Tier regelmässig einen Tierarzt sieht, was der Arzt wiederum im Register festhalten muss. Der Haustierbesitzer muss jederzeit wissen, wo das Tier ist und büxt es aus, muss er dies innerhalb von 48h den Behörden melden.
Es wird insbesondere auch verboten, Tiere auf öffentlichen Flächen frei herumlaufen zu lassen [Art. 25 d]. Da wird sich auf La Palma noch mancher Hundehalter etwas einfallen lassen müssen. Laufen doch überall Hunde frei rum.
Das Gesetz geht in einigen Fällen soweit in die Tiefe, dass zum Entfernen von Hundekot biologisch abbaubare Beutel verwendet werden müssen [Art. 26 e]. Da könnte die Kontrolle lustig werden.
Auch Katzen müssen einen Chip erhalten. Zusätzlich wird es obligatorisch Katzen vor dem 6. Monat sterilisieren zu lassen es sei denn, sie sind in einem Register als Zuchttiere registriert. [Art. 26 i]
Dann wird ein neuer Wirtschaftszweig entstehen, denn stirbt ein Tier, muss es im Register abgemeldet werden mit der Bescheinigung, dass es von einem für diese Tätigkeiten amtlich anerkannten Unternehmen verbrannt oder vergraben wurde. [Art. 26 j]
Auch das Anbinden des Hundes vor einem Laden um dann darin einzukaufen ist verboten, das Tier muss immer beaufsichtigt sein [Art. 27 d]. Weiter dürfen Hunde nicht über 24 h ohne Aufsicht gehalten werden [Art 27.i] und der Gebrauch von Geräten die das Tier verletzen können, wie elektronische Halsbänder ist verboten [Art 27.ñ].
Da stehen aber auch interessante Artikel wie: "Öffentliche und private Verkehrsmittel müssen die Mitnahme von Heimtieren erleichtern die keine Gefahr für Personen, andere Tiere und Sachen darstellen", [Art. 29. 1] heisst das, dass man plötzlich mit einem Hund in den Bus darf und ihn nicht wie anhin in einer Transporbox als Gepäck mitführt? Bei öffentlichen Transportmitteln wie Bus scheint es obligatorisch, bei Taxi freiwillig. Auch in Restaurants dürfen offensichtlich nun Haustiere [Art. 29. 2.].
Weiter: "Unbeschadet der Bestimmungen ihrer kommunalen Satzungen müssen die Gemeinden den Zugang zu Stränden, Parks und anderen öffentlichen Räumen für Haustiere, die keine Gefahr für Menschen darstellen, fördern." [Art. 29.7].
Hundehalterkurs: Hundehalter müssen obligatorisch nachweisen, dass sie einen entsprechenden Kurs besucht haben. Der Ausweis ist dann unbeschränkt gültig. Die Kurse müssen kostenlos angeboten werden. [Art. 30 1,2]. Auch wird eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben.
Es folgen viele weitere Artikel die Schutzvereine, das Züchten, den Transport und weiteres regeln auf die ich hier nicht im Detail eingehen kann.
Verstösse werden in drei Kategorien eingeteilt und mit folgenden Bussen belegt:
Leicht von 500 € bis 10.000 € eine Verwarnung ist möglich.
Schwer von 10.000 € bis 50.000 €
Sehr schwer von 50.000 € bis 200.000 €
Als schwerer Verstoss gilt zum Beispiel eine permanente Veränderung des Körpers des Tieres wie das kupieren des Schwanzes.
Als sehr schwerer Verstoss gelten zum Beispiel das durchführen von Tierkämpfen oder einschläfern durch nicht qualifizierte Personen.
Bricht nun für Tiere der Himmel auf Erden in Spanien aus? Auf jeden Fall bedeutet dieses Gesetz eine enorme Verbesserung des Tierwohls und es wird sich zeigen, wie lange es dauert, bis man das auch im Alltag wahrnehmen kann.
Heute Morgen ereignete sich ein Überfall auf die Caxia an der Avda. Venezuela in Los Llanos. Die Polizei ist Vorort. Mehr Information habe ich im Moment nicht.
Balsa de Vicario
[Nachtrag: mit der vorher publizierten Berechnung stimmt was nicht. Nimmt man die Masse des Speicherbeckens, muss dieses um die 300 Mio Liter Kapazität haben. Ich habe deshalb die Berechnung gelöscht].
Der riesige, jahrelang vor sich hindarbende Wasserspeicher Vicario unterhalb Tijarafe, mit dessen Bau im Jahr 2009 begonnen wurde, dann aber - wie vieles auf La Palma - einen Baustopp hatte, soll endlich Ende diesen Jahren in Betrieb gehen. Der Speicherinhalt wird mit 156,4 fanegadas angegeben. Bei der Fanegada handelt es sich um ein mittelalterliches Mass aus Spanien und Portugal, das aber keineswegs klar ist. Sogar auf La Palma bestehen kleine Unterschiede.
Für die Sicherheit der Wasserversorgung im Westen wird die Balsa de Vicario einen wichtigen Platz einnehmen, denn sie ist auch deutlich größer als das Speicherbecken Dos Pinos in Los Llanos.
Medaillen
Nicht eine, sondern 13 Bürgervereinigungen fordern, dass die an einzelne Mitglieder der Pevolca vergebenen Medaillen zurückgegeben werden sollen. Angesichts der Tatsache, dass die Ampel bei der Vulkaneruption immer noch auf gelb stand und viele überhastet ihr Haus verlassen mussten und nur mit Glück keine Opfer zu beklagen waren finden die Bürgervereinigungen, dass die Pevolca in dem wichtigen Auftrag des Schutzes der Bevölkerung versagte und das verteilen von hohen Auszeichnungen und Medaillen ein schlag ins Gesicht der Opfer bedeutet.
Transvulkania
La Palma ist aus dem Vertrag mit UTMB bei der Organisation der Transvulkania ausgestiegen. UTMB organisierte den Sportanlass in den letzten zwei Ausgaben. Ob das ein guter Entscheid ist, kann ich nicht beurteilen, dazu fehlen mir die Details, aber die letzten zwei Ausgaben dieses wichtigen Sportanlassen waren nicht wirklich erfolgreich.
Mit einem Dekret vom 18. September wurde die um den Vulkan und die Coladen verhängte Verbotszone neu publiziert. Es gab einige Anpassungen im unteren bewohnten Bereich. Im oberen Wanderbereich wurde nichts verändert. So blieb die völlig unsinnige Linienführung bei der Montaña Quemada welche alle bis auf einen Weg von El Paso zum Refugio El Pilar verunmöglicht.
Mit einer marginalen Verschiebung der Linie, am notabene am weitest vom Vulkan entfernten Punkt im Osten von nur rund 200 m könnte man auf einen Schlag 5 Wege eröffnen um von El Paso zum Refugio El Pilar oder auch Rundwanderungen bei der Quemada zu ermöglichen.
Die obenstehende Karte zeigt die Verbotszone (rote Linie), mein Vorschlag (grüne Linie) und die neu möglichen Wanderwege (schwarze Linien). Diese Karte habe ich heute auch auf Twitter publiziert und gleich Sergio angeschrieben. Er hat es zumindest "liked" ob das Like positive Folgen hat werden wir sehen.
Immer wieder wird auch behauptet, das wäre um die Einkommen der Wander-Guides zu schützen. Das kann ich nicht glauben, denn diese könnte man mit einer weit kleineren Zone immer noch erhalten. Ich glaube eher, dass die Linienführung damals von einem ortsunkundigen Vulkanologen gemacht wurde und der vormalige Tourismusdirektor sich nicht darum gekümmert hat. Es gibt auch im Süden noch weitere "Dummheiten" aber konzentrieren wir uns zuerst auf das Wesentliche. Mit einer kleinen Massnahme viel zu erreichen wäre das Ziel.
Die Karte ist nun auch auf dem Internet publiziert mit der Möglichkeit zu vergrössern.
Die durch das Importverbot von Kartoffeln aus England hervorgerufene "Kartoffelkrise" mit dem Resultat der Preissteigerung auf 3€ pro Kilogramm scheint gelöst. Die spanische Regierung bewilligt wieder Einfuhren mit Ausnahme der Region Kent wo der Schädling (Leptinotarsa decemlineata) gefunden wurde.
Die Kartoffeln müssen aber vor dem Versand gereinigt werden und der Anteil an restlicher Erde darf nicht höher als 0,5% sein. Weiter wurden Auflagen zur Größe der Verpackungen und Liefercontainer festgelegt und die Sendungen sollen zu 100% inspiziert werden.
Eines wird sicher. Die Preise sinken nicht so schnell wie sie anstiegen. Ich höre schon das Argument: wir müssen die Kartoffeln reinigen und kontrollieren lassen (wobei die Kontrolle eh der Steuerzahler übernehmen muss).
[17:45h] Nachtrag: Es handelt sich nicht um den Pinien Prozessionsspinner sondern höchstwahrscheinlich um die Macaronesia Fortunata, eine mit dem Pinien Prozessionsspinner verwandte Art. Es ist davon auszugehen, dass deren Haare auch allergieerregend sind.
Ist das nun die berühmte 7. Plage oder was braucht es noch auf der Insel? In den letzten Tagen ist die Population des Pinien Prozessionsspinners an der Montaña Enrique richtiggehend explodiert. Entsprechend hat sich auch der Wald braun verfärbt. Im oberen Bereich kann man kaum einen Schritt machen ohne nicht auch eine Raupe am Boden vorzufinden. Wie ich bereits erwähnt habe sind deren Haare sehr allergieerregend weshalb ich bis auf weiteres dringend abrate mit Hunden an der Montaña Enrique spazieren zu gehen.
Heute Morgen um 07:49h LT stand die Sonne genau auf dem Äquator, das bedeutet meteorologisch hat der Herbst begonnen. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Regen etwas an und wie wir im heutigen Bild vom Tajogaite Vulkan sehen regnet es sogar leicht in den Bergen.
Prozessionsspinner
Die von dem gefrässigen Prozessionsspinner *) betroffene Montaña Enrique zeigt nun auch auf deren Südseite braune Stellen. Ich habe berichtet, dass diese eine Säure verspritzen. Das ist nicht ganz korrekt, der Kontakt mit den Nesselhaaren der Raupe ist gefährlich, denn diese können heftige allergische Reaktionen auslösen. Die Raupen fressen meist in der Nacht und sind tagsüber im Gespinst, trotzdem sollte man im Gebiet mit starkem Raupenbefall aufpassen, speziell wenn Sie mit einem Hund unterwegs sind. Die Schnauze ist schnell dort, wo sie nicht hingehört.
Räuber
Der Einbrecher welcher in den letzten Wochen El Paso und Los Llanos verunsicherte und auch im Elektrogeschäft Demase in El Paso einbrach indem er mit einem entwendeten Auto in die Scheibe fuhr wurde gestern festgenommen. Es handelt sich um einen 19 jährigen der genügend Spuren hinterliess um letztendlich überführt zu werden.
El Paso
Die Bürgermeisterin von El Paso, Ángeles Fernández welche seit Juni im Amt ist hat gestern bereits ihren Rücktritt bekannt gegeben. Es übernimmt der junge Elon Martín das Amt. Ángeles hat dem Schritt mit gesundheitlichen Aspekten begründet. Als ich erfuhr, dass sie neben dem Amt als Bürgermeisterin auch noch eines in der Inselregierung einnahm, dachte ich schon, dass diese Doppelbelastung kaum gut gehen kann. Bürgermeisterin von El Paso zu sein ist im Moment ein 100% Job. Sie bleibt als Consejala in der Gemeinderegierung und auch als Consejera in der Inselregierung.
Vulkangesetz
Gestern wurden die 19.177 gesammelten Unterschriften für ein Vulkangesetz im Kanarischen Parlament abgegeben. Damit steht der Weg frei, dass dieses im Parlament debattiert werden muss. Das Initiativkomitee sieht eine realistische Chance, dass das Gesetz am 13. Dezember in Kraft treten könnte, genau zwei Jahre nachdem die Eruption endete.
*) Beim Prozessionsspinner handelt es sich um eine Raupenart, nicht etwa um die mit Glocken herumirrenden "Treichler" die in der Schweiz und selten auch in Deutschland gesehen werden.
Neben der am Dienstag eröffneten Verbindung La Laguna nach Las Norias verlaufen zwei Kabelkanäle. Aufgrund der anhaltenden Hitzeentwicklung wurden diese überirdisch angebracht. Im schwarzen Kanal links verläuft die Glasfaser für das Internet, im Kanal rechts zwei Leitungen (mit drei Phasen) einer 20.000 Volt Leitung.
Die braune Verfärbung der Pinien an der Nordseite der Montaña Enrique hat keinen vulkanischen Ursprung. Es haben sich wieder Prozessionsraupen ausgebreitet. Schon vor Jahren hatten wir einen Fall oberhalb des jetzigen Vulkans beobachtet. Es braucht meist keine Intervention. Die Raupen verschwinden von selbst. Nur anfassen sollte man sie nicht, sie versprühen eine Säure.
Gestern Abend flogen zwei Militärhelikopter über die Insel. Einer hat einen Landeversuch in Puerto Naos gemacht und dabei ordentlich Staub aufgewirbelt. Ob das ein neuer Ansatz von forcierter Belüftung ist, oder der Einsatz andere Gründe hatte wurde nicht mitgeteilt.
Dann noch die Polizeimeldung: In einem langen Essay wird beschrieben, dass in Sta. Cruz bei einem 39 Jähriger bei einer Verkehrskontrolle festgestellt wurde, dass dieser keinen Führerschein besass. Zu allem Unbill gehört das Auto seinem Bruder der es ihm im Wissen, dass er keinen Führerschein besass auslieh.
Solche Meldungen haben immer einen sehr beruhigenden Effekt auf mich. Solange wir über solche Kleinigkeiten berichten können, ist die Welt auf der kleinen Insel noch in Ordnung.
Gestern Abend ereignete sich vor dem alten Tunnel ein Unfall. Ein Personenwagen fuhr in die rechte Wand. Es gab drei leicht verletzte im Alter von 20 und 21 Jahren die für weitere Abklärungen in das Spital gefahren wurden. Warum der Fahrer das beleuchtete Loch nicht traf, wird wohl der Richter entscheiden müssen.
Bei all den schlechten Erinnerungen heute, blicken wir auch in die Zukunft und nehmen uns ein Beispiel an den Pinien die ich heute an der Südflanke in kurzer Distanz zum Vulkan fotografierte. Sie überstanden Schläge, Hitze, Bombardierung mit Lavabrocken und einige Dickschädel geben nicht auf. Sie beginnen wieder zu spriessen. Manchmal ist es gut, ein Dickschädel zu sein.
Heute um 15:11 h sind nun schon zwei Jahre vergangen seit der Vulkanausbruch des Tajogaite das Leben aller die zu diesem Zeitpunkt auf La Palma waren veränderte. Einige hatten Glück und konnten gleich abreisen, andere mussten ohnmächtig zusehen, wie die langsam und unbarmherzig fliessende Lava sein Heim verschluckte. Auch zwei Jahre nachdem Ausbruch stehen wir immer noch mit vielen extrem Herausforderungen da. Viele hat der Vulkan in eine andere Realität katapultiert, vom Hausbesitzer zum armen Menschen der nicht so richtig weiss, wie es denn weitergehen soll. Vom freien Menschen zur geknickten Person die psychologische Hilfe braucht. Aber es gab nicht nur Opfer, einige haben elendiglich profitiert und profitieren noch immer von der Situation. So gibt es Menschen die immer noch im Hotel leben müssen, weil sie einfach keine andere Möglichkeit haben, aber auch andere die problemlos in ihr Haus in Las Manchas zurückgehen könnten, das Leben auf Kosten der Allgemeinheit aber geniessen, denn sie sind ob der Fülle von Aufgaben vom Bild verschwunden und schmarotzen unauffällig vor sich hin. Solche die zum Glück vom Staat Unterstützung erhalten, weil sie ihr Geschäft in Puerto Naos immer noch nicht eröffnen können und nicht wirklich weiter wissen, und solche, die ihr Geschäft nicht eröffnen, weil sie dann die grosszügige Unterstützung verlieren. Ist das der Grund, warum die Bodegón Tamanca als Bezüger von mehrmals 45.000 Euro pro Jahr im BOC erscheint, aber das Restaurant immer noch nicht eröffnet hat? Oder die Bar Jedey, die schön renoviert da steht und darauf wartet, dass der Staat die Unterstützung einstellt, denn vorher eröffnen kommt nicht in Frage, man verdient mit Nichtstun mehr.
Wahrscheinlich ist es bei jeder Katastrophe so, dass sich die Gesellschaft in Gewinner und Verlierer teilt. Nun, zwei Jahre danach, mit heute eröffneter zweiter Straße in den Süden, wäre es an der Zeit einige der unsinnigen Subventionen abzustellen und das Geld dorthin umzuleiten wo es immer noch dringend gebraucht wird.
In einem langen Artikel mit dem Titel "Rebellion auf La Palma" wird unter anderem Aaron Barrell interviewt. Aron der immer wieder auch in Interviews und Filmen erscheint, da er sich weigert, der Evakuation in La Bombilla Folge zu leisten, wohnt schon seit 4 Monaten wieder in seinem Haus in La Bombilla. Er zitiert die Aussage des vorherigen Inselpräsidenten über "Gase die nicht mit dem Leben vereinbar sind" und sagt: "Schaut, mir ist nichts passiert" und weiter "es sind sie, die eine Straftat begehen, denn sie dürfen mir nicht das fundamentale Recht rauben, in mein Haus zu gehen".
In Puerto Naos wohnen im Moment etwa 20 Personen und in La Bombilla etwa 40 Personen unter Umgehung der Evakuationsanordnung permanent.
Die vormalige Präsidentin der Vereinigung Jaraco, Conchi Jaén, welche noch vor einem Jahr das Vorhandensein von CO₂ völlig verneinte, lernte dazu und sagte im gleichen Artikel: "Kohlendioxid ist überall. In Ihrem Haus, in meinem Haus, in unserer Garage."
Das ist absolut korrekt, nur darf man nicht vergessen, dass CO₂ den Sauerstoff verdrängt und wenn dieser von 21% auf 18% Anteil zurück geht, was bei etwa 10% CO₂ (100.000 ppm) der Fall ist, dann haut es auch den stärksten Mann um und das wahrscheinlich permanent. Zusätzlich wird bei hoher CO₂ Konzentration das Blut sauer und damit sinkt die Kapazität des Körpers Sauerstoff zu transportieren, zwei negative Effekte die sich plötzlich addieren.
Weiter wird auch J. zitiert. Er hat eine Wohnung in Puerto Naos und sagt, dass er mit seiner Familie nicht zurück gehen wird. Er hat kleine Kinder und solange die Situation nicht klar ist, würde er die Sicherheit vorziehen. Von der Regierung hätte er nur einen kleinen Mietzuschuss für 6 Monate für einer billigen Wohnung erhalten.
Dass er Inhaber einer Firma ist welche wie im BOC 171 vom 30. August 2022 über die Subventionen im zweiten Trimester 2023 kommuniziert, vom Staat mit einer weiteren Zahlung von 45.000 Euro bedacht wurde und er damit nicht zu den armen, die im Auto schlafen müssen, sondern zu den top privilegierten wie zum Beispiel auch Bodegón Tamanca gehört, erwähnt er natürlich nicht.
Es ist immer noch so, dass wir durch die schlechte Kommunikation der vorhergehenden Regierung eine Situation haben, in welcher vernünftige Argumente bei vielen nicht mehr ankommen. Auch haben wir wie immer wieder berichtet durch Nichtstun mindestens ein Jahr verloren und eine Situation geschaffen, in welcher die Installation von CO₂ Messgeräten am Strand von Puerto Naos belächelt anstelle beklatscht wird.
In der ganzen Diskussion, nicht nur in Bezug auf das CO₂, sondern auch über das gesamte Engagements des Staates, welches in vielen Teilen über das, was in anderen Ländern zu erwarten wäre hinaus geht, wünsche ich mir etwas mehr Sachlichkeit und auch Ehrlichkeit. Ehrlichkeit würde den Blick auf die wirklich noch anstehenden Probleme schärfen und wir kämen damit deutlich weiter.
Teile von Puerto Naos können ganz sicher wieder bewohnt werden. Dazu braucht es aber Massnahmen wie forcierte Belüftung und Überwachung, denn die etablierten Grenzwerte von ~1.000 ppm für Langzeitaufenthalte und 5.000 ppm für Arbeiter während einer 8 Stunden Schicht beim CO₂, sowie die maximal 300 Becquerel/m³ beim Radon werden mit größter Sicherheit vom Staat nicht angetastet und müssen folglich mit entsprechenden Massnahmen eingehalten werden. Da hilft weder Palavern noch der Selbstversuch.
Der Artikel findet sich über diesen LINK:
Das BOC 171 hier.
Das Bild ging im September 2021 kurz nach der Eruption um die Welt und veranschaulicht unerreicht die Mühe und Arbeit welche die Bananenbauern in ihr Produkt investieren. Gestern haben deren 300 vor dem Cabildo demonstriert. Protestiert für einen gerechteren Erlös, denn nur gerade 10% des Verkaufserlöses erhält der Bauer. Sie kaufen für 3 € Bananen und davon erhält der Produzent nur 30 cent, bezahlt aber Wasser und investiert sehr viel Zeit, denn Bananen wachsen nicht ohne erheblichen Pflegeaufwand. Aber die Problematik kennen wir ja, der Handel verdient sich dumm und dämlich und die Produzenten verhungern fast. Das hat auf den Kanaren bereits dazu geführt, dass um die 800 Bananenbauer die Plantagen aufgegeben haben.
Die Reise in meiner alten Heimat ist vorbei, ich bin wieder auf der Insel und damit werden die Informationen auch wieder etwas mehr.
Kreisverkehr Tazacorte Puerto
Der Kreisverkehr in Tazacorte Puerto an welchen dann die Umfahrungsstraße angeschlossen wird ist fertiggestellt worden und die Straße nun wieder befahrbar.
Condor von Frankfurt
Es erscheint heute als die große Meldung in verschiedenen lokalen Zeitschriften: Die Condor fliegt La Palma wieder von Frankfurt an. Dies aber erst im nächsten Jahr ab Mai bis 23. Oktober wurde auch mitgeteilt.
Wetter
Der tropische Sturm Margot welcher in der Mitte des Atlantiks meandert, sowie ein Tief vor der Iberischen Halbinsel führen zu einem langgestreckten Regenband welches morgen Abend wahrscheinlich auch auf La Palma Regen bringen kann. Der Nordosten um Puntagorda scheint davon am meisten ab zu bekommen.
Bild aus eltime.es
Straße von La Laguna nach Las Norias
Diese Straße, die erste welche über die Lavaflüsse gebaut wurde, wurde nun asphaltiert und wird am kommenden 19. September wieder eröffnet.
Puerto Naos
Über weitere Aktionen für Puerto Naos wurde informiert. So werden zusätzliche Messgeräte am Strand installiert mit dem Ziel, dass der Strand von der Mitte in Richtung Süd (Hotel Sol) eröffnet werden kann. In Bezug auf die Massnahmen zur Reduktion des CO₂ wird neben der forcierten Ventillation auch eine CO₂- Dichte Farbe getestet. Weiter informierte das Cabildo auch über geplante Massnahmen zum Senken des Drucks im Boden damit das CO₂ umgeleitet und im Besten Fall ins Meer geleitet werden kann.
Unfall
Beim Restaurant Cascade in Richtung El Paso ereignete sich heute Nachmittag ein Verkehrsunfall an welchem auch ein Kleinbus beteiligt war.
Flugverkehr
Auch der August war in Bezug auf die Gästezahl schlecht. So verzeichnete der Flughafen 122.426 Passagiere, ein Minus von 11,2% gegenüber dem Vorjahr.
Letzte Nacht um 00:11 h ereignete sich in Marokko, nahe Essaouira, 71 km südöstlich von Marrakesch, ein Erdbeben der Stärke 6,8 in einer Tiefe von 16 km. Das Beben wurde auch in Sta. Cruz de La Palma verspürt und als Schlag, gefolgt von Wellen bezeichnet. Weitere Meldungen von anderen Kanarischen Inseln liegen vor.
Erste Meldungen aus Marokko sprechen von hunderten von Todesopfern.
In der Nacht auf Dienstag wurde in das Computergeschäft Demase in El Paso eingebrochen. Die Diebe entwendeten dazu ein Auto und fuhren in das Schaufenster des Ladens. Es kursieren verschiedene Videos im Netz, auch im Laden waren Kameras installiert. Letztere Aufnahmen wurden der Polizei übergeben. Der Schaden im Geschäft wird mit rund 5.000 Euro beziffert.
Der Stadtrat von El Paso hat für heute, Mittwoch 6. September, den lokalen Sicherheitsausschuss einberufen, um nach der Zunahme von Raubüberfällen in den letzten Wochen in der Gemeinde Maßnahmen zu ergreifen.
Die spanische Regierung hat die Einfuhr von Kartoffeln aus England wegen des Auftretens des Kartoffelkäfers (Colorado) in der dortigen Produktion verboten, was die gesamte Produktion aus dem Vereinigten Königreich betrifft.
Das hat wie immer zwei sofortige Reaktionen provoziert. Erstens wurden Kartoffeln gehamstert und zweitens schossen die Preise von 1,70 € pro Kilo auf etwa 3 € hoch.
Gleiche Effekte sahen wir ja schon bei der Pandemie, da war das Klopapier das Gut erster Wahl. Der Unterschied zu heute: Klopapier ist deutlich einfacher zu lagern. Wer plötzlich auf 5 Kg Kartoffeln sitzt und diese nicht richtig lagert, kann sie wegschmeissen wenn sie austreiben.
Hallo meine Lieben,
ich bin im Moment am Reisen und weil es hier wo ich bin so gutes Wetter hat, habe ich kaum Zeit übrig um gute Recherchen zu betreiben. Spätestens wenn ich zurück auf der Indel bin kommt wieder mehr Info im Blog.
Antje Bendfeldt, hier auf der Insel einfach nur Ana, ist 1956 mit einem Pinsel in der Hand in Kiel geboren und an der Ostsee aufgewachsen. Sie ist überzeugte Autodidaktin und lebt seit 2016 mit ihrem Mann und 10 Katzen auf einer kleinen Avocadofinca auf La Palma und in Grömitz an der Ostsee.
In der Ausstellung "Soñé con Frida" zeigt sie ihre neusten Arbeiten, die im Laufe des Jahres 2022/2023 entstanden sind in Sta. Cruz de La Palma.
Sie spiegeln Ihre Verbundenheit mit der Natur wieder, deren Einzigartigkeit ihr immer wieder als Inspiration für ihre Bilder dient. Ganz besonders zieht sich die große Liebe zu ihren Katzen und zu der Malerin Frida Kahlo wie ein rotes Band durch alle ihre Werke.
Die Ausstellung an der Calle O'Daly N°2 ist von Montag bis Freitag 10:30h - 13:30h und von 17:00h - 20:00 h sowie am Samstag von 10:00h bis 14:00h geöffnet.
Caldera
Gestern habe ich mich am Morgen noch aufgeregt, dass die Caldera immer noch geschlossen war. Das wurde am Nachmittag dann endlich geändert und heute war ich bereits drin und bin bis zu Dos Aguas hoch gewandert. Vom Waldbrand sieht man dort nicht viel, da waren offensichtlich nur einige kleinere Brände bis Dos Aguas gelangt und diese konnten offensichtlich schnell gelöscht werden.
Die Seite senderosdelapalma.com scheint nun endlich gepflegt zu werden und wird schnell aktualisiert.
Straße La Laguna - Las Norias
Der Termin für deren Öffnung wird nun um den 10. September angebeben.
Puerto Naos
Im Oktober soll nun der Bereich Las Lajones tagsüber normal geöffnet werden. Je nach Entwicklung plant man für den Bereich las Lajones dann die Möglichkeit ab Dezember auch übernachten zu können.
Eventuell wird auch der Strand im Oktober tagsüber geöffnet werden. Der Zugang würde aber auch in diesem Fall streng geregelt und wäre nur mit einem gültigen QR-Zugangscode möglich.
Heute ging es einmal schnell. Am Morgen war auf der Seite senderosdelapalma.com noch alles gesperrt, dann meldete Canarias 112 um 13h, dass der Waldbrandalarm aufgehoben wurde und am Nachmittag war auch die Seite bereits aktualisiert und die meisten Wanderwege auf La Palma wieder geöffnet.
Offensichtlich mitten sich die Prioritäten im neuen Cabildo langsam ein. Gut so, denn der Tourismus ist wichtig und braucht entsprechende Aufmerksamkeit!
Kaum war der Waldbrand von Puntagorda gelöscht, erschien am 16. August, vor nunmehr 11 Tagen ein neuer Alarm wegen hoher Waldbrandgefahr der bis heute andauert.
Infolge dieses Alarms wurden fast alle Wanderwege erneut gesperrt. Angesichts der hohen Waldbrandgefahr muss gehandelt werden, das ist unbestritten. Weil La Palma aber eine Wanderinsel ist, sollten die Entscheide genau überlegt werden. Unser Juwel, der Nationalpark Caldera de Taburiente ist nun seit dem Brand in Puntagorda, welcher am 15. Juli ausbrach, gänzlich gesperrt. Dies in der Hauptsaison die von Mitte Juli bis Mitte September dauert.
Es gäbe aber durchaus die Möglichkeit, wenigstens den Barranco de las Angustias bis zur Cascada de las Colores zu öffnen. Dieser Weg liegt unter der Inversion, also in einem Gebiet mit normalerweise tieferen Temperaturen und höherer Luftfeuchtigkeit. Aus Unkenntnis der Sachlage, aus falscher Prioritätensetzung oder Angst vor möglichen Klagen wurde das bisher nicht gemacht.
Die rechtliche Lage in Bezug auf Haftung ist komplex. Die von Bürgern unterschriebene Erklärung, dass sie selber haften, wenn sie nach Puerto Naos ziehen, wurde zum Beispiel als ungültig erklärt.
Wir sind also rechtlich in einer Situation, in welcher die Politiker Gesetze beschlossen, die diese dann in eine Haftungssituation bringen welche sie eigentlich nicht wollen und dann mit Verordnungen und Verboten über das Ziel hinaus schiessen, welche die Bürger wiederum nicht wollen, ja insgesamt wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen verursachen.
Das Rathaus von El Paso kündigt den Beginn der Abrissarbeiten am ehemaligen Hotel Monterrey gegenüber des Tourismusbüros im Zentrum von El Paso an.
Bei dem Umbau wird gemäss Ayuntamiento darauf geachtet, dass die architektonischen Merkmale des Gebäudes erhalten, die Bausubstanz aber an den zukünftigen Zweck und die geltenden Vorschriften angepasst wird.
Die Arbeiten kosten rund 5,8 Millionen Euro und sollen 20 Monate dauern. Es entsteht ein Hotel mit 70 Betten, eine Hotelschule, die von Hoteles Escuela de Canarias (HECANSA) geleitet wird und ein Parking mit rund 20 Plätzen.
Während den Arbeiten sind rund um das Monterrey rund 10 Parkplätze außer Dienst gestellt.
Bild: elperiodicodelapalma.com
Die bereits einmal angekündigte, dann wieder aufgehobene Sperrung der LP-2 kurz vor dem Hafen von Tazacorte wird nun kommen.
Um den Kreisverkehr der Umfahrungsstraße von Tazacorte fertigzustellen wird die LP-2 dort wo im Moment die Lichtsignalanlage steht, also kurz vor dem Hafen vom 1. September für rund zwei Wochen gesperrt. Währen dieser Zeit kann Tazacorte Puerto nur über den Barranco de las Angustias erreicht werden.
Teneriffa
Ein Irrer kommt selten allein. Nachdem die Polizei mitteilte, dass das Feuer auf Teneriffa von einem Brandstifter gelegt wurde, kam gestern die Meldung, dass ein wütender Bauer einen Stein an einen Helikopter schmiss, als dieser Wasser holte. Der am Heckrotor getroffene Helikopter musste im Anschluss notlanden. Der Mann war offensichtlich wütend, dass Löschwasser aus seinem Tank genommen wurde. Die Regierung hat indessen mehrfach betont, dass sie genau wüssten wo Wasser aus privaten Tanks entnommen worden wäre und dieses Wasser wieder aufgefüllt würde.
Da sich der Helikopter in der Flugphase mit Besatzung befand, wird der Steinschmeißer nicht mit Sachbeschädigung davon kommen, das ist Gefährdung des Lebens der Besatzung und riecht nach Gefängnis. Der Mann wurde gestern schon festgenommen.
Das Feuer ist immer noch aktiv und es gibt auch an verschiedenen Stellen eine Reaktivierung infolge der hohen Temperaturen.
Wasser
In Tijarafe ist gestern schon wieder der Trinkwassertank geleert worden. Die Gemeinde ruft noch einmal zum Wassersparen auf. Es sei verboten mit Stadtwasser Gärten zu giessen oder einen Pool aufzufüllen. Das ist ja alles gut und recht, steht auch so in allen Verträgen die man mit einer Gemeinde auf La Palma abschliesst, aber wahrscheinlich hat die Gemeinde es auch etwas verpasst die Infrastruktur dem gesteigerten Wachstum anzupassen.
Puerto Naos
Dass Puerto Naos im September geöffnet wird, wie die Vereinigung Jaraca kürzlich in einer Pressemitteilung behauptete, wird wahrscheinlich kaum so sein. Man ist zwar dran, das Messnetz einzurichten, auch weitere Installationen zur forcierten Belüftung sollen folgen. Bisher ist aber nur eine einzige solche Anlage installiert worden.
Unter der neuen Führung von Sergio Rodríguez wird auch eine Teilöffnung geprüft. Als ersten dann sicher im Gebiet von las Lajones (nord), welches deutlich höher liegt. Das wurde ja kurz vor den Walen von der damaligen Regierung versprochen, war dann aber ein wahltaktischer Rohrkrepierer. Die Messwerte in meinem Büro an der Juana Tabares verändern sich nicht mehr groß und pendeln von frischer Luft bis Werte von 8.000 ppm. Einen grossen Fortschritt wird forcierte Lüftung bringen.
PEINPAL
Die Steuerung des Peinpal (Plan Insular de Emergencias la Palma) wird in drei Komitees aufgeschlüsselt.
Direktion
Wissenschaft
Bürger
Feuerwerk im September
Im NOTAM (Notice to Airman) einer Publikation mit Informationen für Piloten, habe ich eine grosse Luftraumsperre am 16. September von 21:30 h bis 22:45 h gesehen. Der Luftraum wird von Boden bis in einer Höhe von 50 m in einem Umkreis von 10 km!!! für ein Feuerwerk an der Playa La Salemera gesperrt. Warum eine Höhe von 50 m bei einem gigantischen Radius von 10 km gewählt wurde, der über die Cumbre bis fast zum Tajogaite reicht, können die Verantwortlichen mit Sicherheit auch nicht erklären.
Hoffen wir mal, dass sie dann nicht wie schon geschehen, die Insel in Brand setzen.
Am Morgen hat mich Rauchgeruch aufgeschreckt. Bei einer kurzen Kontrollrunde konnte ich nichts sehen. Die Sicht war trüb, das sei dem Calima geschuldet dachte ich zuerst. Ein Blick in windy zeigte, dass der Wind auf 2.000 m genau von Teneriffa her weht. Wird der Geruch vom Feuer auf Teneriffa kommen? Eine kurze Nachfrage in der Wetter WhatsApp Gruppe bestätigte, der Rauch wurde auf der ganzen Insel festgestellt. Er kommt definitiv vom Feuer auf Teneriffa und vermischt sich mit dem heute noch etwas stärkeren Calima. Der Calima wird uns übrigens bis weit in die nächste Woche begleiten. Wenn wir schon beim Wetter sind, noch ein kurzer Blick auf die Temperaturen. Hier zeigen die Modelle einmal mehr, dass sie versagen. Ich rechne auch ohne Wind gleich normalerweise gleich 5°C dazu um die Höchstwerte einigermassen zu treffen. Diesen theoretischen Höchstwert von 32°C für heute haben wir aber bereits jetzt (10:40h) erreicht. Das wird ein heisser Tag.
Hurricane
Werfen wir noch einen Blick in das Atlantikwetter. Die Hurricane Saison hat begonnen und wir sehen einen Zug von möglichen Tropenstürmen auf dem Weg von Afrika in die Karibik und den Golf von Mexiko. 5 tropische Wellen mit Wahrscheinlichkeiten von 40 - 70% der Entwicklung zu Stürmen in einer Linie, das sieht man in der Tat selten. Es zeigt auch, dass der gestartete El Niño im Pazifik noch nicht im Atlantik wirkt, denn El Niño führt im Atlantik eher zu stärkeren Windscherungen und vermindert damit die Wahrscheinlichkeit von tropischen Stürmen.
Teneriffa
Die Nacht brachte etwas bessere meteorologische Bedingungen als erwartet, in einigen Regionen nördlich des Feuers ist sogar etwas Regen gefallen. Die Entwicklung im Norden und Westen des Feuers ist besser, im Osten in der Region Orotava hingegen sehr kompliziert. Dort hat die Feuerwalze die Häuser erreicht und die Kräfte konzentrieren sich darauf, diese Häuser nun zu schützen.
Hiermit ist die gestern privat versprochene Wetterprognose:
Die Kanarischen Inseln befinden sich unter dem Einfluss eines schwachen Tiefs über Senegal. Dieses verursacht in Höhenlagen über 1.500 m eine südöstliche Windströmung und führt in der Höhe auch zeitweise feuchte und labilere Luftmassen mit sich. Weil die Luft aus dem Süden kommt ist sie deutlich wärmer als der sonst vorherrschende Passat.
Sanidad hat deshalb wieder einen Wetteralarm infolge hohen Temperaturen ausgelöst. Obschon die Wettermodelle sehr unterschiedliche Entwicklungen zeigen, wird die Hitze sicher nicht die Werte der letzten Woche erreichen. Bei AEMET werden für den Bereich La Palma für heute 37°C voraus gesagt. Ich schätze, dass wir der Wert leicht tiefer zu liegen kommt.
Das warme Sommerwetter wird uns in der nächsten Woche begleiten. Erst ab Mittwoch gelangen wir wieder unter den Einfluss eines Hochdruckgebietes dessen Kern nördlich der Azoren liegen wird und uns etwas kühlere Luft bringt.
Feuer auf Teneriffa
Das Feuer konnte immer noch nicht eingedämmt werden. Aufgrund eines Windwechsels wird Rauch nun in nördliche, stark bevölkerte Bereiche geblasen. Auch heute morgen mussten weitere Evakuationen befohlen werden. Die Bevölkerung wird direkt über SMS informiert und aufgefordert den Anweisungen der Behörden zu folgen.
Feigenkaktus - Cochenille
13 Jahre nach dem ersten Auftreten dieser, für die Feigenkakteen fatalen Laus in Fuencaliente und nachdem wahrscheinlich über 80% der Kakteenbestände abstarben, wurde diese Cochenille als Schädling deklariert. In der Folge ist die Verbringung von Pflanzenmaterial der Gattung Opuntia zwischen den Inselgebieten der Kanarischen Inseln ist verboten, mit Ausnahme von Samen und In-vitro-Material. Werkzeuge, die zum Beschneiden, Schneiden, Ernten oder für andere Arbeiten auf infizierten Flächen verwendet werden, müssen vor und nach der Verwendung mit einer Lösung auf der Grundlage zugelassener Produkte gereinigt und desinfiziert werden.
Die Laus kann leicht mit der unschädlichen Karminrot-Laus verwechselt werden. Die Feigenkakteen wurden seinerzeit aus Mexiko eingeführt, um darauf diese Cochenille zu züchten und damit den begehrten Farbstoff karminrot herzustellen. Dieser Industriezweig - wir wissen es - ist dann rasch verschwunden nachdem die BASF Farben künstlich herstellen konnte.
Mit karminrot aus der Cochenille werden heute noch Lebensmittel eingefärbt. Der Farbstoff hat die Bezeichnung E120.
Wasser
Nachdem letzte Woche in Tijarafe und anschliessend auch in Puntagorda die Wasserversorgung einbrach, hat die Inselregierung beschlossen, dass Wasser aus privaten Galerien im Bereich Tijarafe in das städtische Leitungssystem eingespiesen werden. Eine Kompensation dazu soll aus der Galerie Trasvase in Los Llanos erfolgen. Wie das genau ablaufen soll erschliesst sich mir aus der Pressemitteilung nicht. Aber es handelt sich insofern um einen erwähnenswerten Akt, weil die Regierung erstmals über privates Wasser entscheidet.
Auf Teneriffa im Gebiet Arafo / Candelaria ist in der Nacht auf heute ein Waldbrand ausgebrochen. Die Entwicklung war so schnell, dass das Feuer bereits auf Stufe 2 angehoben wurde was bedeutet, dass es Teneriffa nicht mit eigenen Mitteln löschen kann und die Hilfe der Kanarischen Regierung und des Militärs benötigt.
Im Foto sieht man eine sogenannte Pirocumulus Wolke, eine Wolke die durch aufsteigende Hitze entsteht und zum Hauptteil aus Wasserdampf besteht. Diese Wolke erreichte heute Morgen schon eine Höhe von rund 5.000 m.
Wenigstens ist die Windprognose für die Region bis am nächsten Samstag recht gut.
Teneriffa hat sämtliche Mittel angefordert und auch unsere Helikopter sind auf dem Weg.
Aktuelle Informationen zum Feuer auf Twitter mit dem Hashtag #IFArafoCandelaria
Wetter
Nachdem ich die letzten Tage mehr als die Produktion der Fotovoltaik an Strom in den Klimaanlagen verbraten habe, wird es langsam auch sichtbar besser. Die feuchte Luft des Atlantiks ist heute morgen schon auf einer Höhe von rund 500m angelangt. Das sieht man am Morgen schön am Wolkenmeer. Dieses löst sich bei stärkerer Sonneneinstrahlung im Tagesverlauf wieder auf. Die Brisa verabschiedet sich nun auch bis sicher Freitag, denn der Passat weht nur noch bis etwa 900m stark und wird es so nicht über die 1.400 m hohe Cumbre Nueva schaffen. Die Temperaturen sinken in den weiteren Tagen langsam auf ein für die Jahreszeit normales Niveau ab.
Feiertag
Heute ist Maria Himmelfahrt, ein Feiertag in ganz Spanien.
meteo.lapalma.es
Das Cabildo hat seine neue Wetterseite auf meteo.lapalma.es vorgestellt. Das Projekt hat einen sehr guten Ansatz und ersetzt in abgespeckter Form HDMeteo dessen laufende Kosten zu stark anstiegen. Leider ist dessen Bedienungsfreundlichkeit noch mangelhaft. Weil der erste Eindruck oft entscheidend ist, wurde das Projekt meiner Ansicht nach ohne Druck viel zu früh vorgestellt. Mir wurde versichert, dass weiter an Verbesserungen gearbeitet wird, aber die Kritik in den Medien ist bereits geharnischt. Auch für die neuen Inselregierung wäre offensichtlich ein Kurs in Kommunikation angebracht.
Erneuter Rückgang
Auch im Juli ist das Passagiervolumen auf dem Flughafen von La Palma gegenüber dem Vorjahr um 8,5% zurück gegangen.
Wellenalarm
Die Regierung hat nun über hohe Wellen alarmiert die problemlos 2 m erreichen können. Dies scheint etwas spät, hat der heftige Seegang gestern doch schon den neuen Strand in Sta. Cruz überspült. Seien sie am Meer besonders vorsichtig. Wellen tauchen manchmal fast aus dem Nichts auf. Rote Fahne = Badeverbot.
Vulkangesetz
Die Sammlung von mindestens 15.000 Unterschriften war erfolgreich. Trotzdem geht die Unterschriftensammlung noch bis zum 19. September weiter. Das Gesetz verlangt mindestens 15.000 Unterschriften, die Promotoren möchten aber 18.000 einreichen können.
Der Präsident der Plataforma de Afectados por el volcán (Plattform der vom Vulkan betroffenen Menschen) erklärte, dass die Behälter mit den Unterschriften zwischen dem 22. und 27. September abgegeben werden. Er hofft, dass dies der erste Vorschlag sein wird, der in dieser elften Legislaturperiode des Parlaments debattiert wird, "...und dass wir bis zum 13. Dezember, zwei Jahre nach dem Ende des Ausbruchs, das Vulkangesetz verabschiedet haben werden".
Der vorgeschlagene Text zielt darauf ab, das Recht auf eine schnelle und gerechte sozioökonomische Wiederherstellung für die von den Eruptionen Betroffenen und rückwirkend für die betroffene Bevölkerung auf La Palma zu gewährleisten, die dann für den vollen Wert dessen, was sie verloren haben entschädigt werden soll.
Wetter
Der Peak der Hitzewelle ist überschritten. Heute werden wir die Temperaturen von gestern nicht mehr erreichen aber es geht trotzdem noch heiss weiter. Im Verlauf der nächsten Tage sinken die Temperaturen nur langsam und erreichen dann am Donnerstag für die Jahreszeit normale Höhen. Die Brisa weht in El Paso nicht mehr. Sie wird in der Nacht auf Montag noch einmal wehen, dann haben die Pasense bis zum nächsten Wochenende Ruhe vom Wind.
Wasser
Gestern in Tijarafe, heute in El Paso, Fuencaliente und Puntagorda ist die Wasserversorgung mit Stadtwasser zusammen gebrochen. Die Gemeinden informieren, dass das Giessen von Pflanzen und das Auffüllen von Pools sowie Wassertanks mit Stadtwasser nicht erlaubt ist und fordern einen sparsamen Umgang mit dem Wasser.
Tijarafe droht sogar an, in den nächsten Tagen die Wasserzähler abzulesen und Haushalte mit übermässigem Konsum zu büssen.
Lotterie
Jemand welcher in Tazacorte einen Lottoschein aufgegeben hat gewann 351.000 €.
Armas
Aufgrund starker "Sogwirkungen" kann die Rederei Armas Los Christianos im Moment nicht anfahren. Es wird zu Ausfällen von Verbindungen kommen. Reisende sollten sich rechtzeitig informieren.
Vulkan
Involcan hat wieder eine Thermografik des Vulkans erhoben und in einigen Kaminen weiterhin Glühen festgestellt was auf Temperaturen über 500°C schliessen lässt. Die Abkühlung dauert sehr lange.
CO₂
Die Situation in Puerto Naos an der Juana Tabares N°3 verhält sich im Moment unverändert. Der CO₂ Gehalt in geschlossenem Raum oszilliert von reiner Luft bis etwa 6.000 ppm. Verhält sich zyklisch zu der Tide und steigt bei nördlichen Winden an, sinkt bei südlichen.
Wanderwegsnetz
Das Wanderwegsnetz bleibt weiterhin gesperrt. Informationen auf www.senderosdelapalma.es
Keine Nachrichten sind oft gute Nachrichten. Außerdem kann ich in der Region, in der gestern Abend der Waldbrand von Puntagorda am Rande der Caldera wieder aufflammte, keine heißen Stellen entdecken. Das ist im Bereich der Brandgrenze aufgetreten, und dort hat es kaum brennbares Material mehr.
Die Hitzewelle hält heute auf einem ähnlichen Niveau wie gestern an. Die Windstärke auf 1.500m, die der Indikator für das Auftreten der Brisa ist, wird erst ab morgen Mittag abnehmen.
Leider gibt es bereits Berichte über Schäden in Bananenkulturen sowie tote Hühner, die die Hitze nicht überlebt haben.
Die Temperaturen gehen nur langsam zurück, aber wenn der Wind aufhört, wird wenigstens auch der zusätzliche adiabatische Erwärmungseffekt aufhören
Am Montagmorgen wird es in den oberen Teilen von El Paso noch Brisa geben, die ab Mittag aber aufhört, da die Windstärke abnimmt. Bis Ende der Woche wird keine Brisa mehr auftreten.
Die Passatwinde in den unteren Schichten bleiben stark. Dies wird die Inversion in der Region Puntallana und Breña aufheben und auch in den etwas höhreren Lagen bis vielleicht 600m eine Erleichterung bringen, da das Atlantikwetter kühler und feuchter ist.
Calima (Saharasand) ist heute viel präsenter als gestern, siehe Bildvergleich.
Die Hitze hat Los Llanos mit 41°C [10:15h] erreicht und der Wind wird bis zum Mittag zunehmen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Hitze bis zum Meer vordringt, denn am Nachmittag nimmt der Wind wieder ab. Wenn er in Puerto de Tazacorte ankommt, können wir leicht 45°C sehen.
Morgen, Samstag, setzt sich die Situation in ähnlicher Weise fort.
Am Sonntag wird der Wind in der kritischen Höhe der Brisa abnehmen, was eine Entlastung für Los Llanos und die unteren Teile von El Paso sowie die unteren Teile im Nordwesten bedeutet.
Am Montag, bei einer weiteren Abnahme der Windgeschwindigkeit auf 9 kn, wird die Brisa in den oberen Teilen von El Paso wieder aufleben. In den Gebieten unterhalb der Inversion und unter dem Einfluss des Atlantiks bleiben die Temperaturen meist leicht unter 30°C.
Eine wirkliche und bedeutendere Veränderung wird für Donnerstag,17. August, erwartet.
Die Vegetation oberhalb von 400 m ist bereits sehr trocken und es ist äußerste Vorsicht in Bezug auf Waldbrand geboten: Kein Feuer, keine Maschinen im Freien, wie Trennschleifer, Grasschneider und Schweißgeräte, auch Baggerfahrer, die Steine bewegen, müssen ihre Arbeit einstellen oder extrem vorsichtig sein und Löschwasser bereithalten.
Das Wanderwegenetz bleibt geschlossen.
Nun wurde die höchste Alarmstufe für Waldbrandgefahr ausgerufen und der größte Teil des Wanderwegnetzes ist ab Mitternacht gesperrt. Weitere Informationen auf der Seite des Cabildo senderosdelapalma.es
Die neuen Prognosen für die Temperaturen zeigen nun, dass diese um den 17. August wieder auf den normalen durchschnittlichen Wert fallen werden (Siehe Grafik der Temperaturen auf 1.500m).
Wetterprognose:
Ein Tief über Mauretanien bringt uns im Wochenverlauf heissere und trockene Luft aus der Sahara. Die Kanaren gelangen zwischen das Hoch und das Tiefdruckgebiet was die Windstärke deutlich erhöhen wird. Obenstehend die Temperaturkarte auf 1.500 m.
Die hohen Temperaturen, speziell aber der Wind welcher diese noch einmal erhöht, führt zu ausserordentlich hoher Waldbrandgefahr. Es ist sinnvoll, die restliche Zeit noch zu nutzen und rund um das Haus sauber zu machen, dafür zu sorgen, dass Wassertanks voll sind, Schläuche parat liegen um sofort einschreiten zu können.
Donnerstag:
Bereits am Morgen weht in den oberen Gebieten von El Paso, in Garafia und in Fuencaliente ein stärkerer Wind von bis zu 20 kn. Die Temperaturen steigen im Tagesverlauf an. Die höchsten Temperaturen werden im Bereich der Brisa gemessen, dort wo diese noch gerade weht. Für El Paso City ergibt das etwa 34°C.
Freitag:
In vielen Bereichen, speziell über 500m ist es schon über 30°C warm. Die Temperaturen und auch die Windstärke nehmen im Tagesverlauf noch einmal zu. Es ist wahrscheinlich, dass die Brisa Los Llanos, vielleicht sogar Tazacorte erreicht. Die Temperaturen, steigen dort wo die Brisa weht stark an und können folgende Werte erreichen: El Paso 36°C, Los Llanos 40°C, Puerto Tazacorte bis 43°C. Dies aber nur dann, wenn die Brisa dort auch weht.
Samstag:
Auch der Samstag ist geprägt von viel Wind und gleich hohen Temperaturen wie der Freitag. Die Windstärke nimmt im Tagesverlauf etwas ab was zu Erleichterungen in Tazacorte und Los Llanos führen könnte.
Sonntag:
Leicht tiefere Temperaturen, in El Paso wird wahrscheinlich immer noch die Brisa wehen was immer noch zu Temperaturen von 31°C-35°C führen kann.
Ab Wochenbeginn zeichnet sich eine sehr zögerliche Abnahme der Temperaturen ab. Deutlich spürbare Besserung tritt erst am Mittwoch 16. August ein.
El Periódico de La Palma meldet, dass die Deliktquote auf La Palma im ersten Trimester 2023 bei 6,4 Straftaten pro 1.000 Einwohner lag.
In Spanien insgesamt lag diese Quote im Jahr 2022 bei 48,8 bekannten Straftaten pro 1.000 Einwohner und auf den Kanarischen Inseln bei 43,95. Diese Zahlen liegen weit unter denen des Vereinigten Königreichs (79,5), Belgiens (74,8) oder Deutschlands (60,7).
Gemäß diesen Daten ist die Deliktquote demnach in Deutschland 9,5 mal höher als auf der Isla Bonita. Geniessen sie den Urlaub :-)
Nun wurde es auch noch einmal vom Kanarischen Minister für Straßenbau, Pablo Rodríguez, bestätigt. Der Bau der LP-2 erhält Priorität. Diese Verbindung, von mir immer als wichtiger und auch kürzer als die Küstenstraße bezeichnet, wurde seinerzeit aus "politischen Gründen", so der neue Präsident Sergio Rodríguez, nicht realisiert. Die Strecke misst nur 2,8 km. Wann genau mit den Arbeiten begonnen wird wurde noch nicht mitgeteilt.
Derweil gehen die Arbeiten auf der Strecke La Laguna - Las Norias weiter. Es scheint, dass die gesamte Breite des Trasses nun asphaltiert wird. Das würde viel Raum für einen Fahrrad- und Fussgängerstreifen lassen, die montierten Leitplanken scheinen aber eine andere Sprache zu sprechen...
Die Modelle zeichnen eine neue Hitzewelle. Diese beginnt nächsten Mittwoch mit deutlich ansteigenden Temperaturen in der Höhe. Am Mittwoh merkt man in den unteren Lagen aufgrund des schwachen Höhenwindes noch nicht viel. Am Donnerstag kommt dann aber Ostwind auf welcher die ankommende Wärme im Westen runter drücken wird.
Am Donnerstag 10.8. werden auf 1.500m bereits 30°C gemeldet. Die Brisa ist stark und kann diese Luftmasse wahrscheinlich bis auf rund 500m über Meer runter blasen. Dann würden wir dort die 40°C Marke erreichen.
Einmal mehr hängt alles an Windrichtung und Windstärke. Die grösste Hitze wird immer im Westen dort erreicht, wo der Ostwind noch gerade bläst. Würde dieser Puerto de Tazacorte erreichen - was im Moment nicht sehr wahrscheinlich ist - dann hätten wir dort 45°C. Windstärke und Temperaturen nehmen ab Freitag zögerlich wieder ab.
Einmal mehr sei gesagt: Ostwind Hitzewellen kommen immer mit viel Wind und trockener Luft. Die Waldbrandgefahr wird speziell an den Inselenden im Norden und Süden sowie im Bereich der Brisa, also El Paso wieder extrem ansteigen.
Die Gemeinde Tazacorte gibt bekannt, dass die vorher bekannt gemachte Sperrung der Straße von Tazacorte nach Puerto de Tazacorte morgen nun doch nicht statt findet.
Der verantwortliche Gemeinderat hat ja noch 4 Jahre Zeit bis zu den Wahlen, seine Straßenpläne auf die Reihe zu bekommen.
Von morgen Donnerstag 3. August ist die Straße LP-2 von Tazacorte Pueblo nach Puerto de Tazacorte kurz vor dem Hafen, in etwa dort wo im Moment das Ampelsystem steht, für den Verkehr komplett geschlossen. Nur Fussgänger können den Bereich noch passieren. Die Fahrt nach Puerto de Tazacorte kann in den folgenden drei Wochen also nur über den Barranco de las Angustias erfolgen.
Im Bericht vom 1. Juli habe ich darüber geschrieben, dass sich die gewählten Politiker in Sta. Cruz in der ersten Sitzung das Gehalt auf 93.501€ erhöht hätten. Das ist nicht korrekt. Die gesamte Lohnsumme wurde um 93.501 € erhöht, das höchste Gehalt eines Consejals beträgt in Sta. Cruz 4.159 €, was bei 12 Zahlungen rund 50.000 € entspricht, bei 14 rund 58.000€, das tiefste Salär eines Consejals beträgt 1.500 € im Monat.
Leider werde auch ich nicht immer vom schnellen Lesen und kurzen und falschen Schlussfolgerungen verschont. Entschuldigung dafür und danke an B.R. die mich auf den Fehler aufmerksam machte.
Morgen Samstag organisiert die Plataforma La Graja einen Stand auf der Plaza de España in Los Llanos.
Man kann dort gegen das geplante Asphaltwerk unterschreiben. Der Stand ist von 10h bis 13h in Betrieb.
Ein Wiederaufflammen des Feuers in der Caldera gestern Nachmittag konnte dank dem Einschreiten der Helikopter welche vom Feuer auf Gran Canaria abgezogen werden mussten und den guten Wetterbedingungen gestern eingeschränkt werden.
Die ganze Nacht über arbeiteten auch Kräfte am Boden weiter. Das Feuer scheint sich am Südhang über Dos Aguas reaktiviert zu haben, in einem nicht sehr einfach zugänglichen Gebiet.
Heute fehlen mir noch Informationen wie es steht, Sergio Rodríguez gab gestern Abend aber einen zuversichtlichen Ausblick.
Achtung:
Die LP-231 Puerto Naos wird auf der Höhe des Mirador de las Hoyas am 31.7. 1. und 2. August zeitweise total gesperrt. Die genauen Zeiten entnehmen Sie der obenstehenden Grafik.
Die Demonstration gegen die geplante Asphaltproduktion im Riachuelo am letzten Freitag wurde von rund 500 Personen besucht. Die Sammlung von Unterschriften gegen dieses Projekt läuft noch bis ca. 10. August. Silvia vom Valle Verde Shop in Los Llanos (Jack Wolfskin Shop) hat in ihrem Geschäft entsprechende Listen. Wenn Sie also in Los Llanos sind und sich auch gegen diese Anlage einsetzten wollen können Sie dies mit ihrer Unterschrift kundtun.
Valle Verde, Calle del Medio 22, Los Llanos de Aridane.
Nach der Sitzung mit der PEINPAL hat der Präsident von La Palma, Sergio Rodríguez, folgendes mitgeteilt:
Puerto Naos / La Bombilla
In der nächsten Woche findet mit der Guardia Civil, der IGN, der INVOLCAN und dem Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau eine Sitzung statt, in welcher mögliche Lockerungen oder Vereinfachungen für den Zugang der Anwohner von Puerto Naos und La Bombilla beschlossen werden sollen.
Er teilte auch mit, dass weitere Installationen für die forcierte Ventilation geplant sind. Die Maschinerie sei schon vorhanden, aber nicht die Rohre und es würden nun Verhandlungen mit einer mexikanischen Firma geführt, solche Rohre sofort zu liefern. Weiter sollen 200 CO₂ Messgeräte gekauft, und im Verlauf des Monats August installiert werden.
Aktivitäten "hinter dem Konus"
Firmen im Bereich der aktiven Freizeitgestaltung wurden gebeten Vorschläge einzureichen wie ihre Bedürfnisse im Bereich östlich des Vulkans besser erfüllt werden können.
LP-2 "Sombrero - Las Manchas"
Der Wiederaufbau der LP-2 wurde auch erörtert. Sergio Rodríguez wies darauf hin, dass es vier Routen gibt, wobei Nummer 3 aus technischer Sicht die machbarste sei. Ein Plan davon fand ich nicht. Sergio wies darauf hin, dass Schritte unternommen werden, um mit dem Projekt zu beginnen, sobald das Treffen mit der Consejería de Obras Públicas del Gobierno de Canarias stattgefunden hat.
Sperrzone
Die Sperrzone wurde im Bereich der Lavaränder angepasst um dort die Plantagen zu reparieren oder neu aufzubauen. Auch der Bereich des "Callejon de la Gata" wurde aus der Sperrzone genommen was die schnellstmögliche "Rückgewinnung" dieses Bereiches ermöglichen soll.
Ein Feuer welches heute Nachmittag in Tijarafe ausbrach konnte dank dem schnellen Einsatz der Luftkräfte schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden.
Sie haben es wahrscheinlich mitbekommen. Ich bin im Moment am Reisen, deshalb etwas weniger und manchmal auch verspätete Information :-)
Auch heute weht eine starke Brisa in Tacande / El Paso, die immer wieder auch Los Llanos erreicht. Die stärkste Böe lag bisher bei unangenehmen 64,4 km/h in Tacande. Zum Glück sind die Temperaturen mit 21°C auf 600 m nicht sehr hoch und auch die Feuchtigkeit mit 68% auch nicht im Bereich der unmittelbaren Gefahr für Waldbrände. Trotzdem ist Vorsicht und Zurückhaltung mit Feuer und Elektrogeräten immer angesagt.
Auch das Meer ist heute sehr rau, weht die rote Fahne, ist baden verboten.
Seit gestern Mittag ist das Feuer als stabilisiert erklärt worden. Die Alarmstufe bleibt auf Level 2 was bedeutet, dass die Einsatzkräfte der höheren Stufe wie das Militär noch nicht abgezogen werden und der Führungsstab vom Präsidenten der Kanarischen Inseln und nicht von unserem Präsidenten geleitet wird.
Die betroffene Fläche wird mit 2.900 ha angegeben was rund 4% der Inselfläche betrifft. Von den rund 60 betroffenen Gebäude waren 20 Wohnhäuser. Sergio Rodríguez hat für dies betroffenen 1 Mio Euro aus dem Fundus des Cabildo zur Verfügung gestellt.
Stabilisiert heisst noch nicht gelöscht. Es wird in den nächsten Tagen wichtig sein, ein erneutes Aufflammen durch Glutherde zu verhindern. Die betroffene Fläche muss also weiterhin Tag und Nacht überwacht werden. Immerhin hilft die Windsituation in den nächsten Tagen, denn es bleibt im betroffenen Gebiet unter der Inversion relativ schwachwindig. Erst über der Inversion beginnt ein mit der Höhe zunehmender Westwind.
Bild: Aus elperiodicodelapalma.com
Hier der aktuelle Perimeter des Brandes auf welchem man genau nachvollziehen kann wo das Feuer auch in die Caldera gelangte.
Die schlechte Luft im Valle wird sich langsam etwas verbessern, es wird bald Thermik aufkommen und den Rauch mit frischere Luft vom Meer verdünnen.
Der Rauch ist zum einen ein Resultat der Löscharbeiten, denn er entsteht bei unvollständiger Verbrennung, andererseits auch meteorologisch bedingt, denn in der letzten Nacht hat sich die Inversionsschicht abgesenkt und so den für den Rauch verfügbaren Raum um etwa 25% reduziert.
Heute Nachmittag werde ich keine Informationen mehr liefern können, da ich unterwegs sein werde.
Vicky Palma vom RTC die ab Montag als Chefin der Notfallorganisation auf Teneriffa arbeitet und ich erarbeiten beide unabhängig Wetterprognosen für die UME die diese dann als second Opinion vergleichen kann.
Folgendes habe ich gerade eingereicht:
Auf den Kanaren wirken zwei Windsysteme. Bis zur Inversion normaler Passat, darüber der Einfluss eines Höhenjetwindes welcher Südwind bewirkt.
Der Tropische Sturm Don der sich südwestlich der Azoren befindet, hat auf die Inseln heute keine Auswirkungen.
Die Inversion befindet sich zwischen 1.200 und 1.800 m und ist mit 6°C relativ stark. Das ist wichtig, denn darüber weht im Tagesverlauf ein auf 20 kn zunehmender Südwind. Unter dieser Inversion ein von Meereshöhe bis 1.200m Höhe abnehmender Passatwind.
Auf 1.000 m Höhe erwarte ich im Tagesverlauf kaum wind, alle Prognosemodelle sprechen von unter 7 kn NO, das heisst im Gebiet Puntagorda bis Tijarafe wird sich während des Tages die Thermik durchsetzen welche eine westliche Strömung bewirkt.
Die Temperaturabnahme unter der Inversion ist mit fast 0,7°C/100m gut, die Thermik kann deshalb in Böen auch 20 km/h erreichen.
Ein Augenmerk ist auf den Südwind über der Inversion zu richten. Da dieser bereits auf 2.000m im Tagesverlauf auf 20 kn ansteigt, kann er die Inversion von oben her aufmischen und langsam auch in tiefere Bereiche in der Inversion vordringen.
Stellen Sie in der Höhe über längere Zeit immer wieder Südwind fest, ist dies dort wahrscheinlich passiert.
Die Wolkenbasis - sofern sich heute eine bildet - wird tiefer als gestern und die Wolke weniger hoch sein. Die Basis wäre auf 1.000 m über Meer und die Höhe nur 100m. Da die Luftmasse deutlich trockener ist als gestern, ist es auch gut möglich, dass sich keine thermischen Wolken bilden. So oder so ist die Sicht heute deutlich besser.
ACHTUNG
Die für heute geplante Versammlung ist auf nächsten Freitag verschoben worden.
[09:30h] Die Updates im Blog sind etwas weniger, ich "feure" im Moment auf verschiedenen Kanälen Informationen heraus und werde auch laufend um Wetteranalysen gebeten. Solche gewissenhaft zu erarbeiten braucht Zeit.
Gestern Abend konnten die Evakuierten welche Häuser unterhalb der LP-2 haben wieder zurück kehren.
In der Nacht ist das Feuer offensichtlich auf einer Seite in der Caldera entwichen. Was das genau bedeutet, konnte ich noch nicht abklären. Es gibt kaum Informationen aus der Caldera.
Die Wettersituation entwickelt sich im Moment in Bezug auf den Wind gut. Nur im Norden Las Tricias / Garafia, macht sich der Passat spürbar, ab Puntagorda bis Tijarafe wird der Wind schwach und im Tagesverlauf weht er dann durch einsetzende Thermik bedingt aus West.
In El Paso nimmt die Brisa ab und weht im Verlauf des Nachmittags dann gar nicht mehr.
Die Rauchsituation ist in einigen Gegenden sehr schlimm. Wenn sie dort nichts dringendes erledigen müssen ist es besser bis zum Nachmittag zu warten, dann wird die Thermik die Situation verbessern. Ansonsten die "gute" alte FFP 2, besser 3 Maske herauskramen.
Bild: Pedro Miguel Hernández
[18:12h] Im Tagesverlauf sind weitere Militäreinheiten der UME am Flughafen angekommen. Diese sind wichtig um für Entlastung der Feuerwehrleute zu sorgen die schon lange im Einsatz sind.
Am Nachmittag hat sich über Tijarafe noch einmal das Feuer angefacht, es wird von Leuten vor Ort immer noch von starker Rauchentwicklung gesprochen.
In der Caldera scheinen sich die Löscharbeiten sehr schwer zu gestalten was nicht verwunderlich ist. Schon bei guter Sicht kann man die Felswände nicht ganz anfliegen, nun kommen Wolken mit einer Basis auf etwa 1.200m und der Rauch dazu. Es scheint, dass es im Bereich Los Brecitos immer noch brennt.
Leider wurde nun auch der Mirador Cancelita über Los Llanos bereits in Los Llanos geschlossen. Jemand hat sich gestört gefühlt, dass dort Leute den Arbeiten zugesehen haben.
Nach Puntagorda konnte noch niemand zurück kehren. Ich denke gleiches gilt im Moment für Tijarafe. Wir haben es ja bei der Vulkaneruption gesehen. Sind Evakuationsbefehle einmal ausgesprochen ist man zurückhalten diese wieder aufzuheben. Wenn sich alles gut entwickelt hoffe ich, dass auch die Evakuierten morgen zurückkehren können. Das ist aber nur eine persönliche Einschätzung, ich habe mit niemandem darüber gesprochen.
[12:30h] Die Informationen sind deutlich spärlicher geworden, viele sind Müde von über 24h gegen den Brand kämpfen und die Pressekonferenzen sind meist eher ein Anlass, damit man gesehen wird.
Es sind derzeit 400 Personen mit der Löschung beschäftigt. Dazu kommen 10 Luftfahrzeuge welche alleine gestern rund 240 Wasserabwürfe flogen. Einmal mehr mussten viele Menschen evakuiert werden, man spricht von 4.000. Diese fanden wie schon bei der Eruption in vielen Fällen eine private Unterkunft. Caritas, das Rote Kreuz und die Behörden organisierten weitere Unterkünfte.
Puntagorda ist heute Mittag frei von Feuern. Dort konzentriert man sich darauf, Flächen zu kühlen und dafür zu sorgen, dass es nicht wieder entfacht.
Der Fokus scheint im Moment nach wie vor der obere Teil von Tijarafe (Bereich Feuerturm hoch) und in der Caldera der Bereich des Barranco Ciempies bei los Brecitos zu sein. Tiefe Wolken und vor allem auch Rauch gestalten den Einsatz so nahe an der Steilwand äusserst komplex.
Oben habe ich das letzte Bild des Copernicus Satelliten eingefügt. Bei den rosa Punkten handelt es sich um festgestellte Feuer innerhalb der letzten 6 Stunden, die violetten Punkte von 6-12 Stunden und die roten letztendlich älter als 12 Stunden. Beachten Sie, dass diese Daten sehr verzögert publiziert werden.
Die Aussichten sind für die gut zugänglichen Gebiete sehr gut, denn der Wind hat deutlich nachgelassen und die Luft ist feucht. Hoffen wir, dass das Feuer in der Caldera auch perimetriert werden kann.
[19:50h] Wirklich keine guten Nachrichten. Das Feuer hat fast den Talboden in der Caldera erreicht und frisst sich weiter. Dazu kommt, dass auch in den Bergen über Puntagorda eine erneute Anfachung festgestellt wird und die Intensität noch einmal zugenommen hat. Der Wind weht oben am Muchacho nach wie vor sehr stark und die Bekämpfung an den Felswänden der Caldera ist für die Helikopter extrem schwierig, an manchen Klippen gar nicht möglich. Die Sonne geht heute um 21:12h unter, dann erwartet uns eine schwere Nacht.
[15.10h] Das Feuer hat vor etwa 45 Minuten den Rand der Caldera erreicht und ist offensichtlich auch etwa bereits 50 Höhenmeter in diese hinein gebrannt. Infolge der starken Rauchentwicklung kann man das nur noch mit einer Wärmebildkamera ausmachen. Der markierte Punkt in der Grafik ist im Gebiet des Barranco Ciempies, am Rand der Caldera über Los Brecios.
[14:10h] Die Lage ist für mich nicht ganz übersichtlich. Sicher ist, dass sich das Feuer schnell weiter ausbreitet. Der Rauch ist nun auch über El Paso und taucht alles in ein seltsames Orange.
Allen vorliegenden Informationen zur Folge scheint sich das Feuer zum Einen den Hang in Richtung Roque de los Muchachos hoch zu fressen, zum Anderen über der LP-1 in Richtung Süden geblasen zu werden. Es hat vor kurzer Zeit die Höhe von Tijarafe erreicht. Der obere Teil von Tijarafe wurde bereits um die Mittagszeit aus Sicherheitsgründen evakuiert und vor kurzer Zeit wurde nun auch die Evakuation vom "núcleo población" Tijarafe angeordnet.
Aktuellere Informationen im Moment auf Twitter bei @efadi_LP
[09:02 h] Auf Antrag des Cabildo de La Palma wurde das Feuer auf Level 2 hochgestuft. Damit werden die Mittel der Kanarischen Regierung frei und die Koordination geht an deren Führungsstab über.
Derzeit brennt es am Hang über Puntagorda. Die Windsituation ist komplex, im Dorf weht im Moment kaum Wind, erreicht das Feuer aber 1.500m kommt es in eine starke Nordströmung und kann damit weiter entfacht und dann in Richtung Süden geblasen werden.
[08:10h] Was wir befürchteten ist leider eingetroffen. In der letzten Nacht hat sich ein Feuer in Puntagorda entfacht welches sich mit Wind sehr schnell weiter verbreitete und zeitweise sogar den Dorfkern bedrohte.
Seit 8h sind auch die zwei Helikopter der BRIF im Einsatz. Im Moment ist das Feuer ausserhalb des Dorfes und zieht die Berge hoch.
Die LP-1 ist ab km 76 in Richtung Garafia gesperrt. Meiden sie den Nordwesten wenn Sie dort nichts zu tun haben um die Rettungskräfte nicht zu behindern.
Vor über 10 Jahren hat eine Bürgerbewegung erfolgreich verhindert, dass ein Asphaltwerk am Callejón de La Gata installiert wurde. Die Argumentation war klar, man wollte keine solche Installation in unmittelbarer Nähe von Agglomerationen, da die bei der Aufbereitung entstehenden Gase die Gesundheit der Bürger beeinträchtigen kann.
Wir sind alle müde, müde von Pandemie, Feuer und einer Vulkaneruption welche tausenden von Menschen die Lebensgrundlage raubte. Müde vom Kampf für Geld, gegen Enteignungen. Müde vom Papierkrieg, vom Warten, von der Unsicherheit und ganz offensichtlich hoffen die Promotoren des Asphaltwerkes welches nun im Riachuelo geplant ist, dass das Volk welches mit anderem zu kämpfen hat, sich nicht auch noch für das einsetzen oder interessieren kann.
Es gibt Gruppen auf La Palma, die das Geld über alles stellen. Stellt man aber Geld in den Mittelpunkt des Handelns, dann hat man wahrscheinlich am Ende Geld, aber nur Geld.
Aber nur diejenigen welche Visionen und Strategien entwickeln und umsetzen für eine positive Zukunft und Entwicklung dieser Insel werden am Schluss beides haben, Zukunft und Geld.
Ein Asphaltwerk im Riachuelo errichten zu wollen ist ein weiterer Angriff auf Natur, Werte und Gesundheit. Nicht nur weil das Riachuelo sein Wald und die Natur oberhalb El Paso für viele ein Naherholungsgebiet darstellt, auch infolge seiner unmittelbarer Nähe zum Nationalpark sollten eine solche Installation bereits im Keim ersticken. Doch das absolute Killkriterium ist die Meteorologie.
Im Riachuelo weht an 80 % der Tage Passat, im Winter sehen wir diesen deutlich an dem weltbekannten Wolkenfall über die Cumbre Nueva. Diese Wetterlage bringt den Ostwind bis nach El Paso und manchmal auch bis Los Llanos. Beide Städte zusammen repräsentieren einen Drittel der Bevölkerung von La Palma und die soll nun begast werden?
Wir brauchen Asphalt auch für den Wiederaufbau des Straßennetzes, das ist völllig klar. Ein Standort mit kaum Bevölkerung und einer Windsituation die an fast 100% der Tage entsprechende Emissionen auf das Meer weht, ist im Südosten der Insel, im Gebiet wo die Mülldeponie steht. Weil es aber immer ums Geld geht und das längere Transportwege bedeuten würde, will man das offensichtlich nicht.
Ich bin für eine Entwicklung von La Palma als einzigartige Insel, die Natur, Wanderwege und Freizeitaktivitäten unterstützt, die Ausbildungsmöglichkeiten und Beschäftigung für die jungen Menschen fördert. Die Arbeitsplätze der Zukunft aufbaut, Softwareentwicklung, Hotlines, Forschung und Entwicklung, aber all das mit einer Strategie der Nachhaltigkeit um die Besonderheit als Naturschönheit und Außerordentlichkeit zu bewahren.
Ehrlich gesagt, ich habe die Schnauze gestrichen voll von Golfplätzen und Asphaltwerken, von Gasen und Idiokratie und wir dürfen diesen Frevel nicht zulassen.
Am Montag findet um 19 h bei der Zufahrt zur Kirche Virgen El Pino in El Paso, dort wo im Moment die Wohnwagen stehen, eine erste Demonstration statt. Man könnte das ja mit einem Spaziergang im Riachuelo verbinden. Das Wetter wäre angenehm.
[16:00h] In den Breñas, Mazo und Fuencaliente ist der Strom ausgefallen. Ein Tranformator der Gemeinde Fuencaliente ist defekt und lässt den Ort im Moment ohne Strom und Wasser!
Die Temperaturen entwickeln sich im Moment wie prognostiziert. Letzte Nacht wehte die Brisa bis nach El Paso city und die Temperaturen erreichten 35°C. Nun ist der Wind nur noch im oberen Bereich aktiv und in Tacande sanken die Temperaturen auf 27°C.
Wie bereits berichtet erwarte ich heute in exponierten Lagen bis 40°C und am Meer unter 30°C. Hohe Wolkenfelder die heute aus dem Süden zu uns gelangen bringen nur eine leichte Entlastung.
Der Wind nimmt gegen Abend noch einmal zu und dreht dann im Verlauf der Nacht langsam von Nordost nach Nord. Ich erwarte deshalb für den Bereich vom Llano de las Cuevas bis El Paso City auch am Abend noch hohe Temperaturen Brisa und extreme Waldbrandgefahr. Morgen Freitag verlagert sich das Problem mit dem starken Wind und den Höchsttemperaturen dann von El Paso in den Norden, nach Barlovento / Puntallana und Puntagorda / Tijarafe. Die Windstärke erreicht auf 1.500 m 25 kn (45 km/h) was beachtlich und gefährlich werden wird.
Erst gegen Samstag Mittag stellt sich eine spürbare Abnahme der Temperaturen ein.
Nachdem La Palma im Mai die einzige Insel mit einem Passagierrückgang der Kanarischen Inseln war und auch im Juni einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von - 13,2 % meldet, gefolgt von Fuerteventura mit - 0,7 % und alle anderen Inseln mit Wachstum, sehen die gemeldeten Halbjahreszahlen doch nicht so schlecht aus.
Die Wachstumsraten im Passagierverkehr der Flughäfen in den letzten 6 Monaten stellt sich gegenüber 2022 wie folgt dar:
La Gomera + 31,3 %
Gran Canaria + 19,6%
Teneriffa Süd + 19,5 %
Lanzarote + 17,9 %
La Palma + 15,4 %
Fuerteventura + 14,0 %
El Hierro + 10,7 %
Die Hitzewelle rollt nun an. Im Norden werden bereits bis 37°C gemessen.
Heute weht in der Höhe nur wenig Wind. Das ändert sich morgen im Tagesverlauf. Leider haben sich die Prognosen etwas verändert und es scheint, dass im oberen Bereich von El Paso Brisa aufkommen wird. Der Wind weht am Mittag auf 1.500 m bereits mit 20 kn. Diese Stärke reicht meist aus, dass die Luftmasse bis El Paso City hinunter bläst. Wenn das der Fall wird, könnten punktuell bis 40°C erreicht werden. Meist bleibt das Thermometer aber unter dieser Grenze.
Aber Wind mit trockener Luft und hohen Temperaturen führen zu einer extrem hohen Waldbrandgefahr. Seien sie vorsichtig. Keine Feuer entfachen und keine Arbeiten mit Maschinen im Freien durchführen.
Die temperaturmässige Erleichterung wird erst am Samstag spürbar.
Seit heute morgen gilt erhöhte Alarmstufe infolge der hohen Waldbrandgefahr. Vorsichtshalber wurde die Jagd und Ausbildung von Hunden abgesagt und viele Wanderwege vorübergehend geschlossen.
Über das Wanderwegsnetz gibt senderosdelapalma.es Auskunft.
Die für diese Woche angesagte Hitzewelle wird wohl zum Glück etwas schwächer ausfallen als ursprünglich vorausgesagt. 45°C werden nach den derzeitigen Daten wohl kaum erreicht.
Kritisch ist bei solchen Wetterlagen die Windstärke und Windrichtung, denn die Hitze kommt über der Inversion an und der Wind kann diese nach unten drücken. An der Schichtgrenze der Inversion wird dann die höchste Temperatur gemessen (in der Grafik der grüne Punkt mit 32°C). In dieser Prognose ist natürlich das Relief der Insel und der Wind noch nicht berücksichtigt.
Die Inversion bezeichnet die Luftschicht, in welcher die Temperatur mit zunehmender Höhe zunimmt. Am Donnerstag soll diese von Meereshöhe bis 1.100m hoch gehen. Am Meer unten ist es also deutlich kühler, in den Bergen heiss und trocken.
Betrachten wir die Prognose für die Temperaturen auf 900 m Höhe:
Montag 20°C
Dienstag 24°C
Mittwoch 30°C
Donnerstag 31°C
Freitag 30°C
Samstag 23°C
Mittwoch und Donnerstag sind nun die wärmsten Tage. Der Wind etwas über der Inversion welcher diese auflösen oder herunterdrücken kann ist auf 1.500 m am Mittwoch schwach und am Donnerstag weht er mit 13 bis 20 knoten auf Nord. Das heisst, dass es im Norden, also Puntagorda / Tijarafe und Barlovento / Puntallana wahrscheinlich am heissesten wird, wobei 40°C kaum erreicht werden.
Zusammenfassend: Die vorausgesagte Hitzewelle konzentriert sich auf Mittwoch und Donnerstag, ist am Donnerstag am stärksten und fällt deutlich milder aus, als ursprünglich befürchtet.
Trotzdem ist die Luft trocken und sehr warm und die Waldbrandgefahr, speziell am Donnerstag mit dem Wind sehr hoch.
Der Juni - obschon er einige unschöne CO₂ Peaks hervorbrachte - war an der Calle Juana Tabares, Puerto Naos, wieder leicht rückläufig. Wir stellten auch fest, dass die Lufttemperatur keinen messbaren Einfluss auf die Konzentration des CO₂ hat, sehr wohl aber Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Der Wind ist neben der Fluktuation der Ausgasung und dem Tidenhub ein sehr wichtiger Faktor.
Weht der Wind aus Süden, sinken die Werte an der Juana Tabares stark, steigen aber im Gebiet der Apotheke an. Weht er aus Nord, dann dreht sich auch dieses Spiel um.
Weil der CO₂ Sensor der Involcan in meinem Büro seit dem 24. Juni nicht mehr funktioniert, habe ich nur meine Daten, aber keine Referenzmessungen mehr. Eine Referenz ist insofern wichtig, als dass sich die meisten handelsüblichen Sensoren für den Hausgebrauch automatisch Kalibrieren und wenn sie sich lange in hohen Konzentrationen von CO₂ befinden, die Werte deshalb tendenziell zu tief sind. Derzeit kompensiere ich dies anhand der letzten Doppelmessungen mit einem Faktor von 1,25.
Um noch unabhängiger zu werden, habe ich einen weiteren CO₂ Sensor bestellt, welcher dann auch wieder über Internet integriert werden wird und im Bereich von 400 - 10.000 ppm messen kann. Ich hoffe, dass ich das Gerät nächste Woche installieren kann, es befindet sich - wie hier leider üblich - schon seit Tagen in der Zollabfertigung von correos.
EasyJet erweitert das Angebot im kommenden Herbst und wird die Strecke zwischen Lanzarote und Genf am 4. November mit zwei wöchentlichen Flügen - dienstags und samstags - in Betrieb nehmen.
Auch für La Palma gibt es eine gute Neuigkeit:
Die Verbindung wischen La Palma und Berlin-Brandenburg wird am 8. November in Betrieb genommen und ganzjährig mit zwei Flügen pro Woche - mittwochs und samstags - angeboten. Das bedeutet für die Wintersaison eine Ausweitung um mehr als 15.000 Sitzplätze.
Ein Azorenhoch hat sich eingestellt und bringt die normale Wetterlage mit Passatwinden, einer Inversion auf etwa 600 m darunter Einfluss des Atlantiks, darüber schon trocken und warm. Diese Lage ist bis am Montag 9.7. konstant.
Ein bereits jetzt präsentes Hitzetief über Mauretanien verschiebt sich nächste Woche nach Süden und bringt uns dann Ostwind aus der Sahara.
Die Temperaturen steigen über der Inversion stetig an und erreichen am Freitag / Samstag die höchsten Werte. Am Samstag 14. Juli kann es in Los Llanos 35°C bis 40°C warm werden. Dabei steigt die Waldbrandgefahr deutlich an, denn in den oberen Höhenlagen ist die Luft extrem trocken. Je nach Modell kann auch Wind aufkommen. Man tut gut daran, zu schauen, dass allfällige Wassertanks voll sind und kein brennbares Material um das Haus herum liegt.
Am 21. Mai und am 24. Mai berichtete ich über den Pottwal. Dass die Tierärzte welche den verendeten Wal untersuchten darin einen riesigen rund 9 kg schweren Brocken Amber fanden welcher die wahrscheinlichste Todesursache darstellt, berichtete ich anschliessend leider nicht. Das hat mich nun eingeholt, denn gestern erschien die Meldung in der deutschsprachigen Presse und ich erhielt viele Zuschriften.
Amber auch Ambra genannt, ist ein graues wachsartiges Stoffwechselprodukt aus dem Verdauungstrakt des Pottwals. Es wird bei der Herstellung von Parfüm verwendet, da es den Duft intensiver und länger haltbar macht. Da Amber sehr selten ist, wird es zu extrem hohen Preisen gehandelt. Es ist leichter als Wasser, schwimmt deshalb und wird auch schwimmendes Gold genannt.
Wegen des hohen Preises von echtem Amber wird es heute meist synthetisch hergestellt.
Kommen wir zurück zu unserem Pottwal, das gefundene Amber hat einen Marktwert von rund einer halben Million Euro. Dieses Geld soll Vulkanopfern zugute kommen sollen die Wissenschaftler verkündet haben. Derweil streiten sich aber die Juristen darüber, wem das Amber überhaupt gehört und bis das geklärt ist, wird wohl nichts verschenkt.
Am kommenden Samstag, dem 8. Juli findet ab 18h in Tazacorte erneut das große LOVE Festival statt. Das grosse Konzert welches die Gleichstellung in den Mittelpunkt stellt hat sich zum Mega Event auf den Kanaren gemausert. Die Tickets sind schon seit zwei Wochen ausgebucht. Auch einzigartig, dass man mit der Fähre direkt zum Konzert fahren kann. Die Fähre "Volcán de Taburiente" von Armas führt eine Sonderfahrt zum Hafen von Tazacorte durch, um den Transfer der Teilnehmer des Love Festivals 2023 zu erleichtern. Die Abfahrt vom Hafen von Los Cristianos auf Teneriffa ist für 12:30 Uhr und die Rückkehr vom Hafen von Tazacorte um 03:00 Uhr am Sonntag, den 9. Juli geplant.
Der Ministerrat hat gestern Dienstag den königlichen Erlass verabschiedet, der die Covid-19-Krise in Spanien als beendet erklärt und somit die obligatorische Verwendung von Masken in Gesundheitszentren, Krankenhäusern, Apotheken und sozialen Einrichtungen des Gesundheitswesens aufhebt. Das gab der Gesundheitsminister José Miñones auf einer Pressekonferenz bekannt.
"Das Zentrum für die Koordinierung von Alarmen und gesundheitlichen Notfällen hat mit Hilfe von Experten aus allen autonomen Regionen einvernehmlich festgestellt, dass Covid-19 unter Kontrolle ist und die Krankheit zwar noch vorhanden ist, aber keine gesundheitliche Krisensituation mehr darstellt", so Miñones.
Die Verordnung tritt am Tag ihrer Veröffentlichung im Staatsanzeiger (BOE) in Kraft, das meist ein paar wenige Tage nach dem Beschluss publiziert wird.
Auf La Palma warten wir nun darauf, dass auch die Vulkankrise als beendet erklärt und die Ampel auf grün gestellt wird. Das wird aber wohl erst geschehen, wenn Puerto Naos und La Bombilla nicht mehr evakuiert sind.
Unerhört, was auf La Palma passiert. Da hat sich doch wirklich an der Demonstration für Gleichberechtigung in Tazacorte eine junge Frau mit einem Plakat:
"Lieber zwei Mütter als ein Vater der Partido Popular"
vor Politiker der Coalición Canaria unter ihnen, den neuen Inselpräsidenten Sergio Rodríguez gemischt. Die PP, die immer noch konsterniert vor dem miserablen Wahlergebnis steht und sich kaum anstrengt zu begreifen, warum es so kam, regt sich darüber natürlich auf und sagt: "Wir bedauern, dass nur 6 Tage nach ihrem Amtsantritt als Gleichstellungsbeauftragte und Präsidentin des Cabildo ihre erste Handlung darin besteht, den Hass gegen andere politische Kräfte zu schüren".
Das es die erste Handlung gewesen sei, ist natürlich nicht wahr. Ich erinnere daran, dass Sergio zum Beispiel endlich weitere Wissenschaftler wie Aldo Brito in die Peinpal aufgenommen hat. Ich habe Sergio bisher noch nie ein negatives Wort über eine andere Partei sagen hören und denke, dass sich die junge Dame einfach medienwirksam eingeschlichen hat. Der CC muss man zugestehen, dass auch sie sich als Partei für die Gleichstellung aller einsetzt.
Skandälchen vorbei und weiter an die Arbeit, es gibt unglaublich viel zu tun.
Die Unterschriftensammlung für das neue Vulkangesetz läuft weiter. Im Flyer oben entnehmen sie wo.
Bitte beachten, ab 27. Juni müssen Sie KEINE spanische Staatsbürgerschaft mehr vorweisen. Sind Sie volljährig und haben eine Residenz auf den Kanaren können sie unterschreiben.
Obschon ich es schon mehrfach gemeldet habe sind die Homepage und die Flyer noch nicht korrigiert worden.
In der ersten Sitzung der neuen Regierung der Gemeinde Sta. Cruz de La Palma haben sich die Gemeinderäte schon mal das Gehalt um 25 % auf 93.501 € erhöht. Von der Presse auf diesen Umstand angesprochen meinte der Bürgermeister Asier Antona (CC): "Für die Einen erscheint das viel, für die Anderen wenig."
In Bezug auf das Setzen von Prioritäten sind ganz offensichtlich große Unterschiede festzustellen.
Angesichts der Tatsache, dass die meisten Palmeros mit einem Gehalt um die 1.000 € leben müssen und die Teuerung kaum ausgeglichen wird, erscheint mir nicht nur die Erhöhung um 25 % fürstlich, sondern auch die 7.800 € monatlich. Aber Politiker kennen das Spiel: Sofort in den Pot greifen, denn bei den Wahlen in 4 Jahren haben das eh alle vergessen.
Erfrischend zu sehen, dass Selfies nun nicht mehr erste Priorität im Cabildo haben. Der neue Präsident ist seit Dienstag im Amt und die Seite vom Cabildo führt immer noch Mariano auf. Das zu änders ist nicht erste Priorität. Mariano war ja am Dienstag bei der Abgabe seiner Präsidentschaft nicht einmal anwesend. Etwas was mehr als ungewöhnlich ist und von vielen als Beleidigung der Institutionen und der Palmeros kommentiert und empfunden wurde. In der Tat waren 5 Expräsidenten am Anlass präsent. Derjenige der den Stab hätte übergeben sollen, glänzte durch Abwesenheit. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen soll Mariano nun in der Regierung der Kanarischen Inseln als Rat für den ökologischen Übergang tätig werden. Hier abgewählt bleibt er etwas weiter oben in der Politik.
Auf La Palma entsteht indessen etwas Dynamik. Der Medizinprofessor der Universität La Laguna, Aldo Brito González, der aufgrund seiner anderen Meinung von Mariano in der PEINPAL ausgeschlossen wurde, wird per Dekret vom neuen Präsidenten sofort in das Notfallgremium aufgenommen.
Eine weitere Maßnahme, die die Regierung von Sergio Rodríguez mit Unterstützung des Innovationsdienstes des Cabildo umsetzen wird besteht darin, mehr CO₂ Messgeräte in Puerto Naos aufzustellen, wenn möglich in allen Hauseingängen und mit einer Anwendung, mit der die Bürger den Zustand ihrer Häuser in Bezug auf die Luftqualität in Echtzeit ansehen können.
Weiter sagt Sergio, dass er nicht auf die Mittel der Zentralregierung für das Projekt "Ventilacion Forzada" warten will. Er will die Mittel später beantragen, das Projekt aber sofort weiter bringen. Dann will er auch ein paralleles Gremium für die Beteiligung der Bevölkerung von La Bombilla und Puerto Naos mit den Wissenschaftlern schaffen.
Auch wird ein neuer Plan für die Sperrzone erarbeitet, welcher an die Lava angrenzenden Eigentümern erleichtern soll, dort Bauanträge zu stellen und letztendlich sagte Sergio, dass der Bereich "hinter dem Konus" also das Llano de Jable, anders gemanagt werden wird um insbesondere auch Firmen die im Freizeitbereich tätig sind zu unterstützen. Was das dann genau bedeutet erschliesst sich mir noch nicht.
[09:10h UTC+1] Ich habe soeben erfahren, dass auf Teneriffa ein Waldbrand ausgebrochen ist, dessen aktuelle Flanke nicht unter Kontrolle ist.
Heute ist es auch für uns gefährlich, vor allem in El Paso, wo die Brisa eingesetzt hat und in Tacande bereits Böen von 37 km/h erreicht.
ACHTUNG, die 30 km/h Regel ist erfüllt!
> 30 km/h Wind
> 30°C Temperatur
< 30% Luftfeuchtigkeit
bedeutet EXTREME Waldbrandgefahr.
Heute war die Übergabe des Stabes. Sergio Rodríguez Fernández von der Coalición Canaria hat heute morgen offiziell die Regierungsgeschäfte übernommen. Er und 10 weitere Consejales werden zusammen mit je 5 Consejales der PSOE und der PP die Inselregierung stellen.
Zur Erinnerung, die Coalición Canaria hat die Absolute Mehrheit erreicht und das mit 20.501 Stimmen. Die PSOE erhielt 9.016 Stimmen und die PP abgeschlagen mit 8.833.
Die Aufgabenverteilung wurde noch nicht bekannt gegeben.
Heute darf noch gefeiert werden. Ab morgen stehen unzählige schwere Aufgaben vor ihnen und ich wünsche ihnen und der ganzen Insel, dass sie diese in den nächsten 4 Jahren gut meistern werden.
Diejenigen mit Hausversicherung können irgendwie schon von Glück sprechen, dass es in Spanien dieses Konsortium der Versicherungen gibt, dass also die Versicherungsgesellschaften einen Teil der Prämien für ausserordentliche Ereignisse dem Konsortium abliefern müssen und in der Folge überhaupt Geld zur Verfügung stand, um sonst nicht versicherbare Risiken wie eben die von einem Vulkanausbruch abzudecken.
Dieses Konsortium meldet nun, dass sie auf La Palma bereits 232 Millionen Euro an Versicherungsleistungen ausbezahlt hätten. Dieser Betrag verteilt sich auf 12.761 Schadensmeldungen
Das Ranking nach Gemeinde:
Los Llanos de Aridane 168,8 Millionen Euro, El Paso 34,8 Millionen Euro
Tazacorte 22,7 Millionen Euro
Santa Cruz de La Palma 1,5 Millionen Euro
Breña Alta 1,2 Millionen Euro
Breña Baja 1,2 Millionen Euro
Die restlichen 2 Millionen Euro verteilen sich auf weitere Gemeinden.
1,5 % der Schadensmeldungen sind noch nicht bearbeitet.
Information von Laly: "...für alle unsere Freunde werden wir morgen zwischen 10.00 und 15.45 Uhr im Beerdigungsinstitut lapidario el Paso sein und uns von dir verabschieden."
Heute Morgen erreicht mich die traurige Nachricht, dass der seit gestern vermisste Freund von Laly (Bar Bucanero), der 59 jährige deutsche Musiker, Thomas Papst, am El Time tot aufgefunden wurde.
Mein Aufrichtiges Beileid an seine Familie und an Laly, die sich unermüdlich für die Opfer der Vulkaneruption einsetzt und nun auch noch durch diese Hölle gehen muss.
Sergio Rodríguez, der am nächsten Dienstag offiziell Inselpräsident werden wird, ist schon umtriebig und hast sich mit verschiedensten Bürgerorganisationen getroffen. Gestern war die Vereinigung der Unternehmen von Puerto Naos dran. Der Start gelang nicht, so hatte sich Sergio bei einer vorangegangenen Sitzung verspätet und kam etwas mehr als eine halbe Stunde zu spät. Ohne die vorherige Regierung auch nur in einem Nebensatz zu kritisieren erklärte Sergio glaubhaft, dass er einiges anders angehen wird. Er scheint auch begriffen zu haben, dass der Ausspruch "Gases incompatibles con la vida" extrem schlecht für die Entwicklung der Insel ist. Sergio kommuniziert offen. Die Peinpal hätte die Entscheide bis anhin aufgrund der Einschätzungen der Vulkanologen gemacht. Er will aber mehr Mitspieler an den Tisch bringen, nämlich Sanidad, Mediziner, Chemiker und die Vulkanologen. Dabei erwähnte er auch Francisco Pulido, den pensionierten Chemiker der sich in Puerto Naos an eine Sitzbank kettete und sich später mit den Vulkanologen in der Presse einen Schlagabtausch lieferte. Dieses Vorgehen entspricht genau dem, das ich schon lange forderte. Multidisziplinäre Entscheide sind einfach besser.
Für das weitere Vorgehen in Puerto Naos und La Bombilla sind nach wie vor 3 Millionen Euro vom Staat vorhanden. Das Geld soll für weitere Lüftungsanlagen und ein Messnetz verwendet werden. Auch eine teilweise Öffnung von Puerto Naos wird nicht ausgeschlossen.
Nun brauchen wir alle auch etwas Geduld. Wir haben durch Nichtstun in Puerto Naos über ein Jahr Zeit verloren und stehen deshalb erst ganz am Anfang von hilfreichen Massnahmen.
Eine der letzten Massnahmen der Pandemie, das obligatorische Tragen von Gesichtsmasken im gesamten Spitalbereich, sowie in Apotheken wird fallen. Das hat gestern der verantwortliche Ministerrat beschlossen. Das genaue Datum hängt von der Publikation im BOE ab. Man erwartet, dass dieses Geschäft in der nächsten Woche publiziert werden könnte.
Die erste Installation der Lüftungsanlage in Puerto Naos wurde heute in Betrieb genommen teilte mir der Direktor der Installationsfirma mit. Offensichtlich sind auch INVOLCAN und die Presse vor Ort und wir werden spätestens morgen etwas darüber lesen können.
Ab heute dürfen auch Ausländer die auf den Kanaren ihren Wohnsitz haben den Antrag das Gesetz in den Rat zu bringen unterschreiben. Heute noch in El Paso vor dem Rathaus - ursprünglich bis 14h - sie wollen aber verlängern und morgen wieder in Los Llanos.
Die Hürde ist hoch es braucht 15.000 Unterschriften und auch Deine!
Die Gase der Vulkaneruption haben die unmittelbar davon betroffenen Pinien offenbar zu einer Abwehrreaktion veranlasst. In einer von der Kommission für Allergie und Klimawandel der Spanischen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (SEAIC) durchgeführte Studie wurde nachgewiesen, dass sich ein Protein im Pollen der Bäume entsprechend veränderte um ihn resistenter zu machen. Damit scheint aber auch dessen Fähigkeit Allergien zu bewirken gestiegen zu sein. Ein ähnlicher Mechanismus wird auch in anderen Pflanzen vermutet und die Allergologen werden ihre Studien erweitern.
Das bei uns recht kurz wirkende Azorenhoch wird in die Biskaya weggeschoben. Ein weiteres Hochdruckgebiet, dessen Zentrum vor der Küste von Neuschottland liegt, verschiebt sich rasch in Richtung Ost und bringt uns den Passat zurück. Dieser weht in der Höhe nicht stark, sodass es in El Paso wahrscheinlich nur am Sonntag 25.6. zu etwas Brisa kommen wird. Auch am Sonntag erreicht uns im Tagesverlauf etwas Calima aus Nordost.
Am Montag 26. Juni nimmt der Wind auf Meereshöhe deutlich ab, auf dem Roque de los Muchachos deutlich zu. In den unteren Luftschichten ist es feucht und bewölkt, im Norden kann es sogar Regnen. Die Feuchtigkeit vermindert sich gegen Abend. Es wird wärmer.
Am Dienstag 27.6. bildet sich westlich von La Palma ein kleines Tiefdruckgebiet aus. Mit SW Wind erreicht uns eine trockenere Luftmasse. Die Temperaturen sind noch einmal deutlich angestiegen und auch der Calima hat sich noch etwas verstärkt.
Am Mittwoch 28. Juni hält die SW Strömung nur noch in der Höhe an. In den tieferen Lagen weht ein schwacher Nordwind. Der eher leichte Calima hält an, es weitgehend wolkenfrei und warm.
Am Donnerstag 29.6. dreht der Wind in allen Höhenlagen auf Nord, das kann in den südlichen Inselteilen zu einer Rückströmung und damit Südwind führen. Es ist nach wie vor sehr warm, sonnig und trocken.
Die Übergabe der Inselpräsidentschaft findet am nächsten Dienstag, 27. Juni statt.
Mariano Hernández Zapata leitete heute die letzte Sitzung im Cabildo de La Palma. In seiner Abschiedsrede verkündete er, dass er das Amt als Inselrat unter Sergio Rodríguez nicht antreten werde. Er sagte: "Das Wahlergebnis ist unanfechtbar und ich spüre aus erster Hand, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht wollen, dass ich zu diesem Zeitpunkt im Plenarsaal bleibe." Da hat er sicher Recht, einmal an die Wand gespielt, verliert man sehr viel Handlungsfreiheit und der Reset ist beim Computer deutlich einfacher, als in der Politik.
Damit konnte er es aber nicht belassen, er sagte er zitiere Churchill mit den Worten: "Ich würde es wieder gleich machen ..."
Gerne gebe ich Mariano auch ein Zitat von Winston Churchill mit auf den weiteren Weg:
"Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht früh zu machen."
Der noch Vizepräsident, Borja Perdomo teilt mit, dass die Straße La Laguna nach Las Norias nun fertiggestellt werden kann, das heisst auch asphaltiert wird. Diese Arbeiten sollten bis Mitte Juli abgeschlossen werden. Borja hat bis anhin seine Versprechen fast ausnahmslos auch einhalten können.
Diese Verbindung wird für die meisten die Küstenstraße als Hauptachse in den Süden ablösen bis irgendeinmal die LP-2 vom Kreisel des Sombrero (nun Bonita) nach Las Manchas gebaut wird.
Bild aus eltime.es
Heute um genau 15:57 h Lokalzeit erreicht die Sonne den nördlichsten Punkt und beginnt dann für die Betrachter auf der nördlichen Hemisphäre wieder nach Süden zu wandern.
Die Erdachse weist gegenüber der Sonne eine Neigung von 23,5° auf. Das heisst die Sonne wandert für den Betrachter 23,5° über den Äquator in den Norden, dann wieder 23,5° über den Äquator in den Süden.
Weil sich La Palma auf dem 28. Breitengrad befindet, steht die Sonne heute im Zenit um 14:13h nicht 90°, sondern 85° über uns (28,6°-23,5° = 5,1°). Der Schatten wird trotzdem kurz ausfallen, bei 1,7 m Körpergrösse nämlich nur 16 cm.
Er hat es wieder getan! Zum Abschluss gab der scheidende Präsident, Mariano Hernández Zapata nach der 67 Peinpal Sitzung von gestern Montag eine Pressekonferenz, in welcher er erneut die "Gase" in Puerto Naos und La Bombilla in den Mittelpunkt stellte und von einer Erhöhung deren Konzentration im letzten Monat sprach, dazu einen "pessimistischen Ausblick" vermittelte.
Absolut unnötig diese Mitteilung, die wie eine Abrechnung aussieht und sich wie "die Neuene werden es auch nicht besser machen können" liest.
Mein Urteil ist hart, aber muss sich denn nicht ein Inselpräsident als erstes darum kümmern, dass seine Insel im Ausland als sicher wahrgenommen wird, so wie sie es auch ist? Sollte er denn nicht die CO₂ Konzentrationen im Kontext des letzten Jahres kommunizieren und nicht den Trend des letzten Monats herausnehmen, der zugegebenermassen aufwärts ging?
Meine obigen Daten sind zwar nur an einer einzigen Stelle in Puerto Naos erhoben worden, an der Juana Tabares, sie decken aber 10 Monate ab und zeigen einen eindeutigen Trend: Die Ausschläge werden kleiner, eine leichte Abnahme der CO₂ Konzentration kann festgestellt werden.
Die Massnahme um die Problematik in den Griff zu bekommen ist einmal mehr forcierte Lüftung. Warum sprach Mariano nicht davon, dass in dieser Woche die erste Anlage in Puerto Naos in Betrieb gehen wird und dass wir bald erste Resultate dieses Versuches sehen werden?
Dieses erneute Kommunikationsfiasko lässt mich, auch vor dem Hintergrund, dass La Palma die einzige kanarische Insel mit einem Passagierrückgang ist, einfach fassungslos zurück.
Gerade wurde mir mitgeteilt, dass zusätzlich die spanische Staatsangehörigkeit notwendig ist um die Petition zu unterschreiben!
Heute, am 19. Juni, genau 21 Monate nach dem Beginn der verheerenden Vulkaneruption startet das Komitee für ein Vulkangesetz ihre Unterschriftensammlung in Los Llanos.
10h - 14h und 16h - 20h
Es werden 15.000 Unterschriften benötigt, damit das Gesetz überhaupt im Parlament diskutiert wird. Das Gesetz soll einige Punkte klarer regeln, ganz speziell den bisher geltenden Rechtsgrundsatz, dass der Boden nie verloren geht und deshalb nicht versicherbar ist. Die Vulkaneruption hat uns was anderes gelehrt: Der Boden ist sehr wohl verloren und noch schlimmer, die Bodenpreises steigen danach erheblich. Das verunmöglicht vielen den Wiederaufbau.
15.000 Unterschriften, das sind nicht wenige. Jeder der auf den Kanaren resident und älter als 18 ist, darf unterschreiben.
Nun habe ich auch ein Bild vom mehrfach besprochene Projekt der forcierten Lüftung in Puerto Naos an der Mauricio duque camacho 29.
Die Frischluft scheint in der zweiten Etage angesaugt - und die Abluft dann über den hohen Kamin über dem Dach ausgeblasen zu werden. Der Rohrdurchmesser erscheint mir etwas gar klein, aber wenn die Wissenschaftler beteiligt waren, denke ich, dass die das Projekt berechnet haben. Die Ästhetik ist derzeit nicht das Hauptthema, Hauptsache die Problematik wird endlich angegangen.
Bild: Petra von tamanca.com
Auf den Kanaren gibt es 88 verschiedene Gemeinden. Seit einigen Jahren werden ihre Portale auf Transparenz untersucht.
Von den 88 Gemeinden erhielten deren 13 die Bestnote von 10 Punkten, darunter sind 5 Gemeinden aus La Palma!
Barlovento
Breña Baja
El Paso
Garafía
Los Llanos de Aridane
Garachico, La Victoria de Acentejo, Las Palmas de Gran Canaria, Los Realejos, Mogán, Santiago del Teide, Tacoronte y Teguise.
Allerdings erreichten 10 Gemeinden die Mindestpunktzahl nicht. 2 auf La Palma:
Puntallana (4,24), Tazacorte (2,69)
Los Silos, La Aldea de San Nicolás, Firgas, Güímar, Tinajo, Antigua, Artenara und Betancuria.
Für einmal sind uns Politspiele erspart geblieben. Noelia García Leal, die nun ex Bürgereisterin von Los Llanos, hat heute Morgen den "bastón de mando" an Javier Llamas und damit das Bürgermeisteramt von Los Llanos abgegeben.
Foto: elapuron.com
Nun ist auch der Roque de los Muchachos von einer temporären Straßensperrung betroffen. Es wird eine neue Hochspannungsleitung verlegt und diese muss aus Landschaftschutzgründen unter die bestehende Straße.
Die Sperrung betrifft die LP-402 beim Kilometer 1,4. Leider wurde keine Karte publiziert.
Sie gilt von Montag 19. Juni bis zum 14. Juli, von Montag bis Freitag zu folgenden Zeiten: von 9.30 Uhr bis 13.00 Uhr und von 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen gelten diese Beschränkungen nicht.
Morgen Samstag ist es soweit, die neu gewählten Bürgermeister übernehmen ihre Gemeinde mit ihrem Stab. Was in der bevölkerungsreichsten Gemeinde von La Palma, Los Llanos passiert, das ist aber heute noch nicht klar. Zwar hat die Coalición Canaria die meisten Stimmen erhalten, bei den Gemeinderäten gibt es aber ein Patt von 6 für die CC und 6 für die PP. Aufgrund des Wahlergebnisses wäre es folgerichtig, dass sich die Partido Popular der Stimme enthebt und Javier Llamas der neue Bürgermeister wird. Ob die bisherige, lange im Amt regierende und ob dem Wahlergebnis etwas gekränkte Bürgermeisterin Noelia García Leal den Stab abgibt und nicht noch einen Coup geplant hat, wird erst morgen klar.
Noch bevor er offiziell in Amt und Würden der Inselpräsidentschaft ist, hat sich Sergio Rodríguez mit der Bürgervereinigung von Puerto Naos und La Bombilla, Jaraco zusammen gesetzt. Mit dem Präsidenten sprechen, etwas worauf diese Bürger nun schon 20 Monaten gewartet haben. Zugegeben, die Vereinigung ist nicht ganz einfach im Umgang, haben einige Exponenten doch am Anfang schlichtweg verneint, dass es ein Problem mit CO₂ geben würde und die Politiker als Betrüger hingestellt. Solche Meinungsverschiedenheiten kann man aber nur im Dialog vom Tisch bringen und nicht mit der bisher angewandten Methode des Ignorierens. Insofern sind das sehr gute Nachrichten in Bezug auf Bürgernähe, Dialog und letztendlich den ersehnten Fortschritt in Puerto Naos.
Nach dem Treffen sagte Jaraco: "Nach diesem Treffen bezeugen wir, dass wir inmitten so vieler unnötiger Kämpfe einen Lichtstrahl sehen können."
Es freut mich zu sehen, dass Sergio die Kommunikationsklaviatur deutlich besser spielt, als sein Vorgänger.
La Palma hat es nicht geschafft, mit dem Vulkan einen neuen Touristenzweig anzusprechen und wenigstens diesen Teil der Vulkaneruption in etwas positives zu wenden. Schockierend zu sehen, dass wir im Mai die einzige Insel der Kanaren sind, welche einen Passagierrückgang am Flughafen gegenüber dem Vorjahresmonat hinnehmen muss. Die miserable Kommunikation habe ich mehrfach angekreidet, speziell auch den Umstand, dass man im Ausland nicht vermitteln konnte, dass 98 % von La Palma wieder normal funktioniert.
Die Vergleichszahlen:
La Gomera +32,4%
Teneriffa Süd +12,1 %
Lanzarote +11,2 %
El Hierro +10,9 %
Teneriffa Nord +10 %
Fuerteventura +8,8 %
La Palma -2,9 %
Der nun abgewählte Consejal de Tourismo der PP hatte viele Jahre die Verantwortung für die Tourismusentwicklung der Insel, lieferte aber zuletzt Schlagzeilen indem er nur rund 30 % des Budgets für Touristische Infrastruktur im Jahr 2022 investierte und in der Woche vor den Wahlen noch einen Unternehmer auf der Plaza in Los Llanos ohrfeigte. Die obenstehenden Zahlen sind eine weitere Ohrfeige, aber für die Insel La Palma!
Das Projekt der Installation einer ersten Lüftungsanlage in einer Tiefgarage in Puerto Naos schreitet langsam voran. Die Arbeiten sind offensichtlich überhaupt nicht einfach. Da diese Garage nie belüftet wurde, werden CO₂ Konzentrationen von 45 % (450.000 ppm) gemessen. Dazu kommt, dass exotherme Reaktionen zu hohen Temperaturen führen. Zu Verzögerungen kam es auch, weil Teile in falschen Größen geliefert wurden.
Es sieht im Moment so aus, dass wir mit etwas Glück in einer Woche erste Resultate erhalten könnten.
Die schöne Panoramastrasse im Norden welche in den Bergen über Garafia nach Barlovento führt, die LP-109 auch "Las Mimbreras" genannt, ist von heute bis zum 21. Juli gesperrt. Die Fahrbahn im Tunnel wird erneuert.
Die Umleitung führt über die tiefer gelegene LP-1.
In Tazacorte sind die Leute sauer. Eine Koalition welche vor 4 Jahren Mariano mit 25% der Wählerstimmen zum Präsidenten machte und die Wahlgewinnerin Nieves Lady Baretto aus dem Cabildo verbannte gibt ein erneutes Debüt in Tazacorte.
Nueva Canarias war mit fünf Abgeordneten und 1.142 Stimmen (43,38 %) die meistgewählte Partei, gefolgt von der PSOE mit 3 und 625 Stimmen (23,74 %), CC mit 2 und 470 Stimmen (17,85 %) und PP mit einem Abgeordneten und 273 Stimmen (10,33 %).
Jetzt haben die Verliererparteien eine Koalition gebildet mit welcher sie auf 51,9 % kommen und lassen die meistgewählte Partei, Nueva Canarias, nicht den Bürgermeister stellen. Fragt man herum, fühlen sich viele Wähler schlichtweg verschaukelt.
Im Tötungsdelikt in Breña Baja vom letzten Mittwoch hat der Richter für beide Angeklagten Untersuchungshaft ohne mögliche Kautionszahlung angeordnet.
Die beiden Festgenommenen, ein Mann in den 70ern und ein weiterer in den 60ern, wurden neben Mord auch wegen Einbruchsangeklagt.
Schon einmal habe ich über ein angedachtes Pilotprojekt zur Energieerzeugung mit Geothermie geschrieben. Damals hiess es, dass für die Studie 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt würden.
Der Staat hat nun für Spanien insgesamt 120 Millionen bewilligt. 60 Millionen sollen auf den Kanaren investiert werden, davon soll der größere Anteil La Palma zukommen. Also landen wir wahrscheinlich wieder bei den ungefähr 30 Millionen Euro Investitionskosten für die Insel.
Wichtig, es handelt sich nur um eine Studie. Das heisst, am Schluss sind die 30 Millionen weg und ein Papier liegt auf dem Tisch aber noch keine Lösung. Wir werden also sicher auch in 10 Jahren noch kein Geothermiekraftwerk auf La Palma betreiben.
Obwohl ich sicher bin, dass Geothermie auf La Palma funktionieren würde, bin ich etwas zurückhaltend, denn ein solches Projekt dauert extrem lange. Ich hoffe, deshalb, dass die Förderung der Fotovoltaik, auch der von Privathaushalten, weiter geführt wird. Installationen von Fotovoltaikanlagen gehen schnell und sind deutlich günstiger geworden.
Ein Tötungsdelikt erschüttert Breña Baja. Gestern Nachmittag ist ein 50 jähriger Mann an den Folgen eines tödlichen Messerangriffs gestorben.
Das Delikt ereigneten sich in der Wohnung in des Verstorbenen in San Antonio, Breña Baja. Bei der Ankunft am Tatort konnten die Sicherheits- und Rettungskräfte nur noch den Tod des Opfers feststellen.
Die Guardia Civil hat zwei Männer als mutmaßliche Täter dieses gewaltsamen Todes verhaftet. Bei einem der Festgenommenen scheint es sich um einen 70-jährigen Mann zu handeln, der andere ist in den 60-ern und soll drogenabhängig sein.
Das für den Bezirk Santa Cruz de La Palma zuständige Gericht hat die Geheimhaltung des Verfahrens angeordnet.
Tief Oscar brachte den ungewöhnlichen Juniregen an den viele nicht glaubten. Weil es nicht wolkenbruchartig regnete, sondern stetig, gab es offensichtlich keine größeren Schäden.
In Tacande fielen 53 l/m2 was 15% der gesamten Regenmenge des letzten Winters entspricht. Auf Madeira wurden Portugals Regenrekorde mehrfach gebrochen.
Das Wetterspektakel führt immer wieder zu wunderbaren Wolkenbildern. So gelang Kim Schaar das obenstehende Bild einer Cumulus Lenticularis, einer Linsen- oder auch Föhnwolke über der Cumbre Nueva. Diese entstehen bei hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Windgeschwindigkeiten die über die Cumbre wehen. Bekanntlich sind Lenticularis Wolken auf den Kanaren die Vorboten von Regen.
Hier nun die Wetterprognose bis Donnerstag 8. Juni:
Ein Hoch über England blockiert die normale Route der über die Karibik nach Europa wandernden Tiefdruckgebiete. Der Subtropische Jetstream, ein starkes Windband in großer Höhe bläst diese Systeme nun von der Karibik in Richtung Kanarische Inseln. Ein solches Tiefdruckgebiet mit Kern leicht südlich der Azoren beeinflusst das Wetter auf den Kanarischen Inseln während der nächsten Tage.
Montag 5. Juni
Die hohen Wolkenfelder des Tiefdruckgebietes sind über Nacht bereits angekommen. Am Nachmittag wird es etwas freundlicher, vereinzelt sieht man vielleicht sogar die Sonne. Aus den hohen Wolken wird es bereits am Montag kurz regnen.
Die obenstehende Grafik zeigt die hohen Wolkenfelder. Die Temperatur an der Wolkenobergrenze ist farblich dargestellt und deutet auf deren Höhe hin. 240K entsprechen minus 33°C, 200K minus 73°C. Der Wind in dieser Höhe bläst aus West (blauer Pfeil), währen die Windrichtung in den unteren Schichten SW ist (oranger Pfeil).
Dienstag 6. Juni
In der Nacht nimmt die Windgeschwindigkeit stetig zu. Der Regen beginnt in der Nacht und erreicht den Höhepunkt wahrscheinlich um 10h. Der Wind weht schon am Morgen um 5h auf 1.500 m mit über 40 km/h und wird auf der Ostseite zu böigen Fallwinden führen, bald erreichen diese auch den Flughafen, Mazo und auch Sta. Cruz.
Die Wolkenbasis ist bereits am morgen früh durch die ankommende Feuchtigkeit sehr tief. Auch wenn die Windsituation am Flughafen noch oK wäre, die Wolkenbasis wird wahrscheinlich deutlich unter den geforderten ~500 m liegen und Anflüge verunmöglichen.
Die Wolkenbasis wird im Tagesverlauf leicht ansteigen, die Windsituation wird sich am Flughafen kaum verbessern.
Es bleibt den ganzen Tag regnerisch mit seltenen Aufhellungen. Punktueller Starkregen ist mit Ausnahme vom Norden überall möglich, vor allem im Westen in El Paso / Los Llanos.
Vermeiden Sie Schluchten, steile Abhänge und Vertiefungen. Die Steinschlag und Erdrutschgefahr ist groß. Das kann auch das Straßennetz beeinflussen. Die Lavafelder haben die Drainage verändert und können an deren Rändern zu unerwarteten Problemen mit Wasser führen.
Mittwoch 7. Juni
Die Modelle sind sich in Bezug auf die Windprognosen nicht mehr einig. Aber es ist wahrscheinlich, dass der starke Wind auf der Ostseite auch am Mittwoch anhält.
Der Regen hat in der Nacht auf Mittwoch etwas abgenommen. Die Regenfälle intensivieren sich am Mittwochmorgen noch einmal. Erst gegen Mittwochabend soll sich die Sonne ab und zu wieder zeigen.
Donnerstag, 8. Juni
Das Tiefdruckgebiet verliert den Einfluss auf den Kanaren. Bereits in der Nacht auf Donnerstag beruhigt sich das Wetter. Der Wind dreht auf Nordwest und auch im Osten wird der Wind deutlich abnehmen. Im Tagesverlauf zeigt sich immer wieder die Sonne.
Es ist zum verrückt werden. Die staatliche meteorologische Agentur, AEMET ist berühmt für Fehlprognosen. Auch während der Vulkaneruption haben sie immer wieder gezeigt, dass sie nicht in der Lage waren, den meteorologischen Mikrokosmos von La Palma (oder den Kanaren) korrekt zu interpretieren. Trotzdem publizieren sie Detailprognosen.
Nun hat sie aber noch einen drauf gelegt. Sie geben für die Westseite auf La Palma einen Windalarm heraus. Bei Südwest bis Westwinden werden die Luftmassen aber auf der Westseite durch die Orographie der Insel angehoben, verlieren dabei viel Energie und verlangsamen sich deshalb. Im Gegenzug beschleunigen sie sich aber auf der Ostseite und bringen Fallwindböen mit deutlich höheren Windstärken. Man hat also ganz offensichtlich die Windrichtung um 180° verwechselt.
Das Problem wird hauptsächlich im OSTEN und an den Insel-Enden im Norden und Süden auftreten, nicht im Valle!
Eine genauere Prognose für Morgen und Mittwoch, den Tagen wo wir viel Wind und Regen erwarten, werde ich im Tagesverlauf noch publizieren.
Der bald in Amt und Würde stehende neue Inselpräsident, Sergio Rodríguez gab palmerus.es ein Interview. Die wichtigsten Punkte:
"Als erstes müssen wir sehen, ob das Cabildo wirklich so gesund ist, wie es behauptet, denn ich weiß, dass in den letzten zwei Monaten beeindruckende Ausgaben getätigt wurden und der Überschuss aufgebraucht wurde."
In Bezug auf die Wirtschaft will Sergio Sofortmassnahmen ergreifen die schnell Wirkung zeigen sollen.
Eines der ersten heißen Eisen, mit denen er sich auseinandersetzen muss, sobald er das Amt antritt, ist die Situation von Puerto Naos und La Bombilla. Er stellt klar, dass die Entscheidung "nicht darin besteht, anzukommen und zu öffnen", sondern dass er sich zunächst mit den Menschen zusammensetzen und Entscheidungen treffen wird.
"Ich werde auch den Wissenschaftlern zuhören, denen, die Ja sagen, und denen, die Nein sagen und wir werden nach einer Formel suchen, damit Puerto Naos und La Bombilla so schnell wie möglich geöffnet werden können, immer unter Wahrung der Sicherheit der Menschen".
In Bezug aus die LP-2 Kreisel Sombrero nach Las Manchas meinte er, dass er sich ein Vorgehen wie bei der Küstenstraße gewünscht hätte. Der Entscheid die LP-2 vorerst nicht zu bauen sei mehr politisch den wissenschaftlich-/technischer Natur gewesen. Er will sich dafür einsetzten, dass diese Straßenverbindung so schnell wie möglich realisiert wird.
Weil die nächste Woche historisch werden könnte, noch einmal zum Wetter.
Die Prognosen für Regen halten sich weiter, nun von drei verschiedenen Modellen. Größe der Regenzone und die Windrichtung haben sich nicht verändert. Das ECMWF Modell sagt schon für morgen Sonntag einige Regenfälle voraus, alle drei sind sich nun aber praktisch einig, dass die große Regenzone in der Nacht von Sonntag auf Montag ankommen wird. Die stärksten Regenfälle werden für Dienstag voraus gesagt und auch am Mittwoch soll es noch regnen.
Die in der obenstehenden Grafik angegebenen Niederschlagswerte sind für den Südwesten der Insel fast sicher zu tief, denn mit Südwind staut sich die Feuchtigkeit am Roque de los Muchachos / Bejenado und führt im Valle zu deutlich höheren Werten.
Am Montag nimmt auch der Wind in der Höhe zu und es ist von Montag bis Mittwoch, besonders Dienstag und Mittwoch infolge Fallwindböen mit erheblichen Problemen am Flughafen von La Palma zu rechnen.
Ob es schon heute Freitagabend und auch am Samstag und Sonntag einige Niederschläge geben wird, da sind sich die Modelle nicht ganz einig, denn diese prognostiziert einzig das Europäische Modell ECMWF. Was hingegen immer noch Deckungsgleich ist, das betrifft die Regenfront von Montag (zwei Modelle) und vorallem Dienstag (drei Modelle).
Das Europäische Modell sagt für die nächsten 10 Tage 77 mm und das amerikanische 45 mm voraus. Im Valle können die 77 mm auch deutlich übertroffen werden da der Wind aus süd bis südwestlichen Richtungen weht und die Feuchtigkeit an Calderarand gestaut wird.
Treffen die Prognosen zu, dann erwarten uns die stärksten Niederschläge seit der Vulkaneruption. Bei genügend Regen kann sich die Vulkanasche "verflüssigen" und zu lokalen Problemen führen.
Schon jetzt mein immer wiederkehrender Hinweis:
Gehen Sie während und noch bis 4 Tage nach Regen nicht in Schluchten, vermeiden Sie wegen erhöhter Steinschlaggefahr bei und nach Starkregen steile Hänge. Manchmal ist es besser und sicherer, daheim zu bleiben und ein Buch zu lesen, zum Beispiel vom Konkursbuchverlag von Claudia Gehrke.
Der scheidende Inselpräsident fragte den Direktor für öffentliche Gesundheit an, eine Studie über den Einfluss erhöhter CO₂ Werte der nun wieder in Las Lajones zugelassenen Einwohner durchzuführen.
Diese Anfrage wurde in einem Schreiben des Direktors der öffentlichen Gesundheit im Mai 2023 beantwortet. Der Inhalt ist brisant:
Das Direktorium erklärt - das ist nicht erstaunlich - dass es eine solche Studie unter keinen Umständen durchführen würde. Es führt ethische Grundsätze an. Es können keine Versuche mit Menschen durchgeführt werden um zu beweisen, dass festgelegte Grenzwerte überschritten werden können.
Was aber brisanter ist, im gleichen Schreiben beschwert sich die Direktion für öffentliche Gesundheit ganz offensichtlich darüber, dass der Entscheid zum Eröffnen der Zone in Las Lajones ohne ihre Beteiligung erteilt wurde. Es heisst wörtlich in der Antwort vom 10. Mai 2023
"..dass dieses Verwaltungszentrum nicht an der Konzeption und Ausarbeitung des genannten Protokolls beteiligt war." und weiter
"...und bekräftigt, dass die Generaldirektion für öffentliche Gesundheit in Ermangelung einer technischen Analyse der Daten und einer Bewertung dieses Risikos kein fundiertes Urteil über das Nichtvorhandensein eines Risikos für die Gesundheit und Sicherheit der Menschen im Gebiet von Los Lajones abgeben kann."
Auch die weiteren Passagen im Dokument das ich hier verlinke, lesen sich wie eine deutliche Schelte der Gesundheitsdirektion.
Das zeigt nicht nur schlechtes Management der Inselregierung, sondern auch das Problem, welches der neue Inselpräsident, Sergio Rodríguez, neben vielen anderen angehen muss: Das Direktorium für öffentliche Gesundheit muss in die Strategie und Entscheide einbezogen werden. Dass das bisher nicht passiert ist, wird das weitere Vorgehen in La Bombilla und Puerto Naos deutlich verzögern.
Wie gerade bekannt wurde, wird die Straße La Laguna - Las Norias ab morgen 1. Juni für unbestimmte Zeit gesperrt.
Die Fahrt in den Süden ist aber über die neu fertiggestellte "Küstenstraße" sichergestellt. Diese erreicht man entweder aus Tazacorte oder über La Laguna. Die Fahrt über die perfekt ausgebaute Strecke dauert drei Minuten.
Gestern Abend ereignete sich mal wieder ein grüner Blitz beim Sonnenuntergang. Dieses Phänomen welches auf Lichtbrechung basiert ist sehr selten, denn es braucht absolut saubere Luft und eine Sonne die am Horizont untergeht. Schon etliche grüne Blitze konnte ich auf La Palma fotografieren, mit der Handykamera geht das aber kaum, man ist fast immer zu spät.
Der gestrige grüne Blitz war einer der eindruckvollsten. Er dauerte recht lange und war selten breit. In der Foto oben habe ich die Sequenz festgehalten. Das Spektakel dauert ungefähr eine Sekunde.
Es stehen uns wechselhafte und wettermässig interessante Tage bevor. Das Azorenhoch befindet sich nicht bei den Azoren sondern 2.300 km nördlich davon. Das blockiert die normalerweise auf dessen Nordseite nach Europa ziehenden Tiefdruckgebiete. Diese schleichen nun südlich davon durch was für zentral Europa Trockenheit bedeutet, für die Iberische Halbinsel und auch für die Kanaren aber ungewohnt mehr Feuchtigkeit.
Mittwoch 31.5.
800 km nördlich von La Palma befindet sich ein Tiefdruckgebiet. Der Wind auf der Insel kommt deshalb aus westlichen Richtungen. Eingelagert und im Moment noch in einer Entfernung von 300 km ist eine schwache Kaltfront. Diese wird und gegen Mitternacht erreichen und auf der Westseite etwas Regen bringen. Sehr viel wird es nicht sein, die Front dünnt sich schon aus.
Donnerstag 1. Juni
Nachdem die schwache Kaltfront durchgezogen ist dreht der Wind auf NW. Nordwestwind beschleunigt sich an der Westküste und das Meer wird bewegt und weiss. Der Tag wechselhaft. Sonnige Abschnitte und Wolkenbildung im Tagesverlauf.
Wochenende
Es bleibt wechselhaft und bis und mit Samstag an der Westküste windig. Am Sonntag nimmt die Windstärke deutlich ab und läutet damit einen erneuten Wetterwechsel ein.
Montag und Dienstag 5./6. Juni
Die beiden wichtigsten Wettermodelle, das europäische ECMWF und das amerikanische GFS sind sich seit ein paar Tagen schon einig, dass eine größere Regenzone aus süd- bis südwestlichen Richtungen anzieht und es am Montag und Dienstag auf La Palma verbreitet Niederschläge geben wird. Im Moment gehen beide Modelle von ungewöhnlich hohen Niederschlagsraten aus. Auch die Windrichtung unterstützt diese Prognosen.
Die Prognosen für diese Niederschläge unterscheiden sich gegenüber den vielen Fehlprognosen der letzten Zeit indem mehrere Modelle kongruent die gleichen Informationen rechnen, die Windrichtung korrekt ist und vor allem die vorausgesagte Regenzone sehr groß ist. Das vermindert die Möglichkeit, dass der Regen dann wie schon vielfach gesehen südlich oder nördlich von La Palma durchzieht.
Es empfiehlt sich deshalb vielleicht noch heute, Abflüsse auf dem Dach vor Asche zu reinigen und sicherzustellen, dass der Regen ungehindert abfliessen kann.
Ángeles Fernández von der CC führt die Liste der Gewinner des Bürgermeisteramtes auf La Palma an. Sie gewann in El Paso mit 70,4% der Stimmen und verfügt damit über 10 Sitze. Die beiden anderen Parteien, PSOE 13,8%, 2 Sitze und PP 13,6%, 1 Sitz sind fast zu Zuschauern degradiert worden. Frauenpower in El Paso.
Das Wahlgesetz schreibt vor, dass die Inselpräsidentschaft innerhalb von 30 Tagen übergeben werden muss. Das wird also im Verlauf des Juni geschehen.
Nicht nur mit dem Bearbeiten von Memen sind die Palmeros schnell, schon kursiert auch ein Witz über die verlorenen Präsidentschaft der PP:
"Jemand ruft beim Cabildo von La Palma an und fragt nach Mariano, dem Präsidenten. Die Antwort lautet: "Mariano ist nicht mehr Präsident des Cabildo".
Er legt auf und ruft am nächsten Tag wieder an - "Bitte, ist Mariano der Präsident erreichbar?" Und wieder die gleiche Antwort: -"Mariano ist nicht mehr Präsident, mein Herr". Am dritten Tag ruft er wieder mit derselben Frage an und man antwortet ihm schon leicht sauer, "mein Herr, ich habe Ihnen schon dreimal gesagt, dass Mariano nicht mehr Präsident des Cabildo ist haben sie das nicht begriffen?" Der Anrufer antwortet, "doch, sehr wohl, aber es ist mir eine große Freude, das immer wieder zu hören."
Die erfolgreiche Gruppe Abba besang den Effekt schon 1980:
The winner takes it all
The loser's standing small
Beside the victory
That's her destiny
La Palma wacht mit einer großen Veränderung auf. Die viele Jahre andauernde Koalition von PSOE und der PP wurde von der Coalición Canaria brutal gesprengt. Die Partido Popular unseres derzeitigen Präsidenten Mariano Hernández Zapata verlor etwa einen Drittel ihrer sonst sehr treuen Wählerschaft.
Das wird dem derzeitigen beliebten Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez von der CC ermöglichen, mit absoluter Mehrheit von 11 Räten im Inselparlament zu regieren. Auch der PSOE nahmen die Wähler die Koalition mit der PP offensichtlich übel, auch sie verlor deutlich. Neben der Neuausrichtung des Cabildo de La Palma unter Sergio Rodríguez gewann die CC auch in El Paso mit 74 % extrem deutlich. Hier hat die offene und Bürgernahe Politik von Sergio offensichtlich dazu geführt, dass die CC nun auch weitere 4 Jahre regieren darf.
In Los Llanos, der bevölkerungsreichsten Stadt von La Palma, verlor die viele Jahre regierende Bürgermeisterin Noelia Leal der PP ihr Bürgermeisteramt an Javier Llamas auch CC, welcher 54 % der Stimmen erhielt.
Kleiner Lichtblick bei der PP: Asier Antona gewann die Bürgermeisterwahlen in Sta. Cruz, er muss aber mit einer Koalition regieren.
Der von Mariano letzte Woche angekündigte historische Sieg der PP wurde historisch, aber mit anderem Vorzeichen.
El Time meldet eine deutlich höhere Wahlbeteiligung der Bevölkerung auf La Palma. Gegenüber 2019 ist diese um fast 15 % auf nun etwas über 50 % angestiegen. Erfreulich, dass sich wenigstens mehr als die Hälfte der Bürger auch an der Wahlurne und nicht nur in der Bar die Stimme verleihen.
Die Wahllokale sind noch bis 20 h geöffnet, dann wird ausgezählt.
Wir befinden uns immer noch unter Tiefdruckeinfluss eines Azorentiefs, das obschon der Luftdruck mit 1019 hPa eigentlich recht hoch ist. Das bedingt, dass die Windrichtung in den nächsten Tagen so nicht nach La Palma passen will, denn der Wind kommt aus dem Westen.
Heute ist es vornehmlich Sonnig einzelne hohe Wolkenfelder verdecken manchmal leicht die Sonne und lokal kann sich im Tagesverlauf Quellbewölkung bilden. Der Westwind kann sich am Südspitze und im Norden der Insel beschleunigen, auf der Cumbre Nueva weht der Wind in Richtung Sta. Cruz.
Das Azorentief meandert etwas hin und her und wird uns die nächste Woche beeinflussen.
Am Montag 29. Mai steigt der Luftdruck leicht, wir kommen in ein kleines Zwischenhoch, das verändert aber kaum etwas.
Dienstag 30. Mai schwachwindig in allen Höhenlagen, sonnig.
Mittwoch 31.
Das Azorentief nimmt mehr und mehr Einfluss auf La Palma, im Tagesverlauf verdichten sich die Wolken und es kann am Abend speziell im Westen regnen.
Donnerstag 1. Juni
Der Monat Juni beginnt auch bewölkt und regnerisch mit NW Wind fällt der meiste Regen im Norden un Puntagorda.
Das eher wechselhafte, tiefdruckbedingte Wetter mit gelegentlichen Niederschlägen wird uns sicher die nächsten 10 Tage begleiten.
Auf an die Urnen, wie ich schon sagte, wer wählen darf und nicht geht, verliert das Recht sich während der nächsten 4 Jahre über die Politiker zu beklagen. Dann bleibt nur noch das Wetter übrig ;-)
Damit meine ich nicht den Cambio Climatico sondern die Coalición Canaria. In einer Pressemitteilung auf palmerus.es zeigt Nieves Lady Barreto, die Kandidation der CC für das Parlament auf, dass La Palma bereits 12 Jahre hinter sich hat, in welchen sich die PSOE und die PP die Inselpräsidentschaft abwechselnd zusicherten und die Coalición jeweils aussen vor hielten.
Nieves sagt:
"Auf La Palma hat sich in den letzten 12 Jahren nichts zum Besseren gewendet. Niemand kann sagen, dass wir Fortschritte gemacht haben, denn alles ist gleich geblieben oder noch schlimmer. Und diese Lähmung ist die Folge des Mangels an Ideen, Tatkraft und Management im Cabildo, wo sich PP und PSOE seit 12 Jahren in der Präsidentschaft abwechseln, aber auch in einigen Gemeinden, die die Wirtschaft der Insel ankurbeln sollten, aber seit langem stagnieren."
In der Tat gilt es als fast sicher, dass die Coalición Canaria wieder nicht in die Regierung gelassen wird, ausser sie erhält die absolute Mehrheit. Nach meinen Eindrücken wird die CC zwar deutlich zulegen, ob das aber reicht, die PSOE und PP zu übertreffen ist einmal mehr fraglich.
Das politische Wahlrezept ist deshalb recht einfach.
Wer gut fand was wir in den letzten Jahren sahen, der wählt PP oder PSOE, wer eine Veränderung will CC.
Küstenstraße
Die Küstenstraße soll wirklich ab heute befahrbar sein. Das gestrige Gerücht hat sich bewahrheitet. Die neue Verbindung ist 3,9 km lang, hat 38 Millionen Euro gekostet. Der Bau wurde in einer Rekordzeit von 4,5 Monaten inklusive einer Brücke mit 243 m Länge realisiert. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 70 km/h festgelegt.
Historisch?
Mariano Zapata, der Inselpräsident hat an einer Wahlveranstaltung einen "historischen Sieg" für die Partido Popular vorausgesagt. Was ich indessen zu hören bekomme wäre auch historisch, nur 180° in die andere Richtung. Nächste Woche bringt Klarheit.
Es beschweren sich im Moment viele über ganz verschiedene Dinge die nicht richtig laufen. Eines muss aber jedem der am Sonntag abstimmen darf klar sein: Wenn er nicht zur Wahl geht, verliert er für 4 Jahre das Recht sich über Politik zu beklagen.
Wetter
Und noch zum Wetter, diese Prognosen treffen bekanntlich auch nicht immer zu, haben aber meist nur kurzfristige Konsequenzen:
Es geht kaum aufwärts mit den recht tiefen Temperaturen und das auch in der ersten Woche des Juni. Morgen Freitag ist man auf der Insel gut beraten einen Regenschutz dabei zu haben. Speziell im Norden und Nordosten ist Regen vorausgesagt, es kann aber infolge sehr instabiler Luftschichtung überall spontan zu Niederschlägen kommen.
Es bleibt in allen Höhenlagen bei westlichen Windrichtungen bis Mitte nächster Woche recht schwachwindig.
Morgen soll Gerüchten zur Folge die teure und viel kritisierte Küstenstraße eröffnet werden. Diese führt von außerhalb Tazacorte westlich der Montaña La Laguna und Todoque bis zum Tenniszentrum über Puerto Naos.
Die Straße steht in der Kritik, weil sie in einem Abstand von nur 1 km zur Straße La Laguna - Las Norias gebaut wurde und dafür auch wieder bestehende Fincas enteignet werden mussten. Die enteigneten Bananenbauern haben zum Teil bis heute nichts von den Behörden gehört, obschon über ihr Land gebaut wurde. Die Straße wurde mit über 40 Millionen Euro veranschlagt. Viele hätten den Bau der LP-2, Kreisel Sombrero nach Las Manchas, bevorzugt.
Bild: Javier González Taño
Der kurz vor den Wahlen an der Playa de las Nogales erschienene Pottwal wurde von Tierärzten untersucht und dann in den Hafen von Sta. Cruz geschleppt um entsorgt zu werden. Als das arme Tier mit der Flosse am Kran hing, riss diese ab und der Wal fiel erneut ins Meer. Es hoffen nun alle, dass der Kadaver schnell entsorgt werden kann. Es riecht schon nicht mehr angenehm liess ich mir sagen.
Im Bild, der Moment an dem die Flosse abriss (Autor des Videos nicht bekannt).
Kurz vor dem Wahlwochenende wird von den derzeit regierenden noch kräftig in die Staatskasse gegriffen und Steuergeld für den Wahlkampf investiert. Folgende Versprechen stehen heute in der Zeitung:
Mariano Hernández Zapata, Präsident (PP)
- 10 Millionen für Unternehmer
- Erhöhung von 10.000 auf 12.000 € für den Verlust des Hauptwohnhauses.
Borja Perdomo, Vizepräsident (PSOE)
- Bonus für arme Familien (CestaKmO)
Noelia García Leal, Bürgermeisterin (PP)
- Hundepark in Los Llanos
CC in der Opposition und deshalb keinen direkten Zugriff auf den Geldbeutel:
Nieves Lady Baretto, Delegierte (CC)
- Wenn gewählt, dann Steuern auf Benzin weg
Von wem ich nichts dergleichen gefunden habe:
Sergio Rodríguez, Bürgermeister (CC)
Endlich gibt es Bewegung bei den Arbeiten im Zentrum von El Paso. Das Projekt trägt den langen Namen "Interpretationszentrum und Parkplätze sowie die Entwicklung der Freifläche zwischen der Avenida Islas Canarias und der Plaza Francisca Gazmira".
Nach Angaben des Cabildo wurde der Vertrag mit der ursprünglich damit beauftragten Firma gekündigt, weil es nicht möglich war, die Arbeiten zu den ursprünglich vereinbarten Bedingungen auszuführen, und weil es auch nicht möglich war, den Vertrag zu ändern. Der nun an Tragsa vergebene Auftrag hat ein Budget von 7.328.365 Euro und eine Ausführungsdauer von 18 Monaten.
Die Wetterprognosen haben sich nicht verändert, es bleibt bis Ende Mai deutlich zu kühl, feucht und vor alle im Norden regnerisch. Die gestrigen Niederschläge in Tacande kamen trotzdem etwas überraschend, aber die 3 l/m²sind hochwillkommen, denn bisher hat es hier nur 275 l/m² geregnet. Früher lag der Mittelwert in El Paso bei ungefähr 500 - 600 l/m²
Am 26. Mai wird noch einmal sehr viel Feuchtigkeit nach La Palma verfrachtet, weil es dazu nur schwachwindig ist, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für Regen auf der ganzen Insel. Am meisten davon wird aber erneut der Nordosten profitieren. Am Wochenende kommt dann sogar ein WNW Wind auf welcher zu Staubewölkung im Westen führt. Bis ende Mai kommt in El Paso auch keine Brisa mehr auf.
Die von mir am 20. Mai geschilderte, tätliche Auseinandersetzung auf der Plaza in Los Llanos an welcher der Consejal de Tourismo, Raúl Camacho (PP), beteiligt war, fand nun den Weg in die Presse.
Santiago Concepción erklärt in einem langen Interview seine Sicht der Dinge, fordert dabei Raúl auf zu antworten und sucht weitere Zeugen.
Demnach ging es um eine Subvention des Motorclubs Concepción dessen Präsident Santiago ist. Dieser national sehr erfolgreiche Motorsportverein wurde in den letzten Jahren immer unterstützt aber für 2023 gab es offensichtlich weder Subvention noch eine Antwort.
Im sich entwickelnden Wortgefecht auf der Plaza soll Raúl dann als Begründung zur fehlenden Subvention gesagt haben, "...weil ich keine Lust hatte" irgendeinmal hätte Raúl Santiago dann eine heftige Ohrfeige verpasst so dass diesem die Brille wegflog. Weil die Ohrfeige zu einer Wunde im Ohr führte, zeigte Santiago den Consejero de Turismo nun bei der Guardia Civil an.
Dass man Leute nicht einfach Ohrfeigt ist eine Sache, dass man als Consejero der PP eine Woche vor den Wahlen für solche Schlagzeilen sorgt, ist mehr als ungeschickt. Wir warten nun, ob Raúl seine Sicht der Dinge veröffentlicht.
Die gesamte, lange Story kann auf diariolapalma.es nachgelesen werden.
An der Playa de las Nogales unter Puntallana wurde ein riesiger toter Pottwal angespült.
Gestern hat eine vermeintliche "Fumarole" in Las Manchas, südlich des Vulkans für Aufregung gesorgt. Beim Betrachten des Videos stellte sich aber heraus, dass dieser Rauch mit größter Wahrscheinlichkeit ein Dust Devil war. Im Bild oben sieht man, wie dieser relativ schnell wieder zerfällt.
Diese Dust Devils sahen wir häufig direkt nach der Eruption, das bedingt durch die Hitze des Konus. Speziell an Tagen mit hoher Inversion, die gestern auf 1.500 m lag, können diese Dust-Devils auch in Zukunft im Umfeld des Vulkans auftreten, denn das dort ist es immer noch warm und der Staub extrem fein.
Die Kommission zur Förderung der Volksinitiative für das Vulkangesetz hat bereits die Genehmigung des kanarischen Parlaments für die Sammlung von mindestens 15.000 Unterschriften erhalten. Diese Mindestzahl von Unterschriften ist notwendig, damit das Gesetz vom Parlament diskutieren wird.
Das Gesetz soll die vielen Unzulänglichkeiten die während und nach dem Vulkanausbruch zu Tage traten besser regeln und von Vulkanausbrüchen betroffene Menschen auch finanziell besser schützen.
Das Komitee wird bald mitteilen wo die Petition unterschrieben werden kann. Für die Sammlung der Unterschriften stehen drei Monate zur Verfügung.
Ein Wahlkampfauftritt der aktiven, aber peinlicheren Art hat sich gestern unser Tourismusrat, Raúl Camacho in Los Llanos geleistet: Er zankte sich auf der Plaza mit dem Autohändler Santi Concepción derart, dass mehrere einschreiten mussten um die zwei Streithähne zu trennen.
Lucha Canaria hat einen neuen Sinn erhalten und das Kürzel PP steht nun für Partido Peleando.
Immer mehr Details werden in bezug auf die Untersuchung zum Brand in der Caldera vom letzten Samstag bekannt. Nun wird mitgeteilt, dass der 29 jährige Tourist der ohne Bewilligung abseits des Zeltplatzes campierte den Brand beim Kaffeekochen mit einem Campingkocher verursacht hat.
Wir stehen noch vor der eigentlichen Sommerhitze die die Brandgefahr deutlich erhöht und haben schon zwei Feuer bewältigen müssen. Ein klares Zeichen für alle, dass in diesem Sommer äusserste Vorsicht im Umgang mit Feuer und Maschinen im Freien unabdingbar ist.
Beamte der Guardia Civil haben einen 29-jährigen Mann verhaftet, der vor einigen Wochen als Urlauber auf die Insel gekommen war. Er wird des Verbrechens der fahrlässigen Brandstiftung in der Caldera beschuldigt.
Die Naturschutzbehörde hat eine Untersuchung über die möglichen Ursachen des Brandes durchgeführt, der sich vor einigen Tagen auf der Insel La Palma ereignet hat. Die Ermittlungen führten zur Verhaftung einer Person, die vor einigen Wochen auf die Insel gekommen war, um hier ihren Urlaub zu verbringen und die in dem Gebiet zeltete, in dem das Feuer ausbrach, ohne dafür eine Erlaubnis zu haben. Zudem war der Platz außerhalb der für das Zelten vorgesehenen Bereiche. Nach den Ermittlungen deuten die Beweise darauf hin, dass der Brand auf die diese Person zurückzuführen ist.
Das Verfahren wurde an das Amtsgericht von Los Llanos de Aridane übergeben.
Ein seit gestern vermisster junger Mann aus Breña Alta wurde heute morgen tot an der Conception aufgefunden. Die näheren Umstände sind noch unklar.
Das Wasser fließt nun problemlos durch die neue Leitung nach Las Hoyas bis El Remo und die Entsalzungsanlage wird wahrscheinlich per Ende Monat abgeschaltet. Die Anlagen werden dann demontiert.
Ein Entscheid ist noch hängig, es könnte sein, dass der Consejero de Agua wegen dem Wassermangel eine der zwei Anlagen noch abnimmt und bis Ende September weiter betreibt.
Wo der März deutlich zu warm war, präsentiert sich die zweite Hälfte des Mai deutlich zu kalt. Die Temperaturen werden sich bis Ende Monat unter dem langjährigen Durchschnitt entwickeln. Zur von Nord einfließenden kälteren Luftmasse kommt Feuchtigkeit die vor allem im Norden immer wieder zu Niederschlägen führen kann. Die dominierende Windrichtung bleibt Nordost bis auf Höhe es Roque de los Muchachos. Die gute Nachricht für El Paso und Los Llanos: Ab morgen Freitag ist der Passat so schwach, dass die Brisa in den meisten Gebieten mindestens eine Woche lang nicht mehr spürbar wird.
Am letzten Samstag haben sich Mitglieder der Bürgervereinigung von La Bombilla in La Bombilla getroffen, gegrillt, getrunken und etwas Normalität zelebriert. Dies bis die Guardia Civil kam, die Personalien aufnahm und die Leute wieder verscheuchte.
Die Reaktion ist bezeichnend für die Situation in der wir uns befinden. Die derzeitige Regierung hat sich mit einer Kaskade von Fehlentscheiden und vor allem miserabler Kommunikation gegenüber den betroffenen Bürgern in eine defensive Position gebracht, die kaum mehr korrigiert werden kann. Die Bürger von Puerto Naos und La Bombilla haben sich in Vereinigungen zusammen geschlossen und klagen nun sogar gegen den Präsidenten vor dem obersten Gericht auf freien Zugang.
Der Präsident, Mariano Hernández Zapata, wiederholt erneut seine von mir längst als für den Tourismus äusserst schädliche Aussage kritisierten Spruch, dass die Gase in diesen Ortschaften nicht vereinbar mit dem Leben seien. Das stellt gleichzeitig den hilflosen Umgang mit der Situation dar. Nach wie vor wird kein längerfristiger Massnahmenplan vorgestellt, die versprochenen Belüftungseinheiten verzögern sich, proaktive Kommunikation mit der Bevölkerung ist nicht vorhanden.
In der Tat sieht man in Bezug auf die Entwicklung der Ausgasung von CO₂ in beiden Ortschaften sehr starke Fluktuationen. Ohne forcierte Belüftung ist es möglich, dass die Konzentrationen an CO₂ auch kurzfristig extrem hoch werden können, weshalb ich die Eigeninitiative von den Bürgern mit einem komischen Gefühl im Bauch beobachte. Besser wäre, die Regierung würde zusammen mit den Bürgern einen Plan ausarbeiten und den auch einhalten. Aber der Präsident wagt sich gar nicht mehr vor seine Bürger zu stehen.
Die Frustration ist indessen groß und wird sich wahrscheinlich an der Wahlurne am 28. Mai entladen.
[19:03h] Im Nationalpark Caldera de Taburiente ist heute Nachmittag ein Feuer ausgebrochen. Die Rettungskräfte sind am Löschen. Da das Feuer in unwegsamem Gebiet ist, muss es aus der Luft bekämpft werden. Die Wanderwege in und um die Caldera sind vorsorglich gesperrt worden. Auch die zum Bejenado.
Bevor Sie morgen zu einer Wanderung aufbrechen, konsultieren Sie die Seite senderosdelapalma.es
Bei dieser Schlagzeile könnte man meinen irgend eine Kläranlage sei undicht geworden, aber nein es handelt sich hier um eine Spende.
Der Elektrokonzern Endesa spendet den vom Vulkanausbruch betroffenen Bauern 68.000 Liter Harnstoff. Dieser wird als Dünger eingesetzt.
Den Bauern unter die Arme zu greifen ist eine noble Idee und dafür sollte man herzlich danken. Persönlich hätte ich aus Marketinggründen für eine etwas andere Schlagzeile gesorgt als eine, die assoziiert, das Personal von Endesa hätte über Monate Naturalien gespendet...
Danke für die verschiedenen Rückmeldungen zum Thema Fotovoltaik. Es kaum möglich, das Gebiet in der Gänze hier im Blog abzubilden, es gibt sehr viele Anbieter und die Dynamik führt zu schnellen Veränderungen und Anpassungen.
Die Wahl des richtigen Anbieters ist auch abhängig von der Größe und Art der Installation, sowie dem Verbrauch im Haus. Demjenigen der viel Überschuss produziert ist es egal, ob der Preis der bezogenen Energie etwas höher ist. Jemand mit einem Elektrofahrzeug wird dort vielleicht genauer hinschauen.
Hier noch einige Ergänzungen:
In der Tat ist es bei Iberdrola möglich, den überschüssig generierten Strom auch an einem zweiten Standort zu konsumieren, Voraussetzung ist, dass beide Verträge von Iberdrola sind und auf den gleichen Namen lauten. "Nachbarschaftshilfe" geht nicht.
Bei Iberdrola ist es auch so, dass die "Potencia Contratada" mit verrechnet wird. Wenn sie genügend Elektrizität einspeisen wird die Rechnung trotzdem nicht null wie vielerorts versprochen wird, denn die Miete des Stromzählers fällt in jedem Fall an. So waren meine monatlichen Rechnungen in diesem Jahr alle unter einem Euro.
Gemäss realem Dektret RD 244/2019 kann ins Netz eingespeiste Energie nur mit bezogener verrechnet werden (1). Damit auch die "Potencia Contratada" verrechnet werden kann, gewährt Iberdrola einen sogenannten Solarenergie-Effizienz-Bonus (2).
Wie das in einer Abrechnung aussehen kann, sehen Sie oben.
Wenn sich keine grundlegenden Veränderungen mehr ergeben, ist meine Berichterstattung zu diesem Thema nunmehr abgeschlossen.
"Die Einwohner von Los Lajones in Puerto Naos dürfen in ihre Häuser zurück"
so die Schlagzeile in der Presse. Liest man die Mitteilung genauer durch, dann handelt es sich um ein Regelwerk das nur gerade 7 Familien erfüllen. Das Cabildo teilt mit, dass sie 47 Familien angeschrieben hätten, 13 davon Interesse zeigten zurück zu kehren, davon aber nur die 7 die Bedingung erfüllen, dass es sich bei der Wohnung um den Hauptwohnsitz handelt.
Die Wohnungen werden mit CO₂ Sensoren ausgestattet und das Cabildo hat eine Applikation für das Telefon entwickelt. Zusätzlich wurden Lautsprecheranlagen installiert um die Bevölkerung einfach erreichen zu können.
Es handelt sich um einen ersten Anlauf um zu testen, wie alles funktioniert und wenn es zu keinen Zwishenfällen kommt könnten weitere Gebiete in Puerto Naos eröffnet werden.
Die starke Brisa welche im Moment die Einwohner von El Paso belästigt und gestern bis zum Meer hinunter fiel, wird wohl bis und mit Freitag anhalten. Erst am kommenden Samstag sehe ich auf der für die Brisa kritischen Höhe eine Abnahme der Windgeschwindigkeit. Am Freitag ziehen hohe Wolkenfelder durch welche die Insel zeitweise beschatten, sonst bleibt es weitgehend sonnig.
Der Inselpräsident, Mariano Zapata (PP), hat die ordentliche letzte Plenarsitzung des Inselparlamentes, die am kommenden Freitag hätte stattfinden sollen, annulliert. Das hat eine geharnischte Reaktion der Coalición Canaria zur Folge die sich folgendermassen äusserte:
"Die Absage der letzten ordentlichen Plenarsitzung ist nichts anderes als ein unverhohlener Versuch, jede Spur von schlechter Presse für das katastrophale Management der Regierungsgruppe zu vermeiden und ist ein wahres Spiegelbild des unverhohlenen parteiischen Gebrauchs, den die Volks- und Sozialistenpartei während dieser Legislaturperiode von der wichtigsten Institution der Insel gemacht haben, indem sie alle Grenzen der Ethik und des institutionellen Respekts übersprungen und das Haus aller als ihre eigene private Strandbar benutzt haben".
Als private Strandbar benutzt... obschon das Thema eigentlich top seriös ist, das Lesen von politischen Informationen vor den Wahlen kann bisweilen auch etwas zum Schmunzeln anregen.
Sogar ohne grosse Show: Gestern Morgen wurde der Kreisverkehr in La Laguna eröffnet. Das verkürzt den Weg von La Laguna nach Las Norias nur marginal, aber das vorher abgetrennte Gebiet der Schule von La Laguna und der Feuerwehr die vorher über Cruz Chica hoch fahren mussten, wird nun wieder besser angeschlossen. Das entlastet auch den Schleichweg vom Cruz Chica zum Restaurant Casa Kiko dessen Asphalt in den letzten Monaten doch deutlich gelitten hat.
Eine weitere gute Nachricht rund um den Wiederaufbau des Straßennetzes.
Der derzeitige Bürgermeister von El Paso und Anwärter auf die Präsidentschaft im Cabildo, Sergio Rodríguez, der Coalición Canaria (CC), hat gestern mitgeteilt, dass er die Transvulkania wieder zu einem Anlass machen will der international mehr Aufsehen erregt und der auch für die Palmeros attraktiv sei. Die erste Transvulkania wurde vom derzeitigen Tourismusrat der CC, Julio Cabrera in's Leben gerufen. Julio ist ein Macher, wollte den Anlass unbedingt für La Palma und überzog deshalb auch das Budget.
Der sonst kaum in Erscheinung tretende derzeitige Tourismusrat, Raúl Camacho der Partido Popular (PP), kritisiert das nun und meint:
"...die CC will zu der veralteten und unzeitgemäßen Transvulcania zurückkehren, die aufgrund ihrer schlechten Wirtschaftsführung viele Schlagzeilen gemacht hat".
Wenn man ehrlich ist, hat das Chaos von Julio mit Budget Überschreitung und viel zu spät bezahlten Rechnungen die Transvulcania erst ermöglicht, denn hätte er das Budget eingehalten, wäre der Anlass nie zu dem geworden, was er nun ist, sondern wäre gleich bei der Erstausgabe verkümmert.
Viele Fehlentscheide und Hauptsponsor-Wechsel haben danach nicht immer das beste Licht auf den Anlass geworfen. Die CC sagt, man möchte die Transvulcania wieder zu dem Großanlass machen, der er einst war und den Schwund an Teilnehmern stoppen. Die Partido Popular spricht von einem Teilnehmerrekord in diesem Jahr.
Wir sind mitten im Wahlkampf, die Klingen sind gewetzt und das bringt sogar einige verschollen geglaubte Politiker aus ihrer Höhle.
Wir haben noch viel zu tun um Wind- und Sonnenenergie besser zu nutzen, denn beide zusammen generieren in Spitzenzeiten keine 20 % des Energieverbrauchs von La Palma.
In den letzten Jahren hat das Cabildo die Installation von Fotovoltaikanlagen mit rund 600.000 € pro Jahr unterstützt und die Anträge dafür waren immer größer als das vorhandene Geld. Interesse von Privatpersonen besteht ganz offensichtlich und die Installation einer Fotovoltaikanlage kann sich nun auch in weniger als 10 Jahren amortisieren. Dazu tragen auch die verschiedenen Produkte der Vermarkter bei. So haben einige virtuelle Batterien auf den Markt gebracht, welche die teuren Batterien für Hausinstallationen kompensieren. Dabei handelt es sich eigentlich nur um ein Konto, auf welchem überschüssige generierte Energie in Geldform gespart werden kann.
Um diese Möglichkeit ausnutzen zu können, braucht die Installation ein C.I. (Certificado de Installation) und muss als "Autoconsumo" beim Staat anerkannt sein. Diese Zertifizierung macht der zugelassene Elektriker der die Anlage installiert. Verfügen Sie über eine alte Anlage die keine Papiere hat, wird es meist schwierig, jemanden zu finden, der diese abnimmt und die notwendigen Papiere ausstellt.
Am Beispiel Iberdrola Solar Cloud erkläre ich eine solche virtuelle Batterie:
Elektrizität die Sie konsumieren kostet bei Iberdrola etwa 21 ct/kWh, Elektrizität die Sie überschüssig generieren und legal in das Netz einspeisen, wird mit 10 ct/kWh vergütet. Übersteigt ihre Produktion den Bezug, wird dieses Guthaben auf einem Konto bis maximal 40 € pro Monat aufsummiert und kann in Zeiten, wo sie mehr Energie verbrauchen, wieder bezogen werden. Geld das nicht bezogen wurde, verfällt nach einem Jahr. Das heisst, der maximale Kontostand bei einer Anlage die immer Überschuss produziert, liegt bei Iberdrola bei 12 Monate x 40 € = 480 €.
Bei Iberdrola ist es ausserordentlich schwer, an diese Informationen zu kommen. Es scheint fast, als ob sie in der Testphase noch nicht viel Marketing machen möchten.
Wenn Sie bei Iberdrola sind, einen Vertrag mit autoconsumo haben und die "Solar Cloud" aufschalten wollen, dann wählen Sie die Nummer 900225235. Bei der Frage was Sie möchten sagen Sie "autoconsumo" Sie werden an die kompetente Stelle geleitet, sagen, dass Sie die Solar Cloud aktivieren wollen "quiere activar Solar Cloud" es folgt Frage nach Adresse und NIE und Telefonnummer. Die Vertragsänderung kommt dann per e-Mail.
Nach Auskunft von Bekannten die diese Möglichkeit schon länger haben, erscheint die Vergütung erst dann auf der Rechnung, wenn aus der Cloud auch Geld bezogen wird. Da muss in Bezug auf Transparenz noch nachgearbeitet werden.
Die Verantwortlichen des PEINPAL (Plan de emergencía Insular de la Palma) informieren:
Schwefeldioxid (SO₂)
Die Emissionen von Gas am Vulkankonus hat sich weiter beträchtlich reduziert und lieg nun bei 3 Tonnen SO₂ täglich. Dies würde zu keiner größeren Belastung als 20 µg/m³ in der Luft in El Paso und Las Manchas führen (die Resultate dieser Messstationen sind nicht frei zugänglich).
Zum Vergleich: Die maximale Ausgasung an SO₂ war Anfang Oktober 2021 mit rund 40.000 Tonnen am Tag rund 13.000 mal höher oder anders gerechnet müsste der Vulkan mit dem heutigen Ausstoss 36 Jahre ausgasen, um die eine Tagesmenge vom Oktober 21 zu erreichen.
Kohlendioxid CO₂
Wenn Puerto Naos dereinst wieder eröffnet wird, fühlt man sich wohl schlecht, wenn man ein agua con gas bestellt. Aber zu den Fakten:
Information PEINPAL: "In den 92 installierten Stationen, die kontinuierlich die CO₂ -Konzentration in der Luft (sowohl in Innenräumen als auch im Freien) in einer Höhe von 10 bis 200 cm über dem Boden in La Bombilla und Puerto Naos messen, werden weiterhin anomal hohe CO₂ -Werte sowohl im Freien als auch in einigen Wohnungen, vor allem im Erdgeschoss, gemessen, ohne dass ein allgemeiner Abwärtstrend zu beobachten ist."
Im Weiteren geben sie die durchschnittlichen CO₂ - Werte der letzten 15 Tage wie folgt an:
La Bombilla (30 cm Messhöhe):
Innenräume 10.000 - 54.500 ppm
Aussenbereich 1.000 - 50.000 ppm
Puerto Naos (30 - 200 cm Messhöhe):
Innenräume 700 - 65.000 ppm
Aussenbereich 1.000 - 120.000 ppm
Bei den gemeldeten Werten fällt vor allem der Aussenwert für Puerto Naos von 120.000 ppm (ich habe ihn oben unterstrichen) auf. Es scheint, dass sich immer noch Gasblasen bilden die extrem hohe Konzentrationen aufweisen.
Bei mir in der Gleitschirmflugschule an der Juana Tabares sehe ich nach wie vor einen Trend der Abnahme des CO₂. Das im Gegensatz zu der Mitteilung des PEINPAL der über die Daten des gesamten Messnetzes verfügen.
Zusammenfassend: Beim Konus eine deutliche Abnahme der Ausgasung, an der Küste keine Veränderung. Was einmal mehr die Forderung der forcierten Belüftung in Puerto Naos in den Vordergrund bringt. Das ist die Massnahme die mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Veränderung in der Datenlage bewirken könnte. Warum das so zögerlich angegangen wird entzieht sich meiner Kenntnis.
Die genauen Resultate können auf elapuron.com nachgelesen werden, ich beschränke mich deshalb auf die Gewinner, wobei ich die erstplatzierten Frauen zuerst nenne:
Ultramaraton 72 km
1. Martina Valmassoi 9:09:13
1. Dakota Jones 7:02:16
Volcanes 48 km
1. Toni Mccann 4:49:23
1. Dimes Pereira 4:20:28
Roque 28 km
1. Leire Fernández 2:35:43
1. Josep Mire 2:08:03
Mit der Geduld am Ende war wohl der Richter, der über einen Fall eines Palmeros entscheiden musste, welcher bereits zum neunten mal erwischt wurde, wie er Lastkraftwagen ohne Führerschein fuhr. Diesmal kann der Fahrer das Vergehen nicht mehr mit einer Busse begleichen. Der Richter hat 9 Monate Gefängnis ohne Einsprachemöglichkeit verhängt.
Die Kanaren haben den heissesten April seit 1961 erlebt. Die Temperaturen waren im Schnitt um 2°C zu hoch.
Die höchsten Temperaturen wurden in Tasarte, La Aldea (Gran Canaria), mit 37,2ºC, in Tazacorte, La Palma, mit 33,4ºC und in Vallehermoso, La Gomera, mit 33,3ºC gemessen.
Der vergangene April wurde auch als sehr trocken eingestuft:
Die kumulierte Niederschlagsmenge betrug 3,5 Millimeter, was 23 % der für den Monat April erwarteten durchschnittlichen Niederschlagsmenge gemäß der Referenzreihe 1991-2020 entspricht.
Heute ist erneut ein wichtiger Tag im Wiederaufbau: Die Bewässerungsleitung, welche über das Lavadelta gebaut wurde und die Küste von La Bombilla bis El Remo mit Wasser für die Plantagen versorgen soll, wird heute an das Netz angeschlossen. Es folgen noch Reinigungs- und Kontrollarbeiten, danach wird das Wasser über diese Leitung geführt und die Entsalzungsanlage in Puerto Naos wird obsolet. Diese wird im Anschluss abgebaut und nach El Hierro sowie nach La Gomera verkauft.
Foto: Soziale Netzwerke, Autor unbekannt.
Der größte Sportanlass von La Palma, die Transvulcania, eröffnete gestern mit der Messe Ultra-Trail Village® in Los Llanos seine Tore. Es werden 2.000 Läufer aus 60 Ländern auf der Isla Bonita erwartet. Die Transvulcania wird mit dem Ultramaraton über eine Strecke von 72,5 km am Samstag die Königsdisziplin ausrichten. Gestartet wird wie immer am Leuchtturm in Fuencaliente. Der Ultramaraton geht dann über die Cumbre Vieja, El Pilar, Cumbre Vieja zum Muchacho, runter nach Tazacorte Puerto und wieder hoch nach Los Llanos.
Es werden weitere 5 Anlässe angeboten:
Volcanes 47,9 km
El Roque 28,1 km
El Roque promesas für jüngere Läufer 28,1 km
Vertical Challenge 1,6 km
Kids Junior, Distanz je nach Alter von 0,25 bis 4 km.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von Transvulcania.
Heute feiern wir den Día de la Santa Cruz.
Vor 530 Jahren war die Eroberung der Insel abgeschlossen und sie wurde als San Miguel de La Palma in das Königreich Kastiliens eingegliedert, ein Ereignis, das durch den Sturz des letzten Benahoarita-Führers, der sich der Belagerung durch die Kastilier widersetzte, ausgelöst wurde: Tanausú.
In der Fuente del Pino auf dem Wanderweg von der Eremita zur Cumbrecita, etwa 400 m vor der Nationalparkgrenze entfernt, bereitete Fernández de Lugo den Chroniken jener Zeit zufolge eine List vor, um den Widerstand der Ureinwohner, welcher sich den Kastiliern noch entgegenstellte zu beenden. Während die Eingeborenen des Kantons Aceró dachten, sie würden sich friedlich ergeben und damit die Feindseligkeiten beenden, warteten die Kolonisatoren auf sie, bereit sie gefangen zu nehmen und zu Sklaven zu machen.
Der Legende nach wurde Tanausú auf die Halbinsel verschifft, um den Katholischen Königen als "Trophäe" überreicht zu werden, erreichte aber den Hafen auf dem Festland nicht lebend. Als er sah, dass er sich von seinem geliebten Land entfernte, hörte er auf zu essen und zu trinken und rief "vacaguagaré" (in der Sprache der Eingeborenen: Ich will sterben!) und verhungerte auf der Reise.
In der Vergangenheit war die Fuente del Pino im Riachuelo, El Paso, ein strategischer Ort für die Bevölkerung der Region. Ein Ort, um Wasser zu erhalten, mit Waschplätzen zum Reinigen von Kleidung, zum Gerben von Lupinen, oder ein Tränkeplatz für das Vieh.
Hier traf man sich mit Nachbarn und Menschen aus anderen Gemeinden, tauschte Neuigkeiten, Klatsch und Produkte aller Art aus. Es war eine Art soziales Netzwerk und eine Kauf- und Verkaufsplattform der damaligen Zeit.
Nach der Eröffnung der gleichnamigen Galerie verlor diese Quelle allmählich an Wasser, bis sie versiegte; nach tagelangen starken Regenfällen sprudelt noch immer ein Rinnsal aus dem Felsen.
Quelle: Nationalparkbehörde.
Ein Tiefdruckgebiet nördlich der Azoren und ein südwestlich von La Palma gelegenes Hochdruckgebiet führt zu nordwestlichen Winden die sich an der Westküste heute beschleunigen und gerne auch 30 km/h erreichen können. Die Windrichtung dreht im Tagesverlauf auf Nord und der starke Wind entfernt sich von der Küste. Im weiteren Wochenverlauf verschiebt sich das Hochdruckgebiet in Richtung Azoren und führt bei uns zu einer Zunahme der Passatwinde und auch der Bewölkung. Spätestens ab Samstag nimmt der Passat so stark zu, dass in El Paso die Brisa wieder ins Tal blasen wird. Im Norden ist Regen wahrscheinlich. Am Sonntag eine weitere Zunahme und im Valle wird es verbreitet stürmisch mit Fallwinden bis zu 80 km/h. Die Temperaturen werden aber nicht extrem ansteigen. Erst am Dienstag 9. Mai dreht der Wind ab 700 m Höhe auf Ost und es werden in den oberen Luftschichten deutlich wärmere und trockenere Luftmassen nach la Palma geführt. Auf Meereshöhe bleibt der Passat erhalten. Dieser verhindert wahrscheinlich Calima.
Das Cabildo hat an 4 verschiedenen Orten Reparaturstationen für Bikes installiert. Die Stationen sind mit Werkzeugen ausgestattet die erlauben, die Kette einzustellen, den Reifendruck zu regulieren oder andere Pannen am Fahrrad zu beheben. Eine gute Aktion für eine wichtige Zielgruppe auf La Palma.
In der Pressemitteilung steht lediglich, dass sich diese Stationen "in der Umgebung von Naturschutzgebieten, Besucherzentren, Erholungsgebieten und Umweltinformationsstellen" befinden. Der Pannenbiker darf diese, in den Tarnfarben zartes Grün und Schwarz gestrichenen Stationen, dort suchen.
Leider erneut eine Kommunikation die nicht an das Zielpublikum gerichtet ist, denn dann hätte man auch den genauen Standort der Stationen verraten. Es scheint eher an die Wähler gerichtet, denen man im Vorfeld der anstehenden Wahlen zeigen will, was man doch alles Gutes macht.
Bild aus eltime.es
Das Cabildo hat am Freitag mitgeteilt, dass ein positiver Bericht über die Temperaturmessungen ergeben hat, dass Bauern mit teilweise zerstörten Bananenplantagen diese wieder aufbauen dürfen, aber nur, wenn diese nicht mehr als 50 m in die Lava hineinragen.
Der Erste der sich sofort dazu äusserte war der Bürgermeister von Tazacorte, David Ruiz, dessen Gemeinde am stärksten betroffen ist. Er begrüßte zwar den Entscheid zum Wiederaufbau, sagte aber, dass die 50 m völlig unzureichend wären, denn damit könne genau eine einzige Plantage rekonstruiert werden. Er forderte diesen Wert auf mindestens 300 m zu erhöhen. Ich bin sicher, dazu werden sich wieder die "Lavaschützer" melden und den Prozess in die Länge ziehen.
Das Gerücht über die Eröffnung der neuen Straße von Cruz Chica war offensichtlich nicht korrekt. Der Verkehr wird auch heute noch über den seit Anbeginn bestehenden Straßenabschnitt geleitet. Es scheint, als ob man sich die Eröffnung etwas aufspart um das maximale Potential an Wahlpropaganda herauszuschälen. Am Wochenende lief für die PP schon Zuviel, denn der ehemalige Ministerpräsident Mariano Rajoy war auf La Palma um Mariano Hernández Zapata, Noelia García Leal und Asier Antona Rückendeckung für den Wahlkampf zu geben.
Um das Momentum der Eröffnung nicht zu verspielen, können die Einwohner schon noch ein zwei Wochen weiter den Umweg über Los Llanos fahren, sie machen das ja schon seit 10 Monaten.
Heiko, besser bekannt als El Chico de Los Balcones, weil er nicht zuletzt den Balkon bei der Plaza Chica in Sta. Cruz in eine Blumentracht taucht, ist Kandidat der RTL-Datingshow „Bauer sucht Frau International“ und bringt La Palma ab 1. Mai 2023 wieder einem TV-Millionenpublikum näher. Die Folgen von Bauer sucht Frau International im Jahr 2022 hatten jeweils rund 12% Einschaltquote und wurden von bis zu 3.310.000 TV-Zuschauern gesehen.
Der oberste Gerichtshof hat eine Einsprache der Naturschützer abgelehnt und damit den Weg für eine allfällige Installation des riesigen Teleskops mit dem 30m Spiegel frei gemacht. Die Installation sollte eigentlich auf dem 4.005m hohen Mauna Kea auf Hawaii erfolgen. Dort sind aber auch Einsprachen noch nicht geklärt. La Palma scheint die zweite Wahl zu sein, wenn der Entscheid im Pazifik negativ ausfällt.
Spät erreicht mich noch die Information, dass es morgen Freitag in einigen Gebieten von El Paso zu Stromausfällen kommen wird. Es ist ein großer Tag für die Wiederaufbauarbeiten nach dem Vulkan, denn es wird die 20 kV Ringleitung geschlossen.
Der Stromausfall ist geplant von 10:30h bis 15h und betrifft folgende Gebiete:
El Paso verbreitet,
Cuesta Juliana, Calle Echedey, Calle la Era, Cno las Lajas, Calle Espigon, Cno Gamez, Cno Tacande, Cra San. Nicolás, El Paso Polígono 46, El Calvario, Cno Nuevo, Cno Tacande.
Bei Fragen gibt das Servicetelefon unter der Nummer 900 85 58 85 Auskunft.
Heute morgen war ich wahrscheinlich noch nicht so wach, als ich schrieb, dass sich die Sauerstoffkonzentration der Luft bei 1% CO₂ um 1% senkt. Das wäre nur in 100% Sauerstoff korrekt. Da die Luft aber nur 1/5 Sauerstoff enthält, senkt 1% CO₂ den Sauerstoffgehalt der Luft um 0,21%. Den Bericht habe ich entsprechend korrigiert.
Die Kernaussage des Artikels verändert sich dadurch aber nicht.
Die Straße unter dem Cruz Chica von der Schule La Laguna bis zum neuen Kreisverkehr und auch die vom Zentrum wurden vor einer Woche asphaltiert. Nun geht das Gerücht über die Insel, dass diese Straße am kommenden Wochenende eröffnet wird. Offiziell habe ich noch nichts gelesen, nur soviel, dass nur noch Beschilderung und Beleuchtung installiert werden muss. Die Eröffnung wird sicher benutzt um noch schnell die eine oder andere Wählerstimme zu ergattern.
Bild: eltime.es
Der pensionierte Chemieprofessor Francisco Pulido und der Sprecher des Vereins Jaraco, Aaron Rodríguez haben CO₂ Messungen in La Bombilla durchgeführt und diese auf Video festgehalten. Der Ansatz ist gut, die Aussagen zum Teil aber gefährlich. Gut ist, dass sie mehrere Geräte mitgenommen haben, darunter auch professionelle, die bis 50.000 ppm CO₂ messen und auch Sauerstoffsensoren haben. Auch gut, dass nun auch der Verein Jaraca belegt, dass es zum Teil sehr hohe CO₂ Konzentrationen gibt, denn lange haben sie dies verneint. Was indessen meiner Ansicht nach den ganzen Aufwand in ein schlechtes Licht stellt, ist der Umstand, dass im Video bei 2'55'' die Limite des Detektors von 50.000 ppm erreicht ist und beide demonstrativ suggerieren, dass diese Luft problemlos geatmet werden kann und nichts passiert. Sie wissen aber nicht, wie hoch der Wert in Tat und Wahrheit ist, das Gerät ist ja an seinem Messgrenze angekommen. Wäre die Konzentration nämlich über 100.000 ppm, hätte das Experiment unter Umständen fatal geendet.
CO₂ ist kaum toxisch, das habe ich schon mehrere Male erwähnt. Es löst sich zwar in kleinen Mengen auf den Schleimhäuten und macht diese je nach Konzentration leicht sauer (Kohlensäure) und auch das Blut kann bei hohen Konzentrationen sauer werden, der gefährliche Haupteffekt besteht aber durch die Verdrängung des Sauerstoffs.
Normalerweise enthält Luft 21% Sauerstoff (O₂). Es wird kritisch, wenn deren Sauerstoffgehalt unter 18% fällt. Unter 10% Sauerstoff schwindet das Bewusstsein ohne Warnung, Gehirnschädigung und Tod folgen in wenigen Minuten, wenn nicht sofort eine Wiederbelebung erfolgen kann.
10.000 ppm CO₂ entsprechen 1%, die Luft weist bei dieser CO₂ Konzentration nun also noch 20,8% Sauerstoff auf. 50.000 ppm entsprechen 5%, nun resultieren noch 19,95% Sauerstoff. Wenn man sich lange in einer solchen Atmosphäre aufhält, dann hat die permanente Unterversorgung durch Sauerstoff körperliche Folgen die über Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen hinaus gehen können.
Kommen wir zurück zum Video bei 2'55'': Wäre die CO₂ Konzentration im entsprechenden Videoteil über 100.000 ppm gewesen, hätte es die zwei Protagonisten wahrscheinlich umgehauen und nicht nur deren Familien hätten einen Verlust zu beklagen, sondern ganz La Palma. Denn das letzte was unser Tourismus nun noch braucht, ist die Schlagzeige, dass Leute wegen CO₂ verunfallen oder sogar sterben.
Der Ansatz im Video ist deshalb falsch. Wir müssen und können auch nicht beweisen, dass hohe CO₂ Konzentrationen keine körperliche Konsequenzen haben. Wir müssen mit allen Mitteln dafür sorgen, dass diese Konzentrationen konstant unter 1.000 ppm bleiben. Das erreicht man indem man in grossen Mengen Frischluft zuführt und so das CO₂ verdünnt.
Gute Nachrichten für die Palmeros und die Schweizer: Europlátano liefert wieder Bananen aus La Palma und Teneriffa an die Coop Kette in der Schweiz. Die Lieferungen wurden als Folge der Vulkaneruption und der nachfolgenden Probleme bei der Produktion gestoppt und konnten nun nach vielen Verhandlungen wieder aufgenommen werden. Zuerst werden etwas über 8 Tonnen Bananen pro Woche in die Schweiz versandt. Man ist bestrebt, diese Menge kontinuierlich wieder auf die Menge vor der Eruption anzuheben wo pro Jahr 630.000 kg (gut 12 t pro Woche) in die Schweiz geliefert werden konnten.
Bild: elapuron.com
Geschädigt stand zumindest in Anführungs- und Schlusszeichen:
Die "Geschädigten" des Versicherungskonsortiums nach den Eruptionen geben nicht auf und fordern vom Staat eine Lösung.
So der Titel in elvalledearidane.com. Eine Gruppe von Personen deren Häuser nicht versichert waren und sich während der Eruption noch versichern wollten, aber dann während der Karenzfrist von 7 Tagen ihr Haus verloren haben, fordert eine Lösung vom Staat. Für die Insel und den sozialen Frieden wäre es natürlich schön, wenn jeder vom Staat Geld bekommen würde, damit er sein Haus wieder aufbauen kann. Aber sind wir einmal ehrlich, in welchem Land in Europa springt der Staat mit einer Zusatzversicherung bei Naturkatastrophen ein? Und wo könnte man sich bei einer laufenden Vulkaneruption mit einer Karenzfrist von 7 Tagen noch nachversichern? Ich bin kein Versicherungsexperte, aber denke kaum irgendwo.
Klar, dass auch diejenigen welche über Jahre ihre Hausversicherung von 300 bis 500 € jährlich bezahlt haben nun den Kopf schütteln und sich fragen, ob das denn gerecht sei, dass man einfach bis zur Katastrophe wartet und dann den Staat um eine Lösung bittet. Insofern kann man in der Tat nicht davon sprechen, dass es sich um "Geschädigte" handelt, denn sie hatten ja keinen gültigen Vertrag mit einer Versicherungsgesellschaft, es scheint mir eher so, dass sich einige gewaltig verzockt haben.
Manchmal scheint jeder Tag der 1. April zu sein. Gestern betrat eine Person Kanalisation an der Mündung der Schlucht La Zamora, die sich am Strand von Santa Cruz de La Palma gegenüber dem Cabildo befindet, und wanderte zwei Stunden lang durch den unterirdischen Kanal, bis sie am Eingang auf Höhe der Plaza de Santo Domingo gefunden wurde. Das berichtete die Feuerwehr von La Palma, deren Mitarbeiter zusammen mit Agenten der lokalen und nationalen Polizei und Mitarbeitern des Stadtrats der Hauptstadt in die Suche eingriffen.
Die Person wurde anschließend für Abklärungen mit einer Ambulanz ins Spital gefahren.
Foto: eldiario.es
Heute Abend in Tazacorte 20h Casa Cultura.
Obschon ich nur 10 Minuten Zeit zum Lesen habe bin ich wieder "Mädchen für alles" und noch an den letzten Details, deshalb etwas weniger im Blog.
Ab Morgen bin ich dann drei Tage im Kurs "Geotourismo" und ich hoffe, dass ich darüber interessantes berichten kann.
El Paso
Die Partido Popular schiesst nun gegen den Bürgermeister von El Paso, der Bau weiterer Häuser hätte sich verzögert, weil die Gemeinde das Land nicht zur Verfügung gestellt hätte. Das lässt der Bürgermeister, Sergio Rodríguez nicht auf sich sitzen. Sie wüssten genau, dass die Parzelle bereits im Dezember 2021 bereitgestellt wurde und wenn man Geschichten erzählt, soll man sie wahr erzählen.
Vielleicht ein schlechter Schuss der Partido Popular. Sergio Rodríguez hat sich in El Paso als sehr Bürgernah gezeigt und die Vulkankrise sehr gut gemeistert. Er geniesst großes Ansehen in El Paso. Mit Lügen wird man ihm keine Stimmen wegnehmen können.
Es geht um weitere 35 Häuser und die Arbeiten dafür werden in Kürze beginnen.
Kabelkanal
Rund in der Mitte der Straße La Laguna - Las Norias waren seit Anbeginn westlich zwei Holzpfosten und ein Betonkanal von ca. 10 m installiert. Dort hat man den Einfluss der Wärme auf diese Installationen getestet. Es wurde nun entschieden, dass zwei Stromleitungen mit einer Spannung von je 20.000 Volt in einen Kanal gelegt werden und dieser wird nun aufgebaut. Man rechnet damit, dass die Arbeiten in 6 Monaten abgeschlossen sind.
Puntagorda
Der Dieb welcher in drei Häuser in Puntagorda eingebrochen ist wurde gefasst und Diebesgut sichergestellt.
Puerto Naos / La Bombilla
Die kanarische Regierung hat 750.000 Euro bereitgestellt damit weitere CO₂ Messgeräte für Puerto Naos und La Bombilla gekauft und installiert werden können.
Baifo Street Food
Dieses Restaurant in Sta. Cruz de La Palma hat den nationalen Wettbewerb für den besten Hamburger gewonnen. Der Hamburger mit Fleisch und Ziegenkäsesauce von der Insel La Palma mit Laugenbrot wurde von Mariana Hernández kreiert.
Das Straßenstück zwischen der Schule in La Laguna und dem neuen Kreisel an der Straße La Laguna - Las Norias wird nun asphaltiert. Das ist problemlos möglich, weil die gesamte Lava entfernt wurde und sich deshalb keine Wärmefelder darunter befinden. Dieses Straßenstück wird dann letztendlich den Weg über das Cruz Chica ermöglichen und die Fahrzeit in den Süden und Tazacorte von El Paso aus deutlich verkürzen.
Mein Aprilscherz wird ein bisschen wahr. Nicht dass nun doch Diamanten gefunden wurden, aber der Abschnitt der Küstenstrasse gegen welchen die Anwohner protestierten, weil er ihr Viertel quasi zerschnitten hätte und weitere Häuser und Landparzellen zum Opfer gefallen wären, wird definitiv nicht gebaut. Das teilte heute die Kanarische Regierung mit. Die Bürgervereinigung die sich gegen diesen Straßenabschnitt formierte äusserte sich sehr zufrieden mit dem Entscheid und wertete ihn als "Wunder für bescheidene Bürger."
ElTime.es hat ein Video publiziert in welchem einer der im Moment auf La Palma angebotenen günstigen CO₂ Sensoren im Vergleich mit einem professionellen Gerät, einem Blackline S7 sieht. Das professionelle Gerät zeigt einen CO₂ Wert von 18k an was 18.000 ppm entspricht. Das Gerät rechts daneben zeigt unverändert 449 ppm an. Dass die günstigen Geräte weniger genau sind, das ist bekannt, aber bei 18.000 ppm müsste auch das günstige Gerät seine Obergrenze von 5.000 ppm anzeigen. Da ist was grundlegendes nicht in Ordnung.
Nach einer Recherche im Internet habe ich ein Video gefunden in welchem das fragliche Messgerät von einem Elektroniker zerlegt wird. Auch dieses Gerät misst kein CO₂ reagiert aber auf Methylalkohol.
Diese Geräte für Messungen in Puerto Naos oder La Bombilla zu benutzen ist extrem gefährlich.
Test:
Wenn Sie einen solchen Sensor haben, pusten Sie in die Luftöffnungen. Misst das Gerät CO₂, dann sollte es nach kurzer Zeit einen ansteigenden Wert anzeigen der bis zur Messgrenze von 5.000 ppm ansteigen sollte. Ist das nicht der Fall, dann haben Sie ein Fake Gerät erworben und sollten es auf keinen Fall zu Luftmessungen in Puerto Naos oder La Bombilla benutzen.
Ende Mai sind bekanntlich Wahlen. Der Ton in den Medien beginnt sich deutlich zu verschärfen. Nichts mehr mit vornehmer Zurückhaltung.
Da lese ich heute, dass der Bürgermeister von Tazacorte, David Ruíz (CC), dem Inselpräsidenten Mariano Zapata (PP) vorwirft zu lügen. Der Präsident hätte seine Administration nicht im Griff und würde im vorwerfen, Papiere nicht eingereicht zu haben die er nachweislich schon vor Wochen an das Cabildo gesandt habe: "Was wirklich beunruhigend ist, ist, dass die Regierungsgruppe nicht weiß, dass die Unterlagen schon vor Wochen verschickt wurden. Das gibt uns eine Vorstellung davon, warum die Dinge im Cabildo nicht vorankommen", sagt er in einem Interview in ElApuron.
Palmerus.es ist noch aggressiver. Hier kommt die Verantwortliche für die QR-Code Vergabe nach Puerto Naos und La Bombilla und Mitarbeiterin der Feuerwehr, Jordana Rodríguez ganz schlecht weg. In einer Pressemitteilung der Bürgervereinigung Jaraco unter dem Titel:
Das abscheuliche Schweigen von Jordana Rodríguez. "Die Hand, die die Wiege schaukelt" darin wird Jordana regelrecht vorgeführt.
Wörtlich steht:
Ohne den Betroffenen zu nahe treten zu wollen, ist Jordana Rodríguez, "die Herrin von allem und die wirkliche Hand, die die Wiege schaukelt", diejenige, die still im Hintergrund bleibt und die ungerechten und schamlosen Aktionen in den verlassenen Geistervierteln Puerto Naos und La Bombilla leitet, obwohl diese Frau die Betroffenen ständig beleidigt.
Wer hat dieser Hand der kalten und stillen Hinrichtung die Macht gegeben?
Das sollte uns eigentlich nicht interessieren, obwohl wir es wissen, Frau Arroyo.
Mit letzterem Satz spielt die Vereinigung auf Nieves Rosa Arroyo Díaz (PSOE) an die im Cabildo de la Palma auch für Sicherheit zuständig ist. Nieves wäre wohl froh, hätte sie Jordana nicht soviel Macht gegeben, denn Jordana hat sich auf der Liste der PSOE auf Position drei stellen lassen und fällt so ihrer Chefin in den Rücken.
Nun Jordana ist in der Tat nicht eine Problemlöserin und ich weiß selber, wie sie Personen von denen sie glaubt sie nützen ihr nicht, abschätzig und hochnäsig behandeln kann, aber diese Pressemitteilung ist schon etwas grenzwertig.
Das wird noch heiter werden die nächsten 6 Wochen auf der Insel. Der Zirkus ist eröffnet.
Morgen Samstag findet zum 70. Jubiläum der Eröffnung des Kinos El Paso eine Filmvorführung mit anschliessendem Konzert statt.
17h Filmvorführung "Cinema Paradiso"
20h Konzert Dinos Band / Forrain Office / Franky Fusion
Eintritt frei: Espacio Crealab Calle Manuel Taño 1
Nicht vergessen, heute in einer Woche am Donnerstag 20. April um 20h in der Casa de la Cultura in Tazacorte eine
Literarische Reise durch La Palma: Lesungen, Bildpräsentation & Live-Musik.
Und anschließend Gespräche und Wein …
Heitere, poetische, tragische und abenteuerliche Passagen aus drei zweisprachigen Büchern sowie bewegende Musik von Nieves Hernández Leal zeigen verborgene und geheimnisvolle Seiten der Insel. Der Vulkan kommt vor und viele Gegenden der Insel mehr. Ein Bücherfest rund um den Tag des Buches.
und Peter Butschkow sucht exklusiv am Freitag 21. April in Los Llanos Emilia:
Freitag, 21.4., 19.30 in Los Llanos, La Luna (C/Fernandez Taño 26)
Peter Butschkow liest aus „Wo ist Emilia?“
Emilia, Studentin im Fachbereich Schrift (in Berlin) ist spurlos verschwunden. Eines Tages tauchen Grafiken von ihr auf, zusammen mit dem Schreiben eines obskuren Auswanderers, abgeschickt von "La Hermosa" (= La Palma). Professor Brand schickt seine Studenten Gus und Moon auf die Suche. Sie fliegen auf die Insel. Sie ahnen nicht, welche schockierende Antwort sich auf die Frage »Wo ist Emilia?« offenbaren wird. Mit vielen (autobiografisch inspirierten) authentischen Szenen auf La Palma 70er/80er Jahre. Nebenher ist dieser Krimi eine humorvolle Hommage an die Schrift und an die Kunst des Schriftschreibens, mit lebhaften Einblicken in den Mikrokosmos einer teilweise untergegangenen Berufswelt und in das Milieu von Aussteigern auf La Palma vor über 40 Jahren. Peter Butschkow ist bekannt als Cartoonist. Seine Buchvorstellungen und Lesungen sind ein Vergnügen. (Von ihm ist auch die häufig auf unseren literarischen Nächten vorgelesene amüsante Geschichte über einer Calderawanderung zu Zeiten, in denen es noch keinen Taxiservice gab. (Erschienen in "Literarisches La Palma Lesebuch/La Palma - Libro de viajes literarios“ Hg. Simone Eigen & Claudia Gehrke)
Weil das Gerücht über die Insel rauscht, die Küstenstrasse würde infolge eines Diamantenfundes nicht mehr weitergebaut, hier mehr Information:
Die Mitteilung wurde am 1. April publiziert. Bei den abgebildeten Diamanten handelt es sich um die extrem seltenen schwarzen Diamanten, die Carbonados die nur an ganz wenigen Fundorten entdeckt werden. La Palma gehört definitiv nicht dazu. Es war ein Aprilscherz.
Der Minister für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Wohnungsbau der kanarischen Regierung, Sebastián Franquis, hat das Ministerium für Verkehr, Mobilität in Madrid gebeten, Temperaturmessungen an dem gut 2 Kilometer langen Teilstück der LP-2, durchzuführen.
Franquis sagte, dass die Straße LP-2 zum Netz von regionalem Interesse gehört und die Hauptverkehrsachse für den Südosten und Südwesten der Insel darstellt.
Das ist eine gute Nachricht. Ich habe die LP-2 also das Teilstück vom Kreisel beim Sombrero nach Las Manchas immer als erste Priorität gesehen und auch argumentiert, dass es mit nur 2,1 km (alte Streckenführung) die kürzeste Verbindung sei. Warum dieses Projekt dann nicht prioritär behandelt wurde, sondern der Mammutbau der Küstenstrasse, wurde nie offiziell erklärt. Inoffiziell hörte ich was von hohen Temperaturen...
In den Pressemitteilungen wird übrigens von 3,5 km, manchmal auch von 4 km gesprochen. Nimmt man die alte Streckenführung sind 2,1 km korrekt, das kann per Google Maps problemlos überprüft werden.
Über La Palma stand heute Morgen eine große Linsenwolke (Cumulus Lenticularis). Diese wird auch Föhnwolke genannt und entsteht bei viel Höhenwind und Feuchtigkeit. Auf La Palma kündigt sie vielfach Regen an, heute nicht.
Heute formierte sie sich aufgrund des Höhentiefs das Südlich von und liegt und uns im Valle den starken Wind brachte. Der damit einhergehende Regen fällt in Afrika und südlich der Kanaren.
Die erste Belüftung zu Testzwecken wird im Moment in Puerto Naos installiert. Ich bin längt für die sogenannte "ventilación forzada" weil ich überzeugt bin, dass dies gute Resultate bringen wird. Das Ganze ist auch nicht neu. Jede Tiefgarage muss belüftet werden und wir haben sogar ein Beispiel in Los Llanos mit drei Etagen unter der Erde. Die Natur hat uns gestern nun auch gezeigt, dass funktioniert:
Der Föhnsturm ist auf der Westseite so stark, dass die Inversion aufgemischt wurde und der Nordostwind seit gestern Mittag auch die Küste bei Puerto Naos erreichte. Das belüftet alle Bauten über dem Bodenniveau zwangläufig und die CO₂ Werte in meinem Büro sind seitdem auf Frischluft Niveau von 400 ppm und bis heute auch nicht mehr angestiegen.
Er kommt zurück, der starke Wind im Valle. Heute schiebt sich ein Keil Höhenkaltluft in den Süden. Dieser wird sich an Ostern zu einem Höhentief formen. Weil dessen Kern südlich von La Palma liegt und sich das Tief gegen den Uhrzeigersinn dreht, wird es zunehmend Luft aus Osten, also erneut Afrika zu uns bringen, damit auch wieder Calima. Am Sonntagmorgen weht der Wind auf 1.500 m noch aus Süd und wird die Vulkangase nach El Paso blasen, die Windrichtung dreht aber schon am Nachmittag auf Ost und die Windstärke nimmt laufend zu. AEMET hat ab Montagmorgen einen Wetteralarm für die Südostseite von La Palma wegen starkem Wind herausgegeben. Sie prognostizieren Böen bis 80 km/h. Treten die derzeit prognostizierten Windstärken ein, können Böen in der Windschneise Cumbre Nueva - El Paso - Los Llanos auch 100 km/h erreichen.
Am Dienstag 11.4. wird der Peak erreicht, bis und mit Donnerstag bleibt es aber windig.
Die Temperaturen können auf Meereshöhe, dann wenn der Böige Wind bis dort hinunter bläst, maximal leicht über 30°C erreichen. Regen gibt es vielleicht morgen Abend im Norden und Nordosten.
Man darf nicht nur das positive kommunizieren, Rückschläge gehören auch dazu. Heute ist der CO₂ Gehalt im geschlossenen Office in Puerto Naos wieder einmal deutlich angestiegen. Dies nach Tagen mit sehr tiefen Werten. Genau diese Peaks die noch immer nicht genau vorausgesehen werden können bereiten den Wissenschaftlern Kopfschmerzen. Im neuen Plan wird bei Werten ab 1.000 ppm informiert und ab 5.000 ppm evakuiert. Der heutige Peakt würde also in einem bewohnten Puerto Naos eine erneute Evakuation bedeuten.
Trotz diesen Rückschlägen bin ich zuversichtlich, dass mit forcierter Belüftung der Tiefgaragen solche Peaks deutlich abgeschwächt werden können. Die nächsten Monate werden es zeigen.
Nach der grossen Demonstration gegen den Golfplatz alias "Ecoresort", hat sich der Inselpräsident Mariano Zapata erklärt. "La Palma braucht Betten, das ist etwas, was der Sektor von uns verlangt", sage er und bekräftigte, dass wir "Lichtjahre" von den Unterbringungskapazitäten der touristisch besser entwickelten Inseln entfernt sind.
Dass La Palma die Bettenkapazität erhöhen muss, das stimmt. Dass diese Betten in einem Golfresort geschaffen werden, man also in einem für La Palma gänzlich unbekannten Teich fischen will, ohne die Kapazitäten für den bestehenden Tourismus zu erhöhen, das ist nach wie vor befremdlich. Wir sollten endlich eine klare Tourismus-Strategie durchsetzen und die muss meiner Ansicht nach den Wandertourismus im Zentrum haben, also mehr rurale Unterbringungsmöglichkeiten schaffen und administrative Hürden für Privatvermietungen senken. Spezialisierte Hotels sind für kleine Märkte wie La Palma ungeeignet. Wir brauchen Hotels die ein breites Angebot bieten. Wird der Wanderer sein Zimmer im Golfresort reservieren? Ich glaube kaum.
Mein Schiff Herz
Auf dem Kreuzfahrtschiff Mein Schiff Herz hat sich heute Morgen früh vor Gran Canaria aus unerklärlichen Gründen und in voller Fahrt der Anker gelöst. Es dauerte im Anschluss Stunden, bis dieser wieder hochgezogen werden konnte und das Schiff die Fahrt nach Las Palmas de Gran Canaria fortsetzen konnte.
Coalición Canaria
Die CC hat die Listen für die Wahlen abgeschlossen. Sie moniert in einer Pressemitteilung auch, dass sich die PP und die PSOE vor 12 Jahren zusammengeschlossen hatten um die CC aus allen Regierungsämtern auszuschliessen. Wir verstehen die Koalitionen um andere auszuschliessen nicht, Pakte sollen dazu dienen, die Insel voran zu bringen, sagte Lady Barreto.
La Palma no se vende, La Palma se defiende
Unter diesem Motto hat gestern in Sta. Cruz eine Demonstration stattgefunden an welcher gefordert wurde, den Bau des "Eco Resort" Golfplatzes nicht zu bewilligen. Es nahmen rund 200 Personen daran teil.
Inspektion
In Los Llanos wurde ein Restaurant inspiziert. Dabei wurden diverse Verstösse gegen das Lebensmittelgesetz festgestellt und Lebensmittel konfisziert.
Man fand Tiefkühltruhen in schlechtem Zustand, Lebensmittel die abgelaufen waren, aber auch solche deren Herkunft nicht nachgewiesen werden konnte. Um welches Restaurant es sich handelt wurde nicht mitgeteilt, aber die Weiteren werden wohl heute einen Blick in ihre Lager werfen.
Reventón Trail
Am kommenden Wochenende findet in El Paso der "Reventón Trail" statt. Das erste Rennen, startet bereits am Donnerstag. Danach folgen am Freitag der Reventón Kids und am Samstag um 8:00h dann das große Rennen mit internationaler Teilnahme.
Es haben sich 1.600 Läufer und 220 Kinden für die verschiedenen Anlässe angemeldet.
Pünktlich vor den anstehenden Wahlen gibt es etwas Bewegung in Puerto Naos. Heute wurde informiert, dass eine erste Anlage zum Belüften von Tiefgaragen auf La Palma angekommen ist. Die Installation soll noch in dieser Woche an die Hand genommen werden. Weil die Arbeiten mit Atemschutzausrüstung gemacht werden müssen, wird er Einbau bis zu drei Wochen dauern. Die erste Installation erfolgt in der Garage mit der größten CO₂ Belastung. Das ist wahrscheinlich die neben dem Restaurant Franconia.
Es wurden zwei Massnahmen skizziert. Die ersten sind passiv und bedeutet die Installation von noch mehr Messgeräten die dann in einem Netzwerk zusammengefasst werden. Dieses Netzwerk wird dann die Datenbasis für eine Applikation liefern über welche die Bürger über die aktuelle Situation und auch über ein Ansteigen der Messwerte informiert werden soll.
Die aktiven Massnahmen beinhalten die weitere Untersuchung der Grundwasserschicht durch die IGN, Bohrungen durch INVOLCAN, die genauere wissenschaftliche Abklärung des Untergrundes bei der Farmacía welche vielfach extrem belastet ist und die bereits oben beschriebene forcierte Ventillation.
Das derzeitige Budget für die Massnahmen beträgt 3 Millionen Euro und kann gemäss Héctor Izquierdo im Bedarfsfall aufgestockt werden.
Die Pressekonferenz findet sich auf Youtube.
Sergio Rodríguez, der Gemeindepräsident von El Paso, von der Coalición Canaria (CC), welcher sich während und nach der Vulkaneruption als guter Manager und nahe an der Bevölkerung agierender Politiker einen guten Namen gemacht hat, wird an den kommenden Wahlen von Ende Mai für das Präsidium des Cabildo de La Palma kandidieren.
Nieves Lady Barreto, die im Jahr 2019 kurz Inselpräsidentin war, bevor sie durch einen gemeinsam mit der PSOE gestellten Misstrauensantrag gegen CC aus dem Amt gedrängt wurde ist derzeit Inselsekretärin und Regionalparlamentarierin und führt nun die Liste der CC für das Kanarische Parlament an.
Bild: elapuron.com
Die Situation rund um das CO₂ in Puerto Naos ist nach wie vor schwierig. Es zeigt gesamt, dass die Ausgasungen im Bereich der Juana Tabares langsam abnehmen. Das Problem welches mir von den Experten geschildert wird sind unkontrollierbare und nicht voraussehbare plötzliche starke Erhöhungen der CO₂ Konzentration. Ohne weitere Massnahmen, wie die seit Wochen angekündigte forcierte Belüftung von Garagen und den Bohrungen, für die ja auch schon seit langer Zeit 3 Millionen Euro bereitgestellt wurden, die aber noch nicht in Angriff genommen wurden, sehe ich im Moment keine spontane Lösung des Problems. Es bleibt bei dem was ich schon seit langer Zeit Predige "Wir brauchen einen Massnahmenplan und jemand der diesen auch prioritär umsetzt".
Beim Bau der Küstenstrasse kann es im Bereich der Colada 1 zu erheblichen Verzögerungen kommen. Offensichtlich sind vorgestern Diamanten gefunden worden. Diamanten gehören zu Vulkanausbrüchen, entstehen sie doch in grosser Tiefe von 250 – 800 km bei extremen Druckverhältnissen und Temperaturen von 1.200 – 1.400°C und werden dann mit der Magma hochtransportiert und aus dem Dyke heraus geschleudert. Meistens findet man diese seltenen Steine nach einem Vulkanausbruch aber nicht, denn sie werden von weiterem Material, vor allem der Vulkanasche wieder zugedeckt. Wie gross das Vorkommen ist, kann noch nicht gesagt werden. Bisher hat man fünf Diamanten mit gesamt doch stolzen 15 Karat gefunden, was 3 Gramm entspricht. Man will natürlich den Fund nicht einfach mit der Straße und Asphalt zudecken, sondern die Fundstelle absichern und nach weiteren Steinen suchen.
Der Fund freut alle, auch die Gegner der Küstenstrasse. Die Verzögerungen lassen den Bananenbauern welche enteignet werden sollen nun mehr Zeit zum Verhandeln. Es ist zwar noch nicht geklärt, wem die Steine nun gehören werden, sicher nicht dem Grundstückseigner sondern Staat, Insel oder Gemeinde, aber egal, die Bauern werden sich nach diesem Fund nicht mehr so einfach nach dem alten Enteignungsgesetz mit 60 Cent pro Quadratmeter abspeisen lassen.
Heute fegt ein veritabler Sturm über die Insel und vor allem im Westen beschleunigt der Wind noch und führt zusammen mit dem Calima und Vulkanasche zu lokalen Staubstürmen.
Am Donnerstagabend nimmt die Windstärke leicht ab, was wahrscheinlich in den unteren Höhenlagen wie Los Llanos eine kleine Entlastung während der Nacht geben kann. Ab Freitagmorgen nimmt die Windstärke aber wieder zu und speziell die Nacht vom Samstag auf den Sonntag scheint im Westen extrem zu werden. Der Spuk ist erst am Sonntagabend vorbei.
Die Temperaturen verhalten sich ähnlich. Erreicht der Wind das Meer können dort Temperaturen bis 35°C verzeichnet werden, in El Paso sind 30°C gut möglich.
Da die Luftmasse aus dem afrikanischen Kontinent zu uns gelangt ist sie zudem sehr trocken. Es gilt die 30/30/30 Regel für Waldbrandgefahr. Diese ist extrem wenn die Windstärke über 30 km/h liegt, dazu die Temperaturen über 30°C und die Luftfeuchtigkeit unter 30% zu liegen kommt.
Gestern Abend und auch heute musste die Feuerwehr bereits ausrücken um lokale Feuer zu bekämpfen. Eines gestern südlich von Mazo und heute eines im Norden bei Garafia. Äusserste Vorsicht, auch mit Baumaschinen, ist angebracht.
Foto: Javier González Taño
Es wird noch wärmer. Die Temperaturen werden in den meisten Gebieten von La Palma bis zum 31. März noch einmal ansteigen. Am nächsten Freitag wird es auf 1.500m sogar fast 25°C warm. Weil auch der Wind auf 1.500 m noch recht stark aus Nordost bis Ost bläst ist es durchaus möglich, dass in El Paso zeitweise gut über 30°C erreicht werden, bis etwa 34°C könnte der Mix mit der Brisa bringen. Auch mehr oder weniger Calima werden wir die nächsten Tage auch sehen. Erst am 4. oder 5. April werden tagsüber wieder Thermikwolken entstehen. Erst ab 7. April werden die Temperaturen wieder dem langjährigen Durchschnitt entsprechen. Die ausserordentliche Hitze wird also pünktlich für Ostern beendet sein.
Das Gobierno der Kanarischen Inseln hat erneut einen Kredit verabschiedet, um weiteren 201 Familien, die ihr Haus verloren haben, die versprochenen 30.000€ auszuzahlen.
Dabei handelt es sich um eine weitere Tranche der versprochenen Gelder, deren Auszahlung sich immer wieder verzögerte. Die Überweisungen erfolgen frühestens 5 Tage nach der Publikation im BOC
Das Rathaus von Breña Baja teilt mit, dass der Strand von Los Cancajos (mit Ausnahme des Strandes von Varadero) heute, 28. März und morgen 29. März, geschlossen ist.
Der Grund für diese Schließung liegt bei Reinigungsarbeiten, Sandstabilisierung und anderen Verbesserungen.
Diese Arbeiten werden nur wenige Tage vor den Osterferien durchgeführt, zu denen viele Besucher auf la Palma erwartet werden.
[10:15h] Das Gebäude der Caixa in La Laguna, welches ich gestern noch fotografierte, ist bereits abgerissen.
Auf ElTime.es wurden auch Videos vom Abriss publiziert.
Foto:eltime.es
Morgen Abend ist das Gebäude der Caixa in La Laguna Geschichte. Es wird abgerissen und dabei der Verkehr wie berichtet umgeleitet.
Die Lava floss am Nachmittag des 20. Oktobers 2021, also gut einen Monat nach Beginn des Vulkanausbruchs in die Dorfmitte von La Laguna, damit auch in das Gebäude der Caixa und zerstörte dabei Büro und Kassenraum. Das Gebäude gehörte zu den am meisten Fotografierten der Vulkaneruption. Sah man doch unversehrte Häuser und zerstörte in unmittelbarer Nähe.
Am kommenden Mittwoch, 29. März 2023 wird auf La Palma eine große Katastrophenübung abgehalten. Das Szenario ist wie folgt:
Bei der Übung CANASAR 2023 wird angenommen, dass es westlich von La Palma zu einer Kollision zwischen zwei Flugzeugen kam, einem zivilen und einem militärischen. Nachdem das zivile Flugzeug ein Problem mit dem Fahrwerk gemeldet hatte, wurde das Militärflugzeug mobilisiert, um den Zustand des Fahrwerks des anderen Flugzeugs zu überprüfen. Während des Manövers kam es zu einer Kollision zwischen den beiden Flugzeugen, wobei das Militärflugzeug ins Meer und das Zivilflugzeug in ein Landgebiet nordöstlich von La Palma stürzte.
Es ist an diesem Mittwoch deshalb mit großem Aufkommen von Rettungsfahrzeugen auf Land und Wasser zu rechnen.
Eine Luftraumbeschränkung für die Westseite wurde bisher noch nicht kommuniziert.
Auf La Palma, genauer in Breña Baja, steht er, der Unbekannte. Dabei ist er einer der stärksten von Europa und doch kennen ihn nur wenige. Es handelt sich um den einzigen Supercomputer auf den Kanaren der im Netz der 11 Spanischen Supercomputer eingebunden ist. Ein wahres Rechengenie dessen Kapazität von 83,85 Tera Flops* zu 50% dem Kanarischen Astronomischen Institut und 50% dem Netz der Spanischen Supercomputer (RES) zur Verfügung steht.
Er heisst profan "La Palma" und besteht aus 252 Servern mit je 2 Prozessoren a 8 Kernen Intel Xenon SandyBridge. Die Superlativen gehen weiter, der flüchtige Speicher umfasst 8 Tera Byte und zum Speichern von Daten stehen 1,1 Peta Byte (PB) zur Verfügung. Dies entspricht dem Inhalt von zwanzig Millionen mit jeweils vier Schubladen ausgestatteten Aktenschränken voller Textdokumente.
Verbunden ist der unbekannte Riese durch ein Unterseekabel mit 10 GB/s nach Teneriffa.
Nur beim Stromverbrauch gibt er sich leicht moderat. Die 84 kW Energieverbrauch gelten als bescheiden.
* Tera Flop = 10¹² Flops (Gleitkommaoperation pro Sekunde)
Ein normaler PC mit Pentium 4 erreicht etwa 6 GigaFlops. Der La Palma Supercomputer entspricht demnach knapp 28.000 solchen PCs.
Die Straße LP-1 in den Norden wird saniert. Aufgrund fehlender Alternativen im Bereich Barranco el Jorado (Km 86) südlich von Tijarafe, muss die Fahrt von und nach Tijarafe ab Ostermontag, 10. April 2023 von Montag bis Freitag gut geplant werden.
Die Arbeiten dauern ab diesem Datum rund drei Monate, also bis in den Juli 23 an.
Komplette Sperrung:
09:30h - 11:30h und von 16:30h bis 18:30h
Einspurig befahrbar mit Ampel:
12:30h bis 15:00h
Zweispurig befahrbar:
11:30h bis 12:30h und
15:00h bis 16:30h
Ampelregelung:
Ab 18:30h bis 09:30h
Heute ist in El Paso ein angeblicher Italiener der sehr schlecht spanisch spricht und sich Francesco nannte unterwegs, klingelt an Häusern und gibt sich als Mitarbeiter von Merlin und Bolsa de Agua aus. Er will diverse Baumaschinen und Baumaterialien "günstig" abgeben.
Mitte 40, glattrasiert, mittellange schwarze Haare, Sonnenbrille, auffallend braungebrannt. Helles Hemd, sehr enge Knöchelfreie blaue Jeans und Sneakers. Im Moment mit schwarzem Mietwagen unterwegs.
Passen Sie besser auf.
Die Temperaturen steigen nun wieder an und bleiben bis Ende Monat über dem langjährigen Durchschnitt. Die Luft wird immer trockener, es gibt auch tagsüber immer weniger Wolken und ab Mittwoch erreicht uns eine durch ein Tiefdruckgebiet das sich nordöstlich der Kapverden bildet, warme afrikanische Luft und auch Calima. Diese Wettersituation hält eine ganze Woche an.
Wind: Auf Meereshöhe im Osten bis am 29. März recht starke Passatwinde. Auch in einer Höhe von 1.500m weht mehrheitlich Nordostwind der interessanterweise an den ungeraden Tagen schwächer und an den geraden eher stärker weht. Am Samstag 25.3. weht auf 2.000m nur ein sehr schwacher Wind, ideal für die Vulkanroute (mit Sonnenschutz, denn es ist wolkenlos) aber auch der kommende Sonntag und Montag sind auf Höhe der Vulkanroute eher schwachwindig.
Niederschläge sind bis Ende Monat keine zu erwarten.
Das mit dem Label Ecoresort verschönerte Golfplatzprojekt hat eine erste aber große Hürde genommen. Gestern wurde das Projekt im Inselrat von allen Parteien als von "inselweitem Interesse" eingestuft. Damit ist der Weg frei um das Gelände umzuzonen. Die Eigentümer haben nun eine Frist in welcher sie das Projekt einreichen können. Es wird damit gerechnet, dass die entsprechende Umweltprüfung in rund 18 Monaten durchgeführt werden kann. Die Umweltverbände werden fast sicher erneut dagegen klagen.
Die literarischen Vulkanabende sind vorbei, die Lesungen nicht. Es freut mich, dass ich für den April eine weitere Lesung ankündigen darf. Wir machen eine literarische Reise durch La Palma, mit dabei sind: Lucía Rosa González, Roger P. Frey, Ricardo Hernández Bravo,
José A.M. Corujo, Peter Butschkow, Harald Braem, die Verlegerin vom Konkursbuchverlag, Claudia Gehrke und auf der Handharmonika begleitet uns Nieves Hernández Leal.
Heitere, poetische, tragische und abenteuerliche Passagen aus drei zweisprachigen Büchern zeigen verborgene und geheimnisvolle Seiten der Insel La Palma.
Der Anlass findet heute in einem Monat,
am 20. April 2023 um 20h
im Kulturzentrum in Tazacorte
(hinter dem Rathaus) statt.
Zweisprachig Deutsch und Spanisch. Der Eintritt ist frei, Anmeldung nicht notwendig.
Zwischen Teneriffa und Gran Canaria in einer Tiefe von rund 2 km befindet sich ein 470m hoher relativ junger Vulkan welcher den Namen Enmedio hat. In diesem Gebiet finden seit Jahrzenten regelmässig Erdbebben statt. Es ist die auf den Kanaren aktivste Bebenzone. Die Kanarischen Inseln befinden sich auf der Afrikanischen Platte, aber zwischen Teneriffa und Gran Canaria hat sich eine Störungszone gebildet. Die IGN hat nun ein Forschungsprojekt mit dem Namen "Guanche" mit 300.000 Euro unterstützt das dieses Gebiet und die Erdkruste genauer untersuchen wird und damit genauere Einsicht in die tektonischen Abläufe der Kanaren geben sollte.
Der mit dem Namen "Ecoresort" getarnte Golfplatz kommt morgen in der Sitztung des Cabildo de La Palma erneut zur Sprache. Dann wird entschieden, ob die Umnutzung des Geländes im Gesamtinteresse von La Palma sei. Die Ecologistas wehren sich vehement dagegen, klagen an, dass es sich um reine Spekulation handelt und um einen erneuten Versuch, den von Spekulanten vor vielen Jahren günstig und manchmal auch mit Tricks gekauften Boden vergolden zu lassen.
In der Tat sind zwei ähnliche Projekte im Jahr 2014, eines in Los Llanos und das zweite in Breña am gleichen Ort, vor dem Supreme Gericht gescheitert. 9 Jahre später versucht man das gleiche Spiel mit ein paar Änderungen und der Eco-Tarnung erneut. Stimmt das Cabildo morgen für den Golfplatz werden die Ecologistas erneut gerichtlich dagegen klagen.
Am kommenden Montag beginnt die Stadtverwaltung von El Paso mit den Abriss- und Wiederaufbauarbeiten am Stadion Federico Simón, das durch den Vulkan irreversibel beschädigt wurde. Die letzte Veranstaltung die in dieser Halle stattfand war die Bürgerinformation am 18. September 2021, am Vorabend der Vulkaneruption.
Das renovierte Federico-Simón-Stadion wird in die Landschaft integriert sein und neben dem Lucha Canaría weitere Sportarten beherbergen. Als wichtige Verbesserung gegenüber der bisherigen Infrastruktur wird sie mit einer Sporthalle und einem kleinen Wohnheim für Sportler sowie einer Cafeteria ausgestattet, die zwischen der Arena und der Leichtathletikbahn liegen wird. Die Leichtathletikbahn wird im Rahmen eines parallelen Projekts, das in den nächsten Wochen in Angriff genommen wird, ebenfalls renoviert. Der Kostenvoranschlag für dies Arbeiten die zwei Jahre dauern könnten beträgt 3 Millionen.
Die gesamten vom Vulkan beschädigten oder zerstörten Infrastrukturbauten der Gemeinde El Paso haben einen Wert von 22 Millionen Euro. Bisher übernimmt der Staat 50% und das Gobierno der Kanaren 25% der Kosten. Der Bürgermeister Sergio Rodríguez betont, dass die Gemeinde nicht über die Mittel verfügt um für die 25% (5,5 Millionen) aufzukommen und bittet den Staat den Beitrag auf 75% zu erhöhen.
Foto von eltime.es
Die traditionelle Demo am 19. des Monats wird auch morgen durchgeführt. Achtung: diesmal in EL Paso.
Fünfzehn Monate nach dem Ende des Vulkanausbruchs auf La Palma gibt es immer noch keine klare Perspektive für die betroffene Bevölkerung. Unter dem Slogan "Geht auf die Straße! Sie stehlen uns das Leben" hat die Plataforma de Afectados por el Volcán de Cumbre Vieja 2021 für den morgigen
Sonntag, den 19. März, von 11:00 bis 13:00 Uhr
eine neue Versammlung einberufen.
in El Paso, genauer gesagt im Polídeportivo Municipal, das sich neben der Hauptstraße LP-3 an der Calle Sericícola befindet.
Es ist endlich soweit, die vom Gobierno de Canarias versprochene bis zu 30.000 € Direkthilfe an Personen die den Hauptwohnsitz verloren haben und nicht versichert waren, werden ausbezahlt.
Eine erste Tranche von 48 Fällen sind administrativ abgeschlossen und werden ausbezahlt. Weitere 200 Fälle seien in der Endphase der Bearbeitung. Am Schluss werden rund 500 Familien von dieser Hilfe profitieren können.
Es wurde die Informations-Telefonnummer 922 922 656 eingerichtet, die zwischen 09:00 und 12:00 Uhr für alle Fragen der Betroffenen zur Verfügung steht.
Obschon die von der Vulkaneruption betroffene Fläche 1,7% der Insel betrifft, haben wir ein riesiges Problem mit dem Tourismus. Hauptsächlich derjenige aus Deutschland ist eingebrochen, denn die Eruption und die laufenden Mitteilungen über Gase haben zu entsprechender Unsicherheit geführt.
Auch gestern sagte der Inselpräsident in einem Interview, als er den Rückgang des CO₂ in Puerto Naos positiv ansprach wörtlich: "Trotz dieses Rückgangs registrieren die installierten Messgeräte immer noch täglich mehr als 10.000 ppm was weiterhin inkompatibel mit dem Leben ist."
Damit schadet er ungewollt dem Tourismus, denn die Aussage ist so nicht korrekt und verängstigt nur.
Werte von 10.000 ppm CO₂ sind nicht tödlich sondern ungesund. Nach einer Kinovorstellung werden gut und gerne im Saal Werte von 7.000 ppm gemessen.
Wenn die Regierung es nicht schafft, die Lage korrekt darzustellen, dann vielleicht die Fans von La Palma. Tragt die Information hinaus in eueren Freundeskreis. Der Stecknadelgroße leicht rauchende Punkt im Bild oben ist der Vulkan. Die betroffene Inselfläche entspricht 1,7%, die restlichen 98% der Insel können besucht werden. Puerto Naos hat kein Problem mit toxischen Gasen sondern mit CO₂, das aus jeder Mineralwasserflasche und jeder Cola sprudelt, nicht giftig ist und erst in grossen Mengen gefährlich werden kann, weil es den Sauerstoff verdrängt.
Wenn wir nicht endlich entschieden Gegensteuer geben, uns der Art der Kommunikation bewusst werden, ehrlich und richtig informieren, werden wir die nächsten 10 Jahre über mangelnden Tourismus klagen.
Kein Tag vergeht an dem Canarias7 im Moment nicht über den Bestechungsfall "Mediador" auf der Titelseite berichtet. Der im Mittelpunkt stehende Marcos Antonio Navarro Tacaronte der auch als "mediador", der Mittelsmann, bezeichnet wird, hatte seine ganzen Affären auf zwei der Justiz übergebenen Telefonen als Bilder und Tonaufnahmen gespeichert.
Heute steht der Bürgermeister von Matanza auf Teneriffa, Ignacio Rodríguez, auch PSOE, wegen offensichtlichen Zahlungen an eine Firma von ihm im Fokus. Meine inzwischen unübersichtlich gewordene Liste umfasst bereits 25 Namen von Politikern, Geschäftsleuten und der Polizei. Wen trifft es morgen?
Der Skandal weitet sich immer mehr aus und dabei fällt auf, dass neben Geschäftsleuten auch laufend Politiker der Sozialistischen PSOE beteiligt sind. Für die PSOE wird der Skandal im Vorfeld der anstehenden Wahlen vom Mai ein Alptraum. Der Präsident der Kanarischen Inseln, Victor Torres und die Ministerin für Landwirtschaft, die Palmera Alicia Vonoostende konnten sich bisher schadlos halten.
Vonoostende steht aber unter Druck, endlich zum Skandal etwas zu sagen. Dieser begann unter ihrer Führung durch den ehemaligen Direktor für Viezucht, Taishet Fuentes, der bereits im Juni 2022 ohne offizielle Begründung entlassen wurde.
Die Plataforma de Afectados por la Carretera de la Costa (Plattform der von der Küstenstraße Betroffenen) bittet um die Unterstützung der gesamten Gesellschaft von La Palma bei der Protestkundgebung, zu der sie für den kommenden
Dienstag, 14. März, um 19 Uhr
auf der Plaza de San Miguel vor dem Rathaus von Tazacorte aufgerufen hat, um gegen die neue Asphaltstraße durch die Stadtteile Las Marinas und San Borondón zu protestieren.
Die Vereinigung ist nach wie vor nicht mit dem Vorschlag der Anbindung dieser Straße mit dem Pueblo de Tazacorte einverstanden, da beim jetzigen Plan Plantagen und sogar Häuser weichen müssten. Zudem haben die Eigentümer kein Einspracherecht und die Kompensation für das Land basiert auf einem alten Gesetz aus der Francozeit welches 60 cent pro m² vorsieht. Konkret geht es um die nördlichsten 900 m. Neben dem Aufruf zur Demo hat die Vereinigung auch auf der Plattform Change.org eine Unterschriftensammlung gestartet. Diese wurde schon von über 30.000 Personen unterschrieben.
INVOLCAN teilt mit, dass der Ausstoss von SO₂ beim Vulkan Tajogaite / Cabeza Vaca nach der Eruption stetig zurück gegangen ist und zwar von anfänglich 669 t pro Tag zu nun noch 3 t pro Tag.
INVOLCAN erklärte auch, dass das Netz zur Kontrolle und Überwachung der Luftqualität der Kanarischen Regierung über Messstationen in El Paso und Las Manchas verfügt, die kontinuierlich die SO₂ Immissionswerte aufzeichnen und die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Aufzeichnungen weniger als 40 Mikrogramm pro m³ betragen. Der stündliche Grenzwert liegt bei 350 Mikrogramm pro m³.
Leider werden die Daten dieser Messstationen nicht öffentlich gemacht. Das öffentlich zugängliche Netzwerk wird zudem schlecht gewartet. Zum Beispiel steht die Messung von Dos Pinos seit 2. November still, die in La Laguna seit Ende Februar.
Heute sind haben wir die höchsten Temperaturen dieses Monats erreicht. Nun geht es stetig wieder zurück bis wir am 21. März das langjährige Temperaturmittel wieder erreicht haben. Danach wird es wahrscheinlich sogar etwas kühler als für die Jahreszeit normal. Aber die Modelle GFS und ECMWF sind sich nur bis zum nächsten Sonntag einig. Das GFS prognostiziert ab dem 21. März sogar etwas Regen. Hoffen wir es.
Die stabile und trockene Wetterlage bleibt noch bis zum nächsten Donnerstag bestehen. Am nächsten Freitag, dem 17. März nimmt die Bewölkung zu.
Der Verein "Tierra Bonita" hat mithilfe der Anwaltskanzlei Martínez-Echevarría beim Gericht in Los Llanos eine Strafanzeige gegen 5 Verantwortliche des Vulkan-Notfallplans (PEVOLCA) eingereicht. In dieser werden auch 7 Zeugen gelistet.
Mit dieser Klage wollen die Kläger laut der Website "El Valle" nachweisen, dass der Ausbruch zwar unvermeidlich, aber im Sinne des Katastrophenschutzes vorhersehbar war, dass aber keine geeigneten Maßnahmen ergriffen wurden, die die Schäden an Eigentum und Gesundheit der Bevölkerung und der Tiere verringert und Tausende von Menschen nicht einem ernsthaften Todesrisiko ausgesetzt hätten.
Am Mittag des 19. September um ca. 13:30h gab der Inselpräsident eine Pressekonferenz in welcher er bestätigte, dass die Alarmstufe auf gelb bleibt. Trotzdem hätte man sich entschieden, Personen mit Behinderungen zu evakuieren. Evakuationen sind aber bei Alarmstufe gelb im PEVOLCA (Plan Emergencia Volcanica) nicht vorgesehen. Wäre man strikt dem Plan gefolgt, hätte man auf orange gehen müssen.
Das entsprechende Video mit dieser Pressekonferenz vom 19. September 2021 finde ich nicht mehr auf YouTube. [Dank an C.K. hier ein Link zu antena3]
Die Eruption ereignete sich nur 800 m östlich der Siedlung El Paraíso und nur Glück, nicht Vorbereitung, verhinderte letztendlich eine Katastrophe mit dem Verlust von Menschenleben.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass verschiedene Politiker, darunter auch der Gemeindepräsident von El Paso am Mittwoch 15. September in Las Manchas von Tür zu Tür gingen um Präsenz zu zeigen und zu beruhigen, aber auch sagten, die Bevölkerung sollte einen kleinen Notfallkoffer parat machen, falls doch evakuiert werden müsste. Diese Aktion - ich persönlich fand sie zu dem Zeitpunkt übertrieben - mündete dann in den sozialen Netzwerken im Gerücht, dass Las Manchas evakuiert werden würde. Heute wissen wir mehr, es wurden Fehler begangen, aber man kann den Politikern nicht vorwerfen, man wäre ganz und gar nicht informiert gewesen.
Ab morgen Mittwoch 8. März ist die Wasserversorgung in Puerto Naos wieder sichergestellt. Die Bürgermeisterin von Los Llanos, Noelia García Leal wies darauf hin, dass die Eigentümer der Immobilien verantwortlich seien sicherzustellen, dass die Wasserhähne geschlossen sind. Nach eineinhalb Jahren des Nichtgebrauchs sind wahrscheinlich einige Installationen so marode, dass Probleme entstehen können.
Es wird auch darauf hingewiesen, dass allfällige Trinkwassertanks gereinigt werden müssen, das Wasser mindestens 5 Minuten laufen muss um die Innenleitungen zu reinigen. Auch Filter in den Wasserhähnen müssten ausgebaut, ersetzt oder zumindest desinfiziert werden.
Ob die Versorgung pro Wohneinheit beantragt werden muss und wie genau nun vorgegangen wird, wurde nicht mitgeteilt. Einfach das Wasser aufdrehen geht sicher nicht ohne Folgeprobleme in einzelnen Immobilien.
Solange Puerto Naos nicht wieder bewohnt werden kann, würde ich das Wasser eh nicht trinken. Legionellen und sonstige Übeltäter können sich beim monatelangen Stillstand problemlos vermehrt haben.
Damit die Trinkwasserversorgung wieder hergestellt werden konnte, mussten 15 km neue Rohrleitungen verlegt - und ein alter, stillgelegter Wassertank renoviert und erneut in Betrieb genommen werden. Bis es endlich an der Westküste ankommt, legt das Wasser einen langen Weg zurück. Es wird über San Pedro auf 450 m über Meer gefasst, dann in das Llano de las Cuevas in El Paso auf 900 m gepumpt, dort zwischengelagert und dann hoch zur Piste Fran Santana auf 1.300 m gepumpt, dann fliesst es in der Löschleitung unter der Forststrasse den Süden und etwas nördlich des Hoyo de la Sima wieder hinunter nach Jedey und dann in die Wasserspeicher und letztendlich an die Küste.
Der Februar war auf der ganzen Insel, verglichen mit dem langjährigen Mittel,deutlich zu kalt. Das ändert sich nun im März.
Einen guten Hinweis auf die Temperaturen liefert der Blick auf die 850 hPa Karte, dieser Luftdruck entspricht rund 1.500 m. Auf der obenstehenden Grafik sieht man in rot das 30 jährige Mittel und in weiss die Voraussage für den Monat. Ab 13. März sind sich die verschiedenen Modelle nicht mehr so einig, es beginnt zu streuen aber der Trend ist eindeutig: Ab jetzt wird es deutlich wärmer. Die tägliche Bewölkung nimmt stetig ab und ab Mitte der nächsten Woche scheint es ein paar fast wolkenlose Tage zu geben.
Stärkere Niederschläge bleiben bis zum 21. März wohl aus.
Die Sperrzone auf dem Meer welche bis anhin eine Zone von einer halben Seemeile (926 m) ausmachte ist auf 300 m verkleinert worden. Jede Verkleinerung einer Sperrzone ist zu begrüssen.
Nun warten wir darauf, dass endlich auch die Sperrzone um den Vulkan verkleinert wird. Diese umfasst ja bekanntlich das ganze Llano de Jable bis in eine Distanz von 3,4 km zum Konus, geht aber beim Mirador Astronomico in eine Nähe von 1,9 km und die am Vulkan nächsteliegende freigegebene Zone liegt an der Pista Fran Santana in einer Distanz von 1,3 km vom Kegel. Wenn nicht wissenschaftliche Argumtente für eine Sperrung des Llano de Jable vorgelegt werden, dann sind 1,3 km um den Vulkankonus im Moment der vernünftige Radius.
INVOLCAN hat wieder eine Studie über CO₂ veröffentlicht. Die Vulkanologen sind vorgestern mit einem Elektrofahrzeug durch La Bombilla gefahren und haben den CO₂ Fussabdruck gemessen. Dabei wird der Anteil an schwererem 13C gegenüber einer Referenzprobe gemessen. Frische Luft hat einen Wert von ca. -8 (gelb/grün). Weist das CO₂ einen Anteil vulkanischen Ursprungs auf, dann verkleinert sich dieser Wert (rot/violett).
Die Hälfte der Messungen im Freien in einer Höhe vn 1,4 m weisten Werte von unter 500 ppm auf, 50% Werte auch über 3.400 ppm gemäss INVOLCAN.
Diese Veröffentlichung gibt wenig Antworten für die Bevölkerung sondern zeigt das, was wir schon wissen. Sie scheint eher dazu gedacht, den Politikern das Argument zu liefern, dass die Situation nach wir vor nicht gut ist.
Was mir bei dieser erneuten Publikation über Bombilla auffällt, ist das völlige Fehlen von Daten über Puerto Naos. Es bedeutet einen grossen Aufwand, ein elektrisches Fahrzeug zu organisieren, eine Messeinrichtung zu montieren und zu kalibrieren. Wenn INVOLCAN wirklich Wissenschaft betreibt, dann sind sie auch durch Puerto Naos gefahren. Aber warum veröffentlichen sie schon wieder keine Daten zu Puerto Naos?
Ich werde versuchen, diese Frage abzuklären und berichte hier dann noch einmal.
Ein neues Tierschutzgesetz scheint die letzten Hürden im Parlament zu nehmen. Einmal verabschiedet tritt es 6 Monate nach der Publikation im BOE in Kraft.
Die größten Änderungen betreffen zum Beispiel Vorschriften zur Zucht. Um die Haustiere in die Familie zu integrieren und eine unkontrollierte Vermehrung zu vermeiden, darf die Zucht nur von Züchtern betrieben werden, die als solche im entsprechenden Register eingetragen sind.
Der Besitzer muss die für jede Haustierart vorgeschriebene Schulung in verantwortungsvoller Tierhaltung absolvieren.
Das Tier muss mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein, und alle Katzen müssen vor dem Alter von sechs Monaten chirurgisch sterilisiert werden, mit Ausnahme derjenigen, die im Kennzeichnungsregister als Zuchttiere und auf den Namen eines im Register der Heimtierzüchter eingetragenen Züchters eingetragen sind.
Personen, die sich für die Haltung eines Hundes entscheiden, müssen die Absolvierung eines zeitlich unbegrenzten und kostenlosen Kurses für Hundehalter nachweisen.
Die Hundehalter müssen zusammen mit ihren Hunden einen Test ablegen, um ihre Eignung für soziale Interaktionen zu prüfen.
Zusätzlich wird eine Haftpflichtversicherung für den Hund Pflicht.
Wie das genau vonstatten gehen soll und wann diese Vorschriften dann wirklich in Kraft treten ist noch nicht klar. Diese Details sollen später in einer Verordnung geregelt werden.
Die 30.000 € welche vor einem Jahr für Opfer der Vulkankatastrophe welche ihren Hauptwohnsitz verloren haben versprochen wurden warten wie berichtet immer noch auf das Geld. Nun wurde endlich am 28. Februar das Gesetz im BOC publiziert welches für die Auszahlung die Grundlage liefert. Warum das so lange dauerte ist weder im Text ersichtlich noch wurde es erklärt.
Stellen sie sich vor, Frank Schätzing hätte auch ein Jahr für 4 Seiten in seinem 979 Seiten Roman "Der Schwarm" gebraucht. Er wäre noch über 200 weitere Jahre am schreiben.
Seit dem 1. März ist das Weinmuseum in Las Manchas bei der Plaza Glorietta wieder geöffnet und das von Montag bis Freitag 9 h bis 16 h.
Das Weinmuseum war seit 19. September 21, dem Tag des Vulkanausbruchs geschlossen. In der Zwischenzeit wurden verschiedene Anpassungen und Erneuerungen durchgeführt.
Kein Tag vergeht, ohne dass wieder eine Meldung über den Korruptionsskandal erscheint, welcher die Kanarischen Inseln und die Sozialistische Partei PSOE im Moment erschüttert. Der Fall wird immer grösser und enthält alles, was die Medien sich nur wünschen können: Korruption, Geld, Verschwiegenheit, Tarnung, Politik, Prostituierte, Drogen, Viagra, ja sogar Zigarren.
Dieser sich noch immer ausweitende Skandal lässt die PSOE in eine Art Panik Modus gehen, stehen Ende Mai doch Wahlen an und der Inhalt der Telefons des "Mediadors" des Vermittlers, Marcos Antonio Navarro Tacoronte, welcher die Fäden zog, ist noch nicht ausgewertet.
Die Landwirtschaftsministerin der Kanaren, die Palmera Alicia Vanoostende, welche vom Mediador beschultdigt wurde sie hätte alles gewusst und geduldet, hat nun gegen diesen rechtliche Schritte eingeleitet. Das ändert nichts daran, dass der Skandal täglich neue Schlagzeilen liefert.
Im Moment sind über 10 Personen angeklagt und ein pensionierter General der Guardia Civil aus Gran Canaria, Francisco Espinosa, sitzt in Haft.
Die Ministerkonferenz von Spanien hat für La Palma ein Förderprogramm für Ausbildung und Arbeit von 30 Millionen Euro verabschiedet.
Die Firma "I love the world" welche das Buch "Las otras Historias del Volcán" über die Vulkaneruption publizierte, hat das Projekt nun abgeschlossen und der Vereinigung "Tierra Bonita" 145.762 € und die restlichen 3.588 Bücher vermacht.
Damit ist die Firma I love the world der grösste private Spender der Vulkankatastrophe geworden. Sagenhafte 145 mal mehr konnten sie spenden als wir mit dem Buch "Erupción volcánica en la Palma". Auch die Abwicklung ging viel schneller als ich dachte, da kann ich nur Chapeau und herzliche Gratulation sagen.
Die Coalición Canaria (CC) welche die letzten Wahlen zwar gewonnen hat, dann aber durch den Pakt zwischen PP und PSOE nicht in die Regierung kam, gab gestern eine Pressekonferenz, in welcher sie die Missstände des Managements der Vulkankatastrophe beschrieb und Lösungsmöglichkeiten vorschlug.
Zugegeben, aus der Oppositionsecke lässt sich einfacher argumentieren, aber in den Aussagen ist nicht nur Kritik sondern auch deutlich mehr Planung ersichtlich, als in dem, was man von der Regierung bisher vernahm.
Folgende Punkte wurden erwähnt:
- Nieves Lady Baretto betonte, dass die CC im ersten Monat des Vulkanausbruchs forderte, eine Kommission einzusetzen, die das Management der Versprechen überwacht. Das sei nicht geschehen, die Konsequenzen ersichtlich.
- 52% der Häuser waren nicht versichert. Die versprochenen Hilfen von 60.000 und 30.000 € welche immer noch nicht ausbezahlt wurden reichen für diese Familien nicht.
- Von denjenigen Vulkanopfern, die den Zweitwohnsitz verloren hätten, würde nicht gesprochen obschon es sich in vielen Fällen um den Verlust der Ersparnis eines ganzen Lebens handeln würde. Viele hätten La Palma verlassen müssen.
- Der Plan einer grossen Kommunalen Bananenplantage an welchem die Bauern welche ihre eigene verloren hätte würde mit einer Umsetzungsplanung von 10-14 Jahren zu lange dauern. Sie fordert eine Kompensationsmöglichkeit für Bauern die nicht an diesem Projekt teilnehmen wollen.
Der Gemeindepräsident von El Paso, Sergio Rodríguez, betonte: "Es ist nicht hinnehmbar, dass es anderthalb Jahre später immer noch keine endgültige Lösung für die durch den Vulkan verursachten Probleme gibt."
- Betreffend Puerto Naos und La Bombilla seien Massnahmen viel zu spät beschlossen worden. Die Bürger brauchen Sicherheiten aber diese würde die derzeitige Regierung nicht geben. Er forderte ein umfassendes Messsystem mit CO₂ Messgeräten in allen Wohnungen um mit den Daten einen Plan zur Wiederansiedelung auszuarbeiten.
-Das neue Dekret für die Raumplanung sei für letzten Dezember versprochen worden aber wahrscheinlich würde es sich bis nach den Wahlen verzögern.
Weiter betonte Rodríguez, dass die LP-2, also die Verbindung vom Kreisel des Sombrero nach Las Manchas für ihn weiterhin absolute Priorität habe und extrem wichtig für das gesamte Valle, ja sogar für die ganze Insel sei und forderte gleichzeitig, dass mit dem Bau der Küstenstrasse nicht noch mehr landwirtschaftliche Fläche zerstört werden dürfe.
- Weiter forderte er eine Lösung für diejenigen Menschen die keine Möglichkeit mehr hatten, ihre Häuser nachzuversichern oder deren Häuser in der 7 tägigen Wartezeit verloren gingen.
Zuletzt erwähnte Sergio die Notwendigkeit, dass nun ein Gesetz über Vulkanismus verabschiedet werden müsse welche die Probleme die während des Managements ersichtlich wurden auch für die Zukunft regelt. "Wir können den Wiederaufbau nach einer Naturkatastrophe dieses Ausmaßes nicht mit dem geltenden Vergaberecht oder dem geltenden Recht für Enteignungen bewältigen", sagte er.
Während die CC die regierenden Parteien PP und PSOE schon jetzt heftig kritisiert, herrscht bei der PP derzeit immer noch die gleiche Stille, die seit dem 19. September 21 zelebriert wird.
Wir werden sehen, welche Kinder dieser Wahlkampf noch gebären wird.
Foto: elapuron.com
Das Eigner des Schiffs "Aldan" welches in der Wirtschaftszone 150 Meilen vor La Palma im Jahr 2021 das Meer verschmutzte indem es Öl abliess und dabei einen Ölteppich von 50 km² hinterliess wurden nun zu einer Busse von insgesamt 580.000 Euro verurteilt. Das Schiff wurde im Anschluss der Verschmutzung in Almeria festgehalten und konnte nach einer Zahlung von zwei Kautionen in der Höhe von 630.000 Euro wieder ablegen. (Bericht im Blog 14. Juni 2021). Von den 630.000 € bleiben also deren 580.000 € einkassiert, gut so.
Bereits sind die Wellenhöhen auf der Westseite angestiegen. Das geht weiter so bis sich diese bis morgen früh auf 4m Höhe verdoppelt haben. Erst am Mittwoch Nachmittag gehen diese dann wieder auf rund 2 m zurück.
Der Tidenhub ist im Moment nur 0,5m, Flut morgen früh um 07:43h.
Wenn an Stränden die rote Fahne weht, dann sollten sie diese Warnung ernst nehmen und nicht schwimmen gehen.
In einem Artikel von Raúl Pérez López und
Inés Galindo Jiménez -beide arbeiten beim IGME-CSIC- der im ConsorSeguros publiziert wurde, schreiben die Autoren "Am 18. September wurde das bis dahin stärkste Erdbeben mit einer Stärke von 3,8 und einer Tiefe von weniger als 2 km registriert. Zu diesem Zeitpunkt alarmierten wir die Behörden, den Wissenschaftlichen Ausschuss und die UME und wiesen darauf hin, dass der Ausbruch innerhalb der nächsten 24 Stunden erfolgen würde."
Dieser Satz hat deutlichen politischen Zündstoff. Wer die Tage vor der Eruption und Entscheidungen kommuniziert, begibt sich in ein politisches Minenfeld und da muss alles genau stimmen. Denn wir wissen, wir liefen mit gelber Alarmstufe in eine Eruption ohne vorgängige Evkuation. Dafür will auch heute niemand die Verantwortung übernehmen.
Ich habe den ganzen Artikel am letzten Freitag gelesen und darin einige Fehler gefunden. Der gravierenste ist der, dass sich das oben erwähnte Erdbeben nicht am Samstag 18. September 21 ereignete, sondern am Tag der Eruption, am 19. September genau um 11:16 UTC+1.
Heute schreibt ElTime in einem Artikel, dass die IGME bestreitet, gesagt zu haben eine Eruption würde sich innerhalb von 24h ereignen. Man soll den Artikel, der gravierende Fehler und falsche Behauptungen enthalte, vom Netz nehmen.
Bevor der Artikel verschwindet habe ich ihn als PDF gesichert.
Er enthält unter anderen folgende Fehler:
- Das Erdbeben der Stärke mbLg 3,8 ereignete sich am 19. September, nicht am 18. September.
- Die Eruption erfolgte um 15:03 UTC+1, nicht UTC.
- Die Aschesäule erreichte eine maximale Höhe von 8 km, nicht von 6 km.
- El Paraíso gehört zur Gemeinde El Paso, nicht zu Los Llanos.
- Die neue Spalte vor dem Haus in Abbildung 8.6 entstand am 26. November, nicht am 24.11.
- Abbildung 9.3 zeigt nicht die Straße von Mirador El Jable nach Jedey, da sie keine Leitplanke hat. Es könnte sich um die Straße von Mendo nach Jedey handeln.
Zum Wahlkampf gehört natürlich die Kritik an der Amtsführung der Gegenpartei. Diesmal hat es unseren Consejal de Tourismo von der Partido Popular, Raúl Camacho, erwischt. Von Raúl hört man nicht viel. Nun hat Susa Armas von der Coalición Canaria erklärt, dass dieser im letzen Jahr von seinem Budget von 7,4 Millionen € welche er für touristische Infrastuktur zur Verfügung hatte, nur 12,8 % ausgegeben (investiert) hat.
Susa sagt weiter in elapuron.com: "Wir sind überrascht, dass der Inselrat (Anm. Raúl Camacho) für dieses Jahr die gleichen Arbeiten ankündigt, wie im letzten Jahr. Aber in keinem Fall haben wir gehört, wie er den Bürgern die Gründe für diese katastrophale Verwaltung erklärt hat".
Genau wie der verantwortliche Inselrat sich loben würde, wenn der Tourismus läuft, ist die derzeitige Situation auch in seiner Verantwortung. Von 10.000 Betten haben wir im Moment nur noch 5.000 und nicht mal dieses Kontingent bringen wir voll. Aber solange man laufend von tödlichen und toxischen Gasen spricht, ist es nicht verwunderlich, dass wir den Tourismus gerade an die Wand fahren.
In diesem Zusammenhang sage ich es noch einmal laut:
1.) Auf La Palma kann man problemlos Urlaub machen. Mit Ausnahme von Puerto Naos und La Bombilla sowie einer Schutzzone um den Vulkan und die Lavafelder ist alles geöffnet und frei zugänglich. Inklusive Caldera de Taburiente und die Routa de los volcanes.
2.) Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Vulkaneruption ist äusserst gering, deutlich geringer als vor zwei Jahren. Was wir im Moment sehen ist der Abkühlungsprozess.
3.) Der grösste Teil der Ausgasung in Puerto Naos ist CO₂. Das ist NICHT toxisch, also ungiftig. Die Gefahr liegt einzig und alleine im Verdrängen des Sauerstoffs und da kann es ab einer Konzentration von 8% CO₂ in der Luft (normal ist 0,04%) kritisch werden.
Es verdünnt sich auch leicht mit frischer Luft, deshalb kann man in einer Distanz von 1km in Charco Verde problemlos am Strand liegen und sich sonnen.
Wir alle sehen es, dieser Winter ist anders. Meist bestimmt Höhenkaltluft das Wettergeschehen und heute Morgen hat es entgegen meiner vor einigen Tagen gemachten Aussage, dass es nicht viel Regen geben würde in Tacande 14,6 l/m² geregnet.
Morgen fliesst viel Kaltluft in den Mittelmeerraum, ich habe für morgen Montagmittag für Mallorca eine Schneefallgrenze von 51m über Meer gerechnet. Diese steigt bis am Dienstag nur auf 600 m an. Es wird also viel Schnee auf den Balearen erwartet.
Kommen wir zurück auf La Palma: Die nächsten 7 Tage werden keine Regenfronten erwartet. Lokal können sich aber mit Thermik auch höhere Wolken bilden die dann zu Niederschlägen führen können.
Der Montag beschert uns bis am Mittag hohe Wolkenfelder die sich dann gegen 14 auflösen werden. Der Wind weht auf Meereshöhe schwach. Am Nachmittag, wenn die hohen Wolkenfelder abziehen kann Thermik vereinzelt zu hohen Wolken führen. Lokale Niederschläge sind dann nicht ausgeschlossen.
Dienstag
Schwachwindig mit eher tiefer Inversion auf 600m, trockener Luft also weitreichend sonnig.
Mittwoch
Sehr ähnlich wie der Dienstag. In Sta. Cruz Nordostwind bis maximal 20 m/h.
Donnerstag
Auch eher schwachwindig bei weinig Bewölkung. Die beiden Modelle sind sich noch nicht einig ob der Kern eines lokalen Hochdruckgebietes westlich oder nördlich von uns zu liegen kommt. Dies hat einen Einfluss auf die Windrichtung die dann Nordost oder Nordwest sein könnte.
Zusammenfassend steht eine eher sonnige und schwachwindige Woche vor uns.
Ein Korruptionsskandal erschüttert die Regierung der Kanaren. Der ehemalige Landwirtschaftsdirektor, Taishet Fuentes Gutiérrez, wird angeklagt, Bestechungsgelder angenommen zu haben.
In einem Fall eines bekannten Käseherstellers auf Teneriffa sollte dieser eine nicht gerechtfertigte Subvention in Höhe von 74.000 Euro zurück zahlen. Es wurde diesem versprochen, dass er mit einer Bestechungszahlung von 24.000 € verschohnt würde. Der Unternehmer leistete die Zahlung, die Sanktion der 74.000 € blieb bestehen.
Das Ganze lief über einen Mittelsmann, Marcos Antonio Navaro Tacoronte, ab und der Fall bekam von der Guardia Civil deshalb den Namen "caso Mediador".
In korrekter Mafiamanier versuchten sie die WhatsApp Mitteilungen zu tarnen, schrieben von Zuwendungen an den Fussballklub oder sprachen von Kugelschreibern meinten aber Euro.
Der Vermittler sagte er hätte Fehler begangen aber denkt trotzdem er könne sich herausreden, weil er kein politisches Amt und damit keinen direkten Einfluss auf die Entscheide hat. Das wird sicher nicht gelingen.
Nun, das Schema ist aufgeflogen und es werden natürlich nicht nur die Empfänger der Gelder angeklagt sondern auch der "arme" Unternehmer welcher die Busse bezahlen muss, das Bestechungsgeld weg hat und nun noch mit einer Gefängnisstrafe rechnen muss.
Bei den Untersuchungen wurden 12 Personen verhaftet, eine Person, ein pensionierter General der Guardia Civil mit Namen Francisco Espinosa, ist immer noch in Untersuchungshaft.
Offensichtlich handelt es sich um ein Schema das nicht nur die Landwirtschaft betrifft. Der Mittelsmann, Marcos Antonio Navarro Tacoronte, gab C7 ein umfassendes Interview in welchem er verschiedene Andeutungen lieferte. So zum Beispiel, dass der Präsident der Kanaren, Victor Torres, von allem gewusst hätte. Er sagte: "Torres leugnete heute gegenüber dem Bürgermeister, dass er nichts gewusst habe, aber ich wiederhole: Ángel Víctor lügt, Sie lügen. Die Stadträtin für Viehzucht [Alicia Vanoostende] lügt auch, sie alle lügen, und ich weiß, warum ich das sage."
Das sind nicht bewiesene Anschuldigungen eines Angeklagten, sie haben aber deutlichen Sprengstoff, der auf einigen Inseln zünden könnte, nicht zuletzt auch, weil im Mai Wahlen anstehen.
Am 21. Januar habe ich im Blog berichtet, dass der Präsident der Kanarischen Inseln, Victor Torres, versprach, dass die Hilfe von 30.000 € für Personen die das Haupthaus verloren haben endlich im Februar ausbezahlt werden würde. Einen Monat später wird nun der Vizepräsident, Román Rodríguez der auch für Hacienda zuständig ist vorgeschickt um mitzuteilen, dass das Management der Hilfen nicht einfach sei. Es wären in den letzten Jahrzehnten viele Arbeitsplätze abgeschafft worden für die "wir jetzt bezahlen".
Nun, das war auch im Januar schon so und die von der Vulkaneruption betroffenen die endlich das versprochene Geld bekommen müssen um über ein Jahr nach dem Verlust des Hauses den Wiederaufbau starten zu können werden einmal mehr mit leeren Versprechen hinter das Licht geführt.
Das Consorcio der Versicherungen war in der Lage, die zerstörten versicherten Häuser innerhalb von 4 Wochen zu bezahlen. Wo um Himmels willen liegen die Probleme? Wir sprechen von sicher weniger als 1.000 Vorgängen die bearbeitet werden müssten. Das ganze bla bla mit komplexen Vorgängen scheint der Vorhang vor der kompletten Inkompetenz dieser Behörde.
Heute ist der letzte Tag mit Passatwinden in dieser Woche. Der Nordostwind wird aber nicht mehr von einem Azorenhoch angetrieben, das Hoch ist deutlich nördlicher gelegen. Die Inversion immer noch überdurchschnittlich hoch. Die Sondierung in Teneriffa von letzter Nacht hat sie auf 2.400 m Höhe gemessen. Im Winter befindet sich diese Schicht meist auf 1.000m.
Morgen Donnerstag beginnt noch mit Passat, am späteren Nachmittag dreht die Windrichtung dann auf Nord, ein erstes Zeichen, dass sich die gesamte Wetterlage verändert.
Am Freitag im Tagesverlauf eine weitere Windrichtungsänderung nun auf Nordwest und am Samstag dann auf Südwest. Mit südwestlichen Winden kommen die Frontsysteme an. Aber diese Wetteränderung wird wohl bis am Wochenende nicht viel Regen bringen. Sie läutet aber eine Veränderung ein, die auch in der ersten Märzwoche noch aktiv sein kann.
Am 3. und 4. März stellt die Malerin und Bildhauerin, Sabine Dahl ihre Bilder zusammen mit Arbeiten von Jozef Sedmák aus. Normalerweise zeigt Sabine ihre Arbeiten nur in Norddeutschland. Ihre Hacienda befindet sich in Las Norias und lange war nicht klar, ob das Haus vom Vulkanausbruch verschont würde. Deshalb wurden die Arbeiten ins La Luna in Los Llanos gebracht wo so ungeplant die erste Ausstellung entstand.
Vernissage 3. März ab 18:00h
Galería Avenida 17 an der C/Àngel 8 Villa de Tazacorte (hinter der Kirche).
Sabine und Jozef freuen sich über jeden Besuch.
Rückblick
Sta. Cruz und seine 70.000 Besucher zum "Dia de los Indianos" hatten gestern Glück, weder die schwache Front noch die instabile Lage haben zu nennenswerten Niederschlägen geführt. Einzig nördlich, in Puntallana und Barlovento regnete es. Auch auf der Westseite fielen gelegentlich ein paar Tropfen, mehr nicht.
Corso
Heute findet in Los Llanos ab 17:00h der große Karnevalsumzug statt. Auch in Los Llanos gehen die Faschingsfeiern weiter. Bis am Freitag wo dann mit der feierlichen Beerdigung der Sardine ein wager Schlussstrich unter den Fasching gezogen wird. Der "Trauerumzug" für die Beerdigung der Sardine beginnt in der Avenida Sarbelio Pérez Pulido um 17:00 Uhr.
Vulkan
Aus dem Vulkankegel des Tajogaite oder CabezaVaca raucht es immer noch stark, die sich darin befindende Magma ist nach wie vor sehr heiss, flüssig oder viskös und kann deshalb weiterhin ausgasen. Das ist, so informierten uns die Vulkanologen, völlig normal und wird auch noch weiter andauern.
Erdbeben gibt es indessen immer weniger und ich meine auch in Puerto Naos einen leichten Abwärtstrend der CO₂ Ausgasungen festzustellen. Noch sehr schwach und etwas überdeckt von den täglichen und monatlichen Schwankungen.
Weitere Informationen zu den versprochenen drei Millionen Euro die für Bohrungen mit dem Ziel der Behebung der Ausgasungen eingesetzt werden sollen habe ich nicht mehr gelesen. Das Thema Puerto Naos / La Bombilla scheint abgenutzt und im Wahlkampf als unwichtig erachtet.
Die Strasse ist auf der Gegenseite nun einspurig aus beiden Richtungen wieder befahrbar.
Auch das noch: Am heutigen Festtag kann man nicht mehr nach Sta. Cruz runter fahren es hat sich in San Juanito ein grosser Steinschlag ereignet. Zum Glück waren diese Steinschläge bisher ohne Personenschäden, das ist nicht selbstverständlich und man fragt sich, warum da nicht genauer hingeschaut wurde.
Foto aus sozialem Netzwerk, Autor unbekannt.
⚠️📢 Anlässlich des GRAN DESFILE DE LOS INDIANOS, am Montag, 20. Februar, ist es:
🚫 Das Parken wird von 06:00 Uhr bis 10:00 Uhr des folgenden Tages auf der Avenida de los Indianos, der Plaza de la Constitución, dem Eingang und dem Nordausgang des Hafens sowie auf der Avenida Marítima von der Calle Méndez Cabezola bis zur Avenida de El Puente und auf der Avenida de El Puente von der Calle Hermenegildo Rodríguez Méndez bis zur Calle Pérez Volcán verboten. Ebenso wird das Parken in der Calle San Sebastián von der Plaza bis zur Calle Vandewalle sowie in der Calle Pedro Poggio, der Calle Castillete, der Calle Pedro J de Las Casas und der Calle Pérez Galdós verboten sein.
Die oben genannten Straßen sowie die Straßen Virgen de La Luz, Sol und Fernández Ferraz werden ab 8.00 Uhr morgens für den Verkehr gesperrt sein.
Die südliche Einfahrt in die Stadt wird vom südlichen Zufahrtskreisel bis zur Avda. de Los Indianos, die nördliche Einfahrt auf der Avda. Marítima von der Avda. de Las Nieves aus (nur für die Nutzer des Notdienstes des Gesundheitszentrums) und die bergabwärts führende Avda. El Puente an der Kreuzung mit der Calle Hermenegildo Rodríguez Méndez ab 8:00 Uhr gesperrt sein.
In allen Fällen von Straßensperrungen wird deren Öffnung vom Abschluss der Reinigungsarbeiten am 21. Februar abhängig gemacht, sobald die Verkehrssicherheit gewährleistet ist.
Der Zugang zu den Garagen ist von Sicherheitsgründen abhängig, und die örtliche Polizei kann die Durchfahrt in jedem Fall gestatten, wenn die Durchführbarkeit des Antrags überprüft wurde.
⚠️ Aufgrund der großen Anzahl von Personen, die sehr früh am Morgen anreisen, um an den von der Stadtverwaltung organisierten Veranstaltungen teilzunehmen
der vom Rathaus am Tag von LOS INDIANOS organisierten Veranstaltungen, mit dem Ziel, den Spaß mit der
Um den Spaß mit der Versorgung der Geschäfte zu vereinbaren, ist es notwendig, "die Be- und Entladevorgänge vorzuziehen
Entladen 🚛 in den Straßen O'Daly und Álvarez de Abreu, d.h. von 06:30 bis 08:30 Uhr in Betrieb sein".
Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und bitte respektieren Sie die Hinweise.
Die Luftmasse ist auch heute sehr instabil geschichtet und schon bei wenig Sonneneinstrahlung können sich Wolken mit einer Untergrenze auf rund 900m und einer Obergrenze bis über 3.000 m bilden. Dazu kommt eine schwache Front, wenn die nicht auf dem Meer zerfällt erreicht uns diese um ca. 13h. Das sind nicht gute Nachrichten für den "Día de los Indianos".
Beide Umstände führen auf La Palma am Nachmittag fast sicher zu lokalen Niederschlägen.
Trotz Hochdrucklage regnet es an einigen Stellen der Insel. Der Grund ist ein Höhentief nordöstlich von Madeira welches die Ausbildung der normalen Winterinversion auf rund 1.000 m verhindert. Die Feuchtigkeit kann höher aufsteigen und dann vereinzelt abregnen. Morgen ist es zwar in den unteren Schichten etwas trockener, aber schönes Wetter kann ich für den "Día de los Indianos" nicht voraussagen. In der Tat ist es bei nordöstlichen Winden auch morgen möglich, dass es in Sta. Cruz zu vereinzelten Niederschlägen kommen kann.
Ab Donnerstag dreht der Wind dann nach Nord, bevor er am Freitag/Samstag auf SW dreht und damit eine Regenfront ankündigen wird.
Der Führer der PP von Spanien, mit klaren Ambitionen auf das Amt des Ministerpräsidenten, Alberto Núñez Feijóo, hat La Palma besucht. Bei seinem Besuch erwähnte er, was unter der Regierung von Sánchez in Bezug auf La Palma schlecht lief. Warum er La Palma in den 1,5 Jahren seit dem Vulkanausbruch noch nicht besuchte obschon die Insel von seiner Partei regiert wird und nun zwei Monate vor den Wahlen erscheint, hat er nicht erwähnt. Das hat nun die PSOE von La Palma erledigt. Diese hat zwar mit der PP auf La Palma eine Koalition aber war sich nicht zu schade über den Besuch folgendes zu sagen: Alberto Núñez Feijóo kam "mit der einzigen Absicht, den Lärm zu verstärken und den Wiederaufbauprozess zu verschlimmern, anstatt zum Wiederaufbauprozess beizutragen und ihn zu unterstützen".
Leider, so zeigt die Erfahrung, hat das Volk nichts davon, wenn es wie wir im Moment auf La Palma ins politische Fadenkreuz gelangt. Das ist alles Wahlkampf bla bla und im Mai sind alle Versprechen vergessen.
Ab heute starte ich einen Versuchsballon. Drei Monate lang übersetze ich den Blog auch auf Spanisch. Dann schaue ich, ob damit auch Palmeros erreicht werden können und sich der Aufwand lohnt.
Getarnt kommt der Vorschlag daher. Er trägt den wohlklingenden Namen "Ecoresort", denn einen erfolgreichen Auftritt mit dem richtigen Namen "Campo de Golf" also Golfplatz hat das Projekt auf La Palma ja nicht geschafft.
"Das Cabildo von La Palma arbeitet an der Genehmigung des ersten Ecoresorts auf der Insel. Das Projekt befindet sich derzeit in der Konsultationsphase und wird in der Gemeinde Breña Alta gebaut, einem Modell für ökologische Integration und Regeneration."
So berichtet die Internetzeitung ElTime heute.
In Tat und Wahrheit wird auf der Seite vom Cabildo was von Wanderwegen, Biodiversität, Vogel- und Landschaftsschutz geschwafelt, aber es handelt sich um einen Golfplatz der nun in Breña Alta durchgeboxt werden soll. Eigentlich, so präsentiert sich das Projekt, ein Zentrum das alles bietet. Hotel, Golfplatz, Wellness, Kongresszentrum, Planetarium zur Sternenbeobachtung, Apartments und Villen.
Dazu ist die Lage sehr nahe am Flugplatz. Man plant also eine Insel auf der Insel, eine die der Tourist nicht verlassen muss. Es wäre ja schlimm, wenn dieser noch in einer anderen Gemeinde einen Euro deponieren würde.
Der Golf-Tourismus bringt nicht die erwünschte Wende im Tourismus. Das sind Touristen die einige wenige Tage anfliegen, Golf spielen, das Resort nicht verlassen. Die Wende brint eine klare Ausrichtung und Strategie. Aber man tanzt weiter auf jeder Hochzeit und verzettelt sich bis zur Unkenntlichkeit.
Es läuft nun eine Umfrage bis 24. Februar, also genau eine Woche bis nächsten Freitag und wenn ich es richtig verstanden habe muss man beim Cabildo über das Internet (die Alten sind mal wieder ausgeschlossen) für einen Termin anmelden. Der Link funktioniert nicht und wenn man den Text des Links im Browseer eingibt, dann erscheint eine Tabelle. Dort sucht man mühsam runter bis man auf den folgenden Link kommt wo man die Informationen findet. Ein Formular wird zur Verfügung gestellt, das man ausfüllen und dann einreichen kann.
Die Verpackung als Eco, die kurzfristige Ansage, das kurz vor den Wahlen, der ganze Ablauf dieser Bürgerbefragung hat so viele Fehler und Hürden, dass ich mich nach der wirklichen Absicht frage.
Ja, sie lesen richtig. Das venezuelanische Restaurant Yaracuy in El Paso hat eine Tochter. Direkt neben der Arepera, in der Kurve westlich der Tankstelle in El Paso, wurde nun die Pizzeria Yaracuy eröffnet. Die gleichen Besitzer führen nun auch die Pizzeria. Gestern war ich dort essen, zwar keine Pizza aber Pasta Azul mit einem schönen gemischten Salat. Alles sehr lecker und zu empfehlen.
Im Moment hat das Restaurant täglich von 13h bis 16h und von 19h bis 23h geöffnet. Die Besitzer testen aus und werden später entscheiden, welche zwei Tage geschlossen sein werden, wahrscheinlich Montag und Dienstag. Dies wird dann auf Google publiziert.
Bestellungen für Pizzen können auch telefonisch aufgegeben werden:
666 648 219
Schon fast ein Schimpfwort in diesem Winter, die Höhenkaltluft. Auch heute kommen wir wieder in den Randbereich von Höhenkaltluft. Diese befindet sich aber erneut am falschen Ort um uns ergiebige Regenfälle zu bringen.
Von Höhenkaltluft spricht man, wenn sich in einer Höhe von 500 hPa, das entspricht etwa 5.500 m oder der Hälfte der Atmosphäre, deutlich kältere Luft als im Umgebungsbereich vorfindet. Es bildet sich ein Höhentief aus, das, wenn sich der Wind als Kreislauf schliesst, dann Kaltlufttropfen oder in Spanien DANA (Depresión Aislada en Niveles Altas) genannt wird.
Dieses Wetterphänomen bringt östlich des Zentrums die meisten Regenfälle da dort die Luftmasse angehoben wird. Westlich davon ist es meist eher sonnig. Die Zugrichtung, und damit das Wetter, sind recht schwierig zu prognostizieren. Meist folgt sie dem Bodenwind.
Diese Höhenkaltluft verschiebt sich heute nach Süden, was zu einem erneuten Abfall der Temperaturen, speziell in den Bergen führen wird. Die Nullgradgrenze war um Mitternacht noch auf 3.000 m, nun ist sie bereits auf 2.000 m abgesunken.
Das Wetter heute im Norden bewölkt mit ein paar Niederschlägen, im restlichen Teil der Insel am Morgen noch verbreitet freundlich, im Tagesverlauf Bildung von Thermikwolken und vereinzelte Niederschläge nicht ausgeschlossen. Die Windprognose welche Nordwind voraussagt stimmt nicht ganz, das sehe ich im Moment an der Rauchfahne vom Vulkan und den Wolken die mit nordöstlichen Winden über die Cumbre geblasen werden.
Mit der gestrigen Lesung in Sta. Cruz sind die literarischen Abende zum Vulkanausbruch nun abgeschlossen. Das Teatro Chico hat dem Anlass einen wirklich schönen und würdigen Rahmen gegeben.
Als erstes Buch wurde Gudruns "Lavasteinzeit" von Claudia Gehrke auf deutsch gelesen, die spanische Übersetzung las Sarai Pais.
Den Mittelteil durfte ich in spanisch und deutsch aus meinen Tagebüchern "Erupción volcánica en La Isla de La Palma" lesen und den Abschlussteil las Lucía Rosa González aus ihrem "Diario de un volcán". Die Verlegerin des Konkursbuchverlags, Claudia Gehrke und die Tochter von Lucía, Sarai Pais, lasen die deutsche Übersetzung.
Nieves María Hernández Leal hat mit ihrer Handharmonika für den musikalischen Rahmen und eine gute Stimmung gesorgt und der Techniker der Teatro Chico verschob laufend gekonnt die Diaprojektion um die Protagonisten nicht im Bild zu haben.
Beim anschließenden "Brindi" dem Aeró, halfen mir einmal mehr Barbara und Ruedi um im "Tumult" der Fragen, dem Bücherverkauf und Signieren und dem Getränkeausschank den Überblick zu behalten.
Ein toller und würdiger Anlass, herzlichen Dank allen, die mitgewirkt haben.
Heute Abend findet um 20h im Teatro Chico, Sta. Cruz, die letzte Lesung unseres Zyklus zum Vulkan statt.
Teatro Chico
Sta. Cruz
Montag 13. Februar 2023
20:00h
Mit Claudia Gehrke, Lucía Rosa González, Roger P. Frey und der Musikerin Nieves Hernández Leal
Eintritt frei, eine Anmeldung ist NICHT erforderlich.
Ein auf den östlichen Inseln heftiger Calima hat den langen Weg bis fast nach La Palma geschafft. Nach letzten Satellitenbildern befindet sich die Sandhaltige Luftmasse direkt vor La Palma. Alle Wettermodelle zeigen einen nördlichen Wind auf weshalb wohl im Tagesverlauf auch etwas Sand aus dem Norden zu uns gelangen wird.
Es bleibt die nächsten drei Tage bei nördlichen Winden und damit auch bei den eher kühlen Temperaturen.
Seit gestern ist die Straße auf den Muchacho von der Ostseite wieder bis zur Residencia geöffnet. Der Vizepräsident Borja Perdomo meint, man sollte trotzdem sehr vorsichtig fahren. An ausgesetzten Stellen kann sich immer noch Glatteis bilden.
Das Cabildo de La Palma hat die Straße auf den Roque de los Muchachos auf der Höhe des Pico de La Nieve bis zur Residencia infolge starker Schneefälle bereits am Vormittag gesperrt.
Im Zentrum von La Laguna wurde nun damit begonnen, den Camino Cruz Chica auszugraben. Es handelt sich bei der Verbindung um eine wichtige Straße die Teile von La Laguna wieder besser am Verkehrsnetz anschließen wird.
Bild: ElTime.es
Etwa 600 km Nordwestlich von La Palma hat Höhenkaltluft ein Tiefdruckgebiet ausgebildet, das sich nun bis auf Meereshöhe durchgesetzt hat.
Dieses Tief ist der Grund für den Windwechsel nach Südwest und dafür, dass die Luft einmal mehr instabil ist, sich anhebt, die Feuchtigkeit dann kondensiert und es zu lokalen Regenfällen kommen kann. Heute Morgen kurz vor 7h hat man sogar Donner vernehmen können. Der heutige Freitag bleibt speziell im Westen immer wieder verregnet, die Niederschlagswahrscheinlichkeit nimmt erst morgen Samstag wieder ab.
Eine deutsche Wanderin hat in Sta. Cruz einen Hinterhof entdeckt, in welchem sich ein Hund befand, der offensichtlich unterernährt war und schlecht gehalten wurden. Sie hat diese Beobachtung bei der Polizei angezeigt. Die Policia Nacional ging dem Hinweis nach und konnte letztendlich 4 unterernährte Hunde in schlechtem gesundheitlichen Zustand retten und der Tierschutzorganisation Aanipal übergeben.
Der Hundehalter wurde verhaftet und wegen Verstoss gegen das Tierschutzgesetz angezeigt.
Die regelmässigen Leser meines Blog wissen es, für die anderen kurze Repetition:
Nach dem Lock-Down habe ich eine Fotovoltaikanlage installieren lassen. Diese habe ich in einem zweiten Schritt noch einmal ausgebaut, die Paneele haben die Leistung noch einmal gesteigert und der Preis sank bis 2022 noch einmal. Das ist nun mit der deutlich gestiegenen Nachfrage an Fotovoltaikanlagen nicht mehr der Fall. Trotzdem, ein Paneel mit 470 Wp Leistung kostet "nur" noch ca. 200 €. Vor 20 Jahren habe ich für diesen Preis zehnmal weniger Leistung erhalten!
Meine Anlage hat eine Leistung gut 8 kWp mit einem Wechselrichter von 6 kWp und einer Batterie von 10 kWh. Die Anlage ist als Eigenkonsumanlage bei der Regierung eingetragen und bewilligt. Eine Batterie würde ich heute nicht mehr anschaffen, Iberdrola hat eine sogenannte virtuelle Batterie angekündigt. Das heisst, bei diesem Vermarkter kann man Elektrizität dann virtuell speichern und später wieder abrufen. Wenn ich dazu mehr in Erfahrung bringen kann, werde ich wieder berichten.
Nach dem Wechsel von Endesa zu Logos stellte ich fest, dass meine Anlage deutlich mehr Elektrizität produziert, als ich verbrauchte. Mit dem geltenden Recht wurde nur weiterer Stromkonsum mit der Eigenproduktion verrechnet und dazu kam noch die "Potencia Contratada" also die vertraglich abgesicherte maximale Leistung. Meine Anlage speiste manchmal Elektrizität im Gegenwert von 40 € monatlich ins Netz und ich musste dafür noch 15 € bezahlen.
Iberdrola hat nun ein Angebot auf den Markt gebracht, das auch die "Potencia contratada" mitverrechnet. Seit Dezember bin ich bei diesem Anbieter, der auch in Los Llanos ein Büro hat.
Bevor ich hier was schreiben wollte, habe ich zwei Rechnungen abgewartet um sicher zu sein, dass sich die Versprechen auch auf dieser wieder finden. Dem ist so.
Mein Iberdrola-Plan "estable" mit "autoconsumo". Die Rechnung für Elektrizität im Monat Januar betrug noch 0,91 €. Sie lesen richtig, kein Euro. Das war natürlich nur mit der teuren Batterie möglich. Aber auch ohne Batterie kann man mit einer entsprechend dimensionierten Anlage die Stromrechnung drastisch reduzieren.
Iberdrola verrechnet mir die Kilowattstunde derzeit mit 0,1824 €, Tag und Nacht gleich.
Für den überschüssigen Strom bezahlen sie 0,1 €. Das heisst über den Daumen gerechnet, wenn Sie tagsüber 10kWh Überschuss produzieren, können Sie in der Nacht deren 5,5 kWh ohne Kosten und ohne Batterie wieder beziehen.
Die Rechnung bei der Elektrizität kann maximal null werden. Es wird nichts ausbezahlt.
Derzeit hat nur Iberdrola diesen Plan. Alle anderen Anbieter rechnen die Energie nur dem Bezug an und lassen die Potencia Contratada, in meinem Fall 4 kW zu 13,5 €/Monat unangetastet.
Für die Eigentümer von eingetragenen Fotovoltaikanlagen lohnt es sich, die Angebote genau zu studieren.
Falls Sie eine Anlage rechnen und installieren lassen wollen, gibt es bereits einige Anbieter. Persönlich kenne ich folgende zwei, die professionelle Arbeit abliefern:
Ayumar
Solarmax
Ab heute fällt die Pflicht in Spanien in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maske zu tragen. Begründet wird diese Massnahme von der Gesundheitsministerin, Carolina Darias, mit guten Zahlen in Bezug auf die COVID-19 Entwicklung. Diese sind:
IA14 bei > 60-Jährigen 50,8
93% der Bevölkerung über 12-jährig ist vollständig geimpft.
75% der über 80-Jährigen hat eine zweite Booster Impfung erhalten.
Gestern Vormittag wurde der Helikopter der GES zu einem Unfall im Gebiet von Mendo aufgeboten. Ein Auto ist in eine Schlucht gefallen. Die Fahrerin, eine 64 jährige Frau, konnte leider nur noch tot geborgen werden.
Die Fahrt auf den Roque ist im Moment nur mit Allradfahrzeugen UND montierten Ketten möglich. Die Fahrbahnen sind stellenweise ganz vereist.
Nicht vergessen und weitersagen:
Noch eine Woche bis zur Lesung in Sta. Cruz de la Palma
Montag, 13. Februar
Teatro Chico
20h
Eintritt frei.
Die letzte Nacht war in Tacande die kälteste seit 18. Januar 2021. Um 6:51h wurden heute Morgen nur noch 5,9°C gemessen.
Heute floss mit südlichen Winden etwas unerwartet deutlich trockenere Luft nach La Palma. Am morgen sah es noch nach grosser Niederschlagswahrscheinlichkeit aus, diese ist nun fast auf null gesunken.
Das verändert sich wieder, da morgen wieder eine feuchtere Luftmasse zu uns gelangt.
AEMET hat für die Nacht von Samstag auf Sonntag einen Wetteralarm für Schnee auf la Palma herausgegeben. Die Temperaturen auf dem Roque de los Muchachos befinden sich um die Nullgradgrenze, woher die AEMET den Schnee nimmt, und dann soviel um darum auch noch einen Alarm zu basteln, das ist mir nach Konsultation aller Wettermodelle im Moment noch überhaupt nicht klar. Wer am Sonntag früh in die Berge will, sollte trotzdem auf eisige Strassen ab etwa 1.800 m gefasst sein.
Der während der Eruption zuständige technische Direktor der Pevolca, welcher auch am Schluss der Eruption den Unterschied zwischen Lava und Magma nicht kannte und mit seinen immer gleich langweiligen Pressekonferenzen auffiel, hat sonst aber offensichtlich vieles richtig gemacht. Er wurde am Montag in einer großen Zeremonie vom Inselpräsidenten Mariano Zapato zum "Hijo Adoptivo" von La Palma ernannt.
Der Präsident der Insel, Mariano Zapata, hob "seine herausragenden beruflichen Leistungen und seine Liebe zu dieser Insel hervor, die er sowohl bei seinem Dienst und dem Schutz der Umwelt als Leiter des Feuerlöschdienstes als auch bei seinem Einsatz in der vulkanischen Katastrophe unter Beweis gestellt hat".
Straßenbau
Borja Perdomo, Vizepräsident und unermüdlicher Straßenbauer hat mitgeteilt, dass nun die Straße Las Norias de abajo auf Gemeindegebiet von Tazacorte wiederhergestellt werden konnte. Die Straße verfügt über eine Länge von rund 700 m, zusammen mit den freigelegten Querstrassen wurden in diesem Gebiet 1.500 m gebaut. Der Bau war komplex, da mit einer Lavahöhe von bis zu 12 m und teilweise immer noch großer Hitze umgegangen werden musste.
Wasserleitung
Die große Wasserleitung über die neue Fajana welche die Bananenbauern von La Bombilla bis El Remo mit Wasser versorgen soll und die dann auch die Entsalzungsanlage in Puerto Naos überflüssig macht soll noch im Februar fertiggestellt werden. Das sagte gestern der Präsident, Mariano Zapata. Mariano ist immer sehr optimistisch, was heisst bis Ende März wird es wohl soweit sein.
Diese Wasserleitung kostet 5,5 Millionen Euro und ist 9 km lang. Sie weist eine Transportkapazität von 1.500 m³/h auf.
Schutz
Das IGME will die neuen Fajanas (Lavadeltas) unter Schutz stellen lassen. Es handle sich um eine einzigartige geologische Formation die dieser und zukünftigen Generation eine unersetzliche Gelegenheit biete, die Eruption von La Palma im Detail zu studieren, sagte die bei der IGNE für den Schutz der Geologie verantwortliche Vulkanologin Nieves Sánchez.
Bei den vielen Anträgen zum Schützen der neu entstandenen Landschaft fehlt immer noch ein Plan zur korrekten Entschädigung der Eigentümer. Das alte Gesetz aus der Zeit der Franco Diktatur sieht nur 60 ct pro m² vor.
Gase in Puerto Naos und La Bombilla
Nieves Sánchez teilte auch mit, dass eine der Aufgaben der IGME auf La Palma darin besteht, den Ursprung der Gase zu untersuchen, die die Küstenorte Puerto Naos und La Bombilla evakuiert halten.
Die IGME geht von der Hypothese aus, dass die Gase aus dem Gebirge stammen, dort, wo der Ausbruch stattgefunden hat, und durch unterirdische Wasserläufe in das Küstengebiet transportiert werden, und dass es nicht wirklich eine Magmamasse unter der Küste gibt. Diese Aussage steht im Widerspruch zu der im Dezember von Fernández et al. im Nature publizierten Auswertung der Satellitendaten. Fernández behauptet in dieser Studie eine solche Magmablase zwischen El Remo und Charco verde nachgewiesen zu haben.
Sollte ihre Theorie zutreffen, sagte Sánchez, würde sie eine technische Lösung vorschlagen, um eine Art Barriere zu errichten, doch müsste sie zunächst eine geophysikalische Untersuchung durchführen, um herauszufinden, wo sich der Grundwasserleiter befindet und welche Eigenschaften er aufweist. Anschließend würde sie hydrogeologische Sondierungen in Erwägung ziehen.
Solange die Wissenschaftler im Widerspruch zueinander stehen, werden wir wohl nicht so schnell sehen, dass das Problem konkret angegangen wird.
Die Endung -li, sie wissen es, ist der Diminutiv in der Schweiz. So ist der Streik im Moment ein Streikli, denn bis jetzt werden die Flugzeuge auf La Palma abgefertigt. Der Grund: Leitende Fluglotsen haben die Schichten übernommen. Das hat umgehend dazu geführt, dass sich die Gewerkschaften empören und von "pulverisieren" des Effektes sprechen. Sie sagen sogar, dass dies einen negativen Einfluss auf die Sicherheit habe. Warum sie ihren Chefs weniger zutrauen, lassen sie offen. Klar, ein Streik der nicht stattfindet, hat keinen Effekt.
Es ist immer noch unklar, wie sich das auf die weiteren Schichten der Fluglotsen auswirken wird. Es steht ja nicht unlimitiert Personal zur Verfügung. Deshalb bleibe ich bei der derzeitigen Unsicherheit dabei, vermeiden Sie wenn möglich die nächsten Montage Flugreisen von und nach La Palma.
Interessant, man muss die Meldungen fast suchen, kaum wird was vom Fluglotsenstreik berichtet. Es hat sich aber offensichtlich nichts mehr getan bei den Fluglotsen der privatisierten Flughäfen, darunter La Palma. So wird es morgen Montag von 00h bis 24h zum Streik kommen. Morgen sind 22 Landungen geplant, zwei aus Madrid, die restlichen 20 interinsulär. Diese Flüge werden wohl alle ausfallen. Auf den Kanaren sind auch die Flughäfen von El Hierro, Lanzarote und Fuerteventura betroffen.
Die letzte Lesung im Zyklus der Vulkanbücher steht nun. Sie findet am 13. Februar um 20 h im schönen Teatro Chico in Sta. Cruz statt. Erneut haben wir einen anderen musikalischen Rahmen. Nieves Hernández Leal wird die Veranstaltung auf dem Akkordeon begleiten.
Es lesen die Autoren Lucía Rosa González aus ihrem Buch, Diario de un volcán und ich aus dem Tagebuch Erupción volcánica en la isla de La Palma. Weil Gudrun Bleyhl an keinen Lesungen mehr teilnimmt, liest ihre Verlegering, Claudia Gehrke, aus dem Buch Edad de lava.
Wir freuen uns, viele Gäste an dieser Veranstaltung begrüssen zu können. Die Veranstaltung ist wieder zweisprachig, Deutsch und Spanisch, der Eintritt ist frei.
Montag, 13. Februar 2023
um 20h
Teatro Chico, Sta. Cruz de La Palma, C. Díaz Pimienta, 1
Erneut wurde die Messeinrichtung in Puerto Naos attackiert. Diesmal wurde ein elektronisches Teil das die Vernetzung der Messgeräte sicherstellt beschädigt, das meldet die IGN. Es fällt erneut eine Serie von Messungen aus. Das ganze hilft niemandem, ist einfach nur Dumm, aber auch das Resultat von Kommunikationsvakuum und Planlosigkeit. Einige Einwohner von Puerto Naos, die man einfach im Regen stehen lässt, sind bis zum Letzten frustriert und lassen diese Wut jetzt an den Messgeräten aus, dem einzigen was im Moment zuverlässig kommunizieren würde...
Gestern Nacht hat ein Dieb in Las Tricias mit der Methode Verdecktes Gesicht und Messer eine alleine lebende Frau überfallen und ihr über 2.000 € gestohlen. Geistesgegenwärtig hat die Frau das Gespräch mit dem Dieb aufgenommen. Der Akzent des Mannes wurde als "Puntagordero" identifiziert. Man weiss so, in welcher Region man suchen muss, noch besser, ein befreundeter Puntagordero hat mir jetzt gerade gesagt: "Als ich die Aufnahme hörte, wusste ich sofort, wer der Dieb ist".
Auf einer kleinen Insel haben Diebe eben doch kurze Beine.
Vor zwei Wochen wurden auch im Bereich Puntagorda aus verschiedenen Fincas rund 1.500 Kilo Avocados gestohlen.
Den Plan für die Umfahrungsstrasse habe ich nun auch zusammen geschustert. Da es sich um eine sehr schlechte Kopie handelt, habe ich verschiedene Markierungen zur Orientierung eingefügt. Die Umfahrung kann grob in zwei Teile unterteilt werden.
1.) Schlachthof - Polideportivo
2.) Polideportivo - Los Llanos
Der Vorschlag für den ersten Teil entspricht dem der im Jahr 2008 vorgelegten Umfahrungsstrasse.
Diese soll beim Schlachthof beginnen, dann hinter dem Restaurant La Cascada durch Tacande de Arriba gehen, die Straße La Era kreuzen und weiter bei der Einfahrt der Straße Gamez mit einer riesigen Kurve zum Polideportivo El Paso führen. Dort ist ein Kreisverkehr geplant.
Der Vorschlag für den zweiten Teil sieht eine bisher noch nicht vorgestellte Linienführung vor, die dann direkt vom Polideportivo El Paso, durch das vom Feuer 2021 betroffene Gebiet, hinunter bis zum Kreisverkehr von Los Llanos führt. Um die Höhendifferenz von gut 200 m zu überwinden sind 6 Kurven von rund 180° geplant. Zwei dieser Kurven sollen nördlich der Überbauung CELTA durchführen. Die Straßenführung führt direkt unterhalb der Tasca Catalina durch. Wo die weiteren Kurven genau liegen, kann ich mit dem schlechten Kartenmaterial nicht genau ermitteln.
Kaum ein Tag vergeht ohne Meldung über Steinschläge. Im Moment kommen diese hauptsächlich aus dem Norden wo sich aufgrund des Regens viel Material gelockert hat.
Man muss derzeit auf vielen ausgesetzten Straßen jederzeit damit rechnen, dass Steine und Geröll auf der Fahrbahn liegt.
Wir sprechen etwas über Straßenbau. Heute stelle ich den Plan für die Straßen über die Coladen vor, später beschäftige ich mich mit der Umfahrungsstrasse von El Paso.
Im obenstehenden Plan welcher unter dem Titel "Recuperación La Palma" publiziert wurde, sind folgende Straßen neu aufgeführt.
Küstenstraße
im Westen der Montaña Todoque und La Laguna.
Diese Straße beginnt im Zentrum von Tazacorte und verbindet sich dann nach Las Norias auf der alten Colada de San Juan mit der bestehenden Straße nach Puerto Naos. Sie soll im April 2023 fertiggestellt sein.
Straße La Laguna - Las Norias
Diese bereits seit Juni 22 in Betrieb stehende Straße wird weiter ausgebaut. Wann asphaltiert werden kann ist aufgrund der heissen Stellen noch nicht klar. Die Straßenbeleuchtung wurde am Freitag 20.1.2023 fertiggestellt.
Verbindungsstrasse Kreisel Sombrero zur Straße nach La Laguna
Diese Straße ist über die Lavafelder geplant und wird die Fahrt von El Paso nach Puerto Naos deutlich verkürzen. Sie mündet dann in den großen bereits fast fertiggestellten Kreisverkehr südlich von Zentrum La Laguna.
LP02 Kreisel Sombrero - San Nicolas
Diese Verbindungsstraße von El Paso nach Fuencaliente, erscheint nun wieder auf einem Plan. Ursprünglich wurde diese Straße als erste Notstrasse kolportiert, diese Pläne wurden aber später zugunsten der westlicheren und deutlich längeren Straße La Laguna - Las Norias verworfen. Gerüchte zufolge aufgrund der vielen heissen Stellen. Dies wurde aber nie offiziell so kommuniziert.
Noch sehr rudimentär kommt er daher, ein erster Vorschlag der Experten wo denn überhaupt noch gebaut werden sollte.
In der obenstehenden Grafik sind zwei noch aktive Risse in rot eingetragen auf welchen nicht empfohlen wird Gebäude zu bauen und dann eine in hellem Ocker eingetragene Zone auf der, unter Vorbehalt einer endgültigen Meinung der IGME, gebaut werden könne.
Was in der Grafik auffällt, die ockerfarbige Fläche umfasst mehr nicht betroffenes Gebiet was assoziiert, dass die Wissenschaftler die Lavafelder kaum in einen Neuaufbau einbeziehen wollen, das erstaunt aber nicht weiter, spricht man mit Vulkanologen, möchten die am liebsten alles schützen. Die Politik wird hierzu auch noch was zu sagen haben..
Flugreisen am 30. Januar und den darauf folgenden weiteren 4 Montagen, also dem gesamten Februar, inklusive dem Día de los Indianos, könnte schwierig oder unmöglich werden.
Die Gewerkschaften haben nach erfolglosen Verhandlungen beschlossen die Flughäfen von La Palma, A Coruña, Alicante-Elche, Castellón, Cuatro Vientos, El Hierro, Fuerteventura, Ibiza, Jerez, Lanzarote, Lleida, Murcia, Sabadell, Sevilla, Valencia und Vigo zu bestreiken.
Es kommt offensichtlich etwas Bewegung in die Unterstützungszahlung des Gobierno de Canarias von 30.000 Euros welche für Familien versprochen wurde die ihr primäres Wohnhaus verloren haben. Diese Zahlung habe sich durch administrativen Aufwand verzögert sagte der Präsident der Kanarischen Inseln, Victor Torres, gestern. Die Auszahlungen sollen im Februar vorgenommen werden.
Torres betonte, dass für 531 Familien die Miete gezahlt wurde, dass 150 Familien dank des im Dezember letzten Jahres verabschiedeten "beispiellosen" Gesetzesdekrets bereits ihre neuen Häuser auf dem Land (suelo Rustico) planen oder bauen konnten und dass insgesamt 829 Familien im Rahmen einer auf den Inseln noch nie dagewesenen öffentlichen Reaktion nach einer Naturkatastrophe Wohnbeihilfen erhalten.
Es geht alles sehr langsam, das darf man sehr wohl kritisieren. Vielleicht sagen aber beide Seiten nicht immer alles sagen beim "Politspiel", denn Torres versicherte, dass den Betroffenen in einem Brief mitgeteilt wurde, warum sich die Auszahlungen verzögern. Bis heute hat mir keiner darüber berichtet.
Es gibt auch rechtlich komplexe Fälle zu lösen. So sind unter denjenigen die das Haupthaus verloren haben auch 30 Frauen deren Haus aber immer noch den verstorbenen Ehemännern gehört, der Erbgang also nicht korrekt abgeschlossen war und diese nichts erhalten haben.
Der Minister der Präsidentschaft, Félix Bolaños, sagte gestern, dass die spanische Regierung in 16 Monaten 500 Millionen Euro für den Wiederaufbau von La Palma mobilisiert habe, wovon 24.000 Menschen profitiert haben und fügte hinzu, dass mit den Beiträgen der kanarischen Regierung und des Cabildo der Gesamtbetrag 670 Millionen erreicht habe.
Es ist viel Geld im Spiel, hoffen wir, dass der größere Teil am richtigen Ort ankommt.
Die gestrige Demonstration wurde von vielleicht 300 Personen besucht, wenig wenn man bedenkt, dass in der ersten Phase der Eruption 7.000 Menschen evakuiert wurden.
Die Forderungen bleiben bestehen, immer noch haben viele Vulkanopfer weder die staatliche, noch die versprochene regionale Unterstützung erhalten. Dazu kommt, dass Enteignungen auf ein Gesetz der Zeit von Franco basieren und mit 60 cent pro Quadratmeter vergütet werden sollen. Ein weiterer Punkt, dass versprochen wurde, Vulkan und Lavafelder nicht unter Schutz zu stellen und nun Pläne auftauchen wonach um die 70% geschützt werden sollen. Die Politiker haben unter dem Druck viel versprochen und wenig eingehalten.
Heute findet um 17h im Museum Benahoarita in Los Llanos ein Treffen mit hohen spanischen Politikern statt. Eingeladen sind nur die Präsidenten der Vereine der Vulkanopfer. Das hat man auch kritisiert und will sich nun heute um 17h vor dem Museum einfinden.
Die verschiedenen Vereine möchten mehr Leute motivieren sich für deren Anliegen einzusetzen. Sie hoffen einen Anlass organisieren zu können an welchem die erwähnten 7.000 Menschen teilnehmen werden. Da hoffe ich, dass das möglich sein wird.
Letzte Nacht lief ein Nackter in Puerto de Tazacorte herum und suchte "amigo Andy". Die Polizei hat den hüllenlosen Herrn dann dingfest gemacht, wobei mit dem nun auf dem Boden liegenden, nackten und offensichtlich verwirrten Mann, ein etwas bizarrer Dialog entstand.
Guardia Civil (GC): "Quieto, ok, ok"
Nackter: "Kill me"
GC: "quieto"
Nackter "Kill me"
GC:"No kill me, tu hospital"
Nackter: "Kill me"
GC:"relax, relax"
Sie haben es nicht immer leicht, die Guardia Civil und stehen auch unter etwas bizarren Umständen ihren Mann/Frau.
Das Video, welches auf der Insel durch die sozialen Netzwerke "rennt", werde ich aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht teilen und hoffe, dass der Mann den Andy, seine Kleider und den Verstand wieder gefunden hat.
Zum Reservieren im Kalender:
Die letzte Lesung in unserem Zyklus der drei Vulkanbücher findet am
Montag 13. Februar um 20 h im
Theatro Chico in Sta. Cruz de La Palma statt.
Weitere Informationen folgen.
Die Installation der Straßenbeleuchtung soll morgen Freitag, 20.1.2023 abgeschlossen sein sagte der Vizepräsident, Borja Perdomo, gestern.
Damit wird ein weiteres Teilprojekt der Straße beendet. Am Schluss wurden seit 1. Dezember 128 Straßenlampen auf dieser Strecke installiert, alle mit Solarenergie betrieben.
Die Arbeiten an der Fahrbahndecke und den Leitplanken werden nun fortgesetzt. Das Cabildo weist darauf hin, dass die Straße noch im Bau ist, so dass das Halteverbot auf der Straße und das Verbot für Fahrrädern und Fußgängern sowie die Überwachung der Straße beibehalten werden.
Zum Wetter gehören auch die vielen gemeldeten Erdrutsche. In manchen Gebieten ist die Erde schon gut mit Wasser gesättigt. Gestern Abend hat sich beim Tunnelausgang auf der Westseite ein grosser Erdrutsch ereignet, der den Einsatz von Polizei und Räumungsmannschaften erforderte. Zum Glück ist auch bei diesem Zwischenfall niemand zu Schaden gekommen.
Mit Wetter geht es weiter. Der Januar bringt die tiefsten Temperaturen auf der Insel, heute morgen um 8:17h war es in Tacande nur 9,1°C "warm", das ist der bisherige Kälterekord auf dieser Höhenlage im Winterhalbjahr 2022/2023. ElApuron meldet, dass es heute auf dem Roque Niederschläge in Form von Schnee geben kann. Daran glaube ich eher nicht, die Luftmasse über 2.000 m ist nämlich gemäss allen Modellen so trocken, dass es dort oben heute gar keine Niederschläge geben kann. In den unteren Lagen des Nordosten und Osten aber schon. Im Tagesverlauf wird in den tieferen Höhenlagen mit Passat viel Feuchtigkeit nach La Palma verfrachtet, das wird im Osten zu Regen führen.
Heute beginnt der Tag, speziell im Westen, noch sehr sonnig, gegen Mittag lässt die Thermik die Feuchtigkeit aufsteigen und es bildet sich auch im Westen eine Thermikwolke mit Basis auf rund 1.000 m. Weil die Inversion sehr hoch ist, kann diese Feuchtigkeit bis auf rund 2.000 m aufsteigen und dann auch im Westen lokal zu Niederschlägen führen.
Diese Wetterlage, mit Niederschlägen hauptsächlich im Osten, bleibt noch bis zum 24. Januar bestehen.
Bild: Twitter von Borja Perdomo.
Charco Verde ist historisch immer wieder für seine vulkanischen Quellen erwähnt worden.
Über eine dieser Quellen schrieb Francisco Escolar y Serrano (1775-1826): "Sie hat einen bitteren und etwas adstringierenden Geschmack und unterscheidet sich von den anderen dadurch, dass sich an den Stellen, an denen sie vorbeifließt, kein Eisenocker ablagert. Wenn die Flut steigt, sprudelt die Quelle, die zahm ist, in einem Strahl hervor, ein Gitter wird über die Wasseroberfläche gelegt und der schwefelhaltige Gestank, den sie verströmt, ist dann so schädlich, dass er denjenigen, die in dem Brunnen, in dem das Wasser entsteht, eingeschlossen sind, Kopfschmerzen und starkes Schwitzen verursacht, so dass sie die Hilfe eines anderen brauchen, um wieder herauszukommen".
Der bittere Geschmack kommt wahrscheinlich von Magnesiumsulfat (Bittersalz), etwas, das ich auch in der Quelle in der Caldera, bei Dos Aguas nach der Vulkaneruption feststellte, auch das Wasser dieser Quelle war ab und zu bitter, letzte Woche nicht mehr.
ElApuron listet historischen Beschreibungen der Quellen von Charco Verde auf und diese lassen erahnen, dass die von Fernández et al. im Dezember 2022 beschriebene Magmakammer zwischen El Remo und Charco Verde schon sehr lange besteht und zu Ausgasungen führte. Etwas das beim Bau von Puerto Naos mit seinen Tiefgaragen schlichtweg nicht berücksichtigt wurde, nun jedoch mit der Eruption wieder in das Rampenlicht kommt. Die Argumentation "die Gase waren schon immer da" greift dennoch zu kurz, denn es wurden in Tiefgaragen post eruptiv auch extrem hohe Werte von über 100.000 ppm gemessen und wenn diese schon vor der Eruption so hoch gewesen wären, hätten wir mit Sicherheit Zwischenfälle gehabt.
Wenn wir die Küste und damit Puerto Naos und La Bombilla wieder bewohnen wollen, dann kann die Strategie deshalb aber nicht die sein, sich an CO₂ Grenzwerte von 701 ppm festzukrallen, sondern einen intelligenten Umgang mit der vulkanisch beeinflussten Situation zu finden und dazu gehören alle Massnahmen die zu einer Reduktion der CO₂ Konzentrationen führen und ein unkompliziertes Überwachungssystem, ein Plan eben :-)
Wie immer während den letzten Monaten findet auch an diesem 19. Januar - 14 Monate nach Ausbruch - eine Demonstration der von der Vulkaneruption betroffenen statt.
Donnerstag, 19. Januar 2023
20h, Plaza España Los Llanos
Es gibt noch unendlich viel zu erledigen ein gerechterer und schnellerer Wiederaufbau wird gefordert. Dazu gehört auch:
- Eine fairere Regelung zu Enteignungen. Es wird der Landpreis vor der Eruption eingefordert.
- Die Auszahlung der versprochenen 30.000 Euro vom Gobierno de Canarias.
-Mitarbeit der betroffenen in allen Kommissionen die ihre Rechte betreffen.
Ein Video dazu ist auf Facebook publiziert worden.
Im Norden ist der Ausbau der LP-01 geplant um Garafia besser an den Rest der Insel anzuschliessen. Die Meinungen gehen wie immer bei solchen großen Projekten auseinander. Die Gegner argumentieren mit dem Landschaftschutz, geplanten Enteignungen und den hohen Kosten pro Kopf der Bevölkerung. Die Befürworter argumentieren damit, dass der Norden endlich besser an den Rest der Insel angebunden werden muss, um wirtschaftlichen Aufschwung zu bringen, bei Notfällen besser gewappnet zu sein und die Abwanderung zu stoppen.
Beide Gruppen sind bei Change.org auf Stimmenfang und wahrscheinlich auch angesichts dieses Druckes findet am 19. Januar um 16:30h eine Informationsveranstaltung in San Antonio statt.
Ich selber halte mich aus der Diskussion raus. Das ist eine Angelegenheit, welche die betroffenen Menschen im Norden besser beurteilen können und diese sollten sich am besten direkt an der Informationsveranstaltung äussern.
Gestern ereignete sich ein weiterer Steinschlag. Diesmal im Norden auf der LP-109, der gerne von Touristen befahrenen "Panoramastraße". Der Felsbrocken soll im Bereich des Mirador de Gallegos, also kurz vor Barlovento auf der Straße liegen. Es wird wohl ein paar Tage dauern, diesen riesigen Brocken wegzuschaffen.
Der Kiosko Volcánica auf der großen Plaza in El Paso, gegenüber dem Ayuntamiento, hat nun nach den Festtagen klare Öffnungszeiten.
Diese sind:
Von 09h - 22h
Mittwoch und Donnerstag geschlossen und am Sonntag von 9 bis 17h.
Laly, die Besitzerin der Bar Bucanero in Puerto Naos, freut sich auf jeden Besuch.
Der Kiosk verfügt über eine kleine Speisekarte die Saisonal angepasst wird. Im Moment gibt es Hühnchen mit Gemüse, auch Auberginen, Manchego Käse mit Schinken, Huevos Rotos und ein paar weitere Köstlichkeiten. Auch für einen Kaffee kann man vor - oder nach dem Einkauf kurz bei Laly vorbei schauen. Auch der Barraquito sieht sensationell aus.
Was man auf La Palma in Restaurants und auf der Straße sah, bestätigt sich:
Mit Ausnahme von La Palma schlossen alle Inseln den Monat Dezember mit positiven Zahlen, verglichen mit Zahlen vor Covid ab. Auf Lanzarote kamen 228.000 Touristen (+10,3 %), auf Fuerteventura 188.611 (+14 %), auf Gran Canaria fast 381.000 (+1,4 %) und auf Teneriffa 523.290 Besucher (+10 %).
Die Insel La Palma ist nach dem Ausbruch, der fast 25 Prozent der Unterkünfte auf der Insel zerstörte, weiterhin im Minus. Im vergangenen Monat kamen nur 10.471 Touristen auf die Isla Bonita, 43,6 % weniger als 2019. Wir verloren im Dezember 8.000 Besucher, das entspricht 55 vollen Airbus A320.
Die verlorenen Unterkünfte kann man aber nicht alleine für den Rückgang verantwortlich machen, das sieht man nicht nur an den Zahlen (minus 25% Unterkünfte, minus 44% Besucher). Das permanente negativ Marketing mit dem Label "toxische Gase", eine INVOLCAN die zwar im Konjunktiv, aber sehr laut mögliche Ausbruchszenarien in den nächsten 50 Jahren äussert, die dann von der Boulevardpresse dankbar aufgenommen werden und eine Regierung die kaum kommuniziert und richtig stellt, haben sicher auch zum Rückgang beigetragen.
Auf der LP-1 in Nordteil von Sta. Cruz kam es heute früh zu einem Steinschlag. Dieser beschädigte auf dem unter der Straße liegenden Parkplatz 6 Autos. Zum Glück nur Sachschaden.
Brand in La Grama
Letzte Nacht ist in den Industriehallen in Los Guinchos ein Brand ausgebrochen. Dieser konnte mit Mühe unter Kontrolle gebracht werden. Eine Werkhalle ist ausgebrannt. Das erinnert an den Brand im Casa Chico im Jahr 2007, bei welchem die gesamte Halle ausbrannte.
Erdbeben mbLg 2,1
Gestern wurde, verglichen mit der Vorwoche etwas mehr Erdbebenaktivität auf La Palma registriert. Vorallem ein Beben der Stärke 2.1 in 8 km Tiefe hat die Statistik leicht angehoben. Alle weiteren Parameter, Deformation, Tremor, gesamt freigegebene Energie, zeigen keine Veränderung und es handelt sich offensichtlich um den noch lange andauernden Abkühlungs- und Beruhigungsprozess.
Küstenstraße
Die zweite Nord - Süd Verbindung, die Straße an der Küste, also westlich der Montaña La Laguna und Todoque soll nach Einschätzung der Bauherrschaft Ende April fertiggestellt sein.
Dieser Abschnitt 1 der Küstenstraße ist etwa 4,8 Kilometer lang und verbindet Las Norias mit der LP-215 in Tazacorte. Es handelt sich um eine zweispurige Straße mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Zusätzlich zu dieser Straße werden mehrere Quer- und Parallelstraßen zur neuen Straße gebaut, um den Zugang zu den isolierten Häusern und Plantagen zu ermöglichen, die mitten in den Lavaströmen stecken.
Involcan / Puerto Naos La Bombilla
Die Involcan wehrt sich wehement gegen öffentliche Anschuldigungen der Anwohnervereinigung JARACO für Puerto Naos / La Bombilla. Deren Präsidentin, Conchi Jaén, eine glühende Verfechterin der "es gibt keine Gas-Theorie" beschuldigt die Vulkanologen sie würden Daten fälschen und verändern. Dafür hat sie aber keine Beweise vorlegen können.
In dieser Bürgervereinigung haben sich hauptsächlich die "Negationisten" vereinigt, also Personen die glauben, dass es gar keine Ausgasung gebe, oder dass diese nicht vom Vulkan, sondern von den Abwasserkanälen kommen würden. Sie proklamieren auch öffentlich, dass man Puerto Naos und La Bombilla problemlos wieder bewohnen könnte und legen als Beweis Messungen mit CO₂ Messgeräten vor, die in verschiedenen höher gelegenen Wohnungen gemacht wurden und normale Resultate zeigen.
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich mal wieder dazwischen. Mit viel Wille und einem Plan könnte man wahrscheinlich Teile von Puerto Naos bereits jetzt bewohnen, für ganz Puerto Naos und La Bombilla sehe ich im Moment noch kein Licht am Ende des Tunnels. Es gibt einfach noch sehr viele Unbekannte im System. Neben den starken Schwankungen der CO₂ Konzentrationen und anderen Gasen wie CO oder SO₂ wird auch Radon gemessen. Dieses natürlich vorkommende, aber radioaktive Gas, zeigt in Puerto Naos eine leichte Erhöhung, die Konzentrationen liegen aber meist unter der Alarmschwelle von 300 Bq/m³. Vor ein paar Tagen, am 27. Dezember, wurde an verschiedenen Stationen ein kurzer Peak von über 6.000 Bq/m³ gemessen. Seitdem sind die Werte wieder unter 300 Bq/m³. Die Vulkanologen haben dafür noch keine Erklärung.
Der Kleinkrieg der Involcan und Juaraco kann auf deren Facebook Seiten nachgelesen werden. Details mag ich nicht schildern, denn unsere Energie sollte für Pläne die was positives bewirken verwendet werden.
Das Cabildo hat einen Plan für den Zugang nach Puerto Naos und La Bombilla publiziert.
Mit folgendem Link gelangen Sie direkt zu dieser Information.
Man benötigt auch weiterhin einen QR Code den man hier beantragen kann.
Ein Gericht hat entschieden, dass die Behörden mehr Information zu den Entscheiden innerhalb der Notfallorganisation PEVOLCA kurz vor der Vulkaneruption liefern müssen. Anwohner hatten verlangt, dass sämtliche Dokumente der Sitzungen publik gemacht werden, um zu sehen, warum die Ampel zum Zeitpunkt der Eruption immer noch auf gelb stand und warum die Leute in El Paraíso, dem Ortsteil über welchem der Vulkan ausbrach, nicht an die am 18. September 2021 abgehaltene Informationsveranstaltung eingeladen wurden.
Das ist nur ein Teilerfolg und wir werden in zwei Wochen sehen, welche zusätzlichen Informationen von den Behörden geliefert werden.
Im Osten hat ein Blitzschlag vor einer guten halben Stunde den Router und andere elektrische Geräte der Shell Tankstalle (La Grama) lahmgelegt. Das Tanken ist dort im Moment nicht mehr möglich.
Eine erst kleine Errungenschaft, sie wird aber vielleicht zu Recht groß angekündigt: e-distribución, die Tochtergesellschaft von Endesa welche für das Stromnetz zuständig ist (Distribuidora), hat ein 1,5 km langes Stromkabel von Cruz Chica nach La Laguna in die Erde verlegt und nun in Betrieb genommen. Es handelt sich um einen weiteren Schritt in Richtung des Ziels, die vom Vulkan zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen und die Netzstabilität durch eine Ringleitung zu garantieren. Die Stabilität wird derzeit mit den zwei Notstromgruppen von 9 MW in Los Llanos und 4 MW in Las Manchas provisorisch sichergestellt.
Die Vulkaneruption hat 130 Kilometer Stromleitungen zerstört, damit 85 Hochspannungsmasten, 1.500 Holzmasten und 19 Verteilzentren. e-distribución hat das Ziel die Ringleitung bis Ende 2023 fertiggestellt zu haben.
Die Autopsie des Mannes der während der Vulkaneruption in Las Manchas am 13. November 2021 tot aufgefunden wurde, ist nun publik geworden. Er ist infolge einatmen von den toxischen Gasen Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid gestorben. Es ist fast sicher, dass diese Meldung nun zu einem langen juristischen Ringen um die Verantwortung führen wird und die Politiker noch vorsichtiger werden lässt was wiederum schlecht für eine Öffnung in Puerto Naos und La Bombilla sein könnte obschon in diesen beiden Orten kaum toxische Gase sondern hauptsächlich Kohlendioxid gemessen wird.
Es wird ein interessanter 2. Januar. Die Luftmasse welche bei uns angekommen ist, verfügt nicht mehr über die "Winterinversion" die sich normalerweise auf rund 1.000 m befindet und ein weiteres Aufsteigen der feuchten Meeresluft verhindert. Die Luft ist so geschichtet, dass sich vereinzelt auch sehr hohe Wolkentürme aufrichten können, die dann zu lokalen Gewittern führen. Nur der ab 3.000 m stark werdende Nordwestwind könnte diese Wolken dann in der Höhe wegblasen.
Heute kann also mal wieder alles und nichts passieren, ein schwieriger Tag für Prognosen, ein guter Tag um die Entwicklung direkt zu beobachten.
In die Caldera würde ich heute nicht, und eine Regenjacke einpacken, das würde ich auf jeden Fall.
Heute stellte ich fest, dass das Cabildo endlich alle Werte der verschiedenen Stationen in La Bombilla und Puerto Naos öffentlich publizieren. Das ist ein guter Schritt in die Richtung von mehr Transparenz und weniger Konspiration. Ich fand noch Fehler, was bei einem so großen Projekt nicht sonderlich verwundert und sicher keine schlechten Absichten darstellt. Meine Station in der Flugschule, die LPA21, wird mit einem Durchschnittswert von 16.700 ppm in der letzten Woche aufgeführt, die richtigen Werte sind aber 3.500 ppm letzte Woche und 6.700 ppm in der vorletzten Woche.
Ich begrüsse diesen Schritt in mehr Transparenz sehr.
Ein Mann wird in einem Flugzeug neben ein kleines Mädchen gesetzt.
Der Mann wendet sich ihr zu und sagt: "Wollen wir uns ein wenig unterhalten? Ich habe gehört, dass Flüge schneller vorüber gehen, wenn man sich mit anderen Passagieren unterhält."
Das kleine Mädchen, welches eben sein Buch geöffnet hatte, schloss es langsam und sagte zu ihm: "Über was möchten Sie sich denn unterhalten?"
"Oh, ich weiß nicht", antwortete er, "Wie wär`s mit dem Thema Corona?"
"OK", sagte das Mädchen, "Dies wäre ein interessantes Thema! Aber erlauben Sie mir zunächst noch eine Frage: Ein Pferd, eine Kuh und ein Reh essen alle dasselbe Zeug: Gras. Doch das Reh scheidet kleine Kügelchen aus, die Kuh einen flachen Fladen und das Pferd produziert Klumpen getrockneten Grases. Warum, denken Sie, dass dies so ist?"
Der Mann denkt darüber nach und sagt: "Nun, ich habe keine Idee."
Darauf antwortet das kleine Mädchen: "Fühlen Sie sich wirklich kompetent genug über Corona zu reden, wenn Sie beim Thema Scheiße schon überfordert sind?"
Schon lange habe ich nichts mehr über COVID-19 geschrieben. Die Behörden informieren auch spärlich und es werden nur noch Daten von über 60 jährigen Patienten publiziert.
Auf den Kanaren wurden 746 neue Fälle registriert diese waren im Altersbereich von 67 - 94 Jahren. Derzeit befinden sich 101 Menschen auf den Kanaren wegen des Coronavirus im Krankenhaus, davon neun auf der Intensivstation und die übrigen 92 auf der Krankenstation. Alle Patienten weisen verschiedene Vorerkrankungen auf. Der IA/7 in dieser Gruppe ab 60 Jahren beträgt 149,2. 12 Patienten sind an der Infektion verstorben. Davon 10 auf Teneriffa und je ein Patient auf Gran Canaria und La Palma.
Über welchen Zeitraum diese Daten erhoben wurden ist nicht klar kommuniziert worden.
Eine weitere Studie wurde vor einer Woche von Fernández et al. publiziert. Es wurden darin über einen langen Zeitraum erhobene Satellitendaten ausgewertet.
Die Studie hat den Titel: Entwicklung der oberflächennahen magmatischen Intrusion unter La Palma vor und während des Ausbruchs 2021
Die Studie bringt den Nachweis, dass von der oberen Magmakammer in einer Tiefe von rund 15 km Magma aufgestiegen ist und sich im Bereich zwischen La Bombilla und El Remo in einer Tiefe von 1 - 2 km sammelte (s. Bild oben und Bild 2).
Von dieser nicht tiefen Magmakammer haben sich drei Arme weiter bewegt (Bild 2).
Der eine Arm in einem 90° Winkel von der Klippe in Richtung Meer, der zweite in der Mitte führte zum Ausbruch beim Cabeza de Vaca und der Dritte Arm stiess in Richtung Mendo vor. Dieser wie der erste konnte zu wenig Auftrieb erreichen, um bis zur Oberfläche vorzustossen.
Diese recht oberflächennahe Magmakammer, mit einem Radius von ~1,5 km, führte zu Geländeaufblähungen (rot), zu Absenkungen (gelb) und zu einem Rutsch (grün).
Der Rutsch im Bereich des Vulkankonus bis nach La Bombilla und die Absenkung südlich La Bombilla scheinen entsprechende Gänge geöffnet zu haben, durch welche nun das Magma dieser nur 1-2 km tiefen Blase hauptsächlich CO₂ ausgast.
Ich bin beeindruckt, wie durch mathematische Modelle, Supercomputer, Satelliten und Oberflächendaten aber auch über Daten von Erdbeben immer genauere Analysen gemacht werden können und man so etwas in den Boden "schauen" kann. Es werden sicher weitere interessante Studien folgen die unser Wissen über Vulkane und ganz spezifisch über La Palma erhöhen.
Heute wird die spanische Regierung die letzte Sitzung der Minister des Jahres abhalten. Darin ein Traktandum, um neue Maßnahmen zu beschließen, die zur Erholung der Isla Bonita und ihrer Bevölkerung beitragen sollen. So wird die Regierung von Pedro Sánchez die Steuerbefreiungen und die Aussetzung der Hypothekenzahlungen für die vom Vulkanausbruch Betroffenen um weitere sechs Monate verlängern.
Diese Maßnahme ist Teil des Maßnahmenpakets, das der Staat im Rahmen des dritten Anti-Krisen-Plans umsetzen wird, um die wirtschaftliche Belastung der Familien, die durch den Vulkan ihr Eigentum verloren haben, zu lindern.
Darüber hinaus wird der Staat die Steuervergünstigungen bei der Grundsteuer (IBI) und der Steuer auf wirtschaftliche Tätigkeiten (IAE) verlängern und den Status des Beihilfeempfängers für materielle Schäden am gewöhnlichen Wohnsitz auf diejenigen ausdehnen, die ein Nutzungsrecht an dem betroffenen Haus besitzen, ohne dass ein Mitglied der Familieneinheit Eigentümer der Immobilie sein muss.
Die ERTEs, die sich aus den durch den Vulkanausbruch verursachten Situationen höherer Gewalt ergeben, werden ebenfalls verlängert und bieten nach wie vor Schutz für zahlreiche Arbeitnehmer auf der Insel, die ihre Arbeit in ihren Unternehmen nicht wieder aufnehmen konnten.
Der Regen kam um 15h, auf dem Roque schneite es und La Palma befindet sich wie befürchtet jetzt fast im Zentrum des Tiefdruckgebietes und die meisten Regenfälle ziehen nun über Teneriffa. Die Prognose traf zu.
In El Paso sind von gestern bis jetzt [9:30h] 20 l/m² Regen gefallen
Montag 26. Dezember
Das Zentrum des Tiefdruckgebietest steht im Moment über La Gomera. Auf La Palma kommt in den untersten Schichten deshalb etwas Nordostwind auf. Auf 5.500m weht immer noch ein sehr starker SW Wind. Der meiste Regen fällt deshalb nun auf Teneriffa. Die Luftmasse bleibt auch bei uns sehr feucht und instabil und es wird immer den ganzen Tag lokal regnen.
Im Tagesverlauf verschiebt sich der Kern des Tiefdruckgebietes nach Westen und die Windrichtung dreht deshalb von NW au SW. Ab 18h nimmt die Windgeschwindigkeit kontinuierlich zu was sich wahrscheinlich kurz nach Sonnenuntergang in El Paso und später auch in Los Llanos mit Böen bemerkbar machen wird. Der SO Wind bringt dann in der Nacht auf den Dienstag trockenere Luft mit sich, es klar kurz auf bevor sich Calima bemerkbar macht und die Sicht wieder deutlich trübt.
Dienstag, 27.Dezember
Der Tag ist geprägt von Calima und im Lee und an den exponierten Stellen im Süden und Norden von sehr starkem Wind. Die Windstärke erreicht nach Sonnenuntergang die höchste Stärke. Das europäische Modell rechnet einen leicht abschwächenden Einfluss durch Teneriffa. Das globale Modell übertreibt wahrscheinlich etwas mit den 46 Knoten (85 km/h) auf 1.500 m. Trotzdem im Lee bilden sich böige Wirbel die auch 100 km/h erreichen können. Regenfälle sind seltener, aber speziell im Osten und Südosten nicht ausgeschlossen.
Mittwoch 28. Dezember
Die Windstärke nimmt zwar ab, bleibt aber mit über 20 kn auf 1.500 m noch immer so stark, dass es auf der Südwestseite der Insel zu föhnartigen Böen kommen kann. Der Calima geht nur leicht zurück. Auch am Mittwoch sind sich die Modelle nicht einig ob es regnen wird oder nicht. Ich tendiere im Moment eher dazu, dass es mit Calima weitgehend sonnig und trocken wird.
Die Front nähert sich langsam La Palma und wird heute Nachmittag erste Regenfälle bringen. Die AEMET hat drei Warnungen heraus gegeben.
Ab heute 12h für Regen
Ab morgen 11h für Calima
Ab morgen 12h für Wind
Die "Dreifaltigkeit" Regen, Calima, Wind, von allem etwas.
Regen
Heute werden bald Wolken aufziehen die die Sonne am Nachmittag ganz bedecken werden. In etwa um 15h sollte es spätestens regnen. Der Wind weht im Moment noch aus SW dreht aber beim Eintreffen der Front auf NW was El Paso ins Lee vom Muchacho und damit weg vom Regen bringen könnte. Einzelne eingelagerte Gewitterzellen sind möglich. In der Nacht dreht die Windrichtung weiter nach Nord und der Regen fällt mehrheitlich im Norden.
Calima
Am Dienstag 26.12. bleibt die Windrichtung bei Nord, es bleibt regnerisch und der Regen fällt weiterhin hauptsächlich im Norden durch die Staubewölkung. Weil die Wolken aber auch in grosse Höhe reichen werden sind Niederschläge auf der ganzen Insel möglich auch erneut einzelne, eingelagerte Gewitter. Der aufkommende Calima ist am Dienstagmorgen am stärksten und schwächt sich dann im Wochenverlauf langsam wieder ab.
Wind
Die Wetterdynamik bildet am Montag ein lokales Tiefdruckgebiet welches seinen Kern am Dienstag in den SW der Kanaren verschoben haben wird. Die Kanarischen Inseln, nun an dessen nördlichem Rand werden von starken östlichen Winden heimgesucht welche einen deutlichen Calima auf die Inseln blasen wird. Der ganze Dienstag wird vorallem auf der SW-Seite der Insel, also in El Paso, Las Manchas, Los Llanos stürmisch werden. Der starke SO, dann Ostwind wird in Barlovento und auch in Fuencaliente durch die Orographie abgelenkt und dabei noch beschleunigt. Die stärksten Windwerte werden für Dienstagabend mit 40 kn voraus gesagt. Das sind über 70 km/h und diese verursachen auf der windabgewandten Seite Böen die problemlos 100 km/h übersteigen können. Ab Dienstagmittag bläst der Wind vom Vulkan direkt nach Los Llanos. Der Regen hat hoffentlich die Asche etwas gebunden, so dass Staubstürme nicht wahrscheinlich sind. In windschwächeren Phasen wird es wahrscheinlich im Valle nach Schwefel riechen.
Es erwarten uns also regnerische und stürmische Tage und man tut gut daran, sein Haus / Apartment entsprechend vorzubereiten.
Ab Montagabend nimmt die Windstärke deutlich zu und erreicht am Dienstagmittag auf 1.500 m zwischen 30 und 40 kn (50 - 75 km/h) aus südöstlichen Richtungen. Trifft dies ein, wird es in El Paso, aber auch im weiteren Südwesten sowie sogar im südlichen Teil von Tijarafe richtig übel, denn das Tief hat die Inversion weggemischt und es besteht keine Sperrschicht. Der Wind kann also als Föhn im Westen runter blasen und sich dabei noch beschleunigen.
Die Wettermodelle tun sich schwer mit einer Prognose für die kommenden Tage. Höhenkaltluft wird als Trog weit in den Süden vordringen. Dieser Kaltluftkeil ist relativ schmal und je nachdem wo er sich dann genau befindet, kann eine andere Hauptwindrichtung aufkommen.
In einem sind sich drei Modelle einig: Am Sonntag Nachmittag und auch am Montag wird es regnen. Die Windrichtung scheint am Sonntag mehrheitlich westlich zu sein was im immer noch zu trockenen Westen den Regen bringen wird. Die Orographie der Insel verursacht einen Stau und erhöht damit die prognostizierte Regenmenge manchmal massiv.
Für Montag rechnen mehrere Modelle voraus, dass sich ein Tief mit Kernzone über La Palma bilden wird. Das wäre in Bezug auf den Wind gut, denn dann schläft dieser fast ein, in Bezug auf die Niederschläge aber schlecht. Genau im Zentrum regnet es meist am wenigsten, östlich vom Zentrum mehr. Auch am Montag werden die tiefsten Temperaturen erreicht. Auf 1.500 m sinken diese von heute 12°C auf etwa 4°C. Die Temperaturen liegen auf dem Roque de los Muchachos um den Gefrierpunkt und es könnte dort oben auch Schnee fallen oder sich Eisglätte bilden.
Also sicher ist, es wird regnen und es wäre jetzt noch Zeit, die Abflüsse von Asche zu reinigen und die beim letzten Regen festgestellten undichten Stellen nun abzudichten.
Der von einigen festgestellte Peak im RSAM Signal war bedingt durch Arbeiten am Sensor. Das hat mir nun auch Rubén López bestätigt.
Sie können selber eine Plausibilitätsprüfung durchführen, bevor auch nur die geringste Unsicherheit aufkommt:
- Gibt es eine Zunahme bei den Erdbeben?
- Werden Deformationen festgestellt?
Falls beide Fragen mit Nein beantwortet werden können, handelt es sich mit Sicherheit um ein menschgemachtes Problem. Genauso, wie letzte Woche geschehen.
Auch starke Regenfälle können ein Ansteigen des RSAM Signals bewirken. Das könnte am 25. Dezember so sein. Eine Wetterprognose werde ich noch publizieren.
Verschiedene Institutionen organisieren am kommenden 27. Dezember in San Antonio del Monte eine Informationstagung zum La Palma Schäferhund, dem Pastor Garafiano.
Die Abteilung für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Wohnungsbau der Kanarischen Regierung unter der Leitung von Sebastián Franquis übergab heute 27 Familien in der Gemeinde Los Llanos de Aridane ihre neuen modularen Häuser, die zur Behebung der durch den Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja auf La Palma verursachten Wohnungsnot angeschafft wurden.
Mit dieser Übergabe ist die Anschaffung von diesen Häusern zur Überganslösung abgeschlossen.
Die Regierung hat insgesamt 126 modulare Häuser für Familien, die durch den Vulkan ihr Zuhause verloren haben erworben und installiert. In Los Llanos neben Holzhäusern auch die Wohnungen in zwei zusammen gebauten Schiffscontainer, in El Paso wurden ausschließlich Häuser aus Holz aufgestellt.
Heute konnte ich die € 1.000, welche durch die Verkäufe des Buches "Erupción volcánica en la isla de La Palma" erwirtschaftet wurden, inklusive ein Buch an Esther, der Präsidentin von Benawara Bienestar Animales überreichen. Die Arbeit der Tierschützer geht weiter. Nachdem sie relativ rasch von ihrem Provisorium in Los Llanos weggehen mussten, konnten sie für die nächsten Monate eine Finca finden die den Tieren nun ein Heim gibt. Es ist keine definitive Bleibe, aber eine für sicher ein gutes Jahr. Esther und drei Mitarbeiterinnen kümmern sich um die vielen Tiere die immer noch kein neues Zuhause gefunden haben.
Die Spende wird für Tierfutter aufgebraucht. Weil immer noch keine Zuwendungen vom Staat an Tierschutzorganisationen geleistet werden, sind diese auch weiterhin auf Hilfe angewiesen. Wenn sie was spenden möchten, hier die Kontoinformationen:
Benawara, Bienestar Animal La Palma
Bankkonto: ES96 2100 7104 0002 0005 0887
Heute eröffnet Laly von der Bar Bucanero, Puerto Naos, ihren Kiosco Volcánica in El Paso auf der Plaza. Die Eröffnungsfeier findet von 13 h bis 19 h statt, von 17 h-19 h mit Musik von GrajaSound und Elvira.
Der Kiosk hat im Anschluss folgende Öffnungszeiten:
Freitag bis Dienstag 9 h - 22 h
Mittwoch und Donnerstag geschlossen.
Lesung Tazacorte
Mit in etwa 130 Teilnehmern war die Lesung in Tazacorte vom letzten Freitag ein großer Erfolg. Mit Lucía Rosa González und Roger Frey waren zwei Autoren auch persönlich präsent und konnten im Anschluss ihr Buch signieren. Flamenco entre Amigos gab dem Anlass einen würdigen musikalischen Rahmen. Weil Gudrun nicht anwesend war sprang Iosune Lizarte, die Sängerin von Flamenco entre amigos kurzfristig ein um die Texte aus dem Buch Lavasteinzeit auf Spanisch zu lesen. Das hat sie hervorragend gemacht!
Im Foyer wurde im Anschluss bei Wein und Sekt noch etwas parliert und am Büchertisch konnten verschiedene Werke erworben werden. Allen die da waren herzlichen Dank für das Kommen! Mir hat es ausserordentlich gut gefallen!
Puerto Naos
Ein wages Lichtlein am Horizont sehe ich. Nicht, dass die CO₂ Konzentrationen abnehmen, aber ich sehe endlich eine Bewegung in Richtung eines Planes. So hat der Regierungsbeauftragte für den Wiederaufbau, Héctor Izquierdo, angekündigt, dass im Staatshaushalt 3 Millionen Euro vorgesehen sind um mittels Bohrungen in Puerto Naos Gase abzuleiten.
Die erste Massnahme sei eine 20m tiefe Bohrung welche durch Involcan koordiniert würde, eine weitere bis in eine Tiefe von 45m, zur Salzwasserschicht, soll von IGN durchgeführt werden. Mit der zweiten Bohrung soll versucht werden, die Gase dann in das Meer umzuleiten.
Ob das erfolgreich wird, kann wahrscheinlich niemand sagen, aber endlich steht man nicht nur rum und misst Gase, sondern hat Geld und einen Plan um etwas zu versuchen. Diese Meldung verschwindet fast in der Presse, ich erachte das aber als einen wirklich großen Schritt vorwärts!
Posse um die Possos
Der pensionierte Physik- und Chemieprofessor, Francisco Pulido, vertritt immer noch die These, dass die CO₂ Emissionen in Puerto Naos von den Klärgruben stammen würden. Das hat dazu geführt, dass Involcan erneut eine Stellungnahme abgegeben hat. Die auf beiden Seiten geäusserten Gehässigkeiten lasse ich mal beiseite, das bringt nichts. Involcan hat aber das Gasvolumen berechnet. Um auf diese Menge CO₂ zu kommen, hätte die Population in La Bombilla und Puerto Naos 1.000 mal größer sein müssen. Wenn das Gas aus Possos kommen würde, wäre die Methan Konzentration auch deutlich höher als gemessen, wird weiter angeführt. Zusätzlich wurde Helium gemessen, ein Gas das klar vulkanischen Ursprung hat.
Mit diesen Ausführungen und Erklärungen sollte die Klärgrubentheorie eigentlich wissenschaftlich widerlegt sein, Francisco Pulido scheint das aber so nicht annehmen zu wollen.
Wird vor unseren Augen gerade ein Bestätigungsfehler vorgeführt? So bezeichnet man in der Kognitionspsychologie die Neigung, Informationen so auszuwählen, zu ermitteln und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen.
Der Erlös der spanischen Version "Erupción volcánica en La Isla de La Palma" geht wie verspochen vollumfänglich an Vulkanopfer.
Die Übersetzer und ich haben entschieden, dass eine erste Spende an Benawara Bienestar Animales geht, eine Tierschutzorganisation die sich während der Eruption in lobenswerter Art und Weise für die vielen Tiere, die auch Opfer des Vulkans wurden, eingesetzt. Benawara hat auch Tiere von Besitzern aufgenommen die in einem Hotel untergebracht wurden.
Heute habe ich an diese Organisation 1.000 Euro überweisen können. Nächste Woche werde ich mit Ester noch eine Symbolische Übergabe organisieren damit ich den Buchkäufern und damit Spendern auch ein Bild liefern kann.
Nun sind wir etwa 40 Euro im Minus, wenn wir heute Abend noch ein paar Bücher verkaufen ist das dann wieder ausgeglichen :-)
Den Bankbeleg finden sie mit diesem Link.
Nicht vergessen, heute Abend um 20h findet im Kulturzentrum von Tazacorte der letzte literarische Abend 2022 statt.
Es wird aus den folgenden Büchern gelesen:
Tagebuch eines Vulkans von Lucía Rosa González
Lavasteinzeit von Gudrun Bleyhl
Vulkaneruption auf der Insel La Palma von Roger P. Frey
Die Autoren Lucía Rosa González und Roger Frey lesen persönlich. Die bekannte Verlegerin des Konkursbuchverlags, Claudia Gehrke, liest aus Lavasteinzeit. Lucía Rosa und Roger signieren nach dem Anlass auch gerne ihre Bücher.
Der Anlass findet zweisprachig statt. Eintritt ist frei und für den würdigen musikalischen Rahmen sorgen Iosune Lizarte und Pedro Sanz mit "Flamenco entre amigos".
Vor einem Jahr um 22:21h UTC ist der Tremor verstummt, die Vulkaneruption welche die Insel La Palma 85 Tage und 8 Stunden terrorisierte und vielen Hab und Gut nahm, war vorbei. Ich schrieb am Abend noch folgendes:
[18:10h] Er führt uns mal wieder an der Nase herum, der Vulkan. Nachdem er uns mit lautem Brummen die Nacht und dann mit schlechter Luft den Morgen versaut hat, war er etwas milder gestimmt und der Tremor hat deutlich abgenommen. Seit etwa 17:30h ein erneuter "Sinnenwandel" der Tremor und auch die Lautstärke haben wieder deutlich zugenommen.
Gestern Mittag war die Reaktivierung schon heftig und IGN berichtete, dass Lavabomben bis 500m weg vom Krater geflogen sind. Das könnte die komischen Geräusche erklären die ich zwar hörte, aber keine Einschläge von Material sah.
In der Tat gab er am 13. Dezember 2021 noch einmal alles. Die Aschesäule erreichte an diesem Tag eine Höhe von 8.500 m bis am Abend der Tremor plötzlich verstummte und die Eruption dann am 26. Dezember endgültig als beendet erklärt wurde.
Im Ausland ist La Palma längst von den Schlagzeilen verschwunden. Zum Jahrestag des Eruptionsbeginns am 19. September wurden noch ein paar Reportagen gedreht. Nun ist ja wieder alles gut meinen viele. Doch leider ist immer noch viel zu viel im Argen. Menschen warten immer noch auf Unterstützung, immer noch sind zwei Gebiete evakuiert ohne Plan für die Zukunft. Einiges ging schnell und gut. Dass wir seit 1. Juni 22 wieder eine Straßenverbindung über die Lava in den Süden haben zum Beispiel.
Ein Jahr ohne rauchende Bestie vor dem Haus und doch ist nichts wie vorher. Wird es auch nie mehr werden.
Wieder einmal müssen wir vom Atlantik warnen. Es gilt wenn die rote Fahne am Strand ist absolutes Badeverbot! Das ist auch sinnvoll, viele Gäste unterschätzen den Winteratlantik. Die vielen Tiefdruckgebiete haben dazu geführt, dass die Wellen extrem hoch und entsprechend gefährlich werden können. Aufgrund des steilen Geländes vor La Palma türmen sich die Wellen erst auf den letzten Metern auf. Manchmal kommen sie auch in Phasen. Es ist ruhig und dann erreichen uns einige gigantische Brecher. Auf Teneriffa und Gran Canaria sind über das Wochenende 4 Menschen ertrunken. Diese Gefahrensituation wird nicht schnell verschwinden. Passt auf!
Nachtrag: Elapuron.com meldet, dass sich gestern um ca. 13h in Puerto de Tazacorte zwei Personen verletzt haben, als sie sich auf der Strandpromenade befanden und sie eine grosse Welle erwischte. Ein 46 jähriger Mann wies ein "Traumatismus der unteren Extremitäten" auf und eine Frau verletzte sich im Gesicht.
Heute hat es auf der Westseite noch einmal verbreitet geregnet. Ein Frontausläufer eines riesiges Tiefdruckgebiet auf dem Atlantik hat uns gestreift. In Tacande sind bis jetzt noch einmal 7,4 l/m² Regen gefallen. Das bringt das Total hier seit 4. Dezember auf 95 l/m², gewettet habe ich 100 Liter. Es fehlen also noch deren 5 :-).
Morgen Sonntag macht sich dann ein Zwischenhoch auf den Kanaren bemerkbar. Die Inseln befinden sich morgen in dessen Kern und die dabei absinkende Luftmasse sorgt für weniger Wolken und deutlich mehr Sonnenschein.
Der Arzt Aldo González Brito, Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des auf La Palma aktivierten Vulkan-Notfallplans (PEVOLCA), hat in den Sitzungen dieses Gremiums ein Votum abgegeben, in dem er "die kontrollierte Rückkehr der Bewohner in ihre Häuser in Puerto Naos, mit Ausnahme der Erdgeschosse, der Keller und des Bereichs Playa Chica" vorschlägt und bekräftigt, dass "die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Gasüberwachung zeigen, dass es keine Gesundheitsrisiken gibt".
Den Bericht in Spanisch kann man hier runterladen.
Dies steht immer noch im krassen Gegensatz zu den Massnahmen der Inselregierung die einen Zugang nach Puerto Naos und La Bombilla nur mit QR-Code, nur zu zweit, nur bei CO₂ Werten unter 701 ppm und nur für Personen unter 65 Jahren bewilligt.
An der Juana Tabares N°3 messe ich im geschlossenen Raum Werte bis maximal 13.000 ppm (siehe Grafik). Dies nach Datenabgleich mit INVOLCAN da mein Messgerät bei 10.000 ppm sein Messlimit erreicht. Das ist keine saubere Luft, kann sich mit Lüften aber relativ rasch auf bedenkenlose Werte senken lassen. Bei meinem letzten Besuch in der Flugschule am 2. Dezember waren die Werte vor dem Öffnen der Türe bei 7.400 ppm und nach dem Lüften bei reinster Luft von 400 ppm.
Ich hoffe, dass die Inselregierung sich endlich dazu bekennt, dass ein Plan - vielleicht einer wie Brito vorschlägt - für das weitere Vorgehen in Puerto Naos und La Bombilla angegangen werden muss. Zusätzlich plädiere ich seit Monaten dazu, dass die Messwerte des gesamten IGN Netzes öffentlich gemacht werden. Das Cabildo hat diese Daten in Echtzeit und hat darüber die "Datenhoheit" will heissen nur sie entscheiden wer sie sehen kann.
El Paso, die Gemeinde, in der letztes Jahr der Tajogaite-Vulkan ausgebrochen ist, wurde als Gemeinde des Jahres in Spanien nominiert.
Unter dem folgenden Link können Sie Ihre Stimme für uns abgeben.
https://www.mejorpueblo.es/pueblo/el-paso/
(bitte teilen)
Der gestern auf den noch immer heissen Lavafeldern aufgestiegene Wasserdampf hat - so wird nun in einigen Blättern geschrieben - einige Leute die über die Behelfsstraße gefahren sind in Aufregung versetzt. Diese hätten ohne Sicht in ihren Autos mit Kindern ausharren müssen und hätten wegen der "vulkanischen Gase" Angst gehabt. Die Regierung und die Vulkanologen wurden sofort wieder angegriffen, man hätte informieren / sperren und was der Geier noch alles müssen. Das scheint mir eher ein etwas hinterhältiger Wahlkampfakt zu sein. Denn der Effekt der verdunstenden Wasserdampfes auf den heissen Lavafeldern ist seit dem 18. November letzten Jahres bekannt. Damals habe ich von den Überresten des Callejon de la Gata mit den Lavafeldern und dem aufsteigenden Wasserdampf eine Fotografie gemacht die sogar im eltime.es veröffentlicht wurde.
Wenn man jedoch laufend von tödlichen Gasen in Puerto Naos spricht und das der Bevölkerung nicht genauer erklärt, dann wird der Eine oder Andere dort, wo er eben was sieht, wie den Wasserdampf, vielleicht doch etwas in Panik kommen. Das CO₂ welches unsichtbar ist, wird mit diesem Denkansatz gerne als inexistent abgetan.
Allen kann man es nicht Recht machen, denn auch andere Stimmen haben die nachfolgende Schliessung der Straße kritisiert.
Hier noch etwas Rechnerei: Im offiziellen Bericht steht, dass die zerstörte Landfläche > 1.218 ha betrage. Gestern hat es in Puerto Naos und auch in Tacande über 73 Liter Regen pro m² gefallen.
1.218 ha = 12.180.000 m² x 73 Liter
Demnach fielen 889.140.000 (889 Millionen Liter) nur auf Vulkan und Lavafelder. Da kann schon etwas Dampf entstehen. Bei dieser großen Menge an Wasser wird klar, dass allfällige Gase wie SO₂ welche noch aus der Lava ausgasen kann, eine völlig untergeordnete Rolle spielen.
Nachdem in den letzten Jahren die Fronten immer knapp nördlich an uns vorbeigezogen sind, hat uns heute Morgen endlich das Regenglück getroffen. Eine extrem grosse Gewitterzelle zog über die Insel, hat sich fast zwei Stunden neu aufgeladen und in Tacande 70l/m2 Regen gebracht.
Der Regen führt auf den immer noch heissen Lavafeldern zu Verdunstung und die Straße von Las Norias - La Laguna musste wegen schlechter Sicht vorübergehend geschlossen werden. Es ist besser, heute genügend Zeit einzuplanen, denn auch aus dem Süden erreichen mich Bilder von Überschwemmungen.
Der Vizepräsident informiert auch über Steinschläge in Las Indias und bei der LP2 auf Höhe Mendo sowie Problemen beim Zugang nach El Remo.
Die Straße nach Los Brecitos in der Caldera ist auch gesperrt worden.
Der Flughafen ist im Moment in Betrieb, eine etwas stabilere Schichtung der Atmosphäre verhindert im Moment, dass die Böen die Piste erreichen. Die Wolkenbasis ist im Moment auf der Ostseite höher. Das METAR meldet vereinzelte Wolken auf 900 m und eine geschlossene Wolkendecke auf 1.500 m. Die Sicht ist auch für grosse Maschinen ausreichend.
Im Westen bin ich auf 600m immer noch in einer Wolke.
Gestern konnten die internationalen Maschinen am Mittag noch landen. Die Edelweiss zwar erst nach dem zweiten Anlauf, die Böen waren zeitweise schon zu stark. Danach ging am Flughafen nichts mehr. Am Abend habe ich innerhalb einer Stunde 7 interinsuläre Flüge gezählt, die wieder an den Ausgangsflughafen zurück kehrten.
Heute Morgen wird der Flughafen wieder angeflogen. Der Wind hat bereits auf NW gedreht und Breña Baja liegt nun im Windschatten vom Muchachos. Im Tagesverlauf nimmt die Windstärke ab und auch am Dienstag ist kaum mit Problemen für Flugreisende zu rechnen.
Das vor einer Woche bei einigen Meteorologen sogar als "mythisches" Tief mit entsprechend starken Regenfällen vorausgesagte Tief hat sich dann gescheut, den weiten Weg in den Süden zu nehmen und brachte zwar auf Madeira viel Regen, bei uns kaum.
Im Atlantik hat es aber noch Nachschub. Bereits morgen Dienstag nähert sich das nächste Tief. Das macht sich zuerst mit einem erneuten Windwechsel auf SW bemerkbar. Die Windstärke nimmt progressiv wieder zu aber erst in der Nacht auf Mittwoch wird sie so stark, dass am Flughafen erneut Böen auftreten, die den Flugbetrieb dann am Mittwoch den ganzen Tag beeinträchtigen können. Das Tief, dessen Kern sich am Mittwoch (siehe Grafik) über den Azoren befinden wird, hat eine sehr lange Front eingelagert, die La Palma weiteren Regen bringen wird. Regenfall ist fast zu 100% sicher, wieviel ist nach wie vor nicht klar. Die Modelle rechnen mal wieder von wenig bis über 200 Liter pro Quadratmeter.
Nun hat die Windrichtung in Puerto Naos auf SW gedreht, ein untrügliches Zeichen, dass das Tiefdruckgebiet nun langsam Einfluss auf die Insel nimmt. Die noch vor paar Tagen als extrem vorausgesagten Regenfälle scheinen auszubleiben. Die Luft ist deutlich trockener als vorausgesagt. Trotzdem kann es da und dort auch regnen.
Was uns mehr beschäftigen wird, ist die Windstärke. Diese nimmt nun laufend zu und macht sich auf der Südostseite der Insel bemerkbar. Es ist nach wie vor fraglich, ob die Maschinen ab Mittag auch auf SPC landen können. Ab Mittag wird der Flughafen wahrscheinlich Böen melden.
Auch für morgen Montag hat sich die prognostizierte Feuchtigkeit nun stark verringert. Die Windstärke nimmt ab Mittag deutlich ab und damit auch die Wahrscheinlichkeit für Probleme am Flughafen.
In der Nacht auf Mittwoch soll dann deutlich mehr Feuchtigkeit und auch wieder Wind ankommen. Ab Mittwochmorgen wird nicht nur der Wind am Flughafen problematisch, sondern auch die Sicht. Die Wolkenbasis könnte auf 300m zu liegen kommen und auch am Nachmittag, wenn die Windstärke bereits wieder abnimmt so bleiben. Auch die Binter, mit etwas geringeren Wolkenuntergrenzen da langsamer als eine A320, könnte dann auch nicht landen.
Ein tolles Weihnachtsgeschenk wäre doch ein vom Autor signiertes Buch und dann noch gleich ein aktuelles über den Vulkan.
Die drei Autoren Lucía Rosa González, Gudrun Bleyhl und Roger Frey lesen noch einmal aus ihren drei Werken. Im Anschluss an die Lesung signieren die Autoren gerne ihr eigenes Exemplar.
Die litererische Nacht mit live Musik von Flamenco entre Amigos findet am Freitag 16. Dezember um 20h in der Casa de la Cultura in Tazacorte statt. Gelesen wird in Spanisch und Deutsch.
Eintritt frei.
Um das Fehlen von HDMeteo zu kompensieren, hier drei von mir hauptsächlich verwendete Wetterseiten.
Für aktuelle Wetterdaten:
www.apalmet.es
www.wunderground.com/wundermap
Für Wetterprognosen:
www.ogimet.com
www.windy.com
Die Regenprognosen für Sonntag und Montag wurden in beiden Modellen stark zurück genommen. Es ist aber ab morgen Sonntagmorgen auf der Westseite mit Regenfall welcher zeitweise auch stark ausfallen kann zu rechnen. Der Wind dreht auf SW und wird sehr stark- Die Windvorhersagen für den morgigen Sonntag deuten weiterhin darauf hin, dass Probleme am Flughafen ab den Mittagsstunden beginnen können. Die Fallwinde am Flughafen werden erst am Montagnachmittag nachlassen.
Am Mittwoch erreicht uns ein weiteres Tiefdruckgebiet - ich habe bis am 10.12. deren 5 im Atlantik gezählt - dieses soll mit mehr Feuchtigkeit auf die Insel treffen und stärkere Niederschläge verursachen. Auch dieses Tief kommt mit starkem SW Wind und wird höchstwahrscheinlich erneut zu Problemen beim Flughafen führen.
Von verschiedenen Seiten wurde ich angefragt, warum HDMeteo plötzlich die Eingabe eines Passwortes verlangt. Bereits gestern habe ich dem Inhaber, Stefan Scheller, eine Anfrage dazu gestellt, aber bisher keine Antwort erhalten. Weil diese Veränderung nun bereits über 12 Stunden anhält, gehe ich davon aus, dass es sich nicht um einen Fehler, sondern um eine bewusste Aktion handelt.
Leider ist HDMeteo schon vor einem halben Jahr damit aufgefallen, dass das System ohne die Kunden vorgängig zu informieren vom Netz genommen wurde, damals lag der Grund in nicht bezahlten Rechnungen vom Cabildo. Aufgrund dieser Unzuverlässigkeit habe ich die Datenspende meiner beiden Wetterstationen deshalb ausgesetzt.
Als das System ein halbes Jahr ohne Probleme lief, habe ich erst vor ein paar Tagen DHMeteo erlaubt, meine Daten wieder zu verwenden, Stefan hat die Stationen auch rasch wieder aufgenommen ohne mich über einen geplanten Systemausfall zu informieren.
Wie gesagt, ich kenne die Gründe nicht und alles steckt im Unklaren. Das System hat aber neben den Geldgebern auch die Konsumenten und ich würde es als normal erachten, dass diese vom Inhaber über dessen Strategien informiert wird.
Weil genau jetzt eine grosse Nachfrage nach aktuellen Wetterdaten besteht, da die nächsten Tage verregnet sein können, empfehle ich euch auf Apalmet zu wechseln. Apalmet gibt es als Desktopversion und auch als Applikation für das Telefon.
Die Wetterdaten sind aktuell zudem stellt Apalmet auch eine Vielzahl von Links zu Satellitenbildern und Prognosemodellen zur Verfügung.
Für die Anzeige der Regenwerte wählen Sie Wetterstationen, La Palma, dann runter scrollen und Niederschlag auswählen.
Gerade eben gab der Vizepräsident Borja Perdomo bekannt, dass die Straße La Laguna - las Norias ab heute 24/7 geöffnet ist.
Fährt man von El Paso in Richtung Santa Cruz, dann steht noch vor der Shell Tankstelle ein Gebäude auf der rechten Seite. Lange war darin eine Bäckerei, nun ist es seit einiger Zeit mit dem mystischen und nicht in allen Sprachen wohlklingenden Namen COFARTE angeschrieben. Die Abkürzung bedeutet "Cooperativa Farmacéutica Teneriffe", schöner wäre COFARMTE, denn dann würde einer der englischen Sprache kundige auch an Pharmazie und nicht an den Fart denken. Aber kommen wir zurück zur Bestimmung dieses Hauses: Es handelt sich dabei um das Lager der Apotheken auf La Palma, welches ab heute 1. Dezember den Betrieb aufnimmt und dafür sorgen will, dass die Apotheken nun zweimal am Tag Medikamentenlieferungen erhalten werden.
Ab heute werden laufend weitere Apotheken in die Lieferkette aufgenommen und COFARTE rechnet damit, dass mit Beginn des neuen Jahres alle Apotheken auf La Palma vom Zentrallager in El Paso beliefert werden können. Das bedeutet eine deutliche Verbesserung der gesamten Lieferketten im normalen Betrieb, aber auch während schlechtem Wetter, denn bisher wurden die Lieferungen von Teneriffa aus koordiniert.
Die letzten Prognosen zeigen nun, dass der Wind in der für den Flughafen kritischen Höhe bereits am Sonntag zunimmt. Es ist nicht auszuschliessen, dass Reisende bereits am Sonntag auf dem Flughafen SPC nicht mehr landen können. Am Montag Nachmittag gegen 16h dreht der Wind dann von SW auf NW und die Situation am Flughafen wird sich deutlich verbessern.
Für die nächsten 10 Tage prognostiziert das ECMWF im Moment 97 l/m² und das GFS 37 l/m² Regen für das Valle. Weil der Wind stark ist und aus SW bis West bläst ist damit zu rechnen, dass diese Werte deutlich höher ausfallen. Hausbesitzer in Puerto Naos sollten dringend sicherstellen, dass die Dächer nun frei von Asche sind und die Wasserabläufe gereinigt sind.
Die ersten Regenfälle beginnen am kommenden Freitag mit Nordwind im Norden und ab Sonntag bis Montag dann mit West- oder Südwestwind hauptsächlich im Westen. Die Temperaturen gehen in den meisten Höhenlagen um 5-10°C zurück.
Es ist nicht der erste April, auch nicht der 28. Dezember, deshalb scheint der Artikel über eine Asphalt-Bande korrekt:
Seit einiger Zeit ist eine "Bande" auf der Insel, die sich dem "Asphaltbetrug" verschrieben hat, wie ein betroffener Einwohner der Gemeinde El Paso elapuron.com berichtete. Er hat bereits eine Anzeige bei der Guardia Civil wegen Betrugs eingereicht.
Die Bande welche offensichtlich von einem Irländer angeführt wird, verspricht die Hofeinfahrt, Garageneinfahrt oder anderes günstig zu asphaltieren. Der Trick läuft dreifach: Erstens wird ein tiefer Richtpreis angegeben. Auf der Rechnung steht dann das drei oder vierfache.
Zweitens werden zuviele m² angegeben. Beim Geprellten in El Paso wurden aus 130 m² deren 180 m² gemacht und drittens ist die aufgetragene Schicht an Asphalt nur etwa 2 cm dick. Das hält wahrscheinlich mit Glück zwei Monate bevor die ersten Schäden auftreten.
Lassen Sie sich am besten an der Haustüre nichts aufschwatzen.
Die Wettermodelle sind sich noch nicht ganz einig darüber, was in einer Woche passiert. Das amerikanische und das europäische sehen aber recht starken West- oder Südwestwind voraus. Die betrifft hauptsächlich den Sonntagabend 4.12. und den Montag 5.12.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Flughafen von La Palma am Montag aufgrund von Fallwinden nicht angeflogen werden kann, erachte ich bei bereits 50%.
Der Vizepräsident, Borja Perdomo, überrascht immer wieder damit, dass er Versprechen einhalten kann.
Letzten Woche sichtete ich immer noch nur eine einzige Straßenlampe an der neuen Verbindung in den Süden und war fast sicher, dass die geplante 24h Öffnung dieser Straße nach hinten rückt. Denn die fehlende Beleuchtung wurde als Grund für die nächtliche Sperre genannt. Heute wurden aber plötzlich mehr und mehr Straßenlampen gesichtet und die Peinpal hat in der heutigen Sitzung beschlossen, dass die Straßenverbindung ab nächstem Wochenende in der Nacht nicht mehr geschlossen wird. Das wäre ein weiterer Schritt zur Normalität, speziell für die Bürger südlich der Coladen, die ja bisher fast ein bisschen Hausarrest ab 22h hatten.
Es wird daran erinnert, dass es sich immer noch um eine Straße im Bau handelt, dass sich neben der Straße noch viele heisse Stellen befinden und das Anhalten und Aussteigen weiterhin verboten bleibt. Auch Fussgänger werden nicht geduldet.
Der Besitzer der Apotheke in Puerto Naos, Toni, hat in San. Nicolas das "Botiquín Farmacéutico" aufgemacht. Diese kleine Apotheke versorgt nun die Gegend südlich der Coladen von San Nicolás bis nach El Remo mit Medikamenten und mehr.
Die Öffnungszeiten sind:
Montag bis Freitag 09h - 14h und 16h - 19h
Samstag 9h-14h.
Die Apotheke befindet sich gegenüber dem Americano, beim Ortseingang von San. Nicolás.
Toni sagt klar, "es ist nicht der Ersatz für Puerto Naos". Diese Apotheke geben sie nicht auf und wenn man wieder nach Puerto Naos kann, wird er diese als Hauptapotheke weiter führen.
Viel Erfolg, Toni. Unternehmer die an die Zukunft glauben und was bewegen, die sind sehr gefragt auf der Insel.
Die Modelle haben in den letzten 10 Tagen etwas verrückt gespielt. Innerhalb weniger Stunden komplett neue Prognosen. Nun scheint sich aber eine spezielle Situation für die erste Hälfte des Dezembers zu verdichten. Ein Hoch im Norden lässt die Tiefdruckgebiete deutlich weiter in den Süden kommen. Es scheint, dass sich ab dem 1. Dezember das Wetter deutlich ändert und es zu deutlichen Regenfällen, später auch auf der Westseite, kommen kann.
Ich analysiere die Situation täglich und wenn es klarer wird. Werde ich eine Wochenprognose schreiben.
Eine wahrlich schöne Geschichte darf ich heute erzählen.
Ein Herr aus Deutschland der auch immer wieder auf La Palma wohnt, feierte einen runden Geburtstag. Er wollte keine persönlichen Geschenke, sondern Geldspenden für Opfer vom Vulkan. Zusammen mit einer Aufrundung vom Geburtstagskind selber sind 1.500 Euro zusammen gekommen.
Er nahm mit mir Kontakt auf, um das Geld vom Vulkan direkt betroffenen spenden zu können. Ich konnte eine Familie mit zwei Kindern, die zusammen mit der Oma immer noch in einem Provisorium in El Paso leben, vermitteln. Gestern war die persönliche Geldübergabe und die Geschenksempfänger - zu allem Übel auch noch Arbeitslos - konnten es kaum begreifen, dass jemand eine solch grandiose Geste macht.
Chapeau, wir brauchen mehr solcher guter Nachrichten.
Die derzeit geltenden Regeln für Gleitschirmpiloten sind nun zusammengefasst und publiziert worden. Es existiert eine Deutsche und eine Englische PDF Version die heruntergeladen werden können.
In El Paso wurden weitere 36 provisorische Häuser an Familien die ihr Haus bei der Eruption verloren haben abgegeben. Es handelt sich um Holzhäuser die am Camino El Verde in El Paso aufgestellt wurden. Sie bilden einen Teil der gesamt 126 Wohneinheiten die von der Regierung gekauft wurden. 10 Häuser verfügen über drei Schlafzimmer, eines über ein Schlafzimmer und die Restlichen über zwei Schlafzimmer.
Darüber hinaus unterstützt die Regierung 103 Familien die immer noch nicht nach Puerto Naos oder La Bombilla können mit Mietzuschüssen. Gesamt erhalten immer noch 510 Familien solche Leistungen an die Mieten. Diese Hilfe stellt in diesem Jahr einem Umfang von 1,4 Million Euro dar, im nächsten Jahr sind sogar 2,4 Millionen dafür Budgetiert.
Bitte beachte, dass der Landeplatz in El Remo noch nicht offiziell ist. Wir haben am 9. November eine offizielle Anfrage mit der Registernummer 2022-042057 gestellt, aber noch keine Antwort erhalten.
In der Zwischenzeit testen wir den Platz, um den Gleitschirmtouristen weitere Empfehlungen geben zu können.
Folgendes ist bereits klar:
El Remo darf in der Landevolte auf keinen Fall überflogen werden, da es dort haufenweise Kabel und andere Hindernisse gibt. Nur eine kleine Auswahl von Kabeln - die nächstgelegenen zum Landestreifen - sind in der obenstehenden Grafik markiert.
Der grüne Landestreifen ist 200 m lang, lässt aber keine Fehler zu. Das heißt, du musst mental stark sein und dich auf die Landung genau fokussieren können. Konzentriere dich immer darauf, wo du landen willst, Fokussiere nie auf die Wasserlinie!
Wir empfehlen den Platz daher eindeutig nicht für Piloten mit wenig Erfahrung.
Die Landung sollte auf jeden Fall auf dem grünen Streifen erfolgen, keine Seitenabweichung möglich, da große Steine am Strand ein Verletzungsrisiko darstellen. Halten Sie Ausschau nach Fußgängern.
Erkunden Sie den Landeplatz, Hindernisse und Windfahnen immer vor dem Fliegen!
Fran von der Bio-Bananenfinca "Ecofinca Platanológico" in Puerto Naos wird seine beliebten Führungen wieder aufnehmen können. Er teilt folgendes mit:
"Die Plantage wurde durch den Ausbruch des Vulkans im September 2021 zerstört. Die Wasserversorgung ist unterbrochen, und überall auf der Farm liegt Lavaasche. Wir haben mit dem Wiederaufbau begonnen, und die ersten neuen Pflanzen wurden im Juni 2022 gepflanzt; die Wasserversorgung ist jedoch noch nicht wiederhergestellt. Wir hoffen, unsere erste Ernte im Jahr 2023 einfahren zu können, aber wir werden Besucher donnerstags um 10.30 Uhr empfangen.
Wir hoffen, diese Erfahrung jeden Donnerstag fortsetzen zu können.
Wir werden Ihnen zeigen, wie wir mit Bananen arbeiten, wie und warum wir dies biologisch tun, und wir werden auch darüber sprechen, wie wichtig eine gute Produktion für eine gute Ernährung in der heutigen Zeit ist und was die Zukunft bringt.
Wir bitten um eine Spende für den Wiederaufbau in Höhe von 20 € pro Person (Kinder gratis). Nach der Präsentation, die zwischen 60 und 90 Minuten dauert, wird Fran Ihnen ein Stück Obst geben und wir werden einen Sonnentee trinken. Beiträge sind willkommen, aber nicht obligatorisch. Wir haben auch neue T-Shirts produziert, die zum Verkauf angeboten werden.
Alle Mittel werden für den Wiederaufbau der Farm verwendet.
Der Treffpunkt liegt an der Straße nach Puerto Naos - El Remo n 20."
Anmeldungen am besten über die Webseite von Platanológico oder über WhatsApp +34 679 99 93 43. Bitte wenn möglich nicht anrufen.
Mit Trompeten wurde angekündigt, dass es für Las Lajones Erleichterungen geben würde. Man nahm an, dass diese Zone freigegeben wird. Heut wurde die Änderung publiziert. Es ist eine Mini-Verbesserung. In Zukunft darf man auch ohne Begleitung in das Gebiet von Las Lajones aber der restliche Aufwand bleibt bestehen. Man braucht den überall verwünschten QR-Code über den man schon witzelt Petrus würde am Himmelstor fragen ob man für das Cabildo arbeitete, falls ja, müsse man einen QR Code vorweisen um eingelassen zu werden.
Also kaum Veränderung, die Einwohner von Los Lajones können am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag von 9.00 bis 13.00 Uhr mit gültigem QR-Code in die Zone.
Kürzlich konnte ich das Dioxcare CO₂ -Messgerät in Puerto Naos auslesen. Die darin gespeicherten Daten stelle ich hier in einem File zur Verfügung. Wer statistisch damit etwas spielen will, nur zu, Transparenz ist wichtig.
Die von uns im Oktober beantragte Reduktion der Flugverbotszone würde dem obenstehenden Bild entsprechen.
Heute wurde das NOTAM der Luftsperrzone publiziert. Entgegen unserer Diskussion im Oktober mit dem technischen Direktor der PEINPAL wurde die Zone in den Süden ausgeweitet. Zuerst musste ich mich fassen bevor ich mit den entsprechenden Verantwortlichen sprechen konnte, denn wenn dies so bleiben würde, wäre das nicht nur ein Wortbruch, sondern eine weitere, extreme Einschränkung für den Gleitschirmsport.
Offensichtlich handelt es sich aber um einen Fehler und entspräche nicht der Einreichung von PEINPAL, teilte mir der technische Direktor heute mit. Er will sich am kommenden Montag darum kümmern, dass dieses NOTAM entsprechend modifiziert wird. Denn besprochen war auch eine Reduktion der Flugverbotszone südlich der Coladen, so dass sogar eine Notlandung am Fussballfeld in San. Nicolas möglich wäre.
Die Gleitschirmpiloten sollen doch meinen Blog weiterhin verfolgen. Ich kann erst eine Broschüre erarbeiten, wenn die Daten final und korrekt sind.
Der gestern publizierte Artiken über die mögliche Abwasserproblematik in Puerto Naos von Francisco Rodríguez Pulido - er ist pensionierter Chemie- und Physikprofessor - an welchem auch Julio Muñiz Padilla, Chemiker und Professor im Ruhestand für Wasseraufbereitung mitgewirkt hat, sollte nicht einfach in Vergessenheit geraten. Da das Thema für mich - wie ich gestern schon geschrieben habe - Neuland ist, setzte ich mich mit Francisco in Verbindung. Er hat mir verschiedene wissenschaftliche Quellen genannt in welche ich mich noch einlesen muss. Parallel dazu habe ich den Artikel auch einem Vulkanologe vom IGN gesandt. Er wird den Text über das Wochenende lesen und mir seine Meinung dazu mitteilen.
Was einmal mehr auffällt ist der Umstand, dass die verschiedenen Spezialisten nicht zusammen arbeiten sondern ihre Analysen über die Presse kundtun müssen. Das ist meiner Ansicht nach ein grosser Missstand. Gerade Wissenschaftler sollten einen offenen Austausch pflegen, alle Meinungen analysieren und letztendlich zu gemeinsam vertretbaren Schlüssen kommen.
Morgen 19. November, 14 Monate nach Eruptionsbeginn, findet ein Protest der vom Vulkanausbrochenen mit einer Autokaravane statt. Die Fahrer treffen sich in Las Manchas, Plaza Glorietta um 10h, fahren dann über die neue Straße nach La Laguna, nach Puerto Naos, runter nach Tazacorte und wieder hoch nach Los Llanos.
Die Organisatoren wollen damit zum Ausdruck bringen, dass man die vom Vulkanausbruch betroffenen Menschen nicht vergessen soll. Jeder kann sich auch unterwegs in die Karavane einreihen. Er soll die mit einem schwarzen Zeichen (schwenkende Fahne, Kleidungsstück) kundtun.
Im Anschluss an die Kundgebung wird eine Pressekonferenz abgehalten.
Modulare Häuser
Nicht nur negative Stimmen hört man, ich kann auch darüber berichten, dass einige Menschen trotz des beschränkten Platzangebotes sehr glücklich sind, nach über einem Jahr wieder etwas Privatsphäre zu haben.
Straße La Laguna Las Norias
Per 1. Dezember soll die Notstraße 24h offen sein. Dazu müssen aber noch Straßenlampen installiert werden, meint der Vizepräsident Borja Perdomo. Am Dienstag war ich mal wieder in Puerto Naos, ich habe genau eine installierte Straßenlampe gesehen. Manchmal geschehen aber immer wieder Wunder, auch hier auf der Isla Bonita.
CO₂ in Puerto Naos/La Bombilla
Die Werte meiner Messstation gehen seit einer Woche wieder deutlich zurück, nachdem wir im am 8. Oktober zeitweise über 10.000 ppm CO₂ gemessen haben, ist der Durchschnittswert nun wieder unter 3.000 ppm abgesunken.
Francisco Rodríguez Pulido erscheint nicht das erste Mal indem er den Wissenschaftlern unterstellt, sie würden ihre Arbeit nicht genau machen. Diesmal hat er in einem langen Interview unterstrichen, dass er der Meinung ist, dass die CO₂ Emissionen in Puerto Naos und La Bombilla gar nicht vulkanischen Ursprung haben, sondern aus den verschiedenen Posso Negros stammen, Klärgruben die immer noch zuhauf in Puerto Naos und La Bombilla existieren. Der wissenschaftliche Beweis dass das CO₂ vulkanischen Ursprungs ist hat die INVOLCAN in einer Grafik vor Monaten publiziert. Das sei aber so inkorrekt meint Pulido.
Die Geschichte ist komplex, denn es wird über die Anteile von 13C und 12C argumentiert, die bei biologischen Prozessen von Vulkanischen abweichen. Da Pulido eine ganz andere Theorie aufstellte, muss ich mich zuerst dazu besser einlesen, bevor ich dazu vielleicht eine Meinung publizieren kann.
Reflexartig frage ich mich, warum das Problem dann nicht schon vorher vorhanden war, warum man nach einem Jahr ohne Eintrag in die Possos immer noch so hohe Werte misst, und warum die Schwankungen zum Teil extrem sind und nicht immer dem Tidenhub folgen.
Vulkanologie und Notfälle
Die Chefin des IGN auf den Kanaren, María José Blanco hat in einem Interview die Wichtigkeit der Ausbildung der Bevölkerung zum Thema Vulkanologie erwähnt. Die Sozialen Medien und deren starke Verbreitung würden Falschinformationen massiv fördern und es wäre wichtig, dass die Bevölkerung diese selber als falsch erkennen könnte. Ob das so einfach ist?
Puerto de Tazacorte
Im ganz nördlichen Bereich von Puerto de Tazacorte soll hinter den letzten bestehenden Häusern eine Straße gebaut werden die dann weitere Parzellen erschliesst auf welchen man Häuser mit bis zu drei Etagen bauen kann. Der Zugang für diese Parzelle soll im nächsten Jahr fertiggestellt werden.
Spital
Das Spital reklamiert, dass rund 30 Personen im Spital zurückgelassen wurden. Diese alten "Patienten" seien nicht krank, zumindest nicht so, dass eine Spitaleinweisung angebracht wäre. Die Familien wollen oder können sie aber nicht zurücknehmen. Das Schema sei immer das Gleiche reklamiert die Spitalleitung: Zuerst würde man die Personen nicht mehr besuchen, dann würde nicht mehr auf telefonische Anrufe geantwortet und die Personen werden einfach im Spital belassen. Einige dieser "Patienten" seien schon über ein Jahr im Spital.
Bücher
Claudia Gerke vom Konkursbuchverlag ist wieder auf La Palma und versucht noch zwei Lesungen, eine in Sta. Cruz und eine in Tazacorte zu organisieren. Sobald die Thermine stehen informiere ich hier im Blog.
Es gab bereits im Vorfeld der modularen Häuser viel Kritik, ich habe mich zurück gehalten da ich noch nie in einem drin war und auch noch nicht mit Betroffenen gesprochen habe, die einen erhielten.
Das hat sich nun mit dem gestrigen Übergabetag geändert. Leider muss auch dieses Konzept kritisiert werden. Dass die Unterkünfte in zwei Containern klein sind, das wusste man ja schon seit anhin, die Masse dieser sind bekannt. Leider hat man diese aber so aufgestellt, dass ein Leben vor dem Haus kaum möglich ist. Es entstand ein tristes ghettohaftes Umfeld. Heizung und Kühlung der Container geschieht über eine Klimaanlage die entsprechend viel Strom bezieht. Ein Journalist hat von 300€ pro Monat gesprochen, das scheint mir doch etwas überdimensioniert, denn für diesen Betrag müsste die eher kleine Anlage wahrscheinlich Tag und Nacht eingeschaltet sein. Fotovoltaik, die die Belastung reduzieren würde wurde keine installiert.
Die Behörden beschwichtigen und sagen, dass dies nur eine Übergangslösung für drei Jahre wäre. Mir wurde aber gesagt, dass der Vertrag über deren 7 Jahre laufen würde und es würde deshalb nicht verwundern, wenn die Container noch in 10 Jahren dort stehen.
Ich habe eine Familie gefragt, die einen dieser Container erhalten hat, wie sie dem neuen Haus gegenüberstehen. Die Zusammenfassung war leider klar und unschön: "una caga".
Da muss man unbedingt nachbessern. Das ist kein Wiederaufbau, sondern ein weiteres, sogar schlechtes Provisorium und wenn man den betroffenen Menschen eine solche Zukunft serviert, muss man sich nicht darüber wundern, dass der Frustrationslevel weiter ansteigt.
Am nächsten Freitag stellt Lucía Rosa González ihr Buch ein weiteres Mal vor. Sie las schon anlässlich unseres literarischen Vulkangipfels in El Paso, war dann an der Frankfurter Buchmesse zusammen mit Gudrun Bleyhl vertreten.
Lucía Rosa liest nun im Museo Benahoarita in Los Llanos, am Freitag 18. November ab 19:30h.
Die Veranstaltung wird hauptsächlich in Spanisch durchgeführt mit einer kürzeren zweisprachigen Lesung (Spanisch / Deutsch) am Schluss.
Die Umweltabteilung des Cabildo de La Palma hat heute den Wanderweg Marcos y Cordero wieder vollständig freigegeben. Der Weg war aufgrund von Wartungsarbeiten nach einem Erdrutsch geschlossen.
Auch die Piste zum Casa del Mont wurde ausgebessert. Diese kann nun wieder mit Allradfahrzeugen befahren werden. An der Piste werden aber auch in den kommenden Wochen weitere Arbeiten durchgeführt.
(Bild: elapuron.com)
Am Montag ist es soweit: In Los Llanos werden 44 modulare Häuser übergeben. Diese im Volksmund etwas abwertend als Containerhäuser benannten Hauseinheiten bilden eine willkommene Übergangslösung für Familien welche ihr Haus verloren haben und bringen hoffentlich auch etwas Entlastung in den Immobilienmarkt. Sie bestehen jeweils aus zwei vollständig ausgebauten Container die zusammen eine Wohneinheit bilden.
(Bild aus elapuron.com)
GESPLAN, Gestur, Tragsa und weitere öffentliche Firmen haben derzeit über 1.600 Personen angestellt. Das führt dazu, dass lokales Gewerbe im Moment Schwierigkeiten hat, Personal zu rekrutieren. Einzelne Firmen mussten sogar schließen.
Die Vereinigung der Unternehmer von La Palma hat nun gefordert, dass der Verband bei einer allfälligen Verlängerung des Beschäftigungsprogramms welches eigentlich Ende Jahr ausläuft teilnehmen können-
Die Inselregierung hat ja schon wieder schöne Werbung für das Gleitschirmfliegen auf La Palma geschaltet, aber vergessen, dass ein Gleitschirmflug nicht nach dem Start, sondern nach einer guten Landung erfolgreich ist.
Die Situation auf La Palma gestaltet sich wie folgt: Gleitschirmfliegen ist grundsätzlich im dafür auf den Kanaren geltenden Luftraum gestattet. Das heisst bis 1.000 ft GND mit Ausnahme von CTR / ATC des Flughafens sowie des GCR-148 Nationalpark Caldera von GND bis FL180. Die Notfallorganisation wollte eine Flugverbotszone über den Lavafeldern und dem Vulkan per 1.11.2022 einrichten welche auch die Klippe über Puerto Naos und Puerto Naos einschließt. Das haben sie offensichtlich verspätet eingereicht und es ist noch nichts publiziert. Oben ein ungefährer Plan dessen, was gelten wird.
Gestern haben wir endlich nach 4 Wochen Warten einen Termin im Ayuntamiento von Los Llanos erhalten. Dort wurde uns mitgeteilt, dass die Gemeinde unseren Antrag für Landeplätze weiterleiten werden, sie aber nicht dafür zuständig sind, sondern das Cabildo und oder Costa.
Wir haben beantragt, dass man in Charco Verde und auf dem Strandweg in El Remo landen darf. Sobald wir eine Antwort von der Inselregierung haben, werde ich das im Blog, auf Facebook und auf Twitter kommunizieren.
Windfahnen habe ich vor einem guten Monat schon aufgestellt, nächstens werden wir diese kontrollieren und gegebenenfalls noch erneuern.
Das NOTAM welches das Gleitschirmfliegen auf der Westseite im Bereich von Puerto de Tazacorte bis Puerto Naos verbot, ist per Ende Oktober ausgelaufen. Die Behörden haben uns bestätigt, dass sie den Bereich verkleinern wollen. Das haben sie offensichtlich im Moment verschlafen und es ist keine Vorschrift publiziert worden.
Der technische Direktor der PEINPAL hat uns im Oktober an einer Sitzung persönlich mitgeteilt, dass er mit unserem Vorschlag einverstanden sei, die Flugverbotszone drastisch zu verkleinern und auf die bestehende Zone am Boden zu beschränken, er wollte aber im Bereich Las Norias über die Klippe nach Puerto Naos einen weiteren Bereich einfügen, damit Puerto Naos und La Bombilla in dieser Verbotszone bleiben.
Offensichtlich haben sie den Termin für die Publikation verpasst, aber auch wenn im Moment nichts publiziert ist, empfehle ich keine Gleitschirmflüge über den Vulkan und auch nicht über die Lavafelder zu machen. Landen in Puerto Naos ist gänzlich ausgeschlossen, das gibt sonst Ärger und der Klippenstartplatz würde auch in der vorgeschlagenen Verbotszone sein.
Wir versuchen seit zwei Wochen mit dem Ayuntamiento von Los Llanos einen Termin zu bekommen um alternative Landeplätze in Charco Verde und El Remo zu besprechen. Leider wurden wir bisher immer wieder vertröstet.
Sobald die Situation klar ist, werde ich den Flyer von Palmaclub überarbeiten, die neuen Vorschriften darin publizieren, damit keine Missverständnisse und Probleme auftauchen.
Nachdem am letzten Freitag eine 50 jährige Frau als Folge einer Verletzung am Knöchel aus dem Sendero de las Tricias, Garafia, mit dem GES Helikopter gerettet werden musste fand man gestern in Puntagorda im Barranco de Los Robles einen 80 jährigen Mann tot vor. Dieser ist offensichtlich über eine Klippe gefallen und heute Sonntag ereignete sich noch ein Zwischenfall auf dem Mercadillo in Puntagorda. Offensichtlich hat ein Motorradfahrer aus El Paso dort einen Herzinfarkt erlitten.
Der oberste Gerichtshof der Kanarischen Inseln (TSJC) verurteilte Felipe Ramos, IUC-Ratsmitglied im Rathaus von Los Llanos de Aridane, wegen häuslicher Gewalt mit sechs Monaten Gefängnis oder 49 Tagen gemeinnütziger Arbeit. Ein Urteil, das die Informationen bestätigt, die ElTime.es im April 2019 veröffentlichte und nun zum Vertrauensverlust in Felipe Ramos führte. Dieser ist deshalb am letzten Freitag von seinem Sitz im Rat von Los Llanos zurückzutreten.
Die Ereignisse gehen auf die Nacht des 30. April 2019 zurück, als Anzeige erstattet wurde und Ramos von der Guardia Civil auf dem Posten Los Llanos de Aridane festgenommen wurde, die Nacht im Gefängnis verbrachte und am nächsten Morgen vor Gericht gestellt wurde. Seine Ex-Partnerin, ebenfalls Mitglied der Izquierda Unida in Los Llanos de Aridane, die sogar für die Senatswahlen kandidierte, reichte die Klage ein.
Auch auf den Kanaren ist häusliche Gewalt immer ein Thema. In diesem Jahr sind bereits zwei Frauen häuslicher Gewalt zum Opfer gefallen.
Statistisch nehmen die Kanaren mit 1,7 pro 1.000 betroffenen Frauen ein Mittelfeld in Spanien ein. Den unrühmlichen Spitzenrang hat La Rioja mit 2,4 und am besseren Ende der Skala befindet sich das Baskenland mit 0,8 pro tausend Frauen. [Zahlen aus dem Jahr 2018 aus epdata.es]
Als ich gestern feststellte, dass weder Wetterstation noch das CO₂ Messgerät in Puerto Naos funktionierten hat sich ein Mitarbeiter von der Entsalzungsanlage ins Büro gemacht um nachzuschauen. Das Resultat: Die Batterie des Mobiltelefons ist hops gegangen, das Telefon sah aus wie eine Kuh mit Pansenblähung. Was als einfache Reparatur gedacht war - Ersatz rein, konfigurieren fertig - stellte sich nachträglich als mehrstündige Reparatur heraus, denn in Puerto Naos angekommen stellten wir fest, dass auch der Strom ausgefallen war. Den Fehler konnten wir nach langer Suche isolieren, aber noch nicht beheben. Nur ein Teil der Flugschule hat wieder Elektrizität, aber mit verschiedenen Verlängerungskabel haben wir die Task nach Sonnenuntergang erstmals erledigt.
Die Luft in der Panaderia, wo sich der Sicherungskasten befindet, war feuchtwarm und stickig mit anfangs 7.000 ppm CO₂ die langsam auf Werte um 5.000 ppm absanken. Das CO₂ hat sich den Weg über die offene Türe bei der Flugschule gesucht. Obschon wir lange drin arbeiten mussten, hatte ich keine Kopfschmerzen oder andere Symptome.
Nun funktioniert also alles wieder, bis zum nächsten Problem...
Gestern fehlte noch der Asphalt auf den letzten 400 m. Ich gehe davon aus, dass die Arbeiten wie angekündigt heute fertig gestellt werden. Was sicher noch nicht beendet sein wird, das sind die Rand-Markierungen. Weil doch eine beträchtliche neue Schicht an Asphalt auf die Straße aufgebracht wurde, sind deren Ränder an manchen Stellen über 20 cm hoch, was für Personenwagen eher "unbekömmlich" ist. Es empfiehlt sich, vorsichtig zu fahren.
Nicht Gesplan, sondern Gas-plan :-)
Die Landesregierung hat angekündigt, dass in allen Räumen in Puerto Naos und La Bombilla Sensoren für Kohlendioxid (CO₂) installiert werden; ab Januar wird INVOLCAN eine mögliche Reduktion von CO₂ durch drei Bohrungen testen, während das IGME den Grundwasserleiter in der Gegend untersuchen wird. In der Zwischenzeit gibt es auch Pläne für den Bau von 160 Wohnungen, um diese Bewohner vorübergehend umzusiedeln, falls das Problem bestehen bleibt.
Ich muss gestehen, je mehr ich mich mit den Ausgasungen in Puerto Naos und La Bombilla beschäftige, umso mehr Fragen entstehen. Das Thema ist und bleibt sehr komplex und von so vielen Faktoren beeinflusst, dass ich den Überblick nicht habe.
In Puerto Naos gibt es auch eine Wassergalerie mit dem Namen Peña Horeb. Diese wurde vor vielen Jahren im Gebiet hinter der Kläranlage (bei der Schule) 1,3 km in Richtung Plaza Glorietta in den Berg getrieben. Inwieweit dieser Tunnel auch eine Rolle spielt indem er Gase in Richtung Puerto Naos lenkt, ist im Moment noch nicht klar - oder nie kommuniziert worden. Gleichsam gibt es eine Galerie in La Bombilla, Pozo de las Hoyas, die rund 800 m lang ist, und auch eine bei der Playa Nueva, die Galería de los Guirres, mit rund 1,5 km, deren Eingang ja jetzt unter Lava liegt.
Eine von La Palma Renovable durchgeführte Studie über die Energiearmut auf La Palma verdeutlicht "die ernste Situation, unter der viele Familien auf La Palma leiden".
Die Leiter der Studie, José Luis López und Diana Mayorga, wiesen darauf hin, dass aus dieser Studie hervorgeht, dass 16,7 % der Energierechnungen verspätet Bezahlt werden und 28,3 % der Haushalte mit unzureichenden Temperaturen geheizt sind.
Die Umfrage ergab, dass die durchschnittlichen Energieausgaben der Haushalte zwischen 50 und 79 Euro pro Monat liegen.
Dazu wurde auch festgestellt, dass 15 % der Haushalte Familienmitglieder oder vom Vulkanausbruch Betroffene aufgenommen haben.
Die im Zeitungsartikel angekündigte Liste von Vorschlägen zur Verbesserung der sozioökonomischen Schwierigkeiten, in denen sich die Insel befindet wurde nicht publiziert.
Die derzeitige Wetterlage mit schwachen Winden auf der Höhe des Vulkankegels, mehrheitlich aus Süd, wird auch noch die nächsten Tage anhalten. Das führt immer wieder in der Nacht und am frühen Morgen zu schlechter Luft in El Paso / Los Llanos. Die einzige Messstation welche im Moment SO₂ Werte liefert ist in La Laguna installiert. Die anderen bei Wasserspeicher Dos Pinos und in Los Llanos - wen wunderts - liefern seit September keine aktuellen Daten.
Heute habe ich beim Cabildo de La Palma über das offizielle Red Sara einen Antrag zur Installation einer Messstation in El Paso gestellt und darauf hingewiesen, dass die anderen Stationen ausgefallen sind. Wir werden sehen, ob die Anfrage überhaupt beantwortet wird.
"Explosion" habe ich in Anführungs- und Schlusszeichen gesetzt weil die in der Presse erwähnte "Explosion" genau genommen eine Implosion ist. Das Material ist nicht von der Pumpe weggeflogen, sondern in die Pumpe hineingezogen worden, wie man auf dem Bild gut sehen kann.
Es handelt sich um Materialermüdung der Pumpe. Diese ist zwar erst drei Monate in Betrieb, aber offensichtlich haben Gase welche sich im Grundwasser entnommenen Wasser gelöst haben, das Eisen so stark angegriffen, dass dieses dem Unterdruck der Pumpe nicht mehr stand hielt und diese implodierte. Es wurde nachgewiesen, dass die auf der Bruchstelle im Bild ersichtlichen schwarzen Kristalle Eisensulfid (FeS) sind. Dieses kann mit Säure zu Eisenchlorid und Schwefelwasserstoff reagieren. Deshalb wahrscheinlich auch der gemeldete starke Geruch nach faulen Eiern, denn Schwefelwasserstoff wurde schon seit Monaten nicht mehr in Puerto Naos gemessen.
Am Vulkan wurde in dieser Woche interessanterweise deutlich weniger Gase registriert als sonst sagte mir ein Vulkanologe. Auch hat sich die Temperatur in den letzten Wochen um weitere 100°C gesenkt. Trotzdem befindet sich im Konus auch weiterhin noch flüssige Magma und das wird auch noch lange so bleiben.
Das steht etwas im Kontrast mit dem was wir in El Paso riechen. Südliche Winde führen auch weiterhin dazu, dass vulkanische Gase nach Norden und damit nach El Paso verfrachtet werden.
Gute Nachricht auch an der "Gasfront" nicht, dass diese in Puerto Naos verschwunden wären, im Gegenteil, die letzten Tage hat man sehr hohe Konzentrationen gemessen, sondern weil die IGN ihr umfassendes Netzwerk öffentlich machen will. Die Stationen wurden diese Woche noch einmal kalibriert, befinden sich nun über ganz Puerto Naos verteilt und werden in den nächsten Wochen öffentlich zugänglich werden.
Die INVOLCAN hat leider wieder das gemacht, was sie nicht können: kommuniziert.
Sie teilten der Presse mit, dass in der Studie von D'Auria et al. eine große Magmakammer entdeckt wurde was in der Zukunft eventuell zu größeren und auch explosiveren Eruptionen führen könne.
Dazu muss man klarstellen. Die Magmakammer ist zwar da, die Schlussfolgerung ist aber in keiner Art und Weise wissenschaftlich unterlegt. Die gleiche INVOLCAN hat in der Woche vor der Eruption von einer relativ kleinen Magmakammer gesprochen. Dass nun eine große gefunden wurde heisst nicht, dass diese nicht schon vorher, vielleicht schon bei der Eruption vom San Juan vorhanden war. Man hat einfach dazu keine Daten.
Leider ist die INVOLCAN eine Firma, kein wissenschaftliches Institut. Die Finanzierung der Firma INVOLCAN hängt von der Gefahr ab. Ist die hoch, wird Geld gesprochen. Verschwindet der Vulkanismus oder es ereignen sich jahrelang keine Eruptionen versiegt die Geldquelle. INVOLCAN hat also ein Interesse, die Dinge dramatisch darzustellen. Der gleiche Mechanismus führt dazu, dass INVOLCAN der IGN keine Daten zur Verfügung stellt, die öffentlichen IGN Daten aber für ihre Publikationen nutzt und die Zusammenarbeit schlecht ist.
Mich interessiert, wie das die kanarische Tourismusbehörden sieht. Das INVOLCAN Geschwafel ist nämlich schon in der deutschen Presse angekommen und wenn wir weiter solche Szenarien kolportieren, müssen wir uns nicht wundern, wenn nach der Verbindung von Frankfurt nach La Palma noch weitere Flüge eingestellt werden.
Das Beste wäre die Abschaffung von INVOLCAN und die Übertragung der Verantwortung auf das nationale Institut, die IGN. Letztere sind unabhängig kommunizieren das was sie wissen und keine Spekulation. Das wird aber wahrscheinlich auf den Kanaren erst dann begriffen, wenn die Schäden schon angerichtet sind.
An der Straße von La Laguna nach Las Norias wird mit der Installation von 160 Straßenlampen begonnen. Diese funktionieren mit LED und werden über Solarpanele geladen. Wenn diese Installation abgeschlossen ist wird die Straße unlimitiert frei gegeben sagte der Vizepräsident Bora Perdomo. Im Moment ist die Straße in der Nacht ab 22h immer noch gesperrt war für die Leute in Las Manchas eine erhebliche Einschränkung bedeutet.
Gestern fand erneut eine Demonstration in Puerto Naos statt um die Behörden zu "ermuntern" endlich einen Plan vorzulegen und den Zugang für die Anwohner zu erleichtern. Leider wurde der Anlass sehr spät angekündigt und konkurrierte noch mit der Unterschriftensammlung in Las Manchas. Es fanden sich nur etwa 40 Personen ein, viel Zuwenig um etwas zu erreichen aber genug um den Anlass leider etwas lächerlich wirken zu lassen, was eher das Gegenteil bewirken würde von dem was man will.
Von den 40 Personen liessen sich auch nur deren 20 bewegen, einen kleinen illegalen Rundgang durch Puerto Naos zu machen. Die Presse wartete währenddem folgsam am Zaun.
Diese mini Demo wurde dann durch die Guardia Civil gestoppt. Gebüsst wurde nach meiner Information jedoch niemand, erreicht hat man auch nichts.
Luca D'Auria et al. haben kürzlich im nature.com ihre Auswertungen der Erdbeben des Vulkanausbruchs als "Rapid magma ascent beneath La Palma revealed by seismic tomography" publiziert.
Da sich die Erdbebenwellen an unterschiedlichen Materialien verschieden schnell ausdehnen, konnten sie über die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Erdbebenwellen etwas in die Erde schauen. Und Erdbeben gab es ja genug. Die Wissenschaftler werteten für ihre Studie die Daten von 11.349 Beben aus.
Dieses 3D Modell habe ich nun als Grafik vereinfacht.
Im Schnitt von Puerto Naos nach Osten durch die Insel zeigt sich der obenstehende Verlauf. Die angesammelte Magma der oberen Kammer befindet sich unter der Montaña Negra, die aufsteigende Magma bewegte sich zuerst nach Nordwesten (in Richtung Puerto Naos) und danach - in etwa beim Erreichen des Inselsockels - nach Nord-Nordost bis zum Ausbruchsgebiet von Tajogaite. Das aufsteigende CO₂ diffundiert über die schematisch gezeichneten Arme durch die hydrothermale Zone nach Puerto Naos. Die Zufuhr des Gases erfolgt über den Dyke, den Kanal der aufsteigenden Magma. Weil die Magma darin nach wie vor flüssig ist und sich in der hydrothermalen Zone der Insel immer noch mit Wasser anreichert, werden wir noch länger die Ausgasungen von Wasserdampf und Schwefelverbindungen über den Tajogaite sehen. Auch in Bezug auf die CO₂ Situation in Puerto Naos und La Bombilla kann man nur hoffen, dass sich die Kanäle irgendwann schliessen, oder die Zufuhr mindestens soweit abnimmt, dass man den Ort wieder bewohnen kann, denn Nachschub an Gasen hat es dort unten leider noch für lange Zeit.
Über die Entwicklung der CO₂ Messungen in der Flugschule an der Juana Tabares N°3 zu berichten habe ich versprochen. Nun habe ich etwas über 1.000 Messungen ausgewertet und die Konzentrationen jeweils als Mittelwert des entsprechenden Tages berechnet. Die einzelnen Datenpunkte ergeben über die letzten drei Wochen einen leichten Anstieg der mittleren CO₂ Konzentration in der Flugschule. Da die Messungen im Innenbereich ohne Lüftung durchgeführt werden, lassen sie auf die Zufuhr von CO₂ über den Boden schließen. Mit zwei Ausnahmen war die mittlere Konzentration immer unter den für Arbeiter festgelegten 8h Grenzwert von 5.000 ppm. Diese CO₂ Werte können mit forcierter Belüftung problemlos in einen Bereich unter den derzeit geforderten 701 ppm gesenkt werden. Die Messreihe wird mit einem zweiten Gerät überprüft.
Diese derzeit geltende Limite von nur 701 ppm CO₂ für einen Zugang in Puerto Naos habe ich gestern in Teneriffa am Kurs der UIMP diskutiert. Kein Wissenschaftler konnte eine Quelle dafür nennen. Der Tenor einhellig: die Entscheidungsträger sind sich nicht sicher und wollten nicht das geringste Risiko eingehen.
Bin zwei Tage an einem Kurs an der UIMP auf Teneriffa über Geología de emergencia, Lava de la Palma, Vulkanologie und so weiter und werde wahrscheinlich am Abend so müde sein, dass ich nicht noch berichten werde.
Der Maler Bernd Diezmann stellt seine Fotografien und Bilder in Sta. Cruz aus. Die Ausstellung ist bis zum 30. Oktober geöffnet.
Nicht vergessen:
Die Straße zum Refugio El Pilar ist ab heute nun für den Zugang von Westen bis Ende Monat gesperrt. Es wird asphaltiert. Der Zugang über San Isidro ist offen.
Um 3h in der Nacht bin ich infolge der schlechten Luft aufgewacht und habe alle Fenster geschlossen. Mein Luftreiniger mit Aktivkohlefilter filtert wenigstens ein bisschen dieses Gestanks raus. Das Problem ist immer noch die Wetterlage. Knapp über dem Vulkan befindet sich eine Inversion. Das ist eine Luftschicht in welcher die Temperatur mit zunehmender Höhe wieder ansteigt, also "invers" zu dem normalen Verlauf läuft. Dazu kommt ein leichter südlicher Wind angefacht von einem Tiefdruckgebiet dessen Kern sich rund 1.000 km westlich der Biskaya befindet.
Die Inversion wirkt als Deckel und lässt die aus dem Vulkan ausströmenden Gase nicht nach oben entweichen und der Südwind bläst sie ins Valle.
Heute Morgen verzögern hohe Wolken die Bildung von Thermik. Das heisst die Luft wird sich in der Nähe des Vulkans erst gegen Mittag deutlich verbessern.
Wie sich die Situation morgen entwickelt ist noch nicht klar.
[09:25h] Wir werden das Thema Gase nicht so schnell los. Heute Morgen stinkt es wieder einmal grauenhaft in Tacande. Die Messstation bei Dos Pinos sagt uns die Luft sei mit 312 ug/m³ SO₂ "regular" belastet.
[Und schon wieder hereingefallen: Die Werte der Station sind vom 12. September und bisher nicht nachgetragen worden :-(, ich habe die Grafik wieder gelöscht.]
Die Messstation ist aber doppelt soweit vom Vulkan entfernt wie mein Haus. Ich habe mal alles zu gemacht und warte auf die Thermik die wahrscheinlich in einer Stunde einsetzt und das Tal wieder belüftet.
Dann noch zu den CO₂ Grenzwerten: Der von mir gemachte Hinweis zu der Kanadischen Studie mit einem Grenzwert von 3.500 ppm betrifft Innenräume, die anderen in der Tabelle aufgeführten Werte betreffen Aussenbereiche. Bei der Fülle an Information ist schnell ein Fehler gemacht, danke einem Leser für den Hinweis.
Am letzten Donnerstag habe ich wie berichtet die Installation der Messanlage in Puerto Naos erneuert. Zusätzlich habe ich schon vorher INVOLCAN erlaubt, in unserem Büro eine Messstation einzurichten. Die Vergleichsmessungen in einem geschlossenen Raum geben ein erstes ganz gutes Zwischenergebnis:
1. Die beiden Messsysteme korrelieren. Das INVOLCAN System zeigt bis 25% höhere Werte an, die INVOLCAN Anlage befindet sich in einem Plasticcontainer und zeigt deshalb eine etwas träge Angleichszeit.
2. Der bisher höchste gemessene Wert von meinem Dioxcare Gerät war 6.990 ppm heute Morgen um 09:17h, der tiefste Wert 658 ppm gestern um 16:18h.
3. Während 7 Stunden wurden Messwerte im Bereich über 5.000 ppm gemessen (bis maximal 7.000 ppm).
Das INVOLCAN Messsystem ist seit 29.9. in Betrieb. In diesen gut 2 Wochen wurde am 11.10. der Maximalwert von 8.420 ppm und am 1.10. der Minimalwert von 670 ppm gemessen.
Das bestätigt, dass die CO₂ Konzentrationen Schwankungen unterlegen sind, welche unter anderen auch den Gezeiten unterliegen. Die Konzentrationen in diesem geschlossenen Raum befanden sich bisher nie in einem akut gesundheitsgefährdenden Bereich. 7.000 ppm wird als Wert in einem Kino nach der Vorstellung bezeichnet. Dieser Wert wird auch mit erhöhtem Puls, schnellerer Atemfrequenz und Konzentrationsschwächen assoziiert.
Der MAK* Wert liegt in Deutschland bei 5.000 ppm. Das heisst, ein Arbeiter darf sich dieser maximalen Konzentration während 8h täglich aussetzen.
*) Maximale Arbeitsplatzkonzentration
Eine 38 jährige Frau aus Deutschland musste gestern mit dem Helikopter der GES aus der Klippe zwischen Charco Verde und El Remo geborgen werden. Sie sei auf einem Weg gestürzt und zog sich eine Schädeltrauma zu. Sie wurde ins Hospital Insular geflogen.
Ich kenne den Teil der Klippe gut vom darüber Fliegen, aber dort wo sich der Unfall ereignete gibt es keinen Weg. Die Landschaft lädt aber immer wieder zu Abenteuer ein.
Nach den Protesten der Anwohner in den letzten Wochen plant das Cabildo de La Palma, den Bewohnern eines kleinen Teils von Puerto Naos in Los Lajones (dem nördlichsten Gebiet), die Rückkehr in ihre Häuser zu gestatten, wenn die derzeitigen Kohlendioxidkonzentrationen (CO₂) innerhalb von drei Wochen anhalten und als gesundheitlich unbedenklich in diesem Gebiet eingestuft werden.
Ab dem 18. Januar wird der Zugang zu den Häusern in Puerto Naos und La Bombilla zusammen mit der Feuerwehr möglich sein. Es wird eine Einteilung in 4 Zonen vorgenommen.
Anträge für den Zugang laufen immer noch über den QR Code. Beantragen Sie diesen gleich mit einer weiteren Person, denn unbegleitet werden sie nur zu zweit herein gelassen.
Lange habe ich immer wieder reklamiert, dass keine Grenzwerte publiziert werden. Das wurde nun nachgeholt und in einem Papier mit Datum 07/10/22 13:10 publiziert. Wer genau das Dokument herausgegeben hat ist nicht klar, es fehlt eine Unterschrift. Im Header finden sich die Logos von IGN, INVOLCAN, IGM, CSIC, Universität la Laguna, Universität Las Palmas, AEMET, ein nicht identifizierbares Logo was wie ein Fisch aussieht und letztendlich das Gobierno de Canarias.
In diesem Dokument wird in der Tabelle ein maximaler Wert von 700 ppm CO₂ für einen permanenten Aufenthalt postuliert. Aber im Text geschrieben, dass eine große Anzahl Länder (Frankreich, Italien, Norwegen, Belgien, sowie Südkorea, Neuseeland und Kanada*) einen Grenzwert bei 1.000 ppm etablierten.
Immerhin wir haben jetzt mal einen Grenzwert. Der scheint mit 700 ppm sehr konservativ und assoziiert, dass man auf der offensichtlich ganz sicheren Seite weiter operiert.
*) Komisch, dass auch Kanada genannt wird. Maria Luisa Carapezza schreibt in ihrem Paper vom 12.3.2022, dass die Gesundheitsbehörden von Kanada eine Limite von 3.500 ppm CO₂ etablierten und verweist auf folgende Quelle:
[Canada, H. (1995). Exposure guidelines for residential indoor air quality. Ottawa: Minister of Supply and Services Canada.]
Heute Morgen war ich an einer Sitzung beim CECOPIN um zu verhindern, dass die große Flugverbotszone welche bis Ende Oktober gilt, in gleicher Form verlängert wird. Der Verantwortliche ist damit einverstanden, dass die Zone drastisch verkleinert wird, was Flüge vom El Time wieder ermöglichen würde und im Süden das Fliegen vom Campanarios erleichtert. Im Moment befindet sich Jedey in der Flugverbotszone, was Gleitschirmfliegen bei leichtem Nordwind verhinderte. Die neue Zone sollte ab 1. November gelten und entsprechend als NOTAM publiziert werden. Hoffentlich halten sie das Versprechen.
Der nächste Schritt ist nun das Einrichten einer Landefläche in Charco Verde / El Remo. Wir kümmern uns um einen Termin beim Ayuntamiento von Los Llanos.
Wir haben auch die Möglichkeit in Puerto Naos zu landen und dann den Bereich schnell zu verlassen besprochen. Dieser Vorschlag wurde klar abgelehnt. Was bedeutet, dass auch weiterhin noch kein einfacher Landeplatz zur Verfügung stehen wird.
Die ganze CO₂ Messungen in Puerto Naos sind etwas verwirrend. Erstens stellt man fest, dass die Wissenschaftler die Geräte dort aufstellten, wo am meisten CO₂ gemessen wird und dann von tödlichen Gasen sprechen und die Anwohner, welche nach Puerto Naos gelangten dort gemessen haben, wo die Konzentrationen tief waren und von keinem Problem sprechen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie vielfach dazwischen.
Der Chat der Anwohner entwickelt sich indessen gerade in eine fragliche Richtung. Administratoren löschen Einträge die ihnen nicht passen und wenn jemand über Messresultate und negative körperliche Reaktionen wie Benommenheit berichtet, die man nicht hören will, dann wird die Person angegriffen. Zensur ist das letzte was wir in dieser Angelegenheit brauchen können. Sie mach unglaubwürdig und ist bei diesem Thema sogar gefährlich. Zwei Wochen habe ich versucht, Vernunft in das Thema zu bringen, es ist mir nicht gelungen und ich habe nun aufgegeben.
Dabei gibt es weder was zu beschönigen, noch was zu übertreiben. Wir sollten in dieser Angelegenheit schnell zurück auf den Boden der Realität kommen, damit meine ich alle.
Messgeräte
Auch bei den Messgeräten eine gefährliche Entwicklung. Die nun vielfach verwendeten Geräte sind NICHT zum Messen von hohen CO₂ Konzentrationen gemacht. Auch nicht zum Messen von hohen Konzentrationen im Messbereich über eine längere Zeit.
Mein Messgerät in der Flugschule hat sich zum Beispiel selber Kalibriert und zeigt nun wahrscheinlich Werte an die mindestens 3.000 ppm unter dem korrekten Wert liegen. Nach Rückfrage mit dem Hersteller sagte er mir, dass sich dieses Gerät alle 24h selber Kalibriert. Befindet sich dies also in einer Luft mit 3.000 ppm CO₂, macht das Gerät daraus nach 24h 400 ppm.
Eine weitere Problematik ist der enge Messbereich. Die meisten Geräte messen nur bis 5.000 ppm. Wenn dieser Wert erreicht wird bleibt die Anzeige dort stehen, auch wenn die Konzentration weit darüber liegt, zeigen sie 5.000 ppm an. Das kann zu gravierenden Fehlinterpretationen führen.
Steigt mit einem solchen Gerät der Wert schnell in Richtung 4.000 ppm an, sollte der Bereich deshalb verlassen werden bevor die 5.000 ppm erreicht werden!
Weiteres Problem das ich bei den von einem Händler in El Paso verkauften Ewent CO₂ Messgeräten gesehen habe: Ist der Batteriestand tief, zeigt dieses Gerät plötzlich 500 ppm CO₂ an, dies an einem Ort wo mit einem Referenzmessgerät gleichzeitig 7.200 ppm gemessen wurde.
Die Anwohner berufen sich in der Zwischenzeit auf das EU Label, dann sei schon alles in Ordnung, lassen aber unberücksichtigt, dass diese Geräte zum Messen von normaler Raumluft in einem nicht toxischen Bereich entwickelt wurden.
Man sollte deshalb mindestens mit zwei Geräten messen die, noch besser, auch von zwei verschiedenen Herstellern kommen und dabei darauf achten, dass die Geräte täglich ein paar Stunden mit frischer Luft bei 400 ppm "ausgelüftet" werden
Diese Woche werde ich versuchen, eine Versuchsinstallation mit einem Dioxcare Messgerät (Bereich 400 - 10.000 ppm) und einer Webcam in der Flugschule zu realisieren. Damit will ich den Verlauf des CO₂ in der Flugschule an der Juana Tabares 3 untersuchen und schauen, was das Dioxcare macht, wenn dieses unter Umständen auch an die Grenze des Messbereichs gelangt. Alles hängt noch von der ausstehenden Zugangsbewilligung ab.
Anerkannte Grenzwerte
400 ppm: Frischluft in freier Natur.
700 ppm: Stadtluft.
1.400 ppm: Grenzwert in Büroräumen
500 ppm: MAK – Wert (Arbeiter darf 8h in solchen Bedingungen arbeiten).
7.000 ppm: Maximalwerte in Kinos nach der Vorstellung.
20.000 ppm: Physiologisch kurzzeitiger Toleranzwert.
20.000 - 40.000 ppm: Verstärkte Atmung, erhöhte Pulsfrequenz.
40.000 - 52.000 ppm: Ausatmungsluft.
40.000 - 80.000 ppm: Durchblutungsänderungen im Gehirn,
Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Brechreiz.
80.000 - 100.000 ppm: Krämpfe, schnelle Bewusstlosigkeit, Tod, Verlöschen einer brennenden Kerze.
ab 200.000 ppm: In wenigen Sekunden tödlich.
Der Zugang zum Refugio el Pilar und damit zur Vulkanroute und zur Piste Fran Santana ist vom 17. bis zum 31. Oktober 2022 an Wochentagen von 7h bis 19h gesperrt.
Um nicht frustriert im Westen vor einer Straßensperrung zu stehen, sollten sie die Wanderungen entsprechend planen. Der Weg über die LP-301 von San Isidro zum Refugio ist offen. Auch an Samstag und Sonntagen kann die Straße benutzt werden.
Die ganze Woche ist geprägt von einem Azorenhoch welches uns den Passat und mit ihm auch Feuchtigkeit bringt.
Im Osten und Nordosten wird es immer wieder regnen.
Ab Mittwochabend bis am Samstag weht der Passat auch in größeren Höhen was für El Paso Brisa bedeutet. Mit der Brisa wird die Feuchtigkeit nun auch über die Cumbre geblasen und es kann vorallem Bergnah auch im Südwesten regnen. Da die Feuchtigkeit nicht auf 2.000 m hoch reicht bleiben die Gebiete im Windschatten des Muchacho, Puntagorda und Tijarafe, meist regenfrei. Das Azorenhoch löst sich erst gegen Sonntag auf und macht vielleicht für einen erneuten Wetterwechsel platz.
Proaktiv, das Wort scheint in der Tat im Cabildo unbekannt zu sein. Vorausschauend Handeln.
Aber die Geschehnisse der Reihe nach:
In den letzten 14 Tagen sind einige Anwohner von Puerto Naos und La Bombilla ohne Bewilligung zu ihren Immobilien gegangen, haben CO₂ gemessen, die Häuser gelüftet und geputzt. Dies war aufgrund eines Fehlers des Inselpräsidenten möglich, denn dieser hat verpasst, seinen Erlass im BOC zu publizieren. Damit war er nicht rechtsgültig.
Der Präsident hat dies letzte Woche nachgeholt und der Zugang nach Puerto Naos ist erneut kaum mehr möglich.
Am Samstag haben sich wie auch schon berichtet rund 80 Anwohner von La Bombilla und Puerto Naos zusammengetan und eine Plattform gegründet die juristisch gegen die Massnahmen vorgehen will.
In der Nacht auf heute hat der Sohn von Olga Martín Lorenzo (Apartamentos Martín), Luis Lorenzo, in seinem Apartment in Puerto Naos übernachtet und laufend über die CO₂ Werte berichtet. Heute morgen wurde er nach der Dusche am Strand von der Guardia Civil verhaftet und drei Stunden festgehalten. Die Richterin wollte ihn letztendlich nicht heute anhören und er wurde wieder frei gelassen. Radio 7 7 La Palma hat bereits um 11h darüber berichtet. Der Bruder von Luis, Carlos, hat den Umstand am Mittag im Fernsehen kommentiert und so ein breites Publikum auf den Kanaren erreicht.
Und jetzt, am frühen Nachmittag, wurde mitgeteilt, das das Komitee der PEINPAL entschieden hat, den Zugang nach Puerto Naos in Sektoren einzuteilen und zu erleichtern. Das neue System - ich forderte sowas bereits vor dem ersten Regen - soll nun ab nächster Woche funktionieren.
Mit proaktivem Handeln hätte man diese Zugangserleichterung sehr positiv verkaufen können. Nun aber sagt jeder, "warum muss man die alle zuerst in den Hintern treten, damit sie sich bewegen?".
Aber eigentlich ist es egal, die Anwohner bekommen einen erleichterten und vor allem sicheren Zugang um sicherzustellen, dass nicht noch mehr Schäden an den Immobilien entstehen das ist das Wichtigste, denn der nächste Regen ist angekündigt. Mehr dazu dann in der Wetterprognose.
Geschätzte 80 Einwohner und Geschäftsleute von Puerto Naos und La Bombilla fanden sich gestern Abend in der Casa de Cultura in Puerto Naos ein, um sich zu einer Bürgervereinigung zusammen zu schliessen.
Nachdem letzte Woche viele Anwohner mit eigenen Messgeräten nach Puerto Naos und La Bombilla gingen und deren Zugang wegen einem juristischen Fehler nicht verwehrt werden konnte, hat der Inselpräsident Mariano Hernándes Zapata, das Dokument korrekt in den BOC publiziert und damit den Zugang nach Puerto Naos wieder komplett geschlossen. Die neu gegründete Bürgervereinigung fordert den kontrollierten Zugang zu ihren Immobilien um diese zu reinigen und zu warten damit nicht noch mehr Schäden entstehen und wird das nun über den Rechtsweg einfordern.
An der Versammlung wurden Optionen bei reger Beteiligung diskutiert. Alles ging sehr zivilisiert vor sich, aber man konnte auch eine tiefe Frustration feststellen. Die Fronten haben sich verhärtet und die Anwohner verstehen nicht, warum die Regierung nicht das kleinste Entgegenkommen zeigt, denn sie haben mit ihren eigenen CO₂ Messgeräten zeigen können, dass in vielen Immobilien ein Zugang problemlos möglich ist.
Schade, dass dies nicht über den Weg der Vernunft angegangen werden kann. Der Rechtsweg ist langwierig und teuer. Dabei ist die Reihenfolge der Prioritäten bei einem Notfall in Spanien klar geregelt. Diese ist:
1. Personenschutz
2. Infrastruktur- und Materialschutz
3. Umweltschutz
Was Puerto Naos und La Bombilla betrifft, bleibt man wie ein sturer Esel bei der ersten Priorität einfach stehen, dabei ist es enorm wichtig, dass die Eigentümer ihre Häuser warten können um weitere Schäden abzuwenden.
Die Buchverkäufe laufen, wenn auch langsam, aber doch in eine gute Richtung. Der gesamte Gewinn der spanischen Auflage des Vulkantagebuches geht wie ich bereits geschrieben habe an Vulkanopfer. Die Übersetzer die unentgeltlich halfen, das Buch zu veröffentlichen werden entscheiden wohin, wahrscheinlich wird eine Tierschutzorganisation die erste Spende erhalten.
Die Bilanz ist nun erstmal mit einem Saldo von € 16,05 positiv. Die sich noch im Umlauf und Lager befindlichen 87 Bücher sind nun bezahlt und jeder weitere Verkauf fällt nun als Marge an.
Mit der Gründung eines Vereins, welcher die Aktivitäten überwacht, bin ich leider noch nicht weiter gekommen. Es fehlt uns noch eine Person damit wir die vom Gesetz notwendigen Mindestzahl von drei Mitgliedern haben. Wenn jemand mitmachen will, bitte melden.
Was zu erwarten war passiert. Die neue Internetzeitschrift elvalledearidane.com teilt folgendes mit:
Eine Schadensersatzklage gegen die öffentliche Verwaltung, die von einem Madrider Anwalt im Namen der vom Vulkanausbruch auf La Palma Betroffenen eingereicht wurde, stützt sich auf die Tatsache, dass die öffentlichen Stellen ihrer gesetzlichen Pflicht nicht nachgekommen sind, ausreichend und deutlich vor der wachsenden Gefahr einer Katastrophe zu warnen, was die Betroffenen daran gehindert hat, vorbeugende Entscheidungen zu treffen, einschließlich des Abschlusses einer Versicherung oder der Verbesserung der bereits abgeschlossenen Versicherung und sogar der Entscheidung, ob sie in dem Gebiet bauen wollen oder nicht.
Die Anklageschrift ist sehr umfassend und es werden viele Dokumente von den Behörden, also Cabildo und Ayuntamiento angefordert. Auch die Entscheidungsgrundlagen in der Woche vor der Eruption. Diese Dokumente wurden bisher mit der Argumentation sie seien nicht für die Öffentlichkeit zurückgehalten.
Ich bin überzeugt, dass auch das Management der Situation in Puerto Naos unter die Lupe genommen werden wird. Auch hier muss das Cabildo Rechenschaft abliefern, warum sie die Anwohner gehindert hat, den Ort zu betreten. Das Beschränken eines Zugangs zu seiner Wohnung ist offensichtlich nur mit einem richterlichen Beschluss möglich, sagte José Fernández Arozena in einem Interview in 77lapalmaradio.com (ab 9`50``).
Seit heute Mittwoch 5. Oktober kann sich die über 60 jährige Bevölkerung zur 2. Boosterimpfung mit einem an die derzeitigen Mutationen angepassten Impfstoff impfen lassen. Mit diesem Impfstoff wurden auf den Kanaren bereits 16.000 über 80 jährige geimpft.
Termine können über die App MiCitaPrevia oder per Telefon mit 012 oder 922 470 012 oder 928 301 012 vereinbart werden.
Was die Situation mit den Gasmessungen angeht, dann hat sich das Cabildo ganz sicher keine Medaille für das Krisenmanagement verdient.
Nicht nur die fehlende und zum Teil falsche Kommunikation prangere ich an, sondern auch die immer noch vorherrschenden und seit Monaten nicht korrigierten Fehler. Man behandelt dieses, für Puerto Naos und La Bombilla essentielle Thema wie eine ungewünschte Schwiegermutter.
Probleme gibt es viele. Da ist zum einen die Position vieler Geräte die verschoben wurde, die neuen Positionen aber in den offiziellen Webseiten offensichtlich nicht nachgetragen wurde. Das führt zu Fehlinterpretationen.
Dann die noch immer nicht korrigierten Grenzwerte. Bei CO, dem giftigen Kohlenmonoxid interpretiert das Cabildo 2 mg/m³ als sehr schlecht, der europäische Grenzwert liegt aber bei 24 mg/m³. Die offizielle Seite gibt die gemessenen Werte in Mikrogramm pro m³ an, es scheint, dass man sich beim Umrechnen in mg/m³ um Faktor 10 verrechnet hat. Aber auch das interessiert seit Monaten niemanden.
Der dritte Punkt welcher gestern ans Licht kam sind nicht kalibrierte Messgeräte (siehe Bild). Wie will man das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen, wenn man nicht einmal in der Lage ist, die Gasmessungen in Puerto Naos so zu koordinieren, dass sämtliche Geräte permanent korrekte Daten liefern?
In der Zwischenzeit haben die Anwohner die Schnauze gestrichen voll von der Bevormundung. Viele haben nun selber günstige CO₂ Messgeräte gekauft und gehen nun auch ohne Bewilligung nach Puerto Naos. Eine Aktion die ich voll und ganz verstehen kann, die aber nicht ungefährlich ist. Die CO₂ Konzentrationen sind sehr starken Schwankungen unterworfen und speziell in Tiefgaragen wird von extrem hohen Werten berichtet. Dazu sind die günstigen Messgeräte für die Messung von "normaler" Raumluft ausgelegt. Deren Verhalten bei hohen CO₂ Konzentrationen ist nicht klar.
Auch hier hat das Cabildo versagt. Die Behörden sind meiner Ansicht nach verpflichtet, genügend Material und Personal zur Verfügung zu stellen, dass jeder Anwohner nach seiner Wohnung in Puerto Naos schauen und diese putzen und warten kann, dies auch ohne riesige administrative Hürde. Den Satz "zu hohe Gaskonzentrationen" lasse ich erst gelten, wenn man vorher alles versucht hat, diese zu senken, die Feuerwehr hätte entsprechende Ventilatoren. Bis anhin ist man aber nur hinein gegangen hat gemessen und mitgeteilt, dass der Zugang nicht möglich sei.
Das über Internet auslesbare CO₂ Messgerät liefert weitere Resultate. Neben einer schwankenden Ausgasung des Vulkans ist weiterhin eine Korrelation mit Ebbe und Flut auszumachen.
Die Werte in der Flugschule waren in den letzten Tagen auch hoch, aber nie in einem unmittelbar gesundheitsgefährdenden Bereich.
Heute Freitagabend findet im Tauchzentrum "Duikhuis" in Los Llanos von 19:30h bis 22:00h eine wissenschaftliche Veranstaltung zum Thema Vulkan statt. Details entnehmen sie dem obenstehenden Plakat.
In den letzten Tagen habe ich mit vielen Betroffenen gesprochen, war auch in Puerto Naos, habe ein CO₂ Messgerät in der Flugschule installiert, dessen Messwerte ich über Internet abrufen kann und deshalb kam der Blog etwas zu kurz.
Papeleo
Im 10. Monat nach Beendigung der Eruption kämpfen alle mit dem "Papeleo" dem Papierkrieg. So zum Beispiel derjenige, welcher beim Ayuntamiento nachfragte, wo denn nun die schon lange versprochenen 60.000 € geblieben wären. Er muss Baurechnungen für das neue Haus begleichen. Ihm wurde nach Prüfung gesagt, dass noch ein Papier fehlt. Das musste er beim Cabildo in Argual holen und vorbeibringen. Die Behörden sind nicht proaktiv, haben keine Checkliste und rufen die betroffenen nicht an. Wenn ein Dossier unvollständig ist wird es zur Seite gelegt. Immer nach dem Gedanken, die wollen ja was und werden sich schon melden.
Oder ein anderer Fall, etwas falsch eingereicht was in der Ablehnung der Unterstützung mündete obschon die Person seit Jahren als selbständig erwerbend gemeldet ist und Monatlich die nicht tiefen Gebühren des "Autonomo" zahlt. Diese Fall geht wahrscheinlich vor Gericht. Oder ein weiterer, der ein Grundstück gefunden hat, nun rumrennen muss, weil er nicht weiss, ob seine Wasseraktie die ja nicht mit dem Haus untergegangen ist nun im neuen Gebiet auch hingeleitet werden kann. Oder Wohnungsbesitzer von Puerto Naos, die als Folge der Evakuation nun in Mietwohnungen leben aber permanent umziehen müssen, weil die Wohnungsbesitzer die Wohnungen lieber an Touristen vermieten die mehr bezahlen. Oder Weitere, die schon den 4. Monat warten, dass ihr Baubegehren endlich bewilligt wird. Die im Moment in Puntallana wohnen und in Los Llanos arbeiten.
Es ist noch vieles im Argen und das Gespür für den Notfall scheint bei vielen nicht angekommen zu sein. Viele Behördenmitarbeiter verstehen sich nicht als Arbeiter für die Bevölkerung.
Puerto Naos
Die Situation ist komplex, die öffentlich zugänglichen Daten nicht aussagekräftig. Das immer noch am stärksten betroffene Gebiet ist bei der Playa Chica. Das über den Boden emittierte CO₂ fließt dort in eine große Lavahöhle und dann durch eine kleine Öffnung aus, direkt zum Strand runter. Tiefgaragen sind in Puerto Naos im Moment in der Tat lebensgefährlich. Da niemand Frischluft zuführt, haben sich diese teilweise mit CO₂ fast aufgefüllt.
Die Involcan hat vor ein paar Tagen auf ihrem Facebook Profil eine Studie publiziert. Das Ergebnis: Lüften reduziert den CO₂ Gehalt in den Häusern. Das hat berechtigterweise zu Kopfschütteln geführt. Die Betroffenen fühlen sich mit solchem profanen Gedöns nicht Ernst genommen. Man würde lieber sehen, dass die Wissenschaftler an Studien arbeiten die das Ziel haben, Teile des evakuierten Gebietes freizugeben. Immerhin zeigten die Resultate auch, dass das Problem in La Bombilla und Puerto Naos von alleine von CO₂ verursacht wird. Andere Gase vulkanischen Ursprungs wurden kaum über deren Grenzwerte gemessen.
Die von mir im ebenerdig aber geschlossenen Innenraum installierte CO₂ Messstation an der Juana Tabares N°3 zeigt auch den Effekt des Tidenhubes. Mit Flut ist der CO₂-Gehalt der Luft im Innenraum höher, mit Ebbe geht dieser wieder zurück. Der Anstieg des Grundwassers unter Puerto Naos lässt das sich dort in den Hohlräumen eingeströmte Gas nach oben in die freie Atmosphäre entweichen. Das Messgerät hat eine obere Messgrenze von 5.000 ppm. Bei Flut wird diese Grenze immer wieder überschritten, bei Ebbe war der tiefste Messwert der letzten drei Tage 1.300 ppm (29/09/2022, 00:00h). 10:30h ist heute wieder Ebbe, die Messwerte sind jetzt [10:00h] wieder im Messbereich bei 4.690 ppm und sinkt noch weiter ab.
Gran Canaria hatte Pech. Dass die stärksten Regenfälle auf GC runter prasseln hätte man nicht gedacht. Der im Wetterteil besprochene Trog hat aber genau das bewirkt. Das Wetter war lange so schlecht, dass auf Gran Canaria nicht gelandet werden konnte. Das auch, weil die Piste mit dem besseren Landesystem gerade gewartet wird.
Auch auf anderen Flughäfen gab es Probleme und der einzige große welcher dann die Masse abfertigen musste war Teneriffa Süd. Was zu noch nicht gesehenen Massnahmen führte. Erstens wurde "Rate Zero" ausgesprochen, was heisst Flugzeuge die noch nicht in der Luft waren, durften nicht mehr nach GC starten. Einige Flugzeuge sind mit den Gästen unverrichteter Dinge wieder nach Hause geflogen da natürlich auch keine Hotelzimmer mehr zur Verfügung standen. So auch die Edelweiss von Zürich welche auf Teneriffa wartete, dann aber mit allen wieder nach Zürich zurück flog und dort, sicher mit Ausnahmebewilligung, um 00:30h landete. Eine ähnliche Geschichte habe ich aus Gran Canaria gehört. 10 Stunden im Flugzeug um wieder am Ausgangspunkt zu sein.
[09:55h] Die großen Flughäfen auf den Kanaren sind nun wieder in Betrieb. La Palma hat heute indessen den ganzen Tag schlechte Karten.
Flughafen kann nicht angeflogen werden
OVC steht im METAR Wetterbericht des Flughafens für Overcast oder 8/8 Wolken, also eine geschlossene Wolkenschicht. Im Moment steht im METAR folgendes:
GCLA 260800Z 36014KT 3200 RA BKN005 OVC009 20/20 Q1015
OVC009 = Geschlossene Wolkenschicht auf 900 ft oder 270 m über Meer.
Da die meisten Flugzeuge beim Anflug auf La Palma vor der Piste 500 m haben müssen, also OVC015 noch knapp wäre, kann im Moment immer noch kein Flugzeug landen.
Der Rest des METAR für die Interessierten:
GCLA = Flughafenkennung von La Palma
260800Z = 26. des Monats 08:00h UTC
36014KT = Wind aus 360° (Nord) mit 14 knoten (~25 km/h)
3200 = Bodensicht maximal 3200m
RA = Regen
BKN005 = Broken (5-7/8 Wolken) auf 500ft
OVC009 = Overcast (8/8 Wolken) auf 900 ft
20/20 = Temperatur 20° Taupunkt 20°
Q1015 = QNH Luftdruck 1.015 hPa
Wenn die Temperatur dem Taupunkt entspricht ist man eigentlich in einer Wolke. Das 20/20 gemeldet wird, ist derzeit noch gar kein guter Hinweis für eine Besserung.
Von den Meteorologen nicht erwartet, aber auf Gran Canaria ist das Wetter im Moment so schlecht, dass keine Flugzeuge mehr landen können. Es wird alles umgeleitet. Das geht schon den ganzen Tag so und die letzte Maschine die landen konnte war eine aus Köln um 9:58h. Werden auf Teneriffa bald die Standplätze ausgehen?
Gleiches, aber erwartet, gilt für La Palma. Heute ist ein Privatjet auf SPC gestartet, das geht, gelandet ist noch keine einzige Maschine. Die Sichtminima für den Entscheid zum Landen liegen hier bei rund 500m über Meer. Sieht der Pilot bei einem dafür definierten Punkt die Piste nicht, gilt es als "missed approach" und er muss durchstarten.
Gestern Mittag noch tropischer Sturm, am Abend schon wieder nur noch tropisches Tief. Sturm Hermine hatte ein kurzes Leben.
Hermine dreht aber immer noch im Gegenuhrzeigersinn, wie das Tiefdruckgebiete in der nördlichen Hemisphäre machen. Aber die Windrichtung ändert mit zunehmender Höhe schnell nach SW. In der obenstehenden Karte der Wind auf 5.500 m. Bei der Markierung befindet sich auf Meereshöhe das Zentrum von Hermine, in rund 580 km Distanz zu La Palma.
Das Drehen der Windrichtung erklärt sich durch einen Trog welcher sich fast über uns befindet. Es bewirkt, dass die Wolken und damit der Regen in dieser Höhe nach NO abgelenkt werden. Deshalb sehen wir heute Morgen auf der Ostseite von La Palma bis zu 80 l/m2 Niederschlag, auf der Westseite knapp 1 l/m2. Die stärksten Niederschläge werden heute auf La Gomera und Teneriffa erwartet.
Hermine bewegt sich nicht mehr stark, die Richtung ist aber eher nach West, was eventuell die Niederschläge im Westen bis morgen Abend noch etwas verstärken könnte.
Die Niederschläge sind noch nicht vorbei, die Luftmasse ist nach wie vor instabil und es kann auf ganz La Palma plötzlich heftig regnen.
Heute erreichte mich noch die Nachricht, dass Mario, der Pizzaiolo des Restaurantes La Scala, Puerto Naos gestorben ist. Mario war immer sehr zuvorkommend und freundlich, ein Pizzaiolo und Kellner wie man ihn sich wünscht. Leider konnte er nicht mehr in seine Pizzeria zurückkehren.
Der Familie und allen Angehörigen entbiete ich meine Anteilnahme. R.I.P. /D.E.P. Mario.
Man sieht sie selten, die rote Alarmstufe, aber AEMET hat diese jetzt für morgen Sonntag 12h bis Mitternacht herausgegeben. Es werden auf La Palma, und speziell im Osten, Regenfälle von bis zu 180 l/m2 innerhalb von 12h erwartet. AEMET bezeichnet die Wahrscheinlichkeit im Bereich von 40-70%, eine immer noch grosser Bereich, weil die Entwicklung und die Zugbahn von Sturm Hermine nach wie vor nicht sehr klar sind.
Meine Warnungen im letzten Blogeintrag werden damit aber bestätigt, passen Sie auf!
Die tropische Welle hat sich gestern zum tropischen Sturm Hermine mit maximal 40 kn (72 km/h) Wind entwickelt. Das System ist derzeit noch im Aufbau, befindet sich im Moment rund 1.000 km Südwestlich von La Palma und bewegt sich langsam mit 9 kn (15km/h) nordwärts. Am Montag wird Hermine auf dem 25. Breitengrad nach Nordwest weiter ziehen. In der obenstehenden Grafik sieht man dessen vorausgesagtes Zentrum, nicht seine Ausmaße. Der Sturm hat bereits jetzt einen Durchmesser von rund 500 km, und es ist damit zu rechnen, dass die ersten damit assoziierten Regenfälle bereits heute gegen Mittag einsetzen. Diese werden sich am Sonntag und - je nach weiterer Position des Sturms - auch am Montag weiter fortsetzen.
Windwerte moderat, Regen heftig
Es wurden vorsorglich schon einige Straßen gesperrt. Vermeiden sie auch noch einige Tage nach dem Regen das Wandern in Schluchten. Der Regen weicht den Untergrund auf was vermehrt zu Steinschlag führt. Im Gebiet des Vulkanausbruchs hat sich die gesamte Wasserdrainage verändert. Da es sich um die ersten großen Regenfälle nach dem Vulkanausbruch, ja wahrscheinlich seit mehreren Jahren handelt, sind speziell in der Nähe der Lava in Vertiefungen Überschwemmungen möglich. Vermeiden Sie auch den Aufenthalt in Bachläufen und weiteren Vertiefungen. Die Vulkanasche hat eine sehr hohe Saugfähigkeit. Es dauert lange bis sie gesättigt ist. Übersättigt kann sie sich aber mit dem Wasser verflüssigen und dann wie eine Lawine über den Flusslauf in Richtung Meer hinunter fließen. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass bei Extremregen lokale Lahars (Aschelawinen) abgehen könnten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die tropische Welle zu einem Sturm entwickelt ist gemäss NHC, dem amerikanischen Hurricane Center, nun 70% also 10%-Punkte höher als gestern. Hingegen hat das GFS Modell die Regenfälle drastisch nach unten gerechnet. Von den gestern prognostizierten über 100 Liter/m2 sollen nun plötzlich nur noch deren 1,8 l/m2 fallen. Das Einzige was wir daraus lernen können, ist die nach wie vor herrschende extreme Ungenauigkeit der Prognosen. Auch ein Tag bevor die ersten Regenfälle einsetzen, sind sich die Modelle gar nicht einig. Folgende Regenfälle werden für die nächsten 5 Tage prognostiziert.
ECMWF 108 l/m2
GFS 1,8 l/m2
ICON 19,2 l/m
Das zeigt das Dilemma einer verlässlichen Prognose. Schon in der Woche vor dem Vulkanausbruch sagte ich "Vorsorge kostet nichts". Das gilt auch hier, denn wenn die >100 Liter wirklich fallen, dann haben diejenigen mit Asche auf den Dächern unter Umständen größere Reparaturarbeiten vor sich.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die tropische Welle zu einem tropischen Sturm entwickelt ist nun 60%. Die Zugbahn in Richtung nordwest, das heisst das Zentrum kommt südwestlich von La Palma zu liegen. Die vom GFS berechneten Windwerte sind nicht extrem, der Sturm wird sich abschwächen sobald er in Richtung Nord über kühleres Wasser gleitet. Was nicht zu unterschätzen ist, das ist die große Wassermasse welche in Äquatornähe verdunsten konnte. Fast sicher wird es regnen, lokal auch sehr stark.
Das GFS zeigt die Ankunft der deutlich feuchteren Luft für Samstag an. Ab ca. 15h werden sich die Wolken deutlich verdichten und mit Regenfällen ist spätestens gegen den Sonnenuntergang zu rechnen. Die Situation kann bis am Dienstagmorgen anhalten. Das Meteogramm von Meteoexploration berechnet auf Basis des GFS Modells über 100 Liter pro m2. Dieses Modell unterschätzt die Regenfälle meistens, da es die Orographie von La Palma nicht berücksichtigt.
Heute zeigt auch das GFS Modell die Daten des ECMWF was dazu führte, dass das National Hurricane Centre in USA die gestern besprochene tropische Welle nun aufführt und sogar eine Wahrscheinlichkeit von 50% angibt, dass sich das System innerhalb der nächsten 5 Tage zu einem tropischen Sturm entwickelt.
Wenn das so kommt, muss mit lokalem Starkregen gerechnet werden. Speziell die westlichen Inseln, und damit auch La Palma, könnten davon betroffen sein.
Ich rate allen, jetzt noch Vorkehrungen zu treffen, damit Abläufe nicht von vulkanischer Asche verstopft werden können, denn einmal drin bringt man den Matsch kaum mehr raus!
Der gestrige starke Regen im Valle hat alle ein bisschen überrascht. In Tacande sind 32,8 Liter pro m2 gefallen was einen guten Start in die Wintersaison bedeutet. In Puerto Naos hingegen nur gerad 0,2 l/m2, vielleicht auch besser, denn die Hausbesitzer konnten die dringenden Reinigungen der Dächer noch immer nicht durchführen.
Der weitere Wetterverlauf könnte interessant werden. Die Hurricane Saison ist nach ungewöhnlicher Pause im August nun gestartet und wir haben mit Fiona den 6. Sturm in diesem Jahr. Am Äquator bilden sich immer neue tropische Wellen welche sich dann über dem warmen Meer zu tropischen Stürmen oder auch Hurricane entwickeln können. Solch eine Welle soll gemäss ECMWF Modell auch am kommenden Wochenende entstehen und dann in nordwestlicher Richtung zu den Kanaren gelangen. Dieses Modell rechnet vom Samstag Nachmittag bis und mit Montag mit zum teil heftigen Regenfällen. Die Prognose ist aber mit sehr viel Unsicherheit behaftet. Das GFS Modell zeigt diese Entwicklung (noch) nicht und dieses Modell hat sich auf den Kanaren dem Europäischen ECMWF immer wieder überlegen gezeigt.
Es ist trotzdem weise, jetzt bei Häusern und Apartments einen Rundgang zu machen und sicherzustellen, dass nasse Asche nicht die Abflussrohre verstopfen kann. Denn einmal drin bekommt man diesen Matsch kaum mehr wieder raus.
Die Demo gestern Abend war ein großer Erfolg. Die Zeitungen schätzten 1.000 Teilnehmer, ich war auch dort und bin sicher, dass auf jeden Fall über 500 Teilnehmer anwesend waren. Einmal mehr geht es darum, dass viele Vulkanopfer immer noch kein Geld gesehen haben, man spricht von über 1.000 offenen Anträgen, und die Administration extrem aufwändig ist. Auch die Politikspielchen wurden angeprangert. Die angegebene "Spendensumme" würde auch die Zahlungen des Versicherungskonsortiums beinhalten. Sie seien keine Spenden, sondern Versicherungsleistungen. Die Politiker sollten endlich aufhören, die Bevölkerung für dumm zu verkaufen hiess es.
Bis die Politik die Probleme löst wurde vereinbart, sich ab nun immer am 19. des Monats für einen Protest auf der Plaza España in Los Llanos zu treffen.
Heute vor einem Jahr erwartete uns ein gleich schöner Tag wie heute. Aber die Erde hatte etwas anderes mit uns vor. Die Nacht vom 18. auf den 19. September bebte die Erde weiter. Am morgen ereignetes sich Beben über mbLg 3,0 welche auch verspürt wurden. Die Bilder der Wäremekamera des Flugzeuges welches über El Paso und Las Manchas flog hat die Bevölkerung auch ein Jahr nach der Eruption nicht zu Gesicht bekommen. Das letzte starke Beben vor der Eruption ereignete sich um 11:16h mit mbLg 3,8. Warum der Präsident dann in der Pressekonferenz berichtete, dass die Alarmstufe immer noch auf gelb belassen wird und die Bevölkerung im Barrio El Paraíso nicht gewarnt wurde werden wir wahrscheinlich erst erfahren, wenn eine andere politische Partei an der Macht ist. Auf jeden Fall wurde der ganze Barrio von der Eruption welche um 15:11h begann überrascht und kaum jemand konnte noch etwas mitnehmen.
Heute ist der Jahrestag dieser Tragödie und viele Palmeros werden sich mit Trauer und Wehmut an die Zeit vor der Eruption erinnern, eine Zeit die manch einer erst jetzt richtig schätzen lernte. Ein Jahr nach dem Eruptionsbeginn, immer noch selbst beweihräuchernde Politiker und viel zu wenig Bewegung nach vorne.
Unser Präsident Mariano Zapata, sagte gestern in einem Interview welches in Canarias 7 publiziert wurde folgendes:
"Wir hatten mittags ein Pevolca-Treffen. Auf dieser Sitzung teilten uns die Wissenschaftler mit, dass es keine Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch gebe, aber der Leiter des Plans, Miguel Ángel Morcuende, beschloss zu Recht, mit der Evakuierung von Personen mit eingeschränkter Mobilität aus weiter nördlich gelegenen Gebieten zu beginnen, da die ursprüngliche Vorhersage für den Ausbruch des Vulkans weiter südlich lag und wir beschlossen, ein neues Treffen für sechs Uhr nachmittags anzusetzen. Ich kehre nach Hause zurück, ass mit der Familie zu Mittag und als ich gerade auf den Roller steigen wollte, um Sport zu treiben und den Kopf frei zu bekommen, ruft mich Lorena an und sagt: "Mariano, er ist explodiert". Meine erste Reaktion war, sie zu fragen, was explodiert war. "Schalte den Fernseher ein", sagte sie. Ich schaltete das kanarische Fernsehen ein und da sah ich den Beginn des Ausbruchs."
Mariano wurde aber - wie ich in meinem Buch beschreibe - am frühen Morgen gesehen, wie er in großem Tempo nach Sta. Cruz fuhr. Die Evakuierung der Behinderten erfolgte nicht nach der Sitzung der Pevolca am Mittag, sondern bereits am Morgen. Dazu kommt, dass die Vulkanologin María José Blanco in einem am 27. Mai 2022 publizierten Video sagte, dass sie am 18. September von einer "unmittelbar bevorstehenden Eruption" sprachen und die Chefin des IGN sagte am 8.4.2022 in einem Vortrag (ab Minute 22), "das Gebiet in dem das Gelände am stärksten anstieg, war das Gelände an der Stelle, an der die Eruption ausbrechen sollte. Wir hatten diese Informationen schon vor dem Ausbruch, Tage vorher."
Wer ehrlich ist, kann sich ein schlechtes Gedächtnis leisten, besagt ein schöner Spruch. Es wäre besser, Mariano würde entweder schweigen, oder die Wahrheit sagen. Ich verstehe zwar, dass es sehr unangenehm ist, an diesem 19. September gravierende Fehlentscheide getätigt zu haben, aber diese verschwinden nicht, idem man sie schönredet. Die Verschleierungsmethoden haben vor dem Internet funktioniert, heute sind die Recherchen einfacher.
Ich habe heute keine tröstenden Worte, keinen guten optimistisch stimmenden Ausblick. Es bleibt extrem viel zu tun, vieles muss noch angegangen werden. Es braucht Pläne und Führung. Leider bin ich zur Überzeugung gekommen, dass wir nur mit einer Neubesetzung der Regierung im März 2023 weiterkommen können. Die derzeitige hat versagt, bleibt in ihrem Netz verstrickt und wird es nicht mehr richten können.
Die gestrige Demonstration in Puerto Naos war sehr erfolgreich. Wie immer wird eine große Spanne bei der Teilnehmerzahl gemeldet. Diese reicht je nach der Orientierung des Blattes von 100 bis zu 1.000 Teilnehmern (meine Schätzung aufgrund der Bilder liegt bei rund 200 Personen). Ob das Cabildo auch dieses Mal "ignorar" sagt, werden wir sehen. Die Einwohner von Puerto Naos sind motiviert mit den Protesten weiter zu fahren, bis sich endlich was ändert.
Sie fordern unter anderem einen einfacheren Zugang nach Puerto Naos, die Möglichkeit ihre Immobilien zu putzen, zu lüften und Wasser in die ausgetrockneten Abflüsse fliessen zu lassen.
Heute Abend findet in Los Llanos um 19:30h ein Schweigemarsch für die Vulkanopfer statt. Damit will am Jahrestag der Eruption auf das unendlich langsame Vorgehen der Behörden aufmerksam gemacht werden.
Im Gebiet der Echedey / Gamez in El Paso ist seit einer Woche ein wildes Hunderudel unterwegs die schon einige Katzen getötet haben und die ganze Nacht über bellen. Ich habe es heute dem Verantwortlichen der Gemeinde gemeldet, diese fragen nach Fotos der Hunde. Falls sie an der Gamez oder Echedey wohnen, können sie mir die Bilder zusenden. Ich werde sie dann der Gemeinde weiterleiten. roger.frey(at)diesehomepage.com
Ein Arzt aus Los Llanos wurde zu 48 Jahren Gefängnis verurteilt.
Der Gerichtshof ist der Auffassung, dass die nachgewiesenen Tatsachen des angefochtenen Urteils eine kontinuierliche Episode sexuellen Missbrauchs durch den Angeklagten Hausarzt belegen. Er hatte unter dem Vorwand, die medizinische Versorgung zu überprüfen Frauen, die in seine Praxis kamen gynäkologisch untersucht obschon sie einen Termin wollten um Rezepte für ihre Beschwerden zu erhalten. Beschwerden welche in keinem Zusammenhang mit einer gynäkologischen Untersuchung standen.
Der Arzt hat Patientinnen aufgefordert, sich zu entkleiden, und er hat seine Finger in ihre Vagina eingeführt oder ihre Brüste berührt, das ohne jeglichen medizinischen Grund, indem er seine Überlegenheit ausgenutzt hat, die sich aus dem medizinischen Status seines Berufs ergibt.
In der Spanischen Verfassung ist das Versammlungsrecht explizit aufgeführt. Artikel 21 garantiert es, die Ablehnung der Behörden ist verfassungswidrig.
Artículo 21
1. Se reconoce el derecho de reunión pacífica y sin armas. El ejercicio de este derecho no necesitará autorización previa.
Insofern findet die friedliche Versammlung wie geplant morgen Sonntag 18. September um 11h beim Kreisverkehr zur Einfahrt nach Puerto Naos statt.
Es war vorauszusehen, aber es hindert niemanden mehr: Die Demonstration vom Sonntag wurde aufgrund von Formfehlern verboten, findet trotzdem statt und zwar als Treffen von Freunden. Der Anlass bleibt gleich. Die Freunde von Puerto Naos treffen sich alle nun nicht am Kreisel in Puerto Naos sondern in Charco Verde am Sonntag 18.9. 11h zur Besprechung. Lasst Euch also von den Pressemitteilungen nicht verwirren und findet Euch so zahlreich wie möglich in Charco Verde zum sonntäglichen Treffen mit Freunden ein!
Die Demonstration in Puerto Naos vom nächsten Sonntag 18.9.2022 um 11h hat nun auch ein eigenes Plakat.
Wie bereits erwähnt ist es wichtig, dass möglichst viele anwesend sind. Nationalitäten spielen keine Rolle, auch nicht ob Sie Residente oder Tourist sind. Mit der Aktion kann dem Cabildo klar gezeigt werden, dass die Einwohner mit der Geduld am Ende sind und endlich ein Massnahmeplan erstellt werden muss.
Von heute 16. bis am 30. September präsentieren Sabine Dahl gemeinsam mit der Künstlerinnen Antje Bendfeldt in Santa Cruz de La Palma Calle O`Daly 2 ihre Arbeiten.
Beide Frauen sind seit vielen Jahren künstlerisch tätig und haben ihre eigenen Stile entwickelt. Die individuelle Werke, spiegeln entsprechend der gewählten Materialien, Techniken und Motiven den Moment des Augenblickes wieder. So trifft in Santa Cruz nun abstrakte Malerei auf Frida Kahlo.
Antje Bendfeldt hat seit früher Kindheit leidenschaftlich gemalt und alle Techniken und Materialien ausprobiert, die ihr in die Finger kamen. Als freie Künstlerin stellte sie unter dem Namen „Trullas” Pappmaché Figuren her und verkaufte diese deutschlandweit. Seit 2016 lebt sie mit ihrem Mann und 12 Katzen auf einer kleinen Avocadofinka auf La Palma.
Die Kielerin,Sabine Dahl, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Hamburg. Mit der Gründung ihres KüchenAteliers sowie der Ateliergemeinschaft „Leverkuse13“ in Hamburg wurde 2013 die Kunst Hauptbestandteil ihres Lebens.
Beide Frauen gehen sehr kreativ mit den Materialien um, verwenden auch einmal Buchseiten, Landkarten, Notenblätter oder Schlagmetall und erzeugen so auch das Bild von Wirklichem welches in Unwirkliches übergehen kann.
Schauen Sie rein bei dieser Ausstellung. Sie findet in der Sala O'Daly 2 in Sta. Cruz statt und ist von Montag bis Freitag 10:30 - 13:30 und 17:00 - 20:00 sowie am Samstag von 10:00 - 14:00 geöffnet.
Weitere Information: https://fridalapalma.de/
Bereits habe ich es erwähnt: Es gibt keine Anzeichen für eine Reaktivierung des Vulkans. Der "Vulkanologe" Enrique hat mit seinem Artikel auf seiner "Volcanes y Ciencia Hoy" für einigen Aufruhr gesorgt. Das ist leider nicht das erste Mal, dass Enrique mit wirren Behauptungen ohne Grundlage operiert. Ich weiß nicht, wie dieser Herr funktioniert, aber normal ist dieses Verhalten nicht.
Eine der Grafiken die er dafür verwendet ist von der guten Website volcandiscovery.com Die dabei verwendete Grafik zeigt in der blauen Linie einen Anstieg und assoziiert bei ungenauer Betrachtung eine Verschlechterung der Situation. Das ist aber völliger Unsinn. Die Grafik zeigt die kumulierte freigegebene Energie und damit ein einfaches Zusammenzählen der Ereignisse. Da es immer wieder kleinere Erdstöße gibt - was von allen Vulkanologen in der posteruptiven Phase als normal gilt - steigt diese Linie an.
Auf die anderen Behauptungen will ich gar nicht eingehen, es ist wirklich Müll in einem wissenschaftlichen Mantel verpackt.
Wer spanisch versteht, kann auch den Artikel von Ruben López lesen.
Lange habe ich nach den Grenzwerten gefragt die leider nie publiziert wurden. Nun, nachdem den Bürgern das Fass übergelaufen ist, verfallen Politiker und Wissenschaftler in eine regelrechte Informationsflut. Oben erstmals klare Interpretationsrichtlinien für CO₂.
Gestern fand von Revivir el Valle eine Informationsveranstaltung zum Thema Gase in Puerto Naos und La Bombilla statt. Leider konnte ich nicht online teilnehmen, ich werde das Video aber anschauen sobald es publiziert ist. Ich stellte folgende Fragen und es wurde mir schriftlich bestätigt, dass diese auch gestellt werden.
- Warum wurden die Messstationen verlegt, aber nicht im Internet aktualisiert? Ein Beispiel wäre die Baliza 1 bei der Entsalzungsanlage, die dort nicht mehr steht, sondern wahrscheinlich beim Restaurant el Forno? Das Gleiche gilt für andere Messstationen.
- Wer korrigiert diese Fehler und bis wann?
- Was sind die Grenzwerte für die verschiedenen Gase? Wann wird die Konzentration als gut, einigermaßen gut, schlecht oder sehr schlecht bewertet. Warum werden 14 ppm Kohlenmonoxid als sehr ungünstig angesehen?
- Wann werden die Werte der neuen IGN-Messstationen veröffentlicht?
- Wer koordiniert die Zusammenarbeit zwischen IGN und INVOLCAN?
Demo
Die Demonstration der Bürger gegen das schlechte Management der Situation in Puerto Naos und La Bombilla findet wie angekündigt am nächsten Sonntag, 18. September um 11h beim Kreisverkehr in Puerto Naos statt. Es machen bereits Gerüchte die Runde, dass die Regierung die Demonstration unter dem Vorwand der Sicherheit verhindern könnte. Falls das so ist, treffen sich alle am gleichen Sonntag eine Stunde später, also um 12h in Los Llanos auf der Plaza.
Um die Regierung endlich zu ermuntern, sich dem Thema professionell anzunehmen und für und nicht gegen die Bürger zu arbeiten ist es wichtig, dass möglichst viele Teilnehmen!
Es geistern wieder einmal Gerüchte einer Reaktivierung der Vulkaneruption über die Insel. Für eine tiefere Recherche des Ursprungs hatte ich keine Zeit, aber es scheint, dass einmal mehr Enrique, der Vulkanologe welcher keine Anstellung an einem anerkannten Institut hat und schon während der Eruption mit seinen Glaskugelprognosen auffiel, die Quelle der Gerüchte ist.
Wie mehrfach erwähnt, ich bin kein Vulkanologe. Ich habe nur die Gabe bei solchen Gerüchten die Ruhe zu bewahren, mich zurückzulehnen und die öffentlichen Daten zu konsultieren. Eine Messstation meldete vor drei Tagen eine starke Geländeerhöhung aber es gab keine entsprechenden Erdbeben. Nun ist diese "Geländeerhöhung" wieder zurückgebildet. Um was es sich dabei gehandelt hat ist mir nicht klar. Wir wissen aber, dass diese empfindlichen Messgeräte auch auf äussere Einflüsse wie Wetterbedingungen empfindlich sein können.
Ich sehe im Moment auf jeden Fall nicht die geringsten Anzeichen die Beunruhigen würden und wenn Sie "Enrique" oder "Volcanes y Ciencia Hoy" lesen, prüfen Sie besser auch die offiziellen Informationen und Stellungnahmen.
Königin Letizia wird der offiziellen Eröffnung des Schuljahres 2022-2023 auf La Palma vorstehen, und zwar in drei Schulen, die vom Ausbruch des Vulkans in Cumbre Vieja betroffen sind.
Die Veranstaltung findet heute um 12.30 Uhr am provisorischen Sitz der Schulen von Los Campitos und Todoque, beide von der Lava des Vulkans auf La Palma verschüttet , sowie der CEIP "María Milagros Acosta" in Los Llanos de Aridane statt. Das teilte das Königshaus heute mit.
Benzin ist fast wie Gold. Das könnte man aufgrund der hohen Benzinpreise denken. Auf jeden Fall lockt der hohe Benzinpreis wieder einmal Diebe an. Am letzten Mittwochmorgen wurde das Benzin aus einigen Autos in Sta. Cruz gestohlen. Die Diebe rissen die Tankabdeckung ab, pumpten das Benzin ab und liessen die Autos trocken zurück. Im Juli wurde ein ähnliches Vorgehen auf Gran Canaria beobachtet.
Strategie und Plan sind noch nicht ersichtlich, aber ganz offensichtlich hat die bereits erwähnte WhatsApp Gruppe auf welcher die Demonstration vom Sonntag 18. September 11h in Puerto Naos koordiniert wird Wirkung. Plötzlich werden deutlich mehr Informationen publiziert, Sitzungen abgehalten etc. Wie gesagt noch ohne, dass ein Plan mit konkreten Massnahmen implementiert wird, aber die Regierung wird nicht mehr darum kommen, die Situation in Puerto Naos und La Bombilla besser anzugehen.
Was auch publiziert wurde ist eine Karte von La Bombilla. Leider geht daraus nicht klar hervor, ob es sich bei den Daten um eine Messung am 23. August handelt oder ob darin ein Durchschnitt über mehrere Tage abgebildet ist. Interessant auf jeden Fall, dass sich die hohen CO2 Konzentrationen wie ein Riss durch den Ort zeigen und nicht dort auftreten, wo die Messstation die hohen Werte geliefert hat (südlicher Ortsteil am Meer). Vielleicht wurden auch hier Messstationen an andere Standorte verschoben ohne, dass dies korrekt in der Web Applikation geändert wurde.
Der Garafiano Toby, sucht ein neues Zuhause. Es ist der Hund von Nilo vom Restaurant Orinoco der im letzten Jahr leider verstarb. Die Erben haben zuwenig Zeit um sich richtig um den Hund zu kümmern und es wäre schön, wenn das deshalb eine neue Familie tun könnte.
Toby ist ca. 6 jahre alt, er hat den typischen noblem Garafiano Charakter, ist gerne in der Nähe von Menschen, verträgt sich aber nicht mit Katzen.
Falls sie dem Hund ein neues Daheim geben können melden sie sich bei Carmen vom Orinoco und wenn sie sonst jemand kennen sagen sie es weiter. Besten Dank.
El Paso
In El Paso konnten gestern die Schlüssel von 21 Wohnungen an Opfer des Vulkanausbruchs abgegeben werden. Die Wohnungen befinden sich in einem renovierten Haus an der Avenida Venezuela (Fraper).
Puerto Naos
Es fällt auf, dass seitdem sich letzte Woche viele Leute in einer Gruppe auf WhatsApp zusammen geschlossen haben, die Presseinformationen von Cabildo und Involcan zunahmen.
In der WhatsApp Gruppe welche die maximal mögliche Größe von 512 Personen umfasst, aber wahrscheinlich ohne diese Limitation schnell auf 1.000 Personen angewachsen wäre, wird die Demonstration vom 18. September 11h beim Kreisel von Puerto Naos diskutiert. Nachdem sich einige stark machten, ungeachtet der Verbote auch nach Puerto Naos hinein zu marschieren, stand ein Tag später in der Zeitung es wären zwei Personen in der Calle Cruz Roja von der Guardia Civil angehalten worden, sie hätten Gase eingeatmet und bitter bezahlt, wenn man sie nicht gefunden hätte. Ich weiß nicht was daran wahr ist. Auffällig ist, dass seit dem Auftreten der Gase kein solcher Zwischenfall gemeldet wurde, auch kennt niemand die "Opfer", zumindest komisch auf einer kleinen Insel.
Die zeitliche Abfolge der Demoankündigung, der darauf folgenden vermehrten Informationen vom Cabildo und Involcan und diese Meldung zeigen zumindest, dass diese Bewegung und die Sorgen der Bürger endlich ernster genommen werden.
Festival in Sta. Cruz
Heute Sonntag ist der letzte Tag des Festival de las Artes Visuales y Escénicas de Santa Cruz de La Palma (FAVE) dessen Abschluss am Strand der Hauptstadt mit der zeitgenössischen Tanzshow "La Silla" von Sara Martín mit zwei großen Avantgarde-Theatervorstellungen gefeiert wird. Der Eintritt ist frei.
Die Kompanie Maduixa bringt das Stück "Migrare" auf die Bühne, eine bewegende Geschichte, die die Grenzen des Gleichgewichts auslotet und in der vier unverwüstliche Frauen auf Stelzen ihren Kampf gegen unsichtbare Grenzen zeigen. Die Aufführung findet auf der Plaza de Santo Domingo um 19:00 Uhr statt.
Abfallhaufen
Die Coalición Canaria (CC) reklamiert zu Recht, dass das Cabildo noch nie soviele Mitarbeiter angestellt hätte wie im Moment, dass aber gleichzeitig die Insel noch nie so schmutzig gewesen sei. An vielen Stellen türmt sich Abfall.
"Diese Probleme können nicht auf einen Mangel an Personal zurückzuführen sein, denn wie Präsident Mariano Hernández selbst in mehreren Pressemitteilungen erklärt hat, bricht das Cabildo historische Rekorde bei der Einstellung von Personal und dazu kommt der außerordentliche Beschäftigungsplan für La Palma, bei dem 1.600 Personen für Reinigungsarbeiten auf der ganzen Insel eingestellt wurden" versichert die CC.
Der gestrige 2. Literarische Vulkangipfel war letzendlich ein "Gipfeli" aber gerade der kleine Rahmen hatte seinen Reiz. Die 30 Teilnehmer lauschten den Geschichten die auf Deutsch und Spanisch erzählt wurden und das Real 21 gab dem Anlass eine intimere Atmosphäre. Alles in allem ein sehr gelungener Anlass.
Nun schweigen wir Autoren einmal und sie müssen selber lesen.
Die Verkaufsstellen für das Buch "Vulkaneruption auf der Insel La Palma" sind im Moment:
Librería Guacimara Avda. Islas Canarias 12, El Paso
Relojería y Tabaquería, Plaza España, Calle Real 26, Los Llanos
Valle Verde Tienda, Camino del Medio 22, Los Llanos
T.J. Multitienda, Carlos Fco. Navarro 25, Los Llanos
Der angekündigte 2. literarische Vulkangipfel findet heute Abend um 20h im Real 21 in Los Llanos statt. Der Eintritt ist frei. Sie dürfen das mitgebrachte Geld in Bücher investieren ;-)
Die Wetterprognosen sind gut, ab 16h sollen keine Tropfen mehr fallen.
Details auf der Seite von Gudrun Bleyhl.
Weil das Cabildo nirgendwo genaue Karten der Sperrzone publiziert, bin ich diese heute abgewandert. Im südlichen Teil der oben publizierten Karte bin ich von Schild zu Schild gelaufen. Das ist auch im Lavafeld der Montaña Quemada nun problemlos möglich, die vielen Löcher sind größtenteils mit Asche aufgefüllt. Der Rundgang kann somit problemlos gewandert werden. Beim roten Kreis, im Bild oben, steht übrigens auch ein Verbotsschild, das ist aber deutlich ausserhalb der Sperrzone und darf problemlos ignoriert werden.
Warum die Sperrzone nicht entlang des Wanderweges geführt wurde, sondern etwa 20 m nördlich davon, das weiß wohl nur der "Funcionario" mit dem Lineal im Büro. Die vielen Spuren auf dem Wanderweg zeigen aber deutlich, dass das nicht so ernst genommen wird. Bei Tagen wie heute, wo es kurz geregnet hat, ist die Wanderung perfekt. Es sind aber immer noch sehr viele Stellen frei von Laub und an trockenen Tagen wird entsprechen Staub aufgewirbelt. Mit Kindern oder Hunden würde ich dann nicht hingehen.
(Eigentlich gefalle ich mir nicht in der Rolle des ständigen "Motzens", aber aufgrund der überall anzutreffenden Willkür bleibt mir nicht viel anderes übrig.)
Die Einwohner von Puerto Naos haben sich in einer WhatsApp Gruppe organisiert und wollen am 18. September um 11h in Puerto Naos für ihre Rechte demonstrieren. Sie fordern auch mehr Transparenz im Umgang mit Zugangsbeschränkungen.
Besammlung für die Demo ist beim Kreisverkehr in Puerto Naos.
Wenn dafür öffentliche Transportmittel bereitgestellt werden würde ich das im Blog noch erwähnen. Ansonst muss man halt an der Straße Richtung El Remo parken.
Die Verwaltung der Caldera de Taburiente gibt bekannt, dass aufgrund des vorausgesagten Regens der Bereich des Barranco de las Angustias vom Parkplatz bis zur Campingzone aus Sicherheitsgründen gesperrt wird.
Mit meinem gestrigen Post wollte ich mit der Aussage "bis ich hohe Konzentrationen ungiftig" nicht die Gefährlichkeit des CO₂ herunter spielen. Die Situation welche in Puerto Naos und Bombilla vorherrscht muss ernst genommen werden.
Ein Leser wollte mir beim besseren Beurteilen der Situation helfen und hat mir einen Link zu einem Artikel mit dem Titel "Warum die Überwachung des CO₂ Gehaltes eine gute Idee ist" gesandt.
Darauf habe ich meine Gedanken zum Thema noch einmal in vielleicht besserer Form zusammen gefasst und ihm wie folgt geantwortet:
"Hallo R.,
das ist mir alles bekannt. Das Problem ist, dass die Regierung HIER in Spanien oder auf La Palma ihre Grenzwerte nicht bekannt gibt. In der Luftreinhalteverordnung von Spanien ist CO₂ nicht aufgeführt und es wird hier weder für CO₂ noch für CO kommuniziert, welche Werte sie als zulässig erachten. CO ist im spanischen Gesetzt zwar aufgeführt, aber hier auf La Palma wird offensichtlich ein anderer Grenzwert angewandt. 14 ppm CO wurden hier als „muy desfavorable“ bezeichnet. Ob das ein Fehler ist, oder bewusst gemacht wird, wurde auch nach meiner Anfrage beim Cabildo nicht beantwortet.
In Puerto Naos wird von denen die die Gase messen müssen bereits bei einer Konzentration von 5.000 ppm CO₂ ein riesiges Theater angestellt, ich durfte nicht mal 30 Sekunden in mein Büro gehen, es musste vorher 15 Minuten gelüftet werden. Das ist aber ganz offensichtlich Schwachsinn. Entweder wissen sie es nicht besser oder sie gefallen sich in der Polizeirolle.
Es gäbe verschiedene Grenzwerte zu beachten, den einer einmaligen Exposition, also Werte bei welchen man auch nicht 30 Sekunden hinein gehen darf. Das sind diese CO₂ Konzentrationen welche schon nach kurzer Zeit zu Bewusstlosigkeit führen. Ein solcher Bereich darf nicht ohne Atemschutzausrüstung betreten werden.
Grenzwerte denen man eine gewisse Zeit ausgesetzt werden kann.
Grenzwerte für die Bevölkerung welchen man während 24h maximal ausgesetzt werden kann.
Daran sieht man bereits, dass das einmalige Messen der CO₂ Konzentration nur bei sehr hohen Konzentrationen direkt zu einer Massnahme führen muss (verlassen, vermeiden). Bei allen anderen Fällen muss die Exposition pro Zeit gerechnet werden (Aufenthalt während einer gewissen Dauer möglich).
Bevor man überhaupt einen Plan für Puerto Naos entwickeln kann, müsste eben offen diskutiert werden, was denn gilt. Hier streiten sich aber Vulkanologen und Pulmonologen heftig. Die Vulkanologen haben das Sagen, die Pulmonologen aber das Wissen. Erst nach dem Festlegen von klaren allgemein akzeptierten Grenzwerten könnte man sich mit den Gedanken auseinander setzen, ob Möglichkeiten bestehen würden, mit Massnahmen die Konzentrationen in bewohnbare Bereiche zu senken, wie einleiten von Frischluft in die Lavaröhre welche die größten Probleme verursacht.
Wir sehen aber hier in keiner Art und Weise eine Entwicklung, die Wissenschaftler sind zerstritten, die Politiker verschwiegen. "
Das wissenschaftliche Komitee der PEINPAL hat entschieden, dass es aufgrund der starken Fluktuationen bei ihren Gasmessungen derzeit nicht möglich ist, nach Puerto Naos zurück zu kehren. Die Information entnehmen wir einmal mehr der Presse, wir wissen nicht, wer in der PEINPAL einsitzt, wir haben auch keine Kenntnis, welche Mess- und Grenzwerte für ihre Beurteilung genommen werden. Auf der Homepage des Cabildo ist der PEINPAL (Plan Emergencia Isla de La Palma) nicht publiziert. Wer welche Kompetenzen, bei welchem Alarm Level hat, ist mir nicht klar.
Einmal mehr sei erinnert, dass CO₂ nicht in der Luftreinhalteverordnung enthalten ist, da es bis zu hohen Konzentrationen, die normalerweise nicht gemessen werden, ungiftig ist. Irgend jemand muss ja festgelegt haben, was gefährlich und was ungefährlich ist und der dürfte sich doch einmal zu Wort melden, oder?
Das Busfahren wird vom 1. September bis Ende Jahr auf La Palma kostenlos sein. Mit dieser Massnahme will man die enorme Kostensteigerung bei Benzin etwas abfedern.
Man kann nun aber nicht einfach in den Bus einsteigen und kostenlos mitfahren
"Diese Maßnahme gilt für alle Nutzer, die eine Busfahrkarte besitzen, ohne dass ein Verwaltungsverfahren erforderlich ist, und führt zu Einsparungen von bis zu 100 Euro für Fahrgäste mit der allgemeinen Busfahrkarte, die normalerweise 25 Euro pro Monat kostet" steht in der Pressemitteilung.
Sie müssen offensichtlich eine Busfahrkarte besitzen um kostenlos fahren zu können. Da ich nicht annehme, dass es sich bei der Meldung um einen Schildbürgerstreich handelt, bringt die Zukunft vielleicht etwas mehr Licht in dieses Dunkel.
In dieser Woche wird das Wetter endlich mal wieder etwas spannender. Der Wind weht über 3.000 m aus Süd und wird uns deshalb in der Höhe labilere Luftmassen vom Äquator bringen. Morgen sinkt die Inversion wieder etwas ab, die Luft wird etwas trockener bevor ab Mittwoch Mittag die hohe Bewölkung immer stärker zunimmt und es gegen 18h aus dieser hohen und dicken Wolkenschicht auch regnen kann. Das Europäische ECMWF Modell sagt sogar lokale Gewitter voraus, das amerikanische GFS nur etwas Regen. Diese Wettersituation hält bis am Donnerstag Nachmittag an, danach lichten sich die Wolken wieder langsam. Am Freitag ist es wieder mehrheitlich sonnig mit einer tiefen Inversion auf rund 500m.
In der Caldera haben sich in den letzten drei Wochen erstaunlich viele Steinschläge ereignet. Normalerweise sehen wir eine Häufung nach den ersten Regenfällen. Wer auf der sichereren Seite wandern will, sollte deshalb an den exponierten Stellen nicht im Bachbett wandern, sondern den Wanderweg benutzen. Wenn man von unten Richtung Dos Aguas wandert ist speziell der Bereich nach dem kleinen Äquadukt gefährdet. Seit geraumer Zeit befindet sich dort auch ein Schild auf dem auf die Gefahr aufmerksam gemacht wird. Normalerweise habe ich dieses ignoriert, heute bin ich beim zurück wandern aber auch über den sicheren Wanderweg (Bild oben nach rechts).
Der zweite literarische Vulkangipfel findet am nächsten Freitag, 2. September im Kulturzentrum Real 21 statt. Gudrun Bleyhl hat eine schöne Ankündigung geschrieben auf welche ich gerne verlinke.
Ort: Kulturzentrum Real 21 in Los Llanos
Zeit: 20h
Autoren: Gudrun Bleyhl, Ricardo Hernández Bravo, Roger P. Frey
Der Plan war kurz beim Garafiano Wettbewerb vorbeizuschauen, welcher anlässlich der Bajada heute in El Paso stattfand.
Es waren nicht sehr viele Hunde anwesend und die Kampfrichter haben uns motiviert spontan teilzunehmen. Die Hunde wurden in Kategorien eingeteilt, macho, embra, jung, alt und reihum musste jeder Halter mit dem Hund ein bisschen rennen. Dann wurden die Hunde gemustert, die Juroren steckten die Köpfe zusammen, murmelten vor sich hin und entschieden.
Tali mit größerer Konkurrenz war wahrscheinlich schon zu weiß im Gesicht für ein 6 jährige Lady, in ihrem Durchgang gab es für sie nichts zu gewinnen. Dafür hat Luna, nun 8 jährig, im kleinen Feld der Senioren gepunktet und gleich den 1. Preis abgeräumt. Sachen gibts.
Man spricht nicht mehr darüber, das SARS-CoV-2 Virus scheint besiegt. Die Daten liefern aber ein anderes Bild der Situation. In Spanien werden nur noch Personen über 60 Jährig gemeldet. Auf den Kanaren haben sich in diesem Kollektiv innerhalb einer Woche wieder 327 mit dem Virus infiziert. Es befinden sich 123 Personen in Spitalpflege, 9 auf der IPS. Auf La Palma sind in der letzten Woche zwei Personen an den Folgen der Infektion verstorben.
Francisco J. Rodríguez Pulido pensionierter Professor für Physik, Chemie und Pägagogik hat einen sehr guten Artikel mit einem Plan für das weitere Vorgehen in Puerto Naos publiziert. Es ist klar, wenn jemand der Regierung sagt, was sie machen müssten sagt er damit auch, dass sie die 8 Monate seit Eruptionsende verschlafen haben. Solche Kritik wird leider prompt und effektiv abgeschmettert. ElApuron und ElTime, beides Internetzeitschriften die stark von den Inseraten vom Cabildo abhängig sind, bringen deshalb den Artikel nicht. Im eldiario.es oder lavozdelapalma.com kann man ihn aber nachlesen.
Zusammenfassend zeigt Francisco Pulido auf, dass mit einer besseren Koordination der Wissenschaftler, mit einer Auseinandersetzung des Themas Gase, mit wissenschaftlichen Publikationen der erhobenen Daten von Puerto Naos eine Grundlage geschaffen werden kann, um den Ort wieder zu beleben. Zu Recht verweist er auf andere Orte der Welt die erfolgreich mit der einer vulkanologischen Gasproblematik leben, wie Rotorua in Neuseeland, Cava dei Selci bei Rom, oder auch Furnas auf den Azoren. Er fragt auch, ob den unsere Vulkanologen diese Situationen analysieren würden und prangert an, dass in der Fülle von wissenschaftlichen Publikationen über die Vulkaneruption des Tajogaite sich lediglich eine einzige um die Situation in Puerto Naos bemüht.
Wir haben mehrere Probleme welche offensichtlich zu einer starren, ja sturen Haltung geführt haben und die angegangen werden müssen.
1. Die schier unüberwindbar erscheinenden persönlichen Streitereien zwischen der IGN und INVOLCAN. Es geht das Gerücht herum, dass Nemesio Péres von INVOLCAN die Chefin der IGN, Carmen López, nicht ausstehen kann. Auf jeden Fall sieht man, dass beide unterschiedliche Wege gehen.
2. Die vielen Fehlentscheide in der Kommunikation gegenüber der Bevölkerung welche zu viel Unmut führten und beim Cabildo den Reflex ausgelöst hat, noch weniger zu informieren, ja wahrscheinlich sogar zu vertuschen.
3. Die Polarisierung beider Lager welche dazu führt, dass die Einen von Gasen "die nicht mit dem Leben vereinbar sind" sprechen und die Anderen alles verharmlosen und sagen es gibt kein Problem.
4. Das Fehlen eines konkreten Massnahmeplanes für Puerto Naos/La Bombilla und ein für dessen Umsetzung verantwortlicher kompetenter und akzeptierter Koordinator.
Der richtige und einzige Weg ist aber die konstruktive Zusammenarbeit aller Parteien, auch das Eingeständnis, dass die Bevölkerung, wenn sie informiert und ausgebildet ist, Verantwortung für sich selber übernehmen kann und letztendlich der politische Wille und volles Engagement um die Situation zu lösen.
[17:00h] Das vor ungefähr einer Stunde in Tijarafe ausgebrochene Feuer scheint unter Kontrolle gebracht worden zu sein.
[16:46h] In Tijarafe ist ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr und auch mindestens ein Helikopter sind vor Ort. Es weht kaum Wind und wir hoffen, dass es schnell unter Kontrolle gebracht werden kann.
Immer klarer wird, warum ich gestern so unfreundlich behandelt wurde und warum heute Morgen sogar meine für drei Tage geltende Zugangsberechtigung für Puerto Naos annulliert wurde.
Mit mir kam auch ein Journalist des Schweizer Fernsehens. Er begleitete mich schon einmal im Dezember nach Puerto Naos, auch damals zur Wartung der Wetterstation und machte eine Reportage für 10 vor 10. Auch er hatte eine für drei Tage gültige Zugangsberechtigung. Da die Regierung ziemlich alles verbockt hat mit ihrer nicht existierenden Kommunikationsstrategie und dem Missmanagement, haben sie jetzt eine Bewilligungspflicht für Journalisten eingeführt. Sie wollen verhindern, dass unzufriedene Menschen wie Olga eine Stimme erhalten. Putinsche Züge im Mikrokosmos. Spanien ist immer noch eine Demokratie und eine solche Einflussnahme geht gar nicht, ich bin mir nicht sicher, ob das sogar Verfassungswidrig ist.
Wir haben am Abend noch in Tacande gedreht. Dort bin ich daran, zwei Familien aus El Paraíso, die alles verloren haben, bezahlbare Grundstücke zu verkaufen. Auch hier die Stimmung klar. Die Versicherten erhielten ihre Versicherungssumme. Wenn es um die Auszahlung von Spendengeldern oder weiteren Hilfen geht, dann ist El Paso ganz vorne, eine Familie hat immerhin 10.000 Euro erhalten, damit kann man kein Haus aufbauen, aber es ist ein Zeichen. Das Cabildo zahlte einer zweiten Familie 3.000 € aus, eine dritte Familie, die im gleichen Gebiet bauen will, hat noch gar nichts erhalten.
Der Dreh wird in der schweizerischen Tagesschau gesendet. Es ist nicht das Deutsche Fernsehen mit einer 10 mal größeren Reichweite, aber immerhin geben wir diesen Menschen eine Stimme und sorgen dafür, dass La Palma international nicht ganz vergessen wird. Dafür lasse ich mich gerne beim Cabildo auf die schwarze Liste setzen und meine Bewilligung annullieren.
Nächstes Jahr sind Wahlen. Wir dürfen weder die Guten noch die Schlechten vergessen und ich, sonst nicht politisch, würde mich sehr freuen, wenn das derzeitige "Regime" abgewählt werden würde. Das wird fast sicher geschehen, denn wohin man hört: Die Partido Popular hält nur noch unter sich zusammen. Die Menschen haben den Politklüngel und die Verhinderungsstrategien satt, sind frustriert und ausgezehrt.
Heute konnte ich noch einmal nach Puerto Naos, eine Wartung an der Wetterstation war fällig. Der Kontrollposten hat meinen Barcode kontrolliert und mir gesagt, ich könne reinfahren. "Ohne Begleitung" fragte ich und er sagte ja. Gut, dass ich ein eigenes CO₂ Messgerät dabei habe, denn alleine ohne Messgerät fühlt man sich in dieser Sperrzone seltsam und irgendwie nackt.
Heute Mittwoch wurden noch weitere Geschäftsinhaber in die Zone gelassen. Olga vom den Apartamentos Martín, mit der ich seit Jahren zusammen arbeite, die ich aber lange nicht mehr gesehen habe, traf ich auf der Calle Juana Tabares. Schnell waren wir in ein Gespräch vertieft und zwei Agenten des Nationalparks die offensichtlich Leute und Gase im Auge behielten, gesellten sich zu uns.
Die Frustration von Olga die in Puerto Naos nicht nur das Geschäft, sondern auch die Wohnung hat, wurde schnell klar. Olga hat mit grossem Aufwand auch mal wieder eine Zugangsberechtigung erhalten und für heute auch eine Putzmannschaft organisiert. Ihr wurde in Puerto Naos aber klargemacht, dass heute nur Material aus den Geschäften herausgeholt werden kann, putzen nicht. Vorschriften über Vorschriften eher Schikanen als Hilfe. Die Agenten die die Luft kontrollieren, ja alle die in Puerto Naos irgend einen Job haben, sollten für die Bevölkerung arbeiten, aber das machen sie nicht. Mich haben zwei Leute der Tragsa kurz vor dem Verlassen von Puerto Naos angesprochen und mich fast in Guardia Civil Manier verhören wollen. Was ich hier machen würde, wer bei mir die Gase messe, ob ich eine Bewilligung hätte und als ich sagte, dass alles oK sei und die Wetterstation warten würde, raunte sie mich an, die sei aber auf dem Dach des anderen Gebäudes. Fast sinnlos, zu erklären, dass die Daten von der Station in die Flugschule gesandt, dort verarbeitet und dann im Internet publiziert werden. Meine Bewilligung beinhaltete beide Gebäude.
Weder Wortwahl noch Verhalten entsprach den Umgangsformen die ich gewohnt bin und das habe ich den zweien auch freundlich aber klar deutlich gemacht. Diese haben sich dann frustriert aus dem Staub gemacht, ohne dass bei ihrer "Polizeiaktion" die erwarteten devoten Früchte vom Baum fielen. Hinterher erfuhr ich dann, dass ich bei der Verwaltung angeschwärzt wurde. Damit kann ich leben.
Die grosse Frustration von ganz vielen Menschen auf La Palma ist die, dass hunderte wenn nicht tausende Menschen vom Staat angestellt wurden um die Krise zu meistern. Viele bauen sich aber ihre kleinen Königreiche auf, verhalten sich wie Idioten, die meinen endlich im Leben mal was sagen zu haben, dabei leisten sie aber überhaupt nichts um das Leben der Bürger zu erleichtern.
Wenn dieses Missmanagement in Puerto Naos so weiter geht, dann organisieren wir ein Demo. Mal schauen, was passieren würde, wenn 1.000 Personen den Zaun runter reissen und einen kleinen lauten Protestumzug durch das Dorf veranstalten. Ich wäre dabei :-)
Ein Einbrecher wurde verhaftet gemacht. Er hat die Vulkankatastrophe ausgenutzt und ist in Las Manchas in ein leerstehendes Haus eingebrochen. Dabei hat er Antiquitäten im Wert von rund 20.000 € gestohlen. Er hat diese dann in einem Antiquitätengeschäft in Los Llanos verkaufen wollen. Da es sich dabei auch um eine Sammlung von alten Kameras handelt, die auf La Palma nicht an jeder Hausecke vorkommen - sogar ich glaube zu wissen wem sie gehören - hat man den Einbrecher letztendlich dingfest machen können.
Mit stolzer Brust verkündet das Ayuntamiento von Los Llanos, dass sie am letzten Montag 10 weitere Baulizenzen für "Damnificados" auf geschütztem Land (Suelo Rústico) vergeben haben. Das erhöht die bisher erteilten Lizenzen in der am stärksten betroffenen Gemeinde auf 22.
Angesichts der Tatsache, dass >1.345 Wohnhäuser als zerstört gemeldet wurden erlaube ich mir, dieses Resultat als völlig unzureichend zu beurteilen. Leider, das ist auch meine Erfahrung in El Paso, sind für die Betroffenen extrem viele administrative Hürden zu erklimmen, man macht es den Damnificados in keiner Art und Weise leicht.
Die Straße Las Norias -- La Laguna, welche seit dem 1. August zweispurig befahrbar werden kann, führt nach wie vor über Zonen die sehr heiss sind. Ein asphaltieren ist nicht möglich. Nun wird mit der Methode der Herstellung von Römischem Zement (Opus caementicium) versucht, den Untergrund zu verhärten. Dazu wird Vulkanasche - und von der haben wir ja mehr als genug - mit Kalk und Salzwasser vermischt. Der dabei entstehende Mörtel soll dann auf die Spuren aufgetragen werden. Erste Versuche werden bereits durchgeführt.
Die gestrige Romería de la Virgen del Pino war wie erwartet ein großer Erfolg. Nach der Pandemie und dem Vulkanausbruch konnten die Palmeros endlich wieder ein traditionelles Fest feiern. Die Jungfrau wurde in einem fein bestickten grünen Mantel nach El Paso getragen. Die Carros waren bunt geschmückt und der Anlass motivierte tausende aus allen Ecken von La Palma und sogar den benachbarten Inseln daran teilzunehmen.
Fotos auf Twitter @efadi_LP
Wie bereits angekündigt beginnt die Inversion heute im Tagesverlauf abzusinken. Im Moment (10h) scheint sie sich auf 900m AMSL zu befinden. Das sieht man an der Verteilung der Luftfeuchtigkeit, unten die feuchte atlantische Luft, über der Inversion trockene afrikanische Luft. In der Nacht auf morgen Sonntag nimmt der Passat auch über 1.000 m wieder zu und führt zuerst im oberen Bereich von El Paso zur Brisa und damit verbunden im vom Wind betroffenen Gebiet zu einer weiteren Erwärmung. Die Windgeschwindigkeiten sind so pulsierend und in einer Stärke die es schwer macht vorauszusagen, wann und bis wie weit runter die Brisa im Valle fallen wird. Gegen Sonntagabend ist die Windstärke so, dass wir mit Brisa bis auf 500m oder sogar tiefer rechnen müssen. Damit können die Temperaturen im betroffenen Gebiet auf 35°C ansteigen.
Die Regierung der Kanarischen Inseln hat für Morgen Sonntag einen Alarm für hohe Waldbrandgefahr herausgegeben.
Hier nun noch das Plakat zum 2. literarischen Vulkangipfel der in zwei Wochen, am 2. September um 20h im Real 21 in Los Llanos stattfindet.
Die Wasserleitung vom Becken Dos Pinos in den Süden, welche mit Rohren von 60cm Durchmesser ausgeführt wird und über das neue Lavadelta führt, ist im Bau. (Ich habe darüber berichtet). Nun scheint sich die Küstenbehörde eingeschaltet zu haben und will das Projekt stoppen und falls es weitergeführt wird, Sanktionen erheben. Es würde keine Bewilligung vorliegen. Das Cabildo ist indessen anderer Meinung, beruft sich auf das Notstandsgesetzt und hat die Arbeiten nicht stoppen lassen. Das scheint mir auch richtig so, denn der Weg über die das Delta ist bereits gelegt, man kann also den Schaden gar nicht mehr verhindern. Die sollen weiter arbeiten und den Hahnenkampf parallel dazu ausführen.
Durch diese Wasserleitung sollen dann pro Stunde bis zu 1.500 Kubikmeter Wasser transportiert werden. Wichtig für den Küstenbereich und den Bananenanbau wo infolge der Eruption und des Unterbruchs mit Wasser um die 20 Millionen Kilogramm Bananen verloren gingen. (Quelle ElTime)
Morgen Nachmittag findet ab 15:00h in El Paso die "Romería de Nuestra Señora del Pino" statt. Dazu eine für El Paso zugeschnittene Wetterprognose:
Der Samstag beginnt in El Paso noch unter dem Einfluss der atlantischen Luftmasse, es ist etwas kühler die Luft ist feucht und windstill. Auf über 1.000 m kommt gegen Mittag Südwind auf. Die damit zu uns geführte Luftmasse ist deutlich trockener und wärmer und sie wird die Inversion im Tagesverlauf absenken lassen. Die Temperaturen in El Paso nehmen etwas zu und es ist möglich, dass man die Ausgasungen des Vulkans leicht riechen kann, speziell den oberen Ortsteilen von El Paso, die sich bereits über der Inversion befinden und wo Mitte Nachmittag ein leichter Südwind weht.
Das ECMWF und das GFS Modell zeigt gegen Sonnenuntergang erneut eine Zunahme der Bewölkung in einer Höhe von 5 - 10.000 m und es ist möglich, dass daraus dann sogar etwas Regen fallen kann.
Zusammenfassung:
Keine Brisa, zunehmende Temperaturen im Tagesverlauf, immer wieder vorbeiziehende Wolkenfelder die etwas Schatten spenden und nach Sonnenuntergang Regen aus hohen Wolken möglich.
Wie erst jetzt bekannt wurde, führte die Polizei am vergangenen 18. Juni in Vega de San Mateo (GC) eine Razzia an einer Hundeausstellung durch. Dabei wurden 37 Hunde (American Pitbull) gefunden, an welchen offensichtlich und aus ästhetischen Gründen die Ohren beschnitten wurden. Solche Interventionen sind seit dem 1. Februar 2018 komplett verboten. An diesem Tag trat das Übereinkommen des Europarates über den Schutz von Heimtieren in Spanien in Kraft. Am gleichen Anlass wurden auch Tierpässe beschlagnahmt deren Inhalte offensichtlich gefälscht wurden.
Die entsprechenden Hundehalter wurden angezeigt.
Ein Jahr ist bereits vergangen seitdem wir das grosse Feuer in El Paso bekämpfen mussten und bei welchem gut 60 Wohnhäuser zerstört wurden. Am 17. August 2021 brach in der Nähe der Shell Tankstelle in El Paso ein Feuer aus. Zuerst klein, wurde es durch den extrem starken Wind und die hohen Temperaturen weiter angefacht und es dauerte viele Stunden, bis dessen Ausbreitung endlich gestoppt werden konnte. Kaum Zeit blieb zum Aufräumen, wir wissen, genau einen Monat und zweit Tage später brach Tajogaite aus und brachte noch mehr Elend über die Insel.
Wer am Dienstag 9. August nicht dabei sein konnte, kann sich im Kalender den 2. September 20h in Los Llanos reservieren. Wir wiederholen den literarischen Vulkangipfel in anderem Rahmen in der Real 21.
Es wird aus den Büchern von Gudrun Bleyhl, Ricardo Hernandez Bravo und mir gelesen. Der Anlass wird zweisprachig durchgeführt, Spanisch und Deutsch. Mehr Informationen kommen später.
Eintritt frei, es besteht nach der Lesung die Möglichkeit Bücher zu erwerben.
Das Vulkanologische Institut hat er wie gedacht nicht in seinem Gepäck für La Palma gehabt, der Ministerpräsident Sánchez welcher uns heute zum 10. mal besuchte. Aber wie bei Besuch üblich, man bringt ein Geschenk mit. Dieses ist das Versprechen, dass in Puerto Naos und La Bombilla ein noch intensiveres Netz an Messgeräten installiert wird. Das soll 3 Millionen kosten. Gut so, je mehr Informationen wir haben, umso klarer ist die Situation und vielleicht kann ja ein Teil von Naos dann auch geöffnet werden. Wichtig wäre aber, dass die Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen verbessert wird. Nach wie vor scheinen sich Involcan und die IGN nicht wirklich abzusprechen. Hahnenkämpfe überall.
Der spanische Ministerpräsident, Pedro Sánchez wird morgen La Palma zum 10. Mal besuchen. Um 10h nimmt er an einem Empfang in Sta. Cruz teil, um 11h ist eine Pressekonferenz geplant und um 12h wird er die Arbeiten an der Küstenstrasse in Tazacorte besichtigen. Ob er morgen auch was zur Ansiedlung des spanischen Institutes für Vulkanologie auf der Kanaren sagen will, ist nicht klar. Der Kanarische Präsident Torres hat heute mitgeteilt, dass der Standort nach wissenschaftlichen Kriterien ausgesucht würde. Da haben wir vielleicht schlechtere Karten, denn der Direktor der Involcan, Nemesio Perez, hat schon von wissenschaftlichen Fakten geschwafelt die ganz klar zugunsten von Teneriffa sprechen würden. Ich konnte aber in seinen Ausführungen kein einziges wirklich wissenschaftliches Argument hören, das seine Bevorzugung von Teneriffa untermauert. Bösartige Stimmen sagen, er möchte seinen Körper nicht einfach mehrere Male pro Woche in einen Flieger wuchten um nach La Palma zur Arbeit zu fahren.
Ein grosses Tiefdruckgebiet hat sich über Südalgerien breit gemacht. Dieses führt in der Höhe aus Südost feuchtere und instabilere äquatoriale Luftmassen zu den Kanaren. Morgen wird deshalb in einer Höhe von 3.000 - 5.000 m starke Bewölkung zu uns geführt. Es ist durchaus möglich, dass es aus diesen hohen Wolken etwas Regen geben könnte. Das wäre im August nichts aussergewöhnliches. In den unteren Schichten, bis zur Inversion weht auf der Ostseite normaler Passat.
Canarias7 führt eine Umfrage durch:
"Wo sollte Ihrer Meinung nach der Hauptsitz des Nationalen Zentrums für Vulkanologie angesiedelt werden, auf Teneriffa oder auf La Palma?"
Das Resultat hat zwar keine rechtliche Bedeutung, aber man kann sich trotzdem etwas Gehör verschaffen. Deshalb: La Palma Fans sollten unbedingt über diesen Link kurz für La Palma abstimmen.
Das Cabildo de La Palma nimmt in Zusammenarbeit mit dem Rathaus von El Paso und den autorisierten Unternehmen für aktive Freizeitgestaltung die geführten Touren für die Einwohner zum neuen Vulkankegel der Insel wieder auf.
Sie finden bis Dezember jeden letzten Sonntag im Monat statt. Start jeweils um 17:00 Uhr am Tourismusbüro in El Paso. Die Fahrten sind kostenlos und ausschließlich für Einwohner von La Palma bestimmt.
Die Anmeldung muss über die vom Rathaus von El Paso eingerichtete Website erfolgen.
Heute konnte ich die Gassituation in Puerto Naos persönlich anschauen und ich schreibe, also bin ich nicht im Knast. Nein, alles war lege artis, ich bin also auch nicht eingebrochen und waren jederzeit mit professionellen Gasmessgeräten unterwegs. Nur mein Beziehungsnetz wurde bis an die Grenzen strapaziert.
Die Situation ist hoch komplex. Es gibt Bereiche in welchen ich mich nur ganz kurz aufhalten konnte, so die Ecke bei der Bar Moncloa. Die Messwerte variieren extrem, auch mit Ebbe und Flut. Heute Morgen wehte in Puerto Naos ein Südwind um die 15 km/h, lüftetet also alles etwas durch.
Das Bild oben zeigt eine Stelle leicht südlich der Entsalzungsanlage. Ein Kunststoffrohr wurde rund 1,5 m in den Boden gelassen um Gasmessungen zu machen ohne dass die zirkulierende Luft diese gleich vermischt. Die CO₂ Werte waren 22.000 ppm, die LEL Werte des Blackline safety G7c Messgerätes bis zu 71%. LEL bedeutet "Lower Explosive Limit", bei 100% ist die stöchiometrische Mischung von Sauerstoff und Gas so, dass das Gemisch explodieren kann. Der Sensor misst 14 Gase und wir wissen deshalb nicht im Detail, um welches explosive Gas(e) es sich im Detail handelt. Ich tippe auf H₂ also Wasserstoff. Dies aber auch nur, weil ich während der Messung überhaupt nichts gerochen habe.
Immer wieder werden auch die vielen Posso negro in Puerto Naos ins Feld geführt, also Senkgruben in welche das Abwasser geleitet wird. Da aber seit fast einem Jahr keine Biomasse dazu kam, ist es für mich fraglich, wie diese einen so hohen LEL produzieren können.
Involcan scheint endlich zu analysieren und ich hoffe, dass ich die Daten in naher Zukunft erhalte. CO₂ ist nicht das einzige Gas das erhöhte Werte zeigt. Es wird neben den oben beschriebenen brennbaren Gasen zeitweise auch H₂S (Schwefelwasserstoff) und CO (Kohlenmonoxid) gemessen.
Es ist nicht wahr, dass es keine toten Tiere gibt. In einer Garageneinfahrt habe ich eine tote Taube fotografiert und im oberen Bereich bei Lajones kam aus einer Lüftung ein übelster Verwesungsgeruch.
Das Abwassersystem zu füllen führt nicht zum Ergebnis, dass die Gaswerte sinken. Im Gegenteil, Wasser verdrängt das Gas aus den Leitungen und den vielen Posso Negro in Puerto Naos und führt zu einem Ansteigen der Gasanteile in der Luft. Diese Annahme haben wir auch experimentell in der Schule gemessen und bestätigen können.
Es sind ganz neu in ganz Puerto Naos weitere Messstationen installiert worden. Ich hoffe, dass die Messdaten auch in das öffentlich zugängliche Netz installiert werden und bei dieser Gelegenheit auch die korrekten Positionen aufgenommen werden.
Zusammenfassung
Mein Eindruck: Es ist nicht möglich mit dieser Situation Puerto Naos zu öffnen. Die Gaswerte variieren sehr stark, ich musste keine Gasmaske tragen, aber stets aufpassen, dass wir nicht in eine gefährliche Situation hinein laufen.
Die Ausgasung ist überall und kommt aus dem Boden. Extreme Werte wurden auch in der neuen Farmacia gemessen und auch im Bereich Las Lajones, also im oberen Bereich von Puerto Naos haben wir CO₂ Werte gemessen die über die zulässigen Grenzwerte für einen permanenten Aufenthalt gehen (in einer offenen, ebenerdigen Garage am Boden 9.500 ppm CO₂). Dazu kommt, dass auch explosive Gase hohe Werte erreichen. Bei dem Plastikrohr im oberen Bild haben wir einen LEL von 71% gemessen, ab 100% explodiert es mit einem Funken. Wir wissen nicht, welches Gas es war - der Sensor misst 14 verschiedene.
Auf diese Stoffe reagiert der LEL-Sensor des Blacklinesafety Gerätes:
Butan, Ethan, Wasserstoff, Isobutan, Isobutylen, Methan, Methylethylketon, Oktan, Pentan, Propan, Propylen, Toluol, Xylol.
Heute beginnt der Tag mit höherer Wolkenbasis. Die atlantische Luft hat sich nun in der Schicht bis auf etwas über 1.000 m breit gemacht. Ein erster Eindruck für den kommenden Herbst entsteht.
Die kommenden Tage bilden in Bezug auf die Temperaturen eine Achterbahn. In der obenstehenden Grafik sehen wir die verschiedenen Temperaturprognosen auf 1.500m zusammengefasst. Die rote Linie bildet den 30 Jahres Durchschnitt ab. Im Moment unter dem Durchschnitt, am 15. August wieder drüber und am 18. August wieder deutlich darunter. Das Wichtigste ist aber: Kein Modell sagt eine wirkliche Hitzewelle bis Ende August voraus.
Mit der Abkühlung gegen den 18. August wird es wahrscheinlich im Norden sogar regnen.
Das National Geographic Institute (IGN) hat in den südlichsten Kratern des Vulkans Tajogaite "sehr hohe" Konzentrationen von Schwefeldioxid (SO₂) gemessen, obwohl seit dem Ende des Ausbruchs fast acht Monate vergangen sind.
Die IGN berichtet über diese Messungen in den sozialen Netzwerken, ebenso wie über das Vorhandensein von Fumarolen mit einem hohen Gehalt an Wasserdampf, was in dieser post-eruptiven Phase üblich sei.
Nach wie vor hat der Vulkan einige Löcher in welchen bereits in sehr geringen Tiefen rotglühende Lava vorherrscht. An einigen Stellen erreichte die Temperatur fast 1.000 Grad Celsius.
Dann hat sich im Hauptkrater auf der Nordseite noch ein Erdrutsch ereignet. Das Material ist in den Krater gestürzt.
Nach wie vor ereignen sich auch immer noch kleinere Erdbeben. Die meisten in einer Tiefe um 10 km, also dort wo sich die obere Magmakammer befindet. Auch das normal in der Beruhigungsphase die noch lange anhalten kann.
Zuletzt noch die Meldung, dass Präsident Sánchez das Forschungszentrum für Vulkanologie auf den Kanaren ansiedeln will. In einer ersten, nicht offiziellen Mitteilung hiess es, Teneriffa sei dafür ausgewählt worden. Der Präsident Mariano Zapata hat sich sofort dafür eingesetzt, dass dieses wichtige Forschungszentrum auf La Palma angesiedelt werden soll. Pedro Sánchez der im Moment mit seiner Familie auf Lanzarote im Urlaub ist, wird La Palma in den nächsten Tagen besuchen. Vielleicht hören wir dann mehr.
Der gestrige Anlass wurde teilweise gefilmt und von Sebas Fernández auf Youtube gestellt. Diejenigen welche nicht daran teilnehmen konnten können so wenigstens einen Sneak-Preview erhaschen.
Alle Bücher sind gezählt, das Resultat wunderbar. Wir müssen nur noch 8 Spanische Vulkanbücher verkaufen, dann schreiben wir schwarze Zahlen und im Lager befinden sich noch 96 Bücher.
Entgegen einem anderen, sehr schönen Vulkanbuch, dessen Produktionskosten wie in der Presse gemeldet wurde 80.000 € waren, werden wir sicher vor dem nächsten Vulkanausbruch mit Spenden beginnen können.
Der gestrige "Literarische Vulkangipfel" mit den drei Autoren aus drei Ländern und den zwei Sprachen, sowie der musikalischen Unterstützung von Tihuya Cats war für uns ein großer Erfolg. Im Auditorium habe ich 130 Zuhörer gezählt. Wir wussten nicht, wie viele Zuhörer letztlich kommen würden, dachten 50 wären ein großer Erfolg. Auch der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez, der etwas später noch zu uns kam war begeistert.
Lieben Dank an alle die uns unterstützt haben. Jeder Autor arbeitet intensiv an seinen Büchern und wenn das dann geschätzt wird, ist das ein schöner Lohn. Danken möchte ich auch den vielen Personen die mich persönlich auf den Blog ansprachen und mir mitteilten, wie wichtig die Informationen in dem doch zeitwährend herrschenden Informationsvacuum während der Eruption waren. Leider hatte ich nicht Zeit mit jedem länger zu sprechen, aber ich war wirklich erstaunt, dass offensichtlich sehr wohl gesehen wurde, welchen Aufwand ich dafür betreiben musste. Ein spezieller Dank geht auch an Monika, sie weiß warum :-)
Der Bücherverkauf war etwas chaotisch und ich muss zuerst alle zählen, um die Buchhaltung in Ordnung zu bringen. Nur soviel: Gestern waren wir mit dem Verkauf der Spanischen Version "Erupción en la Isla de La Palma" deren Erlös gänzlich Vulkanopfern zugute kommt, bei - 540,95 €, hatten aber noch etwa 100 Bücher im Lager. Wir werden also noch in diesem Jahr schwarze Zahlen schreiben und dann eine erste Spende auszahlen können. Sobald ich Inventur gemacht habe, melde ich mich dann noch einmal im Blog.
Der beratende Ausschuss des Notfallplans der Insel La Palma (Peinpal) hat nun den Sonntag als Zugangstag für die Bewohner der Straßen Atardecer, Maresía und Los Lajones in Puerto Naos festgelegt. Die Maßnahme wird während des gesamten Monats August gelten, dies nachdem die Anzahl der Anträge in der letzten Woche analysiert wurden. Es kamen offensichtlich nur wenige Leute nach Puerto Naos. Mir wurde gesagt, dass dies aber nicht mangels Interesse war, sondern weil die Antragstellung für den QR nicht richtig funktionierte und so komplex sei, dass man fast ein Ingenieurstudium absolviert haben müsste. Eines für die Nasa sagte mir ein Ingenieur der Endesa welcher auch eine Woche brauchte um den QR Code zu erhalten. Über diesen Link kommt man zur Seite für den Antrag.
Neben dem Zugang zu den Häusern hat die Notfallkoordination für den Monat August zwei Tage festgelegt, an denen Eigentümer von Gewerbebetrieben Zugang zu Puerto Naos haben, um verschiedene Arbeiten in ihren Räumlichkeiten durchzuführen. Diese Personen können am Mittwoch 17. und 24. August, von 9:00 bis 13:00 Uhr nach Puerto Naos und müssen ihren QR-Code 24 Stunden im Voraus über die gleiche Webseite anfordern.
Nicht vergessen:
Morgen Dienstagabend in der Casa de la Cultura, Avda. Islas Canarias 9, in El Paso 20 h, der literarische Vulkangipfel.
Lesungen, Musik mit Tihuja Cats und natürlich auch ein Prost!
Eintritt frei.
Im Buch „Diario de un volcán”, schrieb die Autorin und Theaterregisseurin aus Todoque, Lucía Rosa González, ein aussergewöhnliches Tagebuch über die Zeit des Tajogaite-Vulkanausbruchs. Einfühlsam führt sie den Leser an die Erlebnisse und auch den Schmerz den sie während der Vulkaneruption durchmachte. Es gelingt ihr den Leser zu fesseln und ihn mit einer starken poetischen Sprache an ihren Emotionen, Bildern und Verlusten teilnehmen zu lassen.
Auf über 230 Seiten sind die spanischen Texte direkt auf Deutsch übersetzt worden. Das Leseerlebnis wird mit vielen farbigen Bildern ergänzt.
Ein aussergewöhnliches Werk, sprachlich so intensiv wie ein Vulkanausbruch! Es gehört in jede La Palma Bibliothek.
Weitere Informationen zu den Büchern von Lucía Rosa González und Gudrun Bleyhl beim Konkursbuchverlag von Claudia Gehrke.
Gestern ereignete sich mal wieder ein Felssturz an der Klippe über Puerto Naos. Die Klippe erodiert langsam und diese Felsabbrüche führen in der trockenen Jahreszeit zu viel Staub und sind deshalb spektakulär.
CO2 Werte waren für mich gestern einmal mehr nicht ganz plausibel. An der Entsalzungsanlage wurden sehr hohe Werte von 20.750 ppm gemessen, das bei 20km/h Südwind. Dem ging ich nach und stellte fest, dass mehrere Messstationen vor einigen Wochen an andere Plätze verlegt wurden und die öffentlich publizierten Karten deshalb gar nicht stimmen. Die Station die sich auf der Karte südlich der Entsalzungsanlage befindet, steht zum Beispiel beim Restaurant Il Forno. Einmal mehr stellt sich in Zusammenhang mit der Gasmessung und öffentlicher Kommunikation ein völlig unprofessionelles Desaster dar.
An der Mauer der Bananenplantage östlich der Entsalzungsanlage soll sich auch ein "Hot Spot" befinden, aus welchem heisse Gase entweichen. Ich werde versuchen in den nächsten Tagen dazu Bildmaterial zu bekommen. Wenn ich also über längere Zeit nichts mehr blogge, dann könnt ihr mich im Knast besuchen :-)
Auf La Palma wurde von Sanidad gestern ein wahrscheinlicher Fall von Affenpocken gemeldet. Bestätigt sich dieser, dann wäre das der erste Affenpockenfall auf unserer Insel.
Auf den Kanaren sind bisher 123 bestätigte Fälle aufgetreten, 78 auf Gran Canaria, 42 auf Teneriffa und 3 auf Fuerteventura.
An der Playa de la Veta wurde gestern ein toter Wal angespült. Die herbeigerufenen Agenten des Rehabilitationszentrums für Tiere und Pflanzen stellten bereits starke Verwesung fest und baten Salvamar den Kadaver so rasch wie möglich vom Strand zu entfernen.
Schüler der Sekundarschule Eusebio Barreto in Los Llanos de Aridane haben im Rahmen eines Ausbildungsprogramms, das in Zusammenarbeit mit dem europäischen Projekt iFADO Meereswissenschaften Wissen in die Klassenzimmer der Sekundarstufe bringt, an Bau eines kleinen Segelbootes mitgewirkt.
Das Segelschulschiff mit dem Namen "Buche Salado", das am 3. Juni den Hafen von Tazacorte auf La Palma verließ, ist nun nach einer zweimonatigen autonomen Atlantiküberquerung bei welcher 5.055 Kilometern zurückgelegt wurden, auf den Inseln von Guadeloupe (Kleine Antillen) gelandet.
Das GPS-Signal des Bootes stoppte am 3. August im Yachthafen der Bucht von Santa Ana an der Ostküste der Insel Guadeloupe.
Callejón de La Gata
Die Regierung der Kanarischen Inseln stellt dem Cabildo de La Palma 450.000 Euro für den Wiederaufbau des Industriegebietes zur Verfügung. Nun, ob man das Industriequartier so prominent weitherum sichtbar in der Lava wieder aufbauen sollte, darüber kann man sich streiten. Ich würde es nicht tun. In El Paso gäbe es noch Platz, aber El Paso ist im Moment Coalición Canaria und das Cabildo und Los Llanos und damit der Callejón de la Gata Partido Popular…
Was wir dringend benötigen ist eine Fabrik für Bausteine um die horrenden Preise für diese wieder auf ein normales Niveau zu bringen. Mit einer Fabrik und der Lavaasche die sich dazu offensichtlich hervorragend eignet wäre das ein leichtes Spiel. Dann auch einen größeren Punto Limpio als den Ersatz in Los Llanos. Die 450.000 Euro reichen aber nicht mal aus, um eine Straße zum Callejón de La Gata zu bauen.
Mercado Los Llanos
Die Bürgermeisterin von Los Llanos de Aridane, Noelia García Leal, hat bestätigt, dass die Kooperationsvereinbarung mit der spanischen Regierung über einen Zuschuss in Höhe von einer Million Euro "für die Umgestaltung nicht nur des städtischen Marktgebäudes, sondern auch der umliegenden Bereiche wie des Nord- und Südplatzes sowie der Straßen Ramón Pol und Juan XXIII" genehmigt wurde.
Ich weiss nicht, was genau geplant ist und wann die Arbeiten anfangen sollen. Wenn der Markt und die Plätze aber umgebaut werden, bevor der letzte Palmero, der sein Haus verloren hat, wieder ein Dach über dem Kopf hat, ist die Protestaktion schon vorprogrammiert.
Die zwei Summen miteinander zu vergleichen, das überlasse ich den Lesern.
Nicht vergessen, Morgen Freitag 5.8. ist "Festividad de la Nuestra Señora de las Nieves", also Feiertag auf der ganzen Insel La Palma.
Wer schon über die Straße von La Laguna nach Las Norias gefahren ist, hat diese zwei Masten und den Kanal wohl schon gesehen und sich gefragt, was das denn soll.
Die Erklärung: Hier werden Versuche für die Verbesserung der Stromversorgung im Süden durchgeführt. Der Süden verfügt im Moment nur über eine einzige Leitung und eine Notfallanlage mit Aggregaten bei der Plaza Glorietta. Die verminderte Leistung würde aber den Süden an kalten Wintertagen nicht versorgen können. So muss schnell eine weitere Leitung über die Coladen gelegt werden. Dies soll parallel zu der Straße La Laguna - Las Norias erfolgen. Weil sich aber auf der Strecke immer noch Felder mit sehr hohen Temperaturen wenig unter der Oberfläche befinden - beim Versuchsfeld spricht man von 350°C - muss getestet werden, wie sich ein Betonkanal und auch die mit Metall verstärkten Masten verhalten. Erste Resultate zeigen, dass wahrscheinlich in einer ersten Phase die Variante mit den Masten gewählt werden muss, da sich der Kanal zu stark erwärmt. Über die Masten könnte man eine 20 kV Leitung ziehen (entsprechend den Kabelrollen die sich auf dem Parkplatz vom Fussballplatz El Paso befinden). Im Kabelkanal wäre es aber möglich, eine Leitung mit einem 60% größeren Durchmesser zu platzieren. Der Entscheid ist noch nicht gefallen, Kanal und Masten müssen noch etwas weiter brutzeln.
Einmal mehr herrscht höchste Waldbrandgefahr. Die trockene Luft afrikanischen Ursprungs wird in immer tiefere Regionen vorstoßen. Zum Glück sind die vorausgesagten Windwerte über der Inversion nicht extrem und so wird sich ein Föhneffekt höchstens bis nach El Paso bemerkbar machen können. Nach dem GFS Voraussagemodell wird morgen der heißeste Tag dieser Welle. Am Montag 8. August erreichen wir dann wieder die Temperaturwerte welche sich in den letzten 30 Jahren als Mittelwert etabliert haben.
Mit höchster Gefahrenstufe wird jeweils ein großer Teil des Wanderwegnetzes geschlossen. Informationen dazu auf senderosdelapalma.es
Auf den öffentlich zugänglichen Webseiten des Cabildo werden komische Angaben gemacht. So werden Messwerte von Kohlenmonoxid in ug/m3 angegeben was zu unglaublich hohen Zahlen führt die sogar mich verwirrten. Gestern rechnete ich nach. Der Wert von 16030 ug/m3 wurde als "muy desfavorable" deklariert. Beim Umrechnen in ppm sind das aber nur 14 ppm. Je nach Festlegung des Grenzwertes der von 9 ppm bis 50 ppm und bei beruflicher Exposition für 8h sogar über 100 ppm liegt, ist dieser Wert entweder gut oder maximal "desfavorable".
Weiter habe ich festgestellt, dass die Interpretation der CO₂ Werte auf den beiden Webseiten unterschiedlich sind. Auch das muss vom Cabildo rasch geklärt werden, denn es führt wie viele andere Fehler zu Unsicherheit in der bereits genug gebeutelten Bevölkerung.
Ich habe das Cabildo und Involcan deshalb in zwei Tweets zum Thema markiert, wahrscheinlich werden wir aber wie gewohnt keine Antwort erhalten.
Den ersten August werden wir auf La Palma wohl künftig wie die Schweizer als Feiertag begehen:
Heute wurde die zweite Fahrspur der Piste La Laguna nach Las Norias eröffnet. Dies ist ein sehr großer Schritt zur Normalität der im Süden bisher schwer erreichbaren Gebiete. Die Straße darf mit allen Fahrzeugen, sogar Fahrrad, befahren werden, nur Fußgänger ist der Zugang verwehrt. Im Moment ist sie von 06:30h bis 22:00h geöffnet.
Der Stadtrat für Infrastrukturen, Borja Perdomo, betonte seinerseits, dass diese "Leistung" 76 Arbeitstage nach dem Beginn der Arbeiten auf beiden Seiten des Lavafelder und nach dem Abtransport von 350.000 Kubikmetern Material, das für die verschiedenen Böschungen und Einschnitte bewegt werden musste, vollbracht wurde.
Einmal mehr: Wenn die Bauarbeiter was anpacken dürfen, dann machen sie vorwärts. Wenn sie was versprechen, dann halten sie es ein. Das ganz im Gegensatz zu einer anderen Berufsgruppe die ich heute mal nicht namentlich nennen werde.
Drei Autoren, drei Länder, zwei Sprachen und drei verschiedene Bücher.
Lucía Rosa González, Gudrun Bleyhl und Roger Frey lesen aus ihren Werken am:
9. August um 20h in der
Casa de la Cultura in El Paso
- Tagebuch eines Vulkans
- Lavasteinzeit
- Vulkaneruption auf der Insel La Palma
Lesungen, Live-Musik mit Tihuya Cats, Gespräche und Überraschungen.
Eintritt frei, wir freuen uns auf Euch
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Tres autores, tres países, dos idiomas y tres libros diferentes.
Lucía Rosa González, Gudrun Bleyhl y Roger Frey leerán sus obras:
9 de agosto 20h en el
Casa de la Cultura de El Paso
- Diario de un volcán
- Edad de lava
- Erupción volcánica en la isla de La Palma
Lecturas, música en directo con Tihuya Cats, charlas y sorpresas.
Entrada gratuita, esperamos verle!
Das Cabildo führt eine Bestandsaufnahme der beschädigten Infrastrukturen am Rande der Lavaströme durch.
Um die tatsächlichen Schäden an den Infrastrukturen am äußeren Rand der Lavaströme zu ermitteln, hat das Cabildo ein Formular veröffentlicht, in dem die Betroffenen die Schäden an ihren Häusern, Bauernhöfen, Lagerhäusern oder anderen angrenzenden Infrastrukturen angeben können.
Um Fortschritte zu erzielen und die Bestandsaufnahme nicht zu verzögern, ist es wichtig, dass die Eigentümer von Infrastrukturen, die an der äußeren Grenze der Lava liegen und deren Schäden leicht behoben werden können, reagieren.
Diejenigen, deren Eigentum sich nicht in unmittelbarer Nähe der Lava befindet oder deren Eigentum zerstört wurde, sollten das Formular NICHT ausfüllen.
Bitte füllen Sie dieses Formular so bald wie möglich aus. Sie finden es mit dem folgenden Link:
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSfY69oSqIFlnuTihFyRDrAkhYPkdiDvN9YKWuKXZm26xnAyXA/viewform
Spanien hat eine Vereinbarung mit El Paso und Tazacorte unterschrieben, in welcher einige Infrastrukturprogramme mit 50% vom Staat unterstützt werden. Damit erhalten El Paso 11 Millionen und Tazacorte 3,5 Millionen Euro.
Bei Subventionen lohnt es sich anzuschauen, was beantragt wurde, denn so erfahren wir auch, was geplant ist. Es gibt ja nach wie vor keine Pressekonferenzen und die Bevölkerung wird kaum proaktiv informiert. Information wird hier immer noch als Machtfaktor angesehen, da sind wir wieder bei meiner andauernden Kritik.
Aber basteln wir uns das mal am Beispiel El Paso zusammen.
Der größte Brocken mit 7,7 Millionen ist eine Verbindungsstrasse der LP-2 mit der LP-212, der Bau dieser Verbindung vom Sombrero zur alten San Nicolás Straße hat ja bereits begonnen.
Dann ist eine Verbindung mit 6,3 Millionen von Corazoncillo auch auf die San Nicolás Straße im Budget und die dritte Straße eine Verbindung von der Cabeza de Vaca zur Pista del Gallo (die offiziell seit fast zwei Jahren Pista Fran Santana heisst), welche 5,3 Millionen kosten soll. Von dieser Verbindung haben wir zum Beispiel noch nichts gehört und ich habe keine Ahnung, wo denn diese gebaut werden soll. Der westliche Teil der Pista Cabeza de Vaca ist ja komplett zerstört worden und in Vulkannähe wird die nächsten Jahre aufgrund der nach wie vor herrschenden extrem hohen Temperaturen kaum was gebaut.
Dann noch ein Posten für die Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung in Las Manchas / Jedey und 2 Millionen um die Lucha Canaria Halle in San Nicolás wieder aufzubauen. Deren Dach ist ja infolge der Last durch die Vulkanasche eingebrochen. Für was die 275.000 Euro Campo Futból San Nicolás bestimmt sind, erschließt sich mir nicht. Das Gelände ist nicht beschädigt und die Asche wurde entfernt.
Im Budget für Tazacorte stehen nur Projekte für den Wiederaufbau der Trinkwasserversorgung sowie etliche Projekte für Straßenverbindungen zu isolierten Geländen.
Mich schaudert immer ein bisschen, wenn ich "aus gut unterrichteter Quelle" schreiben muss, aber aus gut unterrichteter Quelle höre ich, dass geplant ist, die Straßenverbindung La Laguna / Las Norias ab 1. August zweispurig und ohne Fahrplan zu öffnen. Es sei noch in Diskussion, ob man diese während der Nacht schließt und wenn, ob um 22 h oder um 2h morgensl.
Wenn sich das bewahrheitet, wäre das eine super Sache, endlich könnte man auch wieder zum Fisch essen nach El Remo fahren, die Gastronomie südlich der Coladen hätte wieder eine Zukunft. Aber auch für alle die periodisch nach Puerto Naos fahren müssen und für die Personen, wo der derzeitige Fahrplan so gar nicht in den Tagesablauf passte.
Wir hoffen sehr, dass meine gut unterrichtete Quelle nicht versagt und es mich vergebens schauderte :-)
18:50h
Höchststand erreicht: Die Temperaturen sinken nun langsam. Der heutige Höchstwert auf La Palma war in Tacande auf 620 m AMSL mit 41°C um 16:59 h. Windböen in Tacande bis zu 62,8 km/h in Barlovento noch höher und eine relative Luftfeuchtigkeit in Tacande von nur 11%.
Achtung! Die Waldbrandgefahr ist weiterhin extrem hoch!
Auf La Palma ist die Waldbrandgefahr immer noch sehr groß und extrem dort, wo der Föhn bläst, also im Bereich El Paso.
Hier wird die 30/30/30 Regel in mehreren Bereichen deutlich über oder Unterschritten.
9:15h:
Temperaturen schon jetzt über 30°C mit 33°C in Tacande.
Windstärke deutlich über 30 km/h mit Böenspitzen von 63 km/h um 7h morgens.
Feuchtigkeit deutlich unter 30% mit 22% im Moment.
Die Windrichtung auf 1.500 m wird im Tagesverlauf von NO auf SO drehen. Die Windstärke nimmt erst ab ca. 17h ab. Die hohen Wolkenfelder die im Moment noch die Sonne verdecken werden am Mittag durchgezogen sein.
Der sich auf Teneriffa auf 2.800 ha ausgebreitete Waldbrand ist immer noch stabil aber nicht gelöscht. Der Ausblick sei eher gut sagte der Präsident des Cabildo de Tenerife, Pedro Martín. Aber aufgrund der Hitzewarnung für heute sind alle Aktivitäten im Wald verboten.
Morgen wird der Peak wohl erreicht werden, dann geht es mit den Temperaturen progressiv bis am Wochenende wieder hinunter, sogar soweit, dass wir dann etwas kühlere Luft als im langjährigen Durchschnitt erreichen werden. Lange dauert das aber nicht an, bereits Anfang August werden die Temperaturen wieder etwas über dem langjährigen Durchschnitt liegen, es wird aber nicht mehr so heiss wie morgen.
Der Waldbrand auf Teneriffa ist noch immer nicht gelöscht, konnte heute aber als stabilisiert deklariert werden. Das heißt, er weitet sich nicht mehr aus. Dazu beigetragen hat auch die Abnahme der Windgeschwindigkeit im betroffenen Gebiet.
Das Feuer auf Teneriffa hat sich nun auf 2.000 ha ausgeweitet. Wind und Feuchtigkeit arbeiten im Moment für die Brandbekämpfer, die Temperaturen dagegen.
Die Feuerfront verläuft durch fünf Gemeinden.
Aus diesem Grund sagte Kanarenpräsident Torres, müssten einige Gebiete der Gemeinde La Orotava - neben Los Realejos, San Juan de la Rambla, Icod de los Vinos und La Guancha, "vorsorglich" evakuiert werden.
Die Löscharbeiten sind ein Wettlauf gegen die Zeit, denn morgen Montag wird der Wind in der Höhe des Brandes wieder zunehmen.
Ein Waldbrand wütet bereits den zweiten Tag auf Teneriffa und es ist im Moment kein Ende in Sicht. Die Windstärke nimmt zum Glück in der vom Brand betroffenen Höhe nicht noch weiter zu. Bisher sind 800 ha Waldfläche vom Feuer zerstört worden. Anwohner verlassen 40 Häuser in der Gegend von Las Llanadas wegen der Nähe zum Feuer. Die Ankunft eines Hubschraubers und eines Wasserflugzeugs war für heute geplant, womit die Gesamtzahl der verfügbaren Luftfahrzeuge auf zwölf ansteigt.
Erst wenn man versteht, was passiert, kann man effiziente Strategien formulieren und Taktiken implementieren...
Involcan hat erstmals eine Karte mit CO2 Werten 15 cm über Boden publiziert. Das deckt sich nun erstmal mit dem, was wir angenommen haben, was auch passiert. Die stärkste Ausgasung befindet sich im Bereich der Playa Chica, das CO2 fliesst dann auf das Meer raus und wird rasch mit der Umgebungsluft vermischt.
Alle mit Geschäften in Puerto Naos konnten und können die Installation der Entsalzungsanlagen im Zentrum einer Touristendestination nicht verstehen. Es wird immer wieder gesagt, dass die Installation nur vorübergehend sei, um bis zur Fertigstellung der neuen Wasserversorgung vom Becken Dos Pinos die Versorgung der Bananenplantagen sicherzustellen.
Die letzte Entwicklung gibt einen guten Einblick in das Missmanagement das im Moment an vielen Stellen angeprangert werden kann. Vorgestern wurde die Entsalzungsanlage abgestellt, weil die Betreiberfirma seit "mehreren Monaten" nicht bezahlt wurde. Die in die Opposition gedrängte Coalición Canaria schlachtet den Umstand auch gleich genüsslich aus: "Die Palmeros sind der Fotos überdrüssig. Wir wollen weniger Fotos und mehr Lösungen" sagten sie mit einem Seitenhieb auf den Präsidenten und dessen Räte, die sich gerne in Videos und Fotos als Retter inszenieren, dann aber noch wärmere Luft als der Vulkan Tajogaite und dessen Lavafelder produzieren.
Gestern war ich in Puerto Naos, habe die Wetterstation repariert und wieder in Betrieb genommen. Den Termin um in die Verbotszone zu gelange hatte ich um 11h. Ich wollte nicht drei Stunden warten und entschied mich über Fuencaliente zu fahren. Das dauert 1:30h. In Puerto Naos kam ich pünktlich an, die Person am Kontrollposten hat meine Dokumente gescannt und mich im Schatten warten lassen. Um 11h war niemand da, um 11:30h liess ich mal nachfragen was los sei mit dem Resultat, dass ich offensichtlich vergessen wurde. Es war niemand zur Begleitung in Puerto Naos. Als man schon einmal nicht runter durfte, habe ich den Cheftechniker der Entsalzungsanlage organisiert um die Internetverbindung der Station zu reinitialisieren. In meinem Frust habe ich den angerufen. Er war im Urlaub auf Teneriffa, konnte dann aber seinen Kollegen aktvieren welcher mich hinein begleitete.
Zur Sicherheit habe ich mit ihm die Mobiltelefonnummer ausgetauscht, dann liess er mich alleine. Ich war froh, dass ich ein CO2 Messgerät dabei hatte. Ob all den Weltuntergangszenarien fühlt man sich in Puerto Naos ohne Messgerät etwas nackt.
In der Flugschule waren die CO2 Werte schon direkt nach dem Öffnen mit 1.700 ppm akzeptabel. Ich stellte noch einen Ventilator an und die Werte sanken schnell auf 650 ppm ab. Kurz wollte ich unsere WC Anlage in der Bäckerei kontrollieren und etwas Wasser in die Siphons lassen, das habe ich aber schnell wieder aufgegeben da mein Messgerät nur bis 5.000 ppm messen kann und dieser Wert schnell erreicht wurden. Kein Wunder, das Lokal ist seit Monaten nicht gelüftet worden.
Ein neues Solarpanel war schnell an der Wetterstation montiert und die Station auch wieder von der Asche befreit. Im Haus Apartment Martín an der gleichen Calle Juana Tabares habe ich vor der Rezeption 400 ppm gemessen. Das ist nicht erstaunlich, ist doch das Treppenhaus offen.
Überall liegt noch Asche herum. Auf dem Dach vom Apartmenthaus hat sie sich im Westbereich an einer Mauer gesammelt und war so hoch, dass ich die mitgebrachte Leiter für die Reparatur der Station nicht benötigte.
Die Guardia Civil hat mich vor dem Apartmenthaus mit einem freundlichen "¿Qué haces aquí Caballero?" aufgehalten und wollte die Papiere sehen. Ein großer, blonder langhaariger ist in Spanien einfach verdächtig ;-) Nachdem ich sie aber überzeugen konnte, dass alles legal ist, haben sie sich sogar für die Kontrolle entschuldigt. Sachen gibt es.
Die Rückfahrt führte mich dann - das erste Mal - um 14h über die neue Straße Las Norias - La Laguna fahren. Die Fahrzeugkolonne war sehr lang. Die Rückfahrt von Las Norias bis El Paso dauerte 30 Minuten. Die Mondlandschaften sind eindrücklich und die noch immer vereinzelt an der Straße stehenden, zum Teil nur halb zerstörten Häuser, hinterlassen einen deprimierenden Eindruck.
Der Antrag für den QR Code funktioniert offensichtlich noch nicht. Obschon die Information auf Facebook gross vom Präsidenten angekündigt wurde.
Mir wurde mitgeteilt, dass CECOPIN sagt man soll ab morgen Donnerstag 8h wenn weitere Informationen vorliegen noch einmal versuchen.
Anlässlich der Bajada de la Virgen in El Paso organisieren drei Autoren von Büchern über die Vulkaneruption eine Buchlesung. Details werde ich noch veröffentlichen, aber reservieren Sie sich schon das Datum:
Dienstag 9. August 2022 um 20 h
in der Casa de la Cultura in El Paso.
Der vereinfachte Zugang zu Gebäuden in Puerto Naos um dringende Wartungs- und Reinigungsarbeiten vorzunehmen beginnt am nächsten Freitag.
Die Hausbesitzer im oben eingezeichneten Bereich können sich am Freitag 22. Juli von 09h - 13h in dieser Zone aufhalten. Ein Antrag für einen QR-Code muss vorher unter https://permiso.lapalma.es//Solicitud gestellt werden.
Piste Fran Santana
Der Ausbau der Forstpiste Fran Santana soll im August abgeschlossen werden. Die Linienführung wurde nicht wie ursprünglich geplant vom Hoyo de la Sima nach Jedey hinunter gezogen sondern aus Gründen der Sicherheit bei Mendo. Dort mussten sie fast sicher ein neues Straßenstück bauen. Der letzte Abschnitt der Piste bei Mendo war sehr steil.
Die Straße sei mit einem neuen Verfahren ökologisch gebaut worden und es sei auch 80% CO2 eingespart worden meinte die zuständige Inselrätin. Wo eingespart wurde und was ökologisch bedeutet wurde nicht erwähnt.
Die Straße bleibt bei vielen umstritten. Niemand kann das Projekt verstehen und da kaum gekreuzt werden kann ist auch nicht anzunehmen, dass die Straße in beide Richtungen in Betrieb genommen werden könnte. Einzig ein Rundlauf könnte während den Bauarbeiten der Straße La Laguna - Las Norias etwas Sinn machen. Die Strecke über die Fran Santana wäre dann aber deutlich länger.
Zugang nach Puerto Naos
Es werden wieder QR Codes vergeben und der Zugang für die Anwohner soll einfacher und sicherer werden. So soll immer auch ein Krankenwagen verfügbar sein. Es wird in der Pressemitteilung dann vom Gebiet Las Lajones gesprochen. Ich hatte einen Antrag für die Juana Tabares gestellt um die Wetterstation zu reparieren und ich habe heute eine Zugangsbewilligung erhalten. Ich werde dann berichten.
Geothermie
Das Gobierno de Canarias und das Cabildo de La Palma haben einen Kredit von 30 Millionen Euro bewilligt um die Möglichkeiten mittels Geothermie Energie zu produzieren zu untersuchen. Das ist ja gut und nett, aber mit dem gleichen Geld könnte man die Installation einer Fotovoltaik auf 6.000 Häusern mit 50% subventionieren und hätte am Schluss nicht einen Untersuchungsbericht sondern eine Stromproduktion von rund 78.000 MWh. Die Insel verbraucht im Moment 270.000 MWh pro Jahr, die 30 Millionen Euro würden so eingesetzt 30% des gesamten Elektrizitätsverbrauches abdecken was einen großen Schritt in die richtige Richtung darstellen würde.
Ich befürchte, dass die 30 Millionen in einem Gutachten verschwinden werden.
Hotelunterkunft
Es befinden sich immer noch 219 Personen in provisorischer Unterkunft in einem Hotel. Zum ersten mal würden mehr Personen aus Puerto Naos und La Bombilla darunter sein, als von anderen durch den Vulkanausbruch betroffenen Orten.
Derweil gehen die Arbeiten an der Wasserleitung die das Wasser vom Speicherbecken Dos Pinos in Los Llanos zum Speicherbecken in Jedey über das Lavadelta pumpen soll weiter voran. Über die Lava wurde bereits eine Piste gebaut und im nördlichen Bereich wurden einige Wasserrohre mit Durchmesser von 60 cm bereits geliefert.
Glaubt man den Messgeräten - und ich habe derzeit keinen Grund dies nicht zu tun - dann hat sich an der Situation in Puerto Naos grundlegend nichts geändert.
Von den 8 Messgeräten die öffentlich Daten publizieren, sind deren drei im Aussenbereich und 5 im Innenbereich montiert. Die Station LPA18 die im Aussenbereich auf 1,6 m Höhe bei einem Haus nordöstlich der Apartmentos Las Lajones installiert ist, meldet laufend besorgniserregende Werte. Heute ein Maximalwert von 211.800 ppm mit einem derzeitigen Messwert von 79.800 ppm. In unmittelbarer Nähe dieser Messstation möchte sich wohl auch Professor Aldo Brito nicht aufhalten. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und eine Messstation auch noch keine abschliessende Beurteilung. Also schauen wir die Messstation LPA16 an. Diese befindet sich auch draussen beim Restaurant Playa Chica in einer Höhe von 1,7m und diese zeigt für heute einen Maximalwert von 39.000 pp und einen derzeitigen Messwert von 9,800 ppm an. Die dritte im Aussenbereich montierte Messstation ist die Bal1 der Entsalzungsanlage. Diese ist in einer Höhe von 40 cm montiert, zeigt keinen aktuellen Wert aber einen Maximalwert von 9.900 ppm an. Die Werte gestern dieser Station waren max. 20.450 ppm und Durchschnitt 6.478 ppm.
Die von den Behörden festgelegten Grenzwerte:
< 5.000 ppm zulässig
5.000 - < 25.000 ppm gefährlich
25.000 - < 35.000 ppm Limite kurzfristige Exposition
35.000 - < 45.000 ppm unmittelbare Gefahr
> 45.000 ppm direkte Toxizität.
Diese Werte und alle weiteren Stationen sind auf der Webseite Control del CO2 öffentlich einsehbar.
Die Hitzewelle welche uns auch erreicht, scheint mit der letzten vergleichbar, nur hält die Wärme etwas länger an. Ab morgen Nachmittag nimmt die Temperatur auf 1.000 m kontinuierlich zu. Am wärmsten wird es am Donnerstag Mittag. Die Windstärke ist auch diesmal zum Glück mit nur 11 kn auf 1.500 m eher schwach. Diese Energie wird der Brisa nicht reichen um weit ins Tal zu blasen. Aber auch diesmal sind Temperaturen um 35°C auf der Höhe des Visitorcenter in El Paso möglich. Die 40°C Grenze wird nach den vorliegenden Prognosen nur mit defekten Thermometern erreicht :-)
Schon jetzt ist die Luft über der Inversion, ab ca. 700 m, sehr trocken und die Waldbrandgefahr steigt wieder deutlich an. Die Bergtemperaturen bleiben ab Freitag bis Ende Monat rund 4°C über dem langjährigen Durchschnitt
Sie wissen es: Ich bin kein Freund der großen Sperrzone um den Vulkan. Nun wurde diese mutmasslich ausgeweitet. Gestern sah ich in der "Curva de los castañeros" ein neues Schild, das dem Wanderer verbietet, diesen Weg zu benutzen. Das Schild stand längere Zeit hinter einem Baum, übrig geblieben von der ursprünglichen Sperrzone. Nun hat es aber jemand gut sichtbar einbetoniert.
Gestern habe ich deshalb das Cabildo auf Twitter angeschrieben und für eine Erklärung gefragt. Ich schrieb:
"Was bedeutet dieses Schild, das vor zwei Tagen in 1,6 km Entfernung von der Sperrzone aufgestellt wurde? Wenn die Sperrzone dort erweitert wurde, bitte ich @CabLaPalma, die Bevölkerung über die Änderungen im Verhalten des Vulkans zu informieren, andernfalls sollte das Schild entfernt werden."
Unsere Behörden sind zwar auf den sozialen Netzwerken präsent, sie antworten aber kaum. Ich werde also periodisch vorbeischauen und die Behörden weiter nerven, damit nicht noch weitere Wanderwege in El Paso durch Willkür verloren gehen.
Leider findet die Debatte rund um die Situation in La Bombilla und Puerto Naos nicht öffentlich statt. Nachdem der Arzt Aldo Brito in der letzten Woche konträre Ansichten in die Diskussion brachte, liest man nun in der Presse Mitteilungen, die genau so verfasst werden, dass die Ansichten von Aldo Brito widerlegt werden.
So steht in einer Mitteilung, dass die Guardia Civil erneut Messungen vorgenommen hätte und
a) "deren Werte mit dem menschlichen und tierischen Leben unvereinbar sind", sowie
b) "Darüber hinaus ist der Sauerstoffgehalt niedrig, weshalb tote Tiere verschiedener Arten gefunden wurden"
Das sind genau die zwei Argumente, die Professor Brito anzweifelte. Die Argumente von Aldo Brito werden nicht wissenschaftlich "zerlegt", sondern mit Aussagen von unabhängigen Stellen (Guardia Civil) unterlegt. Das ist auch eine Strategie, nur leider nicht die, welche ich gerne gesehen hätte.
Der Artikel in sich ist dürftig. Es fehlten die Angaben wo und wann diese zitierten Messungen stattfanden, sowie welche genauen Resultate sie ergaben.
Für nächste Woche habe ich erneut einen Antrag gestellt, um nach Puerto Naos zu fahren und die Wetterstation zu reparieren. Dieser Antrag wurde Anfang Monat abgelehnt. Mal sehen, ob ich nächste Woche rein gelassen werde. Auf jeden Fall würde ich erneut mein CO2 Messgerät mitnehmen :-)
Aufgrund der vielen Spitaleinweisungen mit COVID-19 - es befinden sich auf La Palma derzeit 21 Personen in Spitalpflege - ist La Palma erneut auf Alarmstufe 2 hochgestuft worden. Weitere Inseln die nicht auf 1 sind: Teneriffa 2, Gran Canaria 3.
Diese Hochstufung hat im Moment für die Bevölkerung keinen Einfluss, da sich mit Stufe 2 die Massnahmen nicht mehr ändern. Wer eine Infektion vermeiden will tut gut daran, Massenansammlungen zu meiden und in vielbesuchten Innenräumen Maske zu tragen.
Die 7 Tages Inzidenz liegt auf La Palma im Moment bei 554,05. Wir erinnern uns noch an die Zeit in welcher wir Monatelang einen AI/7 unter 50 aufwiesen.
Ab 18. Juli beginnen die Temperaturen wieder deutlich anzusteigen und erreichen ein Maximum am 21. Juli. Im Moment wird für den 21. Juli auch recht starker Bergwind vorausgesagt. Wir erinnern und: Auf der Westseite führt die Brisa zu einem Föhneffekt. Je weiter sie runter blasen kann, desto höher die Temperaturen. Der 21. Juli ist erst in einer Woche, da kann sich auch noch einiges verändern, aber wenn die voraus gesagten 20 kn eintreffen würden, dann weht der Wind bis in den Bereich El Paso abajo runter und könnte dann Temperaturen von 40°C mit sich bringen. Die Luftfeuchtigkeit ist bei solchen Wetterlagen immer tief, etwas Calima kann dabei sein und die Waldbrandgefahr wird wieder auf die höchste Stufe ansteigen. Die Hitzewelle dauert 7 Tage, am 26. Juli scheinen die Temperaturen wieder dem Jahresdurchnitt zu entsprechen. Ich werde spätestens am 18. Juli die Modelle noch einmal anschauen und hier berichten.
Erneut werden heute seismische Signale auf Teneriffa gemessen. Bis 9h heute Morgen waren es bereits über 350, aber nur zwei Beben wahren stärker als mbLg 1,5.
Dieser seismische Schwarm weist sehr ähnliche Merkmale auf, wie die Schwärme, die am 2. Oktober 2016, 14. Juni 2019 und 10. Juni 2022 auf Teneriffa aufgezeichnet wurden.
Dazu sagt INVOLCAN: "Es handelt sich dabei um hybride Ereignisse von sehr geringer Stärke, was nicht auf eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs schließen lässt." Der Ursprung dieser Beben sei höchstwahrscheinlich die Bewegung von Flüssigkeiten, Gase, Dampf oder Wasser im hydrothermalen System des Vulkans, wird weiter erläutert.
Was auffällt ist die Häuffung der Vorkommnisse, das letzte fand vor einem Monat statt, vorher kehrte auf Teneriffa jeweils wieder eine 3 jährige Ruhephase ein.
Professor Aldo Brito hat endlich etwas in Gang gesetzt, nämlich das, dass sich INVOLCAN dazu genötigt sah, endlich zu kommunizieren. In einem Facebook Post, was auch die Hilflosigkeit in der Kommunikationsstrategie zeigt, antwortet INVOLCAN auf die Vorwürfe von Aldo Brito. Die Debate ist hitzig, aber endlich wird diskutiert.
Ich habe die verantwortlichen Organe schon lange dafür kritisiert, dass keine gute Kommunikationsstrategie entwickelt wurde. Wenn die Bevölkerung nicht informiert wird, dann entwickeln sich Selbstläufer und einige bauen dann ihre eigenen Erklärungen die nicht immer die besten sind.
Ich hoffe, dass die nun in Gang gesetzte Diskussion nicht wieder in den Sitzungszimmern der einzelnen Gremien verschwindet sondern die Lehre gezogen wird, dass auch Meinungsverschiedenheiten ausgetragen werden müssen und vor allem Entscheide und Entscheidungswege der Bevölkerung kommuniziert werden müssen.
Hier noch eine weitere Publikation die zum Thema Gase publiziert wurde. Auch hier fällt auf, dass keine Mediziner an der Arbeit beteiligt sind. Die Schlussfolgerung, dass man weiter beobachten muss, ist wenig aussagekräftig. Aber offensichtlich ist die Hauptsache die, dass man 10 Autoren nennt ;-)
"Gas hazard assessment at Puerto Naos and La Bombilla inhabited areas, Cumbre Vieja volcano, La Palma, Canary Islands"
Immer noch werden in Puerto Naos und in La Bombilla hohe Konzentrationen an CO2 gemessen. In einem Essay schreibt der Arzt und Professor für Physiologie der Universität La Laguna, Professor Aldo González Brito, dass das auch "politische Misswirtschaft" sei. Er kreidet in seinem Bericht auch an, dass Vulkanologen die Entscheide treffen und nicht Mediziner: "Wenn der Zweck des Ausschlusses oder der Beschränkung des Zugangs zu Gebieten mit potenziell toxischen CO2-Mengen darin besteht, negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen zu vermeiden, dann sollten Fachleute aus den Bereichen Physiologie und Medizin dafür zuständig sein, die Risiken zu bewerten, die Auswirkungen klinisch zu analysieren und die Behörden zu beraten, was zu tun ist."
Aldo González schreibt weiter, dass er am 3. Juni einen Bericht eingereicht hätte mit dem Titel: "Maßnahmen zur Sicherstellung eines problemlosen Zugangs zu den Fincas und Häusern von La Bombilla und Puerto Naos" und beklagt sich, dass er diesen schriftlich eingereichten Bericht vor einem "comité curioso" der PEVOLCA erläutern musste mit dem Resultat, dass sich alle, ausser den Vertretern der Universitäten, weigerten eine Wiedereröffnung dieser Gebiete in Betracht zu ziehen.
Und er schreibt weiter: "Angesichts dieser Vorschläge, die sich in den Berichten beider Universitäten ähneln, war die erste Entscheidung des Präsidenten des Cabildo (der die PEINPAL-Sitzungen einberuft), sie abzulehnen und mich für die letzten beiden Sitzungen nicht mehr einzuladen. Nachdem ich mich erfolglos an PEINPAL gewandt hatte, schickte mir ein Bekannter einen sehr negativen Bericht der öffentlichen Gesundheit über die Eröffnung von Puerto Naos und La Bombilla, der an die Bewohnervereinigungen beider Stadtteile verteilt worden war, mir (als PEINPAL-Berater) aber nicht zugestellt wurde."
Wir sehen, die Politik scheint einmal mehr gewaltig Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. In der Wissenschaft ist es verpönt, andere Meinungen nicht zu Wort kommen zu lassen, in der Politik ist das an der Tagesordnung. Wir erinnern uns, der Inselpräsident hat auch den Bürgermeister von El Paso plötzlich nicht mehr eingeladen. Andere Meinungen können unangenehm sein, vielleicht verlangen sie auch, dass man Entscheide fällen und Verantwortung übernehmen muss. Aber bei allem ist eines klar: Früher oder später kommt alles ans Licht, auch die Versäumnisse. Unabhängig, was letztendlich entschieden wird, die Expertenmeinungen müssen gehört werden.
Man kann nur hoffen, dass Stimmen wie die von Aldo González Brito nicht resignieren und weiter dazu führen, alles kritisch zu hinterfragen und nach Lösungen zu suchen, auch in der CO2 Frage in Puerto Naos.
Der Bericht von Aldo González Brito ist in spanisch auf eldiario.com publiziert worden.
Eine weitere Straße ist auch schon weit fortgeschritten. Es handelt sich um eine Verbindung über das neu gebildete Lavadelta. Über diese Straße wird die Wasserversorgung vom Becken Dos Pinos bei Los Llanos zum Wasserspeicher in Las Manchas bei Jedey sichergestellt werden.
In einem Youtube Video von gestern sieht man den Baufortschritt.
Der Bau der Küstenstraße hat am letzten Mittwoch eine weitere Hürde gemeistert. In einem Treffen zusammen mit den Bananenbauern wurde eine Einigung gefunden. Entgegen dem ursprünglichen Plan werden im besprochenen Abschnitt nun nur noch 1,4 ha Kulturland der Straße zum Opfer fallen, deutlich weniger als im ersten Plan.
Bei der Sitzung am Mittwoch ging es um den ersten der drei Abschnitte, in die das Projekt der Küstenstraße unterteilt wurde. Dieser Abschnitt verläuft größtenteils durch das von den Lavaströmen betroffene Land und ist in seiner Gestaltung weniger umstritten als der zweite Abschnitt in der Nähe der Stadtviertel San Borondón und Marina in Tazacorte.
Canarias7 meldet heute:
"Die Covid-Kurve steigt auf den Kanarischen Inseln weiterhin stark an und wirkt sich auf den Anstieg der Krankenhausaufenthalte aus, die sich innerhalb eines Monats verdoppelt haben, sowie auf die tragischste Seite der Pandemie, die Zahl der Todesfälle. Mit 14 Todesfällen in drei Tagen meldete die Gesundheitsbehörde am Freitag die höchste Zahl von Todesfällen seit Beginn der neuen Phase, die als "Influenzaisierung" bezeichnet wird. Im Juli gab es auf den Inseln bereits 36 Todesfälle von Covid-Patienten.
Wenn auch langsamer als die Zahl der positiven Fälle - jetzt werden nur noch die über 60-Jährigen gezählt - steigen die Krankenhausaufenthalte weiter an. In weniger als einem Monat hat sich die Zahl der mit dem Virus ins Krankenhaus eingelieferten Personen verdoppelt: Am 10. Juni waren es 230, und diesen Freitag stieg die Zahl auf 458, also 29 mehr in nur drei Tagen. Derzeit sind 431 Menschen mit Covid auf der Station und 21 auf der Intensivstation aufgenommen."
Die Regierung der Kanarischen Inseln hat über die Generaldirektion für Sicherheit und Notfälle die höchste Alarmstufe für die Gefahr von Waldbränden auf La Palma, El Hierro, La Gomera, Teneriffa und Gran Canaria ausgerufen, die morgen Freitag ab 10.00 Uhr in Kraft tritt.
"Hitzewelle mit Temperaturen von 32-38 Grad Celsius, wobei die Temperaturen örtlich 40 Grad Celsius erreichen oder überschreiten können. Sehr trockene und warme Luft, vor allem im Mittelland, in den Hochlagen und auf den Gipfeln. Oberhalb von 200/300 Metern liegt die relative Luftfeuchtigkeit unter 30 %." So die Information in elapuron.es.
Nach Analyse des GFS Modells glaube ich, dass die maximalen Temperaturen bei 35°C liegen können. 40°C können kaum erreicht werden, dazu ist der Wind, welcher im Lee eine adiabatische Erwärmung provozieren könnte, einfach - und zum Glück - zu schwach.
Gase:
In Corazoncillo wurden heute sehr hohe Gaskonzentrationen durch eine Militäreinheit gemessen. Es wurde weder mitgeteilt um welche Gase es sich handelt noch wurden deren gemessene Konzentrationen. kommuniziert.
Die CO2 Konzentration in Puerto Naos ist teilweise immer noch hoch. Peinpal hat meinen Antrag für die Reparatur der Wetterstation auf Mitte Monat verschoben.
Im Internet wird ein Video herum gesandt in welchem man auch im Gebiet von Corazoncillo aus verschiedenen Stellen weisser Rauch aus dem Boden kommt. Dieser löst sich rasch auf und es könnte sich dabei um Wasserdampf handeln. Da Stahlrohre bei den gemessenen Temperaturen von 1.200°C noch nicht schmelzen ist es durchaus möglich, dass solche Rohre auch später mechanisch zerrissen werden können und so Wasser in die oberen noch heissen Gesteinsschichten gelangen kann. Das eine mögliche Erklärung. Vielleicht kommt ja von Peinpal oder Involcan noch etwas mehr Information.
Straßenverbindung
Die Information, dass die Verbindung La Laguna - Las Norias noch in diesem Monat freigegeben werden könnte macht die Runde. Dazu habe ich auch noch keine offizielle Erklärung gefunden.
Diebstahl
In El Paso wurde ein 62 Jähriger verhaftet der in mindestens zwei Fincas eingebrochen ist und dabei unter anderem auch 6 Bewässerungscomputer gestohlen hatte. Das immer offene und wachsame Auge der Nachbarn hat die Guardia Civil offensichtlich schnell auf seine Fähre gelenkt.
Love Festival
Erstmals seit 2019 findet Ende des Monats wieder das Love Festival in Tazacorte statt. Das Makrokonzert am 30. Juli.
Die musikalische Veranstaltung wird von Alejandro Sanz, Vanesa Martín, Nicki Nicole, Edurne, Pignoise, Bombai und Rebeca & Fiona begleitet. So wird die Insel mehr als 10 Stunden lang zu den Klängen der internationalen Popmusik vibrieren.
Als weiteres Highlight wird bei der diesjährigen Ausgabe auch die Queer-Ikone von RuPaul's Drag Race, Todrick Hall, auftreten. La Palma wird eine seiner zwei Stationen in Spanien sein, die er im Rahmen seiner Welttournee mit seinem neuesten musikalischen Werk Femuline abhält.
Die gute Nachricht: Die vor einigen Tagen noch prognostizierte Windstärke mit Brisa von über 50 km/h zeigt sich nicht mehr. Die schlechte, es wird trotzdem recht warm und über der Inversion sehr trocken.
Heute Mittwoch hielt sich die Inversion noch auf rund 900m, diese wird nun bis am Samstag auf 100m absinken. In den frühen Morgenstunden wird man eventuell von den darüber liegenden Orten auf ein Nebelmeer hinunter schauen können. Die Wolken lösen sich aber rasch wieder auf.
Die Temperaturen auf 1.000 steigen bis über 30°C an. Da die Brisa mit nun maximal 15 kn vorausgesagt wird, kann sie nicht bis El Paso hinunter blasen und so die Temperaturen nicht noch weiter erhöhen. Die höchsten Temperaturen werden für den Sonntag, 12. Juli vorausgesagt bevor sie bis zum Mittwoch 13. Juli wieder deutlich absinken werden.
Die Luft wird über der Inversion trotzdem sehr trocken, die Temperaturen sind hoch, nur der Sturm bleibt zum Glück aus. Eine hohe Waldbrandgefahr besteht.
Denkt daran, ab Freitag steigen die Temperaturen an, damit auch die Waldbrandgefahr. Eine detaillierte Wetterprognose werde ich heute Nachmittag ins Netzt stellen.
Gemäß cvcanaria.com ist die 7 Tages Inzidenz von Coronavirus Fällen auf La Palma wieder auf 530 angestiegen. Am schlimmsten sieht es im Moment auf Gran Canaria aus, wo die 7 Tages Inzidenz nun über 920 angestiegen ist, was dazu führte, dass Canarias7 nun meldet, dass die Bettenbelegung auf Gran Canaria bereits wieder ein hohes Risiko darstellt.
Die neuen Varianten des Virus bringen deutlich weniger Patienten auf die Intensivstation, das ist die gute Nachricht. Die schlechte habe ich ja schon vor ein paar Tagen erwähnt: Wenn sich die Resultate erster Studien bewahrheiten, dann erhöht jede zusätzliche Infektion das Risiko an long Covid zu erkranken. Was wiederum nahelegt, dass man sich vernünftigerweise so verhalten sollte, dass das Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 minimiert wird.
Die Tierschutzorganisation Benawara die sich in Los Llanos ohne Unterbruch um verwaiste Tiere des Vulkanausbruchs kümmern, suchen einen Schuppen in welchem sie bis zum Bau eines eigenen Lagers Material einlagern können. Falls Sie helfen können, dann melden sie sich direkt bei Benawara, wenn nicht, sagen Sie es bitte weiter.
benawara@infobenawara.com
Die Wetterentwicklung für das kommende Wochenende passt mir gar nicht. Ab Mittwoch beginnt die Inversion abzusinken, wir gelangen mehr und mehr unter den Einfluss einer afrikanischen Luftmasse. Ab Samstag ist die Luft dann bis fast auf Meereshöhe hinunter sehr trocken und ab Sonntag nimmt die Windstärke in der Höhe deutlich zu, die Temperaturen steigen auf 1.000 m AMSL über 30°C an. Das bedeutet, dass sich die trockene und heisse Brisa auf der Westseite immer weiter nach unten "graben" kann. Die Waldbrandgefahr ist mit diesem Wettermix sehr hoch und man tut gut daran sicherzustellen, dass die Wassertanks bis zum Wochenende gefüllt sind und man trockenes, brennbares Material in der Nähe des Hauses noch wegräumt.
Am 23. September 2021 also 4 Tage nach Beginn der Eruption schrieb ich: Der Vulkan könnte den Namen Tajogaite erhalten. Tajogaite habe ich dann immer wieder verwendet, wurde dafür belehrt, sogar beschimpft, so dass ich am 26. Oktober sogar folgendes schrieb:
"Immer noch bekomme ich Zuschriften, dass Tajogaite gar nicht so heiße, dass das Gebiet auch nicht so heißen würde etc.. Ich bleibe dabei, mit der gleichen Freiheit, mit welcher ich zu einer Banane Radieschen sagen kann, nenne ich den Vulkan, bis er einen Namen hat, Tajogaite. Belehrungen habe ich nun genug gelesen.
Bringt nichts, ich bin hier stur. Ich werde ihn nicht „der Vulkan der immer noch kein Name hat“ nennen, sondern im Moment: Tajogaite."
Und nun meine Lieben: Die Umfrage ergab ein klares Ergebnis: Der Name Tajogaite liegt überall vorne.
Die Resultate sind bei Revivir El Valle publiziert worden.
Revivir El Valle wird dieses Resultat nun allen zuständigen Behörden zustellen und vorschlagen, den von der Bevölkerung gewählten Namen zu vergeben.
Das erste Citypaq Terminal der spanischen Post auf La Palma wurde im Trocadero Centre in Los Llanos installiert. Das Terminal besteht aus einem Bedienfeld und verschieden großen Schliessfächern in welchen man Pakete abholen, aber auch versenden kann.
Bild aus ElApuron.com
Die Gesundheitsministerin von Spanien, Carolina Darias, empfiehlt angesichts der Zunahme von COVID-Infektionen die Verwendung der Maske in geschlossenen Räumen.
Auf den Kanarischen Inseln gab es innerhalb von drei Tagen 12 Todesfälle und 1.881 positive Ergebnisse bei Menschen über 60 Jahren. Angesichts der Tatsache, dass sich die neue Variante von Omikron, die BA.5, auch in Populationen mit hoher Impfrate ausbreitet, wie in Portugal wo 95% der Bevölkerung mindestens einmal geimpft ist, kann man das Ausbreiten wohl nur mit einer Vermeidungsstrategie verhindern, das heisst Menschenansammlungen meiden und wenn das nicht möglich ist Maske tragen. In Innenräumen sowieso.
Viele werden sagen, die Infektion ist ja nun nicht mehr so schlimm, die BA.5 Variante hat eine tiefere Sterberate wie die profane Grippe und gegen diese trägt man ja auch keine Maske. Das Argument stimmt, lässt aber die letzten Erkenntnissen aussen vor. Diese zeigen nämlich einen deutlichen Hinweis darauf, dass die Wahrscheinlichkeit von long Covid nicht nur mit der Schwere der Erkrankung in Zusammenhang steht, sondern auch mit jeder erfolgten Infektion zunimmt. Das hätte ich so auch nicht gedacht, es bestätigt aber das, was ich seit Beginn vermutete: Das Coronavirus ist ein Sauhund.
Nun, derzeit ist das Tragen von Gesichtsmasken in Innenräumen noch eine sinnvolle Empfehlung. Ich bin fast sicher, die Pflicht wird in Spanien bald wieder kommen.
z.B. Long COVID after breakthrough SARS-CoV-2 infection
Die Wahrscheinlichkeit für eine Vulkaneruption auf den Kanarischen Inseln während den nächsten 50 Jahren ist 75%, sagt Nemesio Pérez von Involcan. Dass Vulkanologen meist ganz schlechte Prognostiker sind, das wissen wir ja seit der Eruption und weil ich das Geschehen im Blog und später im Buch festgehalten habe, kann man das auch nachlesen: Am Dienstag 14. September hat der gleiche Nemesio Pérez gesagt, dass sich die Wahrscheinlichkeit für eine Vulkaneruption auf La Palma von 5% auf 20% erhöht hätte. 6 Tage später wurden aus den 20% dann 100%.
Auf der einen Seite kann ich verstehen, was Nemesio mit dieser Mitteilung will. Er will, dass man nicht gleich zur Tagesordnung über geht und dass die Involcan mit Geld versorgt wird um Überwachung und Studien weiter zu führen. Das ist aber nicht Wissenschaft, sondern Politik und dass er dann auf die Frage der Risikoverteilung sogar Prozentzahlen mit einer Kommastelle angibt, nämlich 47,7% für La Palma und 39,4% für Teneriffa, löst bei mir Kopfschütteln aus und den Wunsch, Involcan sollte doch einen Statistiker beauftragen. Ich glaube kaum, dass man sich mit der mageren Datenlage von ein paar Vulkanausbrüchen während der letzten 500 Jahre auf diesen dünnen Ast vorwagen kann, noch sollte.
Studien sind wichtig und es lohnt sich sicher, die Arbeit von Involcan weiter zu unterstützen. Auch zeigte die Studie von Fernández et al., dass man mit den heutigen Mitteln Veränderungen sehr früh aufspüren kann. Fernández hatte in seiner im Januar 2021 in der Zeitschrift "Nature" publizierten Studie, das erhöhte Risiko für La Palma und sogar den späteren Verlauf der Magma (Fig. 8 in dieser Studie) voraus gesagt. Dies aufgrund von Satellitenmessungen von Veränderungen an der Oberfläche und mittels Gravitationsmessungen.
Morgen findet in El Paso der Reventón Trail statt. Nachdem dieser während der Pandemie zweimal abgesagt werden musste, haben sich nun rund 2.000 Läufer aus aller Welt eingeschrieben.
Anlässlich der Veranstaltung findet auch eine kleine Messe statt. Die Stände, an welchen hauptsächlich Sportbekleidung und Austüstung verkauft werden, befindet sich hinter dem Centro de Salud auf dem Sportgelände der Schule.
Heute werde ich von 17h bis 19h dort sein und das Buch "Erupción en la Isla de La Palma" verkaufen und falls gewünscht auch signieren. Es sind auch deutsch sprachige Exemplare verfügbar.
Der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez, hat wieder einmal etwas Gas gegeben und angeprangert, dass das Projekt der LP-2 vom Sombrero nach Sán Nicolás noch nicht angegangen sei. "Wir können nicht 2 - 4 Jahre auf eine Straße warten, wie Sebastian Franquis sagt", meinte er. Das kam dem Rat für öffentliche Bauten der Kanaren, Sebastián Franquis in den falschen Hals.
Dieser meinte, Sergio sei auch in den technischen Kommissionen anwesend gewesen wo mitgeteilt wurde, dass die Straße sehr nahe am Vulkan sei und aus Sicherheitsgründen Monate, wenn nicht Jahre nicht daran zu denken sei, diese Straße zu realisieren. Man "versuche die Bürger zu verwirren indem man eine Debatte anstosse, die keine Lösung hat" sagte er wörtlich.
Ohne dass Franquis von der Realisierbarkeit überzeugt ist, werden wir die LP-02 nicht bekommen und hier scheint die Meinung offensichtlich im Moment gegen diese Straßenverbindung gemacht zu sein.
Gestern wurde vom Spanischen Parlament beschlossen, dass die Arbeitslosenhilfe [Expedientes de regulación temporal de empleo (ERTE)] für vom Vulkanausbruch betroffene bis Ende Jahr verlängert werden. Ursprünglich war geplant, diese Hilfe per Ende Juni einzustellen. Es sind aber immer noch etliche Menschen arbeitslos, speziell auch die Mitarbeiter der Geschäfte in Puerto Naos und La Bombilla, diese Orte sind ja weiterhin evakuiert.
Auch bei der Lieferung des mobilen Krematoriums hat sich unser Inselpräsident verschätzt. Anfang Mai antwortete er auf eine Anfrage der Coalición Canaria, dass dieses im Juni im Regionalfriedhof San Urbano in Betrieb genommen werden soll. Nun informiert uns der Vizepräsident, dass es noch gar nicht geliefert worden ist. Der Grund läge bei den generellen Lieferproblemen. Immerhin wurde mit dem Bau der notwendigen Zusatzeinrichtungen begonnen, wie ein Saal und weitere Infrastruktur, ohne deren Fertigstellung die Kanarische Regierung den Betrieb nicht bewilligen würde.
Im Moment liest man über vieles das nicht klappt, über Spendengelder die nicht ausbezahlt werden, über Enteignungen und Verbotszonen. Richtig erfrischend, auch mal wieder positive Nachrichten zu lesen. Im ElApuron steht, dass ein deutsches Ehepaar einer Familie die durch den Vulkanausbruch das Haus verloren hatten spontan ihre Finca zur Verfügung gestellt hatten. Sie hatten der Familie auch keine Miete verlangt, auch keinen Cent für Wasser und Elektrizität, alles schon etwas zum Erstaunen dieser Familie. Und nun haben Siglinde und ihr Mann das Haus den Betroffenen sogar geschenkt. "Una casa como regalo de cumpleaños para Alonso y su familia, afectados por el volcán", steht als Titel.
Das ist wirklich ausserordentlich und eine unglaubliche positive Geste, die einer Familie wieder eine Zukunft gibt! Chapeau Siglinde!
Auf La Palma haben sich auf Initiative von Raúl Camacho, unserem consejero de Turismo, 40 Reiseführer vom Spanischen Festland getroffen um die Insel und ihre Attraktionen besser kennen zu lernen und auch um auf La Palma die Generalversammlung der Vereinigung der Touristenführer abzuhalten. Solche Initiativen sind extrem wichtig und hinterlassen auch Spuren. Die 40 Spezialisten werden klare Ideen auf das Festland zurück bringen und jeder für sich auch helfen, La Palma touristisch zu vermarkten.
Die viel besprochene Küstenstraße, welche aufgrund von Enteignungen im Gebiet von Tazacorte einigen Wirbel verursachte, ist nun im Bau. Es wurde ein Video publiziert in welchem man den derzeitigen Stand der Arbeiten gut verfolgen kann.
Die Straße soll um die 45 Millionen Euro kosten.
Auch heute melden die Stationen in Puerto Naos hohe CO2 Konzentrationen, die Station LP015 im nördlichen Teil von Puerto Naos die höchste Konzentration von 40.000 ppm (4%) die durch die Verdrängung des Sauerstoffs unmittelbar schädlich ist. Ab 2.000 ppm können bereits Kopfschmerzen, Schläfgrigkeit, erhöhte Herzfrequenz und Übelkeit auftreten.
Die Konzentrationen können direkt über das Panel des Cabildo abgerufen werden.
Das Cabildo de la Palma hat den Zugang zum Feuerwehrdepot in La Laguna freigemacht und neu geteert. Wann die Feuerwehr wieder von dieser Zentrale aus operieren wird wurde noch nicht gesagt. Auch in dieser Woche kamen die zwei Löschhelikopter an und diese sind wie immer auf der Basis in Puntagorda stationiert.
Der Erdbebenschwarm unter dem Teide hat sich im Moment wieder etwas beruhigt. Wir verfolgen die Entwicklung weiter, da dieser Schwarm analog zu La Palma in einer Tiefe von nur 15 Kilometern auftrat.
Der Teide erwacht, so der Titel auf as.com. Sie schreiben es hätten sich heute 458 Erdbeben ereignet, einige davon von von höherer Intensität (mayor). Wenn man genauer auf die Karten schaut, dann sieht man, dass nur zwei dieser Beben eine Intensität über mbLg 1,5 aufweisen. Die derzeitige Aktivität fällt aber durch die "geringe" Tiefe von rund 15 km auf. In einer solchen Tiefe befand sich beim Vulkanausbruch von La Palma die obere Magmakammer. Von einem "Erwachen" würde ich noch nicht sprechen. Die nächsten Tage werden zeigen, ob sich die Intensität noch erhöht oder das Ganze wieder wie schon viele Male wieder verschwindet.
Die Situation hat sich nun ja geklärt wie alle sehen, es bestand nie eine Gefahr beim Besuch von Idafe.com aber zu recht wird bei einer verschlüsselten Verbindung ein gültiges Zertifikat verlangt. Dies war verfallen und die Firma welche die Homepage "hostet" hat sich nicht darum gekümmert. Sorry dafür. Da ich im Moment aber eh in den Alpen unterwegs bin, schreibe ich eventuell etwas weniger.
Seit gestern kann über den Namen des Vulkans bis Ende des Monats abgestimmt werden. Entgegen ersten Ankündigungen, dass dies nur für Einwohner von El Paso möglich sei, ist das Formular nun für alle offen, denn es kann sogar "Otro lugar" angewählt werden. Ob die Stimmen dann alle auch zählen weiß ich nicht.
Das Formular kann über diesen Link aufgerufen werden.
Meine Abstimmungsempfehlung ist wie ja alle bereits wissen:
Volcán de Tajogaite
Seit zwei Tagen erscheint eine Meldung, dass idafe.com unsicher sei. Das Problem liegt beim Provider welcher das Sicherheitszertifikat für die https:// Verbindung aus unerklärlichen Gründen nicht erneuerte. Die Seite ist sicher, es sind keine Hacks festgestellt worden. Ich bin in Kontakt mit dem Provider, habe gestern ein entsprechendes Ticket erstellt, bis heute um 10:11h noch keine Rückmeldung erhalten.
A pedir de vaca, von der Kuh bestellt. Ein Kochbuch mit Rezepten das von 27 spanischen Spitzenköchen herausgegeben wird, spendet den Gewinn dem Wiederaufbau von La Palma, so lesen wir in allen lokalen Internetzeitschriften. Das ist gut so, jede Hilfe zählt und wir hoffen, dass das Geld dann auch in die richtigen Hände kommt.
Der Präsident, Mariano Zapata, nutzte auch die Gelegenheit, als er das Buch werbewirksam vorstellte, um für dem "Tsunami" der Solidarität zu danken, der es ermöglicht, "diese Katastrophe in eine Chance zu verwandeln, eine bessere Zukunft für unsere Insel zu gestalten", sagte er.
Aus unerklärlichen Gründen hat bis heute keine dieser Zeitschriften auch nur einen Nebensatz unserer Arbeit abgedruckt. Unser Buch "Erupción en la Isla de La Palma" ist zwar Teil dieses Tsunamis, aber man erwähnt uns nicht. Sogar persönlichen Kontakt hatte ich per WhatsApp mit der Herausgeberin von ElApuron, Digna Martín. Als ich ihr am 20. Mai das Buch vorstellte und ihr auch die Presseinformation sandte, schrieb sie zurück: "Vale, gracias". Am 25. Mai habe ich ihr die Versandstellen genannt, da war das Buch verteilt. Später noch die Information, dass nun auch das e-Book verfügbar war. Keine Antwort mehr. Auch von den anderen Zeitschriften El Time, Canarias7 und Diario de Avisos erhielt ich keine Antwort.
Da ich über die Gründe nur spekulieren kann, lasse ich das lieber und ändere die Strategie.
Viele Palmeros sind erstaunt, dass es das Buch gibt und sehr interessiert, wenn ich darüber spreche. Vielfach kennt man auch noch einen der 22 Übersetzer. Wir müssen nun also andere Taktiken ausprobieren um die Arbeit von vielen für viele auch bekannter zu machen. Diese sind:
Lesezeichen
Ich habe ganz viele drucken lassen und wenn ein Leser auf La Palma ist und einige bei seinen Freunden verteilen möchte, dann soll er doch mit mir Kontakt aufnehmen roger.frey(at)diesewebseite.com
Ziel ist es, dass bis im August ein paar Tausend Lesezeichen in allen möglichen Büchern von La Palma helfen, sich zu orientieren. In jedem Bündel habe ich auch ein paar Lesezeichen signiert.
Buchvorstellung
Anlässlich der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso werden Bücher zum Thema Vulkaneruption vorgestellt. Drei Autoren haben sich zusammengefunden, mit dem Gemeindepräsidenten, Sergio Rodríguez gesprochen und können ihre Arbeiten an einem Anlass vorstellen. Geplant ist ein Datum im August und ich werde hier wieder berichten, wenn die Organisation soweit forgeschritten ist, dass wir Datum und Zeit nennen können.
Die Autoren sind:
- Gudrun Bleyhl
Edad de lava
- Lucía Rosa González
Diario de un volcán
- Roger P. Frey
Erupción volcánica en la isla de La Palma
Der spanische Minister, Félix Bolaños, hatte eine 50 minütige Audienz beim Papst. Bei dieser Gelegenheit hat er dem Papst Bananen aus La Palma überreicht, dies wie es heisst, "als Geste der Anerkennung vor dem Papst für das beispielhafte und unterstützende Verhalten der Bevölkerung von La Palma während des Vulkanausbruchs".
Die Bevölkerung hat wirklich beispielhaft reagiert und dafür hat der Papst Bananen erhalten. Warum ich in letzter Zeit beim Lesen von Pressemitteilungen mehr Fragen als Antworten habe, erschließt sich mir auch nicht. Ich esse jetzt mal eine Banane, dann sind wir vielleicht auch noch Papst.
Heute Abend ist bereits ein halbes Jahr vergangen seitdem der Vulkan in einem mächtigen Finale noch eine Aschewolke bis auf 8 km Höhe ausspuckte und in Westen verbreitet zu Ascheregen führte.
Am Morgen des 13. Dezember waren wir aufgrund extrem hoher SO2 Werte in El Paso, Los Llanos und Tazacorte noch im Lock-Down, um 18:10 schrieb ich: "Er führt und mal wieder an der Nase herum, der Vulkan. Nachdem er uns mit lautem Brummen die Nacht und dann mit schlechter Luft den Morgen versaut hat, war er etwas milder gestimmt und der Tremor hat deutlich abgenommen. Seit etwa 17:30 Uhr ein erneuter Sinneswandel. Der Tremor und auch die Lautstärke haben wieder deutlich zugenommen". Erst um etwa 23h ist der Tremor auf einen Schlag verschwunden und kam zum Glück nicht mehr zurück.
Ein halbes Jahr vorbei und trotzdem noch überall viele Baustellen. Immer noch haben viele Menschen kein richtiges Daheim, immer noch ist Puerto Naos und La Bombilla evakuiert und keine wirklichen Anzeichen der Besserung haben sich bisher eingestellt. Auch qualmt Tajogaite immer noch vor sich hin, kein Wunder: Nur schon im Konus mit seinen rund 34 Millionen Kubikmeter hat es noch genügend Material um uns noch lange an der Nase herum zu führen.
Es ist ruhig geworden in der Presse, viele Menschen leben aber immer noch in Provisorien, manchmal auch in unwürdigen Verhältnissen. Fast täglich höre ich neue Geschichten von Menschen, die direkt vom Ausbruch betroffen wurden, indem sie das Haus verloren haben. Gestern habe ich mit einem Kellner in einem Restaurant gesprochen. Ich kenne ihn schon viele Jahre, er ist mir immer wieder in verschiedenen Gaststätten begegnet. Alt ist er geworden, er schlurft leicht, der Gang ist nicht mehr ganz aufrecht, der Rücken krumm von der Arbeit. Trotzdem ist er aber immer noch zu jung um pensioniert zu werden. Er hat sein Haus ziemlich am Ende des Ausbruchs verloren, war aber seit dem 19. September evakuiert. Im Hotel in Fuencaliente fand er Unterschlupf. Er arbeitet nun in Los Llanos und kann natürlich nicht täglich nach der Arbeit die lange Reise ins Hotel auf sich nehmen und eine Mietwohnung die er sich leisten kann gibt es keine mehr. So haust er 5 Tage in der Woche in einer kleinen Abstellkammer im Restaurant und dann, wenn das Restaurant zu ist, zwei Nächte im Hotel in Fuencaliente. Wie es denn weiter gehe habe ich ihn gefragt. Er sagte: "Es ist halt so, mir bleibt ja nichts anderes übrig, als es anzunehmen. Ich bin arm geboren, habe viel gearbeitet und werde trotzdem arm sterben".
Wann die Helikopter, die im Sommer immer in Puntagorda stationiert sind, auch ankommen ist noch nicht ganz klar. Der Ukraine Krieg könnte zu Verzögerungen führen, wurde mir mitgeteilt.
Das Feuer vom letzten August, dem viele Häuser zum Opfer gefallen sind, hat mich schon im letzten Jahr bewegt, automatische Sprinkler zu kaufen. Der Vulkanausbruch hat dann die Installation mal nach hinten geschoben. Dann kam die Publikation des Blogs als Buch und im Anschluss die Übersetzung welche auch noch einmal ein Ganztagesjob war und 73 Tage dauerte. Nun habe ich die Zeit aber genutzt und das System rund um das Haus installiert. Die Glasbehälter der Sprinkler platzen bei 93°C das System regelt sich also selber. Einziger Nachteil, es stellt natürlich nicht mehr selber ab und wenn niemand im Haus ist läuft es bis kein Wasser mehr ankommt, aber wenn das Haus gerettet werden kann ist das ja eine geringe Rechnung. Nun hoffen wir, dass das System nie aktiviert wird.
406 Studenten aus La Palma stellen sich ab heute dem EBAU, der voruniversitären Prüfung. EBAU bedeutet "Evaluación del Bachillerato para el Acceso a la Universidad" was in Deutschland dem Abitur und in der Schweiz der Matura entspricht.
Die Prüfungen dauern bis am Samstag an. Viel Glück, das wird für die meisten etwas stressig werden.
Zwei Aktionen die gestern stattfanden sollen mehr Transparenz in den Wiederaufbau von La Palma bringen.
Defensor del Pueblo
Als erstes wurde dem Ombudsmann der Bürger (Defensor del pueblo) ein Bericht vorgelegt, welcher alle bisher ergriffenen Massnahmen enthält.
Im vergangenen Januar leitete der Ombudsmann von Amts wegen eine Untersuchung der Situation der von den Auswirkungen des Vulkans auf der Kanarischen Insel Betroffenen ein und untersuchte, wie die Behörden auf die Situation reagierten. Eine Gruppe von Menschen, die von den Auswirkungen des Vulkans betroffen sind, hatte ebenfalls eine Beschwerde beim Ombudsmann eingereicht.
Komission für den Wiederaufbau
Félix Bolaños, der Minister und Vorsitzende des "Ministerio de la Presidencia, Relaciones con las Cortes y Memoria Democrática" hat angekündigt, dass der Ministerrat an diesem Dienstag die Einsetzung eines Kommissars für den Wiederaufbau der Insel La Palma beschließen wird, dessen Vorsitz übernimmt der derzeitige Staatssekretär für Finanzen, Héctor Izquierdo. Héctor (48) ist Palmero aus Los Llanos und hat so viele Studienabschlüsse, dass es schwer ist, alle aufzuzählen. Dazu gehören Recht, Wirtschaftswissenschaften und auch ein MBA.
Das Ganze wird immer komplexer, muss es aber wahrscheinlich auch sein. Wie heisst es doch so schön: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Der "Fahrplan" wurde angepasst und es sind nun auch normale PKW zugelassen aber keine Motorräder und keine Autos mit einem Gewicht über 15 Tonnen.
Die Fahrt über die Notstraße ist ausschließlich für Anwohner und Arbeiter in der Zone erlaubt.
Zur halben Stunde in Fahrtrichtung Süd, also La Laguna nach Las Norias und zur ganzen Stunde in Fahrtrichtung Nord.
Morgen
06:30 / 07:00 / 07:30
Mittag
14:00 / 14:30
Abend
19:30 / 20:00 / 20:30
Die Fahrten werden in Karavane durchgeführt mit einem Führungsfahrzeug am Anfang und einem weiteren am Schluss.
Die Zeiten gelten ab morgen Dienstag, 7. Juni.
Heute tagt nach langen drei Monaten Pause die gemischte Kommission wieder einmal. In dieser Kommission sitzen Vertreter der Zentralregierung, der Kanarischen Regierung sowie von La Palma. Sie hat deshalb weitreichende Befugnisse.
Unser Präsident und der Vizepräsident nehmen per Telekonferenz daran teil. Die erfolgten Schritte zum Wiederaufbau und zur Förderung der Wirtschaft werden analysiert und falls notwendig weitere Schritte beschlossen.
Ein wichtiger Punkt den Mariano, unser Präsi, vorbringen will, ist ein Antrag den Notfallstatus auf alle Auftragsvergaben auszuweiten. Der bisher mit der Auftragsvergabe verbundene Papierkrieg würde die Administration fast lähmen. Weiter soll der signifikante Verlust an Hilfe besprochen werden. Nachdem die Alarmstufe auf gelb runter gesetzt wurde, fielen viele externe Hilfskräfte wie Polizei und Militär weg. Klar, dass in der Pressemitteilung auch Anträge der Bürgermeisterin von Los Llanos (PP) in Bezug auf die Probleme mit der Abgabe von Wohneinheiten erwähnt wird, aber die Gemeinde El Paso wieder nicht erscheint. Die in einer Notfallsituation sehr ungesunden Politspielchen zwischen der Partido Popular und der Coalición Canaria sind offensichtlich. Ich, politisch unbedarft und keiner Partei zugehörig, darf trotzdem einmal mehr erwähnen, dass der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez (CC), bisher herausragend gute Führungsarbeit geleistet hat und auch wahrscheinlich deshalb von der PP, die hinter her hinkt, etwas kaltgestellt wird.
Das letzte schauerliche Beispiel von administrativem Versagen das sich Los Llanos leistete, war der Versand von Rechnungen für die Abfallentsorgung an Personen die in Puerto Naos gemeldet sind. Hat es sich in der Gemeindeverwaltung womöglich noch nicht herumgesprochen, dass diese Menschen seit dem letzten 19. September evakuiert sind?
Die letzten Tajinasten blühen noch auf dem Muchacho, in tieferen Lagen um die 2.000 Höhenmeter sind sie bereits verblüht. Gestern war noch ein idealer Tag für eine Muchacho Runde, fast kein Wind, so mag ich das.
Das Wetter schaltet nun in den nächsten Tagen auf Sommer um. Bis zum Donnerstag werden wir einen stetigen Anstieg der Temperaturen bemerken. Die Inversion sinkt weit ab, nur noch direkt am Meer wird ab Dienstag der Atlantik für kühlere und feuchtere Luft sorgen. Es wird sonnig, Wolken bilden sich ab Dienstag kaum mehr. Man kann indessen noch nicht von einer richtigen Hitzewelle sprechen. Die vorausgesagten Temperaturen auf 1.500 m steigen von heute 15°C auf 25°C an. Aber die Nachttemperaturen werden in bis auf 1.500 m ab Dienstag nicht unter 20°C fallen. Unter der absinkenden Inversion beschleunigt sich der Passat noch und erreicht am Flughafen bisweilen 50 km/h. Die Windrichtung stimmt aber und es gibt keine Beeinträchtigungen im Flugverkehr.
Ab heute Samstag ist auch das Refugio El Pilar wieder geöffnet. Die Behörden teilen mit, dass der Aufenthalt im Refugio an die Zeiten der Parkwächter gebunden sind und die Transportmittel jederzeit verfügbar sein müssen um bei zu hohen Gaskonzentrationen auf Aufforderung der Wächter das Gebiet sofort verlassen zu können.
Montaña Rajada
Der Bildervergleich oben zeigt einmal mehr eindrücklich, was von der Montaña Rajada, auf dessen Ostseite die Verbindungsstraße Tacande - San. Nicolás verlief, übrig geblieben ist. An der Nordseite der Rajada wurden die höchsten Lavaberge außerhalb des Vulkankegels gemessen. Die Lavahöhe beträgt dort um die 70 m.
Bevor der auf La Palma bekannte Gleitschirmpilot Mike an einem Hirntumor verstarb, hat er noch eine Windfahne auf die Montaña Rajada gesetzt. Diese Fahne hielt sich, zum Erstaunen aller, über mehr als zwei Jahre stoisch. Normalerweise hält das Tuch der UV und mechanischen Belastung kaum ein Jahr stand. Die Vulkaneruption in unmittelbarer Nähe war dann doch zu viel.
La Laguna - Las Norias
Die Straßenverbindung wurde heute schon intensiv genutzt. In den ersten zwei Slots sind bereits heute Morgen früh 237 Allradfahrzeuge über diese heute eröffnete Spur gefahren. Eine unglaubliche Erleichterung für die Menschen in Las Manchas die nun, anstelle einer fast zweistündigen Fahrt gut drei Kilometer über die Lava fahren können.
Eine Meldung welche ich heute um 15h erhalten habe hat sich bestätigt. Ab morgen 1. Juni ist die Verbindung La Laguna - Las Norias einspurig eröffnet. Es gelten verschiedene Regeln die kontrolliert werden:
Zugang im Moment nur für Personen die nachweisbar in Las Manchas wohnen und für Arbeiter in der Zone. Derzeit nur für Allradfahrzeuge!
Der Verkehr wird folgendermassen geführt:
Zur geraden Stunde La Laguna nach Las Norias und zur halben Stunde von Las Norias nach La Laguna. Es wird im Konvoi gefahren.
Zeiten:
07:00 - 07:30
07:30 - 08:00
14:00 - 14:30
14:30 - 15:00
19:00 - 19:30
19:30 - 20:00
Diese Regelung wird ab morgen von Montag bis Sonntag, also 7/7 angewandt.
Die spanische Version "Erupción en la isla de La Palma" kann ab sofort auch als E-book herunter geladen werden. Für die nächsten zwei Wochen zum Spezialpreis von € 9,99
Der heutige Dia de Canarias steht auf La Palmas Westseite im Zeichen des Regens. Das vermiest zwar einigen Restaurants ganz schön das Geschäft, diejenigen die drinnen genug Platz haben freuen sich, denn die Gäste werden wahrscheinlich etwas länger bleiben. Wo will man sonst auch hin?
Die Front ist zwar schwach und eher schmal, sie wird aber diesmal mit Südwestwinden in ihrer Länge nach La Palma verfrachtet. Würde sie mit Westwind angekommen sein, wäre der Spuk in einer Stunde vorbei gewesen. So kommt also immer noch Nachschub aus SW und in Tacande zählen wir schon 12,6 Liter pro m^2. Regen im Mai ist per se selten und dies sind nun die zweitstärksten Mai-Niederschläge der letzten 13 Jahre Rekord hält im Moment noch der 8. Mai 2016 mit 17 Litern pro Quadratmeter. Viel fehlt nicht mehr.
Am 27. Mai 2022 wurde ein Video publiziert, in welchem die Vulkanologin der INVOLCAN, María José Blanco sagt, dass die Vulkanologen am 18. September von einer unmittelbar bevorstehenden Eruption sprachen. Folgt man dem Notfallplan, hätte die Regierung die Alarmstufe an diesem Tag deshalb auf Rot setzen müssen, damit aber auch die Befehlsgewalt von La Palma zur Regierung der Kanaren abgegeben.
Heute wird diese Aussage nun schon wieder relativiert. Man hätte das Wort unmittelbar nie in ein Boletín der PEVOLCA aufgeführt. Dazu muss man wissen, dass das Boletín der PEVOLCA von einem politischen Gremium verfasst wird, die Aussage stammt aber unmittelbar von einer Vulkanologin des wissenschaftlichen Komitees.
Offensichtlich ist es bereits wieder einigen Verantwortlichen etwas warm geworden. Denn in der Tat war der Umstand, dass sich eine Eruption bei Alarmstufe gelb ereignete bemerkenswert und verhinderte, dass viele Menschen wenigstens das Mindeste haben mitnehmen können.
Am 8. April 2022 sagte die Vulkanologin und Chefin des IGN, Carmen López, in einem Vortrag: "...das Gebiet, in dem das Gelände am stärksten anstieg, war das Gebiet oberhalb der Stelle, an der die Eruption ausbrechen sollte. Wir hatten diese Informationen schon vor dem Ausbruch, Tage vorher".
Die Vulkanologen widersprechen sich offensichtlich nicht und ich hoffe, dass man die Wissenschaftler nun nicht unter Druck setzt und wir in den nächsten Monaten noch mehr Licht in dieses Dunkel bekommen werden, denn einmal mehr das gleiche Spiel: Alle wollen sie, die Macht und Einflussmöglichkeit, wenn die damit einhergehende Verantwortung aber nicht erfüllt wird, dann machen sich alle schnell aus dem Staub.
Ein Tiefdruckgebiet das heute bereits über den Azoren steht nähert sich über das Wochenende den Kanaren. Die Windrichtung* dreht von Passat am Sonntag auf West- am Montag auf Südwestwind. Am nächsten Montag, dem Día de Canarias, wird es ab Mittag auf der Westseite sogar etwas Regen bringen. Die Windrichtung dreht dann ab Dienstag über Nordwest wieder auf Passat.
*) Die Windrichtung beziehe ich auf den meteorologischen Wind, also Hauptwindrichtung ohne Ablenkung durch die Insel.
SW Wind führt vielfach am Flughafen zu stürmischen Bedingungen während es im Bereich von Puerto Naos Windstill sein kann.
Wir wussten es: Dass bei Alarmstufe gelb ein Vulkanausbruch stattfindet, ist ein gravierender Fehler. Nun wurden meine schon lang gehegten und auch mit Recherchen untermauerten Vermutungen einmal mehr bestätigt. Diesmal von der Vulkanologin der INVOLCAN María José Blanco, die in einem Interview ungefähr folgendes sagte: Am Samstag haben wir Wissenschaftler gesagt, dass eine Eruption unmittelbar bevorsteht, sie können im Notfallplan nachsehen, welcher Alarmstufe "unmittelbar" entspricht.
Die Alarmstufe für unmittelbar bevorstehende Eruption ist natürlich ROT. Hätte man am Samstag die Alarmstufe auf rot gesetzt, dann hätten die Menschen in El Paraíso bis runter zum Camino Pastelero deutlich mehr Zeit gehabt, ihre Häuser zu evakuieren.
Nur mit viel Glück ist niemand ums Leben gekommen. Nur ein Kilometer WNW vom Eruptionsort befand sich der Barrio El Paraíso.
Das ist eine extreme Falscheinschätzung der verantwortlichen Regierung, die aufgearbeitet werden muss.
Auch ich vertraute am Sonntag 19. September auf die Regierung und schrieb um 13:10, also zwei Stunden vor der Eruption: "Die Stufe bleibt auf gelb. Da haben sich die gemäßigteren Stimmen durchgesetzt. Die Sprache hat sich aber klar verschärft."
Wenigstens geht der Bau der Verbindung von La Laguna nach Las Norias weiter. An der Anschlussstelle in Las Norias wird bereits asphaltiert. Im Bereich des Cno Cabreja und soviel ich weiß auch im Bereich vom Cno Atajo hat es immer noch Senken die aufgefüllt werden müssen. Wir werden sehen, ob die Arbeiter diese Herausforderungen im Juni gemeistert haben. Die Bauarbeiter haben - im Gegensatz zu anderen Schlips tragenden Berufsgruppen - aber immer wieder gezeigt, dass sie nicht labern sondern liefern.
Vorgestern eröffnete das Restaurant Franconia an der Plaza in Los Llanos im vorherigen Restaurant Búnker. Sandra und Roger, die immer noch aus Puerto Naos "vertrieben" sind, bieten die gleich gute Qualität an Essen mit einer etwas reduzierten Auswahl an. "Die Küche ist nur ein drittel so groß wie in Puerto Naos" sagte mir Roger. Gestern Abend war ich dort. Freundliche Bedienung und gutes Essen, eine echte Bereicherung für die Plaza!
Das Restaurant hat ab nächster Woche folgende Öffnungszeiten:
Montag, Freitag und Samstag 13h - 23h
Sonntag 13h - 17h
Dienstag und Mittwoch geschlossen.
Telefon 822 614 014
Herzlichen Gratulation für diese vorwärts gerichtete Initiative die vielen auch etwas Mut machen kann. Ich werde öfters dort sein. Viel Erfolg!
Die Bücher auf Spanisch sind heute angekommen. Ich habe diese soeben verteilt und sie können in folgenden Läden gekauft werden:
El Paso:
Librería Guacimara
Avda. Islas Canarias 12, El Paso
Los Llanos:
Valle Verde Tienda
Camino del Medio 22, Los Llanos
T.J. Multitienda
Carlos Fco. Navarro 25, Los Llanos
weitere Information auf erupcionenlapalma.es
Der Verkaufserlös dieses Buches wird vollumfänglich an Vulkanopfer gespendet. Ich werde über den Erfolg selbstverständlich periodisch und transparent berichten.
Lavasteinzeit
Ein Buch von Gudrun Bleyhl
Kompakt und haptisch schön kommt es daher, das Buch „Lavasteinzeit“, geschrieben von der auf La Palma lebenden Journalistin Gudrun Bleyhl. Es hat das Format 14 x 20 cm und passt so problemlos in jeden Rucksack. Das ist vielleicht gar nicht notwendig, denn wenn man einmal anfängt zu lesen, dann lässt einen dieses schön und spannend geschriebene Buch nicht mehr los.
Gudrun beschreibt, wie sie die Zeit des Vulkanausbruchs erlebte. Was alles rund um die Eruption passierte, welche Entscheide gefällt werden mussten und wie sie sich dabei fühlte. Mit leicht anderem Blickwinkel, aber Gudrun und ich erlebten beide die Eruption aus der genau gleichen Nähe von rund 3 km Distanz zum Konus. Die Beschreibung der Zeit während der Eruption wird gekonnt immer wieder mit Geschichten aus früherer Zeit unterbrochen. In diesen Kapiteln gibt Gudrun einen Einblick in ihr Leben auf der Isla Bonita mit ihrem Mann Harry. Diese Geschichten in der Geschichte sind wunderbar, bringen sie den Leser doch immer wieder aus der brutalen von Angst und Unsicherheit geprägten Zeit der Eruption in andere Zeiten, Zeiten die auch mit Freunden und Musik am Strand verbracht wurden, bessere Zeiten. Gudrun schreibt auf ihrer Homepage: „Damit will ich etwas Grün in die Schwärze des Vulkanausbruchs malen“. Das ist Gudrun sehr gut gelungen. Stilsichere, schöne Texte mit vielen farbigen Bildern von La Palma aus früheren - und Lavasteinzeiten, packend und Achtung: Es liest sich in einem Zug durch.
Das Buch ist zweisprachig Spanisch und Deutsch in Paperback Ausführung und hat die ISBN: 978-3-88769-661-0.
Einzige Kritik: Der Preis von € 15.— ist eigentlich zu tief für diese wunderbare Arbeit. Aber der Buchhandel arbeitet halt mit Minimargen.
Kurz nach der Publikation des auch sehr empfehlenswerten literarischen La Palma Lesebuchs hat der Konkursbuchverlag von Claudia Gehrke mit Lavasteinzeit bereits wieder ein Buch publiziert, das unbedingt in jede La Palma Kollektion gehört. Ich kenne den Aufwand nun auch, drum ganz herzliche Gratulation Gudrun und Claudia für diese herausragende Leistung!
Das Bild oben zeigt, was auch möglich ist: Kein zermürbender Konkurrenzgedanke, sondern gute Zusammenarbeit. Gudrun und Roger, die Autoren der Bücher „Lavasteinzeit“ und „Vulkaneruption auf der Insel La Palma“.
Weitere Informationen und Bestellen: https://lavastein.org/lavasteinzeitbuch
Buchbesprechung von Gudrun:
Buchbesprechung von "Eruption auf de Insel La Palma"
Die kostenlosen Touren über das Llano de Jable in die Nähe vom Vulkan für Residente werden wieder angeboten.
Residente:
In dem folgenden Formular kann man sich als "Residente" dafür einschreiben (nicht Residente lesen weiter unten). Nicht zulange warten, die Nachfrage ist groß.
Startpunkt ist jeweils vom Touristenzentrum in El Paso aus.
Nicht Residente:
Informationen über die Tour für die breite Öffentlichkeit, also nicht residente, erhalten Interessierte im Fremdenverkehrsbüro von El Paso, entweder persönlich oder unter der Telefonnummer 922 48 57 33, montags bis freitags von 9.30 bis 17.30 Uhr und samstags und sonntags von 10.00 bis 14.00 Uhr.
Bei den verschiedenen Anbietern von Führungen geht die Preisspanne von 35 € bis auf 50 € hoch. Für die gut zwei Stunden dauernde Führung in Gruppen finde ich 35 € angemessen.
Bei La Palma Outdoor kann die Tour für nicht Residente für 35 € gebucht werden.
Auf der Umfahrungsstraße von Sta. Cruz hat sich heute Nachmittag um ca. 16h ein schwerer Verkehrsunfall ereignet in dessen Folge ist ein 6 jähriges Mädchen verstorben es wurden weitere 5 Personen verletzt, drei davon Kinder im Alter von 12, 13 und 14 Jahren.
Heute habe ich festgestellt, dass auch im Wöchentlichen Bolletin der INVOLCAN die Werte für CO2, gemessen an der Station LPG04 deutlich im Schnitt der letzten 7 Tage angestiegen sind (blauer Pfeil). Die Station befindet sich in der Nähe des Leuchtturms in Fuencaliente.
Der Verlauf in Bezug auf den Normalwert (1xB) ist wie folgt:
15.4.2022 ~0,6x
29.4. 2022 ~ 1,4x
6.5.2022 ~ 1,3x
13.5.2022 ~ 1,3x
20.5.2022 ~ 8x
Dieser starke Anstieg wurde bisher von niemandem kommentiert.
Wenn man wünschen könnte, ob die Ausgasung in Puerto Naos oder am Leuchtturm in Fuencaliente stattfinden sollte, wäre ich eher für den Süden, aber so wird es wohl nicht sein.
Nun haben wir eine Quantifizierung: Die CO2 Ausgasungen in La Bombilla entsprechen auf die Fläche bezogen der 30 fachen Menge die im ganzen Vulkankomplex Cumbre Vieja ausgestossen werden. Auch in Puerto Naos werden die Grenzwerte zum Teil dauerhaft überschritten.
Nach den Vorschriften darf man sich in einer Konzentration von 5.000 ppm (0,5%) nur 30 Minuten aufhalten. Die gemessenen Werte in Puerto Naos sind meist im Bereich von 5.000 ppm und 30.000 ppm.
Ich werde am nächsten Donnerstag nach Puerto Naos fahren um einiges Material aus der Flugschule zu holen. Das geht nur mit Barcode von PEINPAL und Begleitung. Ich werde selber auch ein CO2 Messgerät mitnehmen und hoffe, dass ich überhaupt reingelassen werde. Darüber werde ich später wieder berichten. Das natürlich nur, wenn ich den Ausflug auch überlebe :-).
Offensichtlich kann man den Aussagen vom Vizepräsidenten des Cabildo, der auch für den Straßenbau zuständig ist, mehr vertrauen, als der warmen Luft vom Präsi. Oben ein Bild der Situation vor dem Restaurant Las Norias, die Arbeiten kommen gut voran und man kann schon fast darauf vertrauen, dass im Verlauf des Juni die versprochene einspurige Verbindung mit Verkehrsregelung in den Süden eröffnet werden kann.
Vom Aussichtspunkt des Präsi über den ich am 15. Februar berichtete und der "...innerhalb einer Woche" fertiggestellt sein sollte, über diesen Aussichtspunkt beim Cabeza de Vaca, habe ich bis heute nichts mehr gehört. Aber wahrscheinlich vergessen wir das auch bis zu den Wahlen in einem Jahr.
Die Meldung über die Evakuation mit dem Helikopter einer Person mit Hitzestau wurde von vielen gelesen. Wenn man die Kosten von 3.500 € pro Helikopterstunde rechnet, gibt es günstigere und gesündere Alternativen: Sonnenschutz ist enorm wichtig in diesen Tagen. Der Valle Verde Shop in Los Llanos gibt deshalb einen "Día de Canarias" Rabatt bis zum 3. Juni von 20 % auf allen Hüten und Mützen.
Während der Vulkaneruption kam es auf La Palma zu einer deutlich erhöhten Mortalität welche sich nach der Eruption wieder auf normales Niveau absenkte. Während der 13 Wochen dauernden Eruption sind 260 Personen verstorben. Der Durchschnitt der letzten Jahre war aber in vergleichbarem Zeitraum nur 190 Personen. Nun soll untersucht werden, in welchem Zusammenhang diese Erhöhung der Mortalität mit dem Vulkanausbruch steht. War es ein erhöhtes gesundheitliches Risiko durch Gase oder der zusätzliche Stress oder beides die zu dieser deutlichen Zunahme geführt haben?
Gestern war viel los am Rettungshimmel. So musste eine 45 Jährige Wanderin die sich bei einem Sturz verletzte aus der Caldera ausgeflogen werden und auch gestern eine 57 jährige Wanderin vom Roque de los Muchachos. Letztere hatte plötzlich Probleme mit der Hitze bekommen. Beide wurden ins Spital geflogen.
Als alle Medien präsent waren und an der Plaza Tajuya alle Sender täglich live berichteten, war Movistar schnell und stellte auch werbewirksam eine mobile Antenne auf. Das war auch notwendig, hat man doch einige Antennen durch den Vulkanausbruch verloren und auf einen Schlag 7.000 Einwohner und den ganzen journalistischen Datenverkehr dazu im Valle. Nun sind die Journalisten weg, La Palma wird wie vorher kaum mehr zur Kenntnis genommen und Movistar hat die Antenne abgeschaltet. Dies sehr zum Leidwesen von einigen, so den Menschen am Camino Espigón, welche lange evakuiert waren zurück durften, nun aber weder Telefon noch Internet funktionieren. Auch weitere Reklamationen gingen ein. Die Leitstelle der Vulkanologen der IGN bei der Kirche Tajuya haben auch plötzlich schlechten Empfang. Mit den vielen Homeoffice Möglichkeiten gehört Internet aber heute zwingend zu einem Haus, wie Licht und Wasser. Movistar will sich darum kümmern, hiess die Standard-Antwort. Wann wohl? Ich denke, es wird einmal mehr mañana.
Am 18. November 2018, also vor dreieinhalb Jahren, berichtete ich darüber, dass das Ayuntamiento El Paso das Gebäude für 850.000 Euros kaufen möchte um eine Hotelschule darin unter zu bringen. Nun hat das Gobierno de Canarias heute Freitag 20.5.22 eine weitere Million für dieses Projekt gesprochen. Im früher verlassenen Theater im Zentrum von El Paso, gegenüber der Touristeninformation, fanden in den letzten Wochen Veranstaltungen statt. Renoviert wurde noch gar nichts, aber es tut sich offensichtlich langsam etwas, gaanz langsam :-)
Enel Green Power, die grüne Tochter der Endesa betreibt die Windräder in Fuencaliente. Nun wurde ein Beleuchtungssystem installiert welches die Windräder in der Nacht mittels Laserstrahl sichtbar macht und so die nachtaktiven Vögel abschreckt. Das ist vor allem die Pardela, der Cory Sturmtaucher. Und während der Brutzeit hört man häufig ihre hohen Kehl- und Nasenlaute, die zu regelrechten Konzerten werden. Sie bauen ihre Nester in den hoch gelegenen Bereichen von Klippen und Höhlen, um Raubtieren, vor allem Katzen und Ratten, zu entgehen.
Dieses Beleuchtungssystem soll weltweit das erste seiner Art sein wird uns erklärt dann steht aber im gleichen Artikel: Enel Green Power hat sich für die Erprobung dieser Laserbeleuchtungslösung entschieden, die bereits in anderen Installationen mit anderen Sturmtaucherarten auf der Insel Hawaii getestet wurde und sehr positive Ergebnisse erbracht hat. Im Fall von La Palma wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Alenta Medioambiente entwickelt.
Ob nun Hawaii oder La Palma? Auf jeden Fall scheint es zu funktionieren und den armen Vögeln ist es egal, ob so ein System auch auf Hawaii steht.
Da ich fast täglich über die offizielle Webseite die Gaskonzentrationen nachschaue, habe ich es schon vermutet: Die Guardia Civil bestätigt mit ihren Messungen, dass keine Anzeichen über einen Rückgang der Ausgasung in Puerto Naos und La Bombilla bestehen. Es ist wahrscheinlich, dass auch die Sommersaison verloren ist.
Wie bereits berichtet handelt es sich beim CO2 an der Küste nicht um Gas, welches vom Vulkan herunter fließt -dieses würde sich dabei mit der Luft verdünnen, dass es kaum mehr nachgewiesen werden könnte- sondern um CO2 aus der Magmakammer(n). Wenn man die Beben während der Eruption als ungefähre Größe dieser Kammern annimmt, dann haben diese noch Gasvorräte für Jahre. So ist die einzige Chance für eine Verbesserung der Verschluss des Kanals über welchen die Gase an die Küste geleitet werden. Dies wiederum könnte durch ein Erdbeben geschehen, oder dadurch, dass sich die Magma so stark abkühlt, dass sie wieder verhärtet. Letzteres wird passieren, aber extrem langsam. Wir messen ja am Vulkan nur wenig unter der Oberfläche noch Temperaturen von fast 1.000°C. Da kann man sich vorstellen, was in 15km Tiefe los ist.
Also bleibt eigentlich nur die wage Hoffnung, dass irgendwas unerwartetes passiert. Sonst ändert sich in den nächsten Monaten kaum etwas und Puerto Naos und La Bombilla bleiben verwaist.
Die Verbindung von La Laguna nach las Norias soll in 4 bis spätestens 6 Wochen fertiggestellt werden sagt der für die Arbeiten zuständige Vizepräsident der Insel, Borja Perdomo. Seinen Angaben vertraue ich, denn er ist Straßenbauingenieur und sollte sich damit auskennen. Es gibt noch hauptsächlich zwei Herausforderungen. Das eine sind noch 4 Zonen an welchen es bis zur Oberfläche noch sehr heiß ist und das andere ist ein Übergang beim Camino Cabrejas südlich der Montaña La Laguna, wo etwa 8m Höhe überwunden werden müssen.
Die Straße wird dann einspurig eröffnet mit einem Fahrplan. Parallel wird an der zweiten Spur weiter gearbeitet.
Der Präsident, kennt sich eher mit Finanzen aus und sein vor etwa 8 Wochen versprochener Besucherweg zum Vulkan, der zu der Zeit in einer Woche, also vor etwa 7 Wochen, hätte fertiggestellt werden sollen, ist wieder in den Tiefen der politischen Versprechen mit kürzester Halbwertszeit verschwunden. Auf den Präsi sind viele nicht mehr so gut zu sprechen und die Küstenstrasse kommt bei den betroffenen Bananenbauern gar nicht gut an. So haben sich diese zusammengeschart und vorgestern in Tazacorte eine Demo abgehalten. Sie wollen, dass auf das Teilstück von Tazacorte bis Condesa verzichtet wird und der Verkehr über La Laguna und dann runter an die Küste geleitet wird. In der Tat verstehe ich diese Straße auch nicht, aber in deren Gänze. Warum nicht gleich das Teilstück La Laguna Las Norias richtig ausbauen? Auf dessen Verlauf wird kaum mehr was zerstört und die beiden Straßen kommen am gleichen Ort an. Die von mir favorisierte LP-02 vom Kreisel Sombrero nach San Nicolas ist, nachdem sie in Madrid immer wieder auf den Tisch kam, seitdem die Inselregierung wieder zuständig ist, nie mehr erwähnt worden.
Der Präsi hat in der letzen Woche noch eine Anzeige eingehandelt, ihm wird Miss- und Vetternwirtschaft vorgeworfen. Er hätte ein persönliches Interesse an der Küstenstraße da er in Puerto Naos ein großes Grundstück besitzt und dort ein Hotel bauen will.
Dass vieles etwas komisch läuft und man genau hinschauen muss, da bin ich vollkommen einverstanden. Eine Straße in den Süden der Lavaflüsse muss aber gebaut werden und somit könnte man dem Präsi bei jeder Straße den gleichen Vorwurf machen. Das Argument steht also nicht auf sehr solidem Fundament.
Gestern hat es in einem Barranco in Los Sauces gebrannt. In der Gegend hat es im Winter viel geregnet und die Feuerwehr konnte den Brand mit 11 Wasserabwürfen vom Helikopter und mit Brandbekämpfung vom Boden aus relativ rasch in den Griff bekommen.
Langsam verblüht die Blütenpracht auf der Insel und in einem Monat haben wir sie spätestens, die erhöhte Waldbrandgefahr.
Heute habe ich die Gelegenheit gleich beim Schopf gepackt und war auf der Vulkanroute. Klasse, dass nun die Straße aus El Paso geöffnet ist, ich war in weniger als 30 Minuten beim Startpunkt. Beim Hochfahren haben sie noch die letzten Tafeln aufgestellt welche vor dem Betreten des Geländes warnen. Diese finden sich in Abständen von teilweise unter 50 Metern, der Schilderfabrikant ist wahrscheinlich in der Partido Popular, wie der Präsi.
Am Straßenrand rechts begleitet uns nun die Wasserleitung welche vom neu gebauten Pumpwerk im Llano de las Cuevas (flaches Gelände oben in El Paso vor dem Tunnel) das Wasser für Las Manchas und Puerto Naos in die Löschleitung unter der Forstpiste "Fran Santana" pumpt und dann im Bereich Hoyo de La Sima nach Jedey runter und weiter in die zwei Trinkwassertanks leitet.
Im Refugio El Pilar sind noch viele Waldarbeiter beschäftigt. Einige der Pinien haben wohl mit der Last der Asche zu kämpfen gehabt und einige Äste sind angerissen oder bereits runter gefallen. Man will das Gebiet säubern und so für die Besucher sicher machen. Deshalb befindet sich der Einstieg in die Vulkanroute einige Meter östlich der Hilera, so heißt der Weg über die Cumbre Nueva. Der Weg ist gut ausgeschildert. Nur an der Flanke vom Birigoyo haben ein paar Ascherutsche den Weg leicht zugeschüttet. Weiter südlich wird die Asche mit jedem Kilometer deutlich weniger und im Bereich wo man auf die Cumbre kommt und dann nach Osten schauen kann (vor dem Nambroque) hat der Wind die Asche zum Teil bereits ganz weg geblasen. Zuerst war ich mit den Hunden ganz alleine und weil es windstill war herrschte eine wunderbare Ruhe. Wir machten dann mit Sicht auf den Deseada Pause und sind von dort wieder zurück gewandert. Nun kamen mir weitere Personen entgegen, viele Festlandspanier. So habe ich recht lange mit einer Gruppe aus Madrid gesprochen die alles mögliche über La Palma und den Vulkanausbruch wissen wollten, viel fragten und sich echt Zeit nahm. Später ergab sich sogar noch ein interessantes Gespräch mit zwei Geologen aus Asturien.
Das Wetter war bestens, die Feuchtigkeit vom Atlantik hielt sich unter der Inversion welche sich auf etwa 1.300 m befand, darüber war es sehr sonnig mit angenehmen Temperaturen und vor allem keinem Wind. Das ändert sich nun und für eine paar Tage ist die Vulkanroute deshalb nicht mehr zu empfehlen.
Das Cabildo hat heute bekannt gegeben, dass weitere Gebiete für den Zugang geöffnet werden. Dabei ist auch der Zugang zum Refugio El Pilar aus dem Westen. Das verkürzt die Anfahrt für die Vulkanroute aus El Paso deutlich.
Leider werden immer noch keine klaren Karten publiziert. Die einzige welche vom Cabildo zur Verfügung gestellt wurde ist die oben. Ich muss einmal mehr mühsam den Text durchlesen um ein genaueres Bild zu bekommen.
Texte wie:"Desde la LP-212 se asciende en paralelo al camino José Pons la Jurona…." treiben mir auch nach vielen Jahren auf La Palma immer noch den Schweiß auf die Stirne, denn das Spanisch verstehe ich sehr wohl, aber der Inhalt kommt mir Spanisch vor und ich weiß ohne Karte überhaupt nicht, was das bedeutet.
Plötzlich geht es schnell. Gestern konnte ich die spanische Übersetzung vom Vulkanbuch abliefern, heute kann es bereits bestellt werden.
Die dafür eingerichtete Seite ist:
erupcionenlapalma.es
Der Verkaufserlös dieses Buchen wird vollumfänglich den Vulkanopfern (Menschen/Tiere) gespendet. Ich habe bereits Bücher bestellt, diese werden in 10-20 Tagen auf La Palma sein. Ich werde hier wieder berichten.
Die Erde unter La Palma beruhigt sich immer mehr, die Anzahl und Intensität der Beben hat stetig abgenommen. Das hört sich gut an, was mir indessen gar nicht gefällt ist der Umstand, dass die Kohlendioxidwerte in La Bombilla und Puerto Naos nach wie vor die Grenzwerte überschreiten. Die schlimmste Station befindet sich in La Bombilla wo im Moment ein Wert von 1,9% CO2 (max. 3,2%) gemessen wird, in Puerto Naos sind es 0,9% (max 3,9%) nahe der Bar Moncloa.
Die normale Luft enthält 0,04% CO2, der zulässige Grenzwert liegt bei 0,5%. Schwarzmalen will ich nicht, aber das sieht nicht gut aus für die nächsten Monate an der Küste.
Oben ein Bild der Messstation in La Bombilla die offensichtlich die hohen Werte detektiert. Wenn das meiste CO2 aus dieser Vulkanröhre ausgast, könnte man es vielleicht ins Meer leiten und so unschädlich machen. CO2 ist bekanntlich gut wasserlöslich.
Aber wahrscheinlich sind das wieder nur so wilde Gedanken von mir.
Wer nach dem Tod kremiert werden will, der sollte sich mit dem Ableben nicht beeilen! Denn im Moment geht das aus La Palma nur mit einer letzten Reise nach Teneriffa.
Das bestellte mobile Krematorium, welches das zerstörte von Las Manchas provisorisch ersetzt, hat nämlich Verspätung. Nach der Frage von Susa Armas in der Sitzung des Inselrates, warum die versprochene Inbetriebnahme auch nach 4 Monaten nicht geschah, erklärte der Präsident Mariano Zapata, dass die Lieferung verspätet sei (hat man ja bemerkt) und das dessen Inbetriebnahme nun im Juni in Breña Baja erfolgen sollte.
Bei der Landesregierung wurde auch eine Finanzierung beantragt um den Friedhof Los Ángeles in Las Manchas inklusive Krematorium zu bezahlen.
In El Paso findet am kommenden Wochenende das Fest "Cruz de Las Canales" statt. Auch dieses Fest wird dazu führen, dass sich die Leberenzyme der Pasense erhöhen werden, denn nur das Weihwasser wird nicht getrunken.
Nach langem Warten findet sie in diesem Jahr wieder statt: Die Bajada de La Virgen del Pino in El Paso und zwar am 20. August.
Die Bajada findet normalerweise alle zwei Jahre statt, die letzte war im Jahr 2018, die 2020 fiel dann pandemiebedingt aus und nun, nach Feuer und Vulkanausbruch solle es in diesem Jahr wieder soweit sein. Die Bajada ist ein riesiges Volksfest. Das Auslüften der Jungfrau wird als Vorwand benutzt um die Leber so richtig zu provozieren.
Die Jungfrau soll in diesem Jahr auch einen Besuch in Las Manchas machen. Wie das geschehen soll, wurde noch nicht gesagt, es zeigt aber, dass man offensichtlich Vertrauen in den Straßenbau hat, denn fliegen kann sie ja nicht, es ist nicht ein Engel, und auch wenn vom Pino, es ist "nur" eine Jungfrau.
Die Umweltabteilung des Cabildo Insular teilt mit, dass der Abschnitt des Wanderweges GR-131 RUTA DE LOS VOLCANES jetzt OFFEN ist.
Der Zugang/Zufahrt erfolgt über die Carretera de San Isidro (im Osten) und den Weg ab der Feuerschneise Birigoyo (Wassertank).
Mit dem Wegfallen der Maskenpflicht und den täglich zur Verfügung gestellten Daten ist die Situation um Covid in den Hintergrund geraten. Fast will man meinen, wenigsten hier wäre alles überstanden.
Doch meldet Sanidad heute, dass sich seit der letzten Meldung vom Freitag auf den Kanaren 929 über 60 jährige infiziert hätten. Der AI/14 wird mit immer noch hohen 751,4 angegeben, der AI/7 bei 350,7.
Auf den Kanaren befinden sich noch 305 Personen wegen einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus in Spitalpflege, davon 19 auf der Intensivstation.
Das Cabildo de La Palma teilte mit, dass die erste Verbindung nach Süden, die von La Laguna nach Las Norias im Juni einspurig mit Verkehrsregelung eröffnet werden soll, während die Arbeiten an der zweiten Fahrspur fortgesetzt werden. Das ist eine wunderbare Nachricht für das Valle und Las Manchas!
San Isidro
Ein zusätzliches Straßenstück von etwas über 70m konnte in San Isidro freigelegt und dem Verkehr übergeben werden. Damit ist der Zugang für weitere Häuser und Landwirtschaftszonen in diesem Gebiet möglich. Ich glaube, es handelt sich um den im oben publizierten Plan eingetragenen Abschnitt.
Internetbetrug
Die Guardia Civil hat zwei junge Männer (18 und 24j) in Adeje ausfindig gemacht. Diese hatten einem Palmero über das Inernet ein Mobiltelefon verkauft. Als er das Geld überwiesen hatte haben sie ihr Profil gelöscht. Der Geprellte hat in Los Llanos Anzeige erstattet. Die Cyber Abteilungen von La Palma und Teneriffa haben nun in Zusammenarbeit die Betrüger ausfindig gemacht. Zwei mehr die nun lernen, dass das Internet nichts vergisst und man die Guardia Civil nur ganz schlecht austricksen kann.
Love Festival
Nach zwei Jahren Pause findet das Love Festival in diesem Jahr wieder statt. Der Termin ist der 30. Juli. Tickets für 500 Parkplätze werden ab sofort über Sodepal verkauft.
Vulkan
Während der letzten drei Tage haben sich noch drei sehr schwache Erdbeben ereignet, dies in Tiefen von 3 - 11 km. Der Vulkan gast immer noch aus, aber gesamthaft habe ich den Eindruck, dass die Ausgasung etwas nachgelassen hat. Indessen hat sich die Situation mit den hohen CO2 Werten in La Bombilla und Puerto Naos nicht groß verändert. In Puerto Naos werden im Moment (08:45h) gemessen:
Ecke Playa Chica / Moncloa 36.500 ppm
Spar 8.300 ppm
Pemai / Strandpromenade 9.700 ppm
Parkplatz Entsalzungsanlage 5.600 ppm.
Die Involcan hat über das Projekt "Revivir el Valle" die Eigentümer von Wohnungen und Ladenlokalen in Puerto Naos aufgerufen, sich zu melden damit weitere CO2 Messgeräte installiert werden können. Wenn Sie eine Mobilie in Puerto Naos besitzen die sich an einem im obenstehenden Plan eingetragenen grünen Punkt befindet und Sie bereit sind mitzumachen, dann können Sie sich bei involcan@gmail.com melden. Zur Installation wird dann ein Termin mit Ihnen vereinbart.
Involcan erhofft mit weiteren Daten besser abschätzen zu können was in Puerto Naos genau passiert und wann die Evakuation teilweise oder ganz aufgehoben werden könnte. Bisher hat man bei einer einzigen Station eine schwache, aber länger anhaltende Abnahme der Gaskonzentrationen gesehen und möchte das mit weiteren Daten untermauern.
Zuerst Entschuldigung, dass ich im Moment nicht viel schreibe, aber es ist derzeit eher ruhig auf der Insel und ich bin im Endspurt der Übersetzung des Buches. Ich wusste, dass es extrem viel Arbeit ist und habe es trotzdem unterschätzt. Nun stehen aber schon viele Eckpfeiler, die Internetseite ist auch fertig und wir sind bei der End- End- Endkontrolle. Dabei gibt es immer noch Diskussionen. So fand ich jetzt (nach drei Korrekturdurchläufen von 20 Personen) raus, dass das Wort Schlot in "Respirador" übersetzt wurde. Sogar dem Guiri war klar, dass das nicht sein kann.
Nun haben wir heute diskutiert ob Chimenea oder Boca der richtige Ausdruck sei. Nachdem Chimenea festgelegt wurde und ich das im ganzen Buch geändert hatte, einigte man sich doch auf "Boca eruptiva" meine Boca hätte auch fast eine Eruption erlebt. Aber wir machen das ja alle freiwillig. Also durchatmen und weiter.
Restaurant Las Norias
Weitere Nachrichten des Aufbruchs: Das Restaurant Las Norias wird ab Sonntag 1. Mai geöffnet. Die Öffnungszeiten im Moment von 13 bis 19 Uhr. Das ist nun das zweite Restaurant welches den Mut hat, diesen wichtigen Schritt zu machen. Belohnen Sie es mit ihrem Besuch!
Ambulatorium Las Manchas
Morgen wird das Ambulatorium in Las Manchas eröffnet. Nach langem Hin und Her hat man nun sogar einen Krankenwagen stationieren können. Somit ist die medizinische Versorgung südlich der Coladen doch wieder einiges besser geworden. Am Wochenende sollte man im Süden trotzdem nicht krank werden: Das Ambulatorium wird von Montag bis Freitag von 08.00 bis 15.00 Uhr geöffnet sein.
Binter
Die große kanarische Fluggesellschaft will La Palma noch häufiger anfliegen. Heute sagte der Tourismusdirektor, Raúl Camacho, dass sogar Flüge vom Teneriffa Süd angeboten werden sollen.
Unelco
Die Gruppe Unelco muss für den Totalausfall des Stromnetzes im Jahr 2018 auf La Palma 8 Millionen Euro Busse bezahlen. Das hat die Regierung der Kanarischen Inseln heute beschlossen. Schaut man in die Details, so ist die Busse noch höher, nämlich 8.001.001 Euro ;-)
Der Stromausfall am 20. März 2018 dauerte knapp zwei Stunden.
Noelia, die Bürgermeisterin von Los Llanos hat sich gemeldet und mitgeteilt, dass sie den in den Medien herumgereichten Plan noch nie gesehen hätte. Nun, spätestens jetzt hat sie ihn gesehen. Sie meint, dass sie damit nicht einverstanden sei und die betroffenen Menschen vor den Schutzzonen kommen würden. Das verstehe ich gut, Schutzzonen haben ja keine Wählerstimmen.
In der Zwischenzeit haben wir auch noch mit Sergio, dem Bürgermeister von El Paso gesprochen. Er hat den Plan gesehen und meint, es handle sich "offensichtlich" um einen Vorschlag mit den grösstmöglichen Zonen die dann Abstriche in deren Ausmass bekommen würden. Das Wort offensichtlich ist wichtig, denn es zeigt uns, dass er bisher nicht mitreden konnte.
Sergio ist mit diesem Plan auch nicht einverstanden und findet die Zonen als zu groß. Das ist schonmal gut, denn Mobilisierung bevor es definitiv ist, erscheint mir derzeit sehr wichtig.
Der Plan wurde ganz sicher schon im Cabildo diskutiert. Der Präsident gehört der PP an, der Vizepräsident der PSOE. Noelia der PP und Sergio der CC. Wenn die Coalición Canaria den Plan kennt, die regierende PP aber nicht, sagt man dem Politik.
Das Cabildo teilt mit, dass die Hauptstraße von El Paso nach Sta. Cruz, die LP-202 auf der Höhe des Kreisverkehrs der La Grama am Donnerstag, 28. April für Asphaltarbeiten in Richtung Sta. Cruz gesperrt wird. Der Verkehr wird am Kreisverkehr (Hyper Dino) nach Süden auf die LP-204 in Richtung San Antonio de Breña geleitet.
Heute haben die Ausbauarbeiten an der Forstpiste Fran Santana begonnen. Die Piste führt vom astronomischen Aussichtspunkt über dem Llano de Jable auf rund 1.300 m über Meer in Richtung Süd und hat dann beim Hoyo de la Sima eine Abzweigung runter nach Jedey. Die Piste war bis anhin schon mit Alradfahrzeugen befahrbar aber der zweite Teil in einem schlechten Zustand. Das Projekt wird mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt und soll - wenn keine Probleme auftauchen - innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen sein. Der Zugang zur Piste soll dann nach Fertigstellung kontrolliert werden, das heisst nicht jeder kann dann frei über diesen Weg nach Jedey fahren. Was das genau bedeutet wurde noch nicht gesagt.
Damit sind nun parallel drei Straßenprojekte am laufen, die Küstenstraße, die Verbindung La Laguna - Las Norias und nun die Forststraße in den Bergen.
Dieses dritte Straßenbauprojekt stößt bei vielen Palmeros gleich wie die Schiffanlegestelle in La Bombilla auf Unverständnis. Man möchte sich nicht verzetteln und lieber im unteren Bereich schneller eine Straße offen haben. Einige sagen auch, dass einfach Geld da ist, welches von Amigos "verbraten" werden muss...
Vier Monate nach dem Ende des Vulkanausbruchs ist der Ausstoß von Gasen in den Küstengebieten von Puerto Naos und La Bombilla nach wie vor eines der Hauptprobleme auf La Palma. Diese Situation führt dazu, dass die Bewohner von Puerto Naos und La Bombilla immer noch evakuiert sind.
INVOLCAN plant nun die Einrichtung eines Überwachungsnetzes mit 40-60 Beobachtungspunkten in den Gebäuden von Puerto Naos um mehr Daten zu generieren.
Nemesio Pérez, der wissenschaftliche Koordinator von INVOLCAN, erklärte dies in einem Interview mit Canarias7 und wies darauf hin, dass diese anomalen C02-Konzentrationen sowohl außerhalb von La Bombilla und Puerto Naos als auch in den Gebäuden auftreten und dann den Sauerstoffgehalt der Luft reduzieren.
Um die Entwicklung zu überwachen, gibt es derzeit 12 Stationen in beiden Gebieten. Damit eine detailliertere Studie durchführen werden kann bereitet INVOLCAN ein Überwachungsnetz mit 40-60 Beobachtungspunkten in den Gebäuden von Puerto Naos vor. Diese müssen sich im Erdgeschoss auf Straßenniveau befinden.
An einer in einem Gebäude von Puerto Naos installierten Station wurde ein gewisser Abwärtstrend festgestellt, doch muss dieser durch weitere Daten bestätigt werden.
Der heutige Tag beginnt noch recht sonnig, doch sobald die Thermik einsetzt, was im Osten um etwa 9h, im Westen um ca. 11h ist, dann bilden sich Cumuluswolken. Die Luft ist instabil geschichtet und die Wolken können sich auch höher auftürmen. Speziell über dem Vulkan könnte man dies wieder sehen, denn er ist ja nach wie vor deutlich wärmer als die Umgebungsluft. Die Untergrenze dieser Wolken wird deutlich höher als normal sein, also anstelle 1.000 m zwischen 1.500 und 1.800m.
Zu beginn weht der Wind in den unteren Lagen noch sehr schwach. Nur auf der Höhe des Roque weht bereits ein Westwind mit über 20 km/h. Im Tagesverlauf kommt leichter SW Wind auf. Diesen meteorologischen Wind wird man im Westen kaum bemerken, denn die Orographie verlangsamt ihn und die Thermikstärke wird diesen Wind lokal übertreffen. Aus Westen ziehen langsam hohe Wolken zu uns, die Wolken verdichten sich in der Nacht auf Montag immer mehr und am Montagmorgen wird es im Westen regnen. Die Front ist schwach und es scheint, dass der Wind bereits gegen 16h auf NW dreht und die Front bereits über uns gezogen sein wird.
Der Vizepräsident, Borjas Perdomo, informiert, dass ein wichtiger Teil des Camino La Aldea in La Laguna über eine Länge von 185 m freigelegt werden konnte, was nun den Zugang zu eingeschlossenen Häusern und das Verlegen von Wasser- und Stromleitungen ermöglicht.
Bislang haben die Notfallarbeiten der Inselgesellschaft vier vom Vulkan betroffene Straßen wieder freigegeben: Cruce de La Laguna, Camino La Majada, Camino San Isidro und nun den Camino de La Aldea.
Die Eruption und der damit verbundene Notfall - wir haben immer noch die Ampel auf gelb - hilft den Behörden schnell Gesetzte zu implementieren, die nicht breit abgestützt werden müssen. Das ist zum einen gut, denn es ermöglicht bei einem Notfall schnelles Handeln, es wird aber nun langsam auch zur Falle. Immer mehr Vorschriften erscheinen und die Politiker entscheiden hinter verschlossenen Türen über das Schicksal von vielen. Wir erinnern uns an den Verlauf der Küstenstraße der erst nach Protesten so verändert wurde, dass keine Häuser abgerissen werden müssen und weniger Plantagen geopfert werden.
Nun kommt der nächste Streich. Eine Karte mit einem Vorschlag von Schutzgebieten ist an die Öffentlichkeit gelangt. Darin sehen wir, dass entgegen dem ursprünglich gemachten Versprechen nicht große Zonen des Vulkanausbruchs unter Schutz zu stellen, diese geplanten Zonen nun riesig sind. Speziell das Gebiet beim Cabeza De Vaca soll bis zum Mirador Astronomico und der Forststraße Fran Santana unter Schutz gestellt werden, was heisst, dass wahrscheinlich der Zugang extrem beschränkt würde. Ein interessantes Wandergebiet einfach mal grundlos weg, oder vielleicht in die Hände der Wanderführer die dann 55€ für zwei Stunden verlangen. Auf den Lavafeldern lässt man dann interessanterweise vieles weg und will nur die Bereiche mit den Lavaröhren schützen. Wahrscheinlich sollen diese Gebiete zur späteren Wiederansiedlung freigehalten werden.
Ich bin entschieden gegen diese ausladenden Verbote. Ich befürworte, dass der Vulkankegel mit einem kleinen Radius für eine definierte Zeit geschützt wird, um den Vulkanologen Zeit für ihre Analysen zu geben, diese Schutzzone muss aber ein klares Verfalldatum aufweisen. Die Insel gehört letztendlich den Palmeros, nicht den Politikern und auch nicht den Vulkanologen und mit Verboten werden wir auch den vielgepriesenen Tourismus nicht fördern.
Viele Palmeros in meinem Umfeld sind auch entschieden gegen diesen Verbotsirrsinn, ob sie sich auch öffentlich wehren werden, ist indessen fraglich. Deshalb funktioniert es ja immer wieder, dass sich "die da oben" einfach ihren Weg pflügen.
Die Brisa ist in der Nacht auf heute im Valle eingeschlafen. Ein Tief mit Kern über der Biskaya wird uns ab morgen Freitag Nordwestwind bringen. Den mögen die Anbieter der Schiffsfahrten in Tazacorte gar nicht, denn er bringt unruhige See auf der Westseite mit sich. Am Freitagmittag beginnt die Windstärke an der Küste im Westen die 20 km/h zu erreichen und es bilden sich erste Schaumkronen. Bis zum Sonnenuntergang nimmt die Windstärke nach laufend bis zeitweise 30 km/h zu. Der Osten ist nun im Lee der Berge, das Meer ruhig. Am Flughafen kann sich Südwind einstellen was zu den seltenen Landeanflügen über Sta. Cruz führen würde.
Am Samstag weht immer noch NW Wind, nun aber deutlich schwächer. Aus dem Norden ist feuchtere Luft zu uns geflossen. Es scheint in den meisten Teilen der Insel bewölkt zu sein mit Wolkenbasis um die 1.000 m. Vom Roque aus kann man auf das Wolkenmeer herunter schauen. Aber auch dort schieben sich immer mal wieder hohe Wolkenfelder vor die Sonne. Lokale Niederschläge sind möglich.
Sonntag ähnlich, schwachwindig, etwas weniger Bewölkung als am Samstag.
Am Montag dreht der Wind auf SW, es erreicht und eine schwache Front die etwas Niederschlag im Valle bringen könnte, bevor der Wind gegen Sonnenuntergang wieder auf NW dreht und am Dienstag auch wieder die Touristenschifffahrt in Tazacorte erschweren wird.
Gerade noch ein einziges Beben findet sich auf der aktualisierten Karte der letzten drei Tage. Gestern war sie sogar ganz leer. Die gesamten Aktivitäten verringern sich laufend. Dabei darf aber nicht übersehen werden, dass die Situation des immer noch aus der Magmakammer ausgasenden CO2 in La Bombilla und Puerto Naos keine merkliche Verbesserung zeigt. Dabei steht die Messstation LPA12 in La Bombilla weiterhin an der Spitze mit heutigen Spitzenwerten von 254.000 ppm. In Puerto Naos ist die Situation etwas besser. Die problematischste Stelle befindet sich bei der Playa Chica wo heute bis 40.000 ppm gemessen wurden. Bei der deutlich besser belüfteten Entsalzungsanlage waren die Werte noch bei 9.900 ppm.
Die jüngste Schätzung über das Schadensausmass des Vulkanausbruchs geht nun von 982 Millionen Euro aus. Fast eine Milliarde an Schäden. Häuser, Plantagen, Straßen und weitere Infrastruktur.
Das Versicherungskonsortium hat bis Ende Februar 143,1 Million Euro an Versicherte ausbezahlt.
Der Solidaritätsfond der EU hat jetzt auch 24 Millionen Euro versprochen. Das ist angesichts der Schadensgröße nicht sehr viel, aber jeder Euro zählt um die Infrastruktur der Insel wieder aufzubauen.
Es sind nun schon 7 Monate vergangen seitdem Moment, als am 19. September 2021 um 15:11 UTC+1 der Vulkan ausbrach. Der, welcher im Verlauf seiner 85 Tage dauernden Eruption Zerstörung und Schrecken über die Insel brachte und dabei auch 1.345 Wohnhäuser vernichtete.
Wir wissen, er ist am 13. Dezember erloschen und trotzdem sind Puerto Naos und La Bombilla immer noch evakuiert.
Die Situation in Puerto Naos ist manchmal etwas besser und die Behörden organisieren nun für Wohnungsbesitzer und Geschäfteinhaber kontrollierte Besuche die nicht länger als 45 dauern dürfen und wo immer ein Agent mit Luftmessgeräten präsent ist. Anmeldungen über die e-Mail
autorizacionespevolca@gmail.com
Die Luftkontrolle ist auch notwendig, so wurden heute am Eck der Playa Chica wieder CO2 Werte von 40.000 ppm gemessen. Ganz übel ist die Situation immer noch in La Bombilla, dort wo die Schiffanlegestelle gebaut werden sollte, mit heutigen Maximalwerten von 254.000 ppm.
(80.000 ppm (8%) sind innerhalb von rund 30 Minuten tödlich).
Vulkan und Gase
Die Aktivität des Vulkans verlangsamt sich. Es ereignen sich kaum mehr Beben und auch die Gasemission am Vulkankonus hat deutlich nachgelassen. Das kann auch vorübergehend sein, und Gasemission und Bebenaktivität wieder zunehmen, genaue Prognosen lassen sich in dieser frühen posteruptiven Phase noch nicht machen aber alles doch ein gutes Signal. Auch werden an der Cumbre Vieja weniger CO2 Emissionen gemessen. Leider ist aber die Situation mit dem CO2 in La Bombilla immer noch Fatal. Heute wurden bei der Station LPA12 in La Bombilla maximal 254.000 ppm CO2 gemessen. Das ist in etwa die dreifache letale Dosis wenn man das denn so ausdrücken kann. Auch in Puerto Naos zeigt die Station LPA15 nahe beim Restaurant Playa Chica heute 40.000 ppm. Man sieht in La Bombilla und auch in Puerto Naos keinen Trend zu einer nachhaltigen Verbesserung.
Charco Verde und El Remo wurden ja freigegeben. Die Leute in El Remo klagen darüber, dass sie immer noch kein Wasser hätten.
Küstenstraße
Morgen beginnen die Bauarbeiten an der Küstenstraße. Dieses Projekt dessen Straßenverlauf westlich der Montaña la Laguna und Montaña Todoque verläuft wird mit 40 Mio Euro veranschlagt und soll im Endausbau eine Kapazität von 20.000 Fahrzeugen pro Tag aufweisen. In der nun vorliegenden Form sollen noch 3,2 ha Kulturland überbaut werden.
Fertighäuser
In El Paso ist das Gelände zum Aufstellen von 35 modularen Häusern fertiggestellt worden. Das Gelände verfügt nun über Wasser und Stromanschlüsse und die Häuser sollen in einem Zeitrahmen von zwei Monaten fertiggestellt sein.
Kokail
Die Guardia Civil hat 300 Seemeilen südlich der Kanaren ein Fischkutter aufgebracht auf welchem 2.900 kg Kokain gefunden wurden. Die Besatzung, 4 Türken und eine Person aus Georgien urden festgenommen.
Die elektronische Ausgabe des Vulkanbuches kann nun auch bezogen werden.
Hier geht's zum e-Book.
Gestern habe ich an einer Führung zum Vulkan teilgenommen. Man traf sich am Visitorcenter in El Paso und fuhr dann ins Llano de Jable hoch. Dort gabe es eine kurze Einführung über die Vorschriften. Man darf nichts aufheben, nichts mitnehmen, den Weg nicht verlassen etc. Wir waren 14 Teilnehmer, zweisprachig. Die Führerin, eine Deutsche, sprach sehr gut Spanisch. Zweimal wurde angehalten und ein bisschen über Vulkanismus und die Insel erklärt. Der Inhalt des Gesagten war korrekt. Der Weg ist voll Asche und deshalb sehr staubig. Es wurde nicht auf die Gesundheitsgefahr des Staubes hingewiesen und so schlurften denn auch einige Teilnehmer so, dass wir laufend in einer Staubwolke waren. Wir sollten bis an die 500 m zum Vulkan kommen wurde versprochen. An der Absperrung angekommen - diese befindet sich 800m vom Vulkan entfernt, nicht 500, war der Vulkan in den Wolken. Das änderte sich leider auch mit einer knappen halben Stunde Wartezeit nicht, der vorausgesagte Wind war verspätet und zu schwach. Der Spaß kostet 55 Euro pro Person, das Risiko, auch wenn es Gasentwicklungen hätte, geht zulasten des Kunden. Insofern ein Rohrkrepierer und ich kann Euch keine weiteren Bilder präsentieren.
Den zweiten Rohrkrepierer fing ich dann heute ein. Ich wurde am Montag von "revivir el valle" angerufen, ob ich denn nicht an der Vulkanführung in Los Llanos teilnehmen möchte. Etwas widerwillig sagte ich zu, findet diese doch weit weg vom Vulkan statt. Aber so hätte ich was zu schreiben dachte ich. Heute morgen um 10.30h wartete ich denn auch wie versprochen in der Ramon Pol in Los Llanos. Nur war da niemand und an der Nummer, welche mich angerufen hatte, meldete sich eine Voice-Box.
Zwei Rohrkrepierer in 15 Stunden, ich habe Vulkanführungen vorerst satt.
Heute Mittwoch 13. April wird der Wind in den höheren Lagen im Tagesverlauf stetig zunehmen. Gegen Sonnenuntergang weht er bereits stärker als 20 kn und in El Paso kommt dann spätestens Brisa auf. Der Wind nimmt in der Nacht zum Donnerstag weiter zu und erreicht morgen Früh das Maximum von 27 kn auf 1.000m. Das kann in El Paso zu Böen mit gut 70 km/h führen. Es ist fast sicher, dass dieser starke Wind in einzelnen Bereichen erneut zu Staubstürmen führen wird.
Die zugeführte Luft wird immer trockener, die Wolken verschwinden langsam und am Freitag, 15. April, steigen die Temperaturen auch in den höheren Lagen spürbar an. Ab Samstag kommt Calima auf, der feine Staub aus der Sahara wird die Fernsicht langsam trüben. Die Lage mit Wind aus Osten, Calima und höheren Temperaturen wird das Wetter auch in die nächste Woche hinein prägen wobei der Peak der Temperaturen am Montag erreicht wird. Ab Mitte der nächsten Woche setzten sich wieder die Passatlage mit Azorenhoch durch.
[18:45] Der Vizepräsident, Borja Perdomo, hat heute erklärt, dass das Zentrum von La Laguna morgen Nachmittag für den Verkehr von der LP-213 nach La Condesa / Tazacorte geöffnet werden wird.
Die Arbeiten vom Cruz Chica zum Zentrum von La Laguna gehen indessen weiter.
In der gestrigen Sitzung verschiedener Politiker wurde wie versprochen der Straßenverlauf zwischen Tazacorte und den Lavafeldern noch einmal diskutiert. Der ursprünglich geplante Verlauf hatte ja zu Protesten geführt, da diesem sehr viele Bananenplantagen zum Opfer gefallen wären.
Nun wurde definitiv entschieden, der Straßenverlauf wurde noch einmal angepasst und definitiv verabschiedet. Es werden nun noch 3,2 ha Bananenplantagen weg müssen.
Die Bauarbeiten beginnen am 18. April, also am nächsten Montag. Die Straße hat eine Kapazität von 20.000 Autos täglich und wird um die 40 Millionen Euro kosten.
Naja, das Buch war schon viel Arbeit, aber gleich "Bestseller" in Sachbuch bei BoD hätte ich dann doch nicht erwartet.
Lieben Dank :-)
[11:30] Ab morgen, Mittwoch, dürfen die Bewohner von Charco Verde und El Remo wieder in ihre Häuser zurückkehren. Das ist eine gute Nachricht!
Diese Entscheidung hat die Kohlendioxid-Problematik in Puerto Naos und La Bombilla wieder in den Mittelpunkt gerückt. Viele glauben nicht, dass die Gaskonzentrationen dort so hoch sind, dass eine Rückkehr unmöglich ist.
Nach allen verfügbaren Messdaten ist dies jedoch der Fall.
Erstens verstehen viele nicht, dass das gemessene CO2 nicht vom Vulkankegel direkt den Berg hinunter nach Puerto Naos strömt, sondern in der Magmakammer entsteht und durch einige Risse im Bereich von La Bombilla und möglicherweise auch Puerto Naos ausgast.
Wer das Lied von den falsch kalibrierten Messstationen singt, muss berücksichtigen, dass nun 15 Stationen installiert sind, die parallel Daten liefern. Die Stationen werden von vier verschiedenen, voneinander unabhängigen Institutionen betreut: Der Regierung der Kanarischen Inseln (GOBCAN), INVOLCAN, dem IGN und der Universität der Azoren.
Die meisten professionellen Sensoren haben eine Sättigung, d.h. die Obergrenze ihrer Messkapazität, bei etwa 50.000 ppm (5% CO2). Diese Werte werden sowohl in La Bombilla als auch in Puerto Naos wiederholt erreicht. Es ist daher davon auszugehen, dass die Werte zeitweise auch höher als 5 % sind.
Je nach Gesundheitszustand treten bei den meisten Menschen ab etwa 5 % Kohlendioxid in der eingeatmeten Luft Kopfschmerzen und Schwindel auf, bei höheren Konzentrationen beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Blutdruckanstieg, Atemnot und Bewusstlosigkeit, die so genannte Kohlendioxid-Narkose. Kohlendioxid-Konzentrationen von 8 % (80.000 ppm) führen innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tod.
Keine zuständige Behörde kann daher einen Bereich freigeben, in dem wiederholt derart hohe CO2-Konzentrationen gemessen werden.
Die Daten sind frei verfügbar und können über den folgenden Link abgerufen werden:
Klicken Sie auf die betreffende Station und dann auf selecci.. in dem sich öffnenden Fenster oben rechts. Sie sehen dann links die aktuell gemessene Konzentration und darüber die im Laufe des Tages gemessene Höchstkonzentration. Im sich öffnenden Fenster kann man auch nach unten "scrollen", dann erscheint eine Grafik. Es ist unverständlich, warum man das Fenster nicht größer machen kann.
Die Seite ist wirklich etwas umständlich aufgebaut. Die Grafik unten zeigt nur bis zum 2. April. Oben rechts können sie jedoch auch einen anderen Datumsbereich wählen.
Einfach ein bisschen ausprobieren. Ich habe auch eine halbe Stunde gebraucht bis ich es einigermassen begriffen habe. Ich weiss nicht genau, was der Programmierer nimmt. Etwas weniger wäre vielleicht besser ;-)
Heute findet um 20:30 h in der Kirche von El Paso (Nuestra Señora de Bonanza) ein Benefizkonzert für Vulkanopfer statt.
Es singt der Chor Awara
Es werden unter anderen auch Arbeiten von:
F. Mendelsson
Ralph Manuel
Ola Gjeilo
vorgestellt.
Heute findet eine Zusammenkunft der Techniker und Politiker statt um den geplanten Verlauf der Küstenstraße noch einmal zu diskutieren. Sowohl der Präsident, als auch der Vizepräsident werden nicht müde zu betonen, dass sie hinter dem ursprünglich geplanten Verlauf stehen würden und dieser Plan zukunftsgerichtet sei. Das mag schon sein, aber es wäre auch endlich an der Zeit, wenn die Politiker versuchen würden die Bevölkerung in diese "Zukunft" mitzunehmen.
Ich verstehe sehr wohl, es muss sehr vieles in sehr kurzer Zeit entschieden und organisiert werden. Manchmal müssen auch unangenehme Entscheide gefällt werden. Diese fällt man aber am besten nicht in der stillen Kammer ganz alleine. Was früher gang und gäbe war und auch akzeptiert wurde, funktioniert heute nicht mehr.
Weil am 18. April mit dem Bau begonnen werden soll muss nun schnell ein Kompromiss gefunden werden. Wir werden sehen, ob dies auch gelingt.
ElApurón schreibt, dass die Kontrolle rund um den Vulkan verstärkt wird um zu vermeiden, dass Personen in die Sperrzone eindringen. Auch in diesem Artikel wird aber vermieden, mitzuteilen wo denn genau die Sperrzone ist. Ich kritisiere schon lange, dass man keine klare Information findet, dies im Zeitalter der Mobiltelefone, Internet und QR-Codes.
Soviel: Es wurden 18 Personen über ein Programm der GESPLAN angestellt um 6 Kontrollpunkte zu bedienen. Diese Punkte sind:
1. Südzone: Carretera San Nicolás- Tacande, auf dem Campo de Lucha.
2. Um Corazoncillo - Friedhof - La Jurona.
3. Zone des Zugangs zum Kegel: Llano del Jable am Anfang des Cabeza de Vaca-Pfades, um die organisierten Gruppen zu betreuen, die mit dem Bus ankommen werden und vorher reserviert haben (QR-Code).
4. Zone Zugang zum Kegel am Ende des Weges (steht so und ich denke die meinen Cabeza de Vaca).
5. Zugang zum Refugio El Pilar auf der Westseite (QR)
6. Zugang zum Refugio de El Pilar von San Isidro.
Die ersten Bücher "Vulkaneruption auf der Insel La Palma" sind heute endlich eingetroffen. Ab morgen Mittag kann das Buch im Valle Verde Shop (Calle del Medio 22) in Los Llanos oder direkt bei mir gekauft werden. VP ist 34.--
Ein Historischer Tag! Heute haben sich die beiden Baumaschinen aus Süd und Nord welche an der Verbindung La Laguna Las Norias arbeiten bereits in der Mitte getroffen. Das sind unsere Helden! Sie sprechen nicht viel, machen keine Selfies aber arbeiten hart, unter zum Teil widrigen Bedingungen aber immer ein Ziel vor Augen: So schnell wie möglich eine Verbindung in den Süden herzustellen.
Nachwehen vom Regen: auf die Hauptstraße bei Tijarafe sind einige Steinblöcke gefallen. Das Bild ist vor 90 Minuten gemacht worden. Vielleicht gibt es immer noch Verkehrsbehingerungen.
Heute Morgen hat mich die Meldung erreicht, dass der bekannte Pasense und Biologe Aurelio Acevedo gestorben sei. Aurelio, im Jahr 1974 auf La Palma geboren, war in El Paso eine bekannte Persönlichkeit und auch für die Massnahmen zur Gesundung der Pinie bei der Kirchen Virgen del Pino verantwortlich.
Die Gemeinde schreibt:
"Ein großartiger Mensch, ein großartiger Fachmann, der bereits Teil der Geschichte unserer Stadt ist, wie diese Menschen, die sich für unsere Bräuche, unsere Traditionen und vor allem für die Umwelt eingesetzt hat."
Noch nicht bestätigten Gerüchten zur Folge stürzte Aurelio vor über 20 Tagen in der Caldera ab.
Aurelio hinterlässt eine Familie mit zwei Töchtern (13 und 7). Mein herzliches Beileid für die Familie, seinen Angehörigen und Freunde!
Vulkanführungen
Die scheinen bereits ausgebucht, ich habe auf jeden Fall eine Absage erhalten.
Straßenbau
Das Projekt La Laguna - Las Norias scheint im Moment gut voran zu kommen. Am Montag begonnen, haben die Arbeiter im Nordteil bereits rund 700 m geschafft! Das gibt doch etwas Zuversicht, dass wir vielleicht im Sommer doch eine Straße haben werden.
Unsinnige Verbote
Immer noch hat es die Inselregierung nicht geschafft, für uns und Touristen klare Angaben zu machen, wo man denn hin darf, und wo nicht. Ein für Google importierbares File wäre keine Hexerei und auch nicht ein Flyer, welcher den ankommenden Gästen am Flughafen überreicht werden könnte. Eine Sperre die mal weg war und nun wieder da, befindet sich bei der Montaña Enrique, in einem Abstand von 3km zum Vulkan. Im gleichen Abstand wie viele Häuser die bewohnt sind. Sowas macht einfach keinen Sinn, ist nicht zu erklären und verärgert uns und Touristen gleichermassen. Ich gebe nicht auf und kritisiere das entsprechend laut. Vielleicht kommt ja mal einer hinter seinem Schreibtisch hervor in die Realität?
Gewonnen
Ein Bild vom Vulkan hat den ersten Platz bei einem Fotowettbewerb der Nasa gewonnen.
Masken
Die Maskenpflicht soll ab 20. April auch in Innenräumen fallen. Dies gilt dann in ganz Spanien.
Gesetzesänderung
Die Beschränkung, dass vom Vulkan betroffene nur in ihrer Gemeinde bauen dürfen, wurde fallen gelassen. Wer sein Haus verloren hat, kann dies nun unter gleichen Bedingungen in der Gemeinde seiner Wahl auf La Palma neu bauen.
Das Cabildo organisiert in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Führungen zum Vulkan. Die erste Möglichkeit zu Fuss über das Llano de Jable, dazu braucht es entsprechende Fitness und die zweite Möglichkeit per Bus aus Los Llanos zum Mirador del Castillo de la Virgen. Abfahrt Ramon Pol in Los Llanos.
Sie können sich dafür unter dem folgenden LINK anmelden.
[15:05] Seit gestern Nachmittag wird ein Tremor ähnliches Signal festgestellt welches auch heute anhält. Auf Twitter habe ich verschiedenen Vulkanologen die Frage gestellt, wie sie das Signal einschätzen. Von Ruben López, Vulkanologe, habe ich auch eine Antwort erhalten. Er meint: "Ich denke, es ist der Effekt des Regens: Laufendes Wasser."
[11:43] Nicht unerwartet organisieren die vom Bau der Küstenstraße betroffenen Grundstücksbesitzer nun Proteste. Der gewählte Straßenverlauf geht in den ersten Kilometern über neues Gebiet und dazu müssen viele Grundstücke enteignet werden. Der in der obenstehenden Grafik vorgeschlagene Alternativweg ist für mich auch nicht sehr überzeugend, würde dabei doch der gesamte Verkehr durch das Zentrum von La Laguna geführt werden. Leider wurde die Bevölkerung nie genau informiert, warum man die Verbindung über die LP-2 vom Sombrero nach San Nicolas nicht mehr diskutierte und der Küstenstraße den Vorzug gab. Schlechte Kommunikation führt dann zu Unstimmigkeiten, zu eigenen Interpretationen und letztendlich zu Protesten. Solange die Alarmstufe der PEINPAL auf gelb steht, sind solche Enteignungen einfach durchzuführen und die Grundstücksbesitzer haben wenig Chancen. Aber beim Neuaufbau gleich Unstimmigkeiten zu sähen ist sicher nicht eine gute Strategie.
[10:10] Gestern haben uns gleich drei Regenfronten aus WSW überzogen. Dies hat in Tacande zu den stärksten Regenfällen an einem Tag seit 11. Dezember 2013 geführt. Es fielen hier 57,2 l/^2, am 11.12.13 waren es sogar 80 l/m^2.
Auch in Puerto Naos hat es geregnet. Die 14,7 l/m^2 welche dort fielen bringen wenigstens eine kleine Entlastung für die Bananenbauern.
Für einige Flugreisenden war der gestrige Tag wie vorausgesagt anstrengend. 24 Flüge wurden gestrichen und zwei umgeleitet, darunter auch eine Maschine aus Düsseldorf.
Damit hat der Flughafen von La Palma einmal mehr seine Anfälligkeit für SW Lagen bestätigt.
[09:10] Wie erwartet ist die erste Regenfront heute morgen um ca. 7h eingetroffen. In El Paso hat es bis jetzt bereits 11,4 l/m^2 geregnet.
Der Flughafen ist noch in Betrieb, die Windwerte noch nicht so stark und Böig, dass er nicht mehr angeflogen werden kann. Die Windstärke nimmt noch leicht zu und es ist deshalb gut möglich, dass es über die Mittagszeit am Flughafen Probleme geben kann. Am Nachmittag eine leichte Verbesserung, der Wind dreht genau auf West und die Piste ist dann etwas hinter den hohen Bergen geschützt. Das dauert aber nicht lange und erst nach dem Durchzug der Regenfront, dann wenn die Windrichtung auf NW dreht entschärft sich die Situation mit den Böen am Flughafen deutlich. Das ist nach Sonnenuntergang der Fall. Wer heute fliegt braucht vielleicht Geduld, es ist alles etwas Grenzwertig.
Das chinesische neue Jahr, das des Tigers, hat offensichtlich am 1. Februar und nicht am 1. April angefangen. Insofern wurde mir mitgeteilt, dass sich die Arbeiten am Straßenbau nicht beschleunigen werden, aber auch keine lokalen Arbeitsstellen gefährdet sind.
Wie bereits angekündigt, kommt La Palma erneut unter den Einfluss eines Tiefdruckgebietes. Für morgen Sonntag ist eine deutliche Zunahme der Windstärke prognostiziert. Es wird, speziell im Südwesten, regnen.
Wer morgen eine Flugreise geplant hat, muss sich darauf einstellen, dass er Geduld mitbringt.
Am frühen Morgen ist es möglich, dass einige Flugzeuge noch landen können. Um 12 UTC ist die Windstärke in 1.000 m Höhe mit 30 Knoten aus Südwest so hoch, dass die Abwindturbulenzen kaum Landung zulassen werden. Am Nachmittag (15 Uhr UTC) dreht der Wind auf West, was die Situation etwas verbessern könnte, da der Wind nun über den Deseada (1.900 m) wehen muss. Erst nach Sonnenuntergang dreht die Windrichtung auf NW und die Situation am Flughafen verbessert sich deutlich.
Kein Aprilscherz, HDMeteo ist seit 1. April vom Netz, da man sich nicht über die Weiterführung des Vertrages einigen konnte. Ein gutes Projekt, welchem ich aber aufgrund der offensichtlich nicht lösbaren finanziellen Forderungen keine grosse Zukunft mehr attestiere. Wir werden sehen, ich habe zum Glück nicht immer Recht.
HDMeteo, das darf man aber auch nicht vergessen, wäre nur ein Porsche ohne Benzin wenn nicht unzählige freiwillig und kostenlos die Wetterdaten geliefert hätten. Ich alleine habe 2.500 Euro in zwei Wetterstationen investiert die alle 5 Sekunden Wetterdaten liefern. Die Kosten für meine private Station trug ich, die Station in Puerto Naos wurde von Gleitschirmpiloten gespendet. Insofern ist das Abschalten von HDMeteo auch ein bisschen ein Schlag ins Gesicht aller Wetterenthusiasten auf La Palma. Aber jedes Problem hat mehrere Lösungsmöglichkeiten. Insofern - und das ist die gute Nachricht - existieren mehr Lösungen als Probleme.
Apalmet
Eine gute Lösung ist Apalmet. Apalmet verfügt sogar über eine Applikation für das Mobiltelefon und der Programmierer, Miguel Ayoze - ein palmerischer Wetterenthusiast - hat es in den letzten Monaten in Fronarbeit weiter ausgebaut. Es kann sogar auf Deutsch umgeschaltet werden. Die Wetterdaten finden Sie, indem Sie auf Estaciónes und dann auf La Palma klicken. Apalmet vereinigt eine Fülle von Wetterinformationen und Satellitenbilder. Surfen Sie los, Sie werden begeistert sein.
Ein weiteres Tiefdruckgebiet macht sich auf dem Atlantik parat. Es hat bereits heute das Azorenhoch verdrängt und dazu geführt, dass der Wind im Tagesverlauf deutlich nachgelassen hat. Morgen Samstag dreht die Windrichtung einmal mehr auf Süd und in der Nacht auf Sonntag auf SW und am Sonntag erwarten wir noch einmal Niederschläge im Südwesten. Gesamt wahrscheinlich etwas weniger als vor einer Woche, aber lokal ist auch Starkregen möglich. Für Sonntag gilt wieder am besten daheim bleiben. Vor allem steiles Gelände und Schluchten meiden.
Bananen, das können wir. Kommunizieren nicht. Schon seit den langweiligen Pressekonferenzen der PEVOLCA sage ich, dass unsere Politiker in ein Kommunikationstraining geschickt werden sollen. Heute wieder ein unrühmliches Beispiel. Der Umstand, dass der Vulkan touristisch von China vermarktet werden soll hat einen regelrechten lokalen Shitstorm ausgelöst. Ist aber so offensichtlich nicht richtig. Der Präsi musste nochmal vor das Mikrofon und die Situation klären. Das hätte er ja anlässlich der ersten Pressekonferenz schon machen können, aber er ist den fragenden Journalisten einfach davon gelaufen. Also folgendes ist nun ans Licht gekommen:
La Palma hat es ja immer noch nicht fertig gebracht, dem Biest endlich einen Namen zu geben. Sie erinnern sich, ich nenne ihn seit langer Zeit Tajogaite, nach der gleichnamigen Ziegenstallung am Cabeza de Vaca.
Vor rund einem Monat hat aber ein chinesischer Konzern einen Kräutertee unter dem Namen Tajogai patentrechtlich schützen lassen. Wenn man Patentrechtsverletzungen vermeiden will, dann darf man den Vulkan also nicht mehr Tajogaite nennen, da wäre eine Verwechslung mit dem patentierten Tajogai-Tee möglich und La Palma müsste Patentgebühren begleichen. So hat man also mit Untätigkeit wieder was vergeben. Warten unt Tee trinken ist selten die richtige Strategie. Der Kuhkopf wird wohl kaum patentiert. Kuhkopf Vulkan finde ich aber scheusslich. Dann bleibe ich lieber beim Biest.
Da die Alarmstufe immer noch auch gelb steht, kann die Inselregierung über den Plan "PEINPAL" Bauvergaben ohne Ausschreibungen machen. Der Präsident steht unter hohem Druck nicht nur zu parlieren, sondern endlich auch zu liefern. Wir erinnern uns daran, dass er den Touristen den Zugang zum Vulkan vor drei Wochen "innerhalbe dieser Woche" versprochen hat. Dann auch eine Piste nach Las Norias die "bis zur Semana Santa" fertiggestellt sei.
Nichts von dem hat er umsetzen können. Kommt nun sein Befreiungsschlag, denn mit der Umsetzung der gesamten Bauvorhaben wird nun ein Chinesisches Konsortium beauftragt. Die Chinesen hätten bei vielen Grossbaustellen gezeigt, dass sie in der Lage sind solche Aufträge innerhalb enger Zeitvorgaben umzusetzen, sagte der Presi heute in einer Pressekonferenz. Damit die Kommunikation kein Hindernis darstelle, werden ausschließlich Fachkräfte aus China angestellt. Die ersten Arbeiter sollen ab nächster Woche auf La Palma eintreffen. Das Baupersonal wird in der Kaserne El Fuerte in Sta. Cruz untergebracht.
Mit dieser Kertwende können nun drei Straßen in den Süden parallel angegangen werden und eine Fertigstellung einer ersten Verbindung soll innerhalb von zwei Monaten erfolgen. Was an der ganzen Geschichte etwas komisch erscheint ist der Umstand, dass Mariano nebenbei erwähnte, dass die "Touristische Vermarktung des Vulkans" auch von China übernommen wird. Auf Nachfragen von Journalisten ist er darauf aber nicht mehr eingegangen. Irgendwas läuft da wieder im geheimen ab. Aber wir wissen ja, irgendwann kommt alles ans Licht.
[18:30] Obenstehend noch eine Grafik mit etwas mehr Informationen zur geplanten Straße von La Laguna nach Las Norias.
Demnach wird die Straße rund 3,3 km lang, die Fahrbahn je 3,5 m und die gesamte Breite der Straße soll 20 m betragen. Es werden drei Kreisverkehre geplant, je einer am Anfang / Ende und ein weiterer in einer isolierten Zone nördlich der Montaña Todoque. Die Skala am Höhenprofil kann man leider nicht lesen, aber Google Earth zeigt für La Laguna 300 m, den tiefsten Punkt beim Camino Cabrejas bei rund 230 m und den Kreisverkehr beim Restaurant Las Norias bei wieder 270 m an.
Heute hat das Cabildo de la Palma informiert, dass der Camino Majada nun fertiggestellt sei und eröffnet wurde. Der Zugang wird provisorisch über die neue Straße welche Las Manchas mit Puerto Naos verbindet, sichergestellt. Das Fertigstellen dieser Straße ermöglicht es rund 30 Hausbesitzern wieder zu ihren vormals isolierten Häusern zurück zu kehren. Auch Wasser und Strom sind repariert, es fehlten noch wenige Hausanschlüsse.
Mit dem Bau der "Küstenstrasse" also der Verbindung von Tazacorte nach Las Norias / Puerto Naos soll am 18. April begonnen werden. Die Bauarbeiten - so der Präsident der Kanaren, Victor Torres - sollen 5 Monate dauern.
[18:20] Heute wurde der geplante Straßenverlauf von La Laguna nach Las Norias publiziert. Er berücksichtigt die gefundenen Daten der Bodenstudie und ist deshalb leicht südlich des alten Verlaufs. Ab nächsten Montag soll mit allen verfügbaren Mitteln an beiden Enden mit den Arbeiten begonnen werden. Dabei wird Baumaterial eingesetzt das direkt vor Ort aus den Lavafeldern hergestellt wird.
Hoffen wir, dass keine Überraschungen in Form von Lavaröhren und zu heissen Zonen auftauchen. Viel Glück dem Bauteam!
Ich bin in einer kleinen Gruppe von Produzenten mit Fotovoltaik Anlage und derzeit sind gerade viele wieder motivierter, ihre Anlagen auszubauen. Deshalb hat ein Freund von mir einen Wechselrichter zu verkaufen. Es handelt sich um einen
Huawei SUN2000-5KTL-L0 (Monophase mit 5kWp).
Das Gerät ist 21 Monate alt, und er möchte dafür noch 800 €
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[09:50]
Seismizität
Die Seismizität hat sich wieder deutlich beruhigt. In der Karte von heute Morgen sind noch gerade vier Erdbeben ersichtlich. Es wird bereits wieder gejubelt. "Es ist vorbei." Aber nein, ich bin überzeugt wir werden wieder ein Ansteigen der Seismizität sehen. Es gibt im Abkühlprozess noch eine Unmenge von Schwellen die überschritten (oder unterschritten) werden.
Gestern sah man auf den Lavafeldern und dem Vulkankonus nach dem Regen deutlich, dass das ganze Gebiet noch sehr warm ist. Überall ist Wasserdampf aufgestiegen. Der Vulkan hüllte sich sogar stundenlang in eine selbst produzierte Wolke ein.
Wetter
Das sich im Moment installierte Azorenhoch hält sich nur ein paar Tage. Es wird am Freitag in die Biskaya weggedrückt und es bildet sich noch einmal ein Tiefdruckgebiet, das ab Freitagabend erneut Regenfall bringen wird.
Straßenbau
Gestern wurde an der Sitzung der PEINPAL beschlossen, dass nun doch eine Verbindungsstraße von La Laguna nach Las Norias gebaut werden soll. Die Arbeiten sollen am nächsten Montag, 4. April in Angriff genommen werden. Ob der Präsi was gelernt hat? Er hat diesmal kein Datum für deren Fertigstellung genannt. Wir haben sein "tenemos una pista en la Semana Santa" noch nicht vergessen...
Gase in Puerto Naos
Heute sind die CO2 Konzentrationen in Puerto Naos mit 2.500 ppm deutlich tiefer als auch schon. Höchster Wert wird mit 39.500 ppm erneut in La Bombilla gemessen.
Die Station LP04 zeigt im Überblick gegenüber der Information Mitte März einen Rückgang in der CO2 Messung von 1,3x Normalwert zu 0,7 x Normalwert an. Ob dieser Rückgang ein positives Zeichen für die Küste darstellt kann ich nicht beurteilen.
[13:50] Die Einweihung musste Wettermässig kurz verschoben werden, die erste Maschine musste in TFS zwischenlanden, auf La Palma war es heute morgen noch zu turbulent. Nun ist doch eine Ryanair, die erste in der Geschichte von La Palma, auf der Isla Bonita gelandet. Ryanair könnte dem lokalen Tourismus einen positiven Schub verleihen.
Die Windsituation hat sich verbessert, der Flughafen wird jetzt von Süden her wieder angeflogen.
Das Büro der ITV in El Paso hat den RegenTüV nicht bestanden. Von der Decke fiel heute Morgen mehr Wasser als in einer veritablen Tropfsteinhöhle. Wie die den Betrieb aufrecht erhalten werden, ist mir noch nicht klar.
[09:55] Die gestrigen und heutigen Regenfälle auf der Westseite sind aussergewöhnlich. Man muss schon ein paar Jahre in den Statistiken nach hinten blättern um innerhalb zwei Tagen die bisher in Tacande gemessenen 72,4 l/m^2 zu erhalten.
Der Hauptregen scheint nun vorbei, trotzdem kann es lokal immer wieder regnen. Der Wind dreht erst am Nachmittag von SW über West auf Nordwest. Dann kommt an der Küste Nordwind auf und Los Llanos und El Paso sind bei aufklarendem Wetter im Lee der hohen Berge. Die zwei ergiebigen Regentage dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir nach wie vor Zuwenig Regenfall haben. Der Winter 2021-2022 schlägt im Moment in El Paso mit 199 l/m^2 zu Buche. Der Mittelwert der letzten 13 Jahre beträgt 385 l/m^2 und der Trend zeigt keine Umkehr zu einer Normalisierung.
Es wurden einige Überschwemmungen gemeldet, fahren Sie vorsichtig.
Der Flughafen kann im Moment noch nicht angeflogen werden. Die Daumenregel >20 kn SW auf 1.000 m = Probleme hat sich einmal mehr bewährt. Gegen Abend sind die Probleme spätestens vorbei.
Heute Morgen hat es - neben den lokalen Gesellschaften - auch Ryanair erwischt. Der erste Direktflug nach La Palma musste nach TFS umgeleitet werden.
[10:00] Guten Morgen, die Buchübersetzung hält mich auf Trab. Da ich jedes File zweimal bearbeiten muss, und 20 Übersetzer habe, muss ich 40 mal schneller als die sein. Es ist bisher gelungen...
Aber trotzdem etwas Wetter, weil es gerade sehr spannend werden wird:
Ein ausgedehntes Tief nähert sich La Palma, eines, welches eine richtige, nein wahrscheinlich drei Fronten mit sich bringen wird und aus SW auf die Insel trifft. Nur diese Fronten bringen ausgiebig Regen auf der SW Seite der Insel.
Die ersten Zeichen beginnen sich zu entwickeln: Vor einer Stunde begann der Südwind in Puerto Naos einzusetzen. Jetzt hat er bereits Spitzen von 30 km/h erreicht. Der Südwind bleibt und wird im Tagesverlauf stärker, an der Westküste kann man sehen, dass sich Schaumkronen bilden. In den höheren Lagen des Südens wird der Wind abgebremst. Auch im Osten weht Südwind, der Flughafen wird von Nord her angeflogen. Abgesehen von einzelnen Quellwolken bleibt der Tag noch weitgehend sonnig, erst gegen Abend verdichten sich die Wolken. Die Regenwahrscheinlichkeit steigt dann stündlich an, die erste richtige Front erreicht uns gegen Mitternacht. Sie kann ortsweise sehr starke Niederschläge bringen und speziell das Gebiet um den Vulkan ist für lokale Überschwemmungen gefährdet. Es können sich mit Asche vermischt auch Schlammlawinen bilden. Den ganzen Sonntag über regnet es und es ist zu empfehlen, nur in dringenden Fällen herumzufahren. Meiden Sie Steilhänge und Schluchten. Nicht nur wegen dem vielen Wasser, sondern auch wegen sich bildender Steinschläge!
Nur der Norden - nun einmal selber in der vom Wind abgewandten Seite - wird eher verschont.
Die derzeitige Wettersituation ist insofern aussergewöhnlich, als dass sich eine solche starke Regenfront seit Jahren nicht mehr gebildet hat.
Erst gegen Dienstag Abend zieht das System langsam ab.
Damit nicht unnötige Botengänge gemacht werden: Die Bücher "Vulkaneruption La Palma" sind noch nicht eingetroffen. Ich informiere hier im Blog sobald ich diese habe.
In Los Llanos wird diese dann Silvia Heckel vom Valle Verde (Jack Wolfskin Laden) verkaufen.
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[09:20] Gestern hat eine Zunahme von Erdbeben auf La Palma zu Verunsicherung geführt. Dies wurde in verschiedenen Foren diskutiert und einige sehen gleich wieder eine Magmaintrusion.
In einem Facebook Forum wollte ich beruhigen und schrieb:
"Ruhig bleiben: Es dauert Monate oder Jahre, bis sich der Boden von La Palma endgültig beruhigen wird".
Prompt erhielt ich eine Antwort:
"seit wann bist du Vulkan Experte...Von Geburt aus la Palma sicherlich nicht."
Oh jeh, und warum die obenstehende Antwort noch "von Geburt aus La Palma sicherlich nicht" beinhaltet, erschließt sich mir auch nicht. Nach meinem Wissen sind nicht alle Vulkanologen auf La Palma geboren. Oder ist der Kommentar vielleicht ein subtil rassistischer Seitenhieb? Da ich die Verfasserin des Kommentars nicht mal kenne, eine die sich abends um 23h von ihrem "Sozialnetzdruck" entlastet hat, lassen wir das und kommen zu den Erdbeben zurück:
Involcan bestätigte meinen Aufruf zur Ruhe. Sie schrieben auf Twitter:
"Diese langperiodischen seismischen Ereignisse spiegeln nicht den Prozess einer magmatischen Intrusion wider, sondern vielmehr die Freisetzung hydrothermaler Flüssigkeiten, die durch die Abkühlung der Magmakammer verursacht werden".
Einige Personen sind offensichtlich auch vom Ausdruck "Abkühlung" verunsichert und schrieben, "wie soll man sowas glauben wenn sie doch kürzlich sagten, dass noch Temperaturen um 1.000°C gefunden wurden." In der Physik ist aber irgendwo eine Schwelle, an welcher was passiert. Diese ist bei 1°C Differenz, gleich dem kochenden Wasser. Wenn die Pfanne vom Herd genommen wird, stoppt das Kochen sofort. Ich kenne mich mit der Zusammensetzung von Magma nicht gut aus, es sind aber Mineralienmischungen mit Gasen und Wasser und so ist zu erwarten, dass bei weiterem Absinken der Temperaturen auch weitere Prozesse in Gang gesetzt werden wie die teilweise Kristallisation mit entsprechenden Veränderungen der Drücke. Dann dürfen wir auch nicht vergessen, da unten, in der oberen Magmakammer, verteilen sich die Beben auf geschätzte 10*10*10km was ein Volumen von 100 Millionen Kubikmeter darstellt.
Vielleicht haben die Erdbeben ja auch was Gutes. Durch was sonst als durch Erdbeben könnte der Riss in Richtung La Bombilla, durch welchen das CO2 ausgast, geschlossen werden?
[10:10] Endlich kommt noch etwas mehr Transparenz in die Situation um Puerto Naos und La Bombilla. Das Cabildo hat eine neue Seite aufgeschalten wo nicht nur die aktuellen Werte des CO2 gesehen werden können, sondern auch ein Verlauf.
Die Seite ist nett gemacht, aber aufgrund des eher komplizierten Aufbaus mehr für Technik-Freaks geeignet. Die bereits bestehende Seite der Grafana weist zwar weniger Stationen und keinen Verlauf auf, ist aber einfacher in der Bedienung.
[10:30] Das Projekt einer neuen Straße von Tazacorte bis nach la Norias westlich der Montaña La Laguna und Todoque ist abgesegnet worden. Es handelt sich um ein Notprojekt mit einem Auftragsvolumen von 38 Millionen Euro. 9,3 Millionen davon werden für Enteignungen gebraucht. Die Verbindung ist total 8,5 km lang, davon sind 5,5 km neue Straße. Warum die Verbindung über die LP-2 (2 km) nie mehr erwähnt wird wurde auch in dieser Pressemitteilung nicht gesagt.
Beim zweiten Projekt, der Verbindung von La Laguna nach Las Norias kommt man nicht wirklich weiter. Im Bereich von Todoque sei die Lava ein Meter unter der Oberfläche immer noch 400°C heiss, in drei Metern Tiefe sogar noch 500°C.
Covid
Im Moment rauscht offensichtlich eine sehr ansteckende Variante von SARS-CoV-2 über die Insel. Viele sind krank, die Symptome aber eher mild. Stand gestern sind 754 Personen in Quarantäne. Das soll aber ab nächste Woche alles anders werden. Alle Einschränkungen die in der Kompetenz der Kanarischen Inseln sind fallen weg, und wer sich mit Covid infiziert und nur leichte Symptome hat, muss ab nächster Woche auch nicht mehr in Quarantäne.
Die von mir genannte Verdreifachung der Kosten sei nicht korrekt, wurde mir mitgeteilt. Das Cabildo hätte eine Europaweite Ausschreibung machen sollen, diese aber nicht gemacht. Diese Ausschreibung würde dann der günstigste Anbieter gewinnen und sollte über 4 Jahre laufen.
Mit all diesen Informationen glaube ich nicht, dass es eine kurzfristige Rettung für das Projekt gibt. Wenn der Wille da gewesen wäre, hätte man die Ausschreibung auch gemacht und bis zur "deadline" am 18. April wird sich nur schwer ein Käufer finden.
[09:00h] Heute ist internationaler Wettertag und weil wir gerade ein paar spannende Veränderungen vor uns haben, lohnt es sich, mal wieder eine Prognose zu schreiben.
Heute verbleiben wir noch unter dem Einfluss eines Tiefdruckgebietes vor Portugal und einem Azorenhoch. Das führt dazu, dass der Wind auf Nord dreht. Er weht mit 17 - 20 kn. Trifft er genau aus Nord auf die Insel, dann führt das im Südosten und Südwesten zu Südwind. Im Norden kann es heute zeitweise regnen.
Donnerstag 24. 3.
Immer noch nördlicher Wind mit 13-20 kn, sehr ähnlich zum Mittwoch.
Freitag, 25.3.
Ab Mittag nimmt die Windstärke ab und die Windrichtung dreht über Ost nach Südost. Das erste Zeichen, dass uns ein Tief erreicht.
Samstag, 26.3.
Die Windstärke nimmt laufend zu, er weht aus Süd mit 10 - 20 kn.
Sonntag, 27.3.
In der Nacht auf den Sonntag erreicht uns spätestens Regen aus Südwesten. Die Windstärke um 20 kn SW
Montag, 28.3.
Bereits am Morgen dreht die Windrichtung über West nach Nordwest, das Zeichen, dass die Front durchgezogen ist.
Der Regen aus SW vom Sonntag ist das erste richtige Tiefdruckgebiet welches und in diesem Winter erreicht und es kann im Westen ergiebige Regenfälle bringen.
Einigen ist es schon aufgefallen: HDMeteo hat das Logo des Cabildo de La Palma entfernt und schreibt auf der Seite oben, dass der Code gekauft werden kann und der Service am 18. April beendet wird.
Das ist eine schlechte Entwicklung, denn das Programm war sehr hilfreich, aber das Cabildo konnte sich die Verdreifachung der jährlichen Kosten einfach nicht leisten. Offensichtlich fand man keine Lösung und HDMeteo wird wahrscheinlich vom Netz gehen.
HDMeteo ist aber nicht das einzige Portal mit Echtzeit-Wetterinformationen. Diese findet man auch über wunderground.com und bei Apalmet.es.
Apalmat wird laufend ausgebaut und wird wahrscheinlich ein valabler Ersatz für HDMeteo. Echtzeitdaten unter "Estaciónes" "La Palma".
Die Verantwortlichen des Peinpal (Notfallplan La Palma) erklären sich bereit, den Kontrollpunkt vom Gebiet La Muralla über Puerto Naos bis zur Kreuzung La Bombilla zu verschieben. Darüber hinaus werden diese Woche Arbeiten ausgeführt, um den Zugang nach Charco Verde und El Remo zu ermöglichen. Puerto Naos und La Bombilla bleiben gesperrt, dass man El Remo öffnen will ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Sie genehmigte auch die Beendigung der Evakuierung der Bewohner, deren Häuser auf der Nordseite der Straße José Pons, in La Jurona, liegen.
Die Sperrzonen, die noch eingeschränkt sind, sind die Straßen Paraíso, Marta, La Aldea, Aniceto, San Isidro, La Laguna, La Majada, Todoque und Corazoncillo.
Endlich: Die finale Version 2 von "Vulkaneruption La Palma" ist nun verfügbar:
Während des 85 Tage dauernden Vulkanausbruchs wohnte der Autor in nur 3 km Entfernung zum Konus. Die unmittelbare Nähe zum Geschehen gab ihm die Möglichkeit, die Beobachtungen aus erster Hand zu verfassen und die Vulkaneruption täglich in seinem Blog zu dokumentieren.
„Vulkaneruption auf der Insel La Palma“
Ein außergewöhnliches Buch, das eine Vulkaneruption Tag für Tag beschreibt, ihn mit mehr als 90 farbigen Fotos und 80 Grafiken illustriert und das Auffinden von weiterem Material im Internet mit 47 QR-Codes erleichtert.
386 Seiten gebundene Ausgabe € 34.--
kann per sofort über den Link auf meiner Seite bestellt werden:
https://www.idafe.com/German/35_Vulkanausbruch.html
(Spanische Version folgt im April / Mai)
[18:50] Es wird immer ruhiger um den Vulkan, die Aufmerksamkeit ist anderen Problemen gewichen, aber auch der Vulkan selber wird immer ruhiger. Die Anzahl der Beben vermindert sich laufend und auch Deformationen sind keine auszumachen.
Bei der Situation des gemessenen CO2 in La Bombilla und Puerto Naos sieht es deutlich anders aus. Gerade jetzt zeigt die Messstation vor dem Spar in Puerto Naos 41.900 ppm CO2 an, die bei leichtem SSW Wind von 12 km/h. La Bombilla ist auch schlecht mit einer Station die 8.300 ppm misst, aber im Moment deutlich besser als Puerto Naos. Wie das kommt? Keine Ahnung. Die ganze Situation ist für mich nicht nachvollziehbar. Meist ist es in La Bombilla schlechter nun nicht, dann scheint auch der Wind nur einen marginalen Verdünnungseffekt zu bewirken. Alles ist irgendwie erratisch, oder ich begreife sonst was nicht...
Wenigstens geht die CO2 Ausgasung am Cumbre Vieja Komplex zurück. Dort wurde im Februar noch 2 mal Normwert über 30 Tage ermittelt, im März war es fast bei 1 mal, also den Normalwerten.
[18:00] Beim "gloriosen" Stand von 786 Personen, die sich auf La Palma im Moment in Quarantäne befinden, hat man die Informationen über die Infektionen zurückgeschraubt. Es werden nur noch zweimal wöchentlich Informationen über den Infektionsstand publiziert und zwar am Dienstag und am Freitag. Dies ist ein Entscheid der Gesundheitsbehörden der Kanaren.
Immer noch sind viele Politiker nicht auf dem Boden der Realität von La Palma angekommen. Informationsbeschaffung und Lieferung ist ein harter Job. So schiesst man lieber ein Selfie und inszeniert sich als Retter.
So wieder geschehen in ElApurón, unser Inselpräsident hat sich mit einem Ziegelstein der aus Lavaasche hergestellt worden sei (aber etwas sehr hell ist) abgelichtet. Wer wann welche Resultate mit der Herstellung solcher Ziegelsteine generierte, ob diese irgendwo hergestellt werden sollen, welche Zeiträume dafür vorgesehen sind und weitere Fragen liegen in dem Dunkel, das der Stein nicht aufweist...
Mit der Zeit kommt alles ans Licht. Wir waren ja am 19. September sehr erstaunt, dass die Verantwortlichen in Ihrem Boletín um 13 h, aber auch der Inselpräsident, Mariano Hernández Zapata in seiner Pressekonferenz um 13:40 h, auf gelb gelassen hat (Blog 13:40, Buch S. 42) Ich schrieb im Blog "...da haben sich die gemässigteren Stimmen durchgesetzt".
Heute scheint es immer klarer, dass die "gemässigteren Stimmen" die der Politiker waren die auf Teufel komm raus verhindern wollten, dass die damals bekannten Daten an die Öffentlichkeit kamen. Sie wollten die Verantwortung für einen möglichen Fehlalarm nicht übernehmen, sind aber nun für die Folgen der späten Evakuation verantwortlich. Nur mit Glück sind keine Menschen zu Schaden gekommen!
In einem Vortrag an der "Universidad Complutense de Madrid" sagte die Direktorin der IGN, Carmen López gemäss ElTime:
"Damals wurde IGN gebeten, die Umrisse des sich abzeichnenden Szenarios zu zeichnen; eine Karte, die, wie sich fast 90 Tage später herausstellte, Wirklichkeit wurde. Die Eruption ereignete sich nur wenige hundert Meter von den Häusern in El Paraíso entfernt. Unsere Koordinaten waren weniger als 100 Meter vom Ausbruchsort entfernt", sagte López und bemerkte, dass "die Vorhersage war, dass etwa 10.000 Menschen betroffen sein würden, aber am Ende waren es 7.000. Es war bekannt, dass es eine große Wirkung haben würde."
"Damals" heisst vor der Eruption. Das heisst auch, dass sicher mindestens ein Tag vor der Eruption bekannt war, dass El Paraíso ein sehr hohes Risiko aufwies. Auch in meinem Blog schrieb ich am 19. September um 09:40h "Die schwachen Erdbeben gehen weiter und bewegen sich im Moment immer noch von San Nicolas in Richtung El Paso, mit Zentrum um El Paraíso."
Mit der Aussage von López ist es nun klar: Die Politiker wussten um die Gefahr bei El Paraíso und haben die Bevölkerung nicht evakuiert und nicht gewarnt. Dass dies Menschen von El Paraíso kaum was von ihrer privaten Habe mitnehmen konnten, bei der hastigen Flucht, geht auf die Kosten der lokalen Regierung.
[08:30]
Hafen Tazacorte
Mit allen Mitteln wird versucht, in den Wiederaufbauplan für La Palma weitere Projekte zu integrieren. So wurde ein Plan mit einem Investitionsvolumen von 3,2 Mio Euro für den Weiteraufbau des Hafens von Tazacorte zur Aufnahme in den Plan vorgestellt.
Cruz Chica
Gestern wurden die Arbeiten am Bau der Straße Cruz Chica aufgenommen. Das Straßenstück von Cruz Chica zur Schule von La Laguna und in das Zentrum wurde von der Lava zerstört. Die Straße soll das Zentrum von La Laguna wieder einfachen von El Paso her zugänglich machen.
"Wir werden die Straße wieder auf ihre ursprüngliche Höhe bringen, wie sie vor dem Ausbruch war, und wir werden auch die Gelegenheit nutzen, das Gelände der von den Lavaströmen betroffenen Schule zu räumen, um dieses Gebiet für den Fall freizuhalten, dass die Schule oder eine andere öffentliche Infrastruktur in Zukunft ersetzt werden könnte", sagte Vizepräsident Borja Perdomo.
Schnee auf dem Roque
Das Cabildo de La Palma teilt mit, dass die Straße LP-4 Roque de Los Muchachos von Hoya Grande bis zur Residenz über Garafía wieder für den Verkehr freigegeben wurde, nachdem sie gestern Morgen wegen Schnee und Eis auf der Straße gesperrt war. Die Zufahrt von Santa Cruz de La Palma zum Pico de la Nieve ist immer noch wegen Eis auf der Straße gesperrt.
Vulkan
Der Vulkan gast immer noch aus, das ist aber wie ich schon mehrere Male erklärt habe, ein leider normaler Prozess während dem Aushärten der Magma. Irgendwo habe ich gelesen, dass diese um ca. 2°C/Tag auskühlen würde. Das hängt natürlich davon ab, wie tief und gut isoliert die Magma ist. Trotzdem kann man mal mit Rechnen beginnen: Die höchste gemessene Temperatur war 1.140°C. Heute haben wir Tag 94 nach der Eruption...
Enrique, der umtriebige Vulkanologe, welcher mich während der Eruption mit seinen Prognosen auf Trab gehalten hat (eher genervt) schreibt weiter in seinem Blog und äussert jetzt die Vermutung, dass wieder Magma in die obere Kammer eingeflossen sei. Woher die kommt, ohne Beben in der unteren Kammer, hat er indessen nicht geschildert. Kein anderer Vulkanologe hat seine Spekulation bisher geteilt.
Wir alle sind hoch sensibilisiert auf schlechte Nachrichten vom Vulkan und Enriques und Co tragen nicht zu einer Beruhigung bei. Während der Eruption habe ich mehrere Sachen gelernt. Unter anderem:
1.) Vulkanologen sind äussert schlechte Prognostiker.
2.) Gesunder Menschenverstand hilft weiter.
Zum gesunden Menschenverstand:
Gestern hat ein Peak im Signal der Seismizität gleich wieder viele aufgeschreckt. Es handelt sich höchstwahrscheinlich (Vulkanologe Rubén López, IGN) aber nicht um ein lokales Ereignis, sondern um ein Signal des starken Erdbebens vor Japan, welches fast auf den Tag 11 Jahre nach dem Fukushima Desaster auftrat und mit einer Magnitude von 7,3 äusserst stark war (14:36 UTC).
[14:35] Von verschiedenen Inseln erreichen mich Bilder von umgestürzten Plakatwänden, Bäumen und weiteren Schäden durch den Wind. Aus einem Bus müssen die Fahrgäste durch die Fenster evakuiert werden. Eine Wand ist auf dessen rechte Seite gefallen und hat die Ausgänge blockiert. Auf einer Fähre - wahrscheinlich Teneriffa nach La Palma - war der Seegang so stark, dass sich auf dem Autodeck verschiedene Autos verkeilten. Der Inhalt der Kühltruhen eines Kiosks desselben Schiffs liegt am Boden.
Es ist derzeit nicht sinnvoll in Gegenden mit so starkem Wind Auto zu fahren oder im Wald spazieren zu gehen. Die Gefahr ist im Moment zu hoch!
Die Windstärken nehmen erst im Tagesverlauf des Dienstags langsam ab.
Wie schon angekündigt wird es kalt und windig.
Der Nordwind hat bereits eingesetzt und weht im Norden an den Ost- und Westenden, also Barlovento und Puntagorda bereits sehr stark mit Böen über 70 km/h. Dies, weil sich der Wind durch die Geländeform noch beschleunigt. El Paso liegt im Lee des Bejenado. Hier bilden sich Wirbel mit 180° gedrehter Windrichtung, also Südwind am Boden, die Wolken ziehen aber mit Nordwind in den Süden. Weil der Wind auch in der Höhe bereist stark weht, sind auch diese Leewindwirbel Böig.
Die Kälte ist in der Höhe angekommen, die Temperaturen sind auf dem Roque de Los Muchachos bereits im Minusbereich.
Die Aemet hat für heute einen Wetteralarm heraus gegeben. Dieser ist orange und betrifft die Küstenbereiche infolge sehr hohem Seegang und die Berge als Folge des sehr starken Nordwindes. Planen Sie ihre Touren mit Voraussicht!
Zu dem Wetteralarm kommt, dass sich das Wetter im Tagesverlauf noch verschlechtern kann. Die Bewölkung kann sich verdichten und Schneefall bis auf 1.500m hinunter ist nicht auszuschliessen.
[12:40] Die Regierungen verabschieden immer mehr Lockerungen, auch wir sind der Pandemie längst leid. Die Anzahl Personen welche in Spitalpflege müssen, ist prozentual auch deutlich gesunken. Ob all dieser guten Zahlen und wahrscheinlich auch Aussichten, lohnt sich aber, auch ein Blick auf die aktuelle Situation zu werfen. Das hilft, das eigene Verhalten zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.
Auf La Palma befinden sich (alles Stand gestern) 672 Personen in Quarantäne, davon 7 in Spitalpflege (eine Intensiv). Auffällig ist, dass nun auch eine Person im Altersbereich 30-39 und eine weitere im Altersbereich 40-49 in Spitalpflege ist. Der AI/7 lag gestern bei satten 598. In der letzten Woche kamen täglich rund 70 Neuinfektionen dazu. Um den AI/7 wieder in den grünen Bereich zu bekommen dürften wir mit 82.000 Einwohnern maximal 6 pro Tag aufweisen.
[09:15]
Präsidententreffen
Morgen findet in Los Llanos das Treffen der Präsidenten der autonomen Regionen statt. Die Sitzung wird vom Königspaar geleitet. Wir bekommen also kurz ganz grosse Aufmerksamkeit.
Demo
Diese Aufmerksamkeit wollen die Vereinigungen der vom Vulkan betroffenen ausnutzen und haben auf der Plaza España in Los Llanos eine Demo organisiert. Man soll sein Zelt mitbringen und aufstellen. Die Aktion dauert von 10h bis 16h.
Gas
Die Situation mit Gasen ist heute besonders schlecht. Der Vulkan gast aus wie selten, in El Paso stinkt es nach Schwefel. Aber auch in La Bombilla und in Puerto Naos wurden heute Morgen um 9h CO2 Werte gemessen die jenseits sind. In La Bombilla 45.800 ppm und in Puerto Naos beim Spar 40.850 ppm. Die Empfindlichkeitsgrenze der teuren Messgeräte liegt meist bei 50.000 ppm. Dann sind die Sensoren gesättigt. Die bei den günstigeren Geräten zum Hausgebrauch bei 5.000 ppm.
45.800 ppm entspricht 4,6 % CO2 Anteil an der Atemluft. Konzentrationen von 8 % führen innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tod. In unserer ausgeatmeten Luft befindet sich rund 3,8 % CO2, die Werte sind also deutlich höher. Das wird sich im Tagesverlauf wahrscheinlich wieder etwas verbessern wenn Thermik und damit Seewind einsetzt.
Vulkaninformationen
Wie bereits geschrieben gast der Vulkan heute stark aus. Wir haben gelernt, dass beim Erhärten der Magma das Gas aus dieser rausgedrückt wird und so aus dem Vulkan ausgast. Insofern wird uns dieses Phänomen noch länger begleiten. Ist aber ein Zeichen dafür, dass wir auf gutem Weg sind. Nach einer leichten Erhöhung der Erdbeben sind diese wieder stark rückläufig. Es finden kaum mehr solche statt und auch Bodendeformationen werden keine gemessen.
Steffen hat mir folgende Information aus einem Vogelforum geliefert, herzlichen Dank:
"Auf La Palma hat sich eine eigene inseltypische Unterart dieses zur Familie der Finken gehörenden Singvogels entwickelt. Ihr lateinischer Name ist Fringilla coelebs palmae. Die La Palma-Buchfinken sind ca. 17-17,5 cm groß."
Damil sch(l)iesse ich den seltenen Vogel ab.
Danke für die Zuschriften. Folgende Voten haben mich erreicht:
Mönchsgrasmückenhahn
Fringilla canariensis
Madeira-Buchfink
Fringilla coelebs Palmae
meinen seltenen Vogel wollte indessen niemand bestätigen. Der einzige seltene Vogel werde wohl ich bleiben ;-)
Diesen "seltenen Vogel" habe ich in meinem Garten fotografiert. Eine Nachforschung von mir ergab beim "Pinzón azul de Gran Canaria" die einzige Übereinstimmung auf der Seite der Vogelarten der Kanaren. Dort steht aber, dass dieser Vogel sehr selten sei und nur auf Gran Canaria vorkomme. Habe ich einen seltenen Vogel auf La Palma entdeckt? Wahrscheinlich nicht. Vielleicht ist ja ein Ornithologe unter den Lesern und kann aufklären.
[09:48] Luis González de Vallejo, Ingenieur und Geologe von INVOLCAN, der auch auf Hawaii gearbeitet hat, stand dem Cabildo beratend zur Seite um die neuen Straßen zu bauen. Im Gegensatz zu Hawaii sind die Lavaströme auf La Palma deutlich höher, die beiden vorgeschlagenen Methoden sind aber für uns trotzdem gültig.
Lavaströme deren Höhe unter 10 m ist, werden meist bis zum nativen Boden abgebaut und die Straße auf diesen aufgetragen. Bei höheren Lavaflüssen ist dies nicht möglich. Dort wird das Material abgeflacht und dann darauf Dämme gebaut. Das Baumaterial dazu liefert wiederum die Lava selbst. Der Basalt wird zerkleinert, dann auf die abgeflachte Schicht aufgetragen. Darauf kommt Asche. Damit ist die Piste mit Einschränkungen befahrbar. Letztendlich wird sie asphaltiert.
In La Laguna ist eine Anlage zum Herstellen von Baumaterial seit längerer Zeit in Betrieb. Eine gleiche hat auch im Süden ihren Betrieb aufgenommen.
Im obenstehenden Bild von heute Morgen sieht man den Bereich der ehemaligen Tankstelle von La Laguna. Dort wird bereits das Material hergestellt, welches dann beim Straßenbau in Einsatz kommen wird.
Als ob es nicht langsam reichen würde. Ich kann die Plagen schon kaum mehr zählen die über uns gekommen sind. Nun hat man in einem Überwachungssystem Larven der Mücke "Aedes Aegypti" (Gelbfieber- oder auch Denguemücke) gefunden.
Nach der Sequenzierung der Larven, die die betreffende Art bestätigte, wurde immerhin nachgewiesen, dass sie keine Viren enthalten, die übertragbare Krankheiten übertragen. Das Nachweis- und Überwachungsprotokoll muss trotzdem aktiviert werden, indem unter anderem mehr Fallen aufgestellt und Erhebungen durchgeführt werden.
Die bloße Anwesenheit der Stechmücke bedeutet zum Glück nicht, dass sie Krankheiten verbreitet, die es in unserem Gebiet nicht gibt.
Die Bürgermeisterin von Los Llanos hat heute informiert, dass auch in ihrer Gemeinde in Las Manchas nun am Wasser angeschlossen sei. Es hat offensichtlich noch kleinere Probleme gegeben, so sei ein Wasserrohr geplatzt. Das sind aber Kleinigkeiten angesichts der Größe des Projekts.
Wer abwarten kann, soll das Buch über die Vulkaneruption noch nicht bestellen. Ich habe ein erstes Buch drucken lassen, auch um die Bildqualität zu kontrollieren. Damit ist das Buch aber auch bereits seit einer Woche öffentlich als Auflage 1 erhältlich.
Sobald ich das erste Exemplar erhalte - es ist auf der Post - werde ich eine Auflage zwei schalten. Darin sind auch noch Tippfehler korrigiert (danke Susanne), vor allem mit den Kommata war ich auf Kriegsfuß, und dann bin ich auch sicher, dass das Layout und die Farbqualität meinen Ansprüchen genügen.
Per Ende März sollte diese Auflage 2 dann im Handel sein. Ich informiere auf jeden Fall im Blog.
Ab Sonntag wird es deutlich kälter und der Wochenbeginn bringt im Norden Regen. Zwischen den Azoren und Portugal entwickelt sich ein Tiefdruckgebiet, das kalte Luft aus dem Norden bis zu den Kanaren bringt. Die Temperaturen auf 1.500 m sinken, von derzeit 15°C, auf rund 5°C ab.
Eine noch nicht bestätigte Meldung hat mich erreicht:
Demnach ziehen Personen von Tür zu Tür, die sich als Mitarbeiter des Roten Kreuzes vorstellen und Geld für die Ukraine sammeln würden.
Dies sei falsch. Diese Personen seien Lügner und sammeln für ihre eigenen Interessen. Seien sie vorsichtig. Wenn jemand an der Tür ist, lassen sie sich die Kontonummer des Roten Kreuzes für eine Überweisung geben. Geben Sie kein Bargeld und lassen Sie auch niemanden in die Wohnung.
[09:00] Bevor ich zu den guten Nachrichten komme, in El Paso stinkt es mal wieder deutlich nach Schwefel. Der Vulkan gast etwas mehr aus und der Wind weht so schwach, dass sich diese Wolke bis nach El Paso ausdehnt. Die Messwerte der Station am Wasserspeicher Dos Pinos sind okay. In El Paso gibt es keine Messstation mehr.
Gestern Abend kamen gleich mehrere gute Meldungen rein die ich auf Twitter noch kommentierte.
1.) Der Bürgermeister von El Paso teilte mit, dass die Gemeindeteile con El Paso im Süden der Colada (Teil Tacande und Las Manchas) ab gestern 9.3. mit Stadtwasser versorgt werden.
2.) Mehrere Videos bestätigen, dass die Bauarbeiten an der Notstraße wieder aufgenommen wurden. Wo genau konnte ich in den Videos nicht erkennen. Es schien in Richtung Süd von La Laguna, dort sehe ich aber heute keine Baumaschinen. Dieser vor Wochen angefangene Stummel ist nicht angetastet.
3.) Die Notstraße bei San Isidro wurde eröffnet und von Anwohnern und Plantagenbesitzern schon rege benutzt. In diesem Gebiet wird weiter Südlich nun ein weiteres kleines Straßenstück in Angriff genommen.
Am Straßenrand steigt aus einem Loch Rauch auf. Ein klares Zeichen, dass der Untergrund noch sehr heiss ist.
Helikopter
Der Helikopter, welcher im Moment herumfliegt, ist wahrscheinlich da, um sich auf das am Wochenende in Los Llanos stattfindende Treffen der Präsidenten der autonomen Regionen von Spanien vorzubereiten. Morgen wird der König auf der Insel erwartet.
Friedhof
Die Stabilisierungsmassnahmen am Friedhof in Las Manchas gehen weiter. Die Nischengräber müssen vor weiteren Arbeiten so gesichert werden, dass die Bauten nicht zusammenfallen. Es wurden bisher 80 Gräber in den unversehrten Friedhofsteil umgebettet. Alle Massnahmen wurden mit Einwilligung der Angehörigen unternommen.
[11:30]
Nur kurz war sie Inselpräsidentin, Nieves Lady Baretto, von der Coalición Canario, dann wurde sie durch einen Pakt von PP und Sozialisten aus dem Amt geschleudert. In der Opposition gelandet macht die Coalición Canaria nun Druck und will drei Projekte schnell durchbringen.
►Ringwasserleitung von Fuencaliente nach Las Manchas.
►Eröffnung der Forststrasse „Fran Santana“ als Notstraßenverbindung nach Las Manchas.
►Auszahlung von 100% der Spenden an die Betroffenen.
Bei der Ringwasserleitung schütteln die meisten den Kopf. Warum wurde dieses Projekt nicht schon lange realisiert und warum hat man in der Not des Vulkanausbruchs eine Leitung hoch zum Mirador Astronomico im Llano del Jable, dann über die Löschleitung in der Straße Fran Santana und beim Hoyo de la Sima letztendlich wieder runter nach Jedey realisiert? War das wirklich die schnellere Variante? Ein Schelm der denkt, die Wasserlobby hätte Pläne um die Preise hoch zu halten!
Der Weg vom Llano de las Cuevas hoch bis zum Mirador Astronomico ist gut 6 km lang. Dann kommen noch einmal gut 2 km dazu, um vom Hoyo de la Sima wieder nach Jedey zu gelangen. Die Strecke von Fuencaliente ist mit 12 km an der Straße entlang zwar länger, aber deutlich weniger kompliziert. Das Wasser muss auch nicht auf 1.300 m hoch gepumpt werden.
Das Projekt Forststrasse (beim gleichen Mirador Astronomico beginnend) wurde vor längerer Zeit diskutiert, aber es scheint das Projekt niemand richtig verfolgt zu haben. Die Strecke benötigt zwar Allradfahrzeuge, wäre aber deutlich kürzer als über die Ostseite und Fuencaliente.
Das Cabildo verfügt über einen Spenden-Pool von 12,6 Millionen Euro. Was befürchtet wurde ist eingetreten, man scheint Politik mit dem Geld machen zu wollen: Es wurden bisher 5,6 Millionen ausbezahlt. Nieves Lady Baretto sagt: "Sie tun so, als ob das Geld dem Cabildo gehört, aber das tut es nicht. Es ist das Geld der Bürger und das Cabildo ist nur ein Vermittler. Aber sie verteilt die Spenden nur tröpfchenweise, während die Betroffenen immer noch eine sehr harte Zeit haben.“
[11:10]
CO2-Werte
Es ist schon fast etwas zynisch: Die höchsten CO2 Werte werden dort gemessen, wo die Regierung die Anlegestelle in La Bombilla bauen will. Im Moment sind es 37.550 ppm.
Deformationen
Die gestern gemeldeten Deformationen haben sich nicht bestätigt. IGN hat mir über Twitter mitgeteilt, dass sie die Daten analysieren würden und einen Fehler vermuten da weitere Messdaten nicht passen. Heute sind die neuen Daten publiziert und die Deformationen nicht bestätigt.
La Laguna
Im Zentrum von La Laguna ist nach wie vor eine riesige Baustelle. Im Gebiet der zerstörten Tankstelle sieht es aus wie in einem Steinbruch. Material wird herumgeschoben, zerkleinert, abtransportiert. Die Straße in Richtung Süd wurde aber immer noch nicht in Angriff genommen.
[15:55] ein weiteres Versprechen ist eingelöst worden. Die CO2 Werte von La Bombilla und Puerto Naos werden im Netz publiziert. Diese sind nach wie vor ausserordentlich hoch, vor allem in La Bombilla, wo heute Nachmittag Werte von fast 30.000 ppm gemessen wurden.
In Puerto Naos sieht es etwas besser aus, aber dort werden beim Spar auch Werte von 4.600 ppm gemessen, was sehr schlechter Luft entspricht. Bei den Entsalzungsanlagen im Moment noch 1.400 ppm (regular).
Das Cabildo schreibt dazu:
"ZUGANG LAS HOYAS-LA BOMBILLA: Es ist kein Datum für den Zugang zu dem Gebiet vorgesehen, es gibt eine Gasblase und eine Spalte, deren Entwicklung untersucht wird.
Die durch die Exposition gegenüber den Gasen verursachten Schäden sind kumulativ, und bei exponierten Personen sind bereits gesundheitliche Probleme zu beobachten.
Das Gebiet ist sehr groß und es gibt keine Ressourcen zur Prävention mit entsprechender Ausrüstung und Ausbildung für das gesamte Gebiet.
[09:45]
Straßenbau
Eine erste Straße ist fertiggestellt worden. Am Mittwoch können Anwohner und Bauern über die Straße in San Isidro in das vormals von der Lava isolierte Gebiet fahren. Damit werden 150 Bananenplantagen und 40 Häuser erschlossen. Der Vizepräsident, Borja Perdomo, sagte, dass der Zugang ausschließlich Hausbesitzern und Bauern erlaubt sei. An der Straße werde auch weiterhin gearbeitet, die Signalisation sei zu respektieren.
In der laufenden Woche werden die Arbeiten im Süden weitergeführt und auch neue Abschnitte auf dem Gebiet der Gemeinde El Paso in Angriff genommen. Wo sagte Perdomo nicht.
Tazacorte gewachsen
Nun sind die Zahlen offiziell. Durch den Vulkanausbruch ist die Gemeinde Tazacorte um 47 ha gewachsen und weist nun eine Fläche von 12,04 km^3 auf.
Hijo Adoptivo
Hijo adoptivo ist ein Ehrentitel und dieser soll vom Cabildo de La Palma dem Direktor der PEVOLCA, Miguel Angel Morcuende, für seine Leistungen während des Vulkanausbruchs verliehen werden. Dir zwei Vulkanologinnen, die uns während des gesamten Vulkanausbruchs begleiteten, Maria José Blanco und Carmen López, gehen leer aus. Offensichtlich muss man hier immer noch Mann, pensioniert oder tot sein, damit man in den Genuss dieser Ehre kommen kann.
Vulkan
Heute Morgen gaste der Vulkan wieder stärker aus. Der Rauch ist weitgehend weiß, hat demnach einen hohen Wassergehalt. Im Süden melden die beiden Messstationen, LP03 Jedey und LP04 Charco, eine Anhebung von rund 4 cm und eine deutliche Verschiebung von 8 cm nach Westen. Bei Meldung einer Station würde ich einen Messfehler vermuten, bei zwei Stationen ist das unwahrscheinlich. Ich schaue morgen wieder rein. Tremor ist keiner festzustellen und Beben ereignete sich heute bisher nur eines.
Meinen Kleinkrieg mit Endesa X hatte ich dann, nach Erhalt mehrerer Drohbriefe von dieser Firma, aufgegeben, die letzte Rechnung über gut 10 € bezahlt und den Vertrag über Elektrizität zu Logos gewechselt. Die Rechnung beinhaltete auch den Monat April 2021 in welchem mein Backofen kaputt ging, aber Endesa X natürlich nichts bezahlen wollte. Deren Versicherung ist teuer, ungewollt und nutzlos.
Nun reicht es aber! Gestern wurde mir mitgeteilt, dass Endesa X weiterhin monatlich Beträge abbucht, bei Menschen die ihr Haus beim Vulkanausbruch verloren haben. Dieses Lumpenpack gehört vor einen Richter!
Noch einmal in aller Klarheit: Kontrollieren Sie ihre Elektrizitätsabrechnungen. Erscheint dort ein Service "OK-Luz" den Sie nie verlangt haben, dann wurde ihnen diese nutzlose Versicherung untergejubelt. Das kann gut und gerne auch dann gewesen sein, wenn sie das Endesa Angebot der 50% Rabatt unterschrieben haben. Leider wird keine Kopie des gesamten Vertrages ausgehändigt und es ist das Vorgehen, zumindest von Onice auf der Westseite, dass diese Firma einen Vertrag vorlegt in welchem Endesa-X "OK-Luz" beinhaltet ist. Annullieren Sie diese nutzlose Versicherung und wechseln am besten gleich den Stromanbieter! Der Markt ist offen und die Angebote vielfältig.
[09:10] Kaum Informationen über das, was uns interessieren würde, wie Straßenbau, Wasserversorgung, Situation an der Küste. Dafür aber die Implementierung eines Programms zur Tourismusförderung. Mit dem Verlosen von Gutscheinen mit einem Wert von € 250 will man den Tourismus auf La Palma fördern. Die ersten 4.500 Gutscheine sollen nun verlost werden. Total beinhaltet das Programm 5,6 Millionen Euro. Bereits haben sich in ganz Spanien fast 84.000 Personen zur Teilnahme am Programm eingeschrieben.
[21:15] Die Feder war schon gespitzt und ich wollte verkünden, dass wir den ersten Tag ohne gemessene Erdbeben seit einem halben Jahr haben. Aber es kam mal wieder anders. Die Bestie ist gut damit, alles wieder auf den Kopf zu stellen. Beunruhigend ist das nicht. Die Beben sind schwach und zeigen einfach, dass die Insel noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Wie soll sie das auch, nach drei Monaten Eruption, mit dem Auswurf von über 200 Millionen Tonnen Material?
Die IGN weist darauf hin, dass "...dies in dieser Phase des Prozesses üblich ist und wir sowas seit dem 14. Dezember schon bei anderen Gelegenheiten hatten. Diese verbleibende seismische Aktivität hat mit der Abkühlung des Magmas unter der Insel zu tun, dieses schrumpft und entgast, und während diesem Prozess, erzeugt es diese kleinen Erdbeben in mittleren und oberflächlichen Zone. Es gibt kein neues Magma, aber das vorhandene Magma ist immer noch heiß, und es ist normal, dass sich alles absetzt und diese Aktivität erzeugt, die Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern kann", heißt es.
Heute gibt es keine Nachrichten, ich hatte schlichtweg keine Zeit, nur soviel. Die Brisa fegt immer noch ins Valle und der Vulkan raucht weniger :-)
[18:10]
Unterstützung
Das Parlament hat heute eine weitere Unterstützung für Personen gesprochen die infolge Evakuation oder Verlust des Hauses nun plötzlich unerwartet Miete bezahlen müssen. Der Kredit ist 1,4 Millionen und maximal 594 Euro pro Monat. Um in den Genuß einer Leistung zu kommen muss man im "Registro único" eingeschrieben sein. Es braucht keine weitere Massnahme.
Fotovoltaik Raub
Das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (Involcan) hat den Diebstahl eines Photovoltaik-Paneels und der Batterie einer der seismischen Stationen, die zur Überwachung des Vulkanismus auf La Palma eingesetzt werden, angezeigt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Material der Vulkanologen gestohlen wird. Bereits im Jahr 2011 wurde eine Station für Geochemische Überwachung entwendet.
ElTime meint dazu: "Wäre diese Station nicht gestohlen worden, so Involcan, wäre sie bei der Erkennung der Frühwarnzeichen des jüngsten Ausbruchs der Cumbre Vieja von großem Nutzen gewesen."
Ich meine, in den 10 Jahren vom Raub im Jahr 2011 bis 2021 hätte man wahrscheinlich eine neue Station beschaffen können. Etwas bescheuert das Argument ;-)
Covid-19
Ja es gibt sie noch, die Pandemie und im Gegensatz zur Prognose im Januar bekommen wir die Zahlen einfach auf allen Kanaren nicht in den Griff. Immer noch sind auf La Palma 400 Personen in Quarantäne, gestern kamen erneut 90 Neuinfektionen dazu und der AI/7 ist immer noch auf hohen 437,3. Dazu sind 6 Personen in Spitalpflege, eine davon auf der Intensivstation.
Präsidentenkonferenz
Die infolge des Kriegsausbruchs in der Ukraine verschobene Präsidentenkonferenz findet nun am 12. und 13. März auf der Isla Bonita statt.
[18:00] Heute hat mich noch diese Meldung erreicht:
"Heute Abend um 20.00 Uhr werden die Kirchenglocken läuten! (Kanaren 19:00h)
Schalten Sie während dieser Zeit die Lichter in Ihren Häusern aus, um Putin zu zeigen, dass wir lieber im Dunkeln sitzen, als sein Gas und Öl zu kaufen.
Diese Aktion findet zur gleichen Zeit in ganz Europa statt, in London um 19.00 Uhr, in Kiew um 21.00 Uhr und in Moskau um 22.00 Uhr".
[18:20]
Straßenbau
Weil es alle interessiert: Peinpal (Plan Emergencía Insular de La Palma) scheint die Studie zum Straßenbau von La Laguna nach Las Norias nun abgeschlossen zu haben. Die Presse meldet aber noch keine Details und so müssen wir einmal mehr zuwarten. Vielleicht werden dann wieder Tatsachen geschaffen und wir sehen ohne Pressemitteilung, dass die Baumaschinen wieder anfangen. Im Moment ist das am Nordteil den ich bestens einsehen kann noch nicht der Fall.
Maritime Zone
Die Maritime Sicherheitszone um die Deltas wird von einer halben Seemeile (925 m) auf 50 m Abstand reduziert.
Zwangsbelüftung
Einer Zwangsbelüftung im nach wie vor evakuierten Gebiet von La Bombilla / Puerto Naos wurde grünes Licht gegeben. Es werden nun Räume mit Frischluft versorgt und man studiert dann dort die weitere Entwicklung mit den Gaskonzentrationen. Informationen über die Resultate diese Massnahme sollen in den nächsten Wochen geliefert werden.
Aussichtspunkt
Der Präsident Mariano Zapata hat uns ja versichert, dass ein Weg beim Cabeza de Vaca fertiggestellt wird, damit sich Einheimische und Touristen dem Vulkan sicher nähern können und nicht in anderen, gesperrten Gebieten "rumturnen". Nun hat Mariano der Zeitschrift ElTime wieder versichert, dass diese Arbeiten kurz vor der Fertigstellung stehen. Mal schauen, ob er nächste Woche dann dem Blatt ElApurón versichert, dass diese kurz vor der Fertigstellung stehen. Dann hätten wir noch Diario de avisos, Canarias 7 und wenn das nicht reicht kann er ja noch zur El País gehen...
[10:40] Bevor weiter mit dem Bau der Verbindung von La Laguna nach Las Norias begonnen werden kann, werden 4 kleinere Straßenstücke in Angriff genommen um vom Verkehr abgeschnittene "Inseln" zugänglich zu machen. Bereits am Freitag wurde an einigen Stellen mit den Arbeiten begonnen, in dieser Woche gehen diese weiter.
Südlich der Coladen betrifft es die Bereiche der LP-211 (Zentrum Todoque Richtung San Nicolás), Camino Aniceto, Alcalá, Marta.
Nördlich der Coladen in La Laguna, Arbeiten im Bereich des Camino La Aldea wo einige Häuser vom Zugang abgeschnitten wurden.
Die Arbeiten bestehen darin, den Basalt bis zur Höhe der ursprünglichen Straße auszutragen. Danach soll der Straßenbelag durch die Verwendung von Materialien, die aus dem Recycling von vulkanischem Material stammen, aufgebaut werden.
Borja Perdomo betont, dass das Cabildo neben diesen neuen Baumaßnahmen die Arbeiten an den Straßen San Isidro und La Majada abschließt, während es die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien abwartet, um nach der Öffnung der Anschlussstelle im Zentrum von La Laguna in Richtung Puerto Naos weiter zu bauen.
[14:20] Immer noch müssen die Informationen mühsam zusammen gesucht werden. Dann hat auch die IGN die Seite nicht mehr erneuert und publiziert seit Freitag 25.2. gleiche Daten. Ich hoffe auf einen "Wochenendeffekt".
Immerhin findet sich auf INVOLCAN die Guayota La Palma, eine Zusammenfassung welche auch den durchschnittlichen CO2 Wert der Station LP04 anzeigt. Dieser ist gegenüber der letzten Publikation vom 18. Februar von 2x Normwert zu 0,5x Normwert am 25. Februar zurück gegangen. Das ist ein signifikanter Rückgang und ich hoffe, dass eine gleiche Entwicklung in Puerto Naos in nächster Zeit gesehen werden kann.
Die Anzahl Erdbeben hat sich weiter reduziert. Es haben sich in den letzten drei Tagen nur noch drei Beben ereignet. Eines letzte Nacht mit mbLg 2.0 in 2 km Tiefe im Bereich unter dem Vulkan wurde sogar von einigen gespürt.
Grosse Flächen des Vulkans und der Lavaströme sind immer noch sehr heiss. Das kann mit Satellitendaten belegt werden. Eine entsprechende Karte findet man hier.
[11:15] Das Zentrum des Azorenhochs liegt deutlich südlicher wie normal weshalb die Windrichtung auf La Palma fast auf Nord gedreht hat. Das bedeutet in Puntagorda und Barlovento Nordwind und in Puerto Naos zum Beispiel Südwind. Die Grafik dazu findet man im Wetterbüchlein aus S. 50. Abb. 4.17.
Die Windstärke nimmt auf 500m Höhe von heute Mittag mit 18 kn bis um 21h auf 28 kn zu. Es wird in vielen Bereichen stürmisch und die AEMET hat deshab auch einen gelben Wetteralarm heraus gegeben. Im Norden kann es immer wieder regnen.
El Paso liegt bei Nordwind hinter den hohen Bergen und der starke Wind führt für einmal nicht zu einer Brisa. Dies ändert sich wahrscheinlich im Verlauf auf Sonntag, denn die Windrichtung scheint leicht auf NO zu drehen und dann fliesst er wieder über die Cumbre Nueva nach El Paso und Las Manchas. Windstärken über 20 kn aus NO führen ohne Inversion immer zu Brisa und morgen werden auf 1.500m bis fast 30 kn erwartet. Das stürmische Wetter wird die meisten in der nächsten Woche begleiten.
[13:30]
Vulkan-Blog Spanisch
Bereits habe ich es kommuniziert, meine Anfrage nach Mithilfe beim Übersetzen des Vulkanblogs in Spanisch damit wir das Buch auch auf Spanisch publizieren können hat ein großes Echo ausgelöst. Innerhalb kürzester Zeit konnte ich ein Team von über 20 Personen zusammenstellen mit welchen ich eng zusammen arbeite. Es ist ein riesiger Aufwand, sprechen wir doch über 370 Seiten. Der Text muss dann auch wieder korrekt formatiert werden. Die Arbeit ist altruistisch und ich werde am Schluss mit diesem Team zusammen entscheiden, an welche Organisation wir den Verkaufserlös spenden werden. Ich denke an das Rote Kreuz für Vulkangeschädigte oder die welche immer vergessen werden und enormes geleistet haben: Tierschutzorganisationen.
El Paso Zonenplan
Der Zonenplan für Neubauten von Personen die während der Eruption ihr Haus verloren haben ist in El Paso verabschiedet worden.
Meist gilt eine mindeste Grundstücksgröße von 500m².
Auch für landwirtschaftliche Schutzflächen und ländliche Gemeinschaftsflächen gilt eine Mindestgröße von 500 m² und eine maximale Höhe von einem Stockwerk. In ländlichen Gebieten, die unter Landschaftsschutz stehen, beträgt die Mindestgrundstücksgröße 1000 m² und die maximale Höhe ein Stockwerk. In allen Fällen, unabhängig von der Klassifizierung des Grundstücks, ist die maximal bebaubare Fläche die des Ersatzgebäudes.
Als allgemeine Bedingung wird ein maximaler Belegungsgrad von 30 % des Grundstücks festgelegt. Der Abstand zu den Grundstücksgrenzen beträgt 3 m und zu öffentlichen Straßen 5 m. Das zu erschließende Grundstück kann unterteilt werden.
In Los Llanos solle es ab März möglich sein, Baulizenzen zu erwerben.
Demo
Der heutige Demostrationszug der durch den Vulkan geschädigten auf die Plaza España beginnt wie bereits kommuniziert um 18 Uhr beim Colegio (Alter Standort des Gemüsemarktes, Einfahrt Los Llanos).
Auch 5 Monate nach dem Vulkanausbruch gibt es immer noch viele Betroffene die vom Staat keinen Cent gesehen haben und irgendwie überleben müssen. Man darf nicht vergessen, viele haben ihr Haus und ihre Arbeit verloren. Was passiert mit den Menschen die ein Geschäft in der immer noch evakuierten Zone haben? Viele unbeantwortete Fragen wollen die Vereinigungen der betroffenen beantwortet haben.
Container Häuser
Die ersten vorfabrizierten Häuser in Containerform sind im Hafen von Sta. Cruz angekommen. Ich bin gespannt, wie sich das dann fertig aufgebaut anschaut. Hoffentlich nicht wie ein Lager. Insgesamt sollen 85 solche Wohneinheiten entstehen.
[09:05] Heute findet zwischen 12h und 14h vor dem Cabildo de la Palma in Sta. Cruz die erste Demonstration der Bürgerbewegungen statt. Man fordert mehr Tempo und vor allem Transparenz.
In der Zwischenzeit ist das Treffen der Präsidenten der einzelnen unabhängigen Gebiete von Spanien auf La Palma die morgen stattfinden sollte infolge des Angriffs von Russland auf die Ukraine abgesagt worden. So bekommen wir also auch im äussersten Südwesten von politisch Europa auch noch erste Konsequenzen zu spüren, denn die erhoffte mediale Aufmerksamkeit ist nun weg.
Morgen findet dann die zweite Demonstration der Bürgerbewegungen in Los Llanos statt. Die Daten habe ich im Blog schon publiziert.
Das geht nun schneller als gedacht. Da im Internet bereits ein Bild publiziert wurde, muss ich die Katze aus dem Sack lassen:
Den Vulkan-Blog gibt es bald als Buch. Auf 368 Seiten mit 80 Grafiken und 90 zum Teil noch nicht veröffentlichten Farbbildern wird die ganze Vulkaneruption vom Auftreten der ersten Erdbeben am 13. September bis zum 25. Dezember, dem Tag an welchem die Eruption als beendet erklärt wird, nachgezeichnet. Zusätzlich enthält das Buch fast 50 QR-Codes die das Auffinden von weiteren Inhalten wie Filme und Links erleichtern.
Es wird als Hardcover Edition für € 34.-- in allen Buchhandlungen erhältlich sein.
Im Moment wird der Inhalt vom Verlag auf technische Korrektheit und ethisch vertretbaren Inhalt geprüft, wenn alles in Ordnung ist, sollte dieser Vorgang nicht mehr als 10 Tage in Anspruch nehmen. Ich werde hier im Blog berichten, sobald das Buch bestellt werden kann.
Eine e-Book Version wird auch heraus gegeben. Diese dauert wegen der Komplexität der Konvertierung erfahrungsgemäss meist deutlich länger. Das e-Book wird € 12,99 kosten.
Nach fast einer Woche Warten habe ich die Initiative ergriffen und beim Drittanbieter Dampf gemacht. Nun ist mein Projekt wieder auf dem richtigen Weg. Die Schwangerschaft war kurz aber heftig und die Geburt wird noch im Februar erwartet.
[14:15] Der Vizepräsident des Cabildo, Borja Perdomo, hat sich wieder zu Wort gemeldet.
Auf der Strecke der geplanten Verbindung von La Laguna nach Las Norias wurden oberflächliche Lavaröhren entdeckt. Um die Strecke abzuklären wurde eine Firma mit Georadar beauftragt. Es wird ein kleiner Weg freigemacht, damit diese Firma arbeiten kann. Es wird damit gerechnet, dass diese Arbeiten 3 - 4 Wochen dauern werden.
Die von Anfang an vorgesehene Route, sowie zwei weitere, vom Cabildo de La Palma vorgeschlagene Alternativrouten werden analysiert, für den Fall, dass die erste Option nicht weiterverfolgt werden kann. Außerdem "müssen wir berücksichtigen, dass in Todoque Temperaturen von 400ºC herrschen", so Perdomo. Diese hohen Temperaturen können die Arbeit ebenfalls beeinflussen.
Trotz dieser Herausforderungen schließt Perdomo nicht aus, dass Puerto Naos noch vor dem Sommer erreicht werden könnte. Sobald die Sicherheit für das Personal gewährleistet ist soll mit allen Mitteln und an beiden Enden gearbeitet werden.
Bei der Wiederherstellung der kleineren Verbindungsstraßen kommen die Arbeiten zügig voran. Die Straße von San Isidro wird derzeit asphaltiert, damit sie befahren werden kann. Es wird erwartet, dass sie in etwa anderthalb Wochen freigegeben werden kann.
Beim Camino de La Majada wurde ein Teil der LP-213 eröffnet und wird derzeit bis auf die ursprüngliche Höhe zurückgebaut, da es dort vereinzelte Häuser gab und es nicht möglich war, über die Colada zu fahren. Die geschätzte Zeit für die Eröffnung dieser Verbindung beträgt etwa zwei Wochen.
Der Kaltlufttropf in der Höhe ist nördlich von uns und beeinflusst das Wetter bereits deutlich. Es regnet wenn man nicht damit rechnet und klart auf, wenn es nicht klar ist. María Afonso aus Mazo hat das obenstehende Bild von einer Wasserhose geschossen. Auch das bringt die instabile Lage mit sich.
Diese Höhenkaltluft bleibt auch die nächsten Tage aktiv. Die Niederschläge scheinen aber nicht sehr hoch auszufallen da wir einmal mehr nicht am richtigen Ort zum Wettergeschehen platziert sind.
Vulkan
So leer war sie seit dem Beginn der seismischen Krise am Sonntag 12. September 2021 noch nie, die Bebenkarte der letzten drei Tage führt nur noch drei schwache Beben auf.
Aus dem Vulkan entweicht immer noch Rauch. Das sei vermehrt aber nun Wasserdampf und der Anteil an Schwefeldioxid hätte laufend abgenommen. Das RSAM Signal der Seismizität hat etwas zugenommen. Das scheint aber an der Position der Station zu liegen. Diese befindet sich zwischen Montaña Enrique und Montaña Quemada im Llano de Jable. Dort beschleunigt sich der Passat gerne und kann zu einer windbedingten Erhöhung des Signals führen.
Daten zu Gas-Messungen in Puerto Naos liegen immer noch nicht öffentlich vor. Die letzte Information über Kohlendioxid ist vom 18. Februar bei Involcan welche einen Wert der Cumbre Vieja über die letzte 7 Tage von 2x Normwert angeben.
Straßenbau
Auch hierzu keine News nur meine Beobachtung: In La Laguna wird im Zentrum gearbeitet, an der Straße in Richtung Süd immer noch nicht.
Asche
Borja Perdomo, der Vizepräsident und Consejero für Infrastruktur hat ein Video auf Youtube gestellt worin er die Arbeiten beim Wegschaffen der Asche kommentiert.
Diese wird zentral im Lavafeld der Coladas de San Juan unterhalb des Fußballfeldes von San Nicolás durch kleinere Lastwagen deponiert und dann mit größeren Lastwagen nach Fuencaliente transportiert.
[12:05] Das Besucherzentrum auf dem Roque de los Muchachos bleibt heute geschlossen. Die Straßenverhältnisse auf dem Roque sind aufgrund von Schnee und Eisbildung prekär und es wären 4 x 4 mit Ketten notwendig schreibt das Cabildo Insular.
Uns ist eine Katze zugelaufen, es kann sein, dass diese aus dem Gebiet der Lavaströme geflüchtet ist. Wenn jemand dieses Tier kennt oder vermisst, bitte e-mail an mich. (roger.frey(at)idafe.com
[13:15]
Straßenbau
Während der Weiterbau der Straße von La Laguna nach Las Norias noch immer unterbrochen ist - man wartet auf die Ergebnisse einer Studie welche in Auftrag gegeben wurde, nachdem man sehr hohe Temperaturen gemessen hat - liegen die Prioritäten im Moment bei:
- Anbindung der Isolierten Zone beim Camino San Isidro. (Fast fertig gestellt)
- Fertigstellung und Wiedereröffnung Zentrum von La Laguna Nord - West.
- Eröffnung Straße Cruz Chica nach La Laguna.
- Erschließung von verschiedenen isolierten Zonen im Süden, namentlich beim Camino Majada, später Aniseto / Marta.
Durch das gleiche Baudepartement des Cabildo, welches vom Vizepräsidenten Borja Perdomo geleitet wird, ist auch die Straße von Los Llanos nach Tazacorte neu asphaltiert worden.
Eine weitere Priorität sei die LP-2 von El Paso nach San Nicolás. Perdomo sagte, dass diese Straße durch die viel höheren Lavaströme, hohe Temperaturen und höhere Vulkanröhren eine größere Herausforderung werde.
Asche
Borja Perdomo ist auch verantwortlich für den Abtransport der Asche. Dafür wurde mit 40 Firmen und auch Autonomos Verträge abgeschlossen welche ein Auftragsvolumen von € 400.000 pro Monat haben. Bisher wurden rund 60.000 Kubikmeter abtransportiert. Wenn man bedenkt, dass auf den Straßen alleine eine geschätzte Million Kubikmeter Asche gefallen sind, sieht man welche Aufgabe noch vor uns steht.
Die Asche wird in Fuencaliente an der Küste gelagert.
Parallel dazu sind auch Studien am laufen um die Asche beim Bau einzusetzen. Erste Resultate stimmen zuversichtlich, das Material hat eine sehr raue Oberfläche und eignet sich schon deshalb als Ersatz für Sand. Eventuell könne man damit sogar Zement sparen hiess es nach ersten Ergebnissen.
Am Freitag 25. Februar findet von 18 - 20 Uhr eine Demonstration aller Bürgerbewegungen statt.
Ziel der Demonstration ist es, die Rechte der vom Vulkanausbruch Betroffenen zu verteidigen. Es wird Transparenz, die Zahlung von Beihilfen, die Entschädigung von Grundstücken und die Zuweisung von provisorischen, angemessenen Wohnungen gefordert.
Endlich haben sich die zersplitterten Organisationen zusammengefunden. Auch die alten Bürgervereinigungen sind dabei. Sie alle haben den Anlass gemeinsam organisiert.
Die Demo beginnt am Instituto Eusebio Barreto (oberhalb des neuen Kreisverkehrs von Los Llanos) um 18 Uhr. Man zieht dann zur Plaza España.
Zur gleichen Zeit findet im Museum die Zusammenkunft der Präsidenten aller autonomen Gebiete von Spanien statt. Somit ist sichergestellt, dass man auch gehört wird :-)
Der Umstand, dass der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez, Coalición Canaria (CC) aus der Kommission zur Untersuchung der Auswirkungen des Vulkanausbruchs durch die Protagonisten der Partido Popular (PP), der Sozialisten (PSOE) und Nueva Canaria (NC) ausgeladen hat zeigt, dass es notwendig ist Druck auf der Strasse zu machen. Man kann politisch denken wie man will, aber jeder Bürgermeister einer vom Vulkanausbruch betroffenen Gemeinde gehört in diese Kommissionen. Mit solchen Politspielchen beraubt man den Bürgern ihre gewählten Stimme und so geht Demokratie nicht.
[08:50]
Hier die Wetterprognose für die nächsten Tage.
Die allgemeine Lage: Ein kräftiges Azorenhoch mit einem Kerndruck bis zu 1.040 hPa hat sich genau über diesen Inseln etabliert. Es führt zu einem starken Passatwind auf den Kanaren. Morgen ist deshalb auch ein gelber Wetteralarm wegen hohen Windwerten über La Palma und Lanzarote gelegt worden.
Etwas Aktualität und Theorie
Auf der Ostseite dieses starken Hochdruckgebietes, also zwischen den Azoren und der Peninsula wird in der Höhe langsam kalte Luft in den Süden verfrachtet. Diese Höhenkaltluft wird sich am Sonntag von der anderen Luftmasse lösen (Cut-Off) und dann ein Höhentief ausbilden, in der deutschen Terminologie wird das "Kaltlufttropfen" in der spanischen DANA (depresión aislada en niveles altas) genannt. (Siehe obenstehende Grafik für Montag auf 5.500m Höhe).
Kaltlufttropfen bewirken bei den Meteorologen reihenweise Kopfschmerzen, denn es ist ein schwer vorauszusagendes Wetterphänomen. Auf deren Ostseite bewirken sie, dass die Luft aufsteigt kondensiert und es regnet, auf deren Westseite sinkt die Luft eher und es ist schön. Ist der Kaltlufttropfen klein, kann dies zu kleinräumig unterschiedlichsten Wetterphänomenen führen. Weil es dazu schwer ist, deren Zugbahn genau zu bestimmen ist eine Prognose entsprechend herausfordernd. Soviel zur Theorie, nun die Prognosen:
Heute Freitag
Der Wind weht auf Meereshöhe mit 16kn aus NO, nimmt aber mit zunehmender Höhe rasch an Intensität ab. Deshalb weht in El Paso keine Brisa. Im Tagesverlauf können aus Norden einige hohe Wolkenfelder über die Insel ziehen. Der Morgen ist recht sonnig, gegen Mittag können sich überall Quellwolken mit einer Basis auf rund 900m bilden. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist gering.
Samstag 19.2.
Bereits in der Nacht auf Samstag hat der Passat zugelegt. In El Paso weht eine harsche Brisa welche sich langsam ins Valle hinunter arbeitet und höchstwahrscheinlich das Meer erreichen wird. Das sieht man dann an den sich bildenden Schaumkronen auf dem Wasser. Die Windwerte am Mittag auf Meereshöhe 24 kn, auf 1.500 m sogar deren 30 kn. Die Inversion löst sich langsam auf. Im Nordosten wird feuchte Luft an die Insel verfrachtet und es wird dort teilweise regnen.
Sonntag, 20.2.
Das Azorenhoch bleibt bei 1.040 hPa Kerndruck. Auf 5.500m hat sich die kalte Luft bereits abgespaltet und liegt nun zwischen der Peninsula und den Kanaren. Der Wind in dieser Höhe beginnt sich nun gegen den Uhrzeigersinn zu drehen (Tief). Immer noch weht ein harscher Passat mit 30kn bis auf 1.500m, auf Höhe des Muchacho werden noch 23 kn prognostiziert. Regenwahrscheinlichkeit in den meisten Gebieten klein, nur im Nordosten ist sie deutlich höher. Inversion 1.500m, Wolkenbasis im Westen mit 1.400 m recht hoch.
Montag, 21.2.
Der Kaltlufttropfen wird nach Westen verfrachtet. Das Zentrum liegt am Mittag zwischen Madeira und den Kanaren. Die Brisa hat in der Nacht auf Montag abgenommen und der Wind weht am Montagmittag noch mit 16 kn auf Meereshöhe und mit 12 kn auf 1.500m. Die Luft ist nun infolge des Kaltlufttropfens instabil, die Inversion ist verschwunden und die Wolken können nun auch deutlich höher aufsteigen wie gewohnt. Es kann auf der ganzen Insel zeitweise ein bisschen Regen geben (ECMF), das GFS Modell lässt mich deutlich mehr Regen voraussagen. Lokal kann sich Starkregen entwickeln. Der Wind hat am Nachmittag auf der ganzen Insel deutlich abgenommen. Das ist die Stunde des Vulkans der immer noch viel Wärme produziert und ohne Wind wieder in das Wettergeschehen eingreifen kann.
Dienstag, 22.2.
Immer noch ist viel Feuchtigkeit vorhanden. Es ist überall bewölkt und kann zeitweise Regnen. Der Wind dreht wahrscheinlich nun auf Süd.
[08:45] Die Massnahmen zur Eindämmung des SARS-CoV-2 Virus werden auch auf den Kanaren langsam fallen gelassen. Dabei wird auf den großen Inseln Teneriffa und Gran Canaria langsamer vorgegangen als auf den anderen Inseln.
Ab heute gelten auf La Palma unter anderen folgende Regeln:
- Gruppengröße neu 12 Personen
- Für Restaurants draußen keine Zulassungsbeschränkungen mehr, drinnen 75 % der Betriebsbewilligung.
- Öffnungszeiten bis 4 Uhr.
Gran Canaria und Teneriffa bleiben auf Level 4, Lanzarote wird auf 2 runter gestuft und die anderen Inseln inklusive La Palma bleiben auf Level 3.
--> Das Wetter wird spannend, eine Prognose folgt....
[15:17] Die als vermisst gemeldete Person wurde heute Mittag im Strandbereich von Bajamar (Breña Alta), auf der anderen Seite der Insel, bei guter Gesundheit aufgefunden. Das meldet die Sicherheits- und Notfallabteilung des Cabildo Insular de La Palma.
Ich weiss nicht was der nimmt, aber ich empfehle etwas weniger davon...
[14:35] Der Helikopter welcher auf der Westseite herumfliegt sucht einen 28 jährigen Mann. Die Lebensgefährtin des Vermissten schlug Alarm, als sie feststellte, dass er nicht aus dem Gebiet zurückgekehrt war, in das er gestern Morgen ging. Es ist nicht bekannt, ob er Eigentümer eines vom Vulkanausbruch betroffenen Grundstücks ist. Die Suchaktion findet im Bereich zwischen Montaña La Laguna und Todoque statt. Heute Morgen hat der Helikopter auch zwei Frauen aus der Zone evakuiert die sich aufmachten um den Mann zu suchen.
[08:59]
Zuerst was positives, die Aktivität des Vulkans ist nach wie vor in allen publizierten Parametern zurückgehend. Auch die Bebenkarte zeigt kaum mehr Aktivität. Ein Beben südlich von Madeira gestern mit mbLg 5,4 hat die Seismometer auf allen kanarischen Inseln ausschlagen lassen. Hier ist es aber relativ ruhig.
Wo sind die Antworten?
Überall beklagt man sich über die miserable Kommunikationspolitik. Niemand weiss so richtig Bescheid und die welche es wissen würden sprechen nicht. Das zieht sich auf allen Ebenen durch.
Zuerst die Kommunikation der Vulkanologen. Der letzte wissenschaftliche Bericht datiert zurück zum 25.1. es scheint, dass diese nicht mehr hergestellt werden aber die Ausgasung an Kohlendioxid der Cumbre Vieja würde nicht nur mich interessieren. Geht diese nämlich progressiv zurück, dann wäre das auch ein Indiz für eine Verbesserung der Situation am Küstenstreifen um Puerto Naos. Die immer noch evakuierten Menschen aus dieser Region warten sehnlichst auf Informationen und einen Ausblick.
Dann die Projektlage. Die Zeitungen sind voll von Fragen, es werden zig Meetings mit Bürgervereinigungen vorgestellt. Gestern fand auch eines mit dem Präsidenten und den "asociaciónes de vecinos" statt. Die Liste ihrer 16 Fragen wurde publiziert. Die erste Frage war nach dem Wasser das per Ende Januar in Las Manchas versprochen wurde, aber auch bis gestern noch nicht geliefert wird. Der Präsident hat die Fragen zur Kenntnis genommen, Antworten gab es offensichtlich einmal mehr keine. Ich weiß in der Tat nicht, wie lange sich die Bürger dieses Kommunikationsgebaren noch bieten lassen. Wenn der Präsident in der größten Krise die La Palma in ihrer Geschichte erlebt ohne Konsultation mit seinen Mitarbeitern keine Antworten geben kann, aber Zeit findet sich bei jedem Anlass fotografisch in Szene zu werfen, dann soll er abtreten. Ganz einfach.
Am 25. Februar ist das Treffen aller Präsidenten der autonomen Regionen von Spanien in Los Llanos. Eine Vereinigung will am gleichen Tag auch eine Demonstration organisieren.
Auf nicht offiziellen Kanälen wurde mir mitgeteilt, dass in Las Manchas ein paar kleinere Verbindungen in Form von Schotterpisten zu von der Lava isolierten Häusern hergestellt wurden. Dann sehe ich im Moment [08:57] dass direkt südlich der Kreuzung von La Laguna von 4 Caterpillars doch zwei im Einsatz sind. Was vor der Caixa passiert kann ich nicht einsehen.
[19:40] Es passiert gerade viel aber nichts mit konkreten Ergebnissen und über Sitzungen wo keine Resultate bekannt sind möchte ich eigentlich nicht informieren. Auch nicht darüber, dass der König und die Königin auf La Palma an irgendeinem Anlass das "vorbildliche Verhalten" der Inselbewohner würdigen wollen, denn es ist auch hier nicht klar, wann und in welchem Zusammenhang das denn sei soll. Also einmal mehr, viel Luft im Ballon und noch wenig Substanz.
Dafür nimmt mein Projekt immer klarere Formen an. Oben ein erster Schnappschuss. Dies noch aus weiter Ferne, es wird sich aber in den nächsten Tagen langsam und sicher aufklaren. Bleiben Sie dran ;-)
Dafür etwas Wetter:
Das Azorenhoch ist viel zu weit im Osten als dass es uns das "normale" Winterwetter bescheren könnte. Damit zieht die Luftmasse über den afrikanischen Kontinent bevor sie zu uns kommt. Sie ist deshalb etwas wärmer und normalerweise auch etwas trockener. Das Hoch beginnt aber nun schwächer zu werden und verliert bis morgen Mittag schon einmal 2hPa an Druck. Damit nimmt auch die Windstärke auf Meereshöhe etwas ab. Gleichzeitig soll auch die Inversion auf 1.000m absinken was das Ende der harschen Brisa in El Paso bedeuten würde.
Donnerstag, 17.2.
Die Windrichtung dreht über 1.500m auf SO und damit fliesst trockenere Luft nach La Palma. Es ist fast wolkenlos, nur einzelne kleine Cumuluswolken bilden sich im Tagesverlauf, speziell in der Vulkanregion und über den Lavafeldern könnten diese beobachtet werden. Bis am Mittag soll die Inversion auf 500m abgesunken sein.
Freitag, 18.2.
Ein neues Azorenhoch bildet sich. Es ist sehr stark und hat bereits am Freitag einen Kerndruck von 1.040 hPa. Auf seiner Ostflanke schaufelt es deutlich kühlere und auch feuchtere Luftmassen nach La Palma. Höhenkaltluft schiebt sich zusätzlich über den Archipel. Im Osten und Nordosten ist es bewölkt, lokal kann es Niederschläge geben.
Samstag, 19.2.
Das starke Azorenhoch hat sich über die Azoren gelegt. Sein Kerndruck 1.042 hPa. Das führt zu starken Passatwinden von 26 kn auf Meereshöhe (kn x 2-10%=km/h=47km/h). Auch auf 1500m weht ein kräftiger Passat mit bis zu 30 kn. Auf der Südwestseite von La Palma weht bis weit in den Süden eine harsche Brisa. Im Osten kann es regnen.
Dieser starke Wind nimmt erst gegen den Montag 21.2. wieder ab.
[14:20]
Ich bin immer noch an meinem Großprojekt beschäftigt über das ich in der zweiten Februarhälfte noch informieren werde, deshalb die Informationen zusammengefasst:
Bananenplantagen
Durch den Umstand, dass die Bauern kaum mehr zu ihren Plantagen kommen trocknet die ganze Küste langsam aus. Der obenstehende Bildervergleich von Javier González Taño zeigt die eindrücklich.
Vulkan
Die Anzahl der Beben verkleinert sich laufend. Die Höhe des Konus nun 1.120 m. Das sind 11 m tiefer als an seinem Höchststand den er am 9. November 2021 erreichte.
Daten über Gasmessungen in Puerto Naos habe ich nach wie vor keine.
Hilfsgelder
Die Regierung der Kanarischen Inseln hat bereits 265,79 Millionen Euro für die vom Vulkan betroffenen Menschen zur Verfügung gestellt. Der überwiegende Teil, etwa 121,72 Millionen, wurde für Wohnungen und Häuser bereitgestellt. Bis zum 14. Februar 2022 sind 5.342 Anträge im Betroffenenregister eingegangen, von denen 4.846 bereits in Bearbeitung sind (90,70%) und 4.227 bereits abgeschlossen sind (87,2%).
Impfungen
Sanidad meldet, dass über 50% der Kinder (5-11 jährig) auf La Palma mit mindestens einer Dosis gegen das SARS-CoV-2 Virus geimpft wurden.
Messstationen
An der Küste sollen 6 Sensoren zur automatischen Messung von Gasen installiert werden. Zusätzlich noch drei Wetterstationen. Wenn ich nach Puerto Naos könnte würde ich meine innerhalb von 5 Minuten wieder in Betrieb haben... Der Präsident möchte die Daten so rasch wie möglich auf der Seite des Cabildo Publizieren, also mañana.
Aussichtspunkt
Am Cabeza de Vaca soll ein Weg hergerichtet werden über welchen man den Vulkan besichtigen kann. Es wird erwartet, dass dieser Weg gegen Ende der Woche eröffnet werden kann sagte Mariano Hernandez Zapata, unser Inselpräsident. Man will damit dem Wildwuchs etwas Einhalt gebieten. In der Tat scheren sich viele nicht mehr über die Verbotstafeln und betreten Gebiete die unter Umständen noch sehr gefährlich sein können.
[08:44]
Vulkan
Heute Morgen um 7h stank es in El Paso mal wieder stark nach Schwefelverbindungen. Das hat sich bereits wieder etwas gelegt. Derweil nehmen die Beben an Anzahl und Intensität weiter ab. Das Gasproblem in Puerto Naos und La Bombilla scheint weiter zu bestehen. Die Informationen dazu sind leider spärlich.
Deformationen gibt es auch keine, also alles immer noch zum Glück am Abklingen.
In sozialen Netzwerken werden Fotos von Personen auf den Lavafeldern geteilt. Gerade Touristen klettern offensichtlich ganz gerne auf die Lava bei der LP-2 (Sombrero). Sie werden sogar mit Bussen dorthin gebracht! Die Palmeros regen sich darüber auf, weil sie das ja nicht dürfen. Nun will das Cabildo 4 Plätze einrichten an welchen die Lava an definierten und als sicher befundenen Stellen auch besichtigt werden kann.
Covid-19
Gesten, am Tag 700 der Pandemie, ist erneut eine Person auf La Palma an den Folgen einer SARS-CoV-2 Infektion gestorben (Altersbereich 60-69). Es wurden 58 Neuinfektionen gezählt was die Anzahl der Personen in Quarantäne auf 484 anhob. Es befindet sich noch eine Person im Altersbereich von 50-59 in Spitalpflege. Der AI/7 liegt bei 494,9, das ist immer noch sehr hoch, entspricht aber dem tiefsten Wert im Jahr 2022!
Situation El Paso
Im Gegensatz zu Los Llanos wurde in El Paso noch kein einziges Haus fertiggestellt. Der Bürgermeister, Sergio Rodríguez erklärt, dass die Gemeinde noch nicht alle rechtlichen Hürden bewältigen konnte, die Arbeiten aber auf gutem Weg sind.
Der Bürgermeister erinnert daran, dass in der Gemeinde Pasense mehr als zweihundert Häuser von der Lava verschüttet wurden, darunter 156 Erstwohnungen. "Wir müssen auf 65 Häuser reagieren, mit den 23 in der Urbanisation El Pino, 36 modulare, plus weitere 9, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden (4 Häuser von Lehrern + 5 aus dem Kauf des Postgebäudes).
Ein weiteres gravierendes Problem welche sich in El Paso stellt ist der Umstand, dass in der Region Alcalá, El Paraíso die Häuser innerhalb der ersten 24 Stunden vernichtet wurden. Es bestand nicht wie anderswo die Möglichkeit sie noch beim Consorcio innerhalb der 7 Tagefrist nachversichern zu lassen. Wenn das möglich gewesen wäre würde für viele Familien die Probleme gelöst sein meinte Sergio Rodríguez. Er will das Problem in der nächsten gemischtenKommission auf den Tisch bringen.
Modulare Häuser
Die ersten der insgesamt 85 Einheiten von Häusern welche auf Basis von Schiffscontainern in einer Firma in Galizien produziert werden sind unterwegs nach La Palma und werden am 23. Februar hier auf der Insel erwartet.
Diese Containerhäuser wurden auf Anweisung des Rathauses von Los Llanos de Aridane erworben und bestehen aus zwei Containern pro Wohnung, die zu einem 60 Quadratmeter großen Modul mit drei Schlafzimmern, zwei möblierten Bädern und einer voll ausgestatteten Wohnküche zusammengefügt werden. Die Investition für den Erwerb dieser 85 modularen Häuser beträgt 5,3 Millionen Euro.
Morgen gibt es wieder mehr News, ich mag gerade nicht mehr Recherchieren. Nur soviel:
Heute sind es bereits 700 Tage seitdem wir in der Pandemie sind. Es reicht langsam! Hoffentlich und ich spreche wahrscheinlich allen aus der Seele, ist mit Omikron das Ende eingeläutet!
[09:10]
Kritik am Präsi
Die Kritik am Inselpräsidenten Mariano Zapata wächst. Er scheint Führungsschwach und auf seiner Politschiene weiter zu fahren, ohne begreifen zu wollen, dass das Programm längst hätte umgeschaltet werden sollen. So schreibt zum Beispiel auch palmerus.es kritisch:
"Mariano Hernández Zapata spricht von einem Sanierungsplan für La Palma, "der auf verantwortungsvolle und mutige Weise ein neues Entwicklungsmodell für die Insel vorgibt". Bis heute wissen wir nicht einmal, wie oder von wem der Plan ausgearbeitet wurde. Der Präsident bewahrt das Geheimnis und scheint die Lorbeeren für die enorme Leistung der Planung der nächsten 10 bis 20 Jahre der Insel ganz allein einheimsen zu wollen."
Ich hoffe sehr, dass Mariano noch auf Tempo kommt. Die Zeit ist für die ganze Insel Ultrakritisch und lässt keine Politspielchen zu.
Gase
Wissenschaftler und Techniker haben bestätigt, dass die Gaskonzentration in den Gebieten El Remo, Puerto Naos und La Bombilla immer noch gesundheitsschädlich ist und nicht abnimmt, so dass sie nicht sagen können, wie lange diese Situation anhalten wird, "es kann Tage, Wochen oder Monate dauern".
"Ich habe einen Kollegen, der seit drei Tagen Dinge in La Bombilla installiert und heute mehrere Stunden wegen einer CO2-Vergiftung im Krankenhaus verbracht hat." wurde mir gestern mitgeteilt...
Weitere Wohnungen
Am Donnerstag übergab Visocan* sieben neue Häuser an Familien, die vom Vulkanausbruch betroffen sind. Das ist Teil eines Projektes mit 46 Wohnungen in der Gemeinde Tazacorte.
Die Wohnungen verfügen über 1, 2 der 3 Schlafzimmer, mit Parkplatz und Einbauküche.
*)VISOCAN ist eine S.A., der Autonome Gemeinschaft der Kanarischen Inseln und deren Hauptzweck die Förderung des sozialen Wohnungsbaus auf dem gesamten Kanarischen Archipel ist.
Bono Bonito
Der Vulkanausbruch hat den kommerziellen Sektor der Isla Bonita schwer getroffen, so dass die Durchführung von Initiativen zu dessen Wiederherstellung ebenfalls Teil des Wiederaufbaus ist. Eine dieser Maßnahmen ist die Schaffung eines "Bono Bonito", mit dem zwei Millionen Euro in die Unternehmen fließen sollen, um die Wirtschaft zu reaktivieren.
Wie das genau funktionieren soll habe ich indessen auch nach dreimaligem Lesen des Artikels nicht begriffen. Vielleicht wird das später klarer :-)
Bußen
Die Guardia Civil teilte am Donnerstag mit, dass sie mehrere Verfahren eingeleitet hat, um Personen zu bestrafen, die sich in die Sperrzone des Vulkanausbruchs begeben haben, die aus Sicherheitsgründen eingeschränkt bleibt, weil sie weniger als 50 Meter von den Lavaströmen entfernt ist.
So wurden im Rahmen der Überwachungsdienste mehrere Bürgerinnen und Bürger identifiziert und zur Bestrafung gemeldet weil sie gegen diese Bestimmungen verstoßen haben. Die Bußen können drastisch ausfallen. So wie bei einem Guide welcher Personen auf Rechnung in gesperrte Gebiete brachte. Die Buße war 30.001 Euro!
[19:05] Wie ich bereits angekündigt habe: Ab heute entfällt in ganz Spanien die Maskenpflicht in Außenbereichen. In Innenbereichen besteht sie indessen wie gehabt weiter.
In ElTime wurde heute die Klärung auf meine Frage publiziert. Dort steht:
In La Laguna wird auch an der Wiederherstellung der Straße Cruz Chica gearbeitet. Die Arbeiten in Richtung Las Norias, wo bisher etwa 200 Meter vorgerückt werden konnte haben sich aufgrund der hohen Temperaturen verlangsamt, so dass eine Studie zur Klärung des Verlaufs der zu bauenden Straße durchgeführt werden muss. In weniger als zwei Wochen, wird das Cabildo über eine spezifische Kartierung des Gebiets verfügen, in der die möglichen Risiken im Untergrund, wie das Vorhandensein von Vulkanröhren, sowie die Topographie enthalten sein werden. Beides wichtige Aspekte, um den Verlauf der Straße genau zu bestimmen und sicherzustellen, dass es keine Gefahren für die Arbeiter und die in diesem Gebiet arbeitenden Maschinen gibt. Es besteht sonst die Gefahr, dass einer der Bagger in eine der Röhren stürzt.
[08:59] Seit einigen tagen wird nicht mehr weiter an der Straße La Laguna in Richtung Las Norias gearbeitet. Viele Baumaschinen stehen still, eine arbeitet im Moment im Zentrum von La Laguna. Das Versprechen von Mariano Zapata bis in der Karwoche (Mitte April) eine Piste nach Las Norias fertiggestellt zu haben, rückt jeden Tag der tatenlos vergeht weiter in die Ferne.
Ich habe Mariano heute in einem Tweet angeschrieben. Vielleicht kommt er aus seinem Kommunikationsvakuum heraus. Eine Wöchentliche Pressekonferenz des Inselpräsidenten mit öffentlichen Erklärungen über Pläne und den Stand der Arbeiten wäre in der größten Krise die La Palma seit Jahrhunderten erlebt nicht nur wünschenswert, nein Pflicht und ich frage mich, warum er diese einmalige politische Steilvorlage nicht entsprechend nutzt.
[08:40]
Juan Carlos I
Juan Carlos I (L-61) wird heute zwischen 9 und 11 Uhr auf der Westseite von La Palma erwartet. Damit meine ich nicht den abgetretenen und etwas in Missgunst geratenen König, sondern das nach ihm benannte 231 m lange Kriegsschiff der Wasp Klasse. Dieses Schiff wird die uns zur für die Verbindung Tazacorte - Puerto Naos zur Verfügung gestellten Transportschiffe aufnehmen. Offensichtlich geht das nicht ohne Manöver, denn man hört bereits Kampfflugzeuge im Westen der Insel.
Luftqualität
Ein Tiefdruckgebiet im Südwesten des Archipels führt zu südlichen Winden. Das merken wir heute Morgen in El Paso, es riecht wieder einmal nach Schwefel vom Vulkan der Tajogaite oder Cabeza Vaca heissen sollte aber immer noch keinen Namen hat.
Die Messstation gibt um 7h einen Wert von 30 μg/m³ SO2 für El Paso an und beim Wasserbecken Dos Pinos ist der aktuelle Wert 26 μg/m³ was als "Muy Buena" eingestuft wird. Dann stinkt es halt muy buena.
Vulkan
Die Bebenkarte zeigt es auf. Die Erde beruhigt sich langsam. Es werden immer weniger Beben registriert. Gestern waren es nur noch 5, heute bisher auch.
CO2 Werte an der Küste
In einer Verantstaltung für Anwohner wurde die Situation mit den hohen Gaswerten erläutert. Es half der Bevölkerung zwar das Problem besser zu verstehen und auch etwas Vertrauen in die Behörden aufzubauen, eine Lösung ist aber nicht in Sicht. Man weiss schlichtweg nicht wann diese hohen CO2 Werte welche täglich in La Bombilla und Puerto Naos gemessen werden verschwinden. Gestern sah ich noch ein Video in welchem Gasmessungen in einer Bananenplantage durchgeführt wurden. Das eine Messgerät welches präsentiert wurde misst CO, also Kohlenmonoxid und das war auch deutlich erhöht. Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständiger Verbrennung und weil es den Sauerstofftransport im Körper blockiert ist es auch ein Giftgas.
Das sind keine guten Aussichten für den Küstenstreifen und es wird noch dauern, bis die immer noch evakuierte Bevölkerung zurück gehen darf!
[18:40]
Schiffverbindung nach Naos
Eine Fahrt von nur 30 Minuten wird ab morgen, Mittwoch, dem 9. Februar, auf der Straße mehr als zwei Stunden dauern. Landwirte, die das Küstengebiet von Puerto Naos, El Remo und La Bombilla erreichen wollen, müssen dies auf dem Landweg tun, da die Marine nun nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Auf Alarmstufe gelb steht das Militär nicht mehr zur Verfügung. Derweil, das muss auch erwähnt werden, bezahlen wir Höchstpreise für den Sprit auf den Kanaren.
Maskenpflicht
Sie soll also definitiv erleichtert werden, die Maskenpflicht soll am kommenden Donnerstag für Aussenbereiche aufgehoben werden. Das entsprechende BOE muss morgen publiziert werden.
Covid-19
Nach den traditionell tiefen Infektionszahlen am Montag werden heute erneut 134 Neuinfektionen gezählt. Es sind damit wieder 530 Personen in Quarantäne, 5 davon in Spitalpflege. Der Trend ist aber nach wie vor abnehmend.
Transparenz
Das Cabildo de La Palma hat im Kanarischen Transparenzindex 2020 eine 10 erreicht, die höchstmögliche Punktzahl in einem Indikator, der die Qualität der der öffentlichen Institutionen des Archipels widerspiegelt.
Diese Nachricht, die heute bekannt gegeben wurde, ist vom Präsidenten des Cabildo, Mariano Zapata, natürlich positiv bewertet worden. "Es erfüllt uns mit großem Stolz, das transparenteste Cabildo der Kanarischen Inseln zu sein. Wir haben große Anstrengungen unternommen, um dies zu erreichen, indem wir unsere Computer- und Verwaltungssysteme verstärkt haben, um eine erstklassige elektronische Verwaltung zu haben", fügt er hinzu.
Nun 2020 ist schon wieder kalter Kaffee, in der Krise nach dem Vulkanausbruch könnte Mariano noch ein bisschen zulegen. Man hört kaum was öffentlich von ihm.
Starke Pinie
Der Pinienwald über dem Vulkan ist vom sauren Regen verbrannt. Die Piniennadeln reagieren offensichtlich sehr empfindlich auf die Säure aber nicht die Pinie selbst. Überall sieht man, dass die Bäume wieder am Stamm oder auch an den verbrannten Nadelbüschen selber wieder neue Triebe bilden. Der Wald wird in ein paar Monaten wieder grün sein.
Positiver Nebeneffekt der verbrannten Nadeln: Diese fallen runter auf die neue Asche und verhindern damit eine größere Staubentwicklung.
Dann ist gestern in Mazo noch ein großer Eukalyptus-Baum umgefallen und hat die Straße blockiert. Gut, dass wir nun solche Nachrichten haben.
[09:30] Auf WhatsApp habe ich Filme aus Puerto Naos erhalten in welchen man sieht, wie jemand mit einem Dräger X-am ® 5600 Handmessgerät Gasmessungen in den Straßen durchführt. Die oberste Linie des Messgerätes ist CO2 in Volumen % und die springt immer wieder auf Werte über 2 %. Das bedeutet, dass in der Luft bis zu 20.000 ppm CO2 enthält. Die maximal erlaubte Arbeitsplatzkonzentration ist 0,5% und alles über 0,3% gilt als sehr unsaubere Luft. Ab einer Konzentration von rund 8%, also 80.000 ppm, tritt der Tod innerhalb von 30 bis 60 Minuten ein.
Die gemessenen Konzentrationen sind klar gesundheitsschädlich. Das CO2 verdrängt die Luft. Wenn man nicht gleich erstickt, dann senkt es im Blut den pH Wert (Säuregrad) und vermindert die Sauerstofftransportkapazität. Schon bei 1,5% (15.000 ppm) CO2 muss man fast doppelt so schnell atmen um den Körper noch mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Dies geht meist einher mit Schwindel und Kopfschmerzen.
Beim Dräger X-am ® 5600 befindet sich das Kohlenmonoxid (CO) in der untersten Linie und dort war die Messung indessen null, also keines vorhanden.
Es gibt also keine Anzeichen, dass sich die Gassituation in Puerto Naos verbessert hat. Die Behörden kommunizieren den Umstand nicht öffentlich, leider habe ich auch schon seit Tagen keine Werte mehr zu der Ausgasung des gesamten Cumbre Viaja Komplexes gesehen welche wenigstens einen Anhaltspunkt geben würden, in welche Richtung die Entwicklung geht. Eines ist damit trotzdem klar. Nach Puerto Naos werden wir so schnell noch nicht zurück gehen können.
[9:44]
El Remo
In meiner Mitteilung gestern war ich nicht ganz klar. Der Zugang nach El Remo ist möglich, dies aber nur mit einem QR-Code Übernachten in El Remo ist nicht erlaubt. Der Küstenstreifen befindet sich nach wie vor in der Evakuationszone und wird streng kontrolliert.
Bürgervereinigungen
Die Nachbarschaftsvereinigungen von Las Manchas, La Bombilla, La Laguna, Todoque und El Remo haben in Übereinstimmung mit ihren Vorständen vereinbart, die Angelegenheiten der Opfer und Betroffenen des Vulkanausbruchs weiterhin selbst und ohne Einmischung anderer, neu gegründeten Vereinigungen zu regeln.
Unter "Einmischung anderer" werden die verschiedenen, wie Pilze aus dem Boden geschossenen Verbände gemeint. Sie haben meist einen Vorsteher der sich selbst profilieren will und so unterschiedliche Meinungen, dass keine klare und einheitliche Strategie möglich ist. In der Tat erreichen mich alle paar Tage Aufforderungen zum Demonstrieren, was letztendlich dahin mündet, dass ein paar wenige Menschen zusammen kommen die die Politik nicht im geringsten Ernst nehmen muss. So wie gestern, als nach großer Ankündigung etwa 20 Personen auf der Plaza España in Los Llanos mit Plakaten zusammen trafen und sich ob der Einsamkeit sichtlich unwohl fühlten. Die gehen dann auch kein zweites Mal hin...
Das Thema der Aufsplittung wird uns noch weiter begleiten. Wenn die Bürger es nicht fertig bringen mit einigermaßen einheitlicher Stimme zu sprechen, dann wird die Politik dieses Vakuum nutzen und es so machen wie es eben am besten in ihr Netzwerk passt. Eine einmalige Chance würde damit aber verpasst.
Vulkan
Alles wird ruhiger. Auch die stärkeren Schwingungen welche vor einer Woche noch auf unserer Schwesterinsel El Hierro registriert wurden sind weg. Der Vulkan gast weiterhin aus, hauptsächlich aus dem Ost-Schlot. Die letzte wissenschaftliche Information ist vom 25. Januar. Seitdem wurde nichts publiziert. Der Vulkan wird aber weiterhin sehr genau überwacht und es werden immense Datenmengen gesammelt, die in den nächsten Jahren sicher in unzähligen Publikationen münden werden, gut so.
Die Bebenkarte wird zum Glück auch immer dünner. Die Erde beruhigt sich zunehmend in allen Tiefen und das ist gut so.
Der Vulkan, den ich immer noch Tajogaite sage bis er einen definitiven Namen hat, gast immer noch aus, etwas weniger so scheint es zumindest. Der Küstenstreifen um Puerto Naos ist immer noch evakuiert, der Zugang nur nach El Remo möglich. In Puerto Naos werden immer noch viel zu hohe CO2 Werte gemessen.
Das Datum wurde verwechselt. Am Dienstag soll der Entscheid fallen, dann wird am Mittwoch das BOE redigiert und publiziert und am Donnerstag 10. Februar soll dann die Maskenpflicht für draussen fallen.
[09:55] Das Tragen einer Gesichtsmaske im Freien ist ab nächsten Dienstag, 8. Februar in Spanien nicht mehr obligatorisch. Es bleibt also nur noch das Obligatorium in Innenräumen wie Restaurants und Einkaufsläden etc.
[18:40]
Covid-19
La Palma wird auf Level 3 herunter gestuft, dies aufgrund der guten Entwicklung und der freien Plätze auf der Intensivstation. Der AI/7 ist heute aber immer noch bei 744,1. Heute wurden 87 Neuinfektionen gemeldet. Was vor einem halben Jahr noch einen Schock bewirkt hätte wird zur Kenntnis genommen.
Der Regierungsrat der Kanarischen Inseln hat heute Donnerstag beschlossen, die obligatorische Vorlage des "Covid-Zertifikats" in Freizeit- und Gastronomiebetrieben sowie bei bestimmten Aktivitäten aufzuheben und den Obersten Gerichtshof der Kanarischen Inseln (TSJC) zu ersuchen, die freiwillige Verwendung des Zertifikats auszuweiten, so dass die Betriebe, die dies tun, mehr Kapazitäten und Öffnungszeiten erhalten können.
Rest. Dioni
Das Grillrestaurant Dioni beim Gesundheitszentrum in Los Llanos welches seit vielen Jahren von Carmen und Dionisio sowie ihren beiden erwachsenen Kindern geführt wird schloss am letzten Montag die Tore für immer. Der Vater wird pensioniert und die Familie will das zum Anlass nehmen, einen neuen Weg begehen. Ein Betrieb mehr welcher der Pandemie und dem Vulkanausbruch zum Opfer gefallen ist.
Weitere Häuser übergeben
Das Cabildo hat weiteren 16 Familien die Schlüssel für ein neues Haus übergeben.
Diese Häuser sind die ersten 16 von 29, die vor einigen Wochen in der Gegend von Montaña Tenisca erworben wurden.
Konferenz der Präsidenten
Die Konferenz aller Präsidenten der 17 autonomen Regionen von Spanien wird Ende Februar auf La Palma durchgeführt.
[12:55h] Am 31. Januar fand eine Informationsveranstaltung mit dem Präsidenten Zapata und verschiedenen Vereinen statt. Nun habe ich eine Zusammenfassung erhalten.
Trinkwasser Las Manchas / Puerto Naos
Das Wasser im südlichen Gebiet könnte bereits (podría tener ya) die Genehmigung der Gesundheitsbehörde haben, um die Haushalte zu versorgen wurde gesagt.
Bei der Meldung ist durch die Verwendung des Konjunktiv nicht klar ob sie nun da ist oder nicht. Aber in einer anderen Mitteilung wurde gesagt, dass das Wasser innerhalb einer Woche verfügbar sei.
Straßenbau
Eine erste Verbindung von La Laguna nach Las Norias wird als Notstrasse, also Piste gebaut welche in der Karwoche, also Mitte April fertig gestellt werden könnte.
Die zweite Straße ist die Küstenstrasse von Tazacorte nach Puerto Naos, die Fertigstellung dieser Verbindung dauert ein Jahr. Es wird damit gerechnet, dass auch Sprengungen durchgeführt werden müssen.
Industriezone
Die Industriezone in Los Llanos (Las Rosas) wird um 21.000 m2 für betroffene Betriebe ausgeweitet. Das errichten einer provisorischen Industriezone im Gebiet Las Norias ist im Gespräch.
Unterstützung
Das Cabildo beantragte in der gemeinsamen Kommission eine Erhöhung von 30 Mio Euro zusätzlich zu den 60 Mio Euro für den Verlust von Häusern.
Punto Limpio
Der Bau einer Abfall- und Sortieranlage in der Industriezone von El Paso ist im Gange.
Studie Schutzgebiete
Es wird die Studie der Vulkanologen abgewartet, um zu wissen, welches Gebiet geschützt werden soll. Diese Studie muss schnell erarbeitet werden.
[09:35]
Alarmstufe GELB
Nun sind wir also auf gelb herunter gestuft. Das ist ein Zeichen zurück zur Normalität bringt uns aber auch Probleme. Nun ist also die Inselregierung von La Palma wieder zuständig. Das heisst aber nicht nur in der Befehlsgewalt, das bedeutet auch mit den eigenen Ressourcen. Und hier liegt das Problem. Das Cabildo verfügt über Zuwenig Personal um die gesamten anstehenden Aufgaben zu stemmen. Dazu kommt, dass bei Alarmstufe gelb auch die UME, die Unidad Militar de Emergencía auch nicht mehr zur Verfügung steht. Das bedeutet auch, dass nun das Schiff welches Personen von Tazacorte nach Puerto Naos befördert in ein paar Tagen abgezogen wird. Das möchte man natürlich nicht und versucht nun Lösungen zu finden, dass das Militär länger da bleibt.
Das Cabildo hat auch einen kostenlosen Kurs für den Baggerfahrerschein ausgeschrieben.
Die gelbe Alarmstufe wird uns noch lange begleiten. Damit die Arbeiten unter Notstandsgesetz durchgeführt werden können muss der PEVOLCA in Kraft sein und das geht nur auf dieser Stufe. Das ermöglicht zum Beispiel auch die Vergabe von Aufträgen ohne Europäische Ausschreibung, was im Moment dringend ist, denn wir haben keine Zeit, was aber natürlich auch die Vetternwirtschaft fördert. Da müssen wir aber durch.
Drei Säulenplan
Der Inselpräsident hat gestern vor einem kleinen Publikum - ich habe keine 15 Personen gezählt - den Plan zum Wiederaufbau vorgestellt. Der Plan hat der Säulen:
1). Hilfe der Direktbetroffenen
2). Wiederaufbau
3). Wirtschaftlicher und sozialer Aufschwung
Dazu präsentierte er eine ganze Liste von Massnahmen ohne aber wirklich konkret zu werden und wenn ich "man muss..." höre und nicht "Pedro wird.." dann werde ich immer skeptisch.
Wetter
La Palma befindet sich am nördlichen Rand einer "Pluma Tropical" einer großen Zone mit einer instabilen Luftmasse die sich langsam anhebt und sich durch ein manchmal mehrere tausend Kilometer langes Wolkenband bemerkbar macht. Zusätzlich befindet sich im Westen ein nicht sehr gut organisiertes Tiefdruckgebiet.
Ab heute Mittag nimmt die Bewölkung in der Höhe zu. Im unteren Bereich der Insel wird es kaum Wolken geben, da befindet sich noch sehr trockene Luft. Die Feuchtigkeit sinkt im Tagesverlauf und in der Nacht auf Mittwoch immer tiefer und am Mittwochmorgen soll es aus honen Wolken regnen. Isolierte Gewitter sind möglich. In der Höhe weht ein starker Südwind.
[14:20] Heute Nachmittag um 13:52 ist die De Havilland Canada DHC-6-300 Twin Otter das Wasserflugzeug im Hafen von La Palma von Sta. Cruz de Teneriffa kommend gelandet. Der Flug dauerte 44 Minuten. Wie bereits berichtet sollen damit Verbindungen von Teneriffa nach La Palma und Gran Canaria aufgenommen werden.
Die Maschine kann auf Flightradar24 unter der Kennung OY-NSA gefunden werden.
[10:55h] Guten Morgen liebe Leser. Ich versinke gerade in einem großen Projekt über welches ich zu einem späteren Zeitpunkt noch berichten werde und habe gestern einfach nichts wirklich interessantes gefunden um zu berichten.
Wetter
Heute beschäftigt uns das Wetter ein bisschen. Die Nächte sind kalt (im Llano de las Cuevas 4,8°C), auf dem Muchacho liegt Schnee, Calima bringt uns in Atemnot und der Vulkan produziert seine tägliche Thermikwolke. So könnte man es zusammen fassen und das sieht man auch alles in einem Bild von Moisés Candelario das auf ElTime zu finden ist.
Der Calima wird auch während der ganzen Woche nicht verschwinden. Die Woche wird aber wettermässig noch interessanter. Am Mittwoch bildet sich über uns ein Trog von Kaltluft. Die Kanaren kommen auf dessen zyklonalen Seite (Ost) zu stehen wo sich die Luftmassen anheben die Feuchtigkeit hoch getragen wird und kondensiert. Das kann zu lokalen auch heftigen Regenfällen führen. Leider zeigt die Prognose, dass die Windrichtung dabei schnell von Süd auf SO dreht was einmal mehr die Regenwahrscheinlichkeit für die Westseite vermindert.
Bitte kompliziert
"Twomey", der atmosphärische Effekt, der die Wolke verursacht, die über dem Vulkan lebt",
so titelte ElTime und zitierte den Vulkanologen Stavros Meletlidis vom IGN.
Der Twomey Effekt ist nicht wie dargestellt für die Wolkenbildung über dem Vulkan und den Lavafeldern verantwortlich, dafür sind schlicht und einfach die Thermik und die Luftfeuchtigkeit verantwortlich. Thermik bildet sich über den warmen oder sogar heißen Oberflächen. Es erwärmt sich die Luft und diese steigt dann auf kühlt sich dabei wieder ab und wenn sie genug Feuchtigkeit in sich hat, kondensiert diese und es bildet sich eine Wolke.
Der Twomey Effekt welcher sich durch das immer noch ausgasende SO2 bildet, verursacht lediglich, dass die Wolke weißer und brillanter erscheint.
Vulkan Alarmstufe gelb
Ab heute sollte eigentlich die Alarmstufe auf gelb zurückgestuft werden was heißt, dass die Verantwortung nun wieder in den Händen des Cabildo de La Palma ist. Darüber finde ich in der Presse im Moment nichts.
Open Streetmap
Die freiwilligen Mitarbeiter von OpenStreetMap sind sehr fleißig und haben bereits die Straßenstücke die über die Lava in La Laguna freigelegt wurden eingetragen. Die Arbeiten in Las Norias fehlen noch aber da gibt es wahrscheinlich noch keine Dronenbilder.
[11:50] Das Cabildo de La Palma hat mitgeteilt, dass die Straße LP-4 nach Roque de Los Muchachos vollständig für den Verkehr freigegeben worden ist. So sind sowohl die Zufahrten über Santa Cruz de La Palma als auch über Garafía vollständig geöffnet.
[09:15h]
Forderung für Gesetzesänderung
Die Kommission der Kanarischen Föderation der Gemeinden (Fecam) hat das Gesetzesdekret 1/2022 zur Verabschiedung dringender städtebaulicher und wirtschaftlicher Maßnahmen für den Bau oder Wiederaufbau Häusern und Wohnungen, die vom Vulkanausbruch auf La Palma betroffen sind, analysiert und seine Ausweitung auf die gesamte Insel beantragt.
Im Moment beschränkt das Dekret die Möglichkeit des Wiederaufbaus auf die Gemeinden El Paso, Los Llanos und Tazacorte und hat weitere Einschränkungen. So wurden Personen Anträge verweigert welche in Los Llanos ein Haus verloren hatten und dieses in El Paso wieder aufbauen wollten. Solcher Kleinkram ist der Situation absolut unwürdig. Gut, dass sich nun eine größere Organisation einbringt.
Impftermine
Sanidad gibt bekannt, dass die Möglichkeiten für Impfung und Booster erweitert werden. Der Zeitplan für Sta. Cruz (Pabellón Roberto Rodríguez Estrello) und Argual (Casa de la Cultura) wurde erweitert und ist wie folgt:
Mo, Di, Fr = 08:00 - 14:30
Mi, Do = 13:30 - 19:30
Es geht terminlos mit Wartezeiten oder sie können einen Termin über die SCS-App miCitaPrevia oder unter den Telefonnummern 012, 928423516, 922 470 012 oder 928 301 vereinbaren.
Junge Personen von 18 - 39 Jahren werden gebeten sich über die App anzumelden.
Roque de Los Muchachos
Aufgrund der Straßensituation mit Schnee und des erwarteten hohen Besucherandrangs am Wochenende wird die Zufahrt auf den Roque nicht bis zur Residencia möglich sein. Das Cabildo informiert, dass die LP-04 ab Los Andenes gesperrt ist. Über Hoyo Grande (Garafia) ist die Zufahrt nur bis zur Residencia möglich.
Unterstützung für Betroffene
Wenn Sie vom Vulkanausbruch betroffen sind und am 31. Januar noch nicht die Hilfe des Cabildo erhalten haben, dann senden Sie eine E-Mail an donacionesvolcanlapalma@cablapalma.es
und fügen Ihren Vor- und Nachnamen, Ihre Ausweisnummer (N.I.E. / DNI) und Ihre Kontakttelefonnummer bei.
Bitte beachten Sie, dass Sie im Registro Único eingetragen sein müssen.
Straßenbau
Der Straßenbauminister der Kanaren, Sebastián Franquis erwähnte die Situation von La Palma gestern wieder in einer Pressekonferenz:
"Wir sind uns bewusst, dass wir nie zur Normalität zurückkehren werden, wenn die Mobilität auf La Palma nicht wiederhergestellt wird", wo die Naturkatastrophe das Straßennetz so stark beeinträchtigt hat, dass "Fahrten, die früher fünfzehn Minuten dauerten, jetzt anderthalb oder zwei Stunden dauern", erklärte Franquis.
Um die Verwirrung über die Prioritäten wieder herzustellen sagte er auch: "Insbesondere ist es wichtig, die LP-2, die Hauptstraße der Insel, wiederherzustellen.
Offensichtlich sind sich Mariano Zapato, unser Präsident und Sebastián Francuis nicht ganz einig. Im Interesse der Insel wäre es wichtig, dass die zwei an einem Strang ziehen, denn auf dem Geldbeutel sitzt Francuis.
Wie überall, auch hier braucht es Geduld. Über das was genau passiert werden wir ja nur über die Presse indirekt informiert und wie beim Ausbruch braucht es offensichtlich Dronenflüge um uns Klarheit zu verschaffen. Die nächsten Wochen bringen uns diese sicher etwas näher.
[10:30]
Als erstes Dankeschön für die vielen Zusendungen von treuen Lesern, auch solchen die erst posteruptiv zum Blog gestoßen sind :-) Es gibt ja weiterhin viel zu berichten von der Isla Bonita und ich bleibe, wie bereits versichert, am Ball.
Oben habe ich wieder einmal eine Bebenkarte publiziert. Ich werde auch ab und zu gefragt, warum diese Beben sich nun plötzlich ganz anders verteilen. Ich bin kein Vulkanologe und möchte auch nicht zum Youtube Experten mutieren. Mir fehlen dazu die Ausbildung und der Zugang zu mehr Daten.
Nur meine Gedanken Dazu: Wir sollten in den Überlegungen einbeziehen, dass alle Beben die in der obenstehenden Karte eingetragen sind so schwach sind, dass sie während der Eruption durch den hohen Tremor der aufsteigenden Magma schlichtweg nicht gemessen werden konnten, denn das stärkste Beben in der Karte von heute ist nur ein mbLg 2,0. Wäre der Tremor noch da, dann wäre die Karte schlichtweg leer.
Beben entstehen, wenn die Magma Steine aufbricht, das sahen wir, als die Eruption noch im vollen Gange war, sie entstehen auch, wenn zum Beispiel durch das enorme Gewicht* der neuen Coladen alte Lavaröhren einbrechen, letztere Ereignisse wären dann eher oberflächlich und im Bereich der neuen Lavaflüsse zu suchen.
Gesamt zeigen sich weder Tremor noch Deformationen, es ist alles weiterhin am Abklingen.
*) Bei einer Lavahöhe von nur 10m ist das Gewicht welches auf dem vorherigen Boden lastet bereits über 20 t/m^2, bei der Montaña Rajada wurden 70 m Höhe gemessen, also über 140 t/m^2. (Reiner Basalt hat ein spezifisches Gewicht von 2,96 t/m^3, ich habe mit 2,0 gerechnet.)
[09:35]
Straßenbau
Hat man auf das heruntersetzen des Alarms auf Gelb gewartet, bei welchem am kommenden Montag die Kompetenz wieder zum Cabildo delegiert wird? Auf jeden Fall wird nun mit dem Bau der LP-213 als erste Priorität angefangen, nicht mit der vom Kanarischen Minister als wichtigste Verbindung deklarierten LP-02.
Dies LP-213 ist knapp einen Kilometer länger, hat aber den Vorteil, dass man mit dieser Strecke gleich isolierte Zonen mit anbinden kann. Vielleicht war das die Überlegung für den Entscheid. Wir wissen es nicht, denn es werden nur Entscheide, keine Überlegungen dazu kommuniziert.
Aber immerhin, man arbeitet nun an beiden Enden. Wenn während dem Vordringen keine wesentlichen Probleme entstehen und der Rhythmus wie in La Laguna weitergeführt wird, dann könnten sich die Maschinen Mitte März im Bereich des alten Dorfkerns von Todoque treffen. Aber Probleme werden fast sicher auftauchen, speziell bei den Lavaröhren wo genaue Untersuchungen gemacht werden müssen. Auch die immer noch herrschenden hohen Temperaturen werden eine weitere Herausforderung darstellen.
Consorcio
Das Konsortium der Versicherer hat bis anhin Auszahlungen im Gesamtwert von 104 Millionen Euro geleistet. Es wurden 750 Häuser, 102 Geschäfte und 106 Autos kompensiert.
Friedhof Las Manchas
Die Planung für die Rekonstruktion des Friedhofs in Las Manchas laufen. Als erstes wurden bereits die Gräber welche durch die Erdbeben Schäden erlitten haben wieder versiegelt. Zusammen mit den Angehörigen wird die Rekonstruktion und wo nötig Umsiedlung der Verstorbenen diskutiert.
[10:07h] Wie erwartet: es ist eingetreten. Der Blog welcher während den Spitzenzeiten von 4200 Personen gelesen wurde (21. Oktober 21), ist wieder bei den etwa 130 treuen "präeruptiven" Lesern angelangt. Ich bleibe trotzdem dran, es gibt noch sehr viel zu berichten!
[09:40h]
Straßenbau
Das Cabildo informiert über die Aufnahme von Arbeiten um den Camino Majada wieder zugänglich zu machen.
Die als Notfall deklarierten und von Pevolca genehmigten Arbeiten umfassen zunächst Arbeiten an der Straße LP-213 auf der Höhe von Las Norias auf einer Länge von etwa 150 Metern über den Lavastrom bis zur Kreuzung mit der Straße La Majada.
In einer Sitzung mit dem Präsidenten der Kanaren, Torres, wurde die Notwendigkeit des Baus der Küstenstraße noch einmal vorgebracht. Diese Straße ist offensichtlich nicht in den Notfallplan aufgenommen worden, müsste aber in diesem sein, damit die Gelder dafür fließen und die Arbeiten ohne erweiterte Ausschreibung angegangen werden können. Es besteht ein Vorprojekt.
Der Bau der LP-2 wurde mehrmals als Priorität erwähnt. Dieses Streckenstück als erstes zu bauen unterstütze ich auch, es ist der kürzeste Weg (2 km) und es bestehen im Norden und im Süden bereits gut ausgebaute Anschlussstraßen. Bei der Küstenstraße ist das nicht der Fall was deren Inbetriebnahme verzögern würde.
Endesa
Die Kosten zum Wiederaufbau des Stromnetzes betragen um die 10 Mio Euro. Der Vulkan zerstörte 136,5 Kilometer Stromleitungen, 1.668 Mittel- und Niederspannungsmasten, 25 Aufteilungszentren und ein Verteilerzentrum. Durch die Eruption verlor La Palma auch den doppelten Stromring, der den Norden und den Süden der Insel verband. Der Wiederaufbau des Stromnetzen kann erst begonnen werden, wenn über das zukünftige Straßennetz entschieden wurde. Die Leitungen werden dann parallel zu diesen geführt.
[09:10h] Am 25. Januar hat der wissenschaftliche Rat vorgeschlagen die Alarmstufe von rot auf gelb zu senken. Dies wurde gestern an einer Sitzung der PEVOLCA* Verantwortlichen angenommen. Damit geht die Verantwortung der Durchführung der Massnahmen von Stufe Autonome Region wieder auf die Inselregierung zurück. Was das noch für weitere Implikationen hat mochte ich im 342 Seiten starken Plan nicht nachlesen.
Eines ist gewiss, es ist ein weiterer Schritt in Richtung Normalität aber es dauert noch, denn:
An vielen Stellen, an welchen mit der Lava gearbeitet wurde, hat man noch Temperaturen zwischen 300°C und 500°C gemessen. Die CO2 Ausgasung des gesamten Cumbre Vieja Komplexes geht laufend zurück. Es wurde nun ein Wert von 4,7 x Normwert angegeben. Die letzte Information gaben die Wissenschaftler am 25. Dezember mit 7,5 x Normwert. Das ist zwar ein Rückgang, aber innerhalb eines Monats "nur" minus 2,8 x Norm würde bei gleichem Rhythmus noch 7 Wochen bedeuten bis Normwerte erreicht werden. Aber Achtung, das ist wieder so eine oberflächliche Rechnerei von mir um sich im Zahlenmeer etwas zurecht zu finden, mit zwei einzelnen Datenpunkten kann man aber keine Statistik machen.
Für Puerto Naos und La Bombilla werden immer noch viel zu hohe CO2 Werte ermittelt, nur nach El Remo wird der Zugang mit QR Code gewährt.
Die Maritime Schutzzone wurde noch einmal definiert. Es besteht ein Sicherheitsabstand um die Lavadeltas herum, da es noch nicht kartierte Tiefenänderungen gibt, der mindestens 250 Meter von den Fronten der Lavadeltas und 500 Meter von der Küstenlinie zwischen Lavadelta 4 und südlich von Lavadelta 1-2 betragen sollte (Siehe Grafik).
*(PEVOCA = Plan Especial de Protección Civil y Atención de Emergencías oor riesgo Volcanico en la Comunidad Autonóma de
[11:50h] Aufgrund von Schneefall und Eis auf den Straßen zum Roque de Los Muchachos teilt das Cabildo de La Palma mit, dass beide Zugangsstraßen im Moment gesperrt sind.
[16:55h]
Vulkan
Heute vor einem Monat wurde die Vulkaneruption offiziell als beendet erklärt. Der Vulkan selber hat am 13. Dezember um ca. 22h seine Aktivität plötzlich eingestellt. Seitdem raucht es immer noch aus den Schloten in welchen knapp unter der Oberfläche immer noch Temperaturen um die 800°C gemessen werden. Der Prozess des Auskühlens wird viele Monate in Anspruch nehmen. Der Vulkan ist aber sonst ruhig, die Seismizität schwach.
Wiederaufbau
Die Aufgabe des Wegräumens der Asche ist riesig und einige andere Gemeinden springen nun ein und helfen mit ihren Gerätschaften.
Die Gemeinde El Paso ist einmal mehr führend in der Krise. Damit die Bürger im Gemeindeteil Las Manchas der zu El Paso gehört nicht Stundenlang nach El Paso fahren müssen haben sie im Camineros Haus bei der Tankstelle eine Aussenstelle eingerichtet. Diese ist am Dienstag und Donnerstag von 9 - 13h bedient.
Covid-19
Heute wurde mit 294 Neuinfektionen wieder ein Anstieg verzeichnet aber diese Peaks sahen wir schon öfter. Eher tiefe Werte über das Wochenende und höhere am Wochenanfang. Der Trend ist immer noch nach unten. Der AI/7 heute 1.633. Es sind leider weitere 2 Personen verstorben und noch 15 Personen auf La Palma in Spitalpflege. Auf den gesamten Kanaren befinden sich 1.027 Personen wegen einer SARS-CoV-2 Infektion in Spitalpflege.
Personen von 18 - 39 Jahren können sich nun auch Boostern lassen. Dies auch ohne Voranmeldung in Sta. Cruz an Wochentagen von 8 - 15h.
Betrug
10% der Anträge auf Unterstützung von Opfern des Vulkanausbruchs enthalten falsche Angaben. Die Gemeinden müssen besonders genau hinschauen um nicht Betrügern auf den Leim zu kriechen.
[18:50h]
Vulkan
Die Deformationsdaten werden in der Tat nicht mehr publiziert. Langsam verschwinden die Informationen. Auch werden kaum wissenschaftliche Mitteilungen gemacht. Das internationale Interesse am Vulkan schwindet, hier auf La Palma aber noch nicht.
Heute hat die Bestie wieder deutlich mehr SO2 ausgegast. Mit SW Wind ist diese Wolke einmal mehr in Richtung Montaña Quemada / Refugio El Pilar verfrachtet worden und solange das so weiter geht, wird dieses wichtige Wandergebiet nicht freigegeben werden.
Wie es um das Küstengebiet steht, ist auch nicht klar. Auch hier fehlen Informationen. Das einzige was bleibt ist immer wieder einen Antrag zu stellen der dann höchstwahrscheinlich abgelehnt wird.
Straßenbau
Die 200m der Straße San Isidro konnten immerhin schon durchgängig geöffnet werden. Es handelt sich hier um ein wichtiges kurzes Straßenstück welches den Zugang zu isolierten Häusern und Plantagen ermöglicht. Über diesen Zugang werden auch weitere Zugänge zu isolierten Häusern und Plantagen ermöglicht.
Covid-19
Die Infektionszahlen sind seitdem wir am 19. Januar mit 450 Neuinfektionen die Spitze erreicht haben rückläufig. Heute kamen nur 9 Neuinfektionen dazu. Ob es sich bei dieser tiefen Zahl um einen Wochenend-Effekt handelt werden die nächsten Tage zeigen. Die Tendenz ist aber klar rückläufig und wenn es so weiter geht sind wir per Mitte Februar wieder im grünen Bereich des AI/7, also unter 50. Heute steht dieser Index noch auf 1.408.
[15:22h]
Puerto Naos
Der Küstenstreifen ist immer noch nicht zugänglich. Obschon ich im Netz immer wieder Videos aus Puerto Naos sehe, werden meine Anträge laufend abgewiesen. Man kommt offensichtlich nur nach Puerto Naos um offizielle zum Gasmessen zu begleiten.
Die CO2 Werte scheinen immer noch sehr hoch zu sein, weshalb nun ein Messnetz installiert wurde. Die Daten sind aber leider nicht öffentlich zugänglich. Das CO2 sei vulkanischen Ursprungs, mehr Informationen gibt es nicht.
Omikron
Ausser El Hierro haben alle Inseln den Peak wahrscheinlich um den 15 Januar überschritten. Auch auf La Palma ist die Inzidenz deutlich am Absinken und liegt heute im AI/7 bei 1.424. Trotzdem mussten wir heute ein erneutes Todesopfer beklagen. 15 Personen befinden sich noch in Spitalpflege, 1,599 in Quarantäne.
Die Zertifikatspflicht wird nun an vielen Orten umgesetzt. Gestern war ich in Los Llanos in einem Restaurant. Es wurden einige Personen ohne Zertifikat abgewiesen.
Falls Sie über ein Zertifikat des Gobierno de Canarias verfügen, dieses aber daheim vergessen haben, können Sie das auch online herunterladen. Voraussetzung Sie haben das Telefon mit der beim Gesundheitsamt registrierten Nummer und die NIE dabei.
Straßenbau
Immer noch erreichen die Bürger verwirrliche Aussagen. Am Dienstag hiess es die LP-02 hätte Priorität, am Freitag sagte der Präsi und die Bürgermeisterin von Los Llanos, dass die Straße von La Laguna nach Las Norias in Angriff genommen werden würde. Es wurden an beiden Verbindungen Baumaschinen im Einsatz gesehen.
Es erreichen uns aber auch Bilder von Straßenbauarbeiten auf welchen das Innere von Basaltsteinen noch rotglühend ist. Es gibt noch einige Herausforderungen zu meistern.
Vulkan
Immer weniger Daten werden zur Verfügung gestellt, die Deformationskarten werden seit zwei Tagen nicht mehr nachgeführt.
Immer noch bebt die Erde leicht im Bereich der oberen Magmakammer. Tremor ist keiner vorhanden. Der Vulkan raucht immer noch zeitweise stark und diese Ausgasungen welche durch das Verhärten der Magma im Kanal verursacht werden begleiten uns wahrscheinlich noch lange.
[13:58h] Das oberste Gericht der Kanaren hat dem Antrag der Gesundheitsbehörden statt gegeben und die Verwendung des Covid Zertifikates bis zum 24. Februar verlängert.
Diese Vorschrift betrifft Inseln mit Alarmstufe 3 und 4, also auch La Palma. Die entsprechenden Vorschriften haben sich nicht geändert. Es müssen immer noch alle Restaurants welche in der Betriebsbewilligung 30 oder mehr Plätze aufweisen das Zertifikat prüfen. La Palma befindet sich ab heute auf Stufe 4. Die Restaurants müssen deshalb das Angebot der Betriebsbewilligung in Innenräumen auf nur noch 25% reduzieren. In Aussenbereichen gelten 33%.
Die genauen Vorschriften können hier nachgelesen werden (Spanisch).
El Hierro wird aufgrund der schlechten Entwicklung morgen auf Stufe 3 angehoben. Die Einzige Insel welche diese Zertifikatspflicht nicht anwenden muss ist La Gomera welche auf Stufe 2 ist.
[11:50h] Ab kommenden Herbst will die Firma Surcar mit Wasserflugzeugen Sta. Cruz de Teneriffa mit La Palma und Gran Canaria verbinden. Diese Flugzeuge welche in geringer Höhe über das Wasser fliegen und sich damit den Bodeneffekt zunutze machen sollen die Transportsicherheit auch bei schwierigen Wetterbedingungen an welchen die normale Luftfahrt nicht mehr landen kann sicherstellen.
"Der Wasserflugzeugverkehr ist ein Instrument zur Verbesserung der Konnektivität, des sozialen Zusammenhalts und der Inselentwicklung, wie Städte wie Kopenhagen, Vancouver und Seattle zeigen, wo Wasserflugzeuge seit mehr als 30 Jahren wichtige Akteure im regionalen Verkehrssystem sind", erklärte Surcar Airlines in einer Erklärung vom Donnerstag.
Am 31. Januar wird Surcar seinen ersten Einführungsflug zwischen den Häfen von Santa Cruz de Tenerife und La Palma durchführen, um damit "die Realisierbarkeit eines kanarischen Projekts zu demonstrieren, welches das Verkehrssystem zwischen den Inseln revolutionieren soll".
[10:10h] Dass mit 1,5 Millionen Euros in La Bombilla eine Anlegestelle für Schiffe gebaut werden soll, die über ein 40 Meter langes und sechs Meter breites Dock verfügt, sowie über eine Rampe mit denselben Abmessungen, um das Be- und Entladen von Fahrzeugen wie z. B. Lastkraftwagen zu erleichtern, erzeugt bei vielen hier eher Kopfschütteln und auch Unsicherheit. Denkt die Regierung es würde mit dem Neubau der LP-2 solange dauern, dass diese Schiffsverbindung wirklich was bringt? Und welche Fähre soll dann Personen und Autos von Tazacorte nach La Bombilla transportieren? Es scheint irgendwie als ob Schienen gebaut würden aber kein Zug dafür vorhanden ist.
[09:30h] Das Notfallgesetz wurde gestern veranbschiedet. In den betroffenen Gemeinden El Paso, Los Llanos und Tazacorte kann der Wiederaufbau auf jedem Grundstück erfolgen, das als städtisches Land (suelo urbano) , ländliches Siedlungsland (suelo rústico de asentamiento), ländliches Gemeindeland (suelo rústico común), ländliches Schutzland für die Landwirtschaft (suelo rústico de protección agraria) und ländliches Landschaftsschutzland (suelo rústico de protección paisajística) eingestuft ist.
Die genauen Details wie minimale Grundstücksgröße, Bauhöhen usw. werden in der Verordnung ersichtlich wenn diese publiziert wird. In einer anderen Pressemitteilung hiess es, dass dies nur für 50 Familien gelten würde. Ist für mich noch etwas verwirrlich und braucht wie vieles etwas Zeit zur Klärung.
Die Verordnung tritt am Tag ihrer Veröffentlichung in Kraft und sie ist aufgrund ihres außergewöhnlichen Charakters auf achtzehn Monate begrenzt.
[11:40h]
Wetter
Mitten drin in der Front und doch bis jetzt kein Regen. Einmal mehr sehen wir, dass die Tiefdruckgebiete zu wenig weit in den Süden driften und uns dann kaum mehr Wasser bringen. Ob es heute noch regnen wird ist immer fraglicher.
Maritime Schutzzone
Das Direktorium des PEVOLCA hat beschlossen den grossen Teil der eingerichteten Schutzzone um die Coladen frei zu geben. Die Zone wird von derzeit 2 NM auf 0,5 NM reduziert. Eine Erleichterung für die Fischerei.
Fotovoltaik
La Palma wird von der Zentralregierung 570.000 Euros für weitere Subventionen von Fotovoltaikanlagen erhalten. Das erklärte Ziel auf den Kanaren ist bis 2040 emissionsfrei zu sein.
Hilfsgüter
Aus Segovia (Castilla León) sind 7 Tonnen Hilfsgüter angekommen. Die Regierung dankt der Stadt Segovia für ihre Hilfsbereitschaft.
Level 4
Ab Morgen Freitag gilt auf La Palma Level 4. Die grössten Änderungen betreffen die Hotelerie. Restaurants dürfen drinnen nur noch 25% der in der Betriebsbewilligung ausgewiesenen Plätze bedienen, draussen 33%. Für Restaurantbesuche besteht wie bei Level 3 Zertifikatspflicht. Es muss um Mitternacht geschlossen werden.
Wenn die Regierung keinen Verlängerungsantrag beim obersten Gericht durchkommt, dann gilt die Regelung der Zertifikatspflicht und der Schiessungszeit nur bis zum 24. Januar.
Bischoff
Der 72 Jährige Bischof von La Laguna, Bernardo Álvarez Afonso, hat Homosexualität in als Todsünde bezeichnet und Alkoholismus gleichgesetzt. Damit hat er sich nun von eine Ermittlung der Staatsanwaltschaft wegen "Hassverbrechen" eingehandelt.
Schon lange wundere ich mich über die voyeuristische Lust katholischer Kirchenvertreter beim Eindringen in fremde Schlafzimmer. Es scheint in der katholischen Kirche immer noch nicht angekommen zu sein, dass es besser ist, sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren. Darunter gibt es immer auch noch solche "Kernkompetenzen" in Bezug auf minderjährige Kirchenmitglieder die auf Aufarbeitung warten. Ich möchte gerne von einem Kirchenvertreter wissen, wie denn der Missbrauch von Minderjährigen durch Kirchenvertreter benannt wird, wenn Homosexualität als Todsünde gilt. Kann man Todsünde steigern?
[10:15h] Die Behörden werden immer wieder kritisiert, sie würden nichts machen. Bürgervereinigungen schiessen wie Pilze aus dem Boden, Protestaktionen werden organisiert. Viele wollen in dieser Zeit der Veränderung und des Geldes Einfluss nehmen und ich verliere fast den Überblick wen und was man unterstützen muss.
Bei all dem verschwinden die guten Nachrichten manchmal fast im Nichts.
Das obenstehende Bild von La Laguna zeigt eindrücklich, was innerhalb von drei Wochen bereits geschafft wurde.
Es wurde bereits rund 800m Weg auf der Lava geebnet, was einen Kilometer pro Monat entsprechen würde.
Auf der zwei Kilometer langen Strecke der LP-2 ist die Lava deutlich höher und damit auch die Unsicherheiten auf Lavaröhren und Höhlen zu stossen.
[16:45h] Morgen wird damit begonnen das etwa 250m lange Teilstück der Straße San Isidro befahrbar zu machen. Diese Straße ermöglicht den Zugang zu einem Isolierten Teil zwischen Montaña La Laguna und Montaña Todoque. Die Verbindung soll den Zugang zu 40 Häusern und 150 Fanegas Plátano Plantagen ermöglichen (1 Fanega Canaría = 5.248 m2).
Dieser Zugang scheint nicht der Anfang der Straße nach Puerto Naos zu werden. Diese Notstrasse scheint gestern auch für die Verwirrung in der Prioritätenliste gesorgt zu haben. Nach meinen Recherchen ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man für die Verbindung nach Süd der LP-2 also Kreisel Sombrero nach San Nicola den Vorrang geben wird.
[16:30h] Immer noch steht ein Tiefdruckgebiet im Westen von la Palma und morgen wird uns noch einmal eine Regenfront überziehen. Einmal mehr sind sich die Wettermodelle nicht einig wie genau der Wind anstehen wird. ECMWF prognostiziert immer noch SO Wind und das GFS einen SSW Wind, ein wichtiger Unterschied für das Valle. Steht der Wind auf SSW oder sogar SW wird es im Valle deutlich stärker regnen. Meist ist das GFS genauer in der Windprognose und ich hoffe auf etwas mehr Regen für das Valle um das Defizit etwas zu kompensieren und auch damit der Feinstaub weiter gebunden werden kann.
[09:40h]
Vulkan
Der Vulkan wurde gestern wieder vermessen, er ist nun 1.120m hoch und hat durch Einstürze an dessen Spitze einen Meter verloren. Er raucht immer noch und heute morgen roch es in El Paso wieder schweflig. Das ist Wetterbedingt, es weht immer noch Süd bis Südostwind.
Gesundheitszentrum
Das Personal vom Centro de Salud Todoque wird in einem neuen Gesundheitszentrum eingesetzt werden das in Las Manchas im Aufbau ist. Wo dieses Zentrum genau stehen wird wurde nicht gesagt nur dass das Ayuntamiento El Paso mit den Gesundheitsbehörden einen Vertrag über mindestens 20 Jahre abgeschlossen hat. Es wird also in Las Manchas de arriba, dem Gemeindegebiet von El Paso sein.
Dronenspektakel
Auch die Gemeinde El Paso organisiert am kommenden Samstag 22. Januar einen Überflug mit 50 Dronen über den Dorfkern. Colegio Adamancasio - Kirche. Diese zum Gedenken daran, dass die Dronen während der Vulkaneruption eine enorm grosse Rolle spielten, die Bevölkerung und die Wissenschaftler mit wichtigen Informationen versorgten.
Der Überflug findet ab 19:30h statt.
SARS-CoV-2 Impfung
Personen über 30 Jährig können sich nun im Pabellón Roberto Rodríguez Estrello (Santa Cruz de La Palma) von 8 - 15h ohne Voranmeldung Boostern lassen.
Im letzten Oktober publiziert waren die Druckplatten gerade gemacht als der Vulkan ausbrach. Trotzdem hat es noch eine Foto der Bestie mit ins Buch geschafft.
Das Buch ist eine zweisprachige literarische Reise. Auf über 500 Seiten zeigen Autorinnen und Autoren der Insel und auch Reisende ihre persönliche Sicht auf die kanarische Insel La Palma. Aufwändiges Hardcover mit Lesebändchen, angenehmes Papier und mit vielen wunderschönen Bildern von heute und gestern ist es ein Buch, das bei jedem La Palma Liebhaber im Bücherregal nicht fehlen darf.
Auf La Palma kann man das Buch in der Librería in El Paso für 24 € erwerben. Simone Eigen hat auch am Sonntag immer einige Exemplare auf dem Flohmarkt in Argual dabei.
Bestellen kann man es direkt beim Konkursbuchverlag oder bei Amazon.
[11:50h] Der gestrige Regen ist auch angekommen, sogar sehr ausgiebig in einigen Regionen im Nordosten über 70l/m2. Einer der Gründe liegt bei der Windrichtung. Diese blieb bei SO und so wurde die feuchte Luft im Osten an die Hänge gedrückt. Das Llano de Las Cuevas und Riachuelo oberhalb El Paso bekamen auch noch reichlich Regen ab. El Paso selber war aber bereits im Lee des Pico Birigoyo und es regnete nur wenig, in Tacande fielen nur 3,6 l/m2.
Im Prognostizieren von Regen bin ich schlecht. Ich muss mich auf die Modelle verlassen. Diese lieferten für diese Woche auch sehr unterschiedliche Resultate. Nun gleichen sich ECMWF und GFS an und es scheint am Donnerstag erneut zu regnen. Die Windrichtung dann SW und vielleicht gelangt doch noch etwas mehr ins Valle. Nötig wäre es um den Staub etwas zu binden.
Zuerst aber noch einmal Calima. Dieser intensiviert sich noch leicht und verschwindet erst am kommenden Freitag. Die Windrichtung in allen Höhenlagen bis am Freitag gemäß GFS aus Süd bis SW, das ECMWF prognostiziert eine leichte SO Komponente. Am Samstag schläft der meteorologische Wind überall ein und es entwickeln sich lokale Windsysteme.
[09:50h] Gestern fand wie angekündigt die Sitzung mit dem Kanarischen Verkehrsminister, Sebastián Franquis und hiesigen Politgrößen statt.
ElTime verkündigt nun, dass die Küstenstraße als erstes und der Zusammenschluss der LP-2 als zweites gebaut werden. Minister Franquis stellt indessen klar, dass die LP-2 erste Priorität hat. Einmal mehr ein Kommunikation die mehr Fragen zurück lässt, als Antworten liefert. In der Tat weiß ich nach diesen Informationen nicht, was nun zuerst angegangen wird.
Zum Youtube Straßenbauingenieur möchte ich nicht mutieren, von Straßenbau habe ich wirklich keine Ahnung und ich hoffe deshalb, dass die Ingenieure uns auch mitteilen aus welchen Gründen sie sich für welche Variante entschieden haben.
Hier meine Laiengedanken: Ich habe die zwei Lavafelder mal ausgemessen. Beide Straßen müssen über 2 km Lava gebaut werden. Die Straße an der Küste muss aber zweimal auf diese hochgebaut werden, die LP-2 vom Sombrero nach San. Nicolas nur einmal.
Die Anbindung einer gut ausgebauten Straße bis zum Kreisel beim Sombrero steht und auch im Süden ist die LP-02 in San. Nicolas fertiggestellt. Ein gut ausgebauter Anschluss für eine Küstenstraße im Norden existiert noch nicht, auch nicht ein Anschluss im Gebiet von Las Norias.
Nachteilig der LP-02 ist, dass der Verkehr nach Puerto Naos dann über die gut ausgebaute Straße über die Coladas de San Juan und die neue Straße wieder herunter fahren müsste. Vorteil der LP-02 als erste Straße wäre aber für den Nord - Süd Verkehr und den Verkehr für ganz Las Manchas welcher nicht von unten über die neue Straße geführt werden würde.
Eine Schlüsselfrage wird die erwartete Zeit der Fertigstellung sein. Da müssen nicht zuletzt die Beschaffenheit der Lava aber auch die Rechte der Grundstücksbesitzer und allfällige Enteignungen abgeklärt werden.
Morgen sollen Bürgervereinigungen informiert werden. Mal schauen, ob da ein klärender Beschluss vorgelegt wird.
[09:08h] Fast unbemerkt finden sie statt, die Dramen der Flüchtlinge welche versuchen aus Marokko nach Fuerteventura zu gelangen. Die Strecke von Tarfaya nach Fuerte ist "nur" gut 100km, mit schlechter Ausrüstung und vor allem im Winter trotzdem kaum zu überwinden.
Passagiere eines solchen Schlepperbootes haben kurz nach Ablegen aufgrund des hohen Seegangs bei einer NGO-Angerufen und Alarm ausgelöst. Die für die Rettung zuständige marokkanische Regierung hat erst 11 Stunden später reagiert. Von den 55 Personen auf dem Schiff wurden noch 10 lebend geborgen, zwei tot und 42 Personen werden vermisst.
Einen Überblick wie viele Menschen auf dem Versuch nach Europa zu gelangen im Atlantik sterben habe ich nicht, es ist aber ein Drama an welchem auch Marokko offensichtlich durch Wegschauen und Inaktivität Schuld auf sich lädt.
[14:50h] Heute kam der Beschluss zum Beenden der Evakuation von Las Manchas raus. Es bleibt noch ein Streifen direkt an der Lava evakuiert sowie der Küstenstreifen Puerto Naos, La Bombilla, El Remo.
Die Aufhebung gilt ab morgen Dienstag 18. Januar 2022, 09h UTC.
Rückkehrer sollten ihre Häuser mindestens 15 Minuten vor Begehen gut durchlüften. Das Haus im Anschluss auf Schwachstellen und Risse prüfen. Gehen sie nicht alleine in ein Haus und halten sie immer ein geladenes Mobiltelefon bereit. Notfallnummer bei Unwohlsein 112.
Betreten sie Keller und tiefer gelegene Räume erst nachdem das CECOPIN eine Gasmessung durchführen konnte. Diese erreichen sie von 8h - 19h unter 628182070; 689188816 oder 922468396.
Details und genaue Pläne können im Beschluss nachgelesen werden.
[09:35h] Wie bereits gemeldet wird die neue Verbindungsstrasse von Las Norias zum Secadero in dieser Woche eröffnet. Sie ist auf OpenStreetMap bereits eingetragen und deren Verlauf ist auf der obenstehenden Karte ersichtlich.
[18:10h] Die gewaltige Explosion des Vulkans Hunga Tonga nördlich der Hauptinsel Tonga hat eine Druckwelle verursacht welche auf der ganzen Welt gemessen werden konnte, auch bei uns gab es kurz nach Mitternacht einen Druckanstieg gefolgt von einem Abfall. Da die Erde für die meisten eine Kugel ist hätten wir eigentlich zwei solche Events messen sollen. Das wurde aus Deutschland auch so gemeldet. Auf La Palma haben wir aber nur eine markante Luftdruckänderung festgestellt.
Tajogaite oder Bestia
Alle Parameter rund um den Vulkan sind nach wie vor gut. Es gibt weiterhin schwache Beben aber nichts auffälliges. Der Vulkan gast weiter aus, das wird uns wahrscheinlich noch ein paar weitere Monate beschäftigen.
Gasmessungen von Puerto Naos und Bombilla habe ich heute keine erhalten.
Projekt auf der Lava
Die Presse meldet, dass im Dekret der Regierung steht, dass man auf der Lava nicht bauen darf, unser Presi sagt: "Wir arbeiten an einem innovativen Projekt zur Wiederherstellung eines Barrios auf der Lava".
Um weiteres Bauland zur Verfügung zu stellen soll demnächst auch ein überarbeiteter Plan vorgestellt werden in welchem gewisse "Suelo Rustico" Zonen bebaubar würden.
Neue Strasse Las Norias - Secadero
Die Notstrasse ist praktisch fertig gestellt. In einem Video welches auf den sozialen Netzwerken zirkuliert sind die Straßenmarkierungen aufgetragen und bis auf ein kurzes Stück auch alle notwendigen Leitplanken montiert.
Covid-19
2.078 Personen in Quarantäne (+156), der AI/7 bei 2.371. Als einzige kanarische Insel hat La Palma einen AI/7 über 2.000. Es befinden sich 17 Personen in Spitalpflege davon immer noch eine Person auf der Intensivstation.
[17:35h]
Puerto Naos
Nach wie vor werden meine Anträge zur Wartung der Wetterstation abgelehnt. Grund: zu hohe Gaskonzentration. Eine Liste habe ich ja erhalten, die Konzentrationen waren extrem hoch. Warum aber trotzdem einzelne Leute ohne Schutzausrüstung nach Puerto Naos gelassen werden kann ich mir nicht erklären.
Puerto Naos sollte bis spätestens Anfang Februar an der Trinkwasserleitung angeschlossen sein. Am kommenden Mittwoch finden weitere Gasmessungen statt.
Straßenbau
Am Montag werden Techniker der Zentralregierung der Kanaren auf la Palma erwartet. Diese besprechen den Verlauf der neuen Straße von Tazacorte nach Puerto Naos mit den lokalen Technikern. Am kommenden Mittwoch sollten wir informiert werden.
Notstrasse Las Norias
Die eilig gebaute Verbindung von Las Norias zum Secadero ist fertiggestellt und soll am kommenden Dienstag in Betrieb genommen werden.
Gemeinde Webseite
Die Gemeinde Los Llanos plant einen Webauftritt mit einer Seite auf welcher alle Informationen zum Vulkanausbruch zusammengefasst werden sollen.
Fertighäuser
Das in Ourense (Gallizien) ansässige Unternehmen Mybox Experience hat mit dem Kanarischen Institut für Wohnungswesen eine Vereinbarung getroffen, sich am "Wiederaufbau" der Insel La Palma zu beteiligen, indem es 100 modulare Häuser aus umgebauten Containern im Gebiet Valle de Aridane auf einem von der Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellten Gelände aufstellt.
Covid-19
Immer noch sind wir an der Spitze der Kanarischen Inseln mit einem AI/7 der nun 2.407 beträgt. Heute kamen erneut 269 Infektionen dazu. Es befinden sich nun 2.134 Personen in Quarantäne, 15 Personen in Spitalpflege und 1 Person auf der Intensivstation.
Es ist sinnlos die Zahlen der einzelnen Gemeinden aufzuführen. Nach Nachfragen bei Palmeros in verschiedenen Gemeinden bin ich sicher, dass diese Daten nicht stimmen und das Spital offensichtlich mit der Zuordnung der vielen Fälle so überfordert ist, dass die meisten in Breña Alta, dem Sitz des Spitals zugeordnet werden.
[15:42h] Der Calima scheint bis morgen Sonntag noch leicht zuzulegen. Das Tiefdruckgebiet westlich von La Palma nähert sich langsam. Dabei nehmen die Windgeschwindigkeiten in allen Höhenlagen langsam zu. Der SO Wind dreht leicht die Richtung zu Südwind. Im Verlauf des Sonntags verdecken hohe Wolkenfelder ab und zu die Sonne. Diese verdichten sich dann am Sonntagabend und in der Nacht auf Montag. Am Montag beginnt es noch vor Sonnenaufgang zu regnen. Die hohe Niederschlagswahrscheinlichkeit hält am Montag bis Sonnenuntergang an. Vereinzelt kann auch lokal Starkregen fallen.
[9:42h] [12:00h Erklärung eingefügt]
Dass sich einige Restaurants nicht an die Zertifikatspflicht halten welche für Inseln mit Level 3 oder 4, also auch für La Palma gilt, habe ich bereits mitbekommen. Bei einer Kontrolle riskieren die Besitzer hohe Bussen und sogar die Schließung der Gaststätte.
Die Vorschriften sind klar und können beim Gobierno de Canarias, Sanidad, nachgelesen werden. Mir wurde auch mitgeteilt, dass das mit der Zertifikatspflicht "etwas komplexer" sei. Nein, ist es nicht. In den Vorschriften heisst es explizit:
- Zugang für Nutzer über 12 Jahre und 3 Monate zu den angegebenen Einrichtungen, Anlagen oder Aktivitäten
Betriebe, Einrichtungen oder Tätigkeiten, die unter Nummer 2 aufgeführt sind, verlangen einen Nachweis der Infektionsfreiheit.
Dann wird im Bescheid auch explizit aufgeführt welche Anlagen gemeint sind und unter Nummer 2 Punkt a) steht "Öffentlich zugängliche Hotel- und Gaststättenbetriebe mit einer Kapazität* von mehr als 30 Plätzen"
*Für die Kapazität ist die Betriebsbewilligung der Gaststätte massgebend, nicht die derzeitige Anzahl Plätze! (30 personas en la resolución de otorgamientos de licencia de Apertura...)
Das habe ich bereits geschrieben, die Quelle ist die offizielle Information der Behörden und nicht geimpfte Personen müssen für einen Restaurantbesuch ein Zertifikat eines erfolgten Tests vorweisen. Dieses Testzertifikat darf nicht älter als 48h sein. Wenn ein Restaurantbesitzer mit einer Gaststätte über 30 Plätze (in der Betriebsbewilligung!!) die Zertifikate seiner Gäste nicht kontrolliert, handelt er nicht gesetzeskonform.
Ein Beispiel: Eine Gaststätte hat 30 Plötze in der Betriebsbewilligung. Im Innenraum muss diese Gaststätte die Plätze gemäss Level 3 Vorschriften auf 33% reduzieren. Dann kann es noch 10 Plätze anbieten muss aber das Zertifikat kontrollieren!
Diese vom obersten Kanarischen Gericht gebilligte Vorschrift ist befristet und gilt im Moment noch bis zum 24. Januar 2022 für Level 3 und 4.
Da wir auf La Palma im Moment mit 2494,7 immer noch den schlechtesten AI/7 aller kanarischen Inseln aufweisen, ist es auch kaum wahrscheinlich, dass wir bis zum 24. Januar herunter gestuft werden.
Gestern starben auf La Palma erneut zwei Personen an den Folgen einer SARS-CoV-2 Infektion. Es befinden sich derzeit 15 Personen infolge einer Infektion in Spitalpflege, eine auf der Intensivstation. Gesamt sind 2.105 Personen in Quarantäne.
Bei solchen Zahlen soll jeder selber eine Risikoabwägung seiner Situation machen und entscheiden, ob es sinnvoll ist, in einem Restaurant zu speisen das die Zertifikatspflicht nicht gesetzeskonform anwendet.
[09:30h] Heute kann man El Hierro ganz klar sehen. Das ist meist ein Zeichen für einen Wetterwechsel und dieser steht bevor.
Ein Tiefdruckgebiet westlich von La Palma hat bereits Einfluss auf unser Wetter genommen. Der Wind hat auf OSO gedreht, kommt also aus Richtung Afrika. Er bringt einen im Tagesverlauf immer mehr zunehmenden Calima. Der Staubgehalt nimmt von heute 10 μg/m³ auf morgen 400 μg/m³ und am Sonntag auf 600 μg/m³ zu. Einmal mehr helfen FFP2 oder FFP3 Masken :-).
Das Tiefdruckgebiet kommt langsam näher und die nächste Woche wird regnerisch. Erster Regen fällt bereits am Montag.
[17:17h] Einfach an der Spitze sind wir auf La Palma. An der Spitze der Pandemie und niemand erklärt warum. Es befinden sich nun bereits 16 Personen in Spitalpflege, eine auf der Intensivstation. Heute wurde ein weiterer Todesfall in der Altersgruppe 70-79 gemeldet.
In Breña Alta mit einer Population von 7.200 Einwohnern werden per heute 1.841 aktive SARS-CoV-2 Infektionen registriert. Das sind 87% aller Fälle auf La Palma in einer Gemeinde mit 8,6% der Einwohner. Wir wissen, dass die nicht einer Gemeinde zuzuordnende Fälle beim Spital registriert werden. Die derzeitige extreme Konzentration der Fallzahlen sollten aber von den Verantwortlichen erklärt werden, tun sie aber nicht. Also wissen wir nach wie vor nicht, ob es sich bei den Fällen um Touristen, oder wahrscheinlicher um Hilfskräfte wie Guardia Civil, Zivilschutz, Policia Nacional etc. handelt.
Hier die Zahlen pro Gemeinde:
Neue Fälle gegenüber gestern +598
Breña Alta 1841 (+457)
Los LLanos 131
St. Cruz 53
Breña Baja 12
Mazo 12
El Paso 11
Tijarafe 11
Tazacorte 8
San Andrés 8
Puntagorda 3
Fuencaliente 3
Barlovento 2
Puntallana 1
Garafia 1
Total 2097
Der AI/7 klettert weiter hoch und ist heute auf 2.130. Platz zwei Lanzarote mit 1701.
[09:45h] Gestern wurde angekündigt, dass wahrscheinlich in der nächsten Woche weitere derzeit evakuierte Gebiete geöffnet werden. Explizit wurde Las Manchas und Las Norias erwähnt. Um diese Evakuationen aufheben zu können wurden die Arbeiten zum Beseitigen der Asche sowie am Trinkwassernetz intensiviert. Am Stand dieser zwei Projekte wird wahrscheinlich der Zeitpunkt festgemacht. Hoffen wir, dass es nächste Woche sein wird.
Hingegen schlechte Nachrichten für den Küstenstreifen. Mein Antrag für Puerto Naos wurde noch nicht bewilligt und die Gasmessungen, speziell von CO2, sind immer noch viel zu hoch um die Aufhebung der Evakuation zu bewilligen. Leider werden keine CO2 Messungen des Cumbre Vieja Komplexes mehr publiziert. Am Rückgang der gesamten Ausgasung könnte man eventuell abschätzen wie lange man noch mit diesen Problemen rechnen muss, doch wurde im wissenschaftlichen Bericht nur erwähnt, dass die CO2 Werte des gesamten Cumbre Vieja Komplexes während der letzten 7 Tage eine "abnehmende Tendenz" aufwies.
Manchmal möchte ich mir fast Alzheimer attestieren. Darüber habe ich doch schon geschrieben, erinnere ich mich eventuell nicht an die Fakten? Das kann bei einigen La Palma Projekten ganz einfach sein. Sie dauern und dauern, die Politiker feiern deren Fertigstellung, deren Wiederaufnahme des Weiterbaus, deren schnelle Realisierung und die Luft die Entweicht ist manchmal noch wärmer als die aus unserem immer noch namenlosen Vulkan.
Gleich zwei "Alzheimerprojekte" stelle ich erneut vor:
Kulturpark Los Llanos
Wer kennt sie nicht, die Bauruine westlich der Shell-Tankstelle in Los Llanos. Sie hätte mal ein Kulturpark werden sollen. Vor zwei Jahrzehnten begonnen hat dieses Gebäude einige Firmen ganz und andere halb ruiniert. Onice hatte seinerzeit die Klimaanlagen bestellt. Dieses rund 600.000€ Projekt hat der Firma mit Sitz in El Paso fast das Genick gebrochen. Sie hatten nämlich die Anlagen geliefert, diese standen dann auch einige Monate vor dem Gebäude zur Installation bereit, wurden aber nie installiert.
Vor einiger Zeit hatte ich berichtet, dass das Projekt nun fertiggestellt werden würde. Dann sah man einige Arbeiter die am westlichen Teil eine Treppe fertigstellten und gleich wieder ist das Projekt in den Dornröschenschlaf verfallen. Die Fecdan steckt nun erneute 11,8 Millionen in dieses als Schiff konzipierte Projekt. Ob dieses Geld auch am Bau oder nur an den beteiligten was bewirken wird werden wir sehen. Der Präsi hat sich im schönsten Politikerblabla geäussert: "Es bedeutet nicht nur die Reaktivierung einer Infrastruktur, die mehr als zwei Jahrzehnte lang ruhte, ein Projekt, das aktualisiert und an die aktuellen Vorschriften angepasst werden musste, sondern auch, weil es für die Bewohner des Aridane-Tals ein Symbol der Hoffnung ist, ein schwieriges Jahr 2021 aufgrund des Vulkans zu überwinden, und auch ein Schlüsselelement für die wirtschaftliche Erholung der Insel".
Als ob die 20 jährige Unfähigkeit Hoffnung in der Bevölkerung aufkommen lässt. Bei mir provoziert solches blabla eher blankes Entsetzen im Blick auf das, was vielleicht noch kommen wird...
Brücke Puerto Tazacorte
Diese ist nun abgebrochen worden und die Straßenverbindung gekappt. Dies nach 1.5 Jahren hin und her welche mal pompös mit "in nur einem Monat fertiggestellt" angekündigt wurde.
Wenn sie in den Hafen von Tazacorte müssen, dann durch Tazacorte, wenn sie in Pueblo Puerto de Tazacorte wollen, dann also über den Barranco de las angustias. Wir stellen uns auf einige Monate Straßenunterbruch ein.
[09:35h] Sanidad hat eine Verhaltensinformation für SARS-CoV-2 positiv getestete Personen herausgegeben.
Bei einem positiven Testresultat gilt eine 7 Tage dauernde Quarantäne. Es muss kein weiterer Test gemacht werden. Was bei derzeit 1618 Personen in Quarantäne auch eine kaum zu bewältigende Zusatzaufgabe wäre.
Falls sich die Gesundheitssituation von positiv Getesteten verschlechtert ist der Hausarzt der primäre Ansprechpartner. Bei Notfällen sind im obenstehenden Flyer die Nummern aufgeführt.
Bei engen Kontakten mit positiven gilt:
Doppelt geimpft keine Quarantäneauflagen
Ungeimpft 7 Tage Quarantäne.
Es wird ein erneuter Test nach der Quarantäne empfohlen. Bei Auftreten von Symptomen muss man sich selber isolieren und einen Test vereinbaren.
Die Zahlen sind nach wie vor unglaublich hoch. La Palma hat immer noch die höchste Inzidenz aller Kanarischen Inseln und der AI/7 ist auf 1697!
Immer noch werden die meisten Fälle in der Gemeinde Breña Alta gemeldet. Der Bürgermeister verlangte zwar am 4. Januar Klärung warum dass das so sei. Er hat aber seitdem nichts mehr publiziert. Will man hier was nicht transparent machen?
Die Zahlen von Gestern für La Palma:
6 Personen in stationärer Pflege und eine auf der Intensivstation.
Breña Alta 1319
Los LLanos 149
St. Cruz 69
Breña Baja 17
Tijarafe 12
Mazo 12
El Paso 11
Tazacorte 9
San Andrés 7
Puntagorda 4
Barlovento 3
Fuencaliente 3
Puntallana 2
Garafia 1
[18:40h] Im Moment bin ich viel unterwegs, deshalb etwas weniger Nachrichten. Wenn ich aber nichts vom Vulkan schreibe ist alles in Ordnung. Die Daten kontrolliere ich jeden Morgen genau und wenn sich was ändern würde schreibe ich das auch im Blog.
Los Llanos meldet, dass bereits 10.000 t Asche weggeführt wurde. Heute war ich im Gebiet Jedey / Campanarios und ich kann bestätigen, dass Lastwagen um Lastwagen aus dem evakuierten Gebiet fuhren um Asche weg zu führen. Es hat aber immer noch genug. Das Problem welches ich hier sehe ist der Feinstaub. Solange es nicht richtig regnet kann dieser nicht in die Asche geschwemmt werden und mit jedem Fusstritt haben wir heute buchstäblich Staub aufgewirbelt. Dieser sehr junge Sand ist aber infolge seiner unverwitterten Struktur gesundheitsschädlich.
Auch 28 Tage nach dem Ende der Eruption werden am Krater Zonen mit weit über 800°C gemessen. Das scheint mir normal, die Isolation durch die Asche ist sehr gut und es wird lange dauern, bis man oberflächlich überall normale Temperaturen feststellt.
In La Laguna wird neben der Räumung des Dorfkerns auch ein Zugang zu einer von Lava isolierten Zone mit Häusern und Plantagen erstellt. Dies ist sicher auch zusätzlich ein Projekt um festzustellen welche Probleme erwartet werden müssen wenn die Strasse westlich der von Montaña La Laguna und Todoque erstellt werden.
Nördlich vom Campanarios wird eine Wasserleitung von der Forststrasse "Fran Santana" runter geführt. Diese Rohrleitung ist bis unter Jedey fertiggestellt, das habe ich heute persönlich angeschaut. Die Rohre sind etwa 20 cm dick und verschweisst. Sie werden dann noch braun gestrichen damit sie nicht so auffallen. Das scheint aber zu Recht im Moment noch keine Priorität zu haben. Wie das Wasser im Norden zu dieser Leitung welche als Löschleitung unter der Forststrasse verlegt wurde eingeleitet wird, weiß ich nicht.
Sanidad informiert über einen Covid-19 Ausbruch im Spital auf der chirurgischen Abteilung mit derzeit 7 betroffenen Patienten.
Heute wurden 82 Neuinfektionen gemeldet. Der AI/7 ist mit 1628 immer noch an der Spitze der Kanaren. Es befinden sich noch 1510 Personen in Quarantäne, 193 weniger als gestern.
Ab heute gilt Alarmstufe 3 mit den bereits kommunizierten Einschränkungen, speziell der Anwendung von Covid-19 Zertifikaten für die Gastronomie.
[08:55h] In der Nacht auf heute sind bereits südöstliche Winde aufgekommen. Diese bringen wärmere und auch deutlich trockenere Luftmassen aus Afrika. Die in den unteren Luftschichten noch vorhandene Feuchtigkeit verschwindet rasch und Saharasand beginnt die Sicht zu trüben. Der Calima lichtet sich gegen Mittwoch, doch bleibt die Wetterlage beeinflusst von einem Tiefdruckgebiet das sich aus Westen nähert, keinen Passat aufkommen lässt aber die Windrichtung mehrheitlich auf SO behält. Es bleibt damit eher warm und trocken.
[18:10h]
Trinkwasser
In den kommenden Wochen soll die Wasserversorgung des derzeit abgeschnittenen Teils im Süden über die vor ein paar Jahren verlegte Löschleitung unter der Forstpiste "Fran Santana" die auf der Westseite den Mirador Astronomico mit Fuencaliente verbindet, erfolgen. Diese wird mit den Wasserspeichern bei Fátima (San Nicolás und las Norias verbunden. Die Wiederherstellung des Trinkwassernetzes ist noch für Januar geplant. Hoffen wir, dass dieser Zeitplan eingehalten werden kann!
Vulkan
Der verhält sich nach wie vor ruhig. Alle Parameter sehen gut aus. Die Ausgasung geht weiter und PEVOLCA warnt davor sich Lava oder Konus zu nähern. Weiter finden auch in den Schloten Steinschläge statt und es gibt sehr heisse Zonen. Alles ist noch etwas instabil. Offensichtlich hat die Guardia Civil auch ein Netz von Kameras eingerichtet welche "Eindringlinge" in die gesperrten Zonen direkt online erfassen und melden soll. Ob das eine Drohung ist um zu vermeiden, dass plötzlich Scharen den Vulkan aus der nähe sehen wollen, oder ob das wirklich stimmt, kann ich nicht beurteilen. Die Bussen sind aber sehr hoch und man sollte sich solche Vorhaben ganz gut überlegen.
Evakuationen
Die Evakuation von La Laguna wurde 78 Tage nachdem dort die Lava durchfloss aufgehoben. Noch am 5. Dezember floss oberflächlich Lava im Süden in Richtung Meer. Diese Lavazunge hat auch weitere Häuser zerstört, darunter das Musicasa zwischen Restaurant Las Norias und Mariposa. Zählen wir zum 5. Dezember auch 78 Tage hinzu landen wir auf dem 21. Februar 22. Zugegeben, ein Planspiel von mir mit vielleicht nicht allzu grosser Basis. Vielleicht zeigt es aber trotzdem auf, in welchen Zeiträumen wir leider denken müssen.
Covid-19
Wie leider erwartet war die gestern gemeldeten 10 Fälle eine völlige unterrepräsentation in der Folge des Feiertages. Heute werden satte +342 Fälle gemeldet. Damit belegen wir beim AI/7 mit 1539 hinter Lanzarote Platz zwei.
Teneriffa scheint rund eine Woche Vorsprung zu haben und es wird immer wahrscheinlicher, dass sie dort vor ein paar Tagen den Peak erreicht haben. Wir können deshalb wahrscheinlich erst ab Mitte Januar mit einem Rückgang der Fälle rechnen.
Es befinden sich 5 Personen in Spitalpflege, davon eine auf der Intensivstation.
[10:20h] Gestern wurden "nur" 10 Neuinfektionen mit dem SARS-CoV-2 Virus gezählt. Einige konnten aus der Quarantäne entlassen werden was noch 1.494 Personen in Quarantäne bedeutet. Die geringe Anzahl nach zwei Tagen mit weit über 200 Neuinfektionen scheint eher dem Feiertag geschuldet und ich bin fast sicher, dass wir heute oder Morgen erneut weit über 200 Neuinfektionen schreiben werden. Teneriffa scheint den Peak erreicht zu haben. Dort ist die Omikron-Keule aber eine Woche früher eingetreten und wenn wir dem gleichen Beispiel folgen werden wir in einer Woche sehen, dass die Neuinfektionen zurückgehen.
Aufgrund der Entwicklung war es deshalb zu erwarten, dass La Palma auf Alarmstufe drei hochgestuft wird. Da sich die Regeln immer wieder ändern musste ich mich heute erst im letzten Bescheid (Version 2. Januar 2022) einlesen um eine Zusammenfassung machen zu können:
Am Montag gilt für private und öffentliche Zusammenkünfte (Restaurants) maximal 6 Personen.
Die Restaurants müssen die erlaubte Kapazität draussen auf 75% und drinnen auf 40% beschränken und um 01:00h schließen.
In Innenräumen von Hotels und Restaurants aber auch Diskotheken (ab 30 Plätze) gilt für Personen älter als 12 jährig eine 3G-Zertifikatspflicht!
- Geimpft ab 14 Tage nach zweiter Dosis
- Genesen ab 11. bis 180. Tag
- Getestet, negatives Resultat nicht älter als 48h.
Das Zertifikat ist nur zusammen mit einem Lichtbildausweis gültig.
Dazu kommen eine Menge an Beschränkungen für Spital- und Altenheimbesuche, öffentliche Anlässe etc. wer detaillierte Informationen benötigt, kann diese im oben verlinkten Bescheid nachlesen.
[10:30h] Viel gibt es zum Glück in Bezug auf den Vulkan nicht mehr zu berichten. Es ereignen sich kaum mehr Beben, alles scheint sich langsam zu beruhigen. Der Vulkankonus und auch die Lavafelder im Süden gasen zwar noch immer aus, das ist aber immer noch der Verfestigung der Gesteinsschmelze zuzuordnen. Deformationen gibt es auch kaum. Die anfällige Station Jedey LP03 zeigt heute sogar ein Absinken von 2cm. Die bei Casas El Charco installierte LP04 ein Ansteigen von 1cm. Das scheint sich alles im normalen Bereich zu bewegen.
Heute wird viel Feuchtigkeit auf der Ostseite mit Passat hingetragen. Diese Wolken regnen im Osten ab, aber auch auf der Westseite regnet es bergnah immer wieder.
[17:59h] Die Pevolca gibt bekannt, dass ab morgen Freitag 07h weitere Evakuationszonen aufgehoben werden und Personen in ihre Häuser zurückkehren können. Die Zonen finden sich im oben publizierten Plan.
Erstmals können auch Personen im Süden des Vulkans zurück und zwar im Bereich Jedey,
Carretera general de Jedey (LP-2) bis zur Nummer 6 wo sich neu der Kontrollpunkt befinden wird, inklusive Häuer am camino Cuesta Blanca, camino Piteras und camino La Dichosa.
[16:58h] Von einem Problem in das Andere. Wir haben kaum Zeit um durchzuatmen. Feuer / Vulkan und nun wieder das leidige Covid Thema. Im Moment schreiben wir negativ Geschichte. Erneut haben sich an einem Tag über 250 Personen infiziert. Der AI/7 ist nun - nachdem wir während der ganzen Pandemie die Vorzeigeinsel waren - auf schwindelerregende 1639 hochgeschnellt. Damit haben wir den unrühmlichen ersten Platz auf den Kanaren eingenommen und sind immer noch auf Wachstumskurs während Teneriffa erste Anzeichen eines Peaks zeigt.
Derzeit sind auf La Palma sagenhafte 1.726 Personen in Quarantäne und nun auch 5 in Spitalpflege. Was alle erstaunt ist der Umstand, dass Breña Alta 63% der Fälle zählt (1.083) aber nur 8,5% der Bevölkerung repräsentiert. Offensichtlich werden die positiv getesteten, welche keinen Wohnsitz auf La Palma haben, beim Sitz des Spitals gemeldet. Das missfällt auch dem Bürgermeister von Breña Alta, Jonathan de Felipe Lorenzo. Er hat in einem Brief am 4. Januar an das Spital Transparenz gefordert. Dieser Forderung schliesse ich mich an. Auch ich möchte wissen, wie diese Zahlen zustande kommen. Sind darin Touristen enthalten, Hilfskräfte, Polizei, Militär, Zivilschutz die auf La Palma infolge des Vulkanausbruchs gekommen sind?
Es hinterlässt ein komisches Gefühl, dass noch niemand auf diese Frage geantwortet hat.
[09:50h] Gestern wurde mein Antrag für eine Zugangsberechtigung nach Puerto Naos erneut abgelehnt. Die Begründung "hohe Gaskonzentrationen". Da mir das einfach etwas zu lapidar vorkam und ich mich fragte, wie PEVOLCA denn weiss, dass es übermorgen zu hohe Gaskonzentrationen hat habe ich weiter recherchiert dabei erhielt ich unter der Hand Messwerte von CO2 in Puerto Naos und la Bombilla vom 4. und 5. Januar.
Es ist offensichtlich, dass im Küstenstreifen La Bombilla, Puerto Naos bis El Remo nach wie vor über den Boden sehr viel CO2 ausgast. Die CO2 Messungen werden als ppm (parts per million) angegeben, der Anzahl Partikel die in einer Million anderer Partikel vorkommen.
In Puerto Naos wurden an einigen Stellen Werte bis 59.000 ppm gemessen, bei der Kläranlage 47.000 ppm, vor den Apartments Martín 30.000 ppm.
Ab 1.400 ppm gilt Raumluft als "belastend". 40.000 ppm entsprechen ausgeatmeter Luft. Ab 5.000 ppm kann Übelkeit und erhöhte Herzfrequenz auftreten. Konzentrationen über 40.000 ppm führen zu möglichem Bewusstseinsverlust. Ab Konzentrationen von 80.000 ppm tritt der Tod innerhalb von 30-60 Minuten ein.
CO2 ist schwerer als Luft, farb- und geruchlos. Erst ab einer hohen Konzentration wirkt es sauer. Ohne Messgeräte wird es kaum bemerkt.
Insofern ist die Ablehnung des Antrages absolut berechtigt. PEVOLCA hat auch mitgeteilt, dass sie mit den Antragstellern ab dem 9. Januar Kontakt aufnehmen um weitere Messungen in Gebäuden vornehmen zu können.
Wie lange dieser Zustand noch anhält kann im Moment noch nicht gesagt werden. Die gesamte CO2 Ausgasung der Cumbre Vieja nimmt stetig ab.
[11:31h] Hier sehen sie die vor meiner Haustüre entstandenen 28 Millionen m3.
[09:35h] Die gestern festgestellte Erhöhung des RSAM Signals ist eine Schwingung mit tiefer Frequenz welche an keiner anderen Station auf La Palma vorkommt. Öffentlich ist nur die Station, die ich als Grafik eingefügt habe (CENR). Ein Vulkanologe hat eine andere Station auf Twitter gestellt, die das Signal nicht zeigt (TBT).
Offensichtlich wissen auch die Vulkanologen noch nicht woher es kommt, denn es wurde nur erwähnt, was es nicht ist. Aber es besteht immerhin kein Grund zur Sorge, denn alle Werte sind normal. Es gibt keine Verformungen, es ist auch kein vulkanischer Tremor vorhanden und der SO2 Ausstoss welcher immer noch am Konus und bei einzelnen Lavafeldern gesehen werden kann ist assoziiert mit dem sich langsam Verfestigen der Magma/Lava.
In einer Pressemitteilung des wissenschaftlichen Komitees wurde das Volumen des Vulkankonus auf 28 Millionen m3 korrigiert. Das Lavafeld ohne Asche und ohne den Teil der Deltas welcher unter Wasser ist, wird auf 187 Millionen m3 beziffert.
Der CO2 Ausstoss der Cumbre Vieja ging in den letzten 7 Tagen zurück, wie hoch er ist wurde nicht gesagt. Es wurde aber erwähnt, dass in La Bombilla laufend hohe CO2 Werte gemessen werden welche Vulkanischen Ursprungs sind. Offensichtlich gibt es eine Verbindung über welche in diesem Bereich mehr CO2 ausgast. Wir erinnern: CO2 in Wasser gelöst die Kohlensäure, ist unsichtbar und geruchlos, es ist schwerer als Luft und sammelt sich in Senken wie Tiefgaragen, Kellern etc. an. Da es dabei die Luft verdrängen kann, besteht für Personen welche solche Räume aufsuchen akute Erstickungsgefahr!
[18:45h] Die Luft ist heute immer noch so klar, dass man problemlos Teneriffa, La Gomera und El Hierro sehen kann. Auch gab es wieder einmal einen "grünen Blitz" beim Sonnenuntergang. Ein Phänomen welches nur bei guter Sicht und klarer Luft sichtbar ist.
Vulkan
Der RSAM, das ist der Index mit welchem die Seismizität dargestellt wird, stieg gestern gegen Mitternacht leicht an und ist heute im Tagesverlauf wieder abgesunken. Erklären konnte ich mir dieses Phänomen bisher noch nicht, alle anderen Parameter sehen gut aus. Es gibt kaum Beben, keine Deformationen und der Tremor scheint auf der Basislinie zu sein. Auf Twitter habe ich mal nachgefragt und wollte eigentlich von Vulkanologen eine Antwort, es kamen wie immer viele Antworten, natürlich nicht von Vulkanologen und schlüssig waren sie auch nicht. Einer behauptete das wäre ein durch ein Beben 6,1 im Atlantik verursacht. Nonsense, erstens fand das Beben 4h nach Anstieg des Signals statt und zweitens dauert der Signalanstieg bis jetzt an. Dann kam eine weitere Erklärung, dass jetzt nach den Festtagen wieder gearbeitet würde. Nonsense, erstens arbeitete man auch vor Weihnachten und das Signal war tiefer und warum soll es dann kurz vor Mitternacht ansteigen. Sie sehen einmal mehr, es wird im Netzt einfach mal losgequatscht ohne sich Gedanken zu machen. Diese Checks sind das, was Arbeit verursacht aber letztendlich vielleicht nicht immer in der richtigen, aber doch schlüssige Antwort mündet. Nun, das Signal ist tief, ich mache mir deshalb keine Sorgen, sie sollten das auch nicht und ich warte einfach noch auf eine Erklärung von einem wirklichen Vulkanologen.
Staubsturm
Passat hat heute an der Nordflanke zu regelrechten Sandstürmen geführt. Leider hat es kaum geregnet und der feine Staub liegt noch an vielen Orten an der Oberfläche auf. Einatmen sollte man den nicht und es ist deshalb sehr sinnvoll eine FFP2 oder FFP3 Maske zu tragen.
Covid-19
FFP2 Maske auch sinnvoll, weil wir heute erneut 199 SARS-CoV-2 positive festgestellt haben und damit 1.283 Personen auf La Palma in Quarantäne sind. La Palma, bis anhin ein Vorbild in der Entwicklung der Pandemie, zeigt im Moment den stärksten Anstieg aller Inseln. Auch im AI/7 sind wir leider ganz vorne auf dem zweiten Platz hinter Teneriffa. Wir schreiben im AI/7 1358! Ein Blick in die Spitalstatistik zeigt, dass wir aber im Moment nur drei Patienten stationär im Spital behandeln müssen. Zwei Patienten über 80 jährig, aber auch erneut ein Kind unter 9 jährig.
[17:55h] Heute durften wie gemeldet rund 1.000 Personen zurück in ihre Häuser. Viele sehen noch riesige Arbeit vor sich um Haus und Garten zu reinigen. Nach über drei Monaten weg vom Haus und Beschränkungen zum Zugang wird diese Aufhebung eine grosse Erleichterung sein. Auch bei mir sind die Polizeikontrollen weit nach Süd verschoben worden, was ein Gefühl der langsamen Normalisierung aufkommen lässt. Die Daten - soweit zugänglich - sehen immer noch gut aus. Der Vulkan dampft zwar weiter aus, mal mehr, mal weniger, aber diese Gase sind immer noch ein Produkt der sich langsam abkühlenden Magma und Lava.
Der Peak in Bezug auf die SARS-CoV-2 Welle ist noch nicht erreicht, heute wurden auf La Palma erneut 175 positive registriert und die Anzahl der Personen in Quarantäne ist immer noch bei hohen 1.121, der AI/7 bei 1.214. Ganz offensichtlich handelt es sich aber derzeit nicht um eine Krise des Gesundheitssystems. Es sind nur drei Personen in Spitalpflege, niemand auf der Intensivstation und die derzeitige Entwicklung deutet darauf hin, dass diese in Bezug auf die Anzahl Infektionen nie dagewesene Welle auf einer hier gut grundimmunisierten Gesellschaft abprallt. Vielleicht ein gutes Zeichen, dass wir auch Covid in diesem Jahr ad acta legen können.
[10:50h] Die Consejería de Sanidad hat mitgeteilt, dass aufgrund der Verantstaltungen rund um Reyes die im Pabellón Municipal Roberto Estrello stattfinden, die Impfungen vom kommenden Dienstag, 4. bis zum 10. Januar in den Pavillon des IES Alonso Pérez Díaz de Santa Cruz de La Palma verlegt wird. Der Impfplan für diese Woche sieht wie folgt aus:
- 3. Januar Pabellón Roberto Estrello.
- 4, 5 und 7 Januar Pabellón IES Alonso Pérez Díaz.
Adresse des neuen Standorts
Calle de Fernández Ferraz, 11, 38700.
Santa Cruz de La Palma.
[10:45h] Einmal mehr zeigt der Bürgermeister von El Paso, wie man im richtigen Moment unbürokratisch hilft:
Das Rathaus von El Paso teilt mit, dass es ab heute Montag, dem 3. Januar, den vom Vulkanausbruch Betroffenen Transportmittel, Maschinen und Personal zur Verfügung stellen wird um ihr Hab und Gut aufzuladen, zu transportieren und abzuladen.
Außerdem wird darauf hingewiesen, dass auch Personal für Reinigungsarbeiten zur Verfügung stehen wird um die Häuser und ihre Umgebung für die Nutzung vorzubereiten.
Beide Dienste können ab heute unter der Telefonnummer 660 124 296 oder bei dem vom Rathaus in der Casa de la Cultura Braulio Martín Hernández eingerichteten technischen Büro angefordert werden.
[17:20h] Es war vor zwei Tagen erwartet worden und nun ist es offiziell. Die Evakuationen in einem großen Teil im Norden und der Casas El Charco im Süden werden aufgehoben. Es wurde noch ein Sicherheitsabstand zu den Lavaflüßen eingehalten. Den genauen Bescheid inklusive der Pläne kann man hier herunterladen. Er gilt ab morgen Montag, 3. Januar 2022 9h UTC.
[16:19h] Die Beben sind noch weiter zurück gegangen. Auf der bekannten Darstellung (oben) die auch die Tiefe berücksichtigt sieht man im Bereich der unteren Magmakammer kein einziges Beben mehr und noch wenige in der oberen Kammer sowie ein paar wenige schwache Beben in geringer Tiefe. Auch Deformationen werden keine gemessen. Da der Wissenschaftsrat keine Presseinformationen mehr kommuniziert, kann ich die Entwicklung der CO2 Werte der Cumbre Vieja nicht mehr verfolgen.
Die PEVOLCA hat interessanterweise meinen Antrag für Zugang nach Puerto Naos zum Warten der Wetterstation (Internet wieder ausgefallen) sowie zum Reinigen der Flugschule mit folgendem Satz abgelehnt:
"Zurzeit können wir QR-Codes für Gebäude und Wohnungen in diesem Gebiet aufgrund von Gasproblemen nicht genehmigen."
Das mutet etwas komisch an, denn ich habe den Antrag am 29. Dezember für den Zeitraum 1. bis 15. Januar gestellt. Mit welcher Glaskugel die Pevolca am Mittwoch sieht, dass es drei Tage später Gasprobleme geben soll, erschließt sich mir in keiner Art und Weise. Einmal mehr scheint es, dass der Notfall immer mehr verwaltet wird anstelle geführt.
SARS-CoV-2 Infektionen
Von Rekord zu Rekord. Heute wurden für La Palma weitere 220 Infektionen gemeldet und es sind nun 1.040 Personen in Quarantäne, 3 davon in Spitalpflege. Darunter auch ein Kind im Altersbereich bis 9 jährig. La Palma zeigt im Moment das stärkste Wachstum aller Inseln.
Die Aufschlüsselung auf die Gemeinden ist wie folgt:
Breña Alta 392
Los LLanos 306
St. Cruz 123
El Paso 51
Breña Baja 30
Tijarafe 25
San Andrés 24
Barlovento 23
Mazo 19
Tazacorte 19
Fuencaliente 9
Puntagorda 9
Puntallana 9
Garafia1
Total 1040 (3 im Spital)
AI/7=1054,4
[09:45h] In den nächsten Tagen finden von der Regierung organisierte Veranstaltungen für die Bürger statt. Eine rege Beteiligung ist wichtig, was nun entschieden wird geht alle an und ist wegweisend für die Zukunft!
Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der Pandemie Alarmstufe 2 limitiert. Man muss sich deshalb in einem Formular vorgängig anmelden. Dabei kann man auch angeben, dass man über das Internet teilnehmen will.
[09:25h] Hier der offizielle Text von der Regierungsstelle:
Der Lenkungsausschuss des Sonderplans für den Katastrophenschutz und die Notfallversorgung aufgrund vulkanischer Risiken auf den Kanarischen Inseln (PEVOLCA) hat heute nach Anhörung des wissenschaftlichen Ausschusses beschlossen, die Evakuierungen in verschiedenen Gebieten der betroffenen Gemeinden im Norden der Lavaströme und an einigen Stellen im Süden am kommenden Montag aufzuheben, nachdem detaillierte Studien durchgeführt wurden, immer unter der Voraussetzung, dass die derzeitigen Bedingungen für die Unversehrtheit der Bevölkerung aufrechterhalten werden. In den nächsten drei Tagen werden die Gasmessungen und die Arbeiten fortgesetzt, um sicherzustellen, dass die Häuser in einem guten Zustand sind. Wenn die Bedingungen am Sonntag, 2. Januar, gut sind, wird der Lenkungsausschuss die Evakuierungsanordnung in diesen Gebieten aufheben.
Dann könnte am kommenden Montag, 3. Januar 2022, die Evakuierungsanordnung für das Gebiet von Tacande bis zur Straße Espigón, für Marina Alta und Marina Baja, für einen Teil von Las Martelas und für das Gebiet von El Charco aufgehoben werden."
[18:10h] Canarias7 meldet heute, dass ab dem 3. Januar mit ersten Aufhebungen von Evakuierungen gerechnet werden kann. Dies im Bereich El Paso und Los Llanos.
Die Situation mit Neuinfektionen ist immer noch astronomisch hoch. La Palma meldet heute erneut eine Rekordzahl von 158 gegenüber gestern. Die Kanaren +5260 Neuinfektionen. Der AI/7 von La Palma ist auf 657,8 hochgeklettert. Die Zahl der Personen in Spitalpflege hat sich zum Glück nicht erhöht (3), die Anzahl Personen in Quarantäne auf der Isla Bonita beträgt nun 674.
Das oberste Gericht der Kanaren hat eine Ausgangssperre abgelehnt. La Palma ist auf Alarmstufe 2 da gelten normalerweise maximal 8 Personen an einem Tisch oder Feier. Die Regierung möchte die Mobilität morgen tief halten und hofft, dass dies mit der Erhöhung der Anzahl Personen auf 10 für Alarmstufe 2 und 3 gelingt.
[09:30h] Bei Alarmstufe 2 (La Palma) dürfen maximal 8 Personen zusammenkommen, egal ob privat oder in einem Restaurant an einem Tisch. Bei Alarmstufe 3 sind es deren 6.
Am Silvesterabend wurden diese Beschränkungen auf 10 angehoben, dies für Level 2 und 3. Man will damit einer größeren Mobilität der Bevölkerung vorsorgen.
Ob es eine Ausgangssperre in der Nacht zum 1. Januar (ab 01h) gibt wird das oberste Gerichte bis morgen entscheiden.
[09:10h] Das Biest ist nur noch leicht am Ausgasen. Alle Parameter sehen gut aus, auch in Puerto Naos und Las Manchas werden die Leute wieder zum Reinigen und Pflanzen giessen mit hinein gelassen wenn sie eine Bewilligung vorweisen können. Es wird aber weiterhin davor gewarnt keine Tiefgaragen, Keller oder andere Räume aufzusuchen die unter dem Erdniveau liegen.
Die Armee hat gestern gesehen, wo ihre Grenzen liegen. Das raue Meer hat eines ihrer Landungsboote in Puerto Naos seitlich an den Strand gespült und die paar Leute drin wurden Nass.
Heute ist die warme und trockene Luft aus dem Süden angekommen und alle Stationen zeigen tiefe Luftfeuchtigkeitswerte an. Diese Wetterlage bleibt bis und mit 4. Januar bestehen.
[17:30h] Von Rekord zu Rekord, heute +148 Fälle auf der Isla Bonita, 539 in Quarantäne, 3 Personen im Spital. Keine auf der Intensivpflegestation.
Breña Alta 162
Los LLanos 156
St. Cruz 78
El Paso 28
San Andrés 24
Breña Baja 21
Tijarafe 16
Barlovento 12
Mazo 12
Puntagorda 9
Puntallana 7
Fuencaliente 6
Tazacorte 6
Garafia2
Total 539
AI/7=536,8; AI/14=747,7
[10:15h] Nach der Pause gestern wurden heute die Arbeiten im Zentrum von La Laguna wieder aufgenommen. Um die Strasse im Zentrum zu eröffnen müssen mindestens 10.000 m3 Material weggeschafft werden. Unter den lockeren Material wurde am Montag auch Basalt gefunden welcher deutlich härter und schwerer ist. Dazu braucht es wahrscheinlich anderes Gerät.
[09:30h] Runter geht es mit den Erdbeben. Gestern wurden nur noch drei schwache Beben gemessen. Auch der Tremor ist auf der Basislinie und Deformationen sind auch gestern keine mehr gemessen worden. Die Situation mit den Gasen ist nach wie vor zeitweise problematisch, der Vulkan gast immer noch relativ stark aus, ein Prozess welcher mit der Verhärtung der Magma einhergeht. Da sich in den nächsten Tagen eher eine Südwindlage einstellt, können diese Gase auch wieder in Richtung El Paso und Los Llanos geblasen werden. Diese Wetterlage bringt trockenere und wärmere Luftmassen mit sich und hat sich jetzt schon in den höheren Lagen eingestellt. Auf dem Muchacho ist die Luftfeuchtigkeit auf 25% gefallen.
Hoch gehen hingegen die Infektionszahlen. Gestern wurde ein nie dagewesener Rekord von 3.956 Infektionen auf den Kanaren gemeldet. Der Peak auf der Deltawelle im Juli war 1.023 Fälle an einem Tag.
La Palma hat mit einem AI/7 von 402,6 die "besten" Zahlen der Kanaren. Ein AI/7 über 400 wurde aber vor der 6. Welle auf keiner Insel erreicht!
Derzeit befinden sich 407 Personen auf La Palma in Quarantäne. Da die "Kurve" die besser als Wand beschrieben wird auch hier immer noch ansteigt ist damit zu rechnen, dass sich noch viele infizierte und vielleicht auch asymptomatische in der "freien Wildbahn" befinden.
Die Quarantänefälle befinden sich hauptsächlich in Los Llanos (120), Breña alta (109) und Sta. Cruz (65).
Derzeit werden folgende weitere Massnahmen diskutiert:
- Antrag ans oberste Gericht für eine Ausgangssperre in der Nacht auf 1. Januar, je nach Alarmzustand ab 1h oder 2h.
- Verkürzung der Quarantänezeit, da Omikron offensichtlich um einen drittel schneller überstanden ist. Diese Massnahme wäre - wenn wissenschaftlich begründet - auch wichtig da die derzeit 33.000 Menschen die auf den Kanaren in Quarantäne sind als Arbeitskräfte fehlen.
Personen ab 40 jährig können sich jetzt Boostern lassen. Die Details entnehmen sie der obenstehenden Grafik.
[11:15h] Tag 100 nach der Eruption!
An der gestrigen Veranstaltung in Los Llanos war auch die Presse anwesend und es wurden viele Interviews geführt. Eines welches interessant und wichtig war mit dem Consejero von Infrastruktur und Straßenbau. Dieser sagte klar, dass die Lava noch Monate die hohen Temperaturen halten werde und eine schnelle Strassenverbindung von Los Llanos nach Las Manchas nicht realistisch ist. Welchen Zeitraum er genau sieht wurde nicht erwähnt. Ein weiteres Projekt das diskutiert wurde ist der Ausbau der Verbindung über die Forststrasse (Pista General, Fran Santana) des LLano de Jable (Mirador Astronomico) in Richtung Hoyo de la Sima und runter nach Jedey. Diese Straße ist vorhanden und könnte relativ schnell ausgebaut werden. Ob man aber viel Geld in ein solches Projekt steckt welches nur temporär von Bedeutung ist, das ist auch noch nicht klar. Was indessen klar ist, das ist der Umstand, dass der derzeitige Alarmzustand mindestens noch für 6 Wochen aufrecht erhalten bleibt, wir also gut und gerne in den Februar rein mit keinen grösseren Aufhebungen von Evakuationen rechnen dürfen.
[09:40h]
La Laguna
Der gestrige Versuch mit dem Wegführen der Lava im Zentrum von La Laguna zu beginnen war erfolgreich. Zu Beginn wurden eine Oberflächentemperatur von 24°C und keine Gase gemessen. Nachdem einige Meter abgetragen wurden erreichte die Temperatur 120°C und es entwich ausschließlich Wasserdampf. Damit kann auch heute mit den Arbeiten weitergefahren werden um das Zentrum von La Laguna von der Lava zu befreien und die wichtige Verbindung der LP-213 zur Ctra. La Laguna wieder zu öffnen. Dafür müssen Nord-Süd rund 40m und dann Ost-West rund auch noch einmal 40m Material abgetragen werden.
Vulkan
In der obenstehenden Grafik ist die kumulierte Energie der Beben aufgeführt (blaue Linie) die Skala ist Logarithmisch pro Linie verzehnfacht sich die Energie. Am aktivsten Tag wurden fast 1GWh an Energie durch Beben freigesetzt, vor ein paar Tagen lag diese bei 1MWh was 1.000 mal weniger bedeutet und nun sind die Beben so schwach, dass der Wert gegen Null tendiert.
Auch Verformungen wurden keine gemessen und der Tremor bleibt auf der Basislinie.
Demonstration
Die gestrige Demonstration der Bürger in Los Llanos war ein Erfolg. Etwa 2.000 Personen versammelten sich um die Politiker aufzufordern Prozesse zu beschleunigen aber auch für ein Mitspracherecht beim Wiederaufbau. Dies ist besonders wichtig, besteht doch die latente Gefahr bei solchen Grossprojekten, dass die Entscheider von der "Geldlobby" eingelullt und beeinflusst werden.
Mit Kerzen wurde La Palma nachgebildet und der Schriftzug "Juntos" wies auf diese Forderung hin. Die Bürgermeisterin von Los Llanos war präsent.
Der Anlass lief sehr diszipliniert ab, nur eine maskenlose Person musste von der Polizei abgeführt werden.
Impfung
Der Direktor des Gesundheitssystems von La Palma, Kilian Sánchez Sanjuán, hat Zahlen zur booster- und pädiatrischen Impfung bekannt gegeben:
Booster:
> 70 jährig 80%
>60 jährig 62%
Janssen 30%
pädiatrisch 30%
Man kann sich auch weiterhin ohne Termin in Sta. Cruz, Pabellón Roberto Estrello von 08h - 15h und mit Termin im Casa de Argual in Los Llanos von 8-16h impfen lassen.
Bei Unsicherheiten und Fragen wenden sie sich am besten an ihr "Centro de Salud".
Covid und Intensivpflege
Auf Teneriffa, wo sich die Pandemie in den letzten Tagen exponentiell entwickelte, befinden sich 232 Personen wegen einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus in Spitalpflege, 26 Personen davon auf der Intensivstation. Die am stärksten betroffene Gruppe sind 70-79 jährige mit 15 Personen in Intensivpflege, gefolgt von den 60-69 jährigen mit 6. Gestern sind auf Teneriffa wieder zwei Personen an der Infektion gestorben, eine Person im Altersbereich von 30-39 Jahren und eine weitere im Altersbereich >80 jährig.
[16:30h] Auch heute gab es keine Pressekonferenz. Der Vulkan ist aber ruhig, was derzeit auffällt ist eine erhöhte Ausgasung des Konus. Seismizität, Tremor und Deformationen sind alle im normalen Bereich.
Heute begann um 16h das Abtragen der Lava im Zentrum von La Laguna und damit der erste auch symbolische Schritt des Wiederaufbaus.
Ministerpräsident Sánchez ist heute wieder auf La Palma und er versicherte einmal mehr, dass beim Wiederaufbau alle Parteien zusammenstehen. Wir hoffen doch, dass das so sein wird.
La Palma verzeichnete weitere 44 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2. Es befinden sich 350 Personen in Quarantäne und immer noch zwei Personen stationär im Spital, aber keine auf der IPS.
Heute ab 17:30h bis 19h findet in Los Llanos auf der Plaza de España eine Demonstration von Firmenvertretern, Nachbarvereinigungen und Bürgern statt.
Die Forderungen:
- eine sofortige Verteilung von Spenden und Hilfsgütern
- eine effiziente und schnelle Bewältigung des Wohnungsproblems.
- die Beteiligung der Bürger an Vorschlägen und Entscheidungen
- Transparenz und Sicherheit.
[17:45h] Das wissenschaftliche Komitee tagt nun nur noch alle zwei Tage und Pressekonferenzen wurden auch reduziert. Die Datenlage ist aber nach wie vor gut. Der Tremor auf der Basislinie, Seismizität tief und Deformationen sieht man keine. Der magmatische Prozess unter der Insel ist noch nicht abgeschlossen, gute Daten sind gerne genommen und ich werde den Verlauf auch weiterhin genau beobachten.
Die 6. Welle welche Teneriffa mit Wucht heimsuchte könnte dort bereits den Peak erreicht haben. Die nächsten paar Tage müssen das noch bestätigen aber die Anzahl positiv getesteter ist dort innerhalb von zwei Tagen von 1862 auf 725 Fälle runter gekommen.
Auf La Palma sind 16 Neuinfektionen gezählt worden mit den genesenen ist die Zahl nun von 340 auf 331 in Quarantäne herunter gekommen. Eine Person im Altersbereich von 60-69 Jahren offensichtlich rasch an den Folgen der Infektion verstorben ohne als Spitaleinlieferung gezählt zu werden was die Anzahl der an SARS-CoV-2 verstorbenen Personen auf La Palma auf 22 erhöht. Zwei Personen befinden sich noch in Spitalpflege. Der AI/7 ist nun auf 311,5. Kaum zu glauben, dass wir damit den Tiefsten AI/7 der Kanaren aufweisen.
Canarias7 berichtet in einem Artikel, dass von 10 Neuaufnahmen acht nicht geimpft sind. Die meisten sind mittleren Alters und haben Probleme mit Fettleibigkeit, bestätigt ein Intensivmediziner. Wenn man dies der hohem Impfrate auf den Kanaren von 85% entgegen hält, dann verursacht die Infektion in den 15% der nicht geimpften Personen 80% der Intensivmedizinischen Betreuung. Das sind Zahlen die, wenn sie wissenschaftlich bestätigt werden, keine Debatte mehr über die Wirksamkeit der Impfung mehr erlauben werden.
Im Artikel steht weiterhin folgendes:
Trotz des Schadens, den Verschwörungstheorien und Leugner angerichtet haben, führt Domingo González die Tatsache, dass es in einem Teil der Bevölkerung immer noch Widerstand gegen die Impfung gibt, auf Angst zurück. "Die überwiegende Mehrheit derjenigen, die sich nicht geimpft haben, bereut es, dies nicht getan zu haben. Die durch negationistische Theorien ausgelösten Ängste beeinflussen weiterhin viele Menschen. Es ist nicht so, dass sie nicht an die Krankheit oder den Impfstoff glauben, sondern dass sie Angst vor den Folgen haben", sagt Domingo González, der weiterhin an den Impfstoff und die soziale Verantwortung als die besten Waffen glaubt, um dem Virus ein Ende zu setzen.
[17:35h] Was erwartet wurde ist eingetroffen. Heute Nachmittag wurde die Eruption als beendet erklärt. Die Eruption dauerte vom 19. September 14:11h UTC bis zum 19. Dezember um 21h und ist mit 85 Tagen und 8 Stunden die längste Eruption der Historie. Diese begann mit der Aufzeichnung des Vulkans Jedey im Jahr 1585 welcher mit 83 Tage Dauer nun auf den zweiten Platz verdrängt wurde. Die Zahlen die heute genannt wurden sind leider in allem etwas im Superlativ, auch mit einem Vulkan Explosivity Index (VEI) von 3 hat diese Eruption alles in den Schatten gestellt. Total wurden rund 200 Millionen m3 an Material ausgeworfen. Eine Lavabombe schlug sogar 1,5 km vom Vulkankrater weg. Diese formte mit der Zeit 6 verschiedene Krater. Die Lava floss mit bis zu 1.140°C aus und bildete Höhen von bis zu 70m. Im Durchschnitt türmte sich die Lava auf 12m Höhe auf. Weitere Daten werde ich später noch publizieren.
Mit dem Erklären des Endes der Eruption ist der Zivilschutznotfall noch nicht beendet. Nach wie vor werden aus den Lavafeldern Gase freigesetzt. Die Ampel bleib noch auf rot. Die Seismizität kann auch trotz dem Ende der Eruption wieder ansteigen und auch Deformationen sind noch nicht auszuschliessen. Der Prozess dauert sehr lange um völlig zum Stillstand zu kommen.
Mit dem Erklären des Endes der Eruption kann aber nun auch mit Aktion und Planung für den Wiederaufbau begonnen werden. Sukzessive soll im Januar damit begonnen werden Evakuierte Gebiete wieder frei zu geben wobei die ersten sicherlich im nördlichen Bereich der Lavafelder sein werden. Am nächsten Montag wird im Zentrum von La Laguna wie bereits berichtet mit dem überwachten Wegräumen der Lava begonnen.
[10:22h] Das oberste Gericht hat entschieden:
Das Covid Zertifikat wird auf Inseln mit Alarmstufe 3 und 4 per sofort eingeführt. Auf Inseln mit Alarmstufe 1 und 2 kann es freiwillig angewandt werden.
Als Zertifikat gilt alles mit drei G zusammen mit einem Personalausweis:
Genesen
Ein Zertifikat für Genesene gilt ab Tag 11 für 6 Monate.
Geimpft
Das Zertifikat gilt 14 Tage nach der zweiten Dosis.
Getestet
Ein negativer Testnachweis welcher von einem offiziell anerkannten Labor durchgeführt werden muss und dann für 48h gültig ist.
Sanidad stellt eine Applikation zur Verfügung mit welcher die Zertifikate einfach gelesen und online überprüfen können. Diese heisst Lector COVID SCS und kann in Apple Store, Google Play und Huawei App Gallery runtergeladen werden.
Die Zugangsbeschränkung gilt für alle öffentlich zugänglichen Einrichtungen, bei Restaurants für alle die eine Zulassung (Aforo) von mehr als 30 Personen haben.
Das BOC ist im Moment nicht abrufbar. Die Seite des Gobierno meldet einen Fehler. Deshalb kann ich das "Kleingedruckte" im Moment nicht prüfen.
[09:40h] Alle Parameter sehen gut aus. Kaum mehr Erdbeben, der Tremor ist auch heute auf der Basislinie und alle Messstationen verzeichnen keine Deformationen. Auch die berühmte LP03 Jedey welche sich in der Nähe des Gleitschirmstartplatzes Campanarios befindet zeichnet nach einer unerklärlichen Aufwölbung den zweiten Tag in Folge wieder normale Werte auf. Damit gilt es sicher, dass die Eruption heute in der Pressekonferenz als beendet erklärt wird. Ich werde am Nachmittag noch einmal über dieses Weihnachtsgeschenk und die unmittelbaren Folgen berichten.
[17:30h] Morgen ist der Countdown auf null und wenn nichts aussergewöhnliches mehr passiert, was sehr unwahrscheinlich ist, dann wird der Vulkanausbruch als beendet erklärt. Das wäre doch ein wunderbares Weihnachtsgeschenk.
Der Tremor ist immer noch auf der Basislinie, die Seismizität sehr tief, die Deformationen haen sich zurückgebildet. Der Ausstoss an Schwefeldioxid wird mit dem Aushärten der Magma begründet. Der CO2 Ausstoss der Cumvre Vieja ist von gestern dem 8,5 auf das 7,3 fache des Normalwertes zurückgefallen. Alles entwickelt sich die richtige Richtung.
Die Problematik mit den Gasen vor allem südlich der Lavaflüsse, also in Las Manchas / Puerto Naos / La Bombilla wird uns wohl noch länger beschäftigen. Auch bestehen in wenig Tiefe der Lavaflüsse noch heisse Zonen deren Temperatur auf über 180°C angegeben wird. Vielleicht erfahren wir morgen noch einige Details des Planes wie es weitergeht. Auf jeden Fall werden ab morgen die täglichen Pressekonferenzen nicht mehr abgehalten. Es wird zu einem lockereren Rhythmus über gegangen.
Die Infektionszahlen entwickeln sich nach wie vor steil in die Höhe, heute wurden auf La Palma 54 weitere Fälle ermittelt. Damit ist die Anzahl der Menschen in Quarantäne auf 307 angestiegen. Der AI/7 beträgt 286,4. Zwei Personen im Altersbereich 40 - 59 befinden sich auf La Palma in Spitalpflege, niemand muss im Moment hier intensivmedizinisch betreut werden:
Die Fallzahlen der Kanaren haben sich um 3.128 Fälle an einem Tag erhöht. Auf Gran Canaria wurden zwei Todesfälle gemeldet. Einer im Altersbereich 40 - 49 und ein weiterer im Altersbereich 60 - 69 jährig.
Allen Lesern wünsche ich frohe Festtage!
Vielen Dank auch für die Zuschriften, die darin geäusserte Anerkennung und den Dank für den Blog. Leider kann ich aus Zeitgründen nicht alle persönlich beantworten, aber sie haben mich alle sehr gefreut und angespornt auch weiter zu berichten :-)
[09:35h] Alle Parameter sehen gut aus. Die Seismizität ist tief, der Tremor immer noch auf der Basislinie und sogar das Gebiet Jedey (LP03) hat sich entschieden, die Aufblähung sein zu lassen und ist zu den seit Eruption als normal etablierten Werten zurückgekehrt. Mit diesen Daten bin ich sehr sicher, dass das wissenschaftliche Komitee die Beerdigung des Biestes morgen am Weihnachtstag beschliessen wird. Der Zivilschutznotfall wäre aber damit noch nicht aufgehoben und es wird immer wieder erwähnt, dass Gasentwicklungen vor allem im Süden der Lavafelder problematisch sind. Einmal mehr muss die immer noch hohe Ausgasung von CO2 durch den Boden erwähnt werden. Der Wert der gesamten Cumbre Vieja ist immer noch 8,4 x höher als der Normalwert. Dieses geruchlose Gas, welches im Wasser gelöst die Kohlensäure bildet, ist schwerer als Luft und sammelt sich in Kellern, Tiefgaragen, Bodegas etc an. Ohne es zu riechen oder sonst zu bemerken kann man in Vertiefungen wo sich das Gas ansammeln kann und wo mangelhaft gelüftet wird oder kann Ohnmächtig werden und an Sauerstoffmangel sterben!
Am Montag wird im Zentrum von La Laguna begonnen Lava wegzuräumen. Dies unter grossen Sicherheitsauflagen. Man will sehen wie heiss die Masse noch ist und vor allem auch Messen ob bei den Arbeiten vermehrt Gase freigesetzt werden. Ein erstes, zuversichtlich stimmendes Zeichen des Wiederaufbaus wird es alleweil werden!
Ab heute gilt in ganz Spanien auch im Freien wieder Maskenpflicht. Auf La Palma wird das völlig unspektakulär werden, da wir draussen wegen der Feinstaubbelastung eh FFP2 Masken tragen.
Für die Kanaren wurden die Restaurant- Bar und Diskothekenschließungszeiten generell um eine Stunde vorverlegt. Ein Wirt kann die Schließungszeiten der tieferen Alarmstufe anwenden wenn er nur Gäste mit Zertifikat bewirtet.
La Palma bleibt auf Alarmstufe 2.
Deutschland hat Spanien ab Morgen 25.12. als Hochrisikoland eingestuft. Rückkehrer ohne Zertifikat müssen für 10 Tage in Quarantäne.
[17:22h] Die Zunahme der SARS-CoV-2 Fälle auf den Kanaren ist beachtlich. Teneriffa alleine schrieb mit 2.950 Fällen bereits wieder einen Rekord, aber auch La Palma. Hier wurden weitere 57 Fälle positiv getestet und in jeder Gemeinde der Insel hat es gleichzeitig Personen in Quarantäne. Beides auch noch nicht dagewesen.
Es befinden sich nun drei Personen in Spitalpflege im Altersbereich von 40-79 Jahren.
Breña Alta 61
Los LLanos 59
St. Cruz 55
San Andrés 21
Mazo 13
Breña Baja 12
Puntagorda 12
El Paso 11
Fuencaliente 6
Puntallana 6
Barlovento 4
Tijarafe 2
Tazacorte 1
Garafia1
Total 264 (57)
AI/7=250,4; AI/14=346,3
Entscheide in Bezug auf das Ampelsystem und allfällige weitere Massnahmen liegen im Moment noch nicht vor.
[12:05h] Die Präsidenten der verschiedenen Regionen von Spanien sind sauer. Ministerpräsident Sánchez hat kaum Massnahmen gegen die ansteigenden Fälle ergriffen, die Präsidenten vor seinem Entscheid gar nicht angehört. Einige haben für weitgehende Massnahmen und Ausgangssperren plädiert.
Aber nur die generelle Maskenpflicht wurde nun wieder auf alle Aussenräume ausgedehnt. Dies gilt für das gesamte Spanische Staatsgebiet ab Morgen Freitag.
Parallel dazu prüft die autonome Region der Kanaren beim obersten Gericht ob partielle Schließungen von Geschäften wie Diskotheken möglich sind und ob eine Ausgangssperre wieder eingeführt werden kann. Zusätzlich wurde am Gericht beantragt, das Covid Zertifikat als obligatorisch zu erklären. Dieses ist derzeit auf freiwilliger Basis einsetzbar wenn zum Beispiel Gastwirte die Vorschriften des Alarmzustandes um eine Stufe senken wollen.
Es scheint, dass in den nächsten Tagen neben der Dynamik der Fälle auch wieder Dynamik in die Vorschriften kommt. Das hatten wir schon und mir wurde fast schwindlig vom Lesen der vielen Papiere in elegantem Juristenspanisch.
Nachdem heute Nachmittag die neuen Zahlen publiziert werden und auch die Ampel überprüft wird (immer am Donnerstag) werde ich mich zum Thema noch einmal äussern.
[09:30h] Guten Morgen. Wir sind nun bereits bei Tag 10 seitdem der Vulkan nach letztem Getöse einfach abstellte. Nur die Station Jedey behält auch heute ihre vertikale Deformation. Alle anderen Parameter sind gut. Der Tremor ist immer noch praktisch auf der Basislinie, die Anzahl und Intensität der Erdbeben hat noch einmal abgenommen. Wenn das so bleibt, dann wird die Bestie übermorgen, am 25. Dezember offiziell als tot erklärt.
Heute bilden sich über dem Vulkan Wolken. Dies sieht aus als ob er wieder aktiv wäre. Diese Wolken bestehen aber aus Wasserdampf und sind kein Grund zur Besorgnis. Der Vulkan und die Lavafelder sind noch sehr heiss. Darüber bildet sich Thermik. Die Luft ist heute sehr feucht, 92% rLF in El Paso. Diese feuchte Luft steigt über der Lava und dem Vulkan auf, kühlt sich dabei ab und das Wasser darin kondensiert.
Das noch gemessene Schwefeldioxid stammt vom Aushärteprozess der Magma im Konus und der Lava in den Röhren. Im Vulkankonus haben sich weitere kleinere Steinschläge ereignet die Höhe hat sich aber nicht verändert und der neue Vulkan misst 1.122m, 8 m weniger als am 14. November.
Die genaue Menge an Material welches ausgestossen wurde wird in den nächsten Tagen berechnet. Es soll sich im Bereich von 160 Millionen m3 Lava und 20 Millionen m3 Asche bewegen.
Weil die Lava in einigen Gebieten über 50m hoch ist, wird die Hitze auch noch sehr lange darin konserviert. Trotzdem will man in der nächsten Woche damit beginnen erste Versuche mit dem Bewegen / Wegräumen der Lava zu machen.
Carmen López, die Wissenschaftliche Direktorin der IGN sagte auf Nachfrage eines Journalisten, dass die Vulkanologen über die enorme Lavaproduktion, den Ausstoss von Mengen an SO2, der Explosivität und Variabilität sowie der Länge der Eruption überrascht wurden.
Das ist in der Tat so. In den Pressemitteilungen vor der Eruption sprachen sie von einer "kleinen Magmakammer". Diese Aussage ist übrigens plötzlich verschwunden ;-)
[15:20h] Die neuen Pandemie-Zahlen für die Kanarischen Inseln sind um 15h publiziert worden. Teneriffa hat einmal mehr deutlich zugelegt und 1.736 Neuinfektionen. Aber auch auf La Palma schreiben wir gerade Rekorde. Die Infektionsrate ist um 36 auf nun 217 Personen angestiegen. Während der ganzen Pandemie hatten wir nie so viele Personen in Quarantäne. Erfreulich, dass die zweite intensivmedizinisch betreute Person wieder auf die Station verlegt werden konnte und nun alle Intensivbetten frei sind.
Die Verteilung auf La Palma ist wie folgt:
Breña Alta 58 (+8)
Santa Cruz 48 (+10)
Los Llanos 40 (+6)
San Andres 14 (+1)
Puntagorda 11
Mazo 10 (+1)
Breña Baja 9
El Paso 9 (+2)
Fuencaliente 6
Puntallana 5 (+1)
Barlovento 3
Tazacorte 2
Tijarafe 2
Garafia 0
Total 217
AI/7 = 210,9 AI/14 = 294,8
[10:42h] Hier eine Zusammenfassung eines Artikels in eldiario.es der mir sehr gut recherchiert erscheint:
Die Kanarischen Inseln sind diejenige Region in Spanien welche im Moment die meisten Infektionen mit SARS-CoV-2 Omikron aufweist. In einer Studie vom 6.-12. Dezember wurden bereits 15,2% der Fälle dieser Variante zugeordnet. Der extreme Anstieg der Fallzahlen seither deutet auf ein rasches Ausweiten dieser Variante hin. Teneriffa hatte in den letzten Tagen pro Tag einen Anstieg von über 22% der Fälle zu verzeichnen. Wenn dies anhält, dann werden auf Teneriffa am 24. Dezember mehr als 5.000 Neuinfektionen registriert! Deshalb sprechen einige Virologen auch nicht von einer Welle sondern von einer Wand.
Dass diese Mutation extrem virulent ist zeigt auch ein Fall in Norwegen wo sich an einem Weihnachtsessen am vergangenen 26. November von 117 Personen 74% infizierten. praktisch alle waren geimpft, keiner musste in Spitalpflege.
Da sind wir beim Thema ist diese Variante weniger gefährlich als die Delta? Hierzu finde ich keine klaren Antworten. Es gibt Studien die davon ausgehen, wie eine aus Hong Kong andere die das verneinen. Der Direktor des Gesundheistssystems in Südafrika sagte nein. Sie hätten nur weniger Spitaleinweisungen gehabt, weil sich in früheren Wellen schon sehr viele Personen infiziert hätten und diese durch ihre Immunantwort partiell geschützt gewesen wären.
Durch die pure Masse an Neuinfektionen wird davon ausgegangen, dass sich relativ rasch praktisch alle infizieren können. Auch geimpfte infizieren sich leicht, wie das Beispiel aus Norwegen zeigt. Durch den Umstand, dass ihr Immunsystem aber schon trainiert ist und somit die Virenlast rasch senken kann, scheinen sie nicht sehr schwer krank zu werden. Geimpften älteren Menschen wird die Boosterimpfung sehr empfohlen um eine nachlassende Immunantwort zu kompensieren. Dies bestätigt auch eine kleine Studie aus England die noch durch den "Peer review", der unabhängigen Sichtung von weiteren Wissenschaftlern überprüft werden muss.
Ungeimpfte ältere Menschen gehören zu der Hochrisikogruppe. Sie sollten diese Welle unbedingt ernst nehmen und ihr Augenmerk auf entsprechende Schutzmassnahmen legen bis diese Welle vorbei ist.
Die Zeit von Infektion bis zum Ausheilen und hat sich von 12,2 Tagen mit Omikron auf 8,2 Tage verkürzt. Infizierte die nicht schwer krank werden können offenbar schneller aus der Quarantäne entlassen werden.
Zusammenfassung:
Aufgrund der Dynamik ist die Datenlage noch dünn, Studien sind noch am laufen. Man darf Omikron nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine infizierte Person scheint 3 - 3,5 weitere zu infizieren. Rein aufgrund der schieren Masse an Neuinfektionen werden wir in den nächsten Wochen eine deutliche Belastung des Gesundheitssystems sehen.
Personen die sich nicht impfen liessen sollten während dieser Welle sehr vorsichtig sein, bis sich die Viruslast in der Gesellschaft wieder deutlich absenkt.
[09:27h] An der gestrigen Pressekonferenz wurde einmal mehr mitgeteilt, dass alle Parameter in Richtung des Erlöschens des Vulkans zeigen und wenn sich diese gleich wie jetzt verhalten dieses am 25. Dezember bekanntgegeben werden kann. Damit wird aber der Zivilschutznotfall nicht aufgehoben!
Die derzeitige Gasproduktion kommt aus dem Magma welches sich noch im Konus befindet und sich langsam verfestigt und aus Lava in den Röhren welche dem gleichen Prozess unterliegt. Der CO2 Ausstoss der Cumbre Vieja beträgt immer noch 8,5x des Normalwertes. Der SO2 Ausstoss wird mit "sehr tief" angegeben.
Die Messstationen bestätigen und im Valle gute Luft. Bei mir in El Paso stinkt es aber draussen beachtlich nach Schwefel. Die SO2 Werte sind gemäss einer Station von MITECO heute Morgen in El Paso angestiegen und haben nun 15 μg/m³ erreicht. Das wird noch als sehr gute Luft eingestuft. Sehr gute Luft die offensichtlich aber stinkt.
Der Wind weht nur schwach aus West und scheint deshalb im Moment die Gase im Gebiet von El Paso, Llano de las Cuevas zu konzentrieren. Dazu hat sich auf rund 1.000m AMSL eine Inversion gebildet die die schlechte Luft nicht nach oben weglässt. Somit müssen wir einmal mehr auf die Sonne warten die dann den Boden erwärmt und zu Thermik führt welche für eine Vermischung mit frischer Atlantikluft sorgt. Das ist ab etwa 11h der Fall.
Die gestern gemeldete Episode der Zunahme von Schwingungen im tiefen Hz Bereich der Station HHZ in der Caldera hat sich wieder normalisiert. Die Erdbeben sind nach wie vor stark zurückgegangen und der Tremor ist immer noch auf der Basislinie. Bei den Deformationen ist mir heute Morgen aufgefallen, dass LP03 Jedey wieder auf das Niveau von vorgestern angestiegen ist, die Absenkung von 5 cm also wieder nach oben wett gemacht hat. Im Osten senkt sich an einigen Stationen der Boden leicht ab. Da weder über Erdbeben noch über Tremor ein Einfliessen von Magma festgestellt werden kann, scheint es sich bei diesen Bewegungen um eine Umverteilung der Druckverhältnisse zu handeln. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Ausmasse der beiden Magmakammern mit einigen Kilometern breite wie Höhe gewaltig sind und solche Bewegungen wahrscheinlich auch noch in Wochen festgestellt werden. Ereignen sich diese Bewegungen isoliert und weitere Parameter wie Seismizität und Tremor sind nicht erhöht, kann man weiterhin beruhigt bleiben.
[08:34h] Das Gesundheitsamt der kanarischen Inseln gab gestern bekannt, dass sich nun auch die Gruppe ab 50 Jährig mit der dritten Dosis impfen lassen kann wenn seit der zweiten Dosis bei AstraZeneca geimpften mindestens 3 Monate und bei Pfizer / Moderna geimpften mindestens 6 Monate vergangen sind. Das funktioniert auch bei Personen die sich im Ausland geimpft haben, hier aber den Winter verbringen und ein Empadronamiento besitzen. Sie können sich beim Centro de Salud ihrer Gemeinde melden oder wenn Sie beim Servicio de Sanidad bereits registriert sind ohne Termin im Impfzentrum in Sta. Cruz vorbeigehen.
Über die Verbreitung von Omikron auf den Kanaren werde ich später noch berichten. Ich muss vorher die Daten zusammentragen und auf Plausibilität prüfen.
[17:40h] Die obenstehende Grafik hat auch schon wieder Leute erschreckt und einige Internet "Experten" mit Youtube Abschluss sehen schon wieder Magma in Bewegung. Da alle anderen Anzeichen fehlen muss man sich überlegen woher dieses Signal mit tiefer Frequenz noch herkommen könnte.
Eine mögliche Erklärung:
Diese Station steht in der Caldera de Taburiente relativ nah am Fluss. In der Nacht hat es stark geregnet und es fließt viel Wasser in den Atlantik. Das Signal ist etwa gleichzeitig mit den ansteigen des Wassers aufgetreten. Wenn es wieder langsam mit dem Wasser abklingt wäre dieses Rätsel auch gelöst. Mal sehen, wie es morgen aussieht.
Die Pressekonferenz konnte ich heute nicht ansehen, somit hierzu keine Details. Aber alle Parameter die uns zur Verfügung stehen sind immer noch gut in Richtung Erlöschen des Biests.
[10:10h] Die gestern gemeldete vertikale Deformation bei der Station LP03 Jedey von +8cm hat sich um -5cm zurückgebildet und ist nur noch +3cm über dem Wert vom letzten Sonntag. Druck Auf- und Abbau geschieht jetzt offensichtlich im geschlossenen System und es wird wahrscheinlich nicht das letzte Mal sein, dass uns solche Deformationen erschrecken.
Die Werte der Station Fuencaliente LP01 sind heute auch wieder normal. Meine Annahme, dass dieser Anstieg völlig unplausibel war hat sich bestätigt.
Einmal mehr: Vor Einschalten des Panikmodus empfiehlt es sich die Plausibilität der Information zu prüfen. Schade, dass solche Daten überhaupt unkommentiert der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Heute Morgen ab 6h hat die Schwingungsfrequenz im Bereich 4-15 Hz wieder etwas zugenommen. Der Vulkanische Tremor ist aber wie die obenstehende Grafik zeigt immer noch auf der Basislinie. Auch solche Veränderungen werden wir in der nächsten Zeit wahrscheinlich vermehrt sehen.
Nach drei Monaten Vulkanausbruch sind wir alle ein bisschen am Limit und lassen uns schnell erschrecken. Dazu tummeln sich im Netz viele Trolle, die aus jeder Mücke einen Elefant zimmern. Meist sitzen sie weit weg vom Geschehen und freuen sich daran Panik zu streuen. Gerade in U.S.A. ist die Anzahl derjenigen die am liebsten einen Tsunami sehen würden groß. Lassen sie sich nicht beirren. Wir halten wir uns am Besten an das was Carmen López gestern sagte: "Es handelt sich innerhalb aller Parameter um einen einzigen Ausreisser". Damit hat sie das LP03 Ereignis in den Gesamtzusammenhang gestellt und relativiert.
Bevor wir Schlüsse ziehen, sollten wir alle Daten analysieren. Gleich einer Wetterprognose wo nicht nur die Windrichtung beurteilt wird, sondern Stärke, Höhe und viele weitere Parameter.
[16:40h] Die AEMET hat für La Palma ab Mitternacht einen gelben Wetteralarm herausgegeben.
Regen (Gewitter möglich)
Wind
[16:20h] Der unglaublich dynamische Anstieg an Neuinfektionen geht weiter.
Trotzdem ist die Situation in den Spitälern auf den Kanaren nicht extrem angespannt. 70% der Intensivbetten sind frei.
Am 19. Dezember letzten Jahres hatten sich 250 Personen infiziert, ein Jahr später 1.235. (5x). Am gleichen Tag waren vor einem Jahr 47 Personen auf der Intensivpflege, jetzt 60 (1,3x). Mir ist bewusst, dass solche 1:1 Vergleiche nicht ganz wissenschaftlich sind, da weitere Parameter berücksichtigt werden müssen. Der Vergleich zeigt aber trotzdem auf, dass in diesem Dezember signifikant weniger schwere Verläufe auftreten. Welcher Anteil davon nun die hohe Impfrate ausmacht und welcher vielleicht eine weniger gefährliche Omikron Variante muss dann die Wissenschaft in Studien aufzeigen. Aber offensichtlich rennen wir hier auf den Kanaren nicht gleich in eine ausweglose Situation hinein.
Auf La Palma wurden seit gestern 21 Neuinfektionen registriert. Es sind nun 169 Personen in Quarantäne. Mit Ausnahme der Gemeinde Garafia kommen in allen Gemeinden Fälle vor. Die meisten in Breña Alta (45), Santa Cruz (35) Los Llanos (34), San Andrés (12).
Immer noch befinden sich zwei Personen auf der Intensivpflegestation. Es mussten keine weiteren Personen Hospitalisiert werden.
[15:16h] Die festgestellte Deformation der Station LP03 in Jedey, welche gestern Nachmittag begann, scheint am zurückgehen zu sein. So äusserte sich Carmen López heute in der Pressekonferenz. Sie beruhigte auch und sagte das sei innerhalb von vielen Parametern der einzige welche im Moment in eine andere Richtung zeige. Solche "Ausreisser" hätte man auch bei der Eruption in El Hierro festgestellt. Die zweite Station in Fuencaliente wurde gar nicht erwähnt. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass es sich dabei um Fehlmessungen handelt. Dies kam bei dieser Station (LP01) schon einmal vor.
[11:11h] In dem Update von heute Morgen der verschiedenen GPS Stationen wird wieder eine Anhebung des Geländes der Station Jedey 03 aufgezeichnet. Dort hat sich das Gelände um ca. 6cm angehoben. Auch die Station in Fuencaliente die LP01 zeigt eine vertikale Deformation. Die näher gelegene LP04 welche sich bei den Casas El Charco befindet hingegen nicht.
Ob das eine Reaktivierung ankündigt kann ich nicht sagen, es zeigt aber, dass sich im Kanal zwischen Vulkan und oberer Magmakammer Druck auf- und nicht abbaut. Hoffen wir, dass es sich um seinen letzten Atemzug handelt!
[09:30h] Guten Morgen und besten Dank für die "Fanpost" gut zu sehen, dass man anstehende Themen auch normal diskutieren kann und den vielen seriös erarbeiteten wissenschaftlichen Resultaten und Publikationen doch von einer Mehrheit Glauben geschenkt wird. Leider kann ich die Zuschriften nicht alle persönlich beantworten. Ich werde den Blog genau so weiterführen wie ich das gemacht habe und lasse mich auch von einem kleinen Shitstürmli nicht aus der Ruhe bringen. Wehren kann ich mich und Argumente fehlen auch nicht wenn ich will. Es bleibt dabei. Wer nicht mag was ich schreibe, kann sich andernorts informieren. Der Blog ist eine altruistische Leistung von mir, bleibt kostenlos und werbefrei und damit kann mir auch kein "Clickbait" vorgeworfen werden.
In der Tat bin ich hier auf der Insel froh, dass wir so eine hohe Impfrate haben. Alle werden davon profitieren, in der sechsten Welle, die unbestritten da ist und noch weitere Fälle über Teneriffa zu uns bringen wird. Gestern Abend habe ich gehört, dass auch in der Schule von Puntagorda ein Ausbruch registriert wurde. Werde über die Zahlen dann später berichten.
In der Nacht hat es etwas geregnet, in El Paso 1,2 l/m2. Weitere Regenfälle sind in der Nacht auf morgen Dienstag angekündigt. Das schürt auch einige Ängste bei Anwohnern von La Laguna. Das gesamte Entwässerungssystem der Cumbre Vieja im Bereich Cabeza de Vaca ist von Lava bedeckt und der Regen wird sich oben am Vulkan nach Süden und Norden aufteilen. Die Bürgervereinigung von La Laguna hat sich darüber sehr besorgt gezeigt und hingewiesen, dass es nach der Eruption vom San Juan im Winter danach zu starken Verwüstungen durch Regen gekommen sei. Konkret fragen sie auch welche Massnahmen geplant sind um Überschwemmungen im Zentrum von La Laguna zu vermeiden, welche Mittel eingesetzt werden und welche Zeiträume für die Umsetzung vorgesehen seien. In der Tat hat die PEVOLCA schon Ende November in einer Pressekonferenz auf die Problematik hingewiesen.
Auch im Süden ist noch lange nicht alles in Ordnung. Der Barranco de los Hombres ist voll Asche und wenn es zu Starkregen kommt kann diese wie ein Lahar über die Klippe nach Puerto Naos gelangen und unter Umständen den Durchfluss unter dem Ort verstopfen.
Ob all dieser Herausforderungen die noch bevorstehen dürfen wir nicht vergessen, dass das Biest vor einer Woche ruhig wurde. Letzten Montag um 21h ist der Tremor plötzlich und abrupt verstummt. Auch in der letzten Nacht gab es kaum mehr Erdbeben. Die obenstehende Grafik zeigt dies. Dazu muss man noch bedenken, dass alle grün eingezeichneten Beben vor einer Woche gar nicht gemessen werden konnten, da der Tremor diese überdeckte.
Alle Zeichen gehen immer noch in eine gute Richtung und wir hoffen, dass der Vulkan an Weihnachten als erloschen deklariert werden kann.
Eine Kolumne weil ich partout nicht in Ruhe gelassen werde:
Was geht ab in unserer Gesellschaf? Irgendwie haben sich die Verhältnisse etwas verschoben. Es ist auffällig, dass ich vermehrt von Impfgegnern ungefragt über verschiedene soziale Medien mit leicht aggressivem Ton kontaktiert werde, nicht aber von Impfbefürwortern. Die Geimpften kommen aber auf der Isla Bonita über 6 mal häufiger vor. Kann es sein, dass mein Blog auf Deutsch ist und sich in der Deutschen Diaspora weit mehr Impfgegner befinden als in der Gesellschaft ihrer Gastinsel? Oder sind die Impfgegner einfach lauter? Und warum versuchen sie andere von ihrer Meinung mit Vehemenz und sogar Aggressivität zu überzeugen, es geht doch um Immunologie, nicht um Religion?
Der „Dialog“, der eben keiner ist, beginnt dann immer belehrend. Du sollst, du musst, oder das beliebte weißt du nicht, dass… welches unterschwellig assoziiert, dass der Fragende Recht hat und der Gefragte der Depp ist. Leider durchschaue ich solche Fragespiele gleich am Anfang.
Dann erhalte ich Vorträge über das Testen und Immunologie. Zwar bin ich jetzt Fluglehrer, den grössten Teil meines Berufslebens habe ich der medizinischen Diagnostik verbracht. Mein Spezialgebiet, der diagnostische Nachweis von Viren und Antikörpern, dabei habe ich auch Immunologen beraten. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob jedermann die richtige Person ist um mir immunologische oder medizinisch diagnostische Erklärungen zu geben. In der Tat hinterlässt manch einer den Eindruck, dass er sich nach dem Konsum von paar Videos und fraglichen Publikationen der Doktors sowieso, etwas sehr überschätzt.
Ich bin geimpft, sogar mit Booster und das kann man nicht wie Kleider oder Religion oder eine Meinung einfach ändern. Es ist passiert, die Immunantwort sogar ohne Nebenwirkungen gebildet und basta. Ich bin auch nicht wie von vielen Impfgegnern voraus gesagt am 1. September gestorben, sondern noch da, habe den ganzen Vulkanausbruch hautnah mitgemacht und brauche in Bezug auf die Impfung noch auf die Bestattungsart keine Beratung. Genauso, wie ich den Ungeimpften auch nicht vorschreibe, dass sie sich impfen lassen sollen. Meine Meinung ist gebildet. Diejenige in Bezug auf die Impfung auf Basis der Wissenschaft, die in Bezug auf die Bestattung auf der Basis des Herzens.
Herzlichen Dank für die Anteilnahme!
[17:20h] Nach 5 Jahren Bauzeit und einer Investition von 6 Millionen Euro ist das Besucherzentrum auf dem Roque de los Muchachos endlich eingeweiht worden. Es ist täglich von 10 - 16h geöffnet und der Eintritt in der ersten Phase kostenlos.
Einmal mehr wurde heute der Zugang nach El Remo, Puerto Naos und La Bombilla nicht erlaubt. Es seien zu hohe Gaswerte festgestellt worden. Leider wird immer darauf verzichtet zu informieren um welches Gas es sich handelt und welcher Wert gemessen wurde. Diese unbeholfene Strategie der Kommunikation hinterlässt bei den Palmeros Ärger und manch einer traut den Behörden einfach nicht mehr. Das ist insofern schlecht als dass die Geschichte einfach frei nach Team 5 plötzlich in die eigene Hand genommen wird.
Der Vulkan selbst zeigt immer noch Zeichen, dass er erlöscht ist, aber der Wissenschaftsrat will noch 6 Tage zuwarten. Derweil sind alle Werte tief, mit Ausnahme des CO2 der gesamten Cumbre Vieja welches immer noch dem 8,9 Fachen des Normwertes entspricht. Auch die Beben haben in Stärke und Anzahl noch einmal deutlich abgenommen. Weiter wurde gemeldet, dass es nun bereits seit 5 Tagen in den bewohnten Gebieten nicht mehr zu Überschreitungen der Luftqualität gekommen sei.
[15:40h] Die pandemische Lage ist speziell auf Teneriffa komplett aus dem Ruder gelaufen, der AI/7 auf 603 hochgeschossen. Es werden derzeit so viele Neuinfektionen wie noch nie während der ganzen Pandemie gemeldet. Der AI/7 schiesst wie in der obenstehenden Grafik ersichtlich fast vertikal in die Höhe.
Obschon noch nicht bestätigt, scheint es sich um die Omicron Mutation des SARS-CoV-2 Virus zu handeln die deutlich ansteckender ist, aber wie eine erste Studie aus Südafrika aufzeigte, wahrscheinlich mit leichteren Symptomen einhergeht. Wenn letzteres wirklich der Fall ist, dann könnte Omicron die anderen Varianten verdrängen und wir hätten es plötzlich mit einer Pandemie ähnlich der Grippe zu tun. Die Daten dazu werden gerade weltweit geliefert.
Auch auf La Palma wachsen die Neuinfektionen weiterhin an. Gegenüber gestern kamen 15 Neuinfektionen dazu. Es befinden sich nun 163 Personen in Quarantäne und nach wie vor zwei Personen auf der Intensivpflegestation. Der AI/7 ist jetzt auf 147,4 angestiegen.
[10:30h] Gestern hatte ich nach dem Ascheschippen keine Lust mich noch einmal eine gute Stunde an den PC zu setzten um die Wetterprognose zu erarbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass der Vulkan Geschichte ist und habe deshalb keine Gas- und Aschewolken in die Prognose aufgenommen. Der Flugverkehr kann aber auch ohne Asche in den nächsten Tagen ab und zu Probleme durch Fallwinde bekommen:
Wetterprognose
Sonntag 19.12.2021
In der Nacht ist eine schwache Front über La Palma gezogen. Sie hat im südlichen Teil von La Palma etwas Regen gebracht welcher den am Montag vom Vulkan noch ausgeworfenen Feinstaub hoffentlich etwas bindet. In El Paso sind 8l/m2 gefallen. Der Wind weht auf Meereshöhe mit 19 kn aus SW, auch auf Höhe der Cumbre Nueva ist ein starker SW Wind auszumachen welcher nun auf der Ostseite hinunterfallen kann. Da die Front die schwache Inversion weggemischt hat, sind Probleme durch Fallwinde am Flughafen nicht auszuschliessen.
Montag 20.12.
Das Tief über den Azoren verstärkt sich noch. Der Wind nimmt auf La Palma nochmal etwas zu und weht in allen Höhenlagen aus SW mit rund 20 kn. Im evakuierten Gebiet wird man den Wind deutlich weniger bemerken, er wird durch das Gelände angehoben und wird dabei deutlich langsamer. Auf der Südostseite kann aber in vielen Zonen eine harsche Föhnwindströmung aufkommen die auch am Flughafen Fallwinde und damit Probleme bringen kann.
Dienstag, 21.12.
Eine weitere Regenfront zieht über La Palma und bringt wahrscheinlich schon in der Nacht auf Dienstag Regen im Westen, aber auch im Osten bedingt durch Windkonvergenzen. Der ganze Tag wird regnerisch. Auf Meereshöhe hat der SW wind auf 12kn nachgelassen. Auf der für den Flughafen kritischen Höhe von 1.000m wehen aber immer noch 20kn SW. Auch am Dienstag sind sporadische Probleme am Flughafen infolge der Fallwinde nicht auszuschliessen.
Mittwoch 22.12.
Ein Hochdruckkeil schiebt sich über die Kanaren und führt dazu, dass die Windstärke in allen Höhenlagen deutlich abnimmt. Auf Meereshöhe ist fast Windstille eingekehrt und auch auf Höhe des Muchacho wehen nur 9km NW Wind. Die Luft ist deutlich trockener als am Dienstag und der Tag wird in der ersten Hälfte, bevor sich lokale Quellwolken bilden können verbreitet sonnig.
Donnerstag 23.12.
Eine weitere Regenfront nähert sich La Palma. Es scheint aber so, dass diese vor dem Erreichen der Insel durch ein nachfolgendes Hochdruckgebiet aufgelöst wird. Was uns davon aber bleibt, sind hohe Wolkenfelder welche die Sonne meist abdecken. Der Wind ist immer noch schwach, weht aus West bis SW mit maximal 8 kn.
Freitag 24.12.
Immer noch weht der Wind schwach in allen Höhenlagen mit leichter SW Tendenz. Ab und zu schieben sich hohe Wolkenfelder vor die Sonne. Die Luft ist im untersten Bereich recht feucht und es können sich zeitweise auch tiefe Wolken mit Basis um 700-800m bilden.
[16:55h]
Vulkan
Die Pressekonferenz war so kurz wie noch nie. Es fliesst noch Lava wurde erwähnt, diese aus den Lavaröhren in Richtung Delta Süd. Das ist ganz normal, es braucht noch einige Zeit, bis sich diese zum Teil mehrere Kilometer langen Röhren entleeren. Es wurde noch einmal erwähnt, dass die Gasmessungen am Konus darauf hinweisen, dass die Magma am aushärten sei. Dieser Ausgasprozess findet auch immer noch über den Lavafeldern statt.
In den Berichten des Wissenschaftsrates wird ab heute das SO2 in kg/s ausgewiesen. Dieser Gasausstoss wird heute im Bereich von 0,5 - 4,9 Kilogramm pro Sekunde angegeben was pro Tag 43 bis 423 Tonnen entsprechen würde. Warum auch immer so kompliziert? Der CO2 Ausstoss des Cumbre Vieja Komplexes entspricht immer noch dem 8,9 fachen des Normwertes. (Vorgestern 9,3x).
Die Bebenserie ist deutlich zurück gegangen. Sie sehen dies in der obenstehenden Grafik in welcher die roten Punkte Ereignisse der letzten 12h darstellen, die roten und gelben zusammen die letzten 24h.
Pandemie
Auch heute werden weitere 30 Neuinfektionen gezählt. 11 Personen konnten aus der Quarantäne entlassen werden was noch 157 in Quarantäne bedeutet. Nach wie vor befinden sich zwei Personen auf der Intensivpflegestation. Der AI/7 ist auf La Palma nun auf 134,2 hoch geklettert.
Die Pandemie scheint auf Teneriffa im Moment etwas aus dem Ruder zu laufen. Die Insel meldet den dritten Tag in Folge mehr als 1.000 Neuinfektionen, heute waren es 1.163 der AI/7 auf TF = 545,6.
[15:52h] Da schreibe ich gross über den Confirmation Bias und gleich hat es mich auf dem linken Bein erwischt.
Die Information, dass Puntagorda den ersten Covid Fall hat ist nicht korrekt. Da war der Wunsch Vater des Gedanken. Puntagorda hat die lange Null-Serie schon im Sommer mit 5 Fällen beendet und ich habe das einfach verdrängt, ein gutes Beispiel, für den Confirmation Bias.
Danke an V. Für den Hinweis.
[08:50h] Alle Zeichen deuten darauf hin, dass der Vulkan erloschen ist. Die Vulkanologen haben Hinweise auf ein Aushärten der Magma im Konus gefunden, die Beben sind in Anzahl und Intensität stark zurückgegangen. Dazu muss ich noch einmal erwähnen, dass vor Ende des Tremors also Montag 13. Dezember 21h, keine Beben mit Stärke unter 2,0 angezeigt wurden weil diese durch den Tremor überdeckt wurden. Sowohl Vulkan als auch die großen Lavafelder sind immer noch am Ausgasen und heute Morgen stinkt es auch wieder in El Paso. Die Zufahrt in das evakuierte Gebiet ist möglich. Nur La Bombilla ist heute infolge derzeit hoher Gaswerte gesperrt. Man muss die Regeln beachten, heute Samstag ist wieder Las Manchas dran, Sonntag dann Puerto Naos und Montag ist Ruhetag.
Wasserversorgung
Mit Hochdruck wird an der Wasserversorgung gearbeitet. Um die Gebiete Las Manchas / Puerto Naos wieder zu versorgen musste die Ringleitung aus dem Süden geschlossen werden. Dazu hat man 20 km Rohrleitungen verlegt. Die Trinkwasserversorgung wird über die beiden Sammelbecken in San Nicolas (Fatima) und Hoyo de Verdungo sichergestellt.
Impfstrategie
Die Impfgegnerin, welche mich aufforderte zu schweigen, ist offensichtlich einer Falschinformation aufgesessen. Denn mir wurde der Gerichtsentscheid weder per mail noch über andere soziale Medien zugesandt. An diesem Wochenende wird auf La Palma eine Impfaktion für Kinder in Sta. Cruz und in Los Llanos durchgeführt. Das oberste spanische Gericht hat das offensichtlich doch nicht als "Verbrechen" beurteilt.
Das Problem scheint einmal mehr der "Confirmation Bias" zu sein. Ich höre nur, was ich hören will und wenn das nicht reicht, dann dichte ich noch ein Gerichtsurteil dazu. Der Confirmation Bias ist menschlich, entspricht der Art wie wir leben und denken, nur hat er in Zeiten der Pandemie zeitweise schon bizarre Ausmasse angenommen. Einmal zugeben zu können "da lag ich falsch" ist bei vielen in weite Ferne gerückt.
Wetter
Die Modelle sagen ab Sonntagabend Regen voraus. Ein Tiefdruckgebiet steht bereits über den Azoren und wird unser Wetter in den nächsten Tagen beeinflussen. Eine detailliertere Wetterprognose versuche ich später noch zu erarbeiten. Noch sind nicht alle Dächer geputzt und das hat Vorrang.
[19:45h] Verschiedene Vulkanologen erklärten heute den Vulkan als erloschen. Die Wartezeit von 10 Tagen nach Ende des Tremors sei nur eine Bürokratie sagte zum Beispiel der Vulkanologo Juan Carlos Carracedo. In der Tat haben auch heute den ganzen Tag über keine speziellen Ereignisse stattgefunden welche einen Hinweis auch eine Aktivierung des Vulkans geben würden. Alles ist ruhig, nur an dessen Hang haben sich heute mehrere Male Dust Devils gebildet. Diese bilden sich weil die Luft instabil geschichtet ist und der Vulkankonus und die Lavafelder noch sehr heiss sind.
An der SARS-Cov-2 Front brodelt es indessen stark. Noch nie hatten wir so viele Neuinfektionen auf den Kanaren wie während den letzten zwei Tagen. Der Anstieg auf Teneriffa ist unglaublich. Vor 9 Tagen wurden 73 Fälle auf dieser Insel gemeldet, gestern 1.000 und heute 1.149.
La Palma verzeichnet an einem Tag 24 Neuinfektionen und damit einen AI/7 von 114 und 138 Personen in Quarantäne. Bemerkenswert auch, dass nun auch ein Fall in Puntagorda gemeldet wurde. Diese Gemeinde hatte bis anhin über die gesamte Pandemie keinen einzigen Fall. Die Situation im Spital blieb gleich, zwei Personen auf Intensivstation eine im Altersbereicht 50-59 und eine weitere 70-79. Über deren Impfstatus ist nichts bekannt.
In der Risikogruppe ab 50 Jährig haben sich bislang 33 Personen Infiziert.
[10:25h] Der Tremor ist nach wie vor nicht mehr vorhanden. In der obenstehenden Grafik habe ich Ausbruch, Tremor-Ende, gestern und heute eingefügt und man sieht deutlich das der Tremor der Schwingungen von 2 - 6 Hz (rot) gänzlich verschwunden ist. In der Nacht auf heute haben auch die Erdbeben wieder deutlich abgenommen. Deformationen sind immer noch keine auszumachen. Das sind doch alles gute Zeichen. Trotzdem tun wir gut daran, den Countdown der PEVOLCA zu befolgen.Der San Juan ist zum Beispiel nach drei Tagen Ruhe noch einmal ausgebrochen. PEVOLCA hat 10 Tage Ruhe verordnet, bevor sie die Eruption als beendet erklären. Heute Abend zählen wir die 6 an. Der Countdown wäre dann am 23.12. um 21h vorbei.
Infolge der anhaltenden Luftraumsperrung wegen der Vulkaneruption und der damit einhergehenden Annullation von Reservierungen mussten wir uns schweren Herzens entscheiden, in diesem Winterhalbjahr keine Weiterbildungskurse mehr anzubieten. Unser GuideService kann deshalb erst ab 1. November 2022 wieder gebucht werden.
Wie sich die Situation mit dem Tandemfliegen entwickelt können wir auch noch nicht sagen. Javier López bleibt da dran und wir informieren wenn dieser Geschäftsteil wieder die Arbeit aufnehmen kann.
[17:50h] Die Pressekonferenz war kurz heute. Die Situation muss noch 9 Tage so anhalten damit die Eruption als beendet bezeichnet wird. Es haben sich im Tagesverlauf wieder vermehrt Beben in der unteren Magmakammer ereignet. Die Cumbre Vieja produziert immer noch Unmengen an CO2. Die Werte haben sich in den letzten Tagen sogar erhöht und entsprechen nun dem 9,3 fachen des Basiswertes (gestern 9x, vorgestern 7,9x, Montag 6,9x). Der Tremor ist immer noch im nicht mehr feststellbaren Bereich. Die letzte Zählung ergibt nun die unglaubliche Zahl von 1.345 zerstörten Wohnhäusern. Kopernikus hat fast 3.000 zerstörte Objekte gezählt (Häuser, Pajeros, Pools, Tanks, Garagen etc.). Gesamthaft sind nun über 73 km Straße vernichtet worden.
[17:40h] Es war zu erwarten, aufgrund der heftigen Zunahme von SARS-CoV-2 Infektionen ändern sich die Alarmstufen für La Palma, Teneriffa und Gran Canaria.
Teneriffa und Gran Canaria auf Stufe 3
La Palma ab Samstag 18. Dezember Stufe 2. Das heisst neben anderen Auflagen:
>>Es dürfen nur noch 75% der Zugelassenen Plätze im Aussenbereich besetzt werden (auch Strände).
>>Es dürfen nur noch 50% der zugelassenen Plätze im Innenbereich besetzt werden.
>>Erlaubte Gruppengrösse privat aber auch in Restaurants 8 (vorher 12)
>>Schließung von Restaurants spätestens um 3h (vorher 4h).
Details können sie im PDF-File des Gobierno de Canarias nachlesen.
[16:50h] Auch wenn wir neben dem Vulkan alle das leidige Thema Corona mehr als satt haben, die Präsenz des Virus auf La Palma hat sich dramatisch erhöht. Es sind nun 124 Personen in Quarantäne. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Begleiterscheinung des Vulkanausbruchs weil zum Beispiel mehr Personen zusammenleben oder mehr Hilfspersonal auf die Insel kommt. Diese Welle entwickelt sich auf allen Kanarischen Inseln. Teneriffa hat heute einen Rekord von 1.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Die Kanaren die astronomische Zahl von 1.535 Neuinfektionen an einem Tag!
Wir tun alle gut daran, diese Entwicklung genau zu verfolgen und die Schutzmassnahmen nicht zu vergessen. Jeder trägt für sich und die Gesellschaft eine Verantwortung das Virus nicht weiter zu verbreiten, damit wir diese Geschichte endlich in den Griff bekommen.
[10:55h] Es bebt wieder mehr in der unteren Magmakammer, seit heute Morgen 06:30h haben sich bereits 19 Beben ereignet. Diese sind mehrheitlich unter mag mbLg 3,0. Ob das eine Reaktivierung des Vulkans ankündigt, oder ob der nachlassende Druck zu solchen Beben führt kann ich im Moment nicht beurteilen. Die für Druckaufbau empfindliche Station LP03 in Jedey zeigt gar keine Veränderungen. Es heisst einmal mehr die Situation zu beobachten.
[09:50h] Da ich den gesamten Vulkanausbruch von der ersten Minute beobachtet und fotografiert habe fällt es nicht schwer vom gleichen Punkt aus Fotovergleiche anzustellen. Es ist gewaltig, was in den 85 Tagen gewachsen ist. Die Eruption ereignete sich auf 900m über Meer, der Kegel misst heute 1.123m und die Westflanke zieht sich bis auf 600m runter bevor sie sich dann in den Lavaflüssen verliert.
[09:05h] So steht er heute Morgen vor meiner Haustüre. Mächtig, eindrucksvoll aber nur noch schwer atmend. Etwas Rauch steigt aus ein paar Fumarolen auf. Alle Menschen mit denen ich spreche sind müde und es wäre wirklich für uns ein Geschenk, wenn es dabei bleibt und die Eruption an Weihnachten als beendet erklärt werden könnte. Der Wiederaufbau wird auch Kräfte kosten, dann aber mit Zuversicht und Hoffnung, nicht mit Unsicherheit und Angst.
Die Eruption hat hier das Gegenteil der Pandemie bewirkt. Menschen gehen wieder aufeinander zu, es wird miteinander gesprochen, das Schicksal wird geteilt und es wird auch Anteil genommen. Jeden der hier die drei Monate hautnah erlebte hat es verändert.
Auch heute Morgen ist der Tremor tief und es erscheinen deshalb auch die ganz schwachen Beben auf der Karte. Es haben sich heute bisher 20 Beben ereignet, 10 davon hätte man infolge des Tremors gar nicht messen können. Gemäss der Vulkanologen werden die Beben auch ohne Reaktivierung noch anhalten. Die ganze Insel muss sich von der Eruption wie erholen und stabilisieren.
Die Luftqualität ist in Bezug auf Gase gut, aber der feine Staub welcher beim letzten Aufbäumen noch ausgeworfen wurde bereitet in einigen Gebieten Sorge. Diese Staubpartikel sind direkt beim Auswurf entstanden, also erst ein paar Tage alt. Sie sind nicht verwittert und wenn man sie unter dem Mikroskop anschauen würde sind sie messerscharf, dazu sehr klein. Der Staub ist zwar nicht giftig, kann aber Lungenzellen schädigen und auch zu Entzündungen führen. Deshalb ist es sinnvoll draussen eine gut ansitzende FFP2 Maske zu tragen und diese regelmässig zu erneuern.
[17:45h] Als erstes: Das Daumenhalten hat geklappt, die Wetterstation in Puerto Naos ist geputzt, gewartet und über ein Mobiltelefon wieder am Netz angeschlossen. Ich verstehe das auch als Zeichen für den Wiederaufbau. Hoffen wir mal, dass die Stromversorgung nicht einen Strich durch die Rechnung macht :-) die Anreise hat pro Weg fast 1h 45min gedauert.
Der Vulkanische Tremor ist nun den zweiten Tag sehr tief. Heute wurde an der Pressekonferenz erstmals ein Zeithorizont angegeben. Wenn der Tremor für 10 Tage nicht mehr vorhanden sei könne man die Eruption als beendet erklären sagte die Direktorin Maria José Blanco. Die 10 Tage fallen auf den 23./24. Dezember, das wäre doch ein schönes Weihnachtsgeschenk.
Dann ist aber der Zustand der "Emergencía" noch nicht vorbei. Auch wenn wir diese 10 Tage ohne Reaktivierung überstehen, werden einige Beschränkungen noch weiter andauern. Die Gebiete werden nur langsam wieder besiedelt werden können, am ersten wird man die Evakuationen nördlich der Colada aufheben. Im Süden braucht es eh noch Infrastrukturmassnahmen, die Wasserversorgung ist in vielen Häusern noch nicht sicher gestellt und der Zugang schwer, überall südlich der Coladen liegt noch massenweise Asche und auch die Zufahrt nach Puerto Naos über die Piste durch die Bananenplantagen wo an vielen Stellen nicht gekreuzt werden kann, ist nicht zumutbar.
[16:30h] Die erneute Welle von SARS-CoV-2 Infektionen welche über die Kanaren zieht, hat gestern wieder einen lange nicht gesehenen Rekord von mehr als 1.100 Neuinfektionen geführt. Auf allen Inseln zusammen werden 50 Personen intensivmedizinisch betreut, zwei davon leider auch wieder auf La Palma. Auf den Kanaren müssen derzeit 0,58% der Fälle intensivedizinisch betreut werden. Auf Teneriffa und Gran Canaria beginnt das Alter dieser Patienten ab 30 jährig, auf La Palma sind die zwei Fälle im Altersbereich von 60-79.
Bei uns sind im Moment 102 Personen in Quarantäne. Der AI/7 entspricht 83,9, der AI/14 = 171,3.
Auch mit Booster-Impfungen hat man auf La Palma Erfolg. Bereits 69,3% der über 70 Jährigen und 29,8% der über 60 Jährigen haben die dritte Impfung erhalten. Auf den Kanaren ist eine satte Mehrheit von 85,4% der Zielbevölkerung geimpft.
Betreffend meiner Berichterstattung über den Verlauf der Pandemie habe ich eine Aufforderung zum Schweigen erhalten. Mir wurde in der Tat folgendes geschrieben:
"ich danke dir für deine regelmässigen und informativen infos zum Vulkangeschehen und zum Wetter. Es stört mich aber sehr, dass du deine Corona infos und deine damiteingehende Panikmache und Propoganda zum Impfen miteinmischt. Sei gewiss, dass sehr viele Menschen hier auf la Palma nicht auf deiner Linie sind. Deshalb wäre etwas mehr Respekt vor der Entzweihung der Gesellschaft sehr von Nöten. Es kann ja nicht in deinem Sinne sein, dass wir wirklich bis zum Impfzwang= 1G kommen, oder??
Bitte lasse auch die Propaganda für die Kinderimpfung weg. Sie wurde nicht nur vom obersten spanischen Gericht, sondern von vielen anderen Seiten als wahres Verbrechen beurteilt."
Selbstverständlich werde ich auch weiter nach meinem besten Wissenstand informieren. Ich bin mir auch bewusst, dass sich eine Minderheit von 14% hier nicht impfen liess. Solche Entscheide kann ich zwar - wenn sie nicht medizinisch begründet sind - mit dem heutigen Wissensstand nicht nachvollziehen, ich respektiere sie aber.
Wie sie auch nachlesen können, habe ich natürlich nicht zum Impfen von Kindern aufgefordert, sondern informiert, dass der Impfstoff auf die Kanaren geliefert wird. Dieser ist übrigens heute auch auf La Palma angekommen.
Wenn die aktuelle Situation der Pandemie bei jemandem zu Panik führt, kann er ja immer noch Maske tragen, Abstandsregeln einhalten und sogar Impfen. Diese ist immer noch kostenlos und es können sich auch ausländische Bürger mit Empadronamiento problemlos beim Centro de Salud anmelden.
Hingegen tragen Aufforderungen zum Schweigen nicht im geringsten zu einem anständigen Dialog bei. Aber der ist ja auch bei einigen in beiden Lagern nicht mehr gefragt. "Wenn mir deine Meinung nicht passt, hast du zu schweigen" ist ein verbreitetes Kredo. In der Tat sind es genau solche Aktionen die dazu führen, dass sich die Mehrheit von der Minderheit entfernt und sicher nicht meine Informationen im Blog.
Und wenn jemand noch weiß in welchem offiziellen Entscheid das oberste Spanische Gerichts die Impfung an Kindern als Verbrechen beurteilt hat, kann man mir diese Information ja gerne noch nachliefern.
[08:50h] Auch in der letzten Nacht war der Tremor weg. Die zweite ruhige Nacht seit 19. September, kaum zu glauben.
Heute steht die Reparatur, Reinigung und Neuanbindung der Wetterstation in Puerto Naos auf dem Programm. Ich hoffe, dass das klappt, denn erstens bekommen die Bananenbauern wertvolle Informationen über die kommenden Regenfälle und zweitens sende ich so ein Zeichen des Wiederaufbaus in die Welt. Haltet die Daumen, die Reise wird wieder lang und es wäre schade, wenn etwas dann doch nicht klappen würde!
[19:10h] Heute nur in Kurzform, bin gerade aus dem evakuierten Gebiet zurück gekommen. Heute war der Vulkan den ganzen Tag über ruhig, nur aus Fumarolen ist etwas Rauch aufgestiegen. Auch die Erdbebenintensität und Frequenz hat drastisch abgenommen. Damit ist auch der Ausfluss von Lava sehr stark zurück gegangen. Diese Lava floss über bereits betroffenes Gebiet im Zentrum und dann zur Colada 9, die südlichste.
Die Gaskonzentrationen von Schwefeldioxid und Kohlendioxid sind immer noch sehr hoch. Die Cumbre Vieja stösst immer noch viel CO2 aus, sogar noch mehr als vorgestern nämlich das 7,9 Fache der Norm.
Der kaum existente Tremor ist ein sehr gutes Zeichen, die immer noch hohen Gaswerte noch nicht. Es bleibt uns nicht viel mehr als abzuwarten ob sich alles weiter verbessert oder ob es eventuell zu einer erneuten Reaktivierung des Vulkans kommen wird.
[09:35h] Viele sind erstaunt, warum jetzt plötzlich wieder schwache Erdbeben bis 2,0 auftauchen die seit Beginn der Eruption nicht mehr gemessen wurden (rote Kreise). Die Antwort ist hierzu diesmal nicht so komplex. Das permanente Schwingen des vulkanischen Tremors, welcher durch die aufsteigende Magma verursacht wird, hat diese einfach überdeckt. Sie konnten infolge dieses stärkeren Signals weder gemessen noch lokalisiert werden.
[08:45h] Der Flughafen von La Palma wird im Moment nicht angeflogen, die Maschine aus Madrid ist annulliert. Eine Wolke von Vulkanasche zieht sich bis nach Teneriffa und schließt auch La Gomera mit ein. Es wird Asche von 0ft bis maximal 24.000ft gemeldet, das sind bis rund 7.300m AMSL.
[08:15h] Am gestrigen Tag wurde vom Vulkan noch einmal alles gegeben. Phasen der Ruhe lösten sich ab mit heftigen Explosionen, dann der Lock-Down infolge schlechter Luft und am Abend wieder Ascheregen in El Paso so dass hier erneut alles unter einer schwarzen etwa 3mm hohen Schicht bedeckt ist. Plötzlich etwas vor Mitternacht ist der Tremor auf einen Schlag verschwunden und heute Morgen zeigt sich der Vulkan erloschen. Kaum Gasproduktion. Er steht einfach da in seiner eindrücklichen Größe.
Ist das nun das Ende? Auf jeden Fall sehen wir eine klare Veränderung die wir während der ganzen Eruption nie sahen. Es war auch nie über 9h ruhig und der Tremor war durchgehend da. Aber von Ende würde ich noch nicht sprechen. Wenn nun die nächste Zeit die Gasemissionen, auch die des CO2 der Cumbre Vieja stetig abnehmen, sich keine Deformationen mehr bilden, dann würde ich nach einer Woche eine erste Flasche öffnen. Feiern vielleicht in drei Monaten. Ich traue dem Biest nicht, er hat uns bis gestern schon 85 Tage an der Nase herum geführt und es ist auch noch möglich, dass er sich nur erholt. Wir beobachten also weiter und lassen uns von den Wissenschaftlern die sich damit doch besser auskennen neue Informationen geben.
[18:10h] Er führt uns mal wieder an der Nase herum, der Vulkan. Nachdem er uns mit lautem Brummen die Nacht und dann mit schlechter Luft den Morgen versaut hat, war er etwas milder gestimmt und der Tremor hat deutlich abgenommen. Seit etwa 17:30h ein erneuter "Sinnenwandel" der Tremor und auch die Lautstärke haben wieder deutlich zugenommen.
Gestern Mittag war die Reaktivierung schon heftig und IGN berichtete, dass Lavabomben bis 500m weg vom Krater geflogen sind. Das könnte die komischen Geräusche erklären die ich zwar hörte, aber keine Einschläge von Material sah. Der SO2 Ausstoss wurde an der Pressekonferenz immer noch als hoch angegeben und der zweite Gasparameter welcher kommuniziert wird, das CO2 der gesamten Cumbre Vieja ist mit 6,9 mal dem Normalwert immer noch hoch und nicht am abnehmen. Die Lava fliesst nun auf langen Strecken durch Vulkanröhren. Sie ist nach wie vor sehr heiss und auf Dronenaufnahmen sieht man, dass sie sehr schnell fliesst. Sie fliesst mehrheitlich in der Mitte, Direktor Morcuende hat aber auch von einem Überlaufen (desborde) auf neues Gebiet bei Las Norias gesprochen. Leider wurden weder Bilder noch Videos publiziert. Die offiziellen Videos sind von gestern Sonntag.
[13:24h] Der Lock Down im Valle ist mit sofortiger Wirkung aufgehoben.
[12:35h] Die SO2 Werte verbessern sich laufend da die Thermik eingesetzt hat und nun frische Atlantikluft einmischt. In Los Llanos sind sie schon fast gut und in El Paso braucht es noch einen Moment. Es scheint aber so, dass einer Stunde im Valle wieder normale Luftqualität vorherrscht. Der Lock-Down ist noch in Kraft.
[12:05h] Der Lock Down für El Paso, Los Llanos und Tazacorte geht weiter. Heute morgen um 9h wurden in El Paso SO2 Werte von 2.600 μg/m³ gemessen. Jetzt sinken diese Werte langsam ab und betragen noch 755 μg/m³ was immer noch als alarmierend eingestuft wird. Bleiben Sie daheim. FFP2 Masken schützen nicht, nur Gasmasken mit entsprechenden Filtern (grau/gelb).
Sobald die Situation aufgelöst wird melde ich mich auf dem Blog wieder.
[09:40h] Aufgrund extrem hoher Schwefeldioxid Werte in El Paso, Los Llanos und Tazacorte wurde die Alarmstufe zwei ausgelöst und ein sofortiger Lock-Down über die drei Ortschaften gelebt. Bleiben sie zuhause, schliessen sie alle Türen und Fenster und warten ab. Ich denke, dass sich die Situation mit Einsetzen der Thermik gegen 11h wieder verbessern kann. Der Wind bläst leider schwach.
[18:15h] Heute morgen habe ich noch gelästert wir hätten ja mit dem Erzengel San Miguel einen Schutzheiligen mit einem Speer und der sollte endlich mal zur Arbeit gehen und den Vulkan bezwingen. Als der Vulkan dann am Mittag wieder laut wurde und Gas und Asche ausstiess war mir mit meiner Blasphemie nicht mehr so wohl. Die Aschewolke ist auch kurzfristig bis auf rund 6.000m aufgestiegen.
Der Tremor ist am Mittag stark angestiegen, das sieht man in der obenstehenden Grafik. Dann war plötzlich Ruhe, als ob der Vulkan eingeschlafen wäre und nun reaktiviert er sich erneut und wird wieder laut. Man sieht auch bereits jetzt vor Sonnenuntergang, dass wieder am SO Kamin wieder Lava ausgestossen wird. Beben gibt es nur noch wenige und diese konzentrieren sich wie die letzten Tage auf die obere Magmakammer. Auch Deformationen gibt es keine. Es scheint nach wie vor so, dass alles auf dem absteigenden Weg ist, aber sporadisches Aufbäumen immer wieder möglich ist.
Für die Pressekonferenz hatte ich heute keine Zeit. Ich versuche das morgen nachzuholen.
[17:30h] La Palma verzeichnet einen steten Anstieg der SARS-CoV-2 Infektionen. Es sind nun 102 Personen in Quarantäne. Es sind immer noch drei Personen in Spitalpflege. Los Llanos hat mit 34 Personen den grössten Anteil gefolgt von Sta. Cruz mit 2, dann kommt Breña Alta mit 12, El Paso mit 10 und San Andrés mit 9.
Wahrscheinlich sind ein paar Infektionen auch über Hilfskräfte zu uns gelangt. Sie erinnern sich daran, dass ich vor etwa einer Woche über einen Ausbruch bei der UME berichtete. Aber auch die derzeitigen Wohnverhältnisse wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben macht die Kontrolle der Pandemie nicht einfacher. Gut, dass die Impfrate so hoch ist.
Der AI/7 auf La Palma ist heute bei 73,1.
Am Montag werden die ersten pädiatrischen Impfdosen auf die Kanaren geliefert. 54.000 werden erwartet. Man priorisiert auch hier zuerst immunsupprimierte, Kinder mit Organ- oder Knochenmarktransplantationen. Die Zielgruppe mit diesem pädiatrischen, von der EMA zugelassenen Impfstoff, sind die 5 - 11 jährigen. Das sind auf allen Inseln zusammen 137.000 Kinder.
[16:58h] Es gibt gegenüber gestern nicht viel zu berichten. Der Vulkan gast immer noch stark aus und hat einen grossen Wasseranteil, das sieht man daran, dass die Wolke sehr weiß ist. Deformationen wurden keine gemessen und auch die Seismizität ist gering. Aber SO2 und CO2 sind immer noch sehr hoch. Die CO2 Produktion des gesamten Cumbre Vieja Komplexes beträgt noch immer das 6,8-fache des Normalwertes. Der Tremor ist zwar tief und regelmässig, in der oberen Grafik habe ich links eine von La Palma ohne Tremor und rechts die von gestern reinkopiert. Es muss so aussehen wie links und bevor die Gase und der Tremor nicht weg sind, kann man nicht von einem Aufhören der Eruption sprechen. Das hat uns heute wieder Maria José Blanco, die Direktorin des wissenschaftlichen Komitees bestätigt.
Morgen sind es dann 84 Tage, die Presse rechnete schon heute 84 Tage, aber der erste Geburtstag ist auch nicht an der Geburt sondern wenn das erste Jahr vorbei ist. Somit ist auch der erste Tag am 20. September um 15:10h vorbei gewesen. Also morgen sind es 84 Tage, was heisst, dass diese Eruption nun die am längsten andauernde historische Eruption auf La Palma darstellt. Die mit 84 Tagen war die Eruption vom Vulkan Tajuya oder Jedey, welche vom 19. Mai bis zum 10. August 1585 dauerte. Über die vorherigen Eruptionen gibt es keine Aufzeichnungen, sie sind also prähistorisch. Die längste Eruption der letzten 436 Jahre zu erleben war wohl auf keiner Bingo Karte von uns und ich hätte auch lieber den 6er im Lotto genommen.
Wir müssen wohl oder übel damit Leben und freuen uns jeden Tag, wenn das Biest wieder etwas mehr an Energie verliert, vielleicht könnte unser Schutzpatron, der San Miguel, mal seinen Speer in seine Seite rammen. Es wäre langsam Zeit. Auf ihn, San Miguel!
Wetterprognose
Samstag 11. Dezember
Das Hochdruckgebiet hat seinen Kern zwischen den Azoren und Portugal. In den unteren Schichten bis etwa 1.200m wird immer noch recht feuchte Luft nach La Palma verfrachtet. Es kann im Osten und Nordosten zeitweise regnen. Über 1.200m dreht der Wind auf Ost und bringt trockene Luft afrikanischen Ursprungs zu uns. Es kann leichten Calima geben.
Der Wind weht auf Meereshöhe mit 26 kn aus Nordost, dreht dann über 1.500m auf Ost. Auf 1.000 m befindet sich eine Inversion. Die Brisa nimmt in El Paso im Tagesverlauf nur leicht ab.
Asche und Gase werden in Richtung evakuierte Gebiete geblasen, kommen aber durch den Ostwind auch wieder nah an Los Llanos und Tazacorte. Wenn der Vulkan weiterhin viel SO2 produziert wird das Gebiet wahrscheinlich nicht, oder erst am Nachmittag zugänglich.
Sonntag 12. Dezember
Das Hochdruckgebiet hat sich aufgelöst. Der Passat hat auf Meereshöhe etwas abgenommen und weht noch mit 17 kn. Auf 1.500m hat die Windrichtung wieder nach Nordost gedreht. Die Inversion steigt leider wieder auf 1.500m an, das heisst über den Konus des Vulkans und darunter können sich die Gase wieder verteilen und in weiten Teilen des Westens zu zeitweise schlechter Luft führen, falls Asche produziert wird, dann wird diese aber weitgehend über evakuiertes Gebiet fallen. Die Luft ist immer noch feucht und es bildet sich wahrscheinlich auf 1.000m eine verbreitete Stratuswolke.
Montag, 13. Dezember
Über die Azoren ist eine Front gezogen, bei uns kommt etwas trockenere Luft an. Der Wind nimmt noch einmal leicht ab und weht auf Meereshöhe um 15kn aus Nordost, auf 1.500m nur noch mit deren 7kn und auch auf der Höhe des Muchacho weht nur ein schwacher Ostwind. Die Inversion sinkt wahrscheinlich auf 900m ab. Diese Konstellation ist gut für die Luftqualität aber schlecht für die Ascheverteilung da diese wiederum weit hochsteigen kann, sich radial dabei ausdehnen und auch auf der Ostseite ankommen kann. Nur wenn viel Asche produziert wird, könnte es zu Problemen am Flughafen kommen.
Dienstag 14. Dezember
Es hat sich ein erneutes Azorenhoch gebildet. Die Front steht über Madeira und kommt langsam voran. In der Höhe hat sich Kaltluft abgeschnürt und einen Kaltlufttropfen (Höhentief) gebildet. Diese folgen meist dem Wind am Boden, sind aber sehr schwierig zu prognostizieren. Dieses Tief bringt im Norden und Nordwesten im Tagesverlauf viel Bewölkung und auch etwas Regen. Der Wind weht immer noch recht schwach in allen Höhenlagen. Im Bereich bis 1.000m aus Nordost, darüber aus Nord. Die Inversion steht immer noch auf rund 900m was eher gut für die Luftqualität ist, der aber recht schwache Passat auf Meereshöhe von 9kn kann das Valle dann doch nicht sehr gut belüften. Steigt die Asche über 2.000m hoch, wird sich in Richtung Mazo und zum Flughafen geblasen.
Mittwoch 15. Dezember
Die Wettermodelle weichen stark voneinander ab. Das ECMWF prognostiziert ein lokales Tiefdruckgebiet über Madeira, das GFS sieht dieses deutlich nördlicher und schwächer. Je nach Position hat dies einen grossen Einfluss auf die Windrichtung. Gemäss ECMWF wird diese auf 1.500m NW sein was dann zu Problemen am Flughafen führen kann, nach GFS eher Nord, dann kämen wir mit einem blauen Auge davon. Je nach Ascheproduktion wird der Mittwoch nicht der beste Tag um Flugreisen zu planen.
Donnerstag 16. Dezember
Das Höhentief beginnt sich aufzulösen. Der Wind schwächt sich nochmal ab und weht auf Meereshöhe mit nur noch 4kn aus NW und auch in der Höhe bis zum Muchacho weht kaum Wind, leichte Nordtendenz. Die Inversion ist auf 1.500m angestiegen. In dieser Konstellation kann produzierte Asche und Gase auch wieder aufsteigen und sich auf der Insel verteilen. Schwachwindige Lagen sind mit dem Vulkan ein Risiko für den normalen Betrieb des Flughafens.
Freitag 17. Dezember
Über die Azoren zieht ein weiteres Herbst-Tiefdruckgebiet. Dieses hat das Potenzial uns ab Sonntag 19. Dezember eine Regenfront aus SW zu bringen. Am Freitag ist es schwachwindig um die 5kn mit leichter Südtendenz. Die Luft ist eher trocken, die Inversion auf 1.000m. Produziert der Vulkan auch am Freitag noch Asche und Gase werden die wiederum fast vertikal aufsteigen können um dann langsam nach Norden zu driften.
[17:15h] Heute ereigneten sich mal wieder zwei Erdbeben welche von der Bevölkerung verspürt wurden. Eines am Morgen in 39km Tiefe mit 3,4mbLg und eines um 11h in 10 km Tiefe mit 3,6 mbLg. Gesamt sind aber die Erdbeben deutlich zurück gegangen und auch in der unteren Kammer ereigneten sich gerade mal zwei Beben. Die Lava fliesst wie gestern über Lavaröhren und das gleiche Kanalsystem zur Colada 9 und dann zur Isla Baja die sich in der Nähe des Leuchtturms bildete. Der Vulkan emittiert immer noch sehr viel Gas und war auch heute mehrheitlich weiß mit ab und zu Phasen der Ascheproduktion. Die Gaswolke wird auch heute mit sehr starken Passatwinden am Gelände nach unten geblasen und hat auch heute wieder dazu geführt, dass die Leute in Puerto Naos und Las Manchas ab 13h den Bereich wieder verlassen mussten. Dies führt auch zu Verzögerungen im Bau der neuen Entlastungsstrasse. Direktor Morcuende sagte, dass sie noch maximal 14 Arbeitstage benötigen würden. Das Cabildo hat immer noch 547 Personen in drei Hotels untergebracht, das sind 8 Personen weniger als gestern.
Die Käufer der grossen Landparzelle südlich von Jedey, auf welcher mal ein Golfplatz hätte entstehen sollen, geben nicht auf mit dem Projekt eines neuen Todoque. Ich persönlich finde das Projekt totalen Unsinn angesichts dessen was wir im Moment gerade erleben, aber die Landbesitzer versuchen alles um ihr Grundstück doch noch zu versilbern. Interessant auch die Interessen, es fällt auf, dass eltime.es periodisch darüber berichtet und elapuron.com das Projekt nicht erwähnt.
Die Inseln Gran Canaria und Teneriffa werden ab Montag auf Stufe 2 hochgestuft, nachdem auch deren SARS-CoV-2 Infektionen weiter ansteigen. Das Covid Zertifikat ist nun vom obersten Gerichtshof anerkannt worden. Geschäfte die das Zertifikat kontrollieren können die Öffnungszeiten und Zugangsvorschriften von einer tieferen Alarmstufe anwenden. Ein Restaurant auf Teneriffa welches ab Montag auf zwei ist, kann also die Zertifikate der Kunden kontrollieren und sich dann wie Stufe 1 verhalten. Für die Geschäfte wurde eine App angekündigt. Der Barcodeleser kann bereits über einen Browser aufgerufen werden.
Und noch was ganz anderes: Heute Abend um 18:48 überfliegt die internationale Raumstation ISS wieder einmal die Kanaren und zwar von NW nach SO. Das ganze Spektakel dauert gute 6 Minuten.
[12:30h] Wie bereits geschrieben kann man sich von Montag bis Freitag 8:00 a 15:00 h im:
Pabellón Multiusos Roberto Rodríguez Estrello, Camino Antonio Rodríguez López, Santa Cruz de La Palma (Beim Barco de la Virgen die Avd. las Nieves hochfahren, auf der linken Seite).
problemlos die Boosterimpfung setzen lassen, wenn man ein Empadronamiento hat und im System der Servicio Canario de Salud erfasst ist.
Die Person wird am Eingang erfasst, wenn die Daten im System vorhanden sind und man die Bedingungen erfüllt, wird man in den Saal gelassen und mit kurzer Wartezeit geimpft, 15 Minuten sitzen bleiben nach der Impfung und man kann wieder nach Hause.
Die Booster Voraussetzung:
Jahrgang 1961 oder älter
BioNTec / Modern frühestens 6 Monate nach 2. Impfung.
AstraZeneca frühestens 3 Monate nach 2. Impfung.
Janssen ohne Beschränkung.
Es wird entweder mit Moderna oder BioNTec geimpft.
Falls sie noch nicht im Gesundheitssystem erfasst sind, machen sie das vorher bei ihrem Centro de Salud. Pass und Empadronamiento mitbrigen.
Alternativ auch im Centro de Salud nach einem Termin fragen, einige Zentren Boostern offensichtlich auch habe ich gehört. In El Paso wollten sie davon nichts wissen.
Informationstelefonnummer: 922479469
[18:20h] Der starke Passat bläst die gesamte Gaswolke in Richtung Puerto Naos. Dann wird das Gas vom Passat welcher auch auf Meereshöhe stark weht in den Süden und Norden gesaugt. Das führt immer wieder zu schlechter bis sehr schlechter Luftqualität in den unteren Schichten des Valle, aber auch bis hoch nach Puntagorda. Der starke Passat und damit die Problematik werden auch morgen den ganzen Tag über anhalten. Auch wenn der Vulkan keine Lava mehr produziert ist es gut möglich, dass die Ausgasungen noch lange anhalten und immer wieder zu Problemen der Luftqualität führen können wurde heute in der Pressekonferenz erläutert.
Am Vulkankegel war heute nur selten Ascheproduktion zu sehen. Meist zeigte er nur Ausgasung. Die Lava fliesst offensichtlich etwas tiefer aus dem Kegel, ist damit schon weitgehend ausgegast und nicht sehr sprudelnd. Sie fliesst über Lavaröhren in die Mitte der grossen Fläche und dann weiter am Südrand der Colada 3 zum südlichsten Delta am Meer und birgt im Moment keine Gefahr für weitere Häuser.
Tremor und Seismizität sind tief und auch Deformationen hat man keine messen können. Das sind alles gute Zeichen, aber es ist weiterhin Geduld gefragt.
Derweil gehen weitere Infektionen mit SARS-CoV-2 auf der Insel weiter. Heute kamen wieder 14 Personen dazu und es sind nun bereits 104 Personen in Quarantäne 3 davon in Spitalpflege, keiner auf der Intensivstation. Die hohe Impfrate könnte uns im Moment mit einem blauen Auge davonkommen lassen.
Die in Spitalpflege sind je ein Patient im Altersbereich von 40-49 / 70-79 / >80.
[10:05h] Viele Parameter zeigen in die richtige Richtung. Das zarte Pflänzchen Hoffnung beginnt langsam zu keimen, aber ich kann es kaum genug oft sagen, ich traue dem Biest nicht.
Die Seismizität ist auf tiefem Niveau, keine Deformationen, aber auch die Aufhebung einer Evakuationszone lassen etwas Hoffnung aufkommen. Nicht eine riesige Zone aber immerhin können einige Anwohner des Camino Nicolás Brito País (Cruz Chica Nord) ab heute wieder zurück in ihre Häuser.
Den Bescheid mit entsprechendem Plan finden Sie hier verlinkt.
[18:30h] Den ganzen Tag hat der Vulkan am Kegel mehr Wasserdampf ausgestossen als was anderes. Es scheint, dass die Lava bereits seit ein paar Tagen den Kegel etwas weiter unten durch Lavaröhren verlässt, denn immer noch fliesst viel sehr flüssige Lava über die Mitte des grossen Feldes (Colada #1 und 6) und dann hinunter zum südlichsten Spitz der Coladen. Dort sind heute wieder Massen hinunter zum alten Delta des San Juan geflossen. Am Vulkankegel sah man fast nichts. Dies führt mich wieder zur Diskussion um Lavaröhren und Fissuren. Eine Lavaröhre bildet sich unter Umständen unter der an der Oberfläche bereits erstarrten Lava. Dort ist die Gesteinsschmelze vor auskühlen geschützt und kann weiter fliessen. Wenn der Vulkan keine Lava mehr produziert, dann leeren sich diese Röhren und zurück bleibt eben so ein Tubo Volcanico. La Palma ist voll von solchen Systemen die man mit Guide auch besuchen kann. Es ist gut möglich, dass die Lava am letzten Samstag bei der Montaña Cogote durch eine solche in dem Fall prähistorische Lavaröhre floss, bevor sie als Fissur wieder zur Oberfläche gelangte. Oben in der Grafik sieht man wie Lava aus der Montaña Cogote ausfloss. Diese scheint aber von der oberen Colada zu stammen und einfach durch einen Riss weiter floss. Bei dem Hauptschlund vom Samstag wo entgaste sehr flüssige Lava fast wie Wasser ausfloss könnte es sich um ein ähnliches Phänomen gehandelt haben. Das wissenschaftliche Komitee will das nicht bestätigen, sie wollen alles zuerst untersuchen. Diese südlichste Colada hat dann wieder 54 Häuser zerstört und wir stehen nun bei 1.304 zerstörten Wohnhäusern und gesamt 1.628 zerstörten Konstruktionen.
Die Seismizität ist nach wie vor tief, aber heute hat in der unteren Magmakammer nach einigen Tagen Ruhe wieder Bewegung eingesetzt. Deformationen gab es keine, die Messungen an den verschiedenen Stationen sind stabil. Das SO2 wird als hoch angegeben, die Satellitenmessungen vom 5.12. zeigen aber einen Wert unter 1.000t/Tag. Das CO2 der gesamten Cumbre Vieja ist auch etwas tiefer, beträgt aber immer noch das 5,5 fache der Normalwertes.
Für morgen ist ein gelber Wetteralarm ausgegeben worden. Es kommt starker Wind auf und auch das Meer wird sehr rau werden.
[18:25h] Der Vulkan war heute ruhiger aber in El Paso ist wieder Asche gefallen und zwar die ganz feine, schwere. Da am Donnerstag eventuell Regen kommt (sicher im Osten und Nordosten), müssen Dächer und Abflüsse bis morgen Abend wieder sauber sein.
Die Luftqualität war heute den ganzen Tag über variabel, in Los Llanos zeitweise eher schlecht. Heute Nachmittag um13:29h ereignete sich wieder ein Beben welches ich auch spürte, mbLg 4,0 in 14 km Tiefe. Später um 16:56h noch eines mit mbLg 3,6 in 12 km von dem ich nichts mitbekam das aber als III von der Bevölkerung verspürt wurde.
Es ereigneten sich seit längerer Zeit wieder Beben in der unteren Magmakammer, aber gesamthaft ist die Seismizität eher tief. Auch der Tremor ist tie und regelmässig.
In Bezug auf Schwefeldioxid und Kohlendioxid sind noch keine guten Nachrichten zu vermelden. Beide Gase werden immer noch als hoch bezeichnet. Das SO2 ist zwar seit langer zeit am zurückgehen, scheint aber nach Satellitenmessungen immer noch um die 1.000t/Tag zu betragen. Der CO2 Ausstoss des gesamten Cumbre Vieja Komplexes ist immer noch 6,5 x über Normalwert.
Die Lava welche auf ihrem Weg wieder Häuser in Las Norias vernichtete fliesst über die Steilklippe in das südliche Delta.
Der Wind hat nun wieder leicht gedreht und in El Paso weht erneut Brisa welche für bessere Luft sorgt.
Auch heute sind die Wolken aus dem Vulkan weiß was erneut auf Wasser hindeutet. Viele wundern sich, wo denn das Wasser im Vulkan herkommt. Ich habe da ein bisschen Recherche betrieben. In der Tat sind die Vorgänge in einem Vulkan hochkomplex und die Vulkanologen unter meinen Lesern werden wahrscheinlich sagen, dass man das Ganze nicht so vereinfachen kann. Ich versuche es trotzdem.
Es ist schwer, sich die unglaublichen Druckverhältnisse vorzustellen die bereits in "unserer" oberen Magmakammer in einer Tiefe von rund 15km herrschen. Eine Gesteinssäule von mehr als 15 km (die Tiefe der Kammer wird unter Meeresspiegel gerechnet) drückt darauf und das mit fast 3 Tonnen Gewicht pro m3.
Das heisst in einer Tiefe von 15km sind 15 km Gestein darüber die runter drücken oder pro m2 15.000m*3t =45.000t auf einem Quadratmeter. Das entspricht einem Druck von 4.400 bar. (Bei einer Metallwasserleitung ist der maximal zulässige Druck meist bei 10 bar), etwas darüber machts boom.
In grosser Tiefe ist das Gestein sehr heiss, aber meist nicht flüssig, aber an einigen Stellen nahe dessen Schmelzbereich. Gelangt nun z.B. Meereswasser in dieses Gestein, dann sinkt der Schmelzbereich und es kann sich partiell verflüssigen.
Diese Gesteinsschmelze mit Wasser angereichert ist nun leichter als das solide Gestein in dessen Umgebung und drückt aus diesem Grund nach oben. Ähnlich eines Heissluftballons dessen Luft auch leichter als die Umgebungsluft ist. Beim Aufsteigen dieser mit Wasser angereicherten Magma sinkt der Druck, denn mit dem Aufstieg verringert sich dieser wieder um rund 0,3 bar pro Meter.
Wird der Druck genügend klein, kann sich das Wasser (und weitere Gase wie CO2) aus der Magma befreien und ausgasen, ähnlich dem Öffnen einer geschüttelten Flasche Cola. Es kommt zu starken Ausdehnungen des Materials und zu explosiven Auswürfen am Vulkankegel.
Bei der Explosivität ist der Wassergehalt entscheidend, die Explosivität nimmt aber bei einem höheren Wassergehalt wieder ab wie eine kürzliche publizierte Studie von Bachmann et. al. der ETH Zürich ergab. Demnach ist ein Vulkan mit 3,5% Wasser in der Mama am explosivsten, bei 5,5% Wasseranteil sinkt die Explosivität wieder, weil sich damit bereits in der Magmakammer Prozesse verändern.
Magma entsteht aber nicht nur durch partielles Schmelzen. Es kann auch durch "Mantel-Plumes" aufsteigen. Diese Plumes haben ihren Ursprung an der Grenze zwischen Erdkern und dem Erdmantel.
[08:53h] Schwacher Wind, dazu leicht aus SO und schon haben wir, die nahe am Kegel wohnen wieder die Bescherung. Einmal mehr Ascheregen. Heute Morgen nur eine schwache Schicht aber es ist einmal mehr alles schwarz. Das bleibt leider im Valle bis zum Sonnenuntergang so. Erst dann soll die Windrichtung auf der kritischen Höhe wieder nach Ost und später Nordost drehen.
Die Luftqualität ist in einigen Regionen, speziell auch in Los Llanos im Moment schlecht. Die Luft unter der Inversion welche sich auf rund 1.000 m befindet ist instabil und mit wenig Wärmestrahlung von der Sonne wird sie sich ab 11h aufmischen und die Luftqualität verbessern.
Informationen zur Luftqualität
Cabildo La Palma
MITECO
Dienstag 7. Dezember
Das bisher sehr aktive Azorenhoch verschiebt seinen Kern nach Nordwesten und entfernt sich so von den Kanaren. Der Wind schwächt sich deshalb ab. Er weht auf Meereshöhe noch mit 18 kn aus Nordost, auf 1.500m nur noch mit 9 kn aus Ost. Die Brisa wird in El Paso langsam einschlafen. Auch in der Höhe weht nicht starker Wind, auf dem Muchacho sind nur 4 kn voraus gesagt. Hohe Wolkenfelder werden die Sonne die meiste Zeit verdecken. Im Nordosten wird feuchte Luft die Hänge hochgeschoben, es kann deshalb regnen. Auch im Westen ist am Mittag etwas Niederschlag möglich.
Anders als die letzten Tage werden Asche und Gase die der Vulkan produziert nicht einfach nach SW verblasen, sie können nun wieder länger vertikal hochsteigen. Die Inversion beginnt ab 1.000m je nach deren Ausprägung könnte das gut für die Luftqualität sein, da die Gase über die Inversion steigen.
Mittwoch 8. Dezember
Das Azorenhoch ist wieder zurück bei den Azoren und der Passatwind wieder bei uns. Auf Meereshöhe weht er mit 23kn und auch über die Cumbre Nueva bläst er bereits am Mittag mit 12kn. In El Paso kommt spätestens im Verlauf des Nachmittags wieder die Brisa auf. Die Inversion befindet sich auf 1.000m. Das Valle scheint gut belüftet zu werden und Probleme mit Gaswerten wird es – je nach Menge die der Vulkan produziert – kaum geben.
Donnerstag 9. Dezember
In der Nacht auf Donnerstag nehmen die Windwerte laufend zu. Am Morgen überzieht eine Front die Insel von Nordwest und es kann überall regnen, speziell aber im Osten und Nordosten.
Die Inversion ist auf 1.500m, die Luft von 1.000-1.500m sehr feucht und es wird deshalb vielerorts auf 1.000m eine Stratuswolke entstehen. In El Paso scheint noch am ehesten die Sonne, da der Wind die Wolken wegschieben kann. Das Valle und auch Puerto Naos werden bei solcher Wetterlage gut belüftet. In Puerto Naos könnte ein Nordwind aufkommen.
Freitag 10. Dezember
Das Azorenhoch hat sich noch weiter verstärkt. Der Wind erreicht am Freitagmittag mit über 30kn auf Meereshöhe und knapp 30kn auf 1.500m das Maximum. In El Paso bläst eine starke Brisa welche bis zum Meer runter fallen kann. Die Inversion befindet sich auf 1.000. Der Wind weht in allen Höhenlagen so stark, dass die Durchlüftung im Tag gut sein wird und kaum Probleme mit Luftqualität auftreten werden.
Samstag 11. Dezember
Am Samstag weht auf Meereshöhe immer noch starker Nordostwind mit 24 kn. Er dreht dann auf Höhe der Cumbre Nueva auf 17kn SO und auch auf dem Muchacho wird SO vorausgesagt. Diese Windlage ist schlecht für das Valle. Falls Gase und Asche produziert werden gelangen die wieder nach El Paso und Los Llanos. Diese Windlage soll nur am Nachmittag anhalten bis 21h sollte wieder Nordostwind wehen.
Sonntag 12. Dezember
Der Luftdruck im Azorenhoch ist gesunken, es verliert etwas an Energie, hat sich nach Nordost verschoben und damit einhergehend nimmt auch die Windstärke ab. Der Wind weht am Samstag auf Meereshöhe mit 14kn, auf Höhe der Cumbre Nueva hat er auf Ost gedreht und weht nur noch sehr schwach. Auch auf Höhe Muchacho weht kaum Wind. Die Luft ist zwischen 1.000m und 2.000m Isotherm geschichtet. Asche und Gase die der Vulkan produziert werden wieder vertikal aufsteigen können und sich radial ausbreiten. Wenn der Vulkan wieder viel Asche produziert sind Probleme am Flughafen möglich.
Montag 13. Dezember
Das Azorenhoch nimmt eine flache Form an, auf den Kanaren kommt ab 1.000m eine Südwestlage auf. Auf Meereshöhe bläst noch 14kn Nordostpassat, auf 1.000m hat der Wind bereits auf 8kn SW gedreht. Auch mit zunehmender Höhe weht eher schwacher SW Wind. Dieser hat das Potential Asche und Gase wieder in Richtung Sta. Cruz zu transportieren und eventuell auch den Flugbetrieb zu beeinträchtigen.
[14:35h] Der Vulkan produziert heute wenig Asche dafür viel weissen Rauch was wieder auf Wassereinfall hinweist. Auch ist er deutlich lauter als gestern. An der Spitze des Konus hat sich ein Riss gebildet welcher von der Shell Tankstelle in El Paso, nicht aber von Tacande aus sichtbar ist. Dieser Riss befindet sich am sekundären Kamin zusammen mit anderen Rissen. Wenn der Konus instabil wird, so würde das Material in den Krater fallen wurde an der Pressekonferenz erklärt.
Die Seismizität ist nach wie vor Tief, sie konzentriert sich immer noch auf die obere Magmakammer obschon sich heute auch zwei Beben in der unteren Kammer ereignet haben. Es wurden keine Deformationen festgestellt. Das stärkste Beben in den letzten 24 Stundn war ein mbLg 3,9 gestern um 23:57h in einer Tiefe von 14km. Es wurde von der Bevölkerung mit II - IV auf der Mercalli-Skala bewertet. Der SO2 Ausstoss wird vom wissenschaftlichen Komitee nach wie vor als Hoch angegeben und auch die CO2 Werte des gesamten Cumbre Vieja Komplexes sind noch 6,1 x über Normalwert.
Vie Lava fliesst über Lavaröhren fast unsichtbar weiter hauptsächlich in die Mitte der Colada 6. Die neue Colada im Süden wo gestern viel Lava bei der Colada 11 westlich des Friedhofs ausfloss, hat die Steilküste erreicht und fällt südlich an die Colada 9 angelehnt über die Steilküste runter. Nach Angaben von Direktor Morcuende hat sie weniger Potenz als gestern.
Die in der Presse entstandene Polemik um die Fissuren bei der Montaña Cogote wurde weder von Carmen López (IGN) noch von Morcuende (PEVOLCA) angesprochen. Fragen von Journalisten gab es keine.
Der Wetterbericht kommt noch. Ich verspreche es :-)
[11:27h] In der Zwischenzeit sind so viele Informationen für alle über Internet verfügbar, dass ich mich nun etwas zurück nehmen und etwas weniger Häufig schreiben werde. Ich melde mich am Morgen, wenn etwas spezielles passiert, sonst warte ich die Pressekonferenz ab und berichte dann. Sonst wird das Ganze unfreiwillig zum Ganztagesjob.
Die gestrige Information über Fissuren hat einen riesigen Wirbel ausgelöst. Ich halte mich an die offizielle Information des Wissenschaftlichen Komitees in welchem klar von Fissuren die Rede ist. Ob das eine falsche Verwendung des Wortes war und doch nur Lavaröhren sind, das kann ich nicht beantworten, wahrscheinlich auch die hunderten von Möchtegern Vulkanologen nicht.
Ich hoffe, dass das Thema heute in der Pressekonferenz geklärt wird, hoffen kann man ja :-).
Der Unterschied ist wichtig. Wenn es sich um Fissuren handelt, dann hat Magma unterirdisch einen neuen Weg beschritten und ist an der Fissur erstmals ausgetreten. Handelt es sich um Lavaröhren, dann stammt das Material aus einem Schlot des eigentlichen Vulkans und fliesst unterirdisch weiter bis es irgendwo austritt.
[18:30h] Der neue Lavafluss von gestern welcher sich mit hoher Geschwindigkeit nach Westen bewegte und leider wieder viele Häuser, Plantagen und Land unter sich begrub scheint sich nun mit der Colada 9 (die südlichste) verbunden zu haben.
Es gab heute auf Twitter hitzige Diskussionen ob sich nun neue Schlunde (Fissuren) aufmachten welche die Lava ausfliessen liessen oder ob nur Lavaröhren gebrochen sind. Ich halte mich an den genauen Wortlaut in der Pressekonferenz von heute und da ist klar von Fissuren die Rede, also von neuen Kaminen die sich aufmachten. Im Bericht steht "...Ayer al mediodía se abrieron varios Centros de emisión asociadas a fisuras E-O de Montaña de Cogote…"
Der Vulkan selber scheint von Nord her eher weniger aktiv. Heute lärmte er ab und zu, aber das waren wahrscheinlich wieder Explosionen aufgrund von Wasser welches eindrang. Der weisse Rauch hat auf jeden Fall den ganzen Tag über angehalten.
Es wurden nun 1.250 zerstörte Wohnhäuser gemeldet (+8) und 126 sind in Gefahr. Die neuen Zahlen werden ernüchternd sein, leider!
Mit dem Calima und den starken Wind zusammen sind die Grenzwerte für PM-10 Partikel fast überall überschritten worden. Das Tragen von FFP2 Masken wird sehr empfohlen.
Die Pandemie weitet sich auch auf La Palma wieder aus. Jetzt sind bereits 86 Personen in Quarantäne. Eine Person (>80) ist in Spitalpflege.
Ein Wetterbericht folgt morgen. Habe das heute nicht mehr geschafft.
[12:32h] TicomSoluciones hat zusammen mit dem Cabildo Bilder der Region Las Norias publiziert mit welchen sie sich einen örtlichen Überblick schaffen können.
Die Lava ist heute morgen zwischen den Restaurants Las Norias und Mariposa über die LP-213 geflossen und zerstörte weitere Häuser, darunter offensichtlich auch das bekannte Musicasa.
[09:30:h] Es gibt eine breite Diskussion darüber, ob sich ein neuer Kamin geöffnet hat oder ob gestern in Las Manchas einfach eine bestehende Lavaröhre geplatzt sei. Diese Diskussion ist im Kommunikationsvakuum entstanden welches von der Direktion der PEVOLCA gepflegt wird. Gestern war ich von einem neuen Kamin überzeugt, die INVOLCAN hat dies in einem Tweet auch bestätigt. Heute Morgen nicht mehr so, denn der "Schlot" liegt nördlicher als ich gestern meinte. Warten wir die Wissenschaftler ab, die haben die Instrumente um das aufzulösen.
Die Diskussion ändert aber nichts daran, dass nun ein relativ schmaler, aber zerstörerischer Lavastrom in Richtung Las Norias fliesst, in ein Gebiet mit sehr vielen Häusern und nicht nur die Hausbesitzer bangen, was genau geschieht. Private Dronenflüge wurden verboten. Die PEVOLCA hat damit die Verantwortung übernommen, zeitnah und ehrlich zu informieren und sollte nun auch abliefern. Das machen sie aber mit der Gemächlichkeit einer Verwaltung, nicht der einer Notfallorganisation.
Die Seismizität ist nach wie vor gering. Sie hat den tiefsten Stand seit Anfang Oktober erreicht (Grafik). Auch der Tremor ist tief und regelmässig.
Der Vulkan stösst heute neben der Lava, die von Nord aus nicht sichtbar ist, hauptsächlich weissen Rauch aus. Ein Zeichen dafür, dass Wasser in das System gelangte. Es kann also auch wieder lauter werden, denn Wasser fördert die Explosivität.
Deformationen wurden heute keine gemessen und der starke Passat fördert die Luftqualität in den bewohnten Gebieten, kann aber die schlechte Luft bis nach Puerto Naos runter blasen.
Eine Wetterprognose werde ich später erarbeiten und publizieren.
[17:15h] Heute Mittag muss sich im Gebiet irgendwo oberhalb Corazoncillo ein neuer Kamin aufgemacht haben. Nach langem suchen habe ich mehrere Videos gefunden welche das bestätigen. Es fliesst viel und extrem flüssige Lava aus. Der neue Kamin scheint sehr weit unten zu liegen, im Bereich von 600m (muss bestätigt werden) und hat deshalb das Potential sehr viel Material nachzuliefern. Das grosse Problem liegt darin, dass erneut Gebiet betroffen ist, welches bis anhin verschont war. Leider sind die Informationen von offener Stelle im Moment spärlich. Obschon die Lava bereits um 13:15h die Hauptstrasse beim Camina de Marta überfloss wurde in der Pressekonferenz kein Wort dazu verloren.
Die einzigen die ein Dronenvideo publizierten ist die Gemeinde El Paso.
Dies ist eine weitere wahrhafte Katastrophe für das Gebiet Las Norias und die Stille von offizieller Seite ist extrem störend.
[09:55h] Die gestern gemeldete Deformation bei der Messstation Jedey LP03 hat sich bereits wieder in das seit Eruption etablierte Band zurück gebildet. Das war eigentlich zu erwarten, denn der Rückgang der Seismizität deutete eine Beruhigung an. In der Tat ist die Anzahl und auch Intensität der Beben deutlich zurück gegangen und sie konzentrieren sich mit ein paar Ausnahmen immer noch auf die obere Magmakammer. Es fällt auch auf, dass die Beben in der Mitte dieser stattfinden. Wie gestern ist der SO Kamin immer noch aktiv. Auf der Nordseite sieht man einige Felder von abgelagertem elementarem Schwefel. Dieser kann bei tieferen Temperaturen und Feuchtigkeit entstehen. Aus dem tiefen Kamin aus welchem vor paar Tagen noch viel Lava in die Region der Colada 8 und die Mitte floss, fliesst nur noch wenig Material, das dann aber offensichtlich in Lavakanälen unterirdisch weiter fliesst. Die Aktivität findet im Süden des Konus statt und ist von Tacande aus nicht einsehbar. Das Video des Cabildo welches etwas Klärung bringt ist noch nicht publiziert worden.
Ist das der Anfang vom Ende? Wir tun gut daran nicht zu früh zu feiern. Böse Zungen auf La Palma sagen auch, der "Cabrón" würde nur über das Wochenende ruhig sein um die vielen angereisten Vulkantouristen zu ärgern.
Das Azorenhoch ist immer noch aktiv und bringt uns generell kühlere und feuchte Luftmassen aus Nordosten und mit zunehmender Höhe Ostwind und etwas Calima, Sand aus der Sahara.
Der Wind bläst heute immer noch stark aus Nordost und mit zunehmender Höhe aus Ost. Die Brisa wird zumindest in El Paso den ganzen Tag über wehen. Die Temperatur der Luft nimmt mit zunehmender Höhe rasch ab was die Durchmischung fördert. Die am Morgen teilweise noch schlechte Luftqualität in Los Llanos wird sich gegen Mittag schnell bessern. Im Osten und Nordosten sind Niederschläge möglich. Die Feuchtigkeit kann mit dem Wind auch über die Cumbre in den Westen getragen werden.
[17:50h] Heute einige Zusatzinformationen:
Das Wochenende wird ein langes, am Montag ist Feiertag. Es werden sehr viele Vulkantouristen erwartet. Wie ich bereits an der Calle San Nicolas erfahren habe, scheren die sich ob des Anblickes eines Vulkans kaum um Sicherheit, tragen vielfach schwarze Kleider und stellen schwarze Dreibeine auf den schwarzen Asphalt. Speziell in Bereichen wo Touristenansammlungen erwartet werden, wie Echedey / San Nicolas, Aussichtspunkte Tajuya und El Time muss mit äusserster Vorsicht gefahren werden!
Covid-19
Auch La Palma ist nun im tiefroten Bereich. Es befinden sich 79 Personen in Quarantäne. Ob die 11 der UME mitgezählt wurden weiss ich nicht. Der AI/7 liegt bei 74,3 und war seit Ende Juli nie mehr so hoch.
Diebstahl
Auf Teneriffa hat einer drei Container mit Hilfsgütern für La Palma entwendet. Er gab an, den Transport nach La Palma zu organisieren, hat das aber nie getan. Er wurde verhaftet. Teile der Güter wurden bereits über einen Second Hand Laden weiter verkauft. Die Presse scheint nicht sehr erfreut über den Fall. Sie nannten den vollen Namen des "mutmasslichen" Täters. Es muss ihn aber sein, die Beweise sind erdrückend. Der Mann führt schon länger ein "Hilfswerk" und seine Aktivitäten werden jetzt auch zurück verfolgt.
Calima
Morgen Samstag erwarten wir etwas Calima. Die Luftqualität kann deshalb in Bezug auf PM 10 Partikel noch schlechter werden.
Vulkaninformation
Ein alter Schlund wurde auf der Südostseite aktiviert. Die Lava floss heute Nachmittag während der Pressekonferenz noch über alte Coladas. Der aktuelle Stand ist nicht bekannt. Im Norden wurde die Cra. Tacande noch weiter verschüttet, wahrscheinlich ist der Wasserspeicher für El Paraíso und Coraconcillo welcher direkt bei der Hochspannungsleitung stand nun auch weg.
Die Seismizität ist gleichbleibend, stärkstes Beben war das 4,2 mbLg um 21:11h in einer Tiefe von 11km gestern Abend. Der Tremor ist im Mittelfeld mit recht starken Variationen.
Die Anzahl zerstörter Wohnhäuser beträgt nun 1.250, auch 70,3km Straßen wurden zerstört. Der von Lava überdeckte Bereich hat eine Fläche von 1.144ha angenommen.
[9:30h] Nach einem heftigen Erdstoss gestern abend um 21:11h mit mgLg 4,2 in 11km Tiefe, haben sich keine Beben mehr ereignet, die von der Bevölkerung verspürt wurden.
Der Vulkan zeigt sich heute Morgen schlapp. Die unteren Schlote an der Nordflanke sind praktisch versiegt und es scheint, dass die Restaktivität nach SO verlagert wurde. Die untere Magmakammer produziert seit drei Tagen kaum mehr Beben und in der oberen Kammer hat sich die Ausdehnung der Beben deutlich vermindert. Auch die freigegebene Energie hat deutlich abgenommen.
Da müsste man eigentlich meinen, jetzt ist das Ende nah. Leider zeigen andere Parameter, dass immer noch Druck im System ist, welcher derzeit nicht über den Vulkan abgebaut wird. Die LP03 Jedey hat sich seit gestern wieder um 8 cm angehoben und auch die LP04 Casas El Charco zeigt eine Deformation um 2cm nach Osten hin, eine Bewegung, die erst einmal seit der Eruption stattgefunden hat. Manchmal werden diese Daten nachträglich korrigiert. Im Moment zeigen sie einfach, dass wir uns nicht zu früh freuen sollten, denn auch die Messungen des SO2 Ausstosses über Satellit sind erstmals seit Ende September wieder angestiegen.
Der Vulkan verlangt viel von uns, auch Geduld. Wir tun gut daran, diese zu haben, denn laufende Frustration wegen falschen Hoffnungen zerrt extrem.
Bei der Einheit UME (unidad militar de emergencía) hat sich ein SARS-CoV-2 Ausbruch ereignet. Es befinden sich 11 Personen in Quarantäne. Nach bisheriger Praxis würden diese positiven an ihrem Wohnort aufgeführt, sind also höchstwahrscheinlich nicht in unseren Zahlen enthalten.
[16:15h] Die Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 Virus sind leider auch auf La Palma wieder angestiegen. In den letzten zwei Tagen zählten wir 33 Neuinfektionen und auch der AI/7 ist erstmals seit August wieder über die 50er Marke auf 55,1 angestiegen. Wir zählen nun wieder 57 Personen in Quarantäne.
Unter 30 jährige 21
30 - 49 jährige 31
50 - 69 jährige 17
> 70 jährige 3
Die Fälle sind auf der ganzen Insel verteilt mit Fokus auf Los Llanos (14) und Breña Baja (10).
Es werden nun auch für über 60 jährige residente Booster Impfungen angeboten (ab 1961).
Wer mit Pfizer/Moderna geimpft ist ab 6 Monate nach der zweiten Impfung.
Wer mit AstraZeneca geimpft is ab 3 Monate nach der zweiten Impfung.
Die Impfungen werden im Pabellón Roberto Rodríguez Estrello in Sta. Cruz von Montag bis Freitag von 08h bis 15h ohne Voranmeldung durchgeführt.
Vergessen Sie ihr Zertifikat / eventuell die Residencia und einen Ausweis nicht.
[10:15h]
*** Ein grosser Steinschlag versperrte heute Morgen am Roque de los Muchachos den Zugang aus Sta. Cruz.***
Das Biest hat uns heute wieder früh aus dem Schlaf gerissen. Ein Beben mit mbLg 4,2 in 11km Tiefe hat um 5:15h den Schlaf für viele vorerst beendet. Es wurde auf der Mercalli Skala mit IV bewertet. Der Passat hat in El Paso seit gestern Abend auch zugelegt und er weht nun mit bis zu 35 km/h. Zum Glück haben sich die Explosionen wieder abgeschwächt. Einen Moment wussten wir vor lauter Geräuschkulisse nicht mehr ob Beben, Explosion oder Wind die Ursache war. Ich glaube ich brauche nach der Eruption eine Psychotherapie. Schon wenn jemand die Haustür öffnet vermute ich ein Erdbeben und ich bin offensichtlich nicht der einzige. Vor der Eruption hatte ich ein einziges Erdbeben erlebt gehabt. Nun kann ich sie nicht mehr zählen.
Auch heute werden keine nennenswerten Deformationen an den Messstationen gemeldet und der SO2 Ausstoß ist gemäss den Satellitenmessungen weiter zurück gegangen. Diese massen am 30.11. etwa 1.400 t SO2/Tag. Die Messungen von Pevolca /IGN welche letzte Woche nur noch Bereiche von 1.000 - 29.999t/Tag angaben, sind einfach nicht mehr zu gebrauchen.
Die gesamte Erdbebenserie hat sich nun in die obere Magmakammer verlagert, wie man im Vergleich in der oberen Grafik sehen kann.
Der Zugang in die evakuierten Gebiete scheint im Moment möglich zu sein. Es muss nach wie vor das Formular ausgefüllt werden. OndaCero meldete einen Systemwechsel auf QR-Code für das Mobiltelefon. Dazu habe ich aber noch nichts weiteres gefunden.
Für den Zugang über das Meer muss dieses Formular ausgefüllt werden.
[16:30h] Heute etwas früher als sonst: Die Vermutung von heute Morgen hat sich bestätigt, die Lava fliesst zum grossen Teil in den zentralen Bereich der Colada 6, ein weiterer Strom hat sich neben und dann wieder über der Colada 8 gebildet. Die Lava hat am Cabeza de Vaca, unterhalb der Ziegenstallung Tajogaite das ganze Gelände aufgefüllt. Die Häuser der Stallungen stehen noch.
Die Anzahl der Erdbeben hat deutlich zugenommen, die Beben finden nach wie vor praktisch ausschliesslich in der oberen Magmakammer statt. Wir hatten gestern mit 371 Beben einen neuen Rekordtag. Wie ich aber immer wieder betone ist nicht die Anzahl Beben aussagekräftig, sondern die damit freigegebene Energie. Die Beben waren alle um mbLg 3 und erst 1.024 Beben der Stärke 3 ergeben die gleiche Energie eines einzigen Bebens der Stärke 5.
Der Vulkan war auch heute tagsüber zeitweise sehr laut und produzierte Explosionen welche bei mir Türen die nicht ganz verriegelt waren aufmachten. Der Tremor ist von schwach auf mittel angestiegen und produziert zeitweise Peaks die ob der Explosionsstärke nicht erstaunen.
Wenn man ihn anschaut, den bisher so strammen starken Vulkan, dann macht er heute einen schwächlichen Eindruck, wie ein alter Mann der zwischendurch mit lautem Schimpfen auf sich aufmerksam machen will. Aber wir wissen es, ihm ist nicht zu trauen. Das kann auch Verkleidung sein.
[15:40h] Der Hund ist fit, wir waren gerade eine gute Stunde spazieren. Er bleibt noch bis heute Abend oder morgen bei uns, dann holt ihn die Gemeinde ab. Er wird dann zu den anderen Tieren gebracht die provisorisch untergebracht werden mussten. Wir waren beim Tierarzt haben bei den Augen etwas Fell wegschneiden lassen müssen und den Chip ausgelesen. Der Tierarzt hat die Daten der Polizei mitgeteilt. Infolge Datenschutz darf ich nicht mehr wissen, als dass sein Haus in der evakuierten Zone ist. Da der Besitzer nur die Haustelefonnummer und keine mobile in das Register eintragen liess, muss er nun gesucht werden.
Falls der Hundebesitzer das liest soll er doch bitte der Policia Local El Paso anrufen: 92248 50 02.
[11:45h] Uns ist heute ein kleiner Hund zugelaufen. Er hat ein Chip, der Besitzer wohnt aber in einem evakuierten Gebiet. Der Tierarzt konnte ihn nicht ausfindig machen. Vielleicht kommt dieser Rüde jemandem bekannt vor. Er hat ein blaues Halsband. Kontakt an roger.frey(at)idafe.com
[09:45h] Die Anzahl Erdbeben hat gestern stark zugenommen. Fast alle finden in der oberen Magmakammer statt. Nach einer kurzen Ruhephase gestern, hat die Eruption wieder Fahrt aufgenommen und den Hauptschlund auf der Spitze des Konus aktiviert. In der Nacht und auch jetzt noch finden regelmässig Explosionen statt welche die Fensterscheiben erzittern lassen. Ein ähnliches Bild hatten wir auch schon, speziell nach der ersten Woche als sogar Tacande evakuiert wurde.
In der Nacht hat sich am Nordwesthang auf etwa 900m AMSL ein erneuter Schlund aufgemacht aus welchem auch weiterhin Lava über die Nordwestflanke runter fliesst. Der gestrige sehr aktive Schlund auf der NO Seite war heute Morgen fast inaktiv. Wohin die Lava genau fliesst, kann ich nicht sagen. Ich sehe zum Glück in La Laguna und auch beim Callejón de la Gata im Moment keine Veränderung. Es kann sein, dass die Lava in Röhren unterirdisch in Richtung des nördlichen Deltas fliesst. Weiter scheint Lava vom Hauptschlund in eine südliche Richtung zu fliessen. Diese kann ich von meiner Position nicht einsehen. Eine Bestätigung erwarten wir in der Pressekonferenz.
Die kumulierte Energie der gestrigen Beben hat 500MWh überschritten, der höchste Wert während der Eruption lag Anfang November doppelt so hoch, bei rund 1GWh an einem Tag.
Die auf Druck empfindliche Station LP03 in Jedey bewegt sich auch heute in dem sich seit der Eruption entwickelten Normalbereich.
Mittwoch 1. Dezember
Ein schwaches Tief hat sich bei Madeira gebildet. Es beeinflusst unser Wetter marginal. Speziell sieht man, dass sich keine Inversion gebildet hat.
In der Nacht auf Mittwoch hat der Passatwind noch einmal deutlich abgenommen. Es wird feuchtere Luft zu uns geführt und im Nordosten kann es zeitweise regnen. Ab 500m werden bis über den Muchacho nur noch Werte unter 10kn prognostiziert. Dies führt einmal mehr zu einer radialen Ausdehnung der Emissionen vom Vulkan und wenn er viel Asche produziert kann diese auch auf der Ostseite nieder gehen. Im Tagesverlauf nimmt der Nordostwind wieder zu und in El Paso weht erneut die Brisa.
Donnerstag 2. Dezember
Ein starkes Azorenhoch hat sich gebildet. Der Passatwind hat in allen Höhenlagen deutlich zugelegt und führt kühle aber auch feuchte Luft zu den Kanaren. Im Nordosten und Osten kann es immer wieder regnen. Der Wind weht nun mit über 20 kn und über die Cumbre Nueva wird eine Starke Brisa runter ins Valle und wahrscheinlich bis zum Meer runter wehen. Eine Inversion die sich auf rund 1.000m gebildet hat kann daran wahrscheinlich nichts ändern. Sie führt aber mit dem starken Passat dazu, dass im evakuierten Gebiet Nordwind aufkommt welcher dieses belüften kann. Im Bereich Tijarafe / Puntagorda passiert das gleiche mit Südwind. Die Luftqualität scheint sich in weiten Gebieten zu verbessern. Ausnahme sind Staubwolken mit kleinen Ascheteilchen die der Wind aufbläst. FFP2 Masken sind im Westen ein Muss. Am Nachmittag verstärkt sich der Wind auf 1.500m auf fast 30 kn, da liegen Sturmböen von +70km/h in einigen Bereichen des Valle durchaus drin.
Freitag 3. Dezember
Auch am Freitag ist das Hoch bei den Azoren aktiv und beeinflusst unser Wetter. Der Wind weht in vielen Höhenlagen immer noch mit fast 30 kn. Es stürmt in El Paso und die Brisa fällt weiterhin bis auf das Meer runter. Die Inversion hat sich auf 1.500m angehoben was vielfach die Luftqualität verschlechtert. Der Wind weht aber so stark, dass dies wahrscheinlich keine Rolle spielen wird. Auch am Freitag können wir im evakuierten Gebiet einen Wirbel von Nordwind beobachten, im Nordwesten Südwind. Auch am Freitag besteht die Regenwahrscheinlichkeit für den Osten und Nordosten weiter.
Samstag 4. Dezember
Der Kern des Hochdruckgebietes der Azoren hat sich in Richtung Portugal ausgedehnt. Das führt bei uns ab 1.500m zu einem Drehen der Windrichtung nach Ost oder am Nachmittag sogar Südost. Dies kann durchaus wieder Asche und Gase in Richtung Valle blasen. Die Windgeschwindigkeit beträgt immer noch über 20 kn, die Vermischung und damit Verdünnung der Gase wird allfällige Emissionen verdünnen. In den unteren Lagen des evakuierten Gebietes weht immer noch tendenziell ein Nordwind mit einem positiven Effekt auf die Luftqualität.
Sonntag 5. Dezember
Das Azorenhoch bleibt bestehen. Die Windrichtung dreht wieder in allen Höhenlagen auf Nordostwind. Er weht am Mittag noch mit 18kn über die Cumbre Nueva, nun also schwächer aber er wird trotzdem bis El Paso Brisa verursachen. Wahrscheinlich fällt diese nicht mehr bis zum Meer runter. Die Inversion wird auf 1.500m vorausgesagt. Die Luftqualität könnte sich wieder verschlechtern.
Zusammenfassung:
Bis am Sonntag weht mehrheitlich Passat welcher ab Donnerstag im Westen auch stürmisch werden kann. Die schwachwindige Fase am Mittwoch ist wohl zu kurz um Probleme am Flughafen zu verursachen. Die restlichen Tage bis am Sonntag werden keine Beeinträchtigungen am Flughafen prognostiziert.
Im Nordosten und Osten kann es immer wieder regnen. In El Paso weht mehrheitlich Brisa die zeitweise auch mit >70 km/h wehen kann.
[09:35h] Die Produktion von Lava über die nördliche Flanke ist deutlich zurück gegangen. Wenn sie oben am Vulkan noch sehr flüssig ist, wird sie auf dem Weg nach unten deutlich kühler und visköser. Dies führt dazu, dass sie nur langsam fliesst, sich aber in die Höhe aufstockt. Man sieht diesen Effekt deutlich an dem Bildervergleich den ich oben eingefügt habe. Dies ist gut, denn wenn das nicht so wäre hätten wir die Lava bereits in La Laguna.
Heute morgen ist der Vulkan etwas ruhiger wie auch schon. Impulsartig wird Asche produziert, aber nicht mehr kontinuierlich.Der vulkanische Tremor hat heute Morgen etwas zugelegt, auch haben sich die Beben in der oberen Magmakammer leicht erhöht. Deformationen werden keine gemessen. Es scheint, dass der Druck einmal mehr abgelassen wurde. Videos um die Lage der nördlichen Colada besser zu beschreiben gibt es noch keine.
Die Demonstration vor dem Rathaus in Los Llanos von morgen 1. Dezember wurde offensichtlich abgesagt. Los Llanos hätte gestern mit der Auszahlung von Unterstützungsgeldern begonnen. Vielleicht weiß ja jemand mehr...
Später werde ich mal wieder eine Wetterprognose verfassen.
[21:30h] Hier noch paar abendliche Kurzinformationen. Auch heute Abend fliesst noch immer Lava aus dem nach NO gerichteten Kamin über die NW Flanke runter. Die Lavaströme trennen sich dann im Bereich der Strasse Tacande - San Nicolas in einen Fluss welcher in die Mitte zu der Colada 1 führt und einen weiteren welcher sich nördlich des Callejón de la Gasa an die bestehende Colada 8 anfügt. Dieser Lavastrom hat sich sehr verlangsamt, aber auch heute weiteres Kulturland und einige Häuser zerstört. Es ist derzeit aus Tacande kein weiteres Vordringen bis zu Cruz Chica auszumachen.
Der Schwefeldioxid Ausstoss ist gemäss Pevolca hoch. Sie geben dafür einen Bereich von 1.000 - 29.999 t/Tag an. Genauere Daten werden seit ein paar Tagen nicht mehr gemeldet. Keine weiteren Deformationen und die Seismizität konzentriert sich hauptsächlich auf die obere Magmakammer, die Seismizität ist relativ tief, auch der vulkanishe Tremor.
Es wurde an der Pressekonferenz darauf hingewiesen, dass das nächste Wochenende aufgrund des Feiertags am nächsten Montag ein langes ist und viele Besucher erwartet werden. Augenmerk soll auf die Sichtbarkeit im Strassenverkehr gelegt werden. Leuchtwesten werden empfohlen um Unfälle in der Dunkelheit zu vermeiden.
Im Osten hat es heute teilweise stark geregnet. Die Tropfen haben auch ab und zu den Weg auf die Westseite gefunden aber ohne zu nennenswerten, also messbaren Niederschlägen zu führen. Im Nordosten sind bis zu rund 30 l/m2 gefallen. Das gleiche Wetter mit Nordostpassat bis in grosse Höhen und feuchter Luft im Norden und Osten scheint bis zum 6. Dezember anzuhalten.
[10:55h] Nach wie vor ist es unglaublich schwer auch auf der Insel zuverlässige Informationen zu bekommen. Dronenbilder werden wenn überhaupt erst spät publiziert und die Pressekonferenzen scheinen sehr zurückhaltend in Informationen. [11:25h] Das Warten hat sich gelohnt hier die Dronenbilder von heute Morgen.
Es ist nun aber klar, dass die Lava, welche weiterhin über die nördliche Flanke fliesst, weiter unten noch mehr Häuser und Land zerstört. Wie auf meinem auf Twitter publizierten Video zu sehen ist, fliesst immer noch viel sehr flüssige Lava über den Nordhang. Die Lava fliesst weiter unten langsam aber stetig an dem nördlichen Rand der Colada 8 runter in Richtung Cruz Chica. Bilder die ich nun noch gesehen habe von 9h lassen hoffen, dass ein Teil der Lava in der Colada 8 fliessen. Dies Entwicklung ist trotzdem potentiell schlecht, da der weitere Verlauf unklar ist.
Auch wenn die Seismizität eher gering ist haben die spürbaren Beben zugenommen. Heute Morgen um 08:35h ereignete sich ein recht heftiges mbLg 5,0 Beben das auf der ganzen Insel wahrgenommen wurde. Die Tiefe 35km.
[17:59h] Wer sich Hoffnung auf ein schnelleres Ende gemacht hat, wurde heute einmal mehr enttäuscht. Es ist ein Tag an dem fast alles in die falsche Richtung lief.
Zuerst die am Morgen gemeldete Entwicklung die viel Lava nördlich des Vulkans runter fliessen liess und welche immer noch anhält. Dann ein Ansteigen der Seismizität, dies aber praktisch ausschliesslich in der oberen Magmakammer. Der SO2 Ausstoss ist gestern auch auf extrem hohe Werte im Bereich von 30.000 bis 49.900t/Tag hochgeklettert. Beim CO2 Ausstoss der Cumbre Vieja auch keine Veränderung, die Werte sind immer noch 5x höher als normal.
Immerhin sind die Deformationen wieder zurück gegangen und andere wurden als meteorologischer Einfluss gemeldet. Die Absenkung in Sta. Cruz scheint dazu zu gehören. Also von der Deformationsseite wenigstens eine gute Nachricht.
Die Lava welche aus den nördlichen Schloten fliesst, ja Plural, die Seite sah heute Nachmittag aus wie ein Schweizer Käse, die floss bei der Pressekonferenz bereits über die LP-213 in Richtung der Colda 8. Es wurden keine weiteren Daten bekannt gegeben.
Ich sehe keine Lava nördlich des Callejón de la Gata fliessen, kann den nördlichen Rand der Colada 8 aber von meiner Position aus nicht sehen sondern nur einen Teil der Colada.
Es wurden auch bereits wieder Befürchtungen geäussert, die Lava könne beim Restaurant Sombrero den neuen Kreisel verschütten und die Hauptstrasse unterbrechen. Da sehe ich noch keine unmittelbare Gefahr, was sich aber ändern kann wenn dieser neue Zustand länger anhält.
Der Kreisverkehr liegt 22 m höher als der Rand der Colada 8 und hat zur alten Colada einen Abstand von 470m. Ich habe dies in der obenstehenden Grafik dargestellt.
Wir werden abwarten müssen, ob wir weitere Dronenaufnahmen geliefert bekommen, die klären wo die Lava von den neuen Kaminen hinfliesst.
[13:16h] Wie man in den von mir auf Twitter publizierten Videos sehen kann haben sich gleich mehrere neue Schlunde aufgemacht und die Lava ist nicht mehr viskös sonders extrem flüssig und fliesst schnell auf der Nordseite runter. Nördlich am Callejon de la Gata sehe ich im Moment weder Rauch noch Lava. Ich hoffe, dass diese Menge an Material einen weg zurück ins Zentrum findet.
[10:50h] Im Norden weht ein sehr starker Passat. Dieser saugt im Moment die Luftmasse vom Valle in Richtung Puntagorda. Diese Situation bringt schlechte Luftqualität mit sich. Die Gase werden zuerst mit Passat nach unten geblasen und dann in Richtung Nord weiter transportiert.
Sehr hohe Werte werden im Moment aus Los Llanos, Tazacorte und speziell aus Tijarafe mit alarmierenden 830 μg/m³ gemeldet. Die Situation wird sich mit Einsetzen der Thermik in der nächsten Stunde hoffentlich verbessern. Wenn es stinkt oder die Augen brennen, besser einen Moment im Haus bleiben.
Hier die aktuellen Werte des Cabildo de la Palma.
[09:40h] Heute Nachmittag um 14:10h sind bereits 70 Tage seit Beginn der Eruption vorbei und der Vulkan verhält sich immer noch jeden Tag anders. Heute haben sich auf der Ostseite zwei Schlunde aufgemacht und die Lava fliesst jetzt über die Nordflanke runter. Dies ist eine schlechte Nachricht, weil je nach Verlauf wieder neue Gebiete am Nordrand der Colada #8 betroffen werden können. Die Lava scheint etwas kühler und visköser, sie kommt aber voran.
In der letzten Nacht hat die Seismizität wieder zugelegt und es haben sich auch Beben ereignet die von der Bevölkerung gespürt wurden. Die Aktivität konzentriert sich im Moment hauptsächlich auf die obere Magmakammer. Auch der vulkanische Tremor hat in der Nacht zugelegt, der Vulkan selber erscheint indessen eher schlapp.
Bei der Station LP05 in Sta. Cruz ist zwei Tage in Folge eine Absenkung registriert worden. Diese hat sich in zwei Tagen auf 8cm erhöht und heute einen cm verloren, liegt aber mit diesen Werten tiefer als vor der Eruption. Die Station Jedey hat die gemeldete Erhöhung von 6cm in zwei Tagen wieder auf nur noch 2cm abgebaut.
In Dos Pinos (grosser Wasserspeicher Los Llanos) werden im Moment leicht erhöhte Schwefeldioxid Werte von 308 μg/m³ gemessen, was noch in der Norm liegt und als "Regular" bezeichnet wird.
[09:10h] Es stehen zwar immer Los Llanos und El Paso im Fokus der Eruption, aber auch die Gemeinde Tazacorte hat Bürger welche das Haus verloren haben. Bei der Mitteilung um die Auszahlung der Hilfsgelder habe ich Tazacorte vergessen. Die Gemeinde hat ihre Bürger letzte Woche auch unterstützt. Es fehlt also die grösste Gemeinde, Los Llanos die es noch nicht auf die Reihe gebracht hat. Umso wichtiger ist die Protestkundgebung am 1. Dezember. Die Bürgermeisterin, Noelia Garcia Leal, denkt wahrscheinlich bis zu den Gemeindewahlen im Jahr 2023 haben die Bürger das wieder vergessen. Ich bin da nicht so sicher.
[17:55h] Der neue Schlund welcher sich gestern unter einem Haus aufmachte das rund 700m SW des Hauptkegels steht (Bild oben von Ruben López IGN), produziert keine Lava mehr. Der Lavafluss welcher Teile des Friedhofs Las Manchas begrub und das Krematorium zerstörte hat die Nummer 10 und hat sich weiter unten mit Nummer 11 verbunden.
Die Lava fliesst nun wieder hauptsächlich über die Mitte nach Westen und teilt sich dann in Richtung Colada 4 und 1/9 also in Richtung der bereits bestehenden zwei Deltas. Die Piste auf die Montaña La Laguna ist etwas gefährdet, da sich dort die Lava verbreitert. Der Berg wird von den Vulkanologen als Beobachtungsplatz und auch als Startplatz für die Dronenflüge genutzt. Heute Abend befinden sich immer noch Autos oben. Der Zugang also noch offen. Die vertikale Deformation in Jedey wurde in der Pressekonferenz von Maria José Blanco kurz erwähnt, der Direktor der Pevolca, Morcuende hat sie übersehen.
SO2 Werte gibt es auch heute keine, die gestrigen Regenfälle haben einmal mehr Messungen verhindert. Das Gleiche gilt für den CO2 Ausstoss des Cumbre Vieja Komplexes der schätzungsweise den Normalwert immer noch um das 5 Fache übersteigt. Seismizität und Tremor sind relativ tief.
Der Flughafen konnte erst heute Abend angeflogen werden. Obschon die Wetterbedingungen schon den ganzen Tag gut sind musste die Piste erneut gereinigt werden. Es hat sich Asche abgelagert welche mit den Regenfällen zu einer Pampe führte. Bis Ende Monat sehe ich keine Probleme mehr für den Betrieb des Flughafens.
Am Mittwoch 1. Dezember findet um 12h vor dem Rathaus in Los Llanos eine Demonstration statt. Die Veranstalter wollen die Gemeindepräsidentin darauf aufmerksam machen, dass die finanzielle Unterstützung der vom Vulkan betroffenen Menschen nicht ein Wunsch ist, sondern eine Notwendigkeit.
In der Tat hat die Gemeinde Los Llanos noch nichts ausbezahlt und steht so deutlich hinter El Paso, das bereits vor zwei Wochen begann hilfsbedürftige Familien aus dem Spendenpool finanziell zu Unterstützen.
[11:30h] In der obenstehenden Grafik habe ich die Deformationen der LP03 eingetragen. Eine Woche alleine ist sicher nicht aussagekräftig, aber man sieht keine Korrelation zwischen Beben in einer Kammer und dem Anheben der Station. Diese hat gegenüber gestern auch wieder um 3cm zugelegt. Der gestrige Wert wurde nach meiner Kommunikation noch einmal korrigiert und die gesamte vertikale Erhöhung in Jedey ist wieder bei +6cm gegenüber vorgestern. Das heisst einmal mehr, es ist immer noch Druck im System.
Auch der Umstand, dass immer noch massenweise sehr flüssige Lava ausfliesst deutet auf Zufuhr von Magma aus der Tiefe und das sind keine Zeichen eines schnellen Abklingen der Eruption. Aus El Paso sieht man auch heute Mittag das gewohnte Bild, aus dem obersten Schlot wird pyroklastisches Material, also Asche ausgestossen, aus dem westlichen Schlund Lava und viele Gase.
Obschon die Wetterbedingungen für den Flughafen gut sind, wurde der Flugbetrieb bis jetzt noch nicht aufgenommen. Es dauert offensichtlich, diesen seit Tagen stillgelegten Betrieb wieder hochzufahren. Viele Kunden haben aufgrund der Unsicherheit wahrscheinlich den Schiffsweg gewählt und damit fehlen auch die Kunden.
Der Wind weht auf der kritischen Höhe von 1.500m bis Ende Monat relativ stark aus Nordost. Damit ist der Flughafen auf der sicheren Seite und der Betrieb sollte gewährleistet sein.
[18:30h] Die oben publizierte Karte der Beben der letzten drei Tage zeigt eine deutliche Abnahme der Bebenaktivität in beiden Magmakammern. Der Tremor ist nach wie vor tief. In Bezug auf die Deformationen sehe ich eine leichte Anhebung der Station Jedey von etwa 2cm, aber alles immer noch innerhalb der +/- 2cm die sich als Band nach der Eruption etabliert haben. Maria José Blanco erwähnte eine Deformation die aber noch eine Bestätigung brauche. Es wurde nicht nachgefragt, ob es sich um die Station LP03 Jedey handelt. Die SO2 Werte konnten aufgrund des schlechten Wetters nicht ermittelt werden. Sie sollen sich aber schätzungsweise im gleichen Band wie gestern befinden. Der neue Schlund welcher sich gestern unter einem Haus auf rund 685m aufmachte und dann den Friedhof von Las Manchas überfloss, produziert im Moment keine Lava mehr. Alimentiert werden heute die Coladen #4, 5 und die 7 dies sind die Lavaflüsse zwischen Montaña Todoque und Montaña La Laguna und auch in die 9, die südlichste fliesst noch etwas Lava ein.
Weil sich durch die Überflutung mit Lava die gesamte Hydrologie geändert hat, wurde eine Analyse in Auftrag gegeben um rasch abzuklären, welche Massnahmen getroffen werden müssen, damit es nicht zu lokalen Überschwemmungen kommt. Speziell La Laguna ist gefährdet da sich am nördlichen Rand der Colada 8, Regenwasser sammeln könnte, das dann in das Zentrum von La Laguna fliessen kann.
Ab heute Freitag 26. November gelten die oben genannten Öffnungszeiten für die Entgegennahme von Spenden, wie zum Beispiel Betten, Möbel etc, in der alten Tabakfabrik in El Paso.
[13:35h] Die Bezeichnung der Lavaflüsse ist für manche Leser nicht genau nachvollziehbar weshalb ich vor ein paar Tagen eine KMZ Datei für Google publiziert habe. Diese ist nicht mehr ganz aktuell weil neue Lavaflüsse dazu kamen, ich orientiere mich aber daran und erkläre anhand dieser Karte wo sich eventuell neue Lavaflüsse befinden. Laden sie diese Datei runter und installieren sie in Google Earth und das Problem ist gelöst.
[10:35h] Black Friday, im wahrsten Sinn des Wortes. Der Regen welcher in El Paso gestern Abend fiel hat zwar über 33 l/m2 gebracht. Unsere Hoffnung, dass die kurz vorher gefallene Asche weggespült wird hat sich nur auf steilen Flächen erfüllt. Plane Flächen sind nun mit einem schwarzen Matsch bedeckt, der zuerst trocknen muss, bis man ihn wegwischen kann.
Die neue Lavazunge welche sich gestern beim Friedhof las Manchas gebildet hat, scheint sich nach dem Bild von heute Morgen nicht mehr gross zu bewegen. Die Lava ist aber in das Krematorium und den Friedhof geflossen und wieweit das wieder ausgegraben werden kann wird sich erst noch zeigen.
Die Seismizität ist nach wie vor gering und die Beben beschränken sich mehrheitlich auf die obere Magmakammer. Lässt der Zustrom in der unteren etwa nach? Auf jeden Fall sind viele Zeichen im Moment recht gut, keine Deformationen, wenig Erdbeben und die in der oberen Kammer. Aber der SO2 Ausstoss muss sich deutlich mindern und ich mache erst eine Flasche auf, wenn das Biest eine ganze Woche lang ruhig war.
Nun hat in El Paso bereits Brisa eingesetzt. Auch beim Vulkan sieht man, dass die produzierten Gase und die Asche wieder in Richtung SW verblasen wird. Diese Windrichtung wird nun bis Ende Monat anhalten. Der Passat wird recht stark wehen und in den meisten Teilen der Insel für frische Luft ohne Ascheregen sorgen. Die Asche - falls weitere produziert wird - fällt dann wieder über evakuiertes Gebiet. Auch für den Flughafen sind das gute Nachrichten. Ich gehe davon aus, dass dieser in Kürze wieder angeflogen wird.
[16:20h]
Verschiedenes:
Nicht immer sind die Nachrichten negativ. Heute konnten 12 Familien die Schlüssel führ ihre neu fertiggestellten Wohnungen übernehmen. Diese können nun aus den doch etwas beengten Hotelzimmern ausziehen und einen Neustart beginnen.
35 Personen konnten vom Hotel in Fuencaliente zusätzlich in Hotels nach Sta. Cruz umziehen. Dort sind sie deutlich näher bei ihren Familien.
Weil der Flughafen zu ist hat Naviera Armas nun auch eine Schnellfähre zwischen Los Cristianos und La Palma in Betrieb.
Covid:
Die Fallzahlen steigen auch auf La Palma weiter an. Wir zählen nun 47 Personen in Quarantäne. Der Wochenindex AI/7 liegt nun bei 45,5 noch grün, der Zweiwochenindex AI/14 bei 68,3.
Die Fälle verteilen sich auf fast der ganzen Insel mit Fokus in Breña Alta (14) und Los Llanos (11). Zwei Personen (70-79 Jährig) befinden sich in stationärer Spitalpflege.
Die am stärksten betroffene Altersgruppe sind 50-59 jährige (11) gefolgt von 40-49 jährigen (9).
Vulkan:
Die neue Colada welche von der #10 ausgehend südlich der Montaña Cogote runter fliesst und teile des Friedhofs überfloss sowie in das Krematorium eindrang hat sich deutlich verlangsamt. In der Pressekonferenz wurden noch 25m pro Stunde genannt. Das erhöht die Hoffnung, dass sie vielleicht zum Stillstand kommt, bevor sie noch mehr Schäden anrichtet. Die Wissenschaftler wussten an der Pressekonferenz noch nicht genau, aus welchem Schlund diese Lava ausfliesst.
Die hauptsächlich alimentierte Colada ist immer noch die #1, nun auch die #10 und auch die #7 (neue Fajana) bekommt noch etwas Zulauf. Es wurden keine neuen Deformationen festgestellt, Seismizität und Tremor sind auf recht tiefem Niveau. Der Schwefeldioxidausstoss indessen auf hohem Niveau. Es wurde ein grosser Bereich von 1.000 bis 29.999 t pro Tag angegeben. Das Messsystem scheint bei schlechtem Wetter rasch an die Grenzen zu kommen.
Wetter:
Der Wind hat nun seine Richtung auf Vulkanhöhe die Windrichtung auf SW gedreht. Die Windstärke wird nun auf dieser Höhe stetig zunehmen und erreicht mit rund 20kn am Freitagmorgen um 3h das maximum. Auch in tieferen Luftschichten dreht der Wind in der Nacht auf Freitag auf SW was die Niederschläge auf der Westseite fördert. Aber schon um 9h soll wieder Passat aufkommen. Dieser wird morgen Freitag im Tagesverlauf immer stärker und im Verlauf des Nachmittags kommt in El Paso Brisa auf. Diese verstärkt sich gegen Abend auf 25 kn und wird somit höchstwahrscheinlich bis zum Meer runter wehen.
Wieviel Regen es gibt und wo er genau fallen wird, kann ich nicht sagen. Nur soviel: Hauptsächlich wieder im Osten. Es kann aber auch sein, dass uns im Westen am Freitagmorgen noch ein isoliertes Gewitter trifft. Hoffen kann man ja...
[12:50h] Leider erreichen mich Bilder von einem neuen Schlund südlich des Konus aus welchem Lava in Richtung Corazoncillo fliesst. Bereist werden an der südlichen Flanke von der Montaña Cogote Feuer gesichtet. Dies direkt an der Südflanke der Montaña beim Friedhof Las Manchas. Dies ist ausserordentlich schlechte Nachricht. Wenn aus diesem Schlund weiter Lava fliesst dann ergiesst sich diese gänzlich über bis anhin verschontes Gebiet.
Immer noch werden Unterkünfte gesucht. Im Moment speziell auch Vermieter , die auch längerfristig für 1 ½ bis 2 Jahre vermieten möchten. Personen die ihr Haus verloren haben suchen diese Möglichkeit. Wenn sie ihr Haus länger vermieten können, dann melden sie sich doch bitte bei Angel Immobilien, Herrn Bernd Blume.
Weiter fehlt es an Möbeln. Betten werden sehr stark nachgefragt, sowie weitere Kleinmöbel und Haushaltsgeräte. Herr Blume schreibt:
„Bei denen, die nicht versichert waren, ist die Situation natürlich besonders bitter, ich habe mit Menschen gesprochen, die seit Wochen auf dem Fußboden im Flur bei Verwandten und Bekannten schlafen und unglaublich glücklich waren, wenn wir ihnen wenigstens Betten und Matratzen mitgeben konnten. Insofern würde ich mich sehr freuen, wenn weiterhin liebenswerte Mitmenschen sich von Kleinmöbeln und Haushaltsgeräten trennen könnten und diese in der alten Tabakfabrik, Nave 6 abgeben würden. Dort ist täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr jemand, der diese sehr gerne annimmt.“
Kontaktinformation Angel Immobilien SL:
Plaza de España n°2 / E-38760 Los Llanos / La Palma, Spanien / CIF B76521608
Tel. + 34 922 40 16 24
Fax: + 34 922 46 35 32
Móvil: +34 647 87 28 94
[10:30h] Black Thursday! Eine riesige Schweinerei haben wir heute Morgen angetroffen. In El Paso ist weiter Asche gefallen und dann hat es geregnet. Gerade genug um eine einen Matsch herzustellen und zu wenig um ihn irgendwohin wegzuspülen. 1,6 l/m2 regnete es bislang in Tacande. Auf der Ostseite regnete es deutlich mehr, bis fast 90l/m2 wurden bei Puntallana gemessen.
Das Wetter spielt gerade verrückt. Wir haben ein Tiefdruckgebiet im Westen welches normalerweise SW Wind bringt und auf der Westseite Niederschläge. Aber im unteren Bereich bis auf rund 1.500m wirkt noch Passat und dieser weht im Moment als Brisa bis zu 35 km/h in El Paso und bläst das bisschen Nass auch noch weg. Das GFS prognostiziert, dass der SW sich der SW Wind am Nachmittag auch auf 1.500m durchsetzen wird. Der Wind würde dann in El Paso auch aus SW wehen, also 180° drehen. Wo und wieviel es regnet ist kaum zu bestimmen. Die Modelle spielen wie das Wetter verrückt und es ändert sich laufend. Die grösste Wahrscheinlichkeit für noch stärkere Niederschläge gibt es morgen Freitag früh. Das ECMWF meldet auch ein paar eingelagerte Gewitter.
Die Seismizität ist immer noch auf tiefem Niveau wenngleich auch in der Nacht ein paar Beben stattfanden die von Teilen der Bevölkerung verspürt wurden. Ich gehöre nicht dazu. Auch unsere "Vorwarnstation" Jedey zeigt nach wie vor keine Deformationen an und auch der vulkanische Tremor ist auf eher tiefem Niveau.
[18:15h] Entgegen meiner Wetterprognose regnet es im Osten bereits. Das wird höchstwahrscheinlich wieder der Vulkan sein welcher viel Feuchtigkeit hochträgt, mit Asche vermischt und dann zu lokalen Niederschlägen führt.
Die Seismizität ist nach wie vor sehr gering. Heute Nachmittag ereignete sich noch ein Beben mit mbLg 3,4 in 13 km Tiefe welches von der Bevölkerung verspürt wurde (IV). Die meisten Beben haben derzeit eine Magnitude unter 3.0 und finden in beiden Magmakammern statt. Der Tremor ist nach wie vor tief. Die SO2 Werte haben sich wieder erhöht aber der Fehlerbereich ist heute enorm es wurde ein WErt von 1.300 - 18.000 t/Tag angegeben. Das neue Delta vor der Montaña la Laguna ist nun auf 5 ha angewachsen. Immer noch ist die colada #7 aktiv, die ersten, Colada 1 und 2 werden mit Lava versorgt, stossen aber nicht mehr vor.
Die Regenfront steht nun rund 300km südwestlich von La Palma. Der Wind auf dem Muchacho hat aber noch nicht zugenommen. Wir sind also noch nicht unter dem Einflussbereich des Tiefs. Ich erwarte ein deutliches Ansteigen der Regenwahrscheinlichkeit im Westen ab Mitternacht. Wieviel fallen wird kann ich kaum beurteilen. Das Gelände, der Windwinkel aber auch der Vulkan und dessen Gas und Ascheproduktion werden das Geschehen auf La Palma bestimmen.
[09:30h] Die Seismizität ist im Moment sehr tief. Das sieht man auch auf der oben publizierten Grafik. Die blaue Linie zeigt die durch Erdbeben produzierte Energie pro Tag. Ein einziges Beben wurde heute von der Bevölkerung gespürt, ein mbLg 3,4 in 13km Tiefe um 07:09h (Mercalli III). Ich habe es verpasst. Der Vulkan produziert im Moment viel Lava, wenig Asche und eine riesige weisse Wolke. Wahrscheinlich ist wieder viel Wasser im System. Explosionen stellen wir aber keine fest. Die neue Fajana hat schon gewaltige Ausmasse angenommen und die Küstenlinie einmal mehr stark verändert. Es gilt als fast sicher, dass sich auf der Südseite mit der Zeit ein neuer Strand bilden wird.
Die Luftqualität war heute Morgen in Puntallana miserabel, nun hat sich die Situation wieder verbessert und bis auf Los Llanos mit zu hohen CO Werten zeigen alle Stationen in bewohntem Gebiet gute Qualität an. Bei Casas El Charco sind die SO2 Werte deutlich zu hoch.
Die Luft ist recht instabil, die Temperatur nimmt mit zunehmender Höhe deutlich ab und wir haben nirgendwo eine Inversion. Das heisst in rund einer Stunde beginnt etwas Thermik welche die Luft mit frischer Atlantikluft vermischt und die Qualität deutlich verbessert.
Der Zugang der Evakuierten Zone ist heute weder im Süden noch im Norden erlaubt, auch nicht über den Seeweg.
Am Morgen wird die Sonne schon leicht von hohen Wolkenfeldern verdeckt. Die hohe Bewölkung verdichtet sich im Tagesverlauf. Gegen Abend kann es im Westen partiell schon regnen. Die richtigen Regenfälle mit eventuell eingelagerten Gewittern werden aber erst am Donnerstag erwartet.
Der Wind weht auch heute in der für Gase und Ascheverteilung kritischen Höhe auf 1.500m schwach. Die Ausbreitung wird radial sein und auch den Flughafen weiterhin lahmlegen. Gegen Morgen Mittag nimmt der Wind auf 1.500m dann auf 15kn zu und sorgt im Westen für deutlich bessere Verhältnisse. Der Osten wird indessen keine Freude haben.
[18:25] Die Fajana der Colada #7 wächst weiter. Die betroffene Fläche hat sich auf 1.073 ha erhöht, das ist eine weitere Zunahme um 13ha. Das Delta süd ist 43,5 ha gross. Die in der Presse erwähnten 9ha der neuen Fajana wurden von Direktor Morcuende nicht bestätigt. Er hätte noch keine Zahlen dazu meinte er. Auch am Mittag floss am Meisten Lava über die colada #7. Die Coladen # 1,2, 3 und 4 erhalten auch Zulauf, aber deutlich weniger und sie bewegen sich nicht vorwärts.
Der Tremor ist tief, die Deflationen auch und auch der SO2 Ausstoss ist mit 4.500 - 6.000t/Tag eher tief. Der Abwärtstrend wird auch von Satellitenmessungen bestätigt. Diese Messungen zeigen seit 23.9. bereits einen Rückgang im SO2 Ausstoss.
Der Lock down wurde am Mittag aufgehoben, auch die Beschränkungen für den Hafen. Es gelten noch territoriale Zugansbeschränkungen für Schiffe in der Nähe der Fajanas.
Aufgrund von Nachfragen hier noch einmal die Spendenkonti und die GoFundMe Kampagnen die ich publiziert habe (plus eine neue von Playa de los Guirres).
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Private GoFundMe Kampagnen (gelistet nach aufsteigendem Spendenstand):
Kiosko Los Guirres, Grecia Motta
Pizzeria Evangelina, Rüdiger Singer
Solarmax, Max Deffner
Bar Timaba, Kirchplatz Todoque, Manuela Arduini
Valle Verde, Silvia Heckel
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Offizielle Spendenkonten:
Cabildo de La Palma:
Bizum 03747
ES47 2100 9169 0122 0017 9456
BIC/Swift: CAIXESBBXXX
Concepto: Donación volcán
Destinatario: Cabildo de la Palma
Ayuntamiento de El Paso:
CAIXA: ES26 2100 7109 3122 0015 5652
Cajasiete: ES57 3076 0480 6710 0761 6723
Angabe der NIE, Name Vorname. Concepto Aportación Erupción Volcánica
Ayuntamiento de Los Llanos de Aridane:
Bizum: 03749
ES06 2100 1921 1902 0014 1752
CAIXESBBXXX
Concepto: Donación vulcán La Palma
Destinatario: Ayuntamiento de Los Llanos de Aridane
***************************************************
Tierschutzorganisationen:
UPA La Palma
Bizum 654 344 916
Konto:
ES05 0073 0100 5805 0610 7955
Benaware:
Bizum: 699 627 943
Konto:
ES96 2100 7104 0002 0005 0887
Aanipal:
Bizum: 670 696 329
Konto:
ES35 2038 7294 0460 0014 2897
[10:24h]
Covid
Obschon La Palma in Bezug auf Neuinfektionen immer noch im grünen Bereich liegt, der AI/7 war gestern bei 27,6 und der AI/14 bei 40,7, werden täglich Neuinfektionen gemeldet. Es sind bereits wieder 31 Personen in Quarantäne und eine neue Welle wäre das Letzte, was wir im Moment noch gebrauchen könnten. Es befinden sich zwei Personen im Altersbereich 70 - 79 in Spitalpflege. Die restlichen 29 in häuslicher Quarantäne.
Über 70 jährige residente können sich über die Nummern 112 oder 922 470 912 und 928 301 912 zur Booster-Impfung anmelden.
Strassenprojekte
Priorität erhalten die drei Projekte
Neue Verbindung Tazacorte - Puerto Naos, eine Küstenstrasse El Remo - Fuencaliente und eine Umfahrungsstrasse von El Paso.
Wo die Straßenführung Tazacorte - Puerto Naos durchgehen wird ist noch nicht klar. Es wurde aber gesagt, dass die Trasse komplett anders als vorher sein werde.
Ostseite
Auch heute bläst ein schwacher SW Wind Asche und auch Gase in den Osten. In Breña Alta und Sta. Cruz wurde zeitweise sehr schlechte Luftqualität gemeldet. Der Flughafen wird im Moment nicht angeflogen.
Vulkan
Die letzte Nacht wurden wir wieder durch Erdbeben geweckt. Der Vulkan ist trotzdem deutlich ruhiger als auch schon. Er produziert nach wie vor Asche und Gase und es fliesst auch viel Lava aus. Im Gebiet Südlich von La Laguna hat es in der Nacht gebrannt. Ich gehe davon aus, dass dort weiteres Land und Häuser zerstört wurden. Mehr wissen wir wenn erste Luftaufnahmen publiziert werden.
Die gestern gemeldeten Deformationen in Mazo und LP06 haben sich wieder normalisiert und auch die wichtige Station LP03 Jedey ist wieder knapp 2cm abgesunken und zeigt im vertikalen Bereich Werte im Schwankungsband (+/- 2cm) seit der Eruption.
Der Lockdown von Puerto de Tazacorte wird am Mittag neu evaluiert. Die Luftqualität scheint gut zu sein, aber es gelten die manuellen Messungen vor Ort. Ich denke spätestens in der Pressekonferenz wissen wir mehr.
Der Hafen von Puerto de Tazacorte wurde gestern in einer Verfügung geschlossen. Dies gilt nicht für Forschungsschiffe, das Militär und die Polizei. Inwieweit die Fischer betroffen sind ist mir aus dem Befehl nicht ganz klar geworden.
Der Wind schläft im Tagesverlauf in der wichtigen Höhe fast gänzlich ein und erlaubt auch wieder eine radiale Ausdehnung von Asche und Gase rund um den Vulkan. Gut ist, dass die Temperatur im Bereich bis auf 1.500m um 0,75°C/100m abnimmt. Das fördert bei einem bisschen Sonne die Thermikentwicklung und ein Durchmischen der Luft.
[18:10 UTC] Die Fajana wächst und wächst. Es ist eindrücklich wieviel Material pro Sekunde runter fliesst. RTVE hat im Moment einen Livestream.
Heute wurde für das Gebiet im Radius von 2,5km um die neue Fajana ein Lock Down verhängt. Die Leute sollen daheim bleiben, Türen und Fenster geschlossen halten. Eine Neubeurteilung erfolgt gemäss Direktor Morcuende nach 24 Stunden. Den Text habe ich auf Twitter publiziert.
Die Colada #7 ist im Moment diejenige mit dem meisten Zulauf und auch die welche nun die neue Fajana bildet. Weiter werden auch die # 1,2 und 9 über Lavaröhren versorgt.
Die Deformationen wurden als stabil angegeben. Die von mir festgestellte Absenkung bei Mazo und LP06 wurde nicht erwähnt und Journalisten haben wie erwartet auch nicht gefragt.
Der Schwefeldioxidausstoss war gestern so tief wie noch nie und wurde mit 900 - 1.300 t/Tag angegeben. Erstmals seitdem ich die Daten seit 15.10. erfasse eine dreistellige Zahl.
Die Seismizität ist unverändert, die meisten Beben ereignen sich in der unteren Magmakammer im Bereich von 30km.
Die Fläche welche durch Lava zerstört wurde ist noch einmal um 7ha angewachsen und beträgt nun 1.060ha. Auch die Anzahl der zerstörten Wohnhäuser hat sich noch einmal um 9 erhöht und steht nun bei der traurigen Bilanz von 1.193.
Wetterprognose für die kommende Woche
Dienstag 23. November
Das Tiefdruckgebiet mit Kern leicht westlich der Azoren dehnt sich weiter aus. Es ist noch weit weg, führt aber bei uns bereits zu zwei Effekten: Erstens die Inversion ist weg und zweitens ist der Wind ganz schwach. Auf Meereshöhe ist am Mittag fast windstille, aber auch auf Höhe des vulkans wehen nur 5kn aus SW. Erst über 2.000m dreht der Wind auf West und nimmt mit zunehmener Höhe zu.
Asche und Gase können sich so fast radial um den Vulkankonus ausdehnen und auch der Flughafen bleibt bei entsprechender Ascheproduktion des Vulkans nicht verschont. Hohe Wolkenfelder ziehen auf und werden die Sonne verdecken. Regen scheint keiner zu fallen.
Mittwoch 24. November
Das Tiefdruckgebiet verschiebt seinen Kern leicht nach Südwest. Über die Iberische Halbinsel ist Höhenkaltluft vorgestossen. Die Temperaturen in Spanien sinken und in höheren Lagen kann es schneien.
Wir bleiben in einem schwachwindigen Gebiet mit entsprechendem Einfluss auf die Verteilung von Asche und Gase welche auch am Mittwoch radial ist und den Flughafen betreffen kann. Der Wind weht auf Meereshöhe mit 6 kn aus Südost dreht im Tagesverlauf auf Nordost und nimmt leicht zu. Auf 1.500m noch schwache 3kn SO erst mit zunehmender Höhe über 2.000m dreht der Wind auf West. Der Tag beginnt in weiten Teilen recht sonnig. Sobald die Thermik einsetzt können sich Wolken mit Basis auf rund 1.100m bilden. Es fällt kaum Niederschlag.
Donnerstag, 25. November
In der Nacht auf Donnerstag hat die Bewölkung rasch und intensiv zugenommen. Bereits in den frühen Morgenstunden kann es regnen. Die Feuchtigkeit ist sehr hoch und den ganzen Tag über wird es immer wieder Regnen. An einigen isolierten Stellen ist mit Starkregen zu rechnen. Die Wolkenbasis wird aufgrund der hohen Feuchtigkeit sehr tief sein. Wenn der Flughafen nicht Probleme mit Asche bekommt könnten die Sichtminima nicht gegeben sein. Flugeisen am Donnerstag werden schwierig.
Der Wind weht auf Meereshöhe am Mittag mit 17kn aus Südost. Er dreht ab rund 1.000m die Richtung auf Südwest mit 10 kn und ab 2.000m Westwind um die 20kn.
Freitag, 26. November
Auch in der Nacht auf Freitag hat es zum Teil intensiv weiter geregnet. Die Niederschläge werden den ganzen Tag über anhalten und stellenweise intensiv sein. Der Wind weht auf Meereshöhe mit strammen 20 kn aus Nordost und dreht auf rund 1.000m die Richtung nach Südwest ab 2.000m steigt die Windgeschwindigkeit auf 20kn an. Auch am Freitag scheint die Wolkenbasis für den Anflug am Flughafen sehr tief zu sein. Dazu kommt, dass auf der kritischen Höhe von 1.500m kaum Wind weht und auch am Freitag Gase und Asche zuerst radial verteilt werden.
Samstag, 27. November
In der Nacht auf Samstag fliesst langsam etwas trockenere Luft ein. Der Wind weht am Mittag auf Meereshöhe mit strammen 23 kn aus Nordost und auch auf 1.500 m wehen noch 20kn Nordost. In El Paso kommt eine stramme Brisa auf die bis nach Los Llanos und vielleicht sogar bis zum Meer runter blasen kann. Sie bringt frische Luft ins Valle und bläst Asche und Gase wieder über evakuiertes Gebiet und das Meer. Die Modelle sind sich nicht mehr so einig. Das Europäische rechnet weiterhin mit Regen, das Globale nicht.
Sonntag, 28. November
Der Wind weht in allen Höhenlagen stark aus Nordost. Auf Meereshöhe 24 kn, auf 1.500m 23kn und auf Höhe des Muchacho noch 20kn. Auch am Sonntag weht in El Paso und weiten Teilen des Valle die Brisa und bringt frische Luft ins Valle. Im Osten und Nordosten kann es ab Mittag wieder regnen. Dieser Niederschlag kann mit der Brisa auch in den Westen getragen werden und nah an den Bergen zu leichtem Niederschlag führen.
Zusammenfassend: Einige Probleme mit der Operabilität des Flughafens stehen an. Ab Mittwochabend stetig ansteigende Regenwahrscheinlichkeit. An einigen Orten kann sehr intensiver Niederschlag fallen welcher zusammen mit der Asche zu Problemen im Strassenverkehr führen kann. Steile Gebiete sind zu meiden. Die Erdbeben haben das Gelände schon geschwächt und es ist mit dem Regen davon auszugehen, dass weitere Steinschläge stattfinden.
[12:11h] Vor ein paar Minuten bestätigten es Videobilder von RTVE: Erneut ist die Lava bis zum Meer vorgedrungen. Es handelt sich um eine Colada südlich der Montaña La Laguna welche nun ins Meer fliesst und auch dort ein neues Delta bilden kann. So wie es aussieht handelt es sich um die Colada #7.
[10:30 h] Die Nacht war recht ruhig. Damit meine ich nicht, was die Seismometer aufzeigten, sondern was ich gefühlt habe. Kein Erdbeben und auch der Vulkan war ruhiger als in der Nacht auf Sonntag. Dann heute Morgen kurz nach 8 wieder ein Rumpser welcher Mobiliar und Geschirr im Haus in Schwingung brachte. mbLg 4,8 in 36km Tiefe. Dort in der unteren Magmakammer finden im Moment die meisten Beben statt. Die Station LP03 Jedey hat sich gegenüber gestern wieder um 3cm angehoben. Der Wert liegt aber in dem Band von +/- 2cm welches sich nach der Eruption etablierte. Was interessant ist und für was ich noch keine Erklärung oder Theorie habe ist ein deutliches Absenken der Station LP06 und Mazo im Südosten der Insel. Mazo zeigt ein Absinken von 3cm auf einen Wert unter dem im August, also vor der Eruption. Das Gleiche gilt für LP06 bei Monta de Luna welche ein Absinken von ca. 5cm gegenüber gestern zeigt. Leider sind die Journalisten in der Pressekonferenz jeweils schlecht vorbereitet und ich befürchte, dass hierzu keine Frage gestellt wird.
Der Wind weht auf 1.500m heute Morgen mit 7 kn aus SW und bläst die Asche in Richtung Sta. Cruz. Der Flughafen wird im Moment auch nicht angeflogen weil auch dort Asche runter fällt. Am Nachmittag dreht der Wind auf Vulkanhöhe auf NW nimmt aber noch einmal an Stärke ab. Für das Valle könnte diese leichte Richtungsänderung gut sein. Schwacher Wind fördert ja die radiale Ausbreitung der Aschewolke. Mit einem leichten Nordeinschlag wird sie weiter in den Süden geblasen. Für den Flughafen bedeutet das nichts gutes. Ich glaube kaum, dass heute eine Maschine landet.
In El Paso stinkt es im Moment und in Richtung Los Llanos ist die Luft bläulich. Ich hoffe, dass die in Kürze einsetzende Thermik frische Atlantikluft einmischt und die Luftqualität verbessert.
Jetzt sehe ich Wasserdampf hinter der Montaña La Laguna aufsteigen. Es scheint sicher, dass der Lavafluss welcher seit ein paar Tagen südlich der Montaña La Laguna sehr aktiv ist (zwischen #4 und #7) das Meer nun erreicht hat.
[10:44h]Korrektur, es sind zwei Wasserspeicherbecken die den Dampf verursachen. Die Lava scheint noch ein paar hundert Meter vom Meer entfernt zu sein.
Die Woche wird Wettermässig sehr interessant. Ein Tiefdruckgebiet wird das Wetter beeinflussen und möglicherweise zu starken Regenfällen führen. Eine Wetterprognose mit etwas mehr Details werde ich später erarbeiten.
[20:05h] Um es vorweg zu nehmen. Nach der Normalisierung der Werte der Station LP03 in Jedey ist es ruhig um unseren Enrique geworden. Er hat noch nichts weiteres publiziert.
Auch der Vulkan ist deutlich ruhiger. Die Pressekonferenz ergab nicht viel neues aber die Schwefeldioxid-Werte sind immer noch hoch und wurden mit 7.000 - 18.000t/Tag angegeben. Der Tremor ist relativ tief und auch die Seismizität bleibt im Moment auf tiefem Niveau.
Der Vulkan produziert nach wie vor viel Lava welche auch heute über dierColada #1 und dann zwischen Colada #4 und #7 fliesst. Dabei hat die Lava weitere 8ha Kulturland zerstört. Die weiteren Coladen welche noch alimentiert sind sind die #2 und die #9.
Obschon sich das Regenband bei uns mal wieder trennte und ein Teil nach Madeira und der andere nach El Hierro geblasen wurde hat es doch auf beiden Inselseiten geregnet. In Tacande kamen 0,8 l/m2 zusammen.
Auch morgen bleibt es bewölkt. Die Wolkenbasis unter dem Vulkan welcher deshalb kaum zu sehen sein wird. Der Wind weht in den untersten Schichten bis auf 1.000m aus Nordost, darüber aus West. Auch morgen besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Flughafen nicht angeflogen werden kann. Morgen Montag scheinen sich die grösseren Regenzonen leicht südlich der Kanaren zu entwickeln. Bei uns kann es im Tagesverlauf im Osten vereinzelt zu leichtem Niederschlag kommen.
[09:10h] Die letzte Nacht war wie in den ersten Tagen, unglaublich laute Explosionen haben mit aus dem Schlaf gerissen. Nach 4h wurde es dann etwas ruhiger. Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich um phreatomagmatische Explosionen wenn sich Wasser in der Magma aufgrund des sinkenden Druckes beim Aufsteigen plötzlich explosionsartig ausdehnt. Diese Annahme wird auch dadurch untermauert, dass viel weisser Rauch, also Wasserdampf aus den Schloten entwich. Es ist sehr viel Lava ausgetreten und über die Westflanke runter geflossen. Soweit ich es beurteilen kann über die Colada #1 und den gestern vorgezeichneten Weg. Die Pressekonferenz muss das noch bestätigen.
Der Wind weht wie vorausgesagt aus SW und bläst die Asche und die Gase nun aus dem Valle über die Cumbre Nueva auf die Ostseite. Der Flughafen meldet Asche und wird im Moment nicht angeflogen. Heute Morgen konnte ich ein paar Cumulus Lenticularis fotografieren. Diese Linsenwolken entstehen wenn der Wind über Bergen angehoben wird die Luftmasse sich dabei abkühlt und kondensiert. Sie werden auch Föhnwolken genannt und gelten auf La Palma als Vorboten von Regen:
"Cada lluvia tiene sus propias nubes lenticulares" heisst es hier auch.
Heute wird es im Tagesverlauf immer bewölkter. Es wird keine richtige Front über uns ziehen. Wenn die Feuchtigkeit aber mit dem SW Wind den Hang hochgeblasen wird, dann kondensiert es auf rund 800m und kann lokal regnen. Dies vornehmlich im Westen nah an den Bergen und im Osten auch bis zur Küste. Bis zum Sonnenuntergang soll es laufend etwas feuchter werden.
Die Seismizität ist wieder deutlich zurück gegangen und auch die gestern gemeldeten vertikalen Deformationen bei der Station Jedey LP03 zeigt einen Rückgang um 7cm zu normalem, nach Beginn der Eruption gemessenen Werten.
Es geistert wieder das Gerücht einer weiteren Eruption über die Insel. Promotor dieser Theorie ist offensichtlich Enrique, ein Vulkanologe der, aus wessen Gründen auch immer, nicht bei einem anerkannten Institut arbeitet, sondern seine Einschätzungen privat in Facebook unter dem Titel "Vulkane und Wissenschaft heute" teilt. Dieser Enrique sang schon zwei Wochen das Lied des erlöschenden Vulkans und hat diese Theorie auch mit viel wissenschaftlich anmutenden Texten und Grafiken untermauert. Da dieses Szenario nicht eingetreten ist, wird nun in andere Richtung scharf geschossen. Er kommt mir vor wie ein Roulettespieler der, nachdem er verloren hat, einfach mal auf alle Zahlen setzt um sicherzugehen, dass er gewinnt. Er schreibt nun von weiterer Eruption, von Zerfall des Vulkanskonus und weiteren Lavaströmen nach La Laguna. Das ist zwar alles möglich, aber aufgrund der heutigen Datenlage verantwortungsloser egozentrischer Unsinn der nur die Leute verängstigt. Es gibt kein einziges offizielles Anzeichen dafür, dass so ein Szenario unmittelbar eintreffen wird. Dass er zum Beleg seiner Theorie auch noch eine Grafik von mir nimmt und sie modifiziert, anstelle etwas Zeit zu investieren, macht es auch nicht besser. Ein wichtiger Pfeiler seiner Theorie, die Station LP03 ist nun auch ein paar Stunden nach seiner Publikation wieder auf normalem Niveau. Wenn sich Enrique nur die Zeit genommen hätte gestern die Pressekonferenz anzuhören, dort hat Carmen López die Absenkung bereits angekündigt (4:25h).
Auch wenn die Pressekonferenzen hölzern sind, die Fachleute den Stoff äusserst unattraktiv präsentieren und deshalb alles etwas hausbacken rüber kommt: Verlassen sie sich auf offizielle Quellen und auf ihren gesunden Menschenverstand.
[18:10h] Das vom Vulkan ausgestossene pyroklastische Sediment hat 10 Millionen Kubikmeter überschritten. Deshalb hat das wissenschaftliche Komitee heute bekannt gegeben, das der VEI auf 3 angehoben wurde. Der VEI (Vulcan Explosivity Index) teilt verschiedene Eruptionen in Grössenklassen ein.
Die Seismizität so wurde in der Pressekonferenz mitgeteilt sei gleichbleibend, der Tremor auf einem tiefen Niveau. Die Station Jedey welche heute eine vertikale Deformation von einigen cm aufzeigte habe sich wieder zurückentwickelt. Der Schwefeldioxid ausstoss ist auch etwas tiefer und wird mit 10.000 - 17.000t / Tag angegeben.
Auch der Vulkan verhält sich heute wieder etwas verkatert und produziert nicht viel Asche und Gase. Zum Glück denn heute war ja der Tag mit dem vorausgesagten Südwind und es ist aufgrund der verminderten Ascheproduktion nicht sehr viel in El Paso angekommen. Die Lava fliesst immer noch sehr flüssig und schnell über Kanäle runter und alimentiert hauptsächlich das Gebiet wie gestern zwischen Colada 4 und 7. Dabei sind auch weitere Plantagen Opfer der Lava geworden. Gegenüber gestern kamen 8,5 ha dazu was die gesamte betroffene Fläche auf 1.595 ha erhöht.
Der Flughafen meldet auch heute Abend noch Vulkanasche und ausser der Maschine die den Ministerpräsidenten Sánchez wieder ausflog hat heute kein Flugzeug den Flughafen angeflogen.
Die Windrichtung dreht nun wieder langsam nach SW und der Wind nimmt langsam aber stetig zu. Morgen Mittag soll er auf 1.500m mit 17 kn wehen und dabei allfällige Asche und Gase über die Cumbre Nueva in Richtung Sta. Cruz wehen. Die Bewölkung nimmt auch langsam zu und morgen Nachmittag wird Regen erwartet.
[10:05h] Die Nacht war etwas bewegt. Zwei Erdbeben wurden von der Bevölkerung verspürt. Das erste um 03:07 mit mbLg 4,6 in 37km Tiefe und das Zweite, eigentlich zwei Beben zur gleichen Zeit um 6:43h mit mbLg 3,6 in 12km und 4,1 in 9km Tiefe. Ich habe auch beide bemerkt.
Die Vulkanologen sind sich nun offensichtlich einig darüber, dass erneut Magma ins System eingeflossen ist, was die Hoffnung für ein Ende des Ausbruchs im November deutlich schmälert. Für diese Theorie spricht auch, dass die Station Jedey LP03 erneut einen vertikalen Anstieg verzeichnet. Es sind gegenüber gestern knapp 5cm und gegenüber vorgestern rund 7cm. Jedey hat sich immer sehr sensitiv für Druckaufbau gezeigt.
Am Morgen um 8h hat der Vulkan keine Asche produziert. Das hat sich nun um 9:45h wieder geändert, aber er ist im Moment noch nicht so aktiv. Das wäre gut, denn heute ist der Tag mit zuerst zunehmendem Südwind was heisst, dass Asche und Gase dann in Richtung El Paso, Los Llanos geblasen werden. Dann kommt schwacher SW Wind auf der die Wolke nach NO blasen wird. Diese SW Komponente auf 1.500m verstärkt sich bis Mitternacht auf 10kn und bis Sonntag Mittag auf 14kn. Der Tag beginnt für alle die nicht im Einflussbereich der Vulkanwolke sind noch recht sonnig. Ab Mittag ziehen dann aus SW hohe Wolkenfelder auf die Vorboten des ersten Tiefdruckgebietes, das uns gegen Sonntagabend Regen bringen kann.
In der Nacht hat der gestern schon eingesetzte SW Wind Asche auf die Ostseite geblasen und den Flughafen im Moment stillgelegt. Das wird in der nächsten Woche noch mehrere Male passieren. Entweder Asche oder Wind oder vielleicht sogar beides. Wer eine Flugreise plant sollte sich vorher genau informieren und die Option Schiff / Teneriffa auch in Erwägung ziehen.
[20:15h UTC] Ruhige Phasen wechseln sich mit explosiven ab. Heute wird einmal mehr das ganze Programm abgespielt. Zwischendurch gibt es auch Explosionen welche durch in das System einfließende Wasser hervorgerufen werden. Der Konus sieht etwas aus wie ein Schweizer Käse. Auf der Westseite fliesst an mehreren Stellen Lava raus. Diese Lava fliesst auch am Nachmittag hauptsächlich zwischen Colada #7 und #4 also zwischen der Montãna Todoque und La Laguna. Dieser weitere Vorstoss von Lava wird noch mehr Häuser und Kulturland verschlingen.
Weiter werden auch die Coladas die das Delta bilden mit Lava versorgt. Der SO2 Ausstoss wurde heute mit 17-26.000 t/Tag angegeben, also leicht tiefer als gestern. Heute bliess ab Mittag SW Wind. Dieser hat die Asche auch auf die Ostseite geblasen. El Paso blieb praktisch verschont. Die Luftqualität war überall recht gut.
Es wurde heute in der Presse über einen erneuten Einfluss von Lava in der unteren Kammer spekuliert. in der Pressekonferenz wurde dies nicht besprochen, auch fehlten einmal mehr die kritischen Fragen der Journalisten.
Das Tiefdruckgebiet nähert sich immer mehr und morgen wird der Wind wahrscheinlich den ganzen Tag aus südlichen Richtungen wehen. Ich sehe buchstäblich schwarz für El Paso und Los Llanos. Je nach Ascheproduktion kann das ein trüber Tag werden. Vamos a ver...
[11:30h] Gerade erreicht mich ein Bild von heute Morgen welches zeigt, dass sich die Lava am Callejón Morera wieder reaktiviert hat und weitere Häuser und Kulturland zerstört. Dieser neue Vorstoss befindet sich zwischen den Coladas #7 und #4.
[10:30h UTC]
Samstag 20.11.2021
Das für uns die letzten zwei Tage wetterbestimmende Tief verlagert seinen Kern vor Portugal. Ein weiteres Tief westlich der Azoren nimmt langsam Einfluss auf unser Wetter. Der Samstag ist ein Überganstag. Der Tag beginnt noch überall recht sonnig, nur einige hohe Wolkenfelder schatten ab und zu etwas ab. Diese nehmen dann am Nachmittag immer mehr zu. Der Wind dreht auf 1.500m auf Süd, höher auf SW. Weht in den Höhenlagen der Insel aber am Mittag noch schwach, unter 10 kn. Wenn der Vulkan weiter Asche produziert wird diese direkt nach Norden, also ins Valle geblasen. Auch wenn sich keine Inversion gebildet hat kann die Luftqualität infolge der schwachwindigen Lage schlecht sein. Auf 2.000m kommt im Tagesverlauf immer stärkerer SW Wind auf welcher Asche die diese Höhe erreicht in Richtung Sta. Cruz blasen wird. Probleme am Flughafen können nicht ausgeschlossen werden.
Sonntag 21.11.2021
[nun korrekte Windrichtungen]
Der Wind weht nun in allen Höhenlagen aus SW. Auf der Westseite wird die Windstärke gebremst. Man wird aber an der Vulkanwolke sehen, dass diese in Richtung NO geblasen wird. Über der Cumbre Nueva verstärkt sich der Wind. Der SW Wind scheint nicht bis nach Sta. Cruz runter zu blasen. Wird die Feuchtigkeit mit dem Wind aber die Hänge hochgeblasen, bilden sich auf rund 1.100m Wolken. Da wir auch am Sonntag keine Inversion haben, können sich diese Wolken zu hohen Türmen aufbauen und lokal zu Regen führen. Dies vornehmlich bergnah und im Osten.
Montag, 22. November
In der Nacht auf Montag hat die Bewölkung weiter zugenommen. Die Luft ist aufgemischt und der Temperaturgradient gross. Das heisst, dass Wolken aufgrund der Kondensationsenergie sehr weit aufsteigen können. Das ECMWF Modell sagt sogar Gewitter voraus und auch das GFS Modell zeigt sehr instabile Verhältnisse mit möglichen lokal starken Regenfällen. Der Wind weht in allen Höhenlagen aus SW bis West, also vom Vulkan in einer Linie nach Sta. Cruz. Probleme am Flughafen können nicht ausgeschlossen werden.
Die Lage mit Südwestwind, eingelagerter Feuchtigkeit und viel Regen für die Westseite wird bis am kommenden Freitag 26.11. anhalten.
[09:35h] Schnell sind heutzutage Informationen verbreitet, schnell auch solche die nicht zutreffen. Gestern Abend war ich in Los Llanos und habe den Überlauf der Lava das spektakuläre Bilder lieferte nur in Fernsehen mitbekommen und etwas von "Colapso del Cono" gehört, das dann so auf Twitter gestellt obschon es nicht stimmte. Es handelte sich nicht um einen Kollaps sondern um ein Überlaufen von Lava über die Westseite. Dann geisterten letzte Nacht Informationen über eine Evakuation von Tajuya rum und ich wurde gefragt, ob ich auch evakuieren musste. Finden konnte ich keine offizielle Information und habe dann nach einiger Recherche eine Mitteilung auf palmerus.es gefunden die übe eine Evakuation des Mirador Tajuya informierte. Es scheint, dass dieser Aussichtspunkt um 0:45h geschlossen wurde weil die Luftqualität schlecht war. Daraus wurde dann eine Evakuation von Tajuya und einer legte noch drauf und sprach von "...auch umliegende Gebiete".
Ich muss mich bei der Nase nehmen, andere auch. Wir tappen immer wieder in die Falle schnell was weiterzuleiten das dann nicht stimmt und vielleicht zu Unsicherheit führt.
Der nächtliche Regen lässt heute früh auf den Lavafeldern Wasserdampf aufsteigen. Erneut produziert der Vulkan damit Bilder noch nicht gesehene und etwas bizarre Bilder. Kurz nach 1h früh ereignete sich ein Erdbeben mbLg 5,1 in einer Tiefe von 36km welches mich wachrüttelte. Ich gab ihm eine IV auf der Mercalli Skala. Das Beben wurde auf allen Inseln der Provinz Teneriffa gespürt.
Die Station LP03 Jedey zeigt gegenüber gestern wieder eine vertikale Deformation von 2cm, liegt aber immer noch in der Bandbreite der "normalen" Schwankungen seit dem Ausbruch. Wir müssen schauen, ob das auch morgen so bleibt. Die Seismizität geht wieder zurück und ist nur noch leicht über dem Wochenschnitt und auch der Vulkanische Tremor hat seit dem 5,1 Beben leicht abgenommen. Die Luftqualität ist im Moment recht gut. Der Regen konnte auch die PM10 Partikel etwas binden.
Heute gibt es wieder politischen Besuch. Der Präsident der spanischen Regierung, Pedro Sánchez, die Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera, und der EU-Kommissar für Umwelt, Virginijus Sinkevicius, besuchen uns, um sich über die Entwicklung des Vulkanausbruchs zu informieren.
Wetterprognose heute:
Wir befinden uns auch heute am südlichen Rand eines Tiefdruckgebietes bei Madeira und eines grossen Kaltlufttropfens auf 5.500m Höhe. Dieser führt auch heute dazu, dass sich die Luftmasse langsam anhebt. Die Luft ist feucht eine Inversion fehlt gänzlich und es kann im Tagesverlauf wieder viel Wolken und lokal auch Regen geben.
Der Wind weht schwach und auf der kritischen Höhe zum Beurteilen der Aschewolke aus Nordwest. Dies bläst Rauch und Asche eher nach Südost und kann am Flughafen zu Problemen führen.
[18:15h] Noch gerade Glück gehabt. Bin genau rechtzeitig zum Beginn des Regens mit den wichtigsten Dächern fertig geworden. In Tacande hat es bis jetzt 5 l/m2 geregnet. Das sind die höchsten Werte seit dem 28. April 2021.
Am Vulkan sah man, dass es an einigen Stellen schneller trocken wurde, die sind ganz offensichtlich heisser. Davon habe ich ein Video gepostet.
Auch heute fliesst die Lava hauptsächlich zwischen Todoque und La Laguna runter. Der Lavafluss #4 ist noch 300 m von der Küste entfernt kommt aber kaum vorwärts. Die anderen Coladas, die #1 und die #9 erhalten nur noch sehr wenig Zufluss.
Das Delta im Meer von welchem die einen Palmeros sagen, es sei eine Fajana, die anderen es sei eine Isla Baja, ist jetzt 43ha groß und gestern noch einmal 0,85ha gewachsen. Das Meer hat an einigen Stellen schon Sand hingebracht und so ein paar ganz neue kleine Strände geschaffen.
Die Seismizität ist wieder am abnehmen und auch vertikale Verformungen werden keine berichtet.
Dann war noch eine Frage in der Pressekonferenz betreffend der neuen Straße. Diese soll ja innerhalb eines Monats fertig gestellt werden. Da gestern infolge der schlechten Luftqualität nicht gearbeitet werden konnte wurde von einem Journalisten nach der Fertigstellung gefragt. Der Verantwortliche ist zuversichtlich, dass sie den Monat sogar leicht unterbieten können.
[08:30h UTC] Die gestrige etwas ruhigere Phase wurde dann wieder mit viel Ascheproduktion abgelöst. Heute Morgen präsentiert sich der Vulkan indem er viel Asche produziert und weniger Rauch.
Die Erdbebenserie ging weiter, ist aber in Bezug auf die Seismizität schon wieder leicht am zurückgehen und hat nie die Höhe von Ende Oktober erreicht (Grafik). Trotzdem wurden auch in der letzten Nacht wieder einige Beben von der Bevölkerung verspürt. Interessant, ein eher schwaches Beben von mbLg 3,8 habe um 00:30h habe ich gespürt (das Erste unter mbLg 4 das ich überhaupt bemerkte) und es wurde von der Bevölkerung mit bis Mercalli V bewertet. Das sicher auch, weil es in nur 11km Tiefe stattfand. Die Beben konzentrieren sich auf die zwei Magmakammern in 10km respektive 35 km Tiefe, wobei sich auch ein paar Beben in Tiefen von 8-9 km ereigneten.
Die Station Jedey hat sich in den letzten 4 Tagen wieder leicht vertikal angehoben (2cm in 4 Tagen). Das scheint in der Bandbreite der normalen Schwankungen seit Beginn der Eruption zu sein. Der vulkanische Tremor, die durch aufsteigende Magma verursachten Schwingungen, hat sich seit gestern auch wieder vermindert.
Wetter:
Das Hochdruckgebiet hat sein Zentrum in die Biskaya verschoben. Auf 5.500m hat sich ein Trog von Höhenkaltluft bis zu den Kanaren vorgeschoben. Diese Höhenkaltluft führt zu einem grossflächigen Aufsteigen der Luftmasse. Wir erkennen dies bereits jetzt an dem Umstand, dass die Inversion schon jetzt über 2.500m hoch ist und im Tagesverlauf wahrscheinlich verschwindet. Wenn sich bei einer solchen Wetterlage Wolken bilden kann die Feuchtigkeit ungehindert weiter hochsteigen und dann lokal zu Niederschlägen führen. Ascheteilchen fördern die Bildung von Wassertropfen weil sich die Feuchtigkeit an der rauhen Oberfläche gut anlagern kann.
Die Windstärke nimmt vermindert sich ab Mittag auf den für Luftqualität und Asche relevanten Höhen was eine Ausdehnung der Asche radial um den Vulkan fördert. Es kann im Verlauf des Nachmittags deshalb auch wieder Asche bis nach El Paso und Los Llanos gelangen.
Bevor es feucht wird gehe ich nun wieder Asche schippen...
[17:10h] Die gleichen Medien welche gestern noch das Lied des erlöschenden Vulkans gesungen haben sind heute angesichts der Tatsache, dass die Seismizität wieder zugelegt hat gleich wieder im Panikmodus. Man muss ihm Zeit lassen, der Vulkan hört nicht einfach so auf. In der Tat haben die Beben gegenüber der letzten paar Tage deutlich zugenommen. Ich habe auch einige gespürt. Wenn man aber die freigegebene Energie der Beben über die letzten 30 Tage ansieht, dann gab es immer solche Sprünge. Es ist also nichts besonderes und wir müssen wohl oder übel damit leben, dass dies auch noch eine Weile so weitergeht. Ich bin indessen nicht pessimistisch. Die Deformationen haben sich überall zurück gebildet und das ist schon mal ein Zeichen dafür, dass weniger Druck im System ist. Es fliesst wahrscheinlich mehr raus als rein. Wir brauchen einfach Geduld. Das ist nicht so einfach. Heute hat sich der Tag wirklich wie Armageddon gestaltet. Wir hatten viel Aschenproduktion, soviel, dass es auch gleich wieder Blitze gab. Dann wird im mittleren Kamin (von El Paso aus gesehen) viel Wasser mit ausgestossen. Die Wolke ist weiss und das Wasser reagiert sogar zum Teil mit SO2 und dem H2S indem es wieder Ablagerungen von elementarem Schwefel produziert. Der unterste, westlichste Schlund produziert mehr SO2, dessen Rauchfahne ist bläulich. Dann war das gesamte evakuierte Gebiet infolge miserabler Luftqualität gesperrt, auch das Personal der Entsalzungsanlage wurde abgezogen und die Brisa hat die noch nicht verdichtete feine Asche welche auf den Strassen immer wieder von den Autos aufgewirbelt wird zu veritablen ungesunden Staubstürmen aufgeblasen.
Der SO2 Ausstoss hat indessen noch einmal auf einen Wert von 2.000 - 3.000 t/Tag abgenommen, der zweittiefste Wert seitdem ich vor einem Monat begonnen habe die Zahlen der Pressekonferenz zu notieren.
Die Menge an Lava hat etwas abgenommen. Die gestern noch alimentierten Coladen haben keinen oder nur wenig Zulauf. Aber die Colada #5 nördlich der Montaña Todoque wird wieder mit Lava versorgt und ist heute weiter in Richtung westen vorgestossen. Dabei wurden auch weitere Plantagen eventuell auch Häuser überrollt.
[10:15h UTC]
Wetterprognose
Mittwoch 17. November
La Palma ist unter dem Einfluss eines Hochdruckgebietes nordwestlich der Azoren der Passat hat schon am Dienstagabend zugelegt und in El Paso bläst die Brisa mit gut 20 km/h. Asche und Gase werden in Richtung evakuiertes Gebiet und auf den Atlantik geblasen. Die Inversion ist auf 1.500m, der Temperaturgradient mit einer Temperaturabnahme von 0,85°C/100m hoch was zusätzlich für Thermik und Belüftung sorgt. Im Nordosten kann es zeitweise regnen.
Donnerstag 18. November
Ein Trog Höhenkaltluft schiebt sich in Richtung der Kanaren. Diese verursacht ein Aufsteigen der Luftmassen. Die Inversion wird nach oben weggemischt. Der Passat hat sich generell etwas abgeschwächt. Er weht am Mittag auf Meereshöhe noch mit 11 kn, auf 1.500m mit 6 kn. Das sollte gerade reichen, dass im Valle keine Asche fällt. Nimmt der Wind noch mehr ab, was gegen Abend der Fall sein wird, könnte auch wieder Asche im Umkreis vom Vulkan fallen. Leichte Niederschläge im Nordosten sind möglich. Durch die Instabile Luftmasse können sich aber auch anderswo Wolken auftürmen. Ascheteilchen fördern die Tropfenbildung und es kann auch auf der Westseite lokal regnen.
Freitag 19. November
Der Tag kündigt einen Wetterwechsel an. Über Madeira hat sich ein Tiefdruckgebiet gebildet. In der Höhe ein grosser Kaltlufttropfen (DANA). Dieser fördert eine vertikale Bewegung der Luft. Diese steigt also auch ohne Thermik auf und lässt so überall Wolkenbildung zu. Der Wind ist auf Meereshöhe fast eingeschlafen. Ab 1.500m hat die Windrichtung auf West gedreht. Er weht am den ganzen Tag schwach mit 5 kn und auf 2.000m mit 10kn. Die Windrichtung ist unvorteilhaft für den Flughafen. Je nach Ascheproduktion des Vulkans kann dies zu Problemen führen. Inversion hat es keine, Feuchtigkeit die aufsteigt kondensiert auf etwa 900m bildet Wolken die weiter aufsteigen was gerade mit Ascheteilen in der Luft zu lokalen Niederschlägen führen kann. Lokale Regenfälle sind auf der ganzen Insel möglich.
Samstag 20. November
Der Wind weht auf Meereshöhe aus Südost, dreht dann auf 1.000m auf Süd und weiter auf Südwest. Er ist weht immer noch schwach was auch weiterhin eine radiale Ausdehnung von allfälliger Asche fördert. Es kann auch wieder Asche im Valle runter fallen, aber auch Sta. Cruz ist in der möglichen Windrichtung. Es scheint sich zudem eine stabilere Schichtung mit Inversion auf ca. 1.500m zu bilden. Diese Höhe ist schlecht für die Luftqualität da Gase darunter schlecht nach oben entweichen können und sich über bewohntes Gebiet verteilen können. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist für den Samstag deutlich geringer.
Sonntag 21. November
Ein Tief über den Azoren bestimmt immer mehr den Wetterverlauf auf La Palma. Der Wind hat in der Nacht auf Sonntag die Windrichtung auf SW geändert und an Stärke zugelegt. Er weht auf Meereshöhe mit 13kn, auf 1.500 m mit 14 kn und auch auf Höhe Muchacho weht SW Wind mit 15kn. Es wird im Tagesverlauf zunehmend bewölkt. Die Feuchtigkeit kondensiert auf rund 1.000m und kann dann aufgrund fehlender Inversion weit hochsteigen. Obschon die Wettermodelle kaum Regen voraus sagen, sind solche Wetterlagen prädestiniert auf der Westseite auch schon vor dem Eintreffen der Front zu starken Regenfällen zu führen. Allfällige Asche wird nun in Richtung Sta. Cruz geblasen.
Montag 22. November
Das Tief über den Azoren ist stationär. Nach dem GFS Modell erreicht uns am Mittag eine Regenfront. Nach dem ECMWF Modell erreicht uns die Front bereits um Mitternacht. Fronten aus SW können im Westen der Insel zu weiteren zum Teil starken Niederschlägen führen. Die Wolkenbasis liegt auf rund 900m. Der Wind weht in allen Höhenlagen aus Südwest bis zum Muchacho mit rund 15 kn. Produziert der Vulkan weiter Asche, wird diese auch am Montag in Richtung Sta. Cruz geblasen.
Dienstag 23. November
Das GFS Modell rechnet noch stärkeren SW Wind, nun auf Meereshöhe mit 18 kn, und auf 1.500m 20 kn und mit weiterer Höhe noch zunehmend. Da wir auch am Dienstag unter Tiefdruckeinfluss stehen werden und sich deshalb keine Inversion gebildet hat wird der Wind wahrscheinlich Böig bis nach Sta. Cruz wehen können. Probleme am Flughafen infolge von Windböen sind auch möglich. Zusätzlich wird auch allfällig produzierte Asche vom Vulkan in diese Richtung geblasen. Die Modelle sind sich nicht ganz einig, aber es sieht sehr danach aus, dass auch am Dienstag unter Umständen im Westen viel Regen fallen kann.
Zusammenfassend steht ein Wetterwechsel bevor. Die Windrichtung ändert auf Süd später auf Südwest. Asche und Gase können mit dieser Windrichtung in Bewohntes Gebiet geblasen werden. Probleme können am Freitag am Flughafen wegen Asche und in der kommenden Woche, speziell am Dienstag infolge des starken Windes entstehen. Weiterhin sind ab Sonntag starke Regenfälle nicht ausgeschlossen. Diese können mit der Asche zu lokalen Überschwemmungen führen und auch Strassen mit Asche unbefahrbar machen. Steilwände wurden durch die Beben bereits instabil. Der Regen kann auch hier zu lokalen Steinschlägen führen. Es ist wichtig, die Wetterentwicklung täglich genau zu beobachten und dann gefährdete Gebiete zu meiden!!
[10:00h] Die Seismizität hat in der oberen Magmakammer wieder zugenommen. Gestern wurde uns gesagt, dass diese Beben wahrscheinlich auch noch nach dem Ende der Eruption weitergehen. Der Passat bläst Asche und Gase im Moment über evakuiertes Gebiet. Puerto Naos darf heute aufgrund der schlechten Luftqualität weder über Land noch über den Seeweg angefahren werden. Nördlich der Montaña Todoque habe ich heute Morgen ein Feuer gesehen. Wir werden etwas abwarten müssen um zu hören, ob sich die Colada #4 oder #5 wieder aktiviert hat.
Involcan hat heute die bisher produzierte Energie der Vulkaneruption berechnet. Diese wird mit 286,2 TWh (Thera Wattstunden) angegeben. Damit könnte man La Palma für 1.159 Jahre mit elektrischer Energie versorgen (Gemessen am Konsum vom Jahr 2020). Für alle Kanarischen Inseln würde die Energiemenge für 36 Jahre reichen. Unglaubliche Summen an Energie wurden bisher freigesetzt.
Wir stehen vor einem profunden Wetterwechsel. Der unvorteilhafte Windrichtungen, aber auch viel Regen im Westen bringen kann. Dieses Wetter zusammen mit der Vulkaneruption zu weiteren Problemen führen. Das Wetter sollte deshalb spätestens ab Freitag genau beobachtet werden.
Ich werde in Kürze die entsprechende Prognose publizieren.
[18:20h UTC] Ein paar Recherchen und Asche schippen. So hat sich der heutige Tag gestaltet. Die knapp 2mm in El Paso bringen eben doch 2kg auf jedem Quadratmeter. Im Garten haben wir schon ein Kegel aufgeschüttet welcher wie eine Minivulkan Ausgabe aussieht. Zum Glück nur Attrappe :-)
Die Luftqualität hat sich im Tagesverlauf schnell verbessert. Das radiale Ausbreiten der Asche hat in der Tat bis in den Nachmittag zu Problemen am Flughafen geführt. Dann hat der Ostwind wieder etwas zugelegt und die Situation im Osten entschärft.
Immer noch stellen wir einen langsamen Rückgang der Vulkanaktivität bei allen relevanten Parametern fest, und man sieht es ihm auch an, er wirkt kraftlos verglichen mit den Anfängen. Der Hauptfluss an Lava geht in die Colada #9, die südlichste. Dort hat sie wieder zu einer Zunahme von 14.5ha geführt. Es ist derzeit die einzige Colada die sich vorwärts schiebt und in Teilen auch das Meer erreicht. Dies hat heute wegen der ohnehin schon sehr hohen Luftfeuchtigkeit zu sehr grossen Cumuluswolken geführt (Bild). Weiter fliesst noch Lava in Lavaröhren in Richtung der Colada #4 und #1 und #2. Der SO2 Ausstoss wurde mit 3.000 - 3.500 t/Tag angegeben, auch ein leichter Rückgang.
Der Passat nimmt nun auch auf 1.500m zu und wird morgen und auch am Donnerstag in El Paso Brisa bringen und Rauch und Asche über evakuiertes Gebiet und dann ins Meer blasen.
Ab Freitag steht ein Wetterwechsel bevor. Die Windrichtung wird auf Nordwest drehen was dann je nach Aktivität der Vulkans erneut zu Problemen am Flughafen führen kann. Spätestens am Donnerstag werde ich eine neue längere Wetterprognose erarbeiten.
[08:47 h] Auch in der letzten Nacht ist in El Paso noch Asche gefallen, in der letzten Episode waren es 1,2 mm. Im Moment produziert der Vulkan kaum Asche, nur Rauch. Wie ich in der Wetterprognose schon mitteilte hat es kaum Wind was die Ausbreitung der Asche radial um den Vulkan ermöglicht. Das heisst auch zum Flughafen und in der Tat hat sich auch diese Befürchtung bewahrheitet, die ersten Flüge sind heute nicht gelandet.
Die Luft riecht nach Schwefel. Die Gase werden am Morgen noch mit dem Bergwind hinunter ins Valle geblasen, das wird sich aber gegen 11h ändern. Der Temperaturgradient ist hoch, das heisst die Luft kühlt sich pro 100m Höhe stark ab was die Thermikentwicklung fördert. Weil zudem keine Inversion vorhanden ist wird die vorhandene Luft thermisch gegen Mittag mit frischer Atlantikluft vermischt.
Die Seismizität ist tief, Deformationen an der Station LP03 habe ich auch heute keine gesehen und der Vulkan steht da, pufft etwas vor sich hin, wie ein alter Mann der irgendwie nicht mehr mag. Wenn sich das so weiter entwickelt, dann könnte die Eruption in diesem Monat noch Geschichte werden. Wir hoffe es für alle. Endlich mit Aufräumen und Wiederaufbau beginnen können ist der Wunsch aller.
Das Tief westlich von den Kanaren welches für die schwachwindige Phase verantwortlich war füllt sich im Tagesverlauf auf. Der Passat beginnt sich langsam zu verstärken und in der Nacht auf Morgen Mittwoch kommt in El Paso Brisa auf. Weil der Wind erst ab 3.000m auf schwachen NW dreht, wird der Flughafen höchstwahrscheinlich problemlos angeflogen werden können.
[18:40h] Heute wurden El Paso, Los Llanos aber auch der Norden einmal mehr mit Asche eingedeckt. Zeitweise war es extrem dunkel. Der Wind drehte am Mittag leicht in Südrichtung und blies Asche und Gas in Richtung Riachuelo. Dort wollte ich eigentlich mit den Hunden raus, bin dann letztendlich im Cubo de la Galga gelandet.
Jeder Tag bringt was anderes. Heute war der Tag der kleinen Tornados. Dutzende wurden über Lavaströmen oder am Vulkankonus gefilmt und ins Netzt gestellt. Wir hatten heute einen hohen Temperaturgradienten. Die Lufttemperatur nahm praktisch durchgehend von Meereshöhe bis zur Inversion um 0,87°C/100m ab. Dies fördert die Thermik und auf heissen Oberflächen eben auch diese lokale und kleinräumige Tornados.
Der Schwefeldioxidausstoss wird mit 1.900 - 2.000t/ Tag angegeben, also wieder etwas tiefer wie gestern. Hoffen wir, dass der Trend anhält. Es fliesst wieder mehr Lava in der Mitte der Coladas #4 und #7. Dieser Lavastrom ist immer noch über bestehenden Weiter werden auch noch die Coladas #1 und #2 wie gestern auch alimentiert. Die Seismizität ist immer noch leicht abnehmend.
In Bezug auf die Inversion wird immer noch der gleiche Fehler gemacht. Die Inversion sei auf 1.600 - 1.700m, das würde die "dispersión" der Gase erleichtern sagte der Direktor der Pevolca, Morcuende.
Wir haben aus den letzten Wochen gelernt, dass die Inversion unter dem Vulkankonus sein muss, damit die Gase darüber entweichen können, also am besten auf 900m. Ist sie über dem Vulkankonus welcher im Moment eine Höhe von rund 1.050m aufweist, dann können diese eben nicht gut nach oben entweichen und verteilen sich im Valle und bis nach Casas El Charco und Puntagorda. Speziell die Morgenstunden sind wegen dem Bergwind schlecht. Das wird wahrscheinlich auch morgen Dienstag so sein. Der Wind immer noch schwach, die Inversion auf 1.500m --> schlechte Luft.
[12:12h] Die Lava welche nun auch vom Cabildo Insular und ElApurón wie von Morcuende immer noch fälschlicherweise als Magma bezeichnet wird hat an einer weiteren Stelle in Bombilla, exakt im Bereich el Charcón (siehe blaue Kreise) das Meer erreicht. Dies ist die dritte Stelle und wenn der Zufluss an Lava weitergeht wird sich das Ganze wahrscheinlich zu einer einzigen Isla Baja verbacken.
[11:42h UTC] Man kann fast die Uhr danach stellen. Pünktlich zum Einsetzten der leichten Thermik gegen 11h verbessert sich die Luftqualität überall. Der Mischungseffekt ist nicht zu unterschätzen. Achtung, die Problematik mit den Kleinstpartikeln PM10 besteht weiter. Diese regnen derzeit bis nach Puntagorda runter. Es wird dringend empfohlen draussen dicht anliegende FFP2 Masken zu tragen.
[10:10h UTC] Die Nacht war ruhiger. Zwar gab es ein Beben mit mbLg 4,4 um 03:53h in 38km Tiefe das von einigen als Mercalli III eingestuft wurde, aber so gerumpelt wie am Sonntagmorgen hat es nicht.
Die vertikale Deformation von 2cm welche gestern bei der Station LP03 Jedey festgestellt wurde hat sich gänzlich zurück gebildet. Es wurde heute der tiefste Wert seit der Eruption festgestellt. Dieser Wert ist immer noch 15cm über der Situation vor der Eruption. Er wird sich aber wahrscheinlich nicht mehr zurückbilden weil die Magma ja nach dem Beenden der Eruption nicht einfach ausfliesst sondern im Kanal allmählich erstarrt.
Leider trifft die Prognose in Bezug auf die Windwerte genau zu und in Los Llanos ist es dunkel, in El Paso rieselt Asche runter und die Luftqualität ist wie in der gestrigen Wetterprognose befürchtet in Casas El Charco, Tazacorte, Los Llanos, Tijarafe und Puntagorda schlecht. Es handelt sich um hohe SO2 Werte, die kann man nicht einfach mit einer FFP2 Maske rausfiltern. Um SO2 und H2S rauszufiltern braucht es eine Schutzmaske mit gelber (SO2) und grauer (H2S) Farbmarkierung (Info in dieser Broschüre auf Seite 5).
Deshalb die offiziellen Messdaten beobachten und wenn diese erhöht sind besser im Haus bleiben.
Die Presse schreibt in der Zwischenzeit, dass der Vulkan immer weniger Energie habe. Das ist korrekt, aber man sollte sich besser an die Aussage der Direktorin des IGN halten, María José Blanco bekräftigt, dass es notwendig sei, "eine rückläufige, aber anhaltende Tendenz zu sehen". Wir sehen die rückläufige, nun muss diese auch noch anhaltend sein und das braucht einige Tage.
[18:15h] Schon fast wieder ist ein Tag vorbei, einer an welchem einmal mehr der Vulkan vor der Sonne stand. Es war recht kalt in El Paso, nur am Bejenado schien die Sonne. Weiter südlich alles unter dem Einfluss einer grossen Wolke vom Vulkan. Auch fiel wieder etwas Asche, nicht sehr viel, aber es reichte schon wieder um die Panels der Fotovoltaik abzudecken und zwang uns wieder draussen mit FFP2 Maske rumzulaufen.
Die wichtigste Information der Pressekonferenz war die, dass die Lava immer noch durch Kanäle in die Deltas fliesst. Heute wird aber die Colada #9 (die südlichste) am stärksten alimentiert. Die Coladas #1 und #2 erhalten auch Lava, aber deutlich weniger. Die anderen Coladas werden nicht mehr versorgt. Der Wert des SO2 ist 2.000- 4.000 t/Tag immer noch viel zu hoch aber deutlich tiefer als während der letzten Tage aber so einen richtigen Trend kann man immer noch nicht ausmachen, die Kurve sieht etwas aus wie die Sierra Nevada.
Dann gab es noch einen interfamiliären SARS-CoV-2 Ausbruch mit drei positiven. Verglichen mit anderen Inseln die bereits wieder auf pandemischem Wachstumskurs sind und die AI/7 50 Grenze bereits wieder überschritten haben schlagen wir uns mit einem AI/7 von 12,0 noch ganz beachtlich. Es sind 18 Personen in Quarantäne. 15 in Breña Alta, 2 in Sta. Cruz und 1 in Garafia. Davon sind 5 Personen in Spitalpflege, alle im Altersbereich >70 jährig.
Wetterprognose
erarbeitet am Sonntag 14.11.2021 [12h UTC]
Sonntag 14.11.2021
Über die Azoren zieht ein langgestrecktes Tiefdruckgebiet mit Regen. Dies führt bei uns zu einer Abschwächung des Windes in allen Höhenlagen.
Am Morgen startete der Sonntag noch schön, aber schnell haben sich Wolken gebildet. Der Schwache Wind verhindert ein Wegblasen der Asche und der Gase des Vulkans. Somit ist es wahrscheinlich, dass sich diese radial ausweiten und auch im Valle teilweise Asche niedergehen kann.
Die Windverhältnisse verändern sich während des Tages kaum. In der Nacht auf Montag kommt sogar etwas SO Wind auf welcher dann bis in die Morgenstunden noch vermehrt Asche ins Valle blasen kann.
Montag 15.11.
Das Tiefdruckgebiet südlich der Azoren bleibt praktisch stationär. Es bringt uns kaum Feuchtigkeit lässt aber den Passat fast einschlafen. Auch der Montag ist geprägt von recht schwachem Wind. Auf Meereshöhe bläst der Passat mit 11 kn und bringt frische Luft in die tieferen Lagen der Ostseite, auf 1.500m noch schwache 7kn NO wind der aber mit zunehmender Höhe auf Süd dreht. Asche die bis auf Höhe vom Muchacho gelangen kann wird damit in Richtung Norden, also El Paso, Los Llanos und unter Umständen bis Garafia geblasen. Die Inversion ist auf 1.500m was wiederum zu schlechter Luftqualität in Casas El Charco , Tijarafe und Puntagorda führen kann.
Dienstag 16.11.
Das Tief bleibt immer noch stationär mit dem gleichen Einfluss auf die Windstärke. Der Passat auf Meereshöhe nur 10 kn auf 1.500m nur 4 kann und ab 2.000m ein Hauch von 2kn Nordwind. Die Aschesäule wird auch am Dienstag aufsteigen und allfällige Asche radial um den Konus verteilen. Dass Probleme am Flughafen entstehen ist nicht auszuschliessen. Die Inversion bleibt auf 1.500m was aus der Erfahrung zu hoch ist und eher Probleme mit der Luftqualität mit sich bringt.
Mittwoche 17.11.
Ein Hoch hat sich Nordwestlich der Azoren eingestellt, lässt die Windstärke bei uns etwas zunehmen. Und bringt auf feuchtere Luft zu den Kanaren. Diese kann im Nordosten und Osten zu Regen führen. Der Passat hat auf Meereshöhe auf 16kn zugenommen und bläst auch auf 1.500m noch mit 15kn. Das belüftet weiterhin die tiefen Lagen auf der Ostseite und lässt auch im oberen Teil von El Paso, wahrscheinlich bis in die Stadt Brisa entstehen die für frische Luft sorgt. Auf 2.000m noch 9 kn NO Wind und weiter in der Höhe Nordwind. Der Flughafen ist mit diesen Prognosen in Betrieb.
Donnerstag 18.11.
Ein Höhentief über Madeira sorgt dafür, dass die Inversion nach oben wegsteigt und sehr feuchte und instabile Luft kann überall zu hohen Wolken und Regen führen. Der Wind auf Meereshöhe eher schwach mit 11kn aus Nordost, auf 1.500m nur noch deren 8 kn und auf 2.000m noch 6kn. Immer aus Nordost. Das wird den grössten Teil von produzierten Gasen und Asche über evakuiertes Gebiet und ins Meer blasen.
Freitag 19.11.
Wir kommen in einen Bereich von schwachem Wind auf Meereshöhe. Da der Wind nach GFS Modell nun aus West bläst, und das bis über 2.000m kann dies zu Problemen am Flughafen führen wenn der Vulkan immer noch Asche ausstösst. Die schwachwindige Lage mit Westeinfluss bleibt den ganzen Tag über bestehen. Die Luft ist etwas trockener und es wird in vielen Teilen der Insel recht sonnig werden.
Es scheinen verschiedene Pläne der Nummerierung der Lavaströme im Umlauf zu sein. Das oben angefügte Bild entspricht dem was ich auch in der Pressekonferenz notiert habe. Darauf fehlt zwar noch die #11 welche ein kleiner Appendix nach Süden der #10 darstellt.
Das entsprechende Google File habe ich hier publiziert.
[10:45h] Heute morgen früh um 5:27h wurde die Insel wieder durch ein Erdbeben geweckt. Der Vulkan respektiert auch den Sonntag nicht. Es fand erneut in der unteren Magmakammer in einer Tiefe von 37 km statt, mit einer Magnitude mbLg von 4,7. Ein weiteres ereignete sich vor 10 Minuten mit vorläufigen Daten von 4,5 in einer Tiefe von 33 km.
Der Vulkan selber ist heute zwar nicht laut, aber er produziert wieder deutlich mehr Rauch und Asche. Der Wind weht in der Höhe nur schwach aus Nordost. Deshalb kann heute sowohl die Luftqualität schlecht werden, als auch wieder etwas Asche im Valle fallen.
Die Station Jedey LP03 verzeichnet wieder ein leichtes Anheben von 2cm und eine Verschiebung nach Süd von 1 cm gegenüber der Messung von gestern. Das sind keine Zeichen der Abschwächung sondern eines erneuten Druckanstiegs. Also muss ich wohl oder übel meine Theorie der Umstrukturierung in der unteren Magmakammer beiseite legen.
Dazu hat auch der vulkanische Tremor nach dem Beben heute morgen wieder zugelegt. Wenn man die neue Bebenkarte von Volcano Discovery anschaut, dann ist die blaue Linie welche die freigegebene Energie darstellt praktisch linear. Die Anzahl der Beben hat zwar abgenommen, sie wurden aber einfach stärker. Es sieht leider danach aus, dass wir auch die nächste Woche mit Vulkan und Erdbeben verbringen werden.
Eine Wetterprognose für die nächsten Tage werde ich später erarbeiten.
[18:05h] Dass ich nicht so gut auf den technischen Direktor der PEVOLCA Herrn Morcuende zu sprechen bin, weil er partout auch nach über 50 Tagen Eruption nicht das geringste Interesse zeigt, die einfachsten Sachen zu lernen und immer noch von Magma welches nach Todoque fliesst spricht, obschon das flüssige Gestein wenn es an die Oberfläche kommt Lava heisst, mag mir als kleinlich nachgesagt werden. Dass er heute aber den ersten Todesfall, der unter seiner Obhut als Verantwortlicher für die Sicherheit geschah, in der Pressekonferenz nicht als erstes erwähnte, ja sogar vergass und sich erst erinnerte, als ihn Pressevertreter darauf angesprochen haben, ist nicht mehr schusselig, das ist eher charakterschwach.
Wie es genau zu dem Todesfall kam, wird wie ich schon erwähnt habe untersucht. Auch ob es wirklich eine einstürzendes Dach war. Im Moment werden wie immer in solchen Fällen sofort die verschiedensten Theorien im Netz verbreitet. Diese reichen von Unfall über Suizid bis zu toxischen Gasen. Einmal mehr tut man gut daran, abzuwarten was das Untersuchungsergebnis ergibt.
Der Vulkan war den ganzen Tag über schwach. Auch die Seismizität ist nach dem starken Beben heute Morgen wieder zurück gegangen. Der SO2 Ausstoss wurde mit 14.000 - 20.000 t/ Tag angegeben, was immer noch sehr hoch ist.
Die Lava fliesst auch heute über die bestehenden Coladen, zwei Ströme kommen vom Vulkan, vereinen sich im Bereich Todoque und trennen sich weiter unten wieder. Die meiste Lava fliesst vornehmlich im Moment über die #1 welche als erste das Meer erreichte und das Delta formte. Weiter werden aber auch die Colada #2 (Rest. Los Guirres) und die #9 (die südlichste) mit Lava versorgt. Der Tremor bleibt schwach, Deformationen wurden auch in der Pressekonferenz keine gemeldet. Das mit Lava bedeckte Gebiet hat sich noch einmal um 9,3 ha auf 1.019 ha erhöht.
Um die Mittagszeit war der Wind plötzlich sehr schwach und die Gaswolke begann sich bedrohlich auszudehnen. Der Passat hat dann aber wieder eingesetzt und hält Gas und Asche im Moment vom Valle fern.
[12:55h] Es wird heute Mittag von einem ersten Todesopfer berichtet. Ein 70 jähriger Mann aus El Paso wurde in El Corazoncillo (Las Manchas) heute morgen Tot in einem Haus gefunden dessen Dach einstürzte. Der Mann ist begleitet in das Gebiet gefahren um das Dach von Asche zu reinigen. Als er gestern nicht zurückkam und er sich auch bei seiner Familie nicht meldete wurde noch in der Nacht eine Suchaktion gestartet. Diese war zunächst erfolglos. Erst heute Morgen konnte der Mann dann in einem Haus tot aufgefunden werden. Die Guardia Civil untersucht den Fall und auch dem Umstand, warum es zum Dacheinsturz kam.
Diese traurige Geschichte könnte die Behörden dazu bewegen, die Reinigungsarbeiten für Privatpersonen nicht mehr zuzulassen.
Zumindest muss aber der Ablauf angepasst werden. Wenn man nur begleitet in das Gebiet kann, sollte auch sofort gesucht werden, wenn jemand nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zur Rückfahrt erscheint.
Oben ein Bild der Bodegón Tamanca das veranschaulicht, wie hoch sich die Asche dort schon angesammelt hat.
[11:05h UTC] Die Zufahrt nach Las Manchas und Puerto Naos ist heute nicht mehr möglich. Im Gebiet werden viel zu hohe SO2 Werte gemessen und es werden keine Fahrzeuge rein gelassen.
Heute morgen wurde die ganze Insel mit einem Beben der Stärke mbLg 5,0 aufgeweckt. Ich empfand es als IV auf der Mercalli Skala, einige haben ihm aber auch eine VI gegeben. Die erste VI die ich seit dem Ausbruch sehe. Das Beben wurde auch auf Teneriffa verspürt. Es fand in einer Tiefe von 38km statt, also in der unteren Magmakammer. Es haben sich kaum weitere Beben ereignet. In der Tat war das 5,0 heute morgen erst das zweite welches seit Mitternacht registriert wurde.
Da sich seit dem letzten starken Beben keine Verstärkung der Vulkanaktivität eingestellt hat, lasse ich meine Theorie des Druckabfalls und der Umstrukturierung in dieser Kammer, welche ja positiv wäre, so stehen.
Der Vulkan ist auch heute recht ruhig. Von der Nordseite sieht man den Lavafluss nicht doch er produziert nach wie vor viel Lava und auch Gase. Diese werden heute nicht weggeblasen, die Brisa ist schon früh eingeschlafen. Die Rauchsäule steigt deshalb fast vertikal hoch bis sie auf rund 2.000m mit einem NW Wind nach SO verblasen wird. Auch im Osten um den Nambroque hat man bereits kontaminierte Luft gesehen. Der Wind wird aber im Tagesverlauf auch in der Höhe wieder auf NO drehen. Die Werte der Luftqualität im Valle sind gut, dies bestätigt auch meine Nase. Ich war vorhin auch kurz in Los Llanos und auch dort roch es nicht nach Vulkan.
Die vertikale Deformation der Station Jedey LP03 ist auf dem tiefsten Stand seit des Vulkanausbruchs zurück gegangen und auch der Tremor ist recht tief. Wir befinden uns also weiter in einer Phase allgemein tieferer Aktivität.
[18:05h UTC] Alles etwas ruhiger heute. Die Seismizität ist nach wie vor recht tief und auch die Erdbeben haben in Anzahl und Intensität abgenommen. Dazu kommt, dass auch der vulkanische Tremor, also das vibrieren der aufsteigenden Magma auf tiefem Level ist. Der SO2 Ausstoss hat sich auch verringert, es wurden für gestern Werte von 7-21.000t/Tag angenommen.
Ein kleiner Ausbau der Strasse von der Cuesta Blanca / Plaza Glorietta / Tenniscenter wurde fertiggestellt. Dort haben sie offensichtlich ein paar Kurven entschärft. Bilder gibt es keine. Die Colada #9, das ist die südlichste, erhält neben Colada #1 und #2 die das erste große Delta bilden auch wieder Zulauf von Lava.
Im Großen und Ganzen sieht der Vulkan auch heute Abend eher ruhig aus. Er produziert wenig Asche und viel weißen Rauch. Weißer Rauch sei Wasser hat man uns vor paar Tagen gesagt und offensichtlich ist noch viel Wasser im System das aber nicht zu Explosionen führt.
Letzte Woche gab ich Lucian Haas der über Gleitschirmfliegen publiziert ein längeres Interview über La Palma, den Vulkan und das Fliegen. Dieses Interview hat er nun als Podcast publizierte.
Sie können diesen Podcast hier kostenlos anhören.
[09:55h] Die Nacht war eher ruhig. Der Vulkan hat wenig Lärm verursacht, aber immer noch sehr viel Lava ausgestossen. Sie erleuchtete die Wolken die ganze Nacht in Rot, welches ein etwas unwirtliches Bild ergab. Die Lava floss über die bestehenden Coladas runter in Richtung Playa de Los Guirres.
Heute Morgen um 8:29h ereignete sich noch einmal ein Beben, diesmal mit mag mbLg 4,3 in einer Tiefe von 38km welches von der Bevölkerung mit III-IV gespürt wurde. Das erste gespürte seit dem gestrigen mit 5,0. Ich merkte eine kurze Vibration und ein Schrank knackte, also maximal eine III. Die obenstehende Karte der Beben der letzten drei Tage zeigt immer noch eine klare Separierung der zwei Magmakammern.
Deformationen wurden bei der LP03 Jedey weiterhin keine mehr festgestellt. Der Vulkan selber ist heute Morgen auch eher ruhig und produziert kaum Asche und Rauch. Die Seismizität ist generell gesehen eher tief. Vielleicht ist an meiner unwissenschaftlichen Theorie einer möglichen Umstrukturierung der unteren Magmakammer doch eine Hand oder ein Fuß oder beides dran; oder ist Wunsch Vater des Gedankens? Wir werden es erst rückwirkend beurteilen können.
Gestern hat die mit Lava betroffene Fläche die 1.000ha Grenze überschritten. Wir sind jetzt bei 1005,8 ha was 1,4% der gesamten Fläche der Insel entspricht.
Der Wind bläst heute auf Meereshöhe aus Nordost, ein zügiger Passatwind welcher auch noch auf 1.500m weht und in El Paso etwas Brisa und frische Luft bringt, dazu auch die Wolke vom Vulkan in Richtung SW bläst. Auf 2.000m ist es fast Windstill. Falls der Vulkan wieder zulegen würde und seine Asche auf diese Höhe gelangt, könnten Teile wieder radial runter fallen, also auch im Osten. Am Nachmittag nimmt auch auf dem Muchacho die Windstärke wieder etwas zu. Es werden rund 10 kn NO prognostiziert. Die Inversion ist auch heute hoch und die schlechte Luft kann infolge des Ansaugeffektes nach Puntagorda und Casas El Charco gelangen wobei der Temperaturgradient mit 0,8°C/100m Temperaturabnahme gut ist, dazu im Moment im Westen die Sonne scheint. Das heisst es entsteht schnell auch Thermik die frische Luft vom Meer ansaugt und diese mit der hiesigen vermischt.
[17:40h] Heute Nachmittag hat sich ein erneuter Einsturz bei dem unteren Kamin ereignet und ein Teil des Lavasees ist über die WNW Flanke ausgelaufen. Dies würde den Fluss der Lava über die Colada #1 und #9 zum grossen Delta bei der Playa de los Guirres nicht beeinflussen. Die Zunahme der Beben sei die stärkste sowohl in der Anzahl der Beben als auch in derer Magnitude seit beginn der Eruption. Die Direktorin, Maria Carmen López wollte sich auch nach drängenden Fragen der Journalisten nicht äussern was das genau zu bedeuten hätte und meinte nur, dass es keine Modelle gebe die die Erdbeben mit der Intensität eines Vulkans in direkte Verbindung bringen würden. Aber der Grundton war eher negativ. Meine Theorie einer möglichen Umstrukturierung der unteren Magmakammer wurde nicht mal andeutungsweise erwähnt. Das Prognosemodell für Erdbeben würde eine hohe Wahrscheinlichkeit für weitere starke Beben ergeben wurde erklärt. Also auch hier keine wirkliche Entwarnung. Wir werden einmal mehr abwarten müssen was in den nächsten Tagen passiert. Denn es wird von Seiten der Wissenschaftler wieder gesagt (und das geht schon 53 Tage so), dass es noch zu früh sein um Schlüsse zu ziehen. Stimmt: Schlüsse werden erst dann gezogen, wenn uns die Realität eingeholt hat. Das gleiche Spiel. Sie wissen es einfach nicht, können, wollen oder dürfen das aber nicht so sagen.
Die SO2 Werte sind immer noch sehr hoch und wurden mit 30.000 - 50.000 t/Tag angegeben. Die Satellitenmessungen würden immer noch einen abnehmenden Trend erkennen lassen. Ich notiere mir die Werte seit einem Monat und kann mit den Angaben aus der Pressekonferenz keine Abnahme, eher eine Zunahme feststellen. Der Tremor sei auf tiefem Niveau und Deformationen wurden keine nennenswerten festgestellt. Die Obergrenze des Vulkankegels würde schon ein paar Tage stabil sein und betrage 1.131m ü.M.
Es wurden auch Angaben zu den Straßen gemacht. Die LP-2 ist die mit den grössten Schäden, sie ist auf 2.172m verschüttet worden, danach kommt die LP-212 mit 1.527m und am wenigsten verschüttet ist die LP-211 mit 933m.
Die zwei Stationen zur Erzeugung elektrischer Energie werden im oberen Teil von Los Llanos (Osten) und diejenige für Las Manchas im Bereich der Plaza Glorietta installiert.
[12:15h UTC] Die Lava hat heute um ca. 11:45h auch den Kiosco de Los Guirres erreicht, diesen in Brand gesteckt und wird in überrollen. Leider ist auch dieser Ort nun nur noch in der Erinnerung erhalten.
[12:08h]
Wetterprognose:
La Palma befindet sich heute am südlichen Rand eines Hochdruckgebietes dessen Kern sich zwischen den Azoren und Portugal befindet. Auf La Palma hält deshalb die Passatströmung auf Meereshöhe an. Dieser bläst heute mit 13 kn. Mit zunehmender Höhe nimmt der Wind auf 6-9kn ab bläst aber immer noch aus Nordost.
Der Vulkan produziert im Moment kaum Asche sondern weissen Rauch. Dieser wird mit den Passatwinden in Richtung Südwest geblasen. Die Inversion befindet sich gemäß Prognose auf 1.000m gemessen ist sie im Moment wahrscheinlich auf 1.500m. Dies könnte dazu führen, dass die Luftqualität in El Charco und in Tijarafe / Puntagorda zeitweise schlechter ist. Die Thermikentwicklung welche je nach Sonnenschein im Westen um etwa 11h beginnt hilft die Luft aufzumischen und die Qualität zu verbessern:
Freitag 12. November
Auch am Freitag Nordostpassat mit 15 kn auf Meereshöhe. Auf 1.500m bläst er um die Mittagszeit auch mit 13 kn was in El Paso etwas Brisa geben könnte. Ab 2.000m eher NNO Wind. Die Inversion immer noch auf rund 1.500m. Der grosse Teil der Asche und der Gase werden in den Südwesten geblasen.
Samstag 13. November
Passatwind mit 13 kn auf Meereshöhe. Die Windstärke nimmt mit zunehmender Höhe schnell ab. Auf 1.500m wehen noch 6 kn NO wind. Es wird etwas feuchtere Luft nach La Palma geführt. In vielen Gebieten wird es schnell bewölkt mit einer Wolkenbasis auf rund 1.100m. Im Nordosten kann es etwas regnen. Da der Wind in der Höhe schwach ist können sich je nach Entwicklung des Vulkans Asche und Gase eher radial verbreiten und an dessen Rand auch El Paso und Los Llanos beeinflussen.
Sonntag, 14. November
Der Wind hat auf 12 kn Passat auf Meereshöhe abgenommen. Auch auf 1.500m wehen noch 10 kn NO Wind was im oberen Teil von El Paso zu Brisa führen kann. Auf 2.000m weht ein schwacher Wind mit 5kn aus NO. Die Inversion sinkt auf 1.000m ab. Das Valle wird nicht mehr so gut durchlüftet was je nach der weiteren Entwicklung des Vulkans zu Problemen mit der Luftqualität führen könnte.
Montag 15. November
Der Wind wird auf Meereshöhe mit 5kn Ost vorausgesagt. Mit zunehmender Höhe könnte sich eine SO Strömung durchsetzen. Auf 1.500m werden 7kn SO prognostiziert und auch in weiterer Höhe ein Südost bis Südwind. Die Inversion ist auf 1.500m angestiegen. Der Montag ist mit dieser Prognose der kritischste Tag für das Valle. Produziert der Vulkan wieder Asche, so könnte die in El Paso, Los Llanos, Tazacorte und in kleineren Mengen auch bis Puntagorda nieder gehen.
Ab Dienstag 16. November
Ab nächsten Dienstag setzen sich langsam wieder Nordostwinde durch. Diese nehmen im Tagesverlauf langsam zu. Am Mittwoch weht wahrscheinlich in El Paso wieder die Brisa welche den Ort mit frischer Luft versorgt. Die Inversion bleibt auf 1.500m. Am kommenden Donnerstag könnte im Osten und Norden etwas Regen fallen. Es wird wieder mehr feuchte Luft nach La Palma geführt.
[11:40h UTC] Wie man aus der oben publizierten Luftaufnahme entnehmen kann, haben sich das Delta der Colada 1 und das neue der Colada 2 bei der Playa de los Guirres verbunden. Vom Strand ist kaum mehr was übrig, das Restaurant steht noch, aber die Aussicht auf die Lava vor der Nase ist nur noch mässig attraktiv. Zudem ist die Zufahrt ja durch die Colada #9 blockiert worden.
[09:36h UTC] Letzte Nacht um 03:38h erschütterte ein Beben mit mgLg 5,0 in einer Tiefe von 37km die Insel. Es wurde von vielen als das bisher stärkste Beben beschrieben. Ich bin auch aufgewacht und beurteilte es als IV-V auf der Mercalli Skala. Auch aus Teneriffa kamen unzählige Meldungen, dass das Beben mit bis III gespürt wurde. Oben in der Grafik sieht man die freigesetzte Energie. Da ein Beben der Magnitude 5 rund 32 mal stärker ist, als eines mit Magnitude 4 ist der Einfluss eindrücklich.
6h später sieht man aber, dass sich der Vulkan nicht reaktiviert hat, im Gegenteil, er produziert im Moment kaum Asche, nur weissen Rauch. Die sensible Station Jedey LP03 zeigt auch gegenüber gestern einen leichten Rückgang der Deformation.
Da Vulkanologie auch etwas "multifunctional guesswork" ist kann es mit diesen Beobachtungen durchaus sein, dass sich die untere Magmakammer aufgrund von weniger Zulauf umstrukturiert und wir uns weiter auf dem Weg zur Abnahme der Eruption befinden. Wenn wir in den nächsten Tagen weitere solche Beben registrieren, ohne dass sich der Vulkan nennenswert reaktiviert, würde ich dies als positives Zeichen interpretieren.
Wenn mir jemand vor zwei Monaten erklärt hätte, dass ich im November starke Erdbeben als positives Zeichen interpretieren würde, hätte ich die Person für verrückt erklärt. So entwickelt man sich weiter :-).
Immer noch fliesst bei der Playa de Los Guirres die Lava ins Meer.
Eine thermische Inversion haben wir heute nicht. Der Wind weht bis in grosse Höhen aus NO bis Ost und bläst die Wolke über evakuiertes Gebiet ins Meer. Die Luftqualität ist relativ gut. Das Kohlenmonoxid im Moment in Los Llanos leicht erhöht. Das wird sich aber beim Einsetzen der Thermik ab ca 11h verbessern.
Eine detailliertere Wetterprognose erarbeite ich später.
[17:55h UTC] Die Ruhe von heute Morgen hielt nicht lange an. Gegen Mittag spukte der Vulkan wieder jede Menge Asche aus verschiedenen Kaminen. Dazu kam, dass in der Tieferen Magmakammer plötzlich wieder Beben auftraten. Man sieht das gut in der obenstehenden Grafik. Lange ruhig und plötzlich wieder Action. Das kann aber gut oder schlecht gedeutet werden. Entweder ist erneut Magma in die Kammer geflossen, was schlecht wäre, oder der Druck ist in der Kammer gesunken und sie strukturiert sich um was gut wäre. Wir müssen also einmal mehr etwas abwarten bis wir sehen, was es mit den Beben auf sich hat. Wo das SO2 gestern noch mit 9-13.000 t angegeben wurde ist es heute wieder bei 31-43.000 t/Tag. Wir haben aber schon gesehen, dass diese Angaben extremen Schwankungen unterworfen sind. Der Trend sei nach wie vor zurückgehend meinte Maria José Blanco.
Ein Beben von mbLg 4,8 welches heute um 11:10h in einer Tiefe von 34 km stattfand wurde auf der ganzen Insel mit unterschiedlicher Intensität gespürt. Diese reichte auf der Mercalli Skala bis auf IV.
Viele Stromleitungen sind unterbrochen. Das Versorgungsnetz ist anfällig geworden. Um die Sicherheit bei der Versorgung mit elektrischer Energie zu erhöhen, sollen nördlich und südlich der Lavaströme zwei provisorische Produktionszentralen eingerichtet werden. Eine in Los Llanos mit einer Kapazität von 9MWh und eine weitere in Las Manchas mit einer Kapazität von 4MWh. Die Anlagen sind offensichtlich bereits unterwegs und sollen am Wochenende eintreffen.
[11:00h] Personen über 70 jährig welche auf den Kanaren wohnen und die eine Booster Impfung gegen SARS-CoV-2 erhalten möchten, müssen sich bei den Gesundheitsbehörden melden um einen Termin zu vereinbaren. Die Telefonnummern sind im obenstehenden Bild ersichtlich.
[10:35h] Noch bin ich nicht ganz sicher über den letztendlich beschlossenen Straßenverlauf der Notstrasse welche die LP-213 mit der LP-211 verbinden soll, aber die oben abgebildete Karte wird ist zumindest im westlichen Bereich korrekt. Wahrscheinlich auch der obere östliche Verlauf. Eine weitere Karte die alternativen aufzeigte ist im September erstellt worden und die führt die Strasse über das Lavafeld zum Camino Chano Carmona auf die LP-211 ist wahrscheinlich nicht korrekt da gestern in ElTime gemeldet wurde, man wolle die Coladas de San Juan schonen und würde in deshalb einen südlicheren Verlauf wählen.
Heute wurde vom Cabildo de La Palma zusätzlich beschlossen eine Anlegestelle für Schiffe in Charco Verde zu bauen. Sie soll dazu dienen Puerto Naos und El Remo vom Hafen Tazacorte zu verbinden. Die Arbeiten sollen bis Ende Dezember fertiggestellt sein.
Der Steg aus Beton wird die Verbindung in diese Gebiete deutlich verkürzen bis eine neue Strasse aus dem Norden errichtet werden kann.
[08:45h] Der spärliche Rest der Playa de los Guirres wird mit spektakulär anmutenden Lavaflüssen auch noch verdeckt. Die Lava hat nun auch dort das Meer erreicht. Immerhin sind durch den Abfluss über die Colada #1 keine weiteren Häuser zu Schaden gekommen.
Der Vulkan scheint heute morgen deutlich weniger aktiv als auch schon. Ab und zu schleudert er eine Aschewolke in die Luft, aber der Ablauf ist nicht mehr kontinuierlich. Die Seismizität ist immer noch tief, aber ich habe heute Morgen um 04:24h auch mal wieder ein Beben mgLg 3,7 in einer Tiefe von 14km als leicht gespürt.
Vertikale Deformationen sind keine gemessen worden. Ein paar Millimeter in Jedey, das scheint aber in der Bandbreite der Schwankungen zu liegen.
[17:59h UTC] Was heute morgen noch nicht klar war ist es jetzt. Die Lava fliesst nun leicht südlich der ersten Fajana runter und wird wahrscheinlich auch noch den letzten Rest der Playa de los Guirres zudecken. Der Vulkan produziert deutlich weniger Asche aber der Zufluss von Lava ist offensichtlich immer noch gross. Diese Lava fliesst hauptsächlich in der ersten Colada runter, wie man auch auf der Luftaufnahme von heute morgen sehen kann. Der SO2 Ausstoss hat sich noch einmal vermindert und wird im Bereich von 9 - 13.000 t/Tag angegeben. Der Trend ist seit längerem rückläufig. Auch die Seismizität hat abgenommen und alle Stationen ausser der von Jedey zeigen auch leicht rückgängige Deformationen. Jedey stagniert +/-. Wenn diese Trends noch 10 Tage anhalten, können wir wahrscheinlich davon ausgehen, dass das Ende der Eruption in Sichtweite kommt. Aber nicht zu früh feiern, das Biest könnte uns immer noch einmal überraschen.
Die spanische Transportministerin hat La Palma besucht und zusammen mit den lokalen Politikern Sofortmassnahmen und Pläne besprochen um das abgeschnittene Las Manchas und Puerto Naos so schnell wie möglich wieder zugänglich zu machen.
Zu diesen Maßnahmen gehören auch Sofortmaßnahmen die 1,8 Mio. Euro kosten und die heute beginnen um eine neue Zufahrtsstraße zwischen Puerto Naos und Las Manchas de Abajo auszubauen die den Rettungsdiensten, den Landwirten und den Evakuierten einen effizienteren Zugang ermöglichen wird. Die Arbeiten beginnen an beiden Enden der derzeitigen Straße und werden gleichzeitig durchgeführt. Insgesamt werden vier Raupenbagger, sieben Lastwagen, eine Schaufel zum Verteilen von Material, eine Straßenwalze und ein Wassertankwagen eingesetzt. Dieses Projekt soll innerhalb eines Monats also bis Mitte Dezember fertiggestellt werden.
Auch die künftige Küstenstraße von Tazacorte nach Puerto Naos, für die eine Investition von 48 Mio. Euro erforderlich ist, wurde als Projekt mit staatlicher Priorität angegangen.
Die Pressemitteilung ist indessen nicht ganz verständlich. Es wird auch von einer Straße die vom Hoyo Verdungo die LP-211 verbinden soll gesprochen. Ob dies ein weiterer Ausbau der Notstrasse ist, oder eine dritte Verbindung wird nicht klargestellt. Hilfreich wären in solchen Fällen immer Karten, zumindest für mich.
[08:55h] Der Vulkan hüllt sich heute Morgen in eine Wolke. Aber ein Hyperlapse - Video das ich auf Twitter publizierte enthüllt seine Aktivität. Auch die heissen Lavafelder entwickeln thermische Aufwinde und Wolken.
In der letzten Nacht wurde spekuliert, ob ein Lavafluss zwischen den beiden bestehenden die Playa Nueva erreichte. Bilder deuteten darauf hin, aber Nachtaufnahmen sind schwer einzuschätzen. Warten wir man noch aktuelle Bilder ab.
Die Seismizität ist immer noch deutlich tiefer als letzte Woche und auch Deformationen wurden keine gemessen. Dies lässt nun schon die ersten ein Loblied auf das Ende der Eruption singen. Es ist noch zu früh meint die Direktorin der IGN Carmen López und erinnert, dass wir erst vor ein paar Tagen noch eine Anhebung des Geländes im Bereich Jedey von 9cm gesehen haben. Das System hätte Energie und man müsse längere Datenreihen mit rückläufigen Parametern sehen bevor man solche Schlüsse ziehen könne. Vielleicht besser etwas zurückhaltend zu sein. Wenn sich das Biest wieder aktiviert ist man sonst total frustriert.
Die Schulen in Los Llanos, El Paso, Tazacorte, Tijarafe und Puntagorda bleiben auch heute geschlossen. Dies als Vorsorge möglicher schlechter Luftqualität. Der Unterricht wird online durchgeführt.
Es zeichnet sich ab, dass sich in einer Woche im Westen von La Palma ein Tiefdruckgebiet bildet. Ist dem so, wird im Vorfeld die Windrichtung ändern und SO oder SW Wind einsetzen welcher allfällige Asche dann wieder ins Valle tragen kann. Dazu kommen mögliche Regenfälle. Beides Umstände welche in der derzeitigen Situation Probleme bereiten könnten. Ich werde versuchen, die Wettersituation später etwas intensiver zu analysieren und dann einen Wetterbericht schreiben.
[17:58h] Zuerst kurz zum Wetter. Das ECMWF Modell hat nun den Regen für Montag nicht mehr drin. Einmal mehr hat sich offensichtlich das GFS durchgesetzt. Eigentlich warten wir ja alle auf Niederschläge. Im letzten Jahr hatten wir in El Paso zur gleichen Zeit schon 44 l/m^2, jetzt sind es nicht mal 2, aber Regen und Vulkan sind zwei Dinge die sich auch nicht so vertragen. Regnet es in die SO2 Wolke rein, dann entsteht schweflige Säure und damit saurer Niederschlag. Vielleicht besser, dass diese Gase im Moment auf das Meer ziehen. Das machen sie mehrheitlich auch während den nächsten Tagen. Da sich ja das GFS durchzusetzten scheint bleibt es noch länger bei der Passatlage.
Die meisten Parameter zeigen eine Abnahme der Aktivität des Vulkans. Die Seismizität ist wie bereits berichtet tief, Deformationen hat es keine nennenswerten mehr gegeben und die Stationen weiter weg vom Vulkan zeigen einen anhaltenden leichten Rückgang. Das SO2 ist immer noch auf recht hohem Level, es wurden heute zwei verschiedene Messungen genannt, 16.600 t/Tag und 23.100t/Tag. Warum nun zwei Werte genannt werden ist nicht erklärt worden. Wenn wir uns aber erinnern, dass dieser Wert bei 100 sein sollte, ist noch viel Luft nach unten drin.
Weitere Messungen haben ergeben, dass das Magma aus nicht mehr so grosser Tiefe stammt. Was einen Rückgang des Zuflusses bedeutet sagte die Direktorin Carmen López. Die Lava fliesst immer noch über die zentrale Fläche, vornehmlich über die Colada #1. Die weiteren Lavaflüsse zeigen kaum Bewegung.
Die offiziellen Wissenschaftler wollen sich nicht auf ein mögliches Ende der Eruption festlegen. Man brauche weitere Daten, es sei noch nicht soweit. Man müsse noch abwarten antwortete man auf die Fragen der Journalisten.
Andere nicht offizielle Wissenschaftler sehen das Ende in Sicht.
Der Autor der Seite Volcanes y Ciencia Hoy wagt einen Zeitrahmen zu nennen: "Wenn es (in dieser Situation) noch 48 Stunden weitergeht, haben wir nach 7 Tagen eine 90% Sicherheit, dass es aufgehört hat". Dieser endgültige Stopp wird noch "viele Tage in Anspruch nehmen". Nach seinen Berechnungen wird dies etwa zwei Wochen dauern.
Warten wir ab. Wenn Vulkanologen in einem schlecht sind, dann sind es Prognosen. Das haben wir ja schon am eigenen Leib erlebt :-)
Interessant noch: Heute gab es auf Fuerteventura ein Signal, das wie ein vulkanischer Tremor aussah. Diese Ausschläge der Seismometer haben rund 10h angehalten und sind nun wieder am verschwinden.
[11:00h] Gestern Abend ab und zu noch laut, dann in der Nacht deutlich leiser. Deutlich hat auch die Seismizität abgenommen. Letzte Woche verzeichneten wir noch Spitzenwerte der freigegebenen Energie von 500 MWh die nun auf 10 MWh abgesunken sind. Ein Zeichen in die richtige Richtung, doch ist ein weiterer Anstieg noch immer nicht auszuschliessen.
Die Beben finden immer noch mehrheitlich in der oberen Magmakammer statt. Das scheint auch ein gutes Zeichen zu sein. Der Nachschub kommt ja aus der tieferen Kammer und dort bewegt sich im Moment nicht mehr sehr viel.
Auch heute morgen früh schien die Lava mehrheitlich über die Colada #1 zu fliessen und diese weiterhin in der Höhe ansteigen zu lassen.
Es wurden keine weiteren Deformationen registriert. Die Station Jedey LP03 ist im unteren Bereich der Werte nach Ausbruch.
Zwar raucht der Vulkan noch aus allen Schloten, aber das Gesamtbild das er abgibt ist eher das eines erschlaffenden Kerls. Nichts mehr von pubertärem Rumgehopse, eher verkatert steht der dort und motzt auf tiefem Level.
Trotzdem trauen wir ihm noch nicht. Sogar wenn er seinen wirklich letzten Atemzug gemacht hat ist es weise abzuwarten.
[19:00h] Die Pressekonferenz ergab folgende zusätzliche Information: Gestern Abend ab ca 18h ist plötzlich wieder deutlich mehr Lava ausgeflossen. Diese Lava hat sich aber über bestehende Coladas, vornehmlich die #1 gelegt und hat gestern und auch heute keine weiteren Schäden angerichtet. Das stärkste Beben in den letzten 24h war ein mbLg 4,8 in einer Tiefe von 35 km welches von der Bevölkerung auf der Mercalli Skala mit IV eingestuft wurde.
Wie schon berichtet ist die Inflation der Messstation Jedey LP03 wieder zurück gegangen. Alle weiteren Messstationen zeigen eher eine Entlastung an. Auch der SO2 Ausstoss hat sich verringert und betrug 10.000t /Tag. Der Trend ist seit 25.9. langsam Abnehmend.
Der Ausbau der Notstrasse für schwere Fahrzeuge geht weiter. Heute war für mich aber nicht ganz klar ob die Strasse welche ich mal aufzeigte gemeint ist oder ob die bestehende Zufahrt über Jedey, Cuesta Blanca, Tenniscenter ausgebaut wird.
Es wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nun Asche wegtransportiert. Auch in Las Manchas. Dort hat man in den Coladas de San Juan in der Nähe der Lucha-Halle ein Gebiet als Lagerstätte ausgewiesen.
Heute Nachmittag war der Vulkan man fast still, er stiess nur noch weissen Rauch aus. Am Abend ist aber die Ascheproduktion wieder angelaufen. Die oben genannten Parameter welche sich in eine gute Richtung entwickeln, lassen leicht Hoffnung aufkeimen, dass wir den Höhepunkt der Eruption überschritten haben. Aber ich wiederhole mich immer wieder: Einem Cabrón soll man nicht trauen.
Ein Hochdruckgebiet mit Kern zwischen den Azoren und Portugal bringt auch heute viel Passatwind. Dieser weht bis ich Höhen von über 3.000 m. Eine hohe Inversion über der Cumbre Nueva auf rund 1.500m führt dazu, dass sich die Windstärke im Lee, also auf der Westseite noch verstärkt. Dies führt zu Brisa welche heute in der Tat bis zum Meer runter weht.
Montag 8. November
Der Passat weht auf Meereshöhe stark und erreich 20 kn. In allen weiteren Höhenlagen weht auch NO Wind um die 15 kn. Die Inversion ist auf 1.000m abgesunken und wird die Brisa welche immer noch El Paso erreichen kann abbremsen. Es ist nicht mehr wahrscheinlich, dass diese bis zum Meer runter bläst. Der starke Wind auf Meereshöhe wird aber die Luft in den Norden und Süden ansaugen. Die Luftqualität wird im Valle ganz gut, in El Charco und in Puntagorda könnte sie zeitweise schlecht werden.
Dienstag 9. November
Immer noch flotten Passat mit 20 kn auf Meerehöhe auch in den Höhenlagen bis über 3.000m weht NO Wind. Auch am Dienstag kann die Brisa el Paso erreichen, fliesst aber nicht bis zum Meer runter, denn auch am Dienstag bremst eine Inversion auf 1.000m. Die Luftqualität im Valle ist recht gut, in Puntagorda und Casas El Charco kann sie zeitweise schlecht sein.
Mittwoch 10. November
Der Passat hat auf Meereshöhe auf 14kn abgenommen. Auch über die Cumbre wehen nur noch 11kn. Dies gepaart mit einer Inversion auf 1000m lässt die Brisa wahrscheinlich nicht mehr bis nach El Paso runter fliessen. Auch die Ansaugeffekte im Lee durch den Wind auf Meereshöhe schwächen sich ab, die Luftqualität kann darunter auch im Valle leiden. Der Wind ist ab 1.500m auch recht schwach aus NO, wenn wieder viel Asche produziert wird, dann kann sich diese nun besser radial ausbreiten und wenn auch nicht extrem aber doch das Valle erreichen.
Donnerstag 11. November
Immer noch schwacher Passat mit 11 kn, der Wind in der Höhe auch NO aber mit nur 5 kn in allen Höhenlagen bis 3.000m recht schwach. Auch am Donnerstag gilt, dass sich ab und zu Asche ins Valle verirren könnte. Die Inversion ist wieder auf 1.500m angestiegen. Das verteilt die Schadstoffe etwas besser. In den Morgenstunden kann aber die Luft trotzdem schlecht sein bis um ca 11h im Westen langsam die Thermik einsetzt die die Luft aufmischt.
Freitag 12. November
Immer noch eher schwacher Passat auf Meereshöhe mit 10 kn, auf 1.500m werden 13 kn vorausgesagt. Dies gepaart mit einer Inversion auf 1.500m lässt die Brisa wieder bis El Paso wehen. Windstärke nimmt dann mit zunehmender Höhe ab, die Richtung bleibt gleich NO. Die Asche wird über evakuiertes Gebiet nach SW und auf das Meer geblasen.
Samstag 13. November
Der Passatwind nimmt leicht zu auf 15 kn auf Meereshöhe. Auf 1.500m weht auch ein NO wind mit 12 kn. Die Inversion auf 1.500m. Die Brisa weht auch am Samstag in El Paso. Die Windrichtung in grösserer Höhe immer noch NO. Auch am Samstag bläst der Wind die Asche vornehmlich über evakuiertes Gebiet und auf das Meer.
Diese Prognosen basieren auf dem GFS Modell. Das für La Palma weniger zuverlässige ECMWF Modell zeigt ab Donnerstag ein völlig anderes Bild in Bezug auf Windrichtung. Nach dem ECMWF Modell soll es am nächsten Montag sogar sehr stark regnen. Wir werden in den nächsten Tagen sehen müssen, inwieweit sich die Modellrechnungen annähern.
[08:56h] Die gestern Abend eingesetzten Explosionen hielten zum Glück nicht lange an und die Nacht verlief eher leise. Dabei half auch der Nordostpassat welcher zum Glück immer noch bläst und auch die Schadstoffe weitgehend von El Paso und Los Llanos fern hält. Am Abend setzte eine Phase mit weniger Ascheproduktion ein. Heute Morgen wieder das "alte" Bild. Aus dem SO Kamin wird viel Asche ausgestossen, aus dem westlicher gelegenen Lava und Rauch.
Die Karten der Deformationen wurden heute Morgen nicht erneuert. Die gestern ersichtliche Deformation der Station LP01 in Fuencaliente wurden überarbeitet und sind nun im Normalbereich.
Die Seismizität geht weiter zurück und zwar nicht nur in der unteren Magmakammer, sondern auch in der zweiten in einer Tiefe von 10-15km gelegenen. Dies sieht man auch in der oben publizierten Karte*.
Das Cabildo Insular informiert die Bürger, dass in Teilen von Los Llanos, Tazacorte und El Paso die Luft aufgrund von kleinen Aschepartikeln die aufgewirbelt werden schlecht ist. Es wird empfohlen draussen immer FFP2 Masken zu tragen.
[*Karte wird nachgeliefert, derzeit keine Internetverbindung in El Paso 09:06h]
[19:40h UTC] Die Deformation der Station LP3 Jedey sei bereits wieder rückläufig wurde in der Pressekonferenz gesagt. Die Daten von Fuencaliente wurden nicht erwähnt und es fragte auch kein Journalist danach. Wir werden also bis morgen warten müssen um zu sehen, ob normale Werte folgen.
Heute war die Luftqualität zeitweise schlecht. Speziell in Los Llaos hat man immer wieder zu hohe Kleinstpartikel gemessen. Dies bekommt man aber leicht in den Griff: Verlassen sie das Haus nicht ohne FFP2 Maske.
Die Seismizität sei etwas zurückgehend und auch der Tremos sei auf tieferem Niveau. Der CP2 Ausstoss der Vumbre Vieja liegt bei 1.900 t/Tag, der SO2 Ausstoss immer noch bei hohen 26.000 t/Tag, etwas tiefer als gestern.
Immer noch wird sehr viel Lava produziert. Diese fliesst zum grössten Teil über die Colada #1, die erste und führt dort dazu, dass sich diese immer höher auftürmt. Zuflüsse zu Colada #3 und ganz minim auch Colada #11 wurden festgestellt. Gestern war in El Charco und Puerto Naos die Elektrizität ausgefallen. Das Problem konnte gegen 21h abends behoben werden.
Die Involcan hat einen Tweet auf englisch übersetzt, das aber falsch. Das Resultat las man so, dass die Montaña Cogote ausgebrochen sei. Dabei wollten sie sagen, dass sie den Vulkan von der Montaña Cogote aus aufgenommen hötten.
Diese falsche Übersetzung hat in USA, die noch immer nicht von der Tsunami Idee abzubringen sind, gleich wieder hohe Wallungen ausgelöst. Aber es bleibt bei einer Insel und einem Vulkan. Das reicht auch.
[10:00h LT] Die Zufahrt nach Las Manchas / Puerto Naos wurde infolge schlechter Luftqualität geschlossen. Die Werte in Casas El Charco im Moment:
462 μg/m³ DIÓXIDO DE AZUFRE (SO2)
was hoch ist. Ab 500 μg/m³ gilt sehr schlecht und ab 750 μg/m³ alarmierend.
[08:45h LT] Gestern wurden im Tagesverlauf grünliche Wolken gefilmt, am Abend sah man Ablagerungen von Schwefel am oberen Rand des Vulkankonus. Schwefel soll gemäss IGN entstehen, wenn der Gasanteil deutlich zurück geht. Es würde auf eine Veränderung der Verhaltens, aber nicht auf eine Abnahme der Aktivität schliessen lassen.
Heute Morgen steigt aus dem SO Schlot wieder eine riesige dunkle Aschewolke hoch. Asche entsteht durch die Entgasung der Magma. Also war das gestrige Spiel ein kurzes Intermezzo. Zum Glück wird die Asche im Moment nach SW über evakuiertes Gebiet und in den Atlantik geblasen.
Erneut sehen wir bei der Station Jedey eine Deformation nach oben von +10 cm gegenüber gestern. Horizontale Verschiebungen gibt es bei Jedey kaum. Es scheint sich also erneut Druck aufzubauen der im Moment noch nicht über den Vulkanschlot abgebaut wird.
Dann sehen wir erstmals seit dem Ausbruch auch Deformationen an der Station LP01 in Fuencaliente. Was dort auffällt ist eine Deformation nach oben von 4cm, eine nach West von 15 cm und nach Nord von 4cm. Alle Messungen in Fuencaliente zeigen einen grossen Schwankungsbereich von bis zu +/- 8cm. Die Verschiebungen sind ungewöhnlich, da sich die Magmakammer im Norden befindet und eine Deformation eher nach Süden hin zu erwarten wäre. Handelt es sich vielleicht um eine Fehlmessung? Ich hoffe die Pressekonferenz heute Mittag bringt da etwas Klärung.
Parallel dazu hat auch die Seismizität wieder zugenommen. Das stärkste Beben in der letzten Serie war ein mbLg 4.0 in 11km Tiefe heute morgen um 01:39h. Die Beben in der Tieferen Magmakammer haben eher abgenommen.
In der Gesamtbetrachtung ist mit diesen Informationen leider eher wieder mit einer Zunahme der Vulkanaktivität zu rechnen.
Die Brisa bleibt heute stark und nimmt in der Nacht auf Sonntag sogar noch leicht zu. Die prognostizierten Spitzenwerte von 50km/h wurden in Tacande mit 53,1 km/h erreicht.
[17:45h] Der Vulkan ist immer noch sehr ruhig, wahrscheinlich bläst die recht starke Brisa den Schall einfach weg. Die Seismizität scheint wieder etwas am Zunehmen zu sein, Beben habe ich indessen keine gespürt. Heute Nachmittag wurden grüne Wolken beobachtet. Am Abend sieht man aus El Paso gelbe Ablagerungen am nördlichen Rand des Konus. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Schwefel.
Heute waren sie wieder alle da, der Ministerpräsident Sánchez, der Präsident der Kanarischen Inseln, Torres und der Präsident von La Palma Zapata. Wir erhalten also nach wie vor viel Aufmerksamkeit, gut so, denn es gibt überall sehr viel zu tun.
Eine neue Straße muss her und das schnell. Die Lava hat zwar an der Ausfahrt für grosse Lastwagen 100 m vor dem Camino Marta gestoppt. Dass das so bleibt will aber niemand glauben. Die Ein- und Ausfahrt aus Puerto Naos wurden in einem Rundlauf organisiert. Rein über die Plaza Glorietta und das Tenniscenter, raus in Richtung Mariposa und dann den Camino Majada hoch (in der Karte in grün). Letztere Straße ist auch die einzige Zufahrt für Lastwagen. Die Einfahrt über die Plaza Glorietta verfügt über eine kurze über 90° Kehre die von größeren Lastkraftfahrzeugen nicht bewältigt werden kann. Heute in der Pressekonferenz wurde mitgeteilt, dass die Arbeiten in rund 10 Tagen abgeschlossen sein sollen. Wo die Straße durchführt wurde nicht gesagt, auf der Karte war aber die Piste über die Coladas de San Juan eingetragen die ich in die obenstehende Karte rot gepunktet übertragen habe.
Weiter soll eine Verbindung über das Meer eingerichtet werden. Entsprechendes Militär ist bereits aufgeboten worden. Dann wird auch ein Haufen Geld für die Gemeinden zur Verfügung gestellt, damit diese die Soforthilfen verstärken können.
Weiter sollen für Evakuierte Boni zum kostenlosen Benutzen der Guaguas abgegeben werden.
Sánches welcher seit dem Vulkanausbruch La Palma bereits zum 6. mal besuchte möchte auch die Solidarität von ganz Spanien gegenüber La Palma zum Ausdruck bringen. Er erwähnte noch einmal, dass das Parlament La Palma schnell als Katastrophengebiet eingestuft hatte was den Weg für umfassende Hilfe erst frei macht. Nächsten Dienstag treffen sich die Minister erneut um über weitere Hilfsmassnahmen zu beschliessen. Bereits wurden 18.8 Millionen Euros zur Unterstützung der Landwirtschaft und Fischerei versprochen. Den Palmeros soll auch das Reisen noch einmal mehr vergünstigt werden. Es wurde von 100% Bonificación de transporte aereo gesprochen was bedeuten würde, dass Palmeros und Palmeras kostenlos auf andere Inseln reisen könnten. Ob das so ist muss ich aber noch prüfen.
Der Vulkan ist weiter aktiv, dessen Aschesäule gestern 3.500m hoch. Das Schwefeldioxid wurde mit 31.300 t/Tag angegeben, eine leichte Erhöhung gegenüber der Meldung vom Donnerstag (28.400 t/Tag). Die Tendenz sei aber immer noch abnehmend betonte die Direktorin Maria Carmen López. Die Lava fliesst auf die bestehenden Lavaströme, hauptsächlich die Colada 1. Die Seismizität gleichbleibend, stärkstes Beben war ein mbLg 4,5 in 35km Tiefe.
Für das Wochenende werden Personenwagen aus El Paso erneut über die steile Strasse über Hermosilla nach Los Llanos geleitet. Diese soll einspurig geführt werden. Die Rückfahrt dann über die LP-2 LP-3. Man will damit die Hauptstrasse entlasten und für Notfallfahrzeuge freihalten.
Die Bevölkerung wurde angewiesen beim Reinigen von Ziegeldächern die steil und nicht gut zugänglich sind die Hilfe der Gemeinde anzufordern. Man möchte Unfälle verhindern.
[10:50h] Gerade erreicht mich eine Meldung, dass im Moment niemand mehr nach Puerto Naos gelassen wird. Offensichtlich hat sich im Bereich El Charco erneut ein Steinschlag ereignet. Die Meldungen kommen von zwei unabhängigen Stellen, ich habe aber kein Bildmaterial um es zu verifizieren.
[08:30h] La Palma befindet sich an der Südseite eines Hochdruckgebietes dessen Kern sich langsam in Richtung Biskaya bewegt. Mit SO Winden werden immer wieder Pakete feuchter Luft an die Ostseite geblasen. Der Hauptregen durch die schwache Kaltfront ist in der Nacht gefallen, es kann aber im Osten immer wieder Niederschläge geben. Auch im Westen kann es nah am Berg ab und zu etwas Chirizo geben.
Der Passat kommt bereits heute Morgen mit Böen in El Paso an. Er verstärkt sich im Tagesverlauf und kann dann bis weit ins Valle runter blasen. Vielleicht erreicht er sogar das Meer. Wo Wind weht ist es empfehlenswert Schutzbrillen und gut anliegende FFP2 Masken zu tragen denn die feine Asche wird aufgewirbelt und überallhin verblasen. Der Wind hat auch einen positiven Effekt. Die Luftqualität in Bezug auf Schwefeldioxid wird deutlich besser.
Ein weiteres Problem das ich im Garten feststellte, sind mit Asche überladene Yucca Pflanzen. Es sind bei mir im Garten mit Getöse schon zweimal grosse Verzweigungen abgebrochen und es war gut, stand niemand darunter, denn die Dinger sind sehr schwer!
Der Vulkan erschien in der Nacht recht leise. Ich dachte schon er sei Inaktiv. Das ist aber dem Wind geschuldet welcher den Lärm nun nach SW wegbläst. Er produziert auch heute extrem viel Asche und Lava. Letztere fliesst hauptsächlich über die erste Colada in Richtung Todoque und scheint im Moment keine weiteren Schäden anzurichten. Diese Colada wächst immer mehr in die Höhe. Vor ein paar Tagen wurden schon über Höhen von 30 m berichtet.
Auch aus der Colada nach La Laguna, welche sich im Moment nicht bewegt, steigt immer noch Rauch auf.
Die Seismizität zeigt immer noch eine leicht zurückgehende Tendenz. Die Beben finden nach wie vor hauptsächlich in der oberen Magmakammer in einer Tiefe von 10-15 km statt.
Der Vulkan hat in seinen 46 Tagen bereits um die 120 Millionen m^3 Lava ausgestossen. Es wird angenommen, dass Lava ~3/4 des Volumens entspricht, das heisst es kommen noch rund 40 Millionen m^3 Asche dazu.
Die Verkehrskontrollen im Bereich der Plaza de Tajuya und in Los Llanos de Aridane mit großem Besucherandrang zur Beobachtung des Vulkanausbruchs werden am Wochenende verstärkt und Verkehrsführung mit einer Abfahrt von El Paso durch das Viertel Hermosilla und der Rückfahrt über die Hauptstrasse von Los Llanos nach El Paso könnte wieder eingeführt werden. Die Guardia Civil führt vermehrt Kontrollen durch und wer im Anhalteverbot trotzdem parkt um seine Foto vom Vulkan zu schiessen wird gebüsst.
[18:35h] Tajogaite ist heute wieder etwas milder gestimmt. Der Lärm kommt hauptsächlich von Donner der nach Entladungen entsteht. Die Aufladung entsteht durch Reibung von Aschepartikeln und der SO Schlot stösst davon wieder eine Menge aus. Es ist mir vorhin gelungen einen Blitz zu filmen. Das Video finden Sie auf Twitter. Den Blitz bei ca 15''.
Der Vulkan zeigt nach wie vor viel Variabilität, er verändert auch sein Aussehen laufend. Heute fliesst viel Lava in Richtung Westen. Davon sehen wir in El Paso nicht viel. Die Lava soll aber hauptsächlich den bestehenden Lavafluss #1 alimentieren. Die Coladas 3,6 und 11 erhalten nur noch wenig Lava.
Die Seismizität ist in etwa gleich vor allem konzentriert sie sich immer noch auf die obere Magmakammer. Die Stärke kam in den letzten 24h nicht über mag mbLg 3,6 hinaus. Die Deformationen sind Vulkannah stabil, weiter weg immer noch leicht rückgehend.
SO2 Produktion sei langsam rückgehend, heute wurden aber 29.400t/Tag angegeben. Das CO2 über die ganze Cumbre Vieja gemessen steigt immer noch leicht an und ist bei 1.850 t/Tag.
Heute Nachmittag wird uns wie bereits berichtet eine schwache Kaltfront aus NO überziehen. Es wird zunehmend bewölkt und in der zweiten Nachmittagshälfte kann es in Norden und Osten etwas Niederschlag geben. Auch im Westen wird feuchte Luft zugeführt. Diese kann vom Vulkan über die produzierte Wärme angesaugt werden, weit nach oben steigen und in Windrichtung auch zu Niederschlägen führen.
Der Wind auf Meereshöhe 14 kn Passat, auf 1.500m noch 11kn und auch auf Höhe des Muchacho NO Wind. Rauch und Asche werden heute über evakuiertes Gebiet weggeblasen. Der Flughafen sollte angeflogen werden können.
Freitag 5. November
Auf Meereshöhe hat der Passat zugenommen. Er weht mit 20 kn. Auf Höhe der Cumbre weht er bis zum frühen Nachmittag noch schwach, aber dann setzt in El Paso die Brisa ein. In grösserer Höhe auch Nordostwind. Die Luftqualität ist recht gut, der Passat und die Inversion auf 1.500 m sorgen für Zufuhr von frischer Luft.
Samstag 6. November
Noch stärkerer Passat, nun mit 24 kn. Über die Cumbre Nueva bläst auch ein Wind mit 20 kn. Die hohe Inversion auf 1.500m wirkt auf diesen beschleunigend und in El Paso weht starke Brisa. 50km/h können fast problemlos erreicht werden. Wahrscheinlich weht die Brisa auch bis nach Los Llanos runter, vielleicht sogar bis auf das Meer. Der starke Wind verfrachtet Asche und schlechte Luft in Richtung Südost. In der Linie Vulkan - Leuchtturm Bombilla kann sich eine Konvergenzzone mit schlechter Luftqualität bilden. Diese erreicht aber El Paso und Los Llanos nicht.
Sonntag 7. November
Auch am Sonntag weht auf Meereshöhe noch starker Nordostpassat mit 23 kn. In der Höhe der Cumbre Nueva hat der Wind nur leicht auf 17 kn abgenommen. Wir werden in El Paso auch am Sonntag die Brisa spüren. Die Inversion immer noch auf 1.500m und der Höhenwind welcher auch aus Nordost bläst sorgen dafür, dass auch am Sonntag schlechte Luft und Asche nach SW geblasen werden.
Montag 8. November
Der Passat weht mit 20 kn, hat also leich abgenommen. Auf Höhe der Cumbre Nueva wehen noch 15 kn nun aber Ostwind und über 2.000 m SO Wind. Die Inversion ist auf 1.000m abgesunken und bremst die Brisa ab welche nur noch bis El Paso bläst. Es kann sein, dass im Valle wieder etwas Asche fallen könnte.
Mittwoch 10. November
Der Passat hat sich auf Meershöhe auf 11kn abgeschwächt. Die Brisa ist in El Paso eingeschlafen denn über die Cumbre Nueva wehen nur noch 8 kn Ostwind. Auch auf 2.000m Ostwind, noch höher leichter SO Wind. Die Inversion ist auf 1.000m. Bedingt durch den schwachen Passat wird das Valle etwas schlechter durchlüftet. Luftqualität könnte sinken und der schwache Ostwind fördert die Verteilung von etwas Asche im Valle.
Der Flughafen scheint bis zum 10. November keine Probleme mit Asche zu bekommen und sollte immer operativ sein.
[9:22h UTC] Hier was für die Verschwörungstheoretiker und Tsunami Liebhaber. Schon das letzte Mal als das Radarbild im Norden und Nordosten nur noch rot zeigte haben sie ihre YouTube Filmchen gedreht und über die 20cm Erhöhung der Insel schwadroniert. Das alles kommt auch Prof. McGuire entgegen der ja mit solchem Schund Versicherungsgesellschaften hilft ihre Produkte an den armen Tsunami geplagten Ami zu bringen.
In der Zwischenzeit haben die Verantwortlichen auch den Vermerk ins Bild geschrieben: "... Podría contener deformaciones no reales causado por señales atmosféricas y errores de desarollo."
Das Bild ist automatisch aus Radarmessungen eines Satelliten generiert. Es ist anfällig für Störungen. Und wenn der Norden und Nordosten vom Passat angeströmt wird und sich dort Wolken befinden kommt dann sowas raus.
Also den Panikmodus wieder auf Ruhe schalten. Es handelt sich nur um harmlose Interferenzen.
[08.20h UTC] Der Vulkan in der Region die Tajogaite genannt wird (schreibe ich immer so, wenn ich mindestens 5 mal belehrt wurde, dass er nicht so heisst 😉 ) war in der Nacht etwas ruhiger, macht aber jetzt wieder Krach. Ein An- und Abschwellen des Lärms in einem Rhythmus von etwa 15 Sekunden. Er hat heute einen Hauptkamin ganz auf der Spitze und produziert, wenn auch weniger, auch weiterhin Asche. Aus dem Westkamin sieht man Rauch aufsteigen (Video auf Twitter @efadi_LP).
In der gestrigen Pressekonferenz wurde ein weiterer Rückgang des Schwefeldioxid Ausstosses gemeldet. Auch der Umstand, dass in der unteren Magmakammer in einer Tiefe um 30 km nur noch wenige Beben stattfanden wurde euphorisch aufgenommen um gleich zu Prognostizieren, dass der Vulkan noch im November erlischt. Ich bin da vorsichtiger geworden. Solange wir noch so viele Erdbeben in der oberen Magmakammer haben, bin ich zurückhaltend mit euphorischen Prognosen.
Ein weiterer Parameter, der gestern auch sehr gut aussah, war ein weiterer Rückgang der Inflation bei der Station LP03 in Jedey. Das hat sich aber heute wieder korrigiert, also auch noch nichts mit Nachhaltigkeit. Immerhin, die Seismizität scheint generell etwas abzunehmen und heute Morgen wurde ich auch nicht aus dem Bett geschüttelt. Dafür gestern auf dem Dach beim Asche schippen. Geholfen hat es nichts. Die Asche hat sich keinen Millimeter bewegt, nur ich...
Die Colada #11 welche die Ausfahrt für grosse Fahrzeuge aus Puerto Naos beim Camino la Marta bedrohte, ist im Moment einige Meter nördlich stehen geblieben. Trotzdem wurde schon gestern mit dem Ausbau einer weiteren Strasse begonnen.
Heute bläst der Wind aus Nordost, auch auf 1.500m ist Nordostwind voraus gesagt. Die Asche und die schlechte Luft werden nach SW über evakuiertes Gebiet geblasen. Am Abend dreht dann der Wind auf Nord und es ist gut möglich, dass Asche nach Fuencaliente gelangen kann.
Heute Nachmittag erreicht La Palma eine schwache Kaltfront aus Nordost. Dies wird zu Niederschlägen im Norden, Nordosten und Osten führen. Bereits im Vorfeld der Front hat sich die Inversion aufgemischt. Freie Fahrt für Luftmassenaustausch sozusagen. Dies bedeutet auch bessere Luftqualität.
Der Wind weht mit bis 10 kn über die Cumbre Vieja, das kann bedeuten, dass auch etwas Feuchtigkeit über die Cumbre nach El Paso geblasen wird. Dann kommt die riesige Thermikquelle, der Vulkan, zum tragen. Dieser saugt die Luft um sich herum an, wird also auch die ankommende Feuchtigkeit ansaugen und weit hochtragen lassen. Es ist wahrscheinlich, dass auch er damit lokale Regenfälle produziert die in Las Manchas fallen können.
Heute Abend gibt es mal keine Vulkaninformation. Leider habe ich den ganzen Tag Asche weggeführt und ich mag keine Recherchen mehr durchführen und auch keine langweiligen Pressekonferenzen anschauen.
Nur kurz, er ist im Moment etwas ruhiger und in El Paso ist heute kaum neue Asche runter gekommen.
Morgen mehr, auch zu Wetter :-)
Juan Capote
Veterinärmediziner, Biologe und Forschungsprofessor
Schrieb einen Artikel welcher heute im ElApurón unter dem Titel Lava und Risiken veröffentlicht wurde. Er zeigt eine weitere Sicht diesmal auch auf Schicksale der Bauern. Ich versuchte den Artikel so gut wie es geht auf Deutsch zu übersetzten ohne die Wortwahl zu ändern, deshalb erscheint das Deutsch zeitweilig etwas „holprig“:
Juan Capote:
„In letzter Zeit gab es einen Medienrummel um die Hunde, die aus der Isolation in der Lava dieses verdammten Vulkans gerettet wurden. Die Meinungen reichen von der Verherrlichung bestimmter männlicher Attribute des Palmeros bis hin zur Verleugnung und sogar zum Schelmenstreich. Was auch immer es ist und was auch immer von der zuständigen Untersuchungsstelle angegeben wird, die Hunde sind sicher, im Gegensatz zu den Verdächtigungen einiger Tierschützer. Die morphologische Ähnlichkeit zwischen einem der Hunde, der im kritischen Moment fotografiert wurde, und dem später in einem Video gefilmten Hund ist offensichtlich, aber was mich überzeugt hat, ist die Aussage meines Kollegen César Bravo, Tierarzt, der trotz des Verlustes seines eigenen Hauses eine wichtige Rolle in dieser Krise gespielt hat. Er sagt: Die Hunde wurden versorgt und befinden sich in einem Tierheim. Ich kenne César schon lange genug, um sagen zu können, dass er ein tadelloser Profi ist, einer von denen, die perfekt zu unterscheiden wissen zwischen den Momenten, in denen man zärtlich und lustig sein kann, und denen, in denen man ernsthaft und äußerst streng sein muss. Deshalb ist er, vielleicht zu seinem eigenen allmählichen Erstaunen, zu einem unbestrittenen Führer unseres Berufsstandes geworden, der bereits Geschichte schreibt.
Ich möchte jedoch betonen, dass der Fokus der Medien auf diese Hunde die wahre Tragödie überschattet hat, die andere Tiere und ihre Besitzer erlitten haben. Als ich vor einigen Tagen auf La Palma war, konnte ich die meisten der Ziegenhirten und Ziegenzüchter treffen, die unter den direkten Folgen des Vulkans gelitten haben. All diese Menschen wurden vertrieben, auch wenn einige noch ihre Anlagen hatten, die vermutlich durch das Gewicht der Asche beschädigt waren und immer unter der Bedrohung standen, dass sich der Verlauf der Lava ändern könnte. Andere haben sie zusammen mit ihren Häusern verloren und einer von ihnen musste mit ansehen, wie seine Herde, die er normalerweise im Vulkangebiet weidete, verbrannte, wobei er die Hälfte seines Viehs verlor und enorme Anstrengungen unternehmen musste, um die Restlichen zu heilen, was den radikalen Verlust seiner Produktion bedeutete. Ich habe die Emotionen von hartgesottenen Männern und tapferen Frauen gesehen, die überwältigt waren, weil ihre Ziegen infolge eines übereilten Transports Fehlgeburten erlitten oder sogar gestorben sind. Ich habe sie sagen hören, dass sie den Verlust von Maschinen und Einrichtungen in Kauf nehmen, dass sie aber den Tod ihrer Tiere nicht ertragen könnten... Und inmitten von so viel Leid muss eine Figur, Leonardo Anselmi, ein unscheinbares und prominentes Mitglied einer Tierschutzgruppe, auftreten und sagen, dass die Bauern ihre Ziegen unter schrecklichen Qualen sterben ließen, um die Versicherung zu kassieren. Und das Schlimmste ist, dass er das in den nationalen Medien sagt und die sich nicht einmal die Mühe gemacht haben, die Nachrichten zu überprüfen. Hören Sie, Leonardo, ich glaube, ich weiß mehr über die Ziegenhaltung auf den Kanarischen Inseln als Sie, und ich kann Ihnen sagen, dass ich noch nie gehört habe, dass Landwirte ihre Tiere versichern. Sie sind ein Verleumder, dem man viele Abqualifizierungen zuschreiben kann, sicherlich nicht die, die mit Tieren zu tun haben, denn diese Wesen verdienen es nicht, dass ihre spezifischen Namen mit Ihrem in Verbindung gebracht werden.
Deshalb werde ich ihn nicht als Schwein oder Ratte bezeichnen und schon gar nicht nach Ähnlichkeiten mit dem männlichen Fortpflanzungsorgan der Art suchen, über die ich schreibe. Ich nenne Sie jetzt etwas anderes, natürlich Kanarier: Sie sind ein rebenque, wissen Sie nicht, was das auf unseren Inseln bedeutet? Nun, ich werde es Ihnen auch nicht sagen. Ich möchte Ihnen nur eines sagen: Keiner der betroffenen Hirten, die nicht einmal annähernd Ihre Schuhgröße haben, hat das Handtuch geworfen. Sie stehen immer noch und versuchen, wieder auf die Beine zu kommen. Wissen Sie, warum? Diese Menschen tragen Lava und Klippen dort, wo du nichts als Groll hast: in ihre Seelen.
Juan Capote
[08:30h UTC] Bevor ich zur Information über die allgemeine Lage komme eine Bitte:
Wenn Sie in Gebiet mit starkem Aschefall wohnen, denken Sie auch an unsere gefiederten Freunde. Ich sehe in Tacande schwärme von Kanarengirlitzen. Leider finden diese Körnerfresser seit dem Aschefall kaum mehr Futter. Auch Amseln haben es schwer, letzteren kann man auch Apfel oder Birnenstückchen anbieten. Vogelfutter kann man in vielen Geschäften kaufen, auch im HyperDino.
Wasser für die Tiere kann man auch effizient offerieren: Legen sie einfach ein nicht hohes Tongefäss unter die Bewässerung und lassen das Wasser in dieses laufen. Es füllt sich dann automatisch beim Bewässern mit frischem Wasser und überläuft. Mit dieser Methode habe ich im Garten auch keine Probleme mehr mit Ratten die die Schläuche zerbeissen. Diese Tongefässe für die Küche kann man fast überall günstig erwerben. Sie sollten nicht zu gross sein damit ein Tier das reinfällt auch wieder rauskommt.
Vulkaninformation:
Die letzte Nacht war wieder etwas ruhiger nachdem der Dienstag ja extrem laut war. Tajogaite hüllt sich heute Morgen in eine Wolke und die Lavaflüsse sind schlecht zu sehen. Gestern Abend ist der Konus erneut zerfallen und viel Lava ist über die Westseite runter geflossen (Video auf Twitter). Heute Morgen um 07:27h bebte die Erde sehr stark. Das Beben wurde auf der ganzen Insel gespürt und auch auf allen Kanarischen Inseln gemessen. Ihm wurde letztendlich die Stärke von mbLg 4,9 zugeordnet und auf der Mercalli Skala mit IV-V verspürt. Ich gebe ihm auch eine IV, denn es ist kein Geschirr zerschlagen worden noch habe ich Schäden am Haus gesehen, aber es war das bisher stärkste und am längsten andauernde Beben welches ich gespürt habe. Es fand in der unteren Magmakammer in einer Tiefe von 36km statt.
Deformationen sind bei allen Stationen rückläufig, auch die anfällige LP3 in Jedey zeigt nochmal einen Rückgang um 1cm gegenüber gestern und damit den zweittiefsten Wert seit dem Ausbruch.
Die Seismizität war rückläufig. Das hat sich nun mit dem 4,9 Beben wieder etwas korrigiert. Die Tiefen der Beben sind gleichbleibend, auch hier keine Auffälligkeiten.
Die Luftqualität erachte ich im Moment als schlecht. Die SO2 Werte bei der Messstation Dos Pinos zeigen 361 μg/m³ (Desfavorable) und man sollte anstrengende Tätigkeiten im Freien meiden. In etwa zwei Stunden setzt wahrscheinlich Thermik ein die dann die Luft etwas besser mischen wird. Einen etwas ausführlicheren Wetterbericht erarbeite ich etwas später.
[20:52 h UTC] Über 100 Millionen Tonnen Material soll der Vulkan schon ausgestoßen haben. Da sind die 270 Tonnen Asche welche auf meinem Grundstück gefallen sind eine kleine Nummer. Sie halten mich aber immer noch auf Trab. 60% der Dachflächen sind gereinigt, morgen geht es weiter, deshalb die Info in Kurzform:
Tajogaite war den ganzen Tag über sehr laut was auf einen erhöhten Gasanteil in der Magma schliessen lässt. Jetzt am Abend hat der Lärm etwas abgenommen. Der SO2 Ausstoss hat sich wieder auf 22.000 t/Tag erhöht. Dies in einer folge von einer Absenkung während einigen Tagen. Ob das ein Ausreisser ist werden wir morgen sehen.
Das maximale Beben war 4.6 mbLg gestern Abend um 20:24h in 16 km Tiefe. Es wurde sogar auf Gomera und Teneriffa gespürt. Die Seismizität ist gleichbleibend und Deformationen hat man keine festgestellt im Gegenteil, die vom Vulkan weiter entfernten Stationen zeigen immer noch einen Trend zur Normalisierung an. Der Flughafen war wie befürchtet den ganzen Tag nicht in Betrieb, das wird wahrscheinlich auch morgen Mittwoch noch so sein. Die Belastung mit kleinen Partikeln ist zeitweise sehr hoch weshalb die Verantwortlichen mahnen, sich nur in dringenden Fällen ausserhalb des Hauses aufzuhalten und dann mindestens FFP2 Masken zu tragen.
Die verschiedenen Coladas, vor allem die Erste erhalten immer noch sehr viel Zufluss an Material. Die Colada 11 welche die Strasse Todoque - Secadero bedroht stand heute bei der Pressekonferenz um 14h noch ca. 200m östlich und kam offensichtlich nur sehr langsam voran.
Das Konzept einer Notstrasse oder des Ausbaus der bestehenden Zufahrt nach Puerto Naos wird geprüft. In den nächsten zwei Wochen wird spätestens mit dem Bau begonnen.
Parallel wird auch das Konzept einer Verbindung per Schiff mit Puerto Naos geprüft. Die Armee ist daran Abklärungen zu treffen. Das wäre in erster Linie eine Vereinfachung für die Bauern welche ihre Bananen bewässern müssen.
[08:30h UTC] Heute hören wir zumindest eine Auswirkung der gestern erwähnten "Gasificación", der vermehrten Gasbildung in der Magma. Der Vulkan hat wieder seine Düsentriebwerke gezündet und lärmt wie ein Kampfjet. Dieser Lärm ist aber nicht konstant sondern wellenartig zu und abnehmend. Normalerweise spüre ich in meinem Haus die Erdbeben nur, wenn diese wirklich stark sind. Letzte Nacht wurde ich aber zweimal von eher schwachen Beben mit mbLg 3,4 und 3,6 in rund 14km Tiefe geweckt. Ja, schwach ist relativ. Vor zwei Monaten hätte ich noch ganz anders argumentiert.
Die Luftqualität ist im Valle etwas durchzogen. Los Llanos fällt wieder mit erhöhten CO Werten auf. Das Kohlenmonoxid bindet sich viel besser an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen und behindert damit den Sauerstofftransport, so dass bereits bei einem CO-Gehalt der eingeatmeten Luft von nur 0,1% das Gesamthämoglobin je zur Hälfte Sauerstoff und CO bindet. Eingeatmetes Kohlenmonoxid baut sich langsam wieder ab. Vielleicht sind die LLanesen deshalb heute einfach etwas schlapper als sonst.
Die Asche wird wie vorausgesagt mit leichten Westwinden in der Höhe in Richtung Flughafen verfrachtet. Das SIGMET meldet Asche von 0 bis 11.000ft, also bis auf etwa 3.400m. Auch im METAR steht VA, also Vulkanasche. Bisher ist keine Maschine gelandet und ich glaube das wird den ganzen Tag so bleiben.
Die Seismizität ist über die letzte Woche gesehen gleichbleibend, findet aber eher in der oberen Magmakammer zwischen 10 und 15km Tiefe statt.
Eine Delegation von Hilfskräften hat gestern noch den verlassenen Friedhof von Las Manchas besucht, eine kleine Feier abgehalten und dabei auch eine Orchidee mit einem Schild "Von allen für alle" dagelassen. Vielleicht ein kleiner Trost für all die Menschen die den Friedhof an Allerheiligen nicht besuchen konnten.
Bilder die den Stand der Lavaflüsse, speziell den des neuen #11 belegen habe ich bisher noch keine gesehen. Das werde ich später melden. Muss nun wieder zum Ascheschippen...
[17:15h UTC] Er flog also doch, der Helikopter aus welchem ganz viele Blüten abgeworfen wurden. Nur musste er Küstennah fliegen. Eine Annäherung an den Friedhof von Las Manchas wäre aufgrund der Asche nicht in Frage gekommen.
Die Pressekonferenz ergab folgende Informationen:
Der Ascheausstoss ist nach wie vor sehr hoch. Das wird mit einer "Gasificación" de Vulkans erklärt. Was das bedeutet wurde nicht erwähnt. Der SO2 Ausstoss welcher ein wichtiges Mass für die Dynamik des Ausbruchs gilt ist seit einigen Tagen rückläufig und erreicht 4.990 t/Tag. Der CO2 Ausstoss der gesamten Cumbre Vieja aber immer noch leicht zunehmend auf 1.500 t/Tag. Letzterer soll einen Überblick über den Zustand der gesamten Cumbre Vieja geben. Das CO2 welches direkt im Umfeld des Vulkans gemessen wurde ist auch zurückgehend. Es hat sich eine neue Colada gebildet welche als #11 bezeichnet wird. Diese fliesst auf der Nordseite der Montaña Cogote durch und war an der Pressekonferenz noch 200m von Carretera El Hoyo Todoque entfernt. Es scheint als wahrscheinlich, dass die Hauptstrasse ein weiteres Mal von Lava überflossen wird und dann das Verkehrskonzept für Puerto Naos nicht mehr funktioniert. Der einfahrende Verkehr wurde von Jedey zur Plaza Glorietta und dann runter über das Tenniszentrum geführt. Der wegfahrende Verkehr über den Camino Majada (beim Mariposa), Camino Real de Todoque und Camino Marta. Dieser Rundkurs wird wahrscheinlich bald nicht mehr möglich sein. Damit hat Puerto Naos nur noch eine Zufahrt, die aber für grosse Fahrzeuge nicht geeignet ist. Es muss eine Lösung her und relativ rasch eine Notstrasse gebaut werden. Wo, wann und wie das geschehen soll wurde noch nicht mitgeteilt.
Die Seismizität ist immer noch hoch, aber abnehmend, speziell die tiefen Beben haben in der Anzahl abgenommen. Die reine Anzahl der Beben ist aber nicht das einzige Mass der Dinge. Es fanden auch sehr starke Beben in dieser Tiefe statt. Wir erinnern uns, ein Beben der Magnitude 5 ist 32 mal stärker als eines mit Magnitude 4. Man kann also 32 Beben mit Magnitude 4 messen bis man die gleiche Energie eines Bebens der Stufe 5 erhält. Ob auch die freigegebene Energie abgenommen hat wurde nicht mitgeteilt.
Auf der Ostseite direkt nach dem neuen Tunnel habe ich auch feinen Ascheregen festgestellt. Der Flughafen wurde aber von den kleinen Maschinen der Binter angeflogen.
Hier ein Luftbild auf die Montaña Cogote, rechts davon den Friedhof von Las Manchas. Dahinter die Montaña Rajada um welche sich beide Lavaflüsse ranken und in gleicher Line das Biest.
[12:18h] ElApurón meldet:
"Es wurde festgestellt, dass sich eine Lavazunge in Richtung Süden gelöst hat und dabei Land im unteren Teil des Montaña Cogote betroffen ist, das bisher nicht beschädigt wurde. Diese Situation führt zu neuen Schäden durch die Eruption, die in der Region des Aridanetals große Zerstörungen sowohl an Häusern als auch an Anbauflächen und öffentlichen Infrastrukturen verursacht."
[11:55 UTC]
Die Kanaren befinden sich auch heute in einem Hochdruckgebiet mit Kern über Madeira. Auf Meereshöhe weht Passat welcher auf der Ostseite frische Luft zur Insel bläst. Der Wind nimmt mit zunehmender Höhe rasch ab und bleibt bis über 4.000m sehr schwach. Dies lässt die Vulkanasche praktisch vertikal aufsteigen und dann in einem Umkreis um den Vulkan fallen. Zwischen 600m und 1.400m ist die Luft isotherm geschichtet. Die Temperatur bleibt gleich. Auch eine solche Schichtung ist ähnlich einer Inversion, wirkt wie ein Deckel und lässt nicht viel Belüftung zu.
Dienstag 2. November
Auf Meereshöhe bläst ein Passat mit 14 kn. Auf 1.500m herrscht immer noch fast Windstille und ab 2.000m beginnt ein Westwind mit rund 7kn. Die Inversion ist tief auf rund 600m. Der Westwind in der Höhe kann Ascheteile in den Osten blasen und zu Problemen am Flughafen führen. Die Asche welche darunter fällt verteilt sich immer noch in einem Radius um den Vulkan.
Mittwoch 3. November
Passat mir rund 12kn auf Meereshöhe, auf 1.500m kaum Wind und auf 2.000m Nordwind. Es kommt eine leichte Entspannung auf da ein Teil der Asche nun in Richtung Süd geblasen wird. Ab Mittag ist im Nordosten und Osten etwas Niederschlag möglich. Die Inversion auf 900m wirkt positiv auf die Luftqualität
Donnerstag 4. November
Auf Meereshöhe 17 kn Nordostwind, auf 1.500m auch Passat mit 9 kn und ab 2.000m ein NNO bis Nordwind welcher die Asche in den Südwesten oder Süden blasen wird. Am Morgen streift La Palma eine Kaltfront. Diese wird im Nordosten und Norden, Regen bringen. Da die Luft sehr feucht und instabil ist, ist es auch möglich, dass Regen im Westen fallen kann. Dächer sollten deshalb bis spätestens Mittwoch einigermassen gereinigt sein.
Freitag 5. November
Zunehmender Passat auf Meereshöhe und auch auf 1.500m mit 17 kn. In El Paso und vielleicht sogar bis Los Llanos weht die Brisa welche frische Luft ins Valle bringen wird. Auch auf 2.000m weht ein Nordostwind mit 8 kn welche sicherstellt, dass die Asche in den Südwesten geblasen wird. Die Kaltfront ist abgezogen, lässt aber eine hohe Inversion auf 1.500m zurück. Diese lenkt den NO Wind über der Cumbre Nueva ab und beschleunigt ihn noch.
Samstag und Sonntag 6./7. November
Der Passat ist noch stärker geworden. Er bläst nun mit bis 22kn auf Meereshöhe. Auch über die Cubre Nueva bläst Nordostwind mit fast 20 kn. Die Inversion ist immer noch hoch auf 1.500m was für die Brisa einen Beschleunigungseffekt bewirkt. Es ist gut möglich, dass der Wind weit ins Valle runter bläst, vielleicht sogar bis aufs Meer. Das Valle wird gut belüftet, die Luftqualität ist gut und die Asche wird weiterhin weg vom Valle über evakuiertes Gebiet und dann ins Meer geblasen.
[08:30h UTC] "Dunkel wie in einer Kuh drin" sagt der Schweizer wenn er meint, dass es wirklich dunkel ist. Woher der Ausdruck kommt, das weiß ich nicht. Auch nicht wie viele Schweizer schon in einer Kuh drin waren, aber es ist draussen wirklich dunkel.
Aus dem SO Kamin wird derzeit sehr viel Asche ausgeworfen. Aus dem Westkamin immer noch viel Lava. Grössere Erdbeben gab es in der Nacht nicht, aber immer noch sehr viele auch über mag mbLg 3 welche zeigen, dass das gesamte System immer noch sehr aktiv ist. Deformationen wurden keine beobachtet, es scheint, dass im Moment kein zusätzlicher Druck aufgebaut wird.
Die Windprognose für heute sagt ab 1.500m praktisch Windstille voraus. So steigt die Aschewolke, angetrieben von der Dynamik des Auswurfs und der Thermik der Hitze des Vulkans hoch und fällt dann irgendwie radial runter. Letzte Nacht gab es in Tacande vielleicht "nur" ein Millimeter aber der Papiertest, indem ich ein weißes Blatt Papier ein paar Minuten draussen hinlege, beweist es, immer noch fallen extrem kleine Partikel runter, genau die welche klein und scharf sind und damit tief in die Lungen vordringen können und deshalb gesundheitsschädlich sind. FFP2 Maske draußen zu tragen ist empfehlenswert! Auch sind viele Straßen nicht geräumt. Die Autos wirbeln auch hier die feinen Staubteilchen auf. Umluft einstellen und dann die Lüftung abstellen ist sicher auch nicht verkehrt.
Der Flughafen ist im Moment noch in Betrieb, könnte im Tagesverlauf aber auch von Asche betroffen werden.
Der Direktor der Pevolca, Miguel Morcuende hat einen langen Artikel veröffentlicht in welchem er voraussagte, dass die Eruption noch zwei Monate andauern wird. Nun ernst nehmen kann ich solche Aussagen in keiner Art und Weise. Der gleiche Herr Morcuende hat am Tag des Ausbruchs dafür gesorgt, dass die Alarmstufe auf gelb blieb und damit gezeigt, dass seine Prognosen gar nichts Wert sind und auch er hat über Teile von Tazacorte eine dreitägige Ausgangssperre verhängt bis er begriffen hatte, dass die Lava nun doch nicht ins Meer fliessen wollte. Meteorologen würde man mit einer solch schwachen Leistung gleich entlassen.
Heute ist Allerheiligen. Obschon auf La Palma nicht wie in anderen Lateinischen Ländern ein extremer Kult um die Verstorbenen gemacht wird, ist es Tradition an diesem Tag der Verstorbenen auf dem Friedhof zu gedenken. Der Friedhof in Las Manchas ist aber nicht zugänglich und so wird eine externe Feier durchgeführt.
Auch die Streitkräfte beteiligen sich an dieser Feier. Zu diesem Zweck werden heute um 12.00 Uhr mittags Angehörige der UME und der Armee eine Mahnwache auf der Montaña Tenisca aufstellen, um die Bürger beim Gedenken und der Ehrung Verstorbenen zu begleiten.
Anschließend wird ein Superpuma-Hubschrauber des 46. Luftwaffengeschwaders des Luftwaffenstützpunktes Gando (Gran Canaria) die genannte Stelle überfliegen und einen Kranz für alle Verstorbenen an einer Stelle in der Nähe des Friedhofs Las Manchas niederlegen. Wie das mit dem derzeitigen radialen Auswurf der Asche gelingen soll werden wir sehen.
Eine Wetterprognose in Bezug auf den weiteren Verlauf des Ascheregens werde ich nun erarbeiten und etwas später publizieren.
[08:05 UTC] Der SARS-CoV-2 Ausbruch den ich vor ein paar Tagen gemeldet habe konzentriert sich um das Centro del Dia in Breña Alta. Die Rasterfahndung geht weiter und gestern wurden noch weitere 2 Personen positiv getestet. Bereits habe ich berichtet, dass hauptsächlich Personen über 80 jährig betroffen sind (6), davon sind drei in stationärer Pflege im Spital. Weil alle über 80 jährigen geimpft sind, handelt es sich hier um schon vielfach besprochene Impfdurchbrüche. Fälle in welchen die gebildete Immunantwort auf die Impfung im ersten Ansatz mit der Anzahl der Viren teilweise überfordert wird.
Die weiteren Infizierten (Total 15) teilen sich auf praktisch alle Altersgruppen auf.
Die gute Nachricht ist die, dass man weiß wo suchen und der Ausbruch offensichtlich isoliert werden konnte.
Die Indizes sind nach wie vor im grünen Bereich, das heisst unter 50.
AI/7 = 20.4
AI/14= 24.0
[17:50 UTC] Die Eruption ist stabil, es werden von den Vulkanologen keinerlei Anzeichen gesehen, dass sie bald zu Ende sein würde. Zwar ist der Schwefeldioxid Ausstoss seit etwa 5 Tagen abnehmend, heute waren es noch 7.700 t/Tag. Und jetzt wollte ich gerade schreiben es gab kaum Beben mit einer Stärke die wahrgenommen wurden und 17:53h Booom. Das Beben war gefühlt mindestens gleich des grossen vor zwei Tagen das mit 5.0 bewertet wurde. Aber es kommt natürlich auch auf die Tiefe an. Ich warte die Auswertung aber nun nicht ab. Also auch hier keine Zeichen einer Veränderung zum positiven. Nach wie vor werden die Lavaflüsse 1, 3 und 9 alimentiert. Der Lavafluss #1 hat sich zum Teil sehr hoch aufgetürmt. Es wird von Stellen mit 30 Metern Höhe berichtet.
[08:05h UTC] Uhrenumstellung vollbracht, endlich wieder etwas normalere Zeit, der Sonne angepasster, jetzt steht sie heute um 12:55h im Zenit.
In der Nacht ist der Vulkankegel wieder teilweise kollabiert und viel Lava floss über die Westflanke. Genau West ist immer gut, denn so fliesst die Lava über die Colada #1, die erste. Seit gestern sind in Tacande rund 15mm Asche gefallen. Das entspricht bei der feinen Asche einem Gewicht von fast 15kg/m^2. Die vormals gereinigten Dächer sind schon wieder voll. Die Asche hat den vorausgesagten Weg genommen und heute Morgen habe ich sowohl vom Muchacho als auch aus Puntagorda Bilder mit Asche gesehen. Im Valle ist es am schlimmsten, die Strassen sind schwarz, in der Nacht ist das Autofahren extrem gefährlich, aber auch am Tag. Es fehlen die Markierungen und die Straßen sind rutschig. Wenn man mit Vorderradantrieb auf steilen Straßen anhalten muss kommt man kaum noch weg.
Die extrem kleinen Ascheteilchen können tief in die Lungen vordringen und Entzündungen hervorrufen! Es wird von den Behörden dringend geraten draußen FFP2 Masken und auch Augenschutz zu tragen!
Die Seismizität ist in etwa gleich hoch. Heute kamen keine Meldungen rein wonach die Bevölkerung ein Beben gespürt hat. Alles konzentriert sich auf die zwei Magmakammern und es gibt keine Anzeichen einer Veränderung. Gleiche Tiefe, keine Bodendeformationen feststellbar. Im Gegenteil, weiter entfernte Stationen zeigen schon länger einen langsamen Rückgang der Deformationen.
Wetter:
Das Hoch hat sich leicht nach Norden verschoben. Sein Kern nun zwischen den Kanaren und Madeira. Deshalb kommt auf Meereshöhe heute etwas Passat auf welcher in Sta. Cruz und am Flughafen frische Luft heranführt. Auf der für das Valle kritischen Höhe bläst der Wind schwach mit 5kn aus SO und dreht im Tagesverlauf nach Süd und nimmt noch leicht an Stärke ab. Schwache 5 kn blasen die Asche nach Nordwest und Nord. Genügend langsam, dass auch heute der grösste Teil im Valle runterkommt. Die Inversion befindet sich auf rund 800m. Die Luftqualität ist im Moment gut.
Die Entlastung für das Valle kommt aber erst am Dienstagabend. Mit leicht aufkommendem NO Wind auf 1.500m nimmt die Asche dann wieder den Weg über evakuiertes Gebiet.
[18:25h LT] Der Ascheregen hält an, auch ist es immer noch dunkel im Valle. In Tacande fielen heute 3mm. Das messe ich im Moment mit meinem Backup Regenmesser der sehr genau ist.
Obschon ich die Panele meiner Fotovoltaik immer wieder geputzt habe ist die Ausbeute marginal, gerade mal 0,21kWh wo normalerweise 15-20 kWh produziert werden. Dieses Putzen hätte man sich sparen können. Aber auch das grosse Ascheschippen kann man sich im Moment noch sparen. Die Wetterlage hält ja leider noch ein paar Tage an (siehe Blogeintrag Wetterprognose von heute Mittag).
Die Pyroklasten welche mit Energie aus dem Vulkanschlot geschleudert werden laden sich immer noch auf und ab und zu hört man den Donner der Entladungsblitze.
Die Colada #3 welche uns schon gestern Sorgen bereitete hat die Klippe erreicht. Wahrscheinlich wird sie nicht ins Meer gleiten da das Delta der Eruption vom San Juan noch viel Fläche bietet um sich auszuweiten.
Die Lava ist über das Restaurant Canguru geflossen, hat dieses zerstört. Sie befand sich heute Mittag rund 60m nördlich des Restaurants Mariposa. Die Kreuzung Marta / Hoyo Todoque welche als Ausfahrt für die Lastwagen aus Puerto Naos wichtig ist, ist auch noch frei, aber auch dort ist die Lava bis auf rund 100m an die Kreuzung gekommen.
Das Beben heute Morgen von 5,0 mbLg war das bisher stärkste. Es wurde in der Pressekonferenz noch einmal hingewiesen, dass die Beben in Spanien nicht nach der Richterskala bewertet werden (darum das mbLg) auf der Richterskala würde das mbLg 5,0 ungefähr einem 4,5 entsprechen meinte Maria José Blanco. Es sei immer noch möglich, dass sich auch stärkere Beben bilden würden, die auf der Mercalli Skala eine 6 und zögernd sagte sie auch eine 7 erreichen könnten. Dies würde einem mbLg von ungefähr 5,8 entsprechen. Wenn man sich bei einem stärkeren Beben im Haus befindet, soll man nicht rausrennen, sondern drin bleiben und sich schützen. Am besten unter einem Türrahmen oder einem Tisch.
[12:41h UTC+1] Da ist er auch schon, der fotografische Beweis für die Entladungen von heute Morgen.
Die Aschehöhe in Tacande ist nun 2mm und ist sehr fein was einer zusätzlichen Dachbelastung von rund 2kg/m^2 entspricht.
[11:15h LT] Dunkel ist es im Valle geworden. Nach der Prognose ein sonniger, wolkenfreier Tag aber der Vulkan macht mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Jeder Tag anders, auch heute. Die elektrischen Entladungen sahen wir ja auch schon, aber so heftig wie heute glaube ich nicht.
Leider bleibt die Wetterlage den ganzen Tag gleich. Der Vulkan wird also den Rhythmus bestimmen. Der Ascheregen mal intensiver, mal weniger. Ein ganz schwacher Nordostwind auf 1.500m lässt die Ostseite im Moment ohne Asche und den Flughafen offen. In der Höhe wird die Wolke in Richtung Puntagorda verfrachtet.
Sonntag 31.
Uhrenumstellung. Ab heute haben wir wieder UTC auf den Kanaren.
Der Passat hat auf Meereshöhe auf 11kn zugenommen. Aber schon auf 1.500m dreht die Windrichtung auf das im Valle nicht beliebte SO. Die Inversion geht auf 500m runter. Der Passat ist etwas schwach um den Teil unter der Inversion auf der Westseite zu belüften. Wenn der Vulkan weiterhin Asche produziert wird die in die gleiche Richtung wie am Samstag verblasen.
Montag 1. November
Allerheiligen, ein Feiertag.
Der Passat bläst mit 14 kn auf Meereshöhe, auf 1.500m immer noch SO Wind mit 7 kn darüber wenig Wind und ganz hoch ein Nordwind. die Inversion bleibt auf 500m, die Situation mit der Asche gleich. Sie wird auch am Montag fast rund um den Vulkan und dann in Richtung Puntagorda fallen.
Dienstag 2.
Der Passat bleibt in etwa gleich mit 13 kn auf Meereshöhe. Immer noch leichter SO Wind auf Höhe der Cumbre Nueva mit 7kn. Über 3.000m weht ein Nordostwind welcher anzeigt, dass wir in Bezug auf die Windrichtung langsame Änderungen erwarten können. Die Inversion ist leicht auf 600m angestiegen.
Mittwoch 3.
Der Passat immer noch gleichbleibend mit 14kn auf 1.500m setzt sich auch langsam der NO Wind durch. Die vorausgesagten 8 kn werden aber nur im obersten Teil von El Paso für Brisa sorgen, gut, dass der Auswurf des Vulkans nun wieder nach SW geblasen wird. Ab 3.000m weht ein Nordwestwind mit 10kn der mit zunehmender Höhe auf Ost dreht. Inwieweit das den Betrieb am Flughafen beeinträchtigen könnte muss man abwarten.
Die Inversion auf 600m. Es wird feuchtere Luft nach La Palma verfrachtet, im Nordosten und Osten kann es zeitweise etwas regnen. Man kann endlich mit Reinigen beginnen, die weiteren Tage ist kaum Ascheregen im Valle zu erwarten.
Donnerstag 4.
Der Passat auf Meereshöhe nun 15kn was nicht nur den Osten gut belüftet, es scheint aus auszureichen um im Lee Wirbel zu erzeugen welche das Valle mit frischer Luft versorgen. Die Inversion steigt auf 1.800m bedingt durch das Nähern einer Kaltfront aus NO. Diese bringt vorallem in Nordosten einige Regenfälle. Über der Cumbre Nueva bläst auch NO Wind mit 11 kn welcher in El Paso Brisa verursacht und auch etwas Regen über die Cumbre tragen wird. Über 3.000m hauptsächlich Nordwind welcher die Situation mit der Asche weiterhin entspannt.
Freitag 5.
Der Passat auf Meereshöhe verstärkt sich auf 20kn. Auch auf 1.500m bläst ein NO Wind mit 16 kn. Die Inversion ist immer noch auch 1.500m was in El Paso zu Brisa führen wird. Diese kann auch weit ins Valle runter blasen. über 3.000m auch Nordost, darüber Nordwind. Die Asche bleibt fern vom Valle.
[10:35h LT] Im Moment vernimmt man im Valle ab und zu ein Donnergrollen. Die feine Vulkanasche welche ausgestossen wird, lädt sich auf und diese Ladungen werden dann über Blitze wieder abgebaut. Vielleicht erhalten wir im Tagesverlauf Bilder von den Blitzen. In El Paso fällt immer noch viel Asche und ich will meine Kamera dem nicht aussetzten. Ein bisschen Asche im Teleobjektiv und das Problem ist kaum mehr zu beheben.
[09:50h LT] Wer heute Morgen um 07:24h nicht schon wach war, den hat wahrscheinlich das mbLg 5,0 Erdbeben in 35km Tiefe geweckt. Ein etwas längeres das in Tacande in zwei kurz aufeinanderfolgenden Schüben gespürt wurde. Meine Einschätzung auf der Mercalli Skala eine IV, andere haben ihm eine V gegeben.
Dann stinkt es draussen in El Paso nach H2S dieses übelriechende und sehr giftige Gas das nach faulen Eiern riecht kann der Mensch zum Glück schon in geringsten Konzentrationen feststellen. Die Nase gewöhnt sich aber daran und nach einiger Zeit riecht man nichts mehr. Wenn es so stinkt würde ich mal nicht draussen Turnübungen machen und auch die Haustiere einen Moment drinnen lassen. Es hat sich gezeigt, dass diese lokalen Konzentrationen schnell wieder verdünnt werden. Die Luftqualität wird vom Messsystem als gut befunden, die messen aber SO2 kein H2S.
Schon früh sah man heute aus El Paso einen Lavafluss sehr südlich. Dieser ist jetzt offensichtlich rund 1,2km nördlich von Puerto Naos ins Gebiet von las Hoyas geflossen. Dort wo bereits die südlichste Lavazunge vorgestossen ist (siehe Bild).
In Bezug auf die Asche hat sich leider die Wetterprognose bestätigt, in Tacande gab es letzte Nacht erneut rund 1mm. Wie sich das entwickelt werde ich in einer später zu erarbeitenden Wetterprognose noch publizieren. Für heute schon mal dies: Wir befinden uns im Zentrum eines Hochdruckgebietes. Damit weht fast überall nur ein schwacher Wind welches die Durchlüftung erschwert. Im Tagesverlauf wird sich lokal Thermik entwickeln welche Luft vom Meer ansaugt und die Durchmischung der Luft übernehmen wird. Ab 3.000m weht Ost bis Südostwind mit rund 7kn. Der Passat nimmt auf Meereshöhe im Tagesverlauf nur leicht zu. Die Inversion befindet sich im Moment auf etwa 1.000m Höhe.
Die grösseren Ascheteilchen werden radial um den Krater fallen, feinere werden in der Höhe in Richtung Puntagorda geblasen.
Der Flughafen ist im Moment in Betrieb.
[17:55h LT] Der Vulkan ist heute Nachmittag wieder extrem laut. Die Schallwellen lassen einfach verglaste Fenster erzittern und sind für die Anwohner nervenzerrend. Warum das so ist, weiss wahrscheinlich nur der Vulkan, denn alle Parameter sehen eigentlich eher gut aus. Der SO2 Ausstoss ist auf 15.000t/Tag zurück gegangen, immer noch viel zu viel um von einem langsamen Abklingen zu sprechen, der CO2 Ausstoss der gesamten Cumbre Vieja beträgt rund 1.370t/Tag. Die Colada #3 kam in der letzten Nacht relativ rasch voran und floss 20m nördlich des Camino Aniseto über die Hauptstrasse. Das sind nur 115m entfernt vom Camino de La Marta welcher als Ausfahrt aus Puerto Naos benutzt wird. Wird diese Ausfahrt zerstört, können grössere Fahrzeuge nicht mehr nach Puerto Naos gelangen. Die Strasse über Cuatro Caminos ist zu eng und hat auch zu enge Kurven.
Die Seismizität ist in etwa gleichbleibend, die Beben konzentrieren sich hauptsächlich auf den Bereich der oberen Magmakammer. Es sind keine Anzeichen von aufsteigender Magma in einem anderen Bereich als dem des Vulkans feststellbar. Auch die Deformationen sind stabil oder leicht rückläufig.
Die Verantwortlichen von Pevolca und dem Cabildo haben ihre für das lange Wochenende verordnete Kontrolle mit Busbetrieb vom alten Flughafen nicht noch einmal überdacht. Weil Montag Allerheiligen ist wird ein grosser Besuchsansturm erwartet aber es bleibt momentan dabei, dass diese Touristen zwar auf die Westseite gebracht werden, mit dem Konzept aber effektiv daran gehindert werden auch nur einen Cent hier zu lassen. Sogar der Bus ist kostenlos.
Es wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass Fussgänger Warnwesten tragen sollen. In der Tat laufen Vulkanjäger manchmal wie wilde Hühner durch die Gegend und speziell beim Einnachten muss man als Autofahrer extrem aufpassen nicht einen zu überfahren. Auf der LP-212, dem Stück das von El Paso bis zur Echedey noch befahren werden kann stellten die Vulkanjäger welche meist in schwarz gekleidet sind ihre schwarzen Stative auf die schwarze Strasse. Bisher nur ein wunder, dass es keine schweren Unfälle gab.
Wetter:
Die Kanaren sitzen in einem Hochdruckgebiet. Der Wind weht relativ schwach. Ein Höhentief über dem südlichen Rand der Westsahara bringt ab morgen Mittag leichten Südostwind ab 2.000m, darunter weht ein schwacher NO-Passat. Es ist auch morgen davon auszugehen, dass ein Anteil der Vulkanasche über diese Grenze von 2.000m hochgetragen werden kann und damit mit SO Wind nach El Paso, Los Llanos und weiter in den Nordwesten der Insel geblasen wird. Der Hauptteil der Asche wird im unteren Bereich noch eher nach SW geblasen. Die Inversion kommt auf 800m runter, die Pevolca sieht das als Problem, ich aber noch nicht, denn damit ist der Vulkankegel über der Inversion und der grosse Anteil des Schadstoffausstosses auch darüber. Unter der Inversion haben wir noch mit den Ausgasungen, allenfalls Bränden und der Lava die vielleicht ins Meer fliesst zu kämpfen welche die Luftqualität vermindern kann. Das Problem morgen wird durch den schwachen Passat verursacht. Dieser bläst mit nur 8 kn und ist so nicht in der Lage das Valle im Lee richtig zu belüften.
Wie gestern kommuniziert, dürfen Sie sich wenn Sie Hilfe in Bezug auf eine temporäre Unterkunft benötigen an Herrn Bernd Blume von Ángel Inmobiliaria wenden.
Weil die Nachfrage deutlich größer als das Angebot ist, melden sie sich auch bei Herrn Blume wenn sie eine Immobilie haben, die sie während der Vulkankrise nicht bewohnen und zur Verfügung stellen möchten. Besser helfen können sie im Moment kaum!
Angel Immobilien SL / Plaza de España n°2 / E-38760 Los Llanos / La Palma, Spanien / CIF B76521608
Tel. + 34 922 40 16 24
Fax: + 34 922 46 35 32
Móvil: +34 647 87 28 94
[10:15h LT] Das Biest war zum Glück in der Nacht etwas ruhiger als ich gestern Abend noch angenommen hatte. Obschon gestern in der Pressekonferenz gesagt wurde, die Coladaa #3 sei klein und viskös und komme langsam voran, fliesst sie immer noch am Rand der südlichsten Linie runter. Dies Colada #3 ist heute knapp nördlich des Restaurants Canguru über die Strasse geflossen und hat weiter unten den Almacén Covalle zerstört. Sie scheint nun mit der Colada #9 verbunden zu sein.
Ich habe im obenstehenden Luftbild von heute Morgen die Bezeichnung der verschiedenen Coladas - so wie ich sie aus der Pressekonferenz verstanden habe - eingefügt. Die #1 ist diejenige welche zum Meer fliesst und das Delta gebildet hat.
Die Seismizität und auch die Deformationen sind etwas zurück gegangen. In der Nacht gab es ganz leichten Ascheregen in El Paso. Die Windverhältnisse sind aber auch heute noch gut, sie wehen aus Nordost auch bis in grössere Höhen und blasen die Asche über evakuiertes Gebiet in Richtung El Hierro.
Über das Wochenende wird ein grösserer Ansturm an Vulkan-Touristen erwartet. Das Cabildo hat rigorose Kontrollen angekündigt, will keine Touristen in die Nähe des Vulkans lassen, sondern einen Busbetrieb vom alten Flughafen Buenavista zur Kirche beim Sombrero organisieren. Das scheint wieder so eine Hauruck Übung zu sein die gestern Abend noch kommuniziert wurde. Auch in Los Llanos und El Paso könnte man die Autos parken lassen und damit wenigstens die eh schon leidende Wirtschaft auf der Westseite unterstützen. Wenn ein Tourist den Bus vom Flughafen nehmen muss, bei der Kirche ausgeladen wird und wieder zurück fährt dann lässt er nicht einen Cent im Valle.
Auch das noch: Was wir befürchtet haben ist offensichtlich eingetroffen. 16 SARS-CoV-2 positive Personen an einem einzigen Tag. Der Gesundheitsdirektor Kilian Sánchez hat nicht erklärt, wie die Fälle zustande kommen.
Nach meiner Recherche sieht das Bild folgendermassen aus:
7 Positive sind in der Altersgruppe über 80 jährig. Die restlichen verteilen sich mit Ausnahme der Gruppe 30-39 jährig über alle Altersgruppen.
Davon sind 15 in Breña Alta, 2 in Sta. Cruz und eine Person in Breña Baja gemeldet. Eine Person der Gruppe über 80 jährig befindet sich in Spitalpflege.
Der Impfstand ist sehr hoch und es ist somit nicht wahrscheinlich, dass dies gleich in einer Katastrophe mündet. Aber es belastet ein System welches schon an der Grenze ist zusätzlich. Wie sollen sich Leute in Quarantäne aufhalten, wenn Wohnraum so knapp ist? Wir müssen alle Verantwortung übernehmen, dass sich das Problem nicht vergrössert!
Herr Bernd Blume von der Ángel Inmobiliaria hat sich bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass er sich bereits seit Anbeginn einsetzt, bei der Vulkankrise zu helfen wo er und sein Team können. Er schreibt:
"Bezüglich Unterkünfte Vermittlung ist mir soeben wieder eine Vermittlung gelungen, das gibt uns Kraft, die wir auch dringend benötigen, weil das Telefon von morgens bis Abends nicht mehr still steht, Kunden im Büro stehen oder Emails schreiben. Mehr geht gerade nicht, rund 80-90% unserer Arbeitszeit setzen wir für die Hilfe ein und berechnen aus Prinzip keinen Cent dafür. Wie gesagt, wir tun dies alles wirklich gerne und solange, wie wir es wirtschaftlich und psychisch durchhalten und machen kein Aufhebens darum, denn wir sind der festen Überzeugung, dass das so gehört. Wir lieben die Menschen auf dieser wunderbaren Insel und sind glücklich, dass wir etwas zurückgeben können, was einfach selbstverständlich ist."
Manchmal kann man das Unmögliche möglich machen, manchmal nicht. Wenn jemand Bezüglich Unterkunft Hilfe braucht, dann darf er mit Herrn Bernd Blume in Kontakt treten.
+ 34 922 40 16 24
+34 647 87 28 94
Melden Sie bitte auch, wenn sie ihr Haus zur Verfügung stellen möchten! Die Nachfrage ist grösser als das Angebot.
Danke Bernd! Auch für mich ist es eine große Erleichterung zu wissen, dass ich Anfragen an einen Fachmann weiterleiten darf.
[16:02h LT] Der Tunnel ist offensichtlich nun einspurig befahrbar. Zwei Autos liegen auf der linken Spur auf dem Dach.
[15:38h] Ondacerolapalma meldet, dass der neue Tunnel in Richtung Osten im Moment gesperrt ist, da sich eine Unfall ereignete. Die Twitterseiten von 112 und Cabildo La Palma geben nichts bekannt.
Der einzig offene Weg wäre demnach im Moment die Reise über Garafia. Da lohnt sich das Warten wahrscheinlich doch..
[15:30h UTC+1] Die Pressekonferenz ist einmal mehr vorbei. Die wichtigsten Antworten:
Die Colada #1, #3 und #7 sind aktiv. Die 1 ist die erste welche das Delta südlich der Montaña Todoque gebildet hat. Die #3 ist eine die für etliche Tage still stand und nun im südlichen Teil von Todoque ihr Unwesen treibt und bereits wieder einige Häuser überrollt hat (Karte). Sie ist recht klein, viskös und kommt deshalb langsam voran. Das Gebiet ist aber dicht besiedelt.
Die #7 ist diejenige südlich der Montaña La Laguna. Diese kommt extrem langsam voran, steht nun aber nur noch 84m vor dem Meer.
Die Deformation bei der LP03 in Jedey ist zurück, die Wissenschaftler haben keinen Konsens warum das passierte. Die Direktorin Blanco hat aber die Druckthese die ich auch aufgeführt habe als wahrscheinlichste Erklärung dargestellt.
Der SO2 Ausstoss ist auf 16.350t /Tag zurück gegangen, damit aber immer noch viel zu hoch. Die Cumbre Vieja zeigt seit ein paar Tagen ein Ansteigen der CO2 Emission auf 1.680 t /Tag. Die Seismizität ist gleichbleibend hoch, eher in den letzten zwei Tagen leicht angestiegen.
Das Militär (UME) hat im evakuierten Gebiet in den letzten Tagen rund 300 Dächer von Asche befreit.
Ein Journalist sagte, dass die Besuche bei Augenärzten in Los Llanos um 30% angestiegen seien. Direktor Morcuende sagte, dass er diese Zahl nicht bestätigen könne, weil er es nicht wisse, dass aber das Tragen eines Augenschutzes um die kleinen Aschepartikel nicht in die Augen zu bekommen nicht verkehrt sei. (Dies wird ja eigentlich schon seit Tagen gesagt: FFP2 Maske und Augenschutz).
Wenn Sie sich länger im Sperrgebiet aufhalten müssen, weil sie arbeiten haben die länger dauern, dann hat das Ayuntamiento Los Llanos folgendes Formular bereit gestellt:
Formular ausfüllen
[09:30h LT] Tajogaite hat sich in der Nacht etwas milder gezeigt als noch angenommen. Die Explosionen haben am späten Abend fast aufgehört. Dass sich der Druck abbauen konnte, bestätigt auch die Messung der Station Jedey LP03. Die vor zwei Tagen kommunizierte Aufblähung um 17 cm ist auf das Niveau von vorher zurück gegangen. Immer noch sind hauptsächlich die zwei Kamine West und Südost aktiv. Über die Südseite scheint auch viel Lava zu fliessen und unten in Richtung Todoque alte Lavaflüsse neu zu alimentieren. Leider sehe ich auch wieder Rauch welcher meist von brennenden Häusern herkommt. Ich habe versucht aufgrund von Bildern die ich gemacht habe die Region einzugrenzen, es ist mir nicht gelungen. Wir sprechen vom Gebiet des südlichsten Lavaflusses, Camino Lucia, El Hoyo Todoque, Chá Carmen. Für genauere Informationen müssen wir die Dronenaufnahmen abwarten.
Die Erdbeben gehen weiter. Die Seismizität ist in der letzten Woche eher leicht angestiegen. Die obere Magmakammer zeigt indessen eine klare Obergrenze von minus 9-10km. Angesichts der Datenlage scheint ein zweiter, vom jetzt aktiven Vulkan abgesetzter Vulkanausbruch immer noch sehr unwahrscheinlich.
Heute weht bis weit über 2.000m Nordostwind, darüber Süd. Die Asche wird also auch heute über evakuiertes Gebiet und den Atlantik getragen. Der Flughafen scheint normal zu funktionieren. Die Inversion bleibt hoch, zwischen 1.400 und 2.000m.
[18:45h] Genau wie ich erwartet habe. Der Rückgang der Aufblähung am Jedey wurde kaum erwähnt. Einer schrieb mir noch auf Twitter, dass das unbestätigte Daten sein würden. Ja, weiss ich. Aber unbestätigt in beide Richtungen. Wir müssen uns einfach daran gewöhnen, dass es ganz viele Menschen gibt denen es unglaublich viel Spaß macht Unsicherheit zu verbreiten. Und das Internet ist halt das beste Mittel dazu.
Der Vulkan ist auch während dem Tag explosiver. Alle 5 Minuten ein Schlag und es hört sich komisch an, aber ich kann kaum zwischen den Druckwellen und den Erdbeben unterscheiden. Wenn die Erdbeben stark sind wie heute Nachmittag ein 4,8 mbLg in 37km Tiefe, dann wackelt wenigstens noch das Mobiliar, bei den Druckwellen nur die Fenster.
Aber die Explosionen haben offensichtlich dazu geführt, dass der Drucküberschuss, welcher gestern zu der Anhebung des Geländes bei der Messstation Jedey von 17 cm geführt hat, heute wie berichtet um 10 cm abgenommen hat.
Tajogaite hat heute Abend drei Schlote. Aus dem SO Schlot wird sehr viel pyroklastisches Material ausgeworfen. Der Schlot auf dem Gipfel ist fast inaktiv und aus dem Westschlot fliesst weiterhin viel Lava.
Wahrscheinlich auch aus dem SO Schlot, den kann ich aber von Tacande aus nicht einsehen.
Die SO2 Werte wurden heute in der Pressekonferenz mit immer noch astronomischen 37.350t/Tag angegeben. Wir erinnern uns, bei 100t/Tag können wir aufatmen.
Die meiste Lava fliesst über die Colada #1 und türmt sich dort immer höher auf. Dabei füllt sie auch bisher ausgesparte Räume auf. Aber auch über die Colada ganz im Süden zwischen Camino Calvario und Camino Lucia stösst die lange unbeweglich gebliebene Lava plötzlich weiter nach Westen. Ein genaueres Bild können wir uns dann morgen machen. Es werden immer weniger Videos geteilt, die Leute haben andere Sorgen.
Während ich die Information schreibe gehen die Explosionen weiter und drücken mir schon wieder die geschlossenen Fenster leicht nach innen. Ich denke, das gibt mal wieder eine unruhige Nacht. Man kann halt nicht alles haben. Ohne Ticket in der ersten Reihe sitzen und dann noch ausrufen. Geht gar nicht!
Ein Aufruf an die Immobilienmakler auf La Palma die vielleicht auch den Blog lesen:
Wir wissen alle, über 7.000 Menschen mussten evakuiert werden. Die meisten sind provisorisch bei Freunden oder Familien untergekommen. Die Wohnsituation in welcher sich einige Familien befinden ist schlichtweg katastrophal. Soziale und psychische Probleme steigen mit jedem Tag der Ungewissheit und Evakuation an. Speziell Menschen mit Haustieren haben unglaubliche Schwierigkeiten eine anständige Bleibe zu finden.
Auf der Insel hat es auch sehr viele Häuser die als Feriendomizil benutzt werden und die nun leer stehen. Hier mein Vorschlag:
Könnten sich nicht die Immobilienmakler über ihre Mitbewerberschranken hinweg setzen, zusammenkommen und einen Pool gründen um Besitzer solcher leerstehenden Immobilien zu gewinnen ihr Haus während der Vulkankatastrophe zur Verfügung zu stellen?
Ich selber erhalte immer wieder Anfragen und helfe auch gerne weiter, es ist aber bei weitem nicht meine Kernkompetenz. Immobilienmakler verfügen über den Kundenstamm, das Beziehungsnetz und auch über das legale Wissen wie man einen solchen Pool organisieren könnte.
Falls nicht schon geschehen, könntet ihr euch vorstellen sowas zu machen und damit viel Not zu lindern? Falls das schon passiert, könntet ihr mich informieren, damit ich das Projekt einem grösseren Publikum vorstellen könnte?
Herzlichen Dank!
Aufziehende Herbststürme haben den Kern des Azorenhochs nach Süden geschoben. Wir bleiben unter dessen Einfluss. Mit Nordöstlichen Winden wird ab und zu feuchtere Luft im Norden und Nordosten ankommen.
Der Wind weht auf Meereshöhe und bis 2.000m aus Nordost. Darüber aus Süd. Die Asche und schlechte Luft wird deshalb hauptsächlich nach SW geblasen. Da die Inversion mit 1.500m recht hoch ist, kann sich SO2 darunter auch über die Insel verteilen. Heute Morgen wurden in Puntagorda erhöhte SO2 Werte gemessen.
Donnerstag 28.
Der Wind weht weiterhin auf Meereshöhe aus Nordosten hat aber auf 10 kn abgenommen. In der Höhe weht ein Nordwind welcher mit zunehmender Höhe abnimmt. Die Inversion ist auf fast 2.000m. Feuchte Luft wird im Tagesverlauf auf die Insel verfrachtet welche zwischen 1.000 und 2.000m Schichtwolken bilden können. Aus diesen kann es lokal und vor allem nah an den Bergen auch regnen.
Freitag 29.
Der Passat ist mit 9kn auf Meereshöhe eher schwach. Auch in der Höhe weht der Wind aus Nord bis Nordost nur schwach. Die Inversion sinkt deutlich ab, die Luft wird im tagesverlauf rasch trocken und allfällige Wolken bis zu denen des Vulkans lösen sich auf. Die Asche wird auch am Freitag eher nach Süd verfrachtet.
Samstag 30.
Am Morgen weht der Wind in allen Höhenlagen noch schwach aus Ost, dreht aber ab Mittag in Richtung Südost. Wir kommen erneut unter den Einfluss einer Luftmasse afrikanischen Ursprungs, die trocken und wärmer ist. Calima bleibt wahrscheinlich aus Die Asche wird dann nach El Paso und Los Llanos sowie in Richtung Puntagorda verfrachtet. Wenn der Vulkan viele Pyroklasten ausspuckt wird ab Samstag wieder viel geputzt werden müssen.
Eine tiefe Inversion auf 500m kann darunter vereinzelt zu schlechten Luftverhältnissen führen.
Sonntag 31.
Wir bleiben unter dem Einfluss der afrikanischen Luftmasse. Der Wind weht sehr schwach aus Südost bis Süd. Die Asche kann somit in einem grossen Radius um den Vulkan verteilt werden und auch am Flughafen zu Problemen führen. Die Inversion ist auf tiefen 500m.
Montag 1. November
In den untersten Schichten kommt wieder Passat auf. Die 11kn werden vielleicht in Sta. Cruz und am Flughafen zur Zufuhr von besserer Luft führen. Südliche Winde ab 1.500m sorgen weiterhin dafür, dass El Paso, Los Llanos aber auch der Rest des Nordens mit Asche eingedeckt werden kann. Die Inversion ist nach wie vor tief, auf rund 300m.
Dienstag 2.
Gleich wie am Montag, die Inversion beginnt aber leicht anzusteigen und wird auf 500m erwartet.
Wichtige Korrektur:
Gestern habe ich mich nicht klar ausgedrückt. Ich war am Fuss des Bejenado und habe beim Vulkan an dessen SO Seite Fumarolen gesehen!
Natürlich nicht am Bejenado. Dieser ist seit über 600.000 Jahren inaktiv und es ist im Moment absolut unwahrscheinlich, dass sich nördlich des Vulkans in grösserer Distanz Fumarolen bilden.
Ich habe den Text auch korrigiert.
[09:15h LT] Guten Morgen liebe Leser. Die Nacht war mit guten Fenstern gut zu ertragen. Tajogaite hat aber seit gestern Abend aus seinen Rohren gefeuert und auch ab und zu Explosionen produziert. Der Hauptschlot ist auf dessen Westseite, dort wo der Vulkan vor zwei Tagen zusammengestürzt ist, der Nebenschlot auf dessen Südostseite. Heute morgen habe ich keine glühenden Lavafelder gesehen, die beachtliche Menge an Lava welche ausfliesst scheint unterirdisch zu fliessen.
Gestern habe ich etwas ausführlicher über die Geländeverformung bei Jedey, der Messstation LP3 gesprochen und erklärt, dass diese die einzige ist, welche sich über dem Weg der Magma aus der Kammer zum Vulkan befindet. Der Druckabbau über den Vulkan hat nun offensichtlich ausgereicht und die Aufblähung ist gegenüber der Messung von gestern um 10 cm zurück gegangen. Die Dramaqueens können sie nun einfach herausfiltern: Gestern sprachen sie von einem möglichen Erdrutsch und bemühten wieder diese leidige Tsunami Geschichte, heute sprechen sie von einem Messfehler.
Fakt ist, solche unangenehmen Dinge gehören halt einfach zu einem Vulkanausbruch dazu. Es sind mechanische Vorgänge die einfach zu erklären wären und solange der Vulkanausbruch andauert, werden wir wahrscheinlich wieder eine Aufblähung bei LP3 sehen.
Immer und immer wieder wird bei solchen Erscheinungen das alte Ward & Day Tsunami Papier hervorgehoben und der Prof. McGuire zitiert. Lassen sie sich von dem nicht in die Irre leiten. Erstens ist die Studie von McGuire schon über 20 Jahre alt und kam wie ich bereits schrieb zum Schluss, dass weitere folgen müssen die er dann aber nicht machte. Sondern seine Behauptung der Instabilen Flanke gebetsmühlenartig wiederholt. Prof. McGuire hat auch den Übernamen "Desaster Man". Die Wissenschaftler um und auch McGuire selbst arbeiten für das Benefield Hazard Research Centre das Versicherungskonzerne berät und McGuire ist sich nicht zu schade, auch Horrorszenarien mit dem Titel "A Guide to the End of the World - Everything you never wanted to know" zu publizieren.
Der sehr zu empfehlende Geologische Wanderführer LA PALMA von Rainer Olzem und Tim Reisinger geht darauf ein, da steht:
"Die Fakultät für Hoch-Tief und Geowissenschaften der Technischen Universität Delft in Holland hat 2006 die Berichte von Ward & Day und von McGuire einer wissenschaftlichen Plausibilitätsprüfung unterzogen. Die holländischen Wissenschaftler bescheinigten Ward Day und McGuire einen völligen Mangel an bodenmechanischen Kenntnissen: Die Insel habe eine sehr stabile innere Struktur. Das Risssystem, das sich 1949 beim Ausbruch des San Juan entlang der Südwestflanke der Cumbre Vieja gebildet hatte, sei nur ein "harmloses Oberflächen-Phänomen" und sei einfach eine Absackung des Vulkans, wie es sie schon früher gegeben habe..."
Die Holländer modellierten die Insel höher und steiler und auch Explosionen aufgrund von in einen aktiven Vulkan einfliessendem Wasser (phreatomagmatische Eruption). Der Druck verpuffte ausschliesslich nach oben.
[16:45h UTC+1] Immer noch bekomme ich Zuschriften, dass Tajogaite gar nicht so heisse, dass das Gebiet auch nicht so heissen würde und überhaupt. Ich bleibe dabei, mit der gleichen Freiheit mit welcher ich einer Banane Radieschen sagen kann nenne ich den Vulkan bis er einen Namen hat Tajogaite. Belehrungen habe ich nun genug gelesen. Bringt nichts, ich bin hier stur, werde ihm nicht der Vulkan der immer noch kein Name hat sagen sondern:
Tajogaite. Er hat sich ja gestern gänzlich umgebaut was letztendlich zu deutlich mehr Lavafluss in Richtung West auf die Colada #1 führte. Der Vulkan produziert heute immer wieder kleinere Explosionen. Aus etwas grösserer Distanz konnte ich heute vom Fuss des Bejenado aus auch eine etwas nach Ost oder Südost abgesetzte Fumarole beim Vulkan sehen.
Die Pressekonferenz ergab noch höhere Werte an SO2 die jetzt mit 40.800 t/Tag angegeben werden. Das CO2 über die ganze Cumbre Vieja ist leicht auf 1.121 t /Tag angestiegen. Beides klare Anzeichen, dass die Eruption noch nicht vor einem Abklingen steht.
Die Station Jedey LP3 wurde in der Pressekonferenz kurz angesprochen. Das Komitee gab die Verformung mit 10 cm an, aber gegenüber gestern sind es rund 17cm. Fakten runter spielen, das lässt sie nicht verschwinden. Wer das tut, der hinterlässt ein schlechtes Gefühl. Traut euch die Wahrheit zu sagen liebe Wissenschaftler. Wir, das Fussvolk sind nicht blöd und wenn ihr nicht wollt, dass ungute Gerüchte die Runde machen, dann muss man offen und ehrlich kommunizieren!
Nun, meine Interpretation. Als erstes, die 17 cm Anhebung sind sicher kein gutes Zeichen. Es befindet sich ganz offensichtlich Druck im System der nicht gänzlich abgebaut werden kann.
Ich habe in der obenstehenden Grafik versucht, den Weg der Magma und einen möglichen Einfluss auf die Messstation zu erklären:
Die obere Magmakammer befindet sich in einer Tiefe von 10-14 km im Bereich weit unter der Montaña Negra. Sie wird durch die Erdbeben angezeigt. Von dort steigt die Magma nach NW hoch, bis sie beim Vulkan als Lava ausgestossen wird. Die Station LP3 ist in unmittelbarer Nähe zu diesem aufsteigenden Magma. Steigt nun der Druck an, entweder weil mehr Magma in das System gedrückt wird, oder weil der Ausfluss am Vulkan verstopft ist oder nicht ausreicht, dann kann dieser Druck das Gelände erhöhen. Solange die Erdbeben nicht nach oben steigen, kann man mit grösster Sicherheit davon ausgehen, dass sich kein zweiter Vulkan bildet. Diese Erhöhung ist bei der Station Jedey im Moment mit 17 cm beachtlich und kann auch dazu führen, dass der Vulkan wieder lauter und explosiver werden kann.
[08:55h LT] Gestern hat sich der Vulkan ja einige Male umgebaut rund 5 größere Erdrutsche haben ihn neu geformt. Der neue Hauptkamin liegt nun gut 100m unter dem Gipfel und ist nach Westen orientiert. Der Vulkan war in der letzten Nacht wieder lauter als zuvor, das liegt aber wahrscheinlich daran, dass der nun dahinter liegende Berg den Schall wie ein Klangkörper nach Westen leitet. Die Lava fliesst im Moment offensichtlich mehrheitlich über die Colada #1. In diesem Gebiet habe ich heute Morgen über dem ersten Lavafluss eine neue Zunge südwestlich des Callejón de la Gata gesehen (Foto). Wenn sie dort weiter fliesst, dann würde sie keinen grossen weiteren Schaden anrichten. Auf der Nordseite sehe ich kaum mehr Lava ausfliessen.
Die Colada #10 welche nach La Laguna floss hat sich im Dorf nicht mehr bewegt. Aber auch heute steigt Rauch auf, sie ist also immer noch sehr heiss und wird vielleicht unerirdisch alimentiert.
Die Seismizität ist immer noch hoch, viele Erdbeben ereignen sich hauptsächlich in der oberen Magmakammer im Bereich von 10-14 km. Die Station Jedey zeigt wieder ein vertikales Anheben gegenüber der letzten Messung um 17cm und ein Verschieben nach Süd um 3cm. Alle anderen Stationen zeigen normale Werte. Das sollte heute in der Pressekonferenz diskutiert werden.
Die Inversion befindet sich im Bereich von 1.400 - 2.000m dort haben wir noch keine Wetterstationen. Der Temperaturgradient darunter ist rund 0,8°C/100m, pro 1.000m nimmt die Temperatur also um 8°C ab. Das bremst die Brisa welche im Moment in El Paso für frischen Wind sorgt leicht ab. Sie wird wahrscheinlich nur ab und zu bis nach Los Llanos runter blasen. Die Luftqualität ist generell aber recht gut.
[18:05h UTC+1] Auch am Nachmittag ist der Konus noch einmal zusammengestürzt und erneut hat sich viel Lava über die Westflanke ergossen. Seitdem klafft ein grosser Einschnitt in Richtung West aus welchem mindestens drei Lavaflüsse fliessen. Auf der Nordseite ist nicht mehr viel ersichtlich. Trotzdem sehe ich, dass der Lavafluss welcher nördlich des Callejón de La Gata bis nach La laguna floss, immer noch Rauch aufsteigt. Dieser wird offensichtlich unterirdisch auch weiterhin mit Lava alimentiert, er ist aber auch heute nicht mehr weiter voran gekommen. Dies obschon Miguel Ángel Morcuende heute sagte, "die Lavaflüsse #1 und #4 werden alimentiert, die anderen sind praktisch zum Stillstand gekommen". Erst die nächsten Tage werden zeigen, ob dieser Einsturz nach Westen hin dahingehend Entlastung bringt, als dass die Lava nun wieder über die schon zerstörten Gebiete zum Delta ins Meer fliessen kann.
Während ich den Bericht schreibe hat sich die Situation schon wieder verändert. Vor ein paar Minuten also ca. 18:25h hat sich ein erneuter Kollaps des Konus ereignet und Lava ist über die NW-Flanke runter gelaufen. Es scheint auch, dass der nördlichste Lavafluss immer noch sehr aktiv ist. Ich sehe viel Rauch, dort wo ich ihn einsehen kann und die Direktkamera von Cadena Ser zeigt aktuell, dass weitere Häuser südlich des Restaurants Sombrero brennen, in dem Bereich welcher bis anhin verschont blieb.
Die Seismizität ist gleichbleibend recht hoch, es fällt auf, dass die Beben in der tiefen Magmakammer nicht mehr so häufig sind. Und die Beben in der oberen Magmakammer auch leicht über die 10 km Höhe herauskommen.
Der SO2 Ausstoss wurde heute mit 53.600 t/Tag angegeben, nachdem er gestern bei 3.200t / Tag angegeben wurde. Ich glaube, es macht erst Sinn, den SO2 Ausstoss weiterhin zu verfolgen, wenn die Zahlen länger nacheinander unter 1.000 t/ Tag liegen. Das CO2 welches über die ganze Cumbre Vieja ausgestossen wird, ist immer noch Rückläufig.
Einmal mehr wurde in der Pressekonferenz darauf verwiesen, dass auch stärkere Beben stattfinden können. Solche wo auch mal Ziegel oder andere Gegenstände von Dächern fallen können. Die Bevölkerung wurde angewiesen, die Informationen der Behörden zu lesen und zu befolgen.
Gestern hat ein Erdrutsch kurz die Strasse von Fuencaliente nach Casas El Chargo versperrt. Ein paar grosse Steine sind darauf gefallen. Am Mittag um 13h war sie wieder frei und das Gelände kontrolliert.
[12:10h LT]
Heute ist die Inversion auf über 2.000 m angestiegen, Grund dafür könnte ein schwacher Tiefdrucktrog auf 500hPa (~5.500m) über den Kanaren sein. Der Wind weht auf Meereshöhe mit 18kn. Auch auf 1.500m und auf 2.000m ist Nordostpassat auszumachen. Die Asche wird grösstenteils nach SW und Süd verblasen. Trotzdem nieselte vor ein paar Minuten auch wieder Asche in El Paso nieder. Beachten Sie in solchen Momenten FFP2 Schutzmaske und Brille zu tragen. Der Wind bläst das Zeugs ganz gerne auch in die Augen.
Dienstag 26.
Weiterhin Nordostpassat mit 21kn auf Meersshöhe. In El Paso weiterhin Brisa welche wahrscheinlich bis weit ins Valle runter bläst. Auch in der Höhe Nordostwind und ab 3.000m Nord. Die Asche wird nach Südwest und Süd verblasen. Die Luftqualität scheint gut.
Mittwoch 27.
Der Passatwind hat sich auf Meereshöhe auf 15kn abgeschwächt. Die Inversion bleibt auf 1.500m. Der Wind nimmt schnell ab, bläst auf 1.500m noch mit 7 kn. Die Brisa schläft zeitweise ein was die Belüftung vom Tal etwas behindert.
Donnerstag 28.
Passat auf Meershöhe 14kn auf 1.500m 13kn, in El Paso weht wieder etwas Brisa. Aber in der Höhe wird der Nordostwind schwach, nur noch 5 kn blasen die Asche in den Südwesten. Die Inversion bleibt immer noch auf hohen 1.500m
Freitag 29.
Nur noch 11kn Passat auf Meereshöhe. Der Wind nimmt mit zunehmender Höhe rasch ab und die Asche könnte wieder radial um den Vulkankonus runter fallen. Die Inversion sinkt auf die für die Jahreszeit typischen 1.000m ab.
Samstag 30.
Immer noch relativ schwacher Passat auf Meershöhe mit 11 kn. In der Höhe schwacher Wind aus Osten mit 8kn, leicht nach SO drehend. Wahrscheinlich erneuter Wechsel zum Einfliessen einer Luftmasse afrikanischen Ursprungs. Diese gleitet auf der atlantischen Luftmasse auf und drückt die Inversion auf 800m. Die Luftqualität im Valle kann beeinträchtigt werden. Die Asche wird über El Paso, Los Llanos in Richtung Puntagorda geblasen.
Sonntag 31.
Passat mit 13 kn auf Meereshöhe, in der Höhe immer noch SO Wind welcher die Asche nach El Paso, Los Llanos und Puntagorda bläst. Die afrikanische Luftmasse hat die Inversion auf 500m absinken lassen.
[10:10h LT] Heute morgen feuerte Tajogaite alias Beast oder Chamäleon aus vollen Rohren. Alle Kamine waren sehr aktiv und es waren ab und zu auch Explosionen zu hören. Der immer wieder wachsende und dann instabil werdende Vulkankonus ist letztendlich um 9:25h erneut kollabiert und gab dabei einen Teil seines Lavareservoirs nach Westen ab, also in Richtung der Colada #1. Die Seismizität ist in etwa gleichbleibend hoch.
Die Schüler der Schule von La Laguna welche vom Lavafluss zerstört wurde können in 6 Tagen wieder ins Collegio und zwar in El Retamar. Dort wird im Moment noch am "Feinschliff" für die Wiederaufnahme gearbeitet.
Das Tankschiff in Puerto Naos hat einen Probelauf bestanden und gestern Abend um die 740 m^3 Wasser in das Beregnungssystem um Puerto Naos eingespeist.
Betreffend Covid sind wir noch nicht fein aus dem Schneider. Gestern wurden wieder zwei Infektionen gemeldet. Zwar ist alles auf tiefem Niveau, aber die zum Teil enge Wohnsituation der Evakuierten bietet alles andere als Ideale Voraussetzungen und eine erneute Covid-19 Welle wäre das dümmste, was uns in der Situation noch passieren könnte. Deshalb die Sicherheitsmassnahmen nicht vernachlässigen!
[18:45h] Ein trüber Sonntag, überall bewölkt und der Vulkan gab dem ganzen noch den Rest. Viele dunkle Wolken, als ob Gewitter aufziehen würden. Im Norden hat es auch wieder geregnet.
Tajogaite, oder auch treffender Chamäleon, gibt wieder alles als Verwandlungskünstler. Nachdem ich heute Morgen von einem 180° Switch der Kamine gesprochen habe, ist diese Szene auch schon wieder vorbei. Heute Abend haben sich zwei tiefe Schlote auf der Westseite geöffnet, auf rund 800m über Meer, also etwa 200m unter dem Konusgipfel. Aus diesen fliesst erneut sehr heiße und flüssige Lava. Diesmal wahrscheinlich in Richtung des ersten Lavaflusses. Der ganze Konus scheint sehr instabil und weiteres Abbrechen von Teilen des Vulkans würden mich keineswegs überraschen.
Die Seismizität hat sich gegenüber gestern auch deutlich erhöht. Um 18:15h ereignete sich ein Beben von mbLg 4,3 in 10 km Tiefe welches von der Bevölkerung auf der Mercalli Skala auf IV-V eingestuft wurde. Ich war gerade draussen am Fotografieren und spürte eine II.
Die Tendenz der Deflation, also des langsamen Abbauens der Aufblähung geht weiter. Der SO2 Ausstoss wird mit 3.200 t /Tag angegeben, deutlich tiefer als die gestrigen 31.600 t/Tag. Die Vulkanologen geben die Zahl nun wirklich auf 100 Tonnen gerundet an, als ob sie meinen Blog gelesen hätten :-) Viel Vertrauen habe ich aber trotzdem nicht in diese Zahl. Der CO2 Ausstoss des gesamten Cumbre Vieja Komplexes zeigt im Schnitt seit längerer Zeit eine Absinktendenz und wurde heute mit 699t/Tag bewertet. Die Coladas kommen kaum voran, die viele Lava beginnt sich nun auf den schon bestehenden Lavaflüssen aufzutürmen.
Wenn mein Bauchgefühl gewinnt und nicht der wissenschaftlich denkende Kopf, dann hat der Vulkan nun nur noch eine Woche um sich in die ewigen Jagd- oder Magmagründe zu verabschieden. Wann auch immer das stattfindet. Wir alle freuen uns auf ein herzhaftes RIP.
Klar, man hört sie gar nicht gerne, diese Tsunami Theorie mit dem Abrutschen der Cumbre Vieja.
Vor Jahren schon hatte ich das entsprechende Papier von Steven N. Ward und Simon Day (2001) gelesen und kam zum Schluss, dass das Ganze ein Schuss in den Ofen sei. Sehr endtäuscht war ich von der Aufmache des Artikels, dieser umfasst 5 Seiten, beschreibt die Geologie von der Cumbre Vieja auf einer Seite, auch das nur marginal und referiert dann 4 Seiten über mögliche Tsunami-Folgen. Mir sind seit jeher wissenschaftliche Papiere die im Konjunktiv abgefasst werden suspekt. Das Papier habe ich als Futter für die Boulevardpresse abgetan und nicht mehr darüber nachgedacht.
Mit der Vulkaneruption wurde mir dieser Artikel wieder zugesandt, was letztendlich in einer Twitter Kommunikation mit einem der beteiligten Professoren, Bill Mc Guire, endete. Bill sagte mir, dass die festgestellte Bewegung der Cumbre Vieja nicht einfach verschwinde, wenn ich sie nicht sehen wolle. Interessiert habe ich ihn über die wissenschaftliche Literatur die dieser Behauptung zugrunde liegt gefragt. Er nannte mir einen Artikel von J.L. Moss et al (1999) in welchem er als Co-Autor mitarbeitete. Dieser sei als PDF für 36$ zu erwerben. Den Artikel konnte ich dann zum Glück kostenlos auf issuu lesen. Zum Glück kostenlos, denn in der Zusammenfassung stand:
"...in beiden Fällen sind mehrere weitere Wiederbesetzungen eines erweiterten GPS-Netzes erforderlich, bevor ein Verformungsmuster mit Sicherheit bestimmt werden kann."
Sein mit Sicherheit erfolgte Verschiebung der Landmasse war also nicht sicher, sondern im Fehlerbereich seiner aus heutiger Sicht veralteten angewandten Technologie.
Wollte mir McGuire nur den Artikel verkaufen? Das weiss ich nicht. Auf jeden Fall konnte er seine Behauptung nicht belegen, hat seit 1999 die geforderten Untersuchungen nicht gemacht und bedient nur die Boulevardpresse. Es scheint mir ganz billige Geldmache auf Kosten von La Palma der jegliche wissenschaftliche Grundlage fehlt.
Ein kürzlich erschienener Artikel bei der renommierten USGS widerlegt ebenfalls, dass sich die Landmasse bewegt hat und sagt, dass ein Abrutschen der Cumbre Vieja unwahrscheinlich sei.
Es passiert gerade sehr viel auf La Palma. Aber mit einem grossen Erdrutsch werden wir die Boulevardpresse höchstwahrscheinlich nicht bedienen.
Also schlafen sie alle gut.
[18:35h UTC+1] Die Pressekonferenz hat bestätigt, was wir schon gesehen haben, Teile des Konus sind wieder kollabiert. Das ständige Auf- und Abbauen geht weiter. Es wurden am Konus auch einige Risse festgestellt.
Die Seismizität in der Tiefe hat generell seit mehreren Tagen leicht abgenommen. Persönlich bin ich nicht gerade der Seismograph, die meisten Beben spüre ich nicht, aber heute Nachmittag um 16:34h konnte ich das mbLg 4,9 Beben in 38km Tiefe als kurze deutliche Welle spüren.
Man kann aus der besprochenen leichten Abnahme der tiefen Beben aber noch nicht auf eine Tendenz schliessen. Bei der Eruption von El Hierro hat man aber auch das beobachtet. Zuerst schliefen die Beben in der Tiefe ein, dann die höher gelegenen. Man sieht auch generell eine schwache Deflation bei den Stationen, das heisst der Rückgang der Geländeerhöhung geht weiter. Schlechte Nachricht beim SO2, als ob sie meine Info gelesen hätten geben sie den Ausstoss nun auf 100 Tonnen genau an und der sollte gestern 31.600 t / Tag gewesen sein. Auch wenn geschätzt, ist dieser Wert immer noch extrem hoch.
Bei den Coladas stellt man fest, dass diejenige südlich der Montaña La Laguna (#8) fast nicht mehr voran kommt, aber immer noch mit viel Material beliefert wird. Im Moment bläht sie sich auf, wird also höher und breiter. Generell geht die Versorgung von allen grösseren Lavaflüssen weiter. Wahrscheinlich fliesst im Moment am meisten Lava über den ersten Fluss welcher das Delta im Meer bildete.
Der Blick nach La Laguna zeigt das gleiche Bild wie gestern. Die Zerstörungen sind nicht weiter voran geschritten.
[10:10h] Im Moment werden für das Valle sehr hohe SO2 Werte bis 529 μg/m³ gemeldet. Wenn sie nicht nach draussen müssen, bleiben sie im Moment besser drin bis die Luft etwas sauberer ist! FFP2 Masken helfen nicht!
SO2 bildet mit Wasser schweflige Säure die Augen, Haut und Atemwege reizen kann!
In El Paso ist die Luft dank leichter Brisa von 20 km/h (Tacande) in Ordnung. Die Windwerte bleiben über den Tag gleich. Gegen Mittag wird aber leichte Thermik eher dafür sorgen, dass sich die Luft wieder etwas verbessert.
Aktuelle Informationen über das Messsystem des Cabildo.
[09:20h UTC+1] Wie vorausgesagt regnet es auf der Ostseite. Über El Paso hat sich durch den leichten Passat ein Föhnloch gebildet, eine wolkenfreie Zone im Lee. Der Vulkan ist in Wolken verhüllt, man sieht ihn schlecht aber alle Schlote sind immer noch aktiv. Heute morgen ist er wieder zu einem explosiveren Modus übergegangen. Ab und zu knallt es.
Die Erdbebenserie geht weiter, heute Morgen wurden 4 Erdbeben von der Bevölkerung gespürt alle in Tiefen von 11-14km.
Die Seismizität ist auf gleichbleibendem Niveau. Mir fällt aber bei den Erdbeben auf, dass die obere Magmakammer ganz schleichend offenbar etwas weiter hoch gekommen ist. Vergleicht man die Karte mit solchen vor zwei Wochen und zieht eine Linie bei 10 km, dann sind doch auch einige Beben direkt darüber, also in 9 und 8 km. Im Moment hat das keine Konsequenzen, es könnte auch einfach ein Abtragen von Material bedeuten welches durch die ständige Hitze und Beben erfolgt. Nach wie vor deuten die weiteren Parameter darauf hin, dass der bestehende Vulkan den Magmaeintrag bewältigen kann.
Die Colada #10 welche vor zwei Tagen nach La Laguna rein floss ist auch heute in Dorf an der genau gleichen Stelle wie gestern Abend. Sie sei aber gemäss dem technischen Direktor der Pevolca, Miguel Ángel Morcuende, unter starkem Druck da von oben weiteres Material nach unten fliesst.
Zuletzt noch die Hundegeschichte. Die Palmeros lachen sich den Bauch voll, wie Team A die Podencos über die Lava gerettet hat, ohne dass jemand darüber sprach. Gerüchte machen die Runde, dass sogar der Präsident, Mariano, davon wusste. Nun, das ist nicht bestätigt, aber Team A musste mindestens über Wärmebildkamera Informationen verfügt haben um die Aktion so planen zu können.
Die Firma Aerocmaras, welche für die Rettung eigens vom Festland angereist war, fühlt sich durch die Aktion betrogen und fordert eine Untersuchung. Aber sind wir ehrlich, die kostenlose Werbung, welche sie sich erwünscht haben, die haben sie ja bekommen, nicht in dem Ausmass wie sie sich das erhofften aber immerhin. Und wenn die Polizei jetzt eine Untersuchung anstellen würde und vielleicht noch jemanden Büssen möchte können sie sicher sein, dass sie 82.000 Bürger gegen sich haben. Da ist es dann doch einfacher, die Firma Aerocamaras abziehen und schmollen zu lassen.
Für die betroffenen ist es schwer, sich an die Öffentlichkeit mit einem Spendenaufruf zu wenden. Das macht kaum einer so schnell.
Einer der ersten die alles verloren haben ist Rüdiger, der Wirt der Pizzeria Evangelina in Jedey. Die ganze Familie wohnte in los Paraísos und sie waren die ersten betroffenen des Vulkanausbruchs. Keine geordnete Evakuation war möglich, der Vulkan brach direkt über dem Barrio aus, man flüchtete mit dem, was man gerade noch finden und mitnehmen konnte. Die Pizzeria ist im Moment auch in evakuiertem Gebiet, aber auch wenn der Vulkan aufhört bleibt sie noch lange vom Verkehr aus Los Llanos und El Paso abgeschnitten und nur von Fuencaliente her zugänglich. Eine ungewisse Zukunft für alle.
Rüdiger hat gestern deshalb auch eine GoFundMe Kampagne gestartet über die ich sie gerne informieren möchte.
Wie immer, man kann auch mit 5€ sagen, ich denk an dich!
Die GoFundMe sind private Initiativen die ich im Blog vorstelle. Die Spenden gehen direkt an die betroffenen. Ich habe keine kommerzielle Verbindung mit Ihnen und meine Aufrufe mache ich selbstverständlich kostenlos.
Ein weiterer Aufruf: Eine Freundin sucht eine Unterkunft für sich, ihren Mann, ihre Mutter zwei Katzen und einen kleinen lieben Hund. Die Besitzer der Wohnung in welcher sie sich derzeit als evakuierte befinden, will seine Immobilie wieder sofort selber belegen. Deshalb erneut ein dringender Aufruf:
Wenn sie ein Haus oder ein Apartment haben, das sie im Moment eh nicht bewohnen da sie während dem Vulkanausbruch nicht nach La Palma kommen, stellen sie es zur Verfügung. Sie können im Moment kaum besser helfen, haben jemanden der zum Haus schaut und putzt und haben gaaaanz viel Karmapunkte gewonnen. Deal? Dann bitte mail an roger.frey (at) idafe .com
[18:30h] Tajogaite hat sich weiter aufgetürmt und hat nun eine Fläche auf dem Konus gebildet. Es scheint wieder nur eine Frage von kurzer Zeit zu sein bis dieses instabile Gebilde wieder zusammenbricht. Die Pressekonferenz war wieder erleuchtend. Der SO2 Ausstoss wird mit 28.745 t/ Tag angegeben, gestern waren es noch 2.710 t / Tag. Auf die Frage eines Journalisten, was den diese Verzehnfachung bedeuten würde sagte die verantwortliche Vulkanologin: "Die vorherigen Werte waren wahrscheinlich unterschätzt". Na bravo. Wenn ihr schätzt, liebe Vulkanologen, dann sagt es uns wenigstens und dann dürft ihr auch auf die nächsten 100 Tonnen runden. Ich weiss, dass die meisten keine Ausbildung in Kommunikation haben. Das merkt man auch, aber es wäre Zeit nach einem Monat sich mal beraten zu lassen. Mit jedem Tag wo so ein Kommunikationsdesaster passiert schwindet nämlich das Vertrauen der Bevölkerung in euch und das ist nicht erwünscht. Nicht von euch und auch nicht von uns!
Das gestern vom Direktor verkündete erfolgte Zusammentreffen der Colada 8 mit der 10 hat auch nicht stattgefunden. Die Colada 10 welche in La Laguna den Südteil, die Schule und die Tankstelle vernichtete ist noch nicht mit der im Süden vereint und es ist immer noch möglich, dass sich die Lava beim auftreffen auf die Montaña La Laguna aufteilt oder nach Norden fliesst.
Generell ist der Vulkan immer noch eher ruhig. Aber der Ascheausstoss hauptsächlich aus den östlichen Schloten hat wieder deutlich zugenommen. Aus den unteren Schloten entweicht weisser Rauch, wahrscheinlich viel SO2.
[09:19 h UTC+1] Der Vulkan verhüllt sich heute etwas in Wolken. Die Inversion ist auf 1.000 m angestiegen und die schlechte Luft verteilt sich jetzt besser mit dem Nachteil, dass wir sie nun auch in El Paso haben.
Ab etwa 1.000 m dreht der Passat auf Nord, das heisst, dass in El Paso wahrscheinlich keine Brisa mehr weht, die Asche aber nach Süd geblasen wird.
Der Flughafen ist im Moment in Betrieb.
Der nördlichste Lavafluss welcher gestern nach La Laguna einfloss ist wie erwartet nach SW abgedriftet. Die Situation heute Morgen ist gleich der gestern mit Ausnahme, dass der erste Lorbeerbaum am Platz von La Laguna nun etwas angesengt ist. Die nahe heisse Masse hat ihm wohl zugesetzt. Das Loch welches dises Glück im Unglück bescherte ist nun aber aufgefüllt. Bilden sich noch weitere Lavaströme nördlich, würde diese wahrscheinlich dann doch nördlich der Montaña la Laguna durchfliessen. Hoffen wir, dass dieses Szenario nicht eintrifft.
Die Seismizität ist gleichbleibend. In der 3D Darstellung fällt auf, dass die letzten Beben eher an der oberen Grenze der 10km stattfanden. Auch wurde gestern Abend ein Beben von mgLg 4,4 und heute morgen eines von mbLg 4,2 von der Bevölkerung verspürt. Dies mit IV auf der Mercalli Skala. Ich habe beide Beben wieder verpasst. Wahrscheinlich ist mein Haus auf einer absorbierenden Schicht gebaut oder ich bin doch zu nah an dem Vulkan und der ständige Lärm und die Vibrationen haben meinen Epfindlichkeitslinie einfach angehoben :-)
Das weitere Wetter:
Samstag 23.
Auf Meereshöhe Nordostpassat mit 20 kn. Der belüftet die Ostseite. Am Morgen im Nordosten/ Osten Regen möglich. Dächer sollten dort nun geputzt sein. Auf 1.500m 13kn NO wind. Die Inversion auf 1.500m das bringt auch in El Paso Brisa. Ab 3.000m auch NO, der Flughafen bleibt frei von Asche.
Sonntag 24.
Weiterhin strammer NO Passat auf Meereshöhe welcher der Ostseite frische Luft zuführt. Die Inversion bleibt auf 1.500m, die Luft feucht und es bilden sich wie am Samstag Stratuswolken. In El Paso weht weiterhin die Brisa da der Wind mit 14kn NO über die Cumbre Nueva bläst. Ab 3.000 m schwacher Südwind. Wird Asche soweit hoch getragen, kann diese auch wieder über El Paso und Los Llanos runterfallen.
Montag 25.
Weiterhin 18kn Nordostpassat auf Meereshöhe und auch auf Höhe der Cumbre 18kn was immer noch eine starke Brisa in El Paso verursacht. Diese kann auch weit nach unten wehen und La Laguna aber auch Los Llanos. Vielleicht erreicht sie sogar das Meer in Tazacorte. Die Inversion bleibt auf 1.500m hoch was diesen Effekt noch begünstigt. Die Feuchtigkeit auch hoch was zu lokalen Stratuswolken führen wird. Über 3.000m Ostwind, die Asche wird dann auf das Meer geblasen.
Dienstag 26.
Der Passat bleibt auf Meereshöhe mit 18kn recht stark. Auch auf Höhe der Cumbre Vieja weht er mit 19kn. Die Inversion ist auf 1.000m abgesunken. Die 18 kn Passat werden diese aber wahrscheinlich im Bereich Cumbre Nueva anheben und in El Paso weiterhin zu Brisa führen. Ab 3.000m weht NO bis Nordwind.
Mittwoch 27.
Der Passat hat auf Meereshöhe auf 16kn abgenommen. Auf Höhe der Cumbre Vieja wehen nur noch 9 kn NO. Die Inversion bleibt auf 1.000m Höhe, die Belüftung durch die Brisa in El Paso wird wahrscheinlich wegfallen aber die Luftqualität im Valle sollte nicht sehr schlecht werden. Ab 3.000m weht kaum mehr Wind. Wird Asche in diese Höhe getragen fällt sie vertikal wieder runter in die unteren Windsysteme.
Donnerstag 28.
Immer noch Passat mit 14kn auf Meereshöhe. 11kn auf Höhe der Cumbre, wahrscheinlich wieder einsetzende Brisa in El Paso. Ab 3.000 m Ostwind. Inversion auf 1.500m ansteigen.
Zusammenfassend sehe ich kaum Probleme für den Betrieb des Flughafens in der nächsten Woche und auch in Bezug auf die Luftqualität ist die Wetterentwicklung vorteilhaft.
Die Feuchte Luft kann speziell auch mit den Ascheteilen schnell zu leichtem Niederschlag führen (Chirizo). Die Nasse Asche ist dann nicht mehr leicht zu entfernen.
[19:45h UTC+1] Den ganzen Tag habe ich auf dem Dach verbracht und Asche weg geschippt. So blieb kaum Zeit weitere Recherchen anzustellen. Wenn sie auch noch Asche wegräumen müssen, machen sie das unbedingt vor dem ersten Regen. Die Asche ist dann, speziell aus den Ziegeldächern, nass kaum wegzubekommen und birgt die Gefahr die Abflüsse zu verstopfen. Am Wochenende soll die Luft feuchter werden und vereinzelte Niederschläge, vor allem im Nordosten sind nicht auszuschliessen.
Die Pressekonferenz von heute 14h ergab folgende wichtige Information. An den vom Vulkan entfernteren Stationen sieht man einen Rückgang der Inflation des Geländes. Auch der SO2 Ausstoss hat sich noch einmal vermindert, er ist nun bei 2.710 t /Tag. Wir erinnern uns, ein gutes Zeichen für eine langsam einschlafende Eruption ist ein Wert um die 100 t / Tag. Da sind wir also noch weit weg davon.
Nachdem gestern in der Pressekonferenz noch versichert wurde es stehen keine weiteren Evakuationen an musste man dann am Abend um 20.30 h noch einen Evakuationsbefehl erlassen. Sehr ungeschickt von den Verantwortlichen. Aber die Leute sind nicht blöd, sie waren längst vorbereitet und viele auch schon weg.
Die Colada #10 welche heute nach La Laguna rein floss hat sich mit derjenigen leicht im Süden verbunden (#8) und die Lava fliesst nach Süden weg. Das ist eine vorläufige Erleichterung denn auf der Nordseite der Montaña La Laguna stehen deutlich mehr Immobilien.
Die Colada #7 welche schon vor Tagen im Meer geglaubt wurde steht fast und befindet sich immer noch etwa 120m vom Ufer entfernt.
Die Luftqualität wird im Moment von den Stationen als gut bewertet. Ich kann aber kaum nach La Laguna runter schauen. Dichte Schwaden liegen in der Luft. Die Inversion heute Abend auf 400m sie reicht bis auf 800m hoch.
Sie haben es gelesen oder gehört. Mehrere Podencos eingesperrt von zwei Lavaströmen mussten mit Dronen mit Futter und Wasser versorgt werden. Eine Firma mit grossen Transportdronen welche auch 16 kg Last über längere Strecken transportieren können hat sich nach la Palma aufgemacht, ihr Rettungsprojekt vorgestellt und letztendlich vorgestern von der Inselregierung die Bewilligung für die Flüge erhalten. Dies geschah vielleicht auch vor dem Hintergrund der grossen Werbung welche eine solche Aktion für die Firma darstellt. Gestern wurden solche Probeflüge durchgeführt und es waren auch Wärmebildkameras dabei. Hunde hat man keine gefunden, nur zwei Kaninchen. Es sei sehr heiss in der Zone hiess es, die Hunde hätten sich vielleicht in ein anderes Gebiet aufgemacht.
Ja indirekt haben sie das. Sie wurden nämlich schon Anfang Woche gerettet. Ein paar Palmeros die sich Team A nennen, haben sich aufgemacht und die Hunde in Sicherheit gebracht. Die Aktion fand unter grösster Verschwiegenheit statt, die Regierung hätte nie bewilligt, dass sich Menschen in dieses Gebiet bewegen. Im Gegenteil, auch in dieser Woche wurde einer Gruppe, welche in gesperrtes Gebiet vordrangen und dann Videos von sich und dem Vulkan im Netzt publizierten mit je 5.000 € Busse belegt.
Team A hat auch ein Video auf Facebook gestellt, aber listig. Man weiss nicht wer sie sind. Nur ein Leintuch mit der Aufschrift "Stärke La Palma, den Hunden geht es gut Team A" haben sie am Tank zurückgelassen.
Das ist ein schöner Schildbürgerstreich der auch etwas die Seele der Palmeros zeigt. Manchmal eigensinnig, hart im Nehmen, das Herz an der richtigen Stelle und verschwiegen wenn es darum geht, die Regierungsgewalt kreativ zu umgehen.
[10:49h UTC+1] Die obenstehende Karte zeigt eine Verformung von 10 cm im Bereich Tazacorte. Weil dies nach gesundem Menschenverstand nicht möglich ist und auch die GPS Stationen keine solchen Verformungen melden, habe ich bei Stefan Scheller um Hilfe nachgefragt. Stefan ist Physiker und hat HDMeteo programmiert. Seine Interpretation: Es handelt sich um Interferenzen bedingt durch den Calima. Diese Karte wird mit Radarmessungen erstellt und gegenüber einer Referenzmessung berechnet. Sie ist deshalb anfällig auf meteorologische Interferenzen.
Also Entwarnung: Die GPS Stationen welche das Problem nicht aufweisen zeigen keine Bodenverformungen an und sind korrekt.
Solche Karten sollten immer mit einer wissenschaftlichen Interpretation dem Publikum zur Verfügung gestellt werden. Sie werden aber einfach ohne Bemerkung publiziert.
Schon vor etwa 10 Tagen hatten wir einen roten Bereich im Norden der von der Boulevardpresse bis ins Detail zur Panikmache ausgeschlachtet wurde.
Bei einigen Lesern wird das wieder ungute Gefühle aufwühlen. Ein Spendenaufruf für eine Privatperson, nicht für eine Institution. Wenn sie das nicht mögen, lesen sie einfach nicht weiter.
Anfang September war die Welt auf La Palma für alle noch in Ordnung und auch am 19. September als der Vulkan ausbrach haben wir nicht geahnt, welche apokalyptischen Ausmasse diese Katastrophe nehmen würde. Ich habe bereits am 20. September offizielle Kontonummern für Spenden publiziert.
Ich bekomme auch viele Rückmeldungen, dass mein Blog wertvoll sei. Viele Leser möchten auch dafür bezahlen. Der Blog ist und bleibt kostenlos, wenn sie aber was tun möchten, dann unterstützen Sie meine lokalen Freunde die nicht soviel Glück hatten wie ich:
Gestern habe ich eine erneute Aktion von GoFund Me gesehen. Diese hat Max Deffner / Solarmax / Montarent gestartet. Die Hoffnung, dass der Lavastrom vor ihren Häusern stehen bleibt, hat sich nur kurz erfüllt. Alle Häuser, die Garagen und Werkstatt wurden am Camino Cumplido doch zerstört. Max hat nie gezögert selber zu helfen und auch am 4. Oktober noch eine Spende von 4.000€ an das Rote Kreuz getätigt ohne zu wissen, dass er zwei Wochen später selber eine Spendenaktion starten würde.
Seine Aktion ist wie die von Emanuela und Silvia eine eigene, private Initiative auf der GoFundMe Plattform.
Auch mit 5€ kann man sagen, ich denk an Dich! Falls sie Max was spenden können, gelangen sie hier zu seiner Aktion:
GoFundMe Aktion von Max Deffner
[089:15h LT] Auch in der Nacht hat Tajogaite weiter gewütet. Trotz meiner unmittelbarer Nähe war er eher leise. Dies liegt wohl auch am Nordostpassat welcher Rauch, Gase und den Schall von uns weg trägt. Heute morgen konnte ich beobachten, dass der Lavafluss südlich des Callejón de la Gata mehr leuchtete und wahrscheinlich aktiver als der nördliche ist. Es kann aber auch sein, dass die Lava für mich unsichtbar tiefer fliesst. Der Vulkan hat schon mehrere Male gezeigt, dass er ein "Cabron" ist. Er gibt dir Hoffnung um dir später ins Gesicht zu schlagen. Doch Optimismus ist - wie wir wissen - auch eine Quelle der Kraft. Drum bleiben wir optimistisch.
Die Lava ist in der Nacht weiter in den Dorfkern von La Laguna vorgestossen. Zuerst schien es, als ob die Kirche verloren wäre und die Schule gerettet. Heute Morgen zeigt sich das Bild genau anders. Von der Schule steht kaum mehr was, der Kirchplatz, im Bild oben durch die grossen Lorbeerbäume ersichtlich, steht noch. Das Gelände auf welchem sich die Lava nun befindet verhält sich wie eine Wasserscheide. Die Berechnungen lassen die Lava eher nach Süden abgleiten und mit den alten Coladas verbinden. Im Moment sieht das auch so aus. Das wäre vorerst die Rettung für das Gebiet La Condensa.
Die Seismizität ist seit rund 10 Tagen in etwa gleichbleibend.
Eine weitere positive Nachricht gibt es von Seiten der Pandemie. Heute ist der erste Tag, an welchem alle kanarischen Inseln auch im 14 Tages Index unter die 50 er Marke gerückt sind. Es scheint, dass hier die Tage der Pandemie gezählt sind.
La Palma zählt noch 3 Personen in Quarantäne und hat in den letzten 7 Tagen keine weiteren Positiven gefunden. Eine Erleichterung, dass wir neben dem Vulkan nicht auch noch mit der Pandemie kämpfen müssen.
Die Impfrate auf den Kanaren ist nun 83,3%. Pro Woche nimmt diese Zahl im Moment noch um 0,2% Punkte zu.
Mein Aufruf im Blog für eine Unterkunft der Palmera mit den 5 Hunden war doch noch erfolgreich. Ein Schweizer Ehepaar kam per Zufall auf meinen Blog und hat sich sofort bereit erklärt ihr Haus in Fuencaliente für die Zeit kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Endlich auch mal eine gute Nachricht! Herzlichen Dank.
[15:47h LT] Der Präsident der Kanarischen Inseln und der Präsident von La Palma haben die Pressekonferenz eröffnet. Beide haben klargelegt, dass alles unternommen würde um La Palma nach dem erlöschen des Vulkans wieder aufzubauen. Es sind derzeit Diskussionen im Gange wie und wo man Land Umzonen könnte um Bauland zur Verfügung zu stellen. Der Präsident der Kanaren war heute an einer entsprechenden Sitzung präsent.
In Bezug auf die Entwicklung der Eruption sehen die Wissenschaftler eine stabile Phase. Es wird auch die nächsten Tage so weitergehen. Die Parameter zeigen keine Entlastung an.
Die Lavaflüsse welche schon heute Morgen gefährlich nahe am Dorfkern von La Laguna waren schieben sich weiter voran. Der Lavafluss vom Camino Campitos ist nur noch ein paar Meter vor der Schule, bewegt sich nur sehr langsam. Der Lavafluss welcher vor kurzer Zeit über die Tankstelle floss hat jetzt der Rauchentwicklung zur Folge die Kreuzung in der Dorfmitte erreicht [15:37h LT].
Die Wissenschaftler können nicht sagen, ob dieser Fluss später wieder über die Südseite der Montaña La Laguna fliessen wird ober über die Cra. La Laguna Tazacorte.
Die Lavazunge welche nach ersten Prognosen schon vor zwei Tagen das Meer hätte erreichen sollen ist noch 130m vom Ufer entfernt. Es sind keine Aktuellen Sentinel Daten vorhanden also auch keine Informationen wie viele Wohnhäuser zerstört wurden.
Es sind nun 807,9ha Landfläche mit Lava überdeckt was 1,14% der gesamten Inselfläche entspricht.
Die Beben werden weitergehen und es wird nicht ausgeschlossen, dass solche von der Bevölkerung auch mit VI auf der Mercalli Skala eingestuft werden können. Achtung, diese Skala nicht mit der Richterskala der Bebenintensität verwechseln! Damit diese Verwechslungen nicht passieren werden die Stufen der Mercalli Skala immer Römisch geschrieben.
Stufe VI bedeutet: Von allen verspürt, viele Menschen sind verängstigt, das Gehen wird schwierig. Leichte Schäden an Gebäuden, Risse und ähnliche Schäden im Putz. Schwere Möbel können sich verschieben, Gegenstände fallen von Regalen und Bilder von den Wänden. Bäume und Büsche schwanken.
Der Passat hat zugenommen und weht auch als Brisa in El Paso. Die untersten Luftschichten sind immer noch recht stabil, zwar keine Inversion, aber eine Isothermie hat sich bis auf rund 600 m gebildet. Die gleichbleibende Temperatur behindert eine gute Durchlüftung. Der Wind in der Höhe weht bis in den Nachmittag aus SO was immer wieder auch Ascheregen in El Paso und Los Llanos provozieren kann. Gegen Abend dreht er dann auf Nord und bläst die Asche in Richtung Süden.
Donnerstag 21.
Starker Nordostpassat auf Meereshöhe. Inversion auf 200m behindert eine Durchlüftung der untersten Lagen. Der Passat weht auch auf Höhe der Cumbre mit 20 kn und die Brisa wird weit herunter blasen, vielleicht sogar bis Los Llanos. Höhenwind Nord, das heisst die Asche wird dann nach Süden verfrachtet.
Freitag 22.
Der Passat weht auf Meereshöhe mit 18 kn. Auf Höhe der Cumbre dreht er auf Nordwind. Es kann sein, dass die Brisa in El Paso einschläft. Höhenwind Nordwest bläst die Asche in Richtung El Hierro. Die Inversion kommt auf 1.000m zu liegen was die Luftqualität im Valle deutlich verbessert.
Samstag 23.
Passat auf Meereshöhe immer noch um die 20 kn. Auch in der Höhe weht der Wind aus Nordöstlichen Richtungen. Ab 4.000m sogar aus Osten. Die Asche wird in Richtung El Hierro verblasen. Die Inversion steigt auf 1.500m was noch besser für die Luftqualität ist. In El Paso wieder etwas Brisa. Die Luft ist etwas feuchter und es bilden sich lokale Stratuswolken mit Basis um die 1.200m
Sonntag 24.
Der Passat bläst immer noch stark auf Meereshöhe mit 20kn und nimmt auch mit der Höhe nur zögerlich ab. Die Asche wird weiterhin in Richtung El Hierro verblasen, Die Inversion bleibt am Sonntag mit 1.500m hoch, die Luft feucht mit Wolkenbasis um die 1.100m.
Montag 25.
Weiterhin starker Passat welcher auf der Ostseite für frische Luft sorgt. Auch in der Höhe weht der Wind aus Nordost und bläst Gase und Asche weiter nach El Hierro. Die Inversion kommt etwas runter auf 1.000m.
Dienstag 26.
Gleiche Prognose wie für den Montag.
Ab Samstag sehe ich keinerlei Probleme mit Ascheregen am Flughafen bis und mit Dienstag 26. Der Betrieb sollte ohne Einschränkungen möglich sein.
[08:51h LT] Die Situation ist praktisch unverändert. Die Seismizität gleichbleibend. Aber gestern Abend um 22:45h hat sich wieder ein recht starkes Beben mit 4,8 mbLg in einer Tiefe von 39 km ereignet. Es wurde von der Bevölkerung mit V gespürt, die bisher höchste Einteilung. Es sind weiterhin keine Anzeichen feststellbar, dass sich die Bebentiefen verändern.
Der nördlichste Lavafluss ist gestern weiter über den Camino Cumplido geflossen und hat nun auch die Zentrale von Montarent vernichtet. Vorübergehend befindet sich deren Büro in Los Llanos an der Calle Fernández Taño neben der Plaza Chica (Büro Irismar).
Auf den weiteren Weg ist die Lava südlich des Collegio fast bis zum Dorfkern weiter gedrungen. Es scheint nun, dass sich etwas verlangsamt hat. Vielleicht fliesst sie doch noch - wie einige Modelle voraussagen - nach Süden weg. Die Häuser werden zwar wie Spielzeug überrollt, aber sie können den Lavafluss trotzdem auch beeinflussen. Der Tag wird zeigen, wie es mit La Laguna weiter geht.
Der Passat hat deutlich zugelegt. In El Paso fegt er mit bis zu 50 km/h den Berg runter. Das putzt die Dächer automatisch und bringt frische Luft. Man sollte aber nicht ohne Schutzbrille raus. Die feinen Ascheteilchen verletzen schnell ein Auge!
Die Luft ist bis auf rund 800m isotherm geschichtet. Das heisst die Temperaturen sind gleich. Dies bremst den Passat in den unteren Schichten ab. Was in Tacande noch mit 50 km/h bläst kommt in Los Llanos wenn überhaupt noch als leichter Bergwind an. Für gute Belüftung im Tal muss diese stabile Luftschicht weg.
Eine genauere Wetterprognose erarbeite ich später.
[20:26h LT] Heute vor einem Monat ist der Vulkan ausgebrochen, der immer noch keinen Namen hat und den ich Tajogaite nenne, obschon Devil, Beast oder Monster viel treffendere Namen wäre. Mit einem Rumpser um ca 15h. Vor einem Monat hätten wir uns noch nicht träumen lassen, welche desaströse Verwüstung die Lava hinterlassen würde. Einmal am Meer angekommen dachten wir noch, das ist es, die Lava fliesst nun in dem Kanal ins Meer, bildet ein Delta. Wir warten bis der Ausbruch vorbei ist. Aber Tajogaite ist ein Biest. Jeden Tag was Neues und jeden Tag mehr Zerstörung. Die Letzte schreckliche Tat ist einen neuen Lavafluss am Rand des nördlichsten zu bilden. So fliesst die Lava immer weiter in nördlichere Gebiete. Heute Abend ist sie nur noch etwa 100m von der Schule in La Laguna entfernt. Es brennt an vielen Orten wie sie vielleicht schon im Bild welches ich auf Twitter gestellt habe gesehen haben. Weitere Häuser, weitere Existenzen vernichtet. Ein Monat nach dem Ausbruch ist die Bilanz Katastrophal und wir sind nicht in der Endphase, wohl eher mitten drin.
Der in dieser Woche verstorbene ehemalige Aussenminister der U.S.A. hat seine Regeln in einem Buch veröffentlicht. Sie passen auch für uns, ein Auszug von 5 seiner 13 Regeln:
- Es ist nicht so schlimm, wie Sie denken. Morgens sieht es besser aus.
- Bleiben Sie ruhig, seien Sie freundlich.
- Habe eine Vision, sei anspruchsvoll.
- Lassen Sie sich nicht von Ihren Ängsten oder Pessimisten belehren.
- Ewiger Optimismus ist ein Kraftvervielfältiger.
In diesem Sinne hoffe ich, dass wir alle stark und optimistisch bleiben!
Auf meinen Gestrigen Aufruf habe ich keine einzige Reaktion erhalten. Deshalb noch einmal:
Wir suchen für eine Palmera mit ihrer Mutter und 5 Hunden eine Bleibe bis die Evakuation von Las Manchas vorbei ist. Ich kenne beide persönlich. Sie besitzen ein Haus in Las Manchas, mussten dies aber wegen der Evakuation verlassen.
Wenn sie über ein Haus verfügen das sie jetzt nicht brauchen da sie während des Vulkanausbruchs eh nicht nach La Palma kommen wollen, wäre dies eine einmalige Gelegenheit zu helfen. Es stehen unzählige Immobilien leer und es sind >7.000 Menschen evakuiert. Sie können mich unter roger.frey (at) idafe.com erreichen
[15:30h] Die Pressekonferenz ist vorbei. Die Seismizität ist gleichbleibend, es wurden keine weiteren Deformationen festgestellt, im Gegenteil etwas weg von der Eruption haben sich die Deformationen leicht zurück gebildet. Der SO2 Ausstoss ist nach wie vor sehr hoch und war gestern bei 9.938 t pro Tag. Kohlenmonoxyd über die ganze Cumbre Vieja gerechnet lag bei 822 t pro Tag. Der Vulkanische tremor ist gleichbleibend und hoch.
Die betroffene Landfläche beträgt nun 780 ha 16,6 ha mehr als gestern.
Der nördlichste Lavafluss besorgt im Moment. Er ist nun knapp südlich der Tankstelle von La Laguna. Die Experten hoffen, dass die Lava nach dem Überqueren der Hauptstrasse nach Süden abbiegt wie in der obenstehenden Gefahrenkarte von heute dargestellt. Das Gelände würde einen solchen drift und eine Vereinigung mit der Colada #7 begünstigen.
Diese Colada #7 fliesst mit einer Geschwindigkeit von 5-10m /h in Richtung Meer, hat dieses aber noch nicht erreicht. Wenn die Lava ins Meer fliesst würden die 4 nächsten Barrios von Tazacorte in den Lock-Down gesandt bis die Luftqualität überprüft und als gut befunden wurde.
Gestern kam ein Team aus Madrid mit einer grossen Transport-drone. Sie wollen damit die Podenco Hunde retten welche schon tagelang in einem Wassertank zwischen zwei Lavaströmen eingesperrt sind. Diese Hunde wurden bislang mit kleineren Dronen mit Wasser und Futter versorgt.
Der Plan wurde gestern noch der Inselregierung vorgelegt und bewilligt. Heute soll mit kurzen Probeflügen begonnen werden.
[13:55h LT] Die Lava fliesst weiter in Richtung La Laguna. Sie hat bereits den Kreisel in der Nähe des Casa Chicho zugedeckt und ist von Norden her rund 150m von der Tankstelle entfernt. Obenstehend als runder Punkt eingezeichnet wo ich die Lavazunge im Moment sehe. Die Breite kann ich infolge des flachen Sichtwinkels nicht beurteilen.
[10:56h LT] Die Lava kommt langsam voran. Sie steht jetzt ungefähr kurz vor der LP-213.
Die obenstehend publizierte Gefahrenkarte
[Nachtrag [13:50h]: Karte ist leider nicht auf neuestem Stand, scheint vom 20. September zu sein und hat daher nur bedingte Aussagekraft.]
geht von einer eher geringen Gefahr für das nun betroffene Gebiet aus. Es könnte auch sein, dass die Lavawalze doch noch nach Süden abdreht. Auf einem Flachdach in der Nähe der Lavawalze kann ich mehrere Feuerwehrmänner sehen. Frustrierend, wenn man einfach nur zusehen kann was passiert. Gegen diese Naturgewalt können wir nichts, aber auch gar nichts ausrichten.
[08:52 LT] Es ist davon auszugehen, dass die oben eingezeichnete Lavazunge aktiviert wurde und die Lava im Moment in Richtung Zentrum von La Laguna geschoben wird. Die kleine Umfahrungsstrasse hat sie bereits überrollt.
[08:45h LT] Leider gehen die Eruptionen und der Auswurf an Lava unvermindert weiter. Nur etwas ruhiger ist der Vulkan geworden, das kann aber dem unerwartet aufgekommenen Passat geschuldet sein. Dieser bläst Rauch und Asche derzeit in Richtung West.
In der Nacht hat sich nördlich des Lavaflusses des Callejón de La Gata ein weiterer Lavafluss gebildet. Das sind schlechte Nachrichten bedroht dieses stetig nach Norden wachsen doch wieder viele weitere Häuser da die Lava immer näher an das Zentrum von La Laguna kommt. Ich sehe, dass Häuser brennen, kann deren genaue Lage im Moment aber nicht einschätzen.
Weiter kann ich eine Wolke von Wasserdampf südlich der Montaña la Laguna sehen. Offensichtlich hat die Lava dort das Meer erreicht.
Die Seismizität ist gleichbleibend, die Erdbeben bleiben auf die zwei Magmakammern beschränkt und zeigen keine Anzeichen eines "Aufsteigens".
Die Luftqualität unter der Inversion welche bis rund 600 m reicht ist im Moment gut. In Tacande bläst Brisa. Das war gestern so nicht voraus gesagt. Diese bringt frische Luft, bläst aber die feine Asche von den Dächern. Das Tragen von Schutzbrillen und FFP2 Masken beim Verlassen des Hauses ist unabdingbar.
[18:20h LT] Heute sind wieder zwei Kamine aktiv. Der SO Kamin spuckt massenhaft schwarze Asche aus, der NW Kamin weissen Rauch, also Gase und auch Lava. Es scheint, dass sich der Lavafluss etwas vermindert hat. Es kann aber auch sein, dass diese einfach in Tunneln fliesst und so nicht mehr so gut sichtbar ist.
Die SO2 Werte sind noch einmal gesunken und nun bei 3.900 t/Tag (vor Paar Tagen noch bei über 14.000 t/Tag). Das sind mal gute Nachrichten obschon sich alles wieder schnell ändern kann. Die Seismizität ist in etwa gleich geblieben mit einem Erdbeben von mbLg 4,6 in 36 km Tiefe welches von der Bevölkerung mit Intensität IV gespürt wurde. Die betroffene Fläche beträgt nun 773,2ha das entspricht 1,1% der gesamten Inselfläche von 708,3km^2.
Der nördlichste Lavafluss welcher beim Camino Cumplido in La Laguna gestern schon stehen geblieben ist bewegt sich nicht mehr. Der Lavafluss vom Sparmarkt hat nur noch wenig Abstand zur Küste ist aber nicht wie ursprünglich gedacht bereits im Meer angekommen. Das wird erst in kürze erwartet. Täglich haben wir fast an allen Fronten weitere schlechte Zahlen zu präsentieren. Die Zahl der betroffenen Gebäude hat nun die Katastrophale Nummer von 1.956 erreicht, 61 weitere Gebäude sind in unmittelbarer Gefahr was die Zahl dann über 2.000 erhöhen wird.
Das Gebiet von La Condensa wurde vom Stromnetz getrennt. Die Elektroleitungen wurden durch betroffene Strommasten gestreckt und die Masten knickten reihum weg. Es wurden sofort Generatoren angeschlossen und das Gebiet scheint nun weiter versorgt.
Heute hat sie Schule problemlos angefangen. Morgen ist für Schüler in Tazacorte schon wieder Schluss für einen Tag wird die Schule online durchgeführt da man befürchtet, dass sich die Luftqualität morgen noch einmal verschlechtern könnte weil die Lava südlich von der Montaña La Laguna ins Meer fliesst.
Der Flughafen ist heute offen. Es wird gestartet und gelandet.
[11:15h LT] Hier noch die Wetterprognose für die kommende Woche:
Heute:
Ostwind auf Meereshöhe. Dieser beschleunigt etwas im Süden auf der Ostseite. Verändert aber auf der Westseite durch die Inversion welche bereits auf Meereshöhe beginnt nichts. Die Obergrenze der Inversion ist bei 600m, im Tagesverlauf eher noch etwas ansteigend. die Luftqualität kann im Westen zeitweise vor allem unter 700 Höhenmeter zeitweise sehr schlecht sein. Achtung kleine Aschepartikel sind schädlich für die Lunge! Dagegen draussen FFP2 Maske tragen!
Wenig Wind auf 2.000m darüber Südwind. Die Asche wird über das ganze Tal getragen und zieht in Richtung Puntagorda.
Dienstag 19.
Immer noch sehr tiefe Inversion und je nach Entwicklung des Vulkans zeitweise schlechte Luftqualität vor allem im Westen unterhalb 700m. In Sta. Cruz bringt der Passat von 18 kn frische Luft aus dem Nordosten. Immer noch schwacher Höhenwind und ab 3.000m Südwind. Die Asche zieht auch am Dienstag in Richtung Nord.
Mittwoch 20.
Passat 21kn, immer noch sehr tiefe Inversion mit damit einhergehender potentiell schlechter Luftqualität im Valle. Immerhin wird sich die Situation betreffend Asche im Valle verbessern da der Wind in der Höhe auf 2.000 m aus Nordost und weiter oben aus Nordwest bläst.
Donnerstag 21.
Zunehmender Passat auf Meereshöhe mit 24kn. Die Inversion steigt zögerlich auf vielleicht 400m. Es ist möglich, dass sich durch den starken Passat im Westen Gegenwirbel einstellen welche das Valle belüften könnten. Das hängt aber sehr von der Inversionshöhe ab. Ist die auf 500m, dann passiert es sicher, ist sie auf 300m, dann bleibt die stickige Luft erhalten. In der Höhe bläst der Wind nun aus Nord, die Asche wird in den Süden verfrachtet.
Freitag 22.
Die Inversion steigt auf 1.000m an. Der Passat bläst auf Meerseshöhe mit 23 kn. Das provoziert im Lee auf der Westseite endlich sicher den gewünschten Ansaugeffekt und die schlechte Luft wird im südlichen Teil in den Süden und im nördlichen Teil in den Norden weggesaugt. Höhenwinde Nord bis Ost blasen die Asche weg vom Valle.
Samstag 23.
Die Inversion steigt noch weiter an und soll nun auf 1.500 m zu liegen kommen. Dazu kommt auch Passat mit 12 kn auf 1.500 m was die Brisa in El Paso aufleben lässt. Höhenwinde auch Nordost. Die blasen die Asche über das evakuierte Gebiet ins Meer.
Sonntag 24.
Praktisch wie der Samstag.
[10:56h UTC+1] Die Luftqualität ist zum Teil schlecht. Speziell die kleinen Lungenschädigenden Partikel sind zum Teil stark erhöht. Wenn sie in einem solch betroffenen Gebiet raus müssen tragen sie besser FFP2 Masken.
[09:15h LT] Guten Morgen. Ein Überblick:
Der SO Kamin hat sich wieder reaktiviert und produziert Asche. Der NW Kamin Lava. Es hat sich noch ein dritter, kleinerer Kamin gebildet. Es sieht so aus, als ob die miteinander kommunizieren.
Die Seismizität ist unverändert relativ hoch. Auch in der letzten Nacht haben sich Beben ereignet die von der Bevölkerung verspürt wurden. Das stärkste mit mbLg 4,6 um 0:57h LT in 36 km Tiefe. Es sind keine weiteren Deformationen der Inseloberfläche sichtbar.
Ob der Lavastrom südlich der Montaña La Laguna das Meer erreicht hat, kann ich im Moment noch nicht sagen. Ich sehe keine Dampfwolke und habe noch keine weiteren Informationen oder Bilder erhalten. Die Luftqualität ist recht gut für die Wetterlage. Nur Los Llanos meldet etwas erhöhte aber noch nicht problematische CO Werte.
Die Asche wird vom Vulkan nun in Richtung Puntagorda verfrachtet. Auch in der letzten Nacht kam in El Paso wieder Asche runter. Alles was gestern geputzt war ist wieder schwarz. Die Menge hält sich noch in Grenzen, wahrscheinlich unter 2mm. Die Asche ist sehr fein und daher dicht. Das entspricht einer zusätzlichen Dachbelastung von maximal 2 kg/m^2.
Der Flughafen wurde heute Morgen von Binter aus Gran Canaria angeflogen. Ob weitere Flüge folgen ist noch nicht klar.
Die Wetterprognose für heute bleibt den ganzen Tag gleich. Die Asche wird über das Valle in den Norden geblasen.
[17:55h LT]
Die Pressekonferenz dauerte einmal mehr lange und brachte nicht viel. Ich verstehe nicht, warum diese Selbstbeweihräucherung noch akzeptiert wird. Wir möchten ja eigentlich nur die Veränderungen präsentiert bekommen und einen Ausblick.
Seismizität gleichbleibend, Tremor gleichbleibend hoch mit stärkeren Impulsen. Es ist auch weiterhin möglich, dass sich Erdbeben ereignen welche von der Bevölkerung gespürt werden. Der SO2 Ausstoss hat sich gegenüber vorgestern auf 8.200 t/Tag vermindert. Die Luftqualität war heute Morgen vor allem in Puntagorda und Fuencaliente schlecht. Dorthin wird die Luft aus dem Valle bei bestehendem Passat hin verfrachtet. Der erste Lavafluss wird immer noch alimentiert, mit wenig Material, aber er ist immer noch aktiv. Der aktivste Lavafluss ist der neue welcher im südlichen Teil der Montaña La Laguna fliesst. Die Spitze war heute Mittag um 12h noch 260m vom Meer entfernt. Sie soll sich mit 15m/h bewegen, was bedeuten würde, dass sie morgen früh das Meer erreicht. Ein präventiver Lock-Down für die nahen Gebiete ist nicht geplant. Falls die Luftqualität zu schlecht werden würde fahren Lautsprecherwagen umher um die Bevölkerung zu warnen.
Einmal mehr: FFP2 Masken schützen gut vor Staubpartikel und Asche. Kleine chemische Moleküle werden NICHT gefiltert. Das heisst wenn sie gebeten werden zu Hause zu bleiben und Türen und Fenster zu schliessen sollten sie es auch machen.
Im Moment ist Tajogaite eher ruhig. Ich kann sogar den Blogeintrag schreiben ohne mich ständig zu fragen ob die Erschütterung nun vom Schall kommt oder wieder ein Erdbeben ist :-)
Ich habe mich entschieden, derzeit nicht wegzuziehen um nicht weiteren evakuierten eine Möglichkeit "wegzunehmen" ich habe ja immer noch mein Haus.
Aber hier ein erneuter Aufruf:
Eine Palmera sucht für sich und ihre Mutter sowie ihre 5 Hunde und zwei Katzen eine Wohnung oder ein Haus. Sie mussten aus Las Manchas evakuieren, sind provisorisch untergebracht aber die Verhältnisse sind äusserst schwierig. Wenn jemand etwas passendes vermieten oder für Gartenarbeit, Asche schaufeln etc für die Dauer des Vulkanausbruchs zur Verfügung stellen kann, dann schreiben sie mich bitte an. Wäre schön, wenn wir hier helfen könnten!
(roger.frey(at)idafe.com
[09:30h LT] Der Vulkan ist immer noch etwas ruhiger als auch schon. Immer noch sind zwei Schlote zu beobachten aus welchen Rauch aufsteigt. Die Lava fliesst auch immer noch über die NW Flanke. In der Nacht konnte man unterhalb des Fussballfeldes von La Laguna eine Linie von Bränden ausmachen. Da sind sicher weitere Häuser der Lava zum Opfer gefallen. Das Fussballfeld in La Laguna, welches lange nur zur Hälfte mit Lava bedeckt war, ist nicht mehr auffindbar.
Die Seismizität bleibt gleich. Es wurden keine Veränderungen festgestellt. Auch heute morgen früh um 4:10h LT gab es ein starkes Beben der Stärke 4,3 mgLg in 35 km Tiefe welches von weiten Teilen der Bevölkerung mit Intensität IV gespürt wurde. In der Obenstehenden Karte sieht man, dass die letzten Beben im Bereich 10-15 km eher am oberen Rand dieser Magmakammer stattfanden. Auch hier kein Zeichen der Entlastung.
PEVOLCA ist gestern den Hinweisen nach Fumarolen bei der Bodegón Tamanca nachgegangen. Untersuchungen haben ergeben, dass Asche in Bewegung kam, langsam den Hang runter rieselte und dabei im unteren Bereich Staub aufwirbelte. Deshalb passte die Erklärung Steinschlag nicht. Steinschläge produzieren eine Linie von Staub. Gut, dass die Verantwortlichen diesen Hinweisen schnell nachgingen und sie entkräften konnten.
Die Verformung in Jedey welche vor 4 Tagen festgestellt wurde hat sich gänzlich zurück gebildet. Auch die weiteren Stationen zeigen keine Verformungen an.
Wetter:
Die Inversion ist sehr tief, bei 400m der Passat schwach. Das behindert, wie ich schon mehrfach erklärte, die Belüftung der Insel im Leebereich bis 400m und kann die Luftqualität negativ beeinflussen. Der Tag beginnt relativ klar, die Asche wird im Moment nach NO geblasen was mit der Windprognose für diese Höhe übereinstimmt. Das METAR des Flughafens welches um 6h noch Asche gemeldet hat (VA), sagt nun sie sei sehr nah (VCVA). Die Wolke geht von 0 bis 10.000 ft (3.000m) und zieht sich rüber bis in einen Bereich nördlich von Teneriffa.
Montag:
Der Wind ist ab Vulkanhöhe bis auf etwa 3.000 m sehr schwach. Das kann dazu führen, dass erneut Asche in einem grossen Radius zum Vulkan fällt. Über 3.000m dann Südwind. Alles was über diese Höhe aufsteigen kann wird dann nach Norden geblasen. Die Inversion bleibt sehr tief.
Dienstag:
Bis auf rund 3.000 m Nordostwind. Das heisst die Aschewolke wird über das evakuierte Gebiet ins Meer geblasen. Das kann eine Entlastung für den Flughafen bedeuten. Über 3.000 m anhaltender Südwind. Die Inversion bleibt tief.
[21:30h LT] Heute Abend halte ich mich etwas kurz, habe den ganzen Tag damit verbracht meine Oliven in Öl zu verwandeln und weiss nun einmal mehr, warum das Olivenöl auch flüssiges Gold genannt wird.
Der Vulkan Tajogaite hat zwei klare Kamine auf dem Kegel. Aus dem westlichen fliesst nach wie vor Lava über die NW Flanke, aus dem südöstlichen viel Rauch und Asche. Ein Schlot produziert schwarzen, der andere weissen Rauch.
Die Seismizität hat im Tagesverlauf leicht abgenommen und der Vulkan ist auch eher etwas ruhiger. Aber wir wissen ja, das kann sich innerhalb Minuten ändern.
Die Nerven liegen blank, heute wurde auf den sozialen Medien Sprachmitteilungen über einen Ausbruch über Mazo verteilt. Eilig hat die PEVOLCA eine Untersuchung mit einer Drone mit Infrarotkamera angestellt und konnte die Information als falsch deklarieren. Jeder hat die Verantwortung nicht noch Öl in das Feuer zu giessen und sollte nichts teilen wo weder Urheber noch Datum und Zeit kennt und dessen Inhalt er genau geprüft hat.
Ein Video welches ich noch erhalten habe zeigte Fumarolen an der Südseite der Montaña Tamanca. Habe es länger angeschaut und die Rauchentwicklung sieht nicht nach Steinschlag aus. Das Video scheint plausibel. Ich habe dazu aber noch keine weiteren offiziellen Informationen und werde morgen wahrscheinlich noch einmal darauf zurück kommen. -->Nachtrag 21:47h: die PEVOLCA hat dies nicht bestätigt und von Steinschlag gesprochen.
Die Deformationen sind stabil, keine Veränderungen.
Und ja, es gibt einen Plan für die Gebiete. Puerto Naos ist ab nächster Woche nur noch am Freitag zu besuchen wenn die Situation solche Besuche überhaupt erlaubt.
Das Wetter wie schon gemeldet, heute Abend war die Inversion auf 400m es brennt an vielen Stellen und die Rauchentwicklung verteilt sich unter der Inversion im Valle. Die Luftqualität kann sich merkbar verschlechtern. Das bleibt voraussichtlich bis und mit nächstem Donnerstag so.
Wind unter der Inversion Passat, auf der Leeseite also im Valle kaum Wind. Über der Inversion dominierende Richtung aus Süd was die Aschewolke auch wieder in Richtung Nord verfrachten kann.
[11:02h LT] Die Dronenbilder von heute Samstag zeigen, dass der Lavastrom welcher nach La Laguna floss hauptsächlich über den Spar und die Südseite der Montaña La Laguna fliesst. Der nörliche Parkplatz des Sparmarktes ist noch intakt. Dort wo die Lava über die LP-213 floss ist sie über 210m verschüttet. Als Referenz, die Clinica Veterinaría von Ruth ist noch intakt und liegt
~170m südlich der Lava. Weiter westlich ist sie bereits über die Küstenstrasse geflossen.
Der nördlichste Arm welcher gestern Teile des Fussballfeldes von La Laguna zudeckte und am Camino Cumplido Häuser vernichtete, stoppte im Bereich der Hausnummer 28 und ist offensichtlich im Moment nicht mehr aktiv. Die Gebäude von Montarent stehen noch. Hoffentlich bleibt das so!
Von SW betrachtet zeigt der Vulkan nun drei Schlote aus welchen weisser Rauch aufsteigt. Der Blick ins Valle ist trüb und von bläulichem Rauch behindert. Die Luftmessstationen zeigen noch gute Werte an. Die Nase einen schwachen Schwefelgeruch.
[10:01h LT] Die Wettersituation hat sich wie angekündigt verschlechtert und im Moment fällt Asche auf der ganzen Insel runter. Es ist nicht wahrscheinlich, dass der Flughafen heute operativ ist. Die Inversion befindet sich nun auf 600m mit der Tendenz im Tagesverlauf weiter abzusinken. Der Passat ist schwach und wird im Valle nur schwachen Wind verursachen was eine Lüftung erschwert. Über der Inversion weht der Wind aus südlichen Richtungen und bläst die Asche in den Norden. Brisa gibt es auch in El Paso keine. Dies bleibt auch morgen Sonntag so.
Der Vulkan ist weiter aktiv. Im Moment wird aus dem SO Schlot viel Asche hinausgeschleudert. Auf der für mich einsehbaren Nordflanke floss auch heute früh Lava hinunter aber etwas weniger wie an den vorherigen Tagen.
Heute morgen um 07:07h ereignete sich in 37km Tiefe ein Erdbeben der Stärke mbLg 4.5 es wurde in weiten Teilen der Insel gespürt, in meinem Haus haben sich Gegenstände leicht verschoben. Die Erdbeben haben generell heute zugenommen. In der oben publizierten Karte sieht man, dass verglichen zu vorgängig publizierten Karten auch Beben über der 10km Linie gibt. Die Diskussion über einen möglichen zweiten Schlot in einem anderen Gebiet ist zwar verfrüht, aber für mich nicht vom Tisch.
Die vor zwei Tagen gemeldete vertikale Deformation von fast 80 mm bei der Messstation Jedey hat sich fast zurück gebildet.
Es gibt derzeit weder für kurz- noch mittelfristig Anzeichen, dass sich die Eruption dem Ende neigt. Gemäss der wissenschaftlichen Direktorin, María José Blanco, werden unterschiedlichste Parameter analysiert die ein Ende anzeigen würden. Das ist der Ausstoss an SO2 welcher unter 100 t/Tag sinken sollte, das sind die Deformationen und die Seismizität. Kein einziger dieser Parameter zeigt eine Verbesserung der Situation an.
Nach einer nicht bestätigten Meldung können Personen welche einen Grund haben nach Puerto Naos zu fahren (z.B. Geschäft, Wohnung) dies an diesem Wochenende tun. Ab nächste Woche sei dies jeweils nur noch am Freitag möglich.
[19:30h UTC+1] Heute Nachmittag hat sich am Vulkankegel auf dessen SO Seite ein neuer Schlot aufgemacht. Aus diesem steigt viel Rauch auf. Die Lava fliesst auf der Südseite runter in Richtung Montaña Capote (Hügel beim Friedhof Las Manchas, Solaranlage). Der Vulkan ist sehr leise im Moment, als ob er eingeschlafen wäre. Das ist er aber nicht. Seine Rauchwolke (eher weiss, weniger Asche) steigt hoch auf und wird im Moment mit SO Wind über El Paso / Los Llanos geblasen.
[17:50h LT] Die Pressekonferenz ergab folgende Faktenlage. Der Explosionsindex ist unverändert bei 2. Es wird weniger Asche ausgestossen. Der Vulkan verändert sein Verhalten laufend. Die Wolke hat heute eine Obergrenze auf 4.000 m. Es ist immer damit zu rechnen, dass die Erde auch stärker beben kann und an Steilhängen Steinschläge ausgelöst werden können. Der Ausstoß an Schwefeldioxid ist enorm und beträgt im Momen 14.500 t pro Tag.
Ein Arm der Lava könnte den Dorfkern von La Laguna bedrohen. Er stand bei der Pressekonferenz am Camino Cumplido Nr. 22 und bewegt sich langsam nach NW. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser durch La Laguna fliessen kann und erst nördlich der Montaña zum stoppen kommt.
Es sind kurzfristig keine weiteren Evakuationen geplant. Es wurden bisher 7.000 Personen evakuiert. Wir sind damit schon fast bei 10% der Gesamtbevölkerung welche offiziell 82.000 Personen beträgt, inoffiziell aber wahrscheinlich darunter ist.
Durch die Südflanke welche gestern noch stillstand, fliesst erneut Lava in die Fajana runter. Dies haben heute Aufnahmen mit Dronen und Infrarotkameras gezeigt.
Der Vulkan hat heute Nachmittag erneut sein Gesicht geändert. Es hat sich im Südosten des Konus etwas getan. Dort steigt eine weisse Wolke auf was auf ein weiteres Schlot hinweist.
Die nächsten Tage werden, ich habe es schon gemeldet, in Bezug auf die Wetterlage und damit die Luftqualität kritisch. Falls es stinkt schliessen sie Türen und Fenster und beschränken den Aufenthalt draussen auf ein Minimum.
Die Messstationen des Cabildo Insular funktionieren und geben Informationen ich Echtzeit.
Herzlichen Dank dem Leser der mir auf meinen verärgerten Post über die Medien folgende Mitteilung gesandt hat:
"Bei der finanziellen Entschädigung, auch wenn es eine Spende an eine gemeinnützige Organisation ist, sieht es etwas anders aus. Ich kenne mich ein wenig in der Medienlandschaft aus, weil viele Medienunternehmen zu unseren Kunden gehören. Daher weiß ich, dass es im deutschsprachigen Raum (D,A,CH) normalerweise keine finanziellen Entschädigungen für Interviews gibt, bestenfalls die Erstattung belegbarer Reisekosten. Dahinter steckt als Konsens bei allen halbwegs seriösen Zeitungen, Nachrichtenagenturen, Fernsehsendern usw. die Absicht, sich nicht dem Vorwurf gekaufter Interviews aussetzen zu wollen."
Eine sehr gute Erklärung. Das nehme ich so zur Kenntnis und rudere etwas zurück. Die deutschsprachige Presse darf mich deshalb nach einer Beruhigungszeit von 20h, um meinen Adrenalinspiegel zu normalisieren, wieder kontaktieren, auch wenn sie keine Spende für eine Tierschutzorganisation machen dürfen.
Ich verstehe auch, dass die Journalisten ihren Job machen müssen und dieser auch wichtig ist. Vielleicht hat es auch gerade den Falschen erwischt.
Ich habe eine Finca nur 500 m von meinem Haus entfernt. Ich muss alle Ausweispapiere mitnehmen um wieder zum Haus zu gelangen. Auf der Strasse kann man kaum mit 20 km/h fahren. Überall Journalisten und auch Hobby Fotografen. Am schlimmsten ist es direkt beim Einnachten. Da muss man extrem aufpassen um nicht einen schwarz gekleideten Kameramann der sein schwarzen Stativ auf der Strasse aufstellt zu überfahren. Leider sind auch Leute in meine Finca eingedrungen, haben eine Leiter entwendet um damit auf mein Dach zu gelangen um Videos zu drehen. Dann wurde im Garten noch eine unschöne Hinterlassenschaft gemacht. Meine Nerven liegen zum Thema deshalb etwas blank.
Ich gelobe aber Besserung und entschuldige mich bei allen rechtschaffenden Journalisten.
Das Cabildo hat eine interaktive Karte publiziert. In diese kann man reinzoomen und mit dem Schieber die Situation vor und nach dem überfliessen der Lava nachvollziehen. Nur für starke Nerven!
Sie lassen kaum was da, nur Spuren im Sand. Sie verstopfen Straßen, stellen die Stative in der Mitte auf die Straße. Behindern den Verkehr, stellen sich überall vorne an und haben das Gefühl wir hätten alle auf sie gewartet. Viele Journalisten.
Heute morgen hatte ich um 9h einen Termin mit einer Moderatorin von RTL, sie rief mich dann um 10:15h an entschuldigte sich kurz und begann mich gleich auszufragen. Ich hätte einen Blog, viel Wissen um die Insel und sie möchten mit einem Kamerateam vorbeikommen.
Ja, in der Tat habe ich viel Wissen über die Insel und ja, ich bin auch ganz gut damit Interviews zu geben und auch ja, ich bin froh, wenn auch Insider Informationen hinausgetragen werden. Aber immer auch Anständig. Erster Punkt um Wertschätzung zu zeigen: Man hält man sich an zeitliche Vereinbarungen. Es geht überhaupt nicht an, dass man über eine Stunde zu spät anruft.
Zweiter Punkt der Wertschätzung: Geld. Ja bezahlen der Zeit die wir Ihnen zur Verfügung stellen. Ich will kein Geld machen mit dem Vulkanausbruch. Das habe ich bereits mehrere Male gesagt. Aber ich möchte, dass meine Zeit wertgeschätzt wird und dass auch ein RTL zum Beispiel eine Spende an eine lokale Tierschutzorganisation leistet. Das können und wollen sie aber nicht.
Für die Briten war es von Anfang an klar, Vorinterview und Interview für "Good Morning Britain" wurden ohne zu Fragen zusammen mit 250£ vergütet. Sobald das Geld da ist überweise ich es an eine Tierschutzorganisation. Die Sender aus Deutschland sind der Reihe nach arm dran und wollen, dass wir alles Gratis abliefern.
Der Bogen ist nun überspannt. Ab sofort ist für mich und hoffentlich auch für weitere Leser die angefragt werden klar: Wenn sie, liebe Journalisten, sich nicht an zeitliche Vorgaben halten und die Zeit ihrer Interviewpartner nicht mal mit einer kleinen Spende an eine lokale Tierschutzorganisation schätzen können, müssen sie mich gar nicht mehr anrufen. Denn dann hinterlassen sie hier auf La Palma eh nur Störung, noch mehr Chaos und Spuren im Sand.
[09:30h]
Die Inversion ist leider bereits etwas nach unten gerückt, derzeit wird sie auf rund 800m gemessen. Der Passat weht aber noch genügend stark um die Luftmasse auf der Westseite nach süden zu saugen. Das sieht man im Moment auch an der Luftmessstation in El Charco wo im Moment hohe SO2 Werte von 718 μg/m³ gemessen werden.
Die Inversion soll im Tagesverlauf weiter absinken und auch der Passat etwas abnehmen. Befindet sie sich auf 400m oder tiefer, dann schläft der Wind darunter erfahrungsgemäss ein. Über der Inversion weht ein leichter Südwind was die Asche einmal mehr nach El Paso und Los Llanos tragen kann. Als ob wir nicht schon genüg Staub hätten kommt Calima dazu.
Samstag 16.10.
Die Zufuhr von trockener und warmer Saharaluft hält an. Sie führt dazu, dass die Inversion noch weiter absinkt und sich darunter die Luftqualität potentiell verschlechtert. Der Wind darüber dreht auf SW und bläst die Aschewolke nun in Richtung Sta. Cruz.
Sonntag, 17.10.
Immer noch Calima, immer noch tiefe Inverision mit potentiell schlechter Luftqualität in den unteren Lagen im Südwesten. Wind bis 3.000m Nord, darüber SO. Wenn die Aschewolke über 3.000 m aufsteigt, wird der Staub also wieder zu uns zurück geblasen.
[09:04h LT] Vulkan Tajogaite ist wieder lauter geworden. Er hat einmal mehr den Sound eines Kampfjets angenommen was heisst, dass Gase mit hoher Geschwindigkeit austreten. Von Tacande aus gesehen hat er zwei obere Schlote und ein weiteres etwas tiefer. Aus dem unteren fliesst nach wie vor sehr viel sehr flüssige Lava aus. Der Lavafluss ist zeitweise mit grossen Felsbrocken verstopft was die Lava dann seitwärts ableitet (s. Tweet von 8h).
Das Fussballfeld in La Laguna wurde nicht weiter verschüttet. Ob das ein Zeichen ist, dass die Lava im Moment nicht noch weiter nach Norden dringt, muss sich noch zeigen. Sie fliesst auf jeden Fall im Bereich des Spar La Laguna mit relativ hoher Geschwindigkeit über den Callejón de Cabrejas nach Westen runter und hat sich in diesem Bereich sehr stark aufgebaut. Geschätzte Höhen gehen bis 20m. Der Sparmarkt welcher gestern zwar ausgebrannt, aber noch heroisch da stand, ist nicht mehr auffindbar.
Die Messwerte der Station Jedey, welche gestern mit einer Deformation im Bereich von 50 - 80 mm Aufmerksamkeit erregte zeigt einen Rückgang der horizontalen Deformation von etwa 7 mm. Damit scheint ein Szenario von einer weiteren Eruption im Süden wieder etwas entschärft.
Die Seismizität (RSAM) ist etwa gleichbleibend. Was auffällt ist eine Zunahme der Erdbeben in der zweiten, unteren Magmakammer welche sich in rund 35km Tiefe befindet. Das stärkste ereignete sich heute Morgen um 08:02h mit mag mbLg 4,5 in 36 km Tiefe. Was das bedeuten könnte müssen mir Vulkanologen erklären.
[18:45 h UTC+1] Heute Abend zeigen sich die zwei Anhaltspunkte Spar und Fussballfeld wie am Morgen. Der Spar steht noch, ist nun ausgebrannt und gut 50% des Fussballfeldes sind nicht bedeckt. Es scheint, dass sich der Hauptfluss der Lava südlich des Spar vorbei schiebt.
Heute wurde um 13h eine weitere Evakuation angeordnet und zwar für ein Gebiet nördlich der Montaña La Laguna. Habe dort Freunden geholfen ein paar Sachen zu evakuieren.
Um 14:15h kollabierte der Konus einmal mehr und ein See von Lava ergoss sich über die Nordflanke. Involcan hat ein eindrückliches Video auf Twitter publiziert @involcan.
In der seismischen Station Jedey wird in den letzten 48h ein Anheben des Geländes beobachtet welche sich in diesem Zeitrahmen auf rund 80mm summiert hat. Weil an keinen anderen Stationen eine ähnliche Verformung festgestellt wird, sind die Behörden etwas wachsam geworden. Polizei und Hilfskräfte wurden offensichtlich aufgefordert alle nicht erklärbaren Ereignisse zu melden, das wären Lärm und Vibrationen, tote Tiere, abnormale Temperaturen, Bäume die am Wurzelstock verkohlen.
Die Erdbeben zeigen kein Aufsteigen von Magma an. Der einzige Parameter der verlangt genauer hinzuschauen ist die Verformung.
Unter anderen sind Szenarien sind möglich:
a) Der Druck sinkt und die Verformung geht zurück.
b) Der Druck kann über den Vulkan abgebaut werden.
c) Die Magma sucht sich einen weiteren Weg und ein zweiter Vulkan entsteht.
Die nördlichsten Lavaflüsse welche beim Spar und beim Fussballfeld La Laguna sind haben sich gemäss dem wissenschaftlichen Komitee verlangsamt.
[08:30h LT] Guten Morgen. Vulkan Tajogaite hat auch in der letzten Nacht Unmengen an Lava produziert, welche über den sich vor paar Tagen gebildeten Nordfluss ausfliessen. Nachdem er gestern Abend eine explosive Phase hatte waren die Geräusche in der Nacht eher gleichmässig.
Leider hat die Lava wie gestern abend bereits befürchtet nun 1/3 des Fussballfeldes von La Laguna überströmt. Der Sparmarkt in La Laguna steht noch*. Die Lava fliesst direkt südlich davon nach Westen und türmt sich im Bereich Callejón Cabrejas / Morera extrem auf. Ich schätze die Höhe auf bis zu 20m (blaues Oval in Karte).
Die Lage am Fussballplatz La Laguna muss weiter genau beobachtet werden. Das Geläde ist in diesem Bereich kritisch, denn der Geländefluss führt nach NW.
Die Seismizität ist in etwa gleich. Um 01:27 ereignete sich ein starkes Beben mit 4,5 mbLg aber in einer Tiefe von 37km. Es wurde von der Bevölkerung mit Index IV gespürt. Die Beben der Magmakammer in 10-15km Tiefe haben sich nicht nach oben gearbeitet.
Der Wind weht auf Meereshöhe heute mit 11kn auf NO. Die Richtung bleibt bis auf 1.500 gleich nur nimmt er leicht ab. Auf 3.000m Höhe ist es praktisch windstill. Es ist wahrscheinlich, dass die Aschewolke nach SW geblasen wird. Gegen Abend kommt in der Höhe über 3.000m eine leichte SO Strömung auf. Die Inversion beginnt langsam abzusinken. Eine genauere Prognose für die nächsten Tage erarbeite ich später.
Die obenstehende Karte habe ich angefertigt. Sie ist nicht genau, da ich ein eingeschränktes Blickfeld auf das Geschehen habe.
*) Nachtrag um 09:22h, Spar brennt. Das Dach ist eingestürzt.
[17:58h LT] Auch während dem Tag hat die Lava von Tajogaite einige Häuser zugedeckt. In der Nacht floss sie durch El Pedregal und dann genau südlich des Spar Marktes runter in Richtung Callejón de Cabrejas. Der Sparmarkt steht im Moment noch. Im Tagesverlauf kam die Lava etwas weiter in Richtung Fussballfeld La Laguna, ist aber immer noch deutlich südlich davon.
Am Polígono Callejón de La Gata hat sich heute nichts mehr verändert. Die Lava scheint immer noch sehr heiss zu sein, denn dort wo sie ausfliesst ist sie unglaublich flüssig.
In der Pressekonferenz wurde bestätigt was ich heute früh zu sehen glaubte. Es hat sich im SO des Konus ein weiterer Schlot aufgetan. Im Moment ist auch die Ruhe wieder vorbei. In kurzem Rhythmus ereignen sich wieder Explosionen. Hoffen wir, dass nicht nochmal so eine Nacht vor uns liegt.
In der Zwischenzeit fliesst auch Lava nördlich des Callejón de La Gata runter. Ich kann die Rauchentwicklung und die Lava sehen. Sie ist direkt bei einer Trafostation des Callejón. Bestätigt sich das, ist das eine weitere schlechte Nachricht. In Tacande kommt im Moment der Rauch der Feuer an und die Luftqualität hat sich leicht verschlechtert. Die offiziellen Messstationen zeigen immer noch gute Luftqualität an.
[08:30h LT] Eine weitere zerstörerische Nacht liegt unter uns und der Tag wird nicht besser. Tajogaite hat von El Paso aus gesehen drei Kamine. Zwei entgasen mehr, aus dem dritten untersten fliesst nach wie vor Lava aus. Diese scheint noch flüssiger als gestern. Das heisst sie wäre noch heisser und zerstörerischer. Die Seismizität liegt in etwa dort wo sie in den letzten Tagen war. Der Tremor hat sich leicht erhöht, das heisst es hat mehr Gas in der Magma. Der Vulkan ist leiser als an anderen Tagen hat aber heute morgen angefangen wieder ab und zu Explosionen zu erzeugen.
Die Lava ist in der Nacht weiter nördlich des ersten Lavaflusses durchgezogen. Ich kann noch nicht sagen wo, ich sehe aber von meinem Haus aus, dass das Fussballfeld von La Laguna und der Sparmarkt im Moment nicht betroffen sind. Die Lava fliesst weiter südlich. Beim Fussballfeld paar hundert Meter, beim Spar recht nah. Fotos auf Twitter @efadi_LP.
Hier ist er also noch, der Bericht meiner Reise nach Puerto Naos. Was normalerweise hin und zurück 30 Minuten dauert, nahm gestern 5 Stunden in Anspruch. 135 km waren es dann von El Paso bis Puerto Naos und zurück.
Bei den Casas El Charco, die Fahrt dorthin dauert 45 Minuten, war eine Polizeikontrolle und die Fahrzeuge wurden nach Destination sortiert. Vor mir stand schon ein Wagen in der Puerto Naos Warteschleife. Nach 45 Minuten warten ging es weiter. Der Fahrzeugkonvoy bestand nur aus 4 Fahrzeugen. Das letzte war das Kontrollfahrzeug des Zivilschutzes. Der erste Wagen fuhr mit 30-40 km/h also dauerte die Fahrt runter nach Naos auch noch einmal eine Weile. Interessant, dass an der Strasse runter über weite Strecke dicke Metallrohre gelegt wurden, die dann verschweisst werden. Eine weitere Wasserleitung ist mit Hochgeschwindigkeit am entstehen.
Die Gegend sieht trist aus. Überall viel Asche und kein Platz wo man diese hinführen kann. Sie wurde provisorisch am Strassenrand deponiert. Auf den Bananenplantagen schneiden Bauern Schlitze in die Plastikabdeckungen, damit die Asche reinrieselt und nicht die ganze Konstruktion unter dem Gewicht zusammen bricht. Nur die Wasserleitung gibt ein Zeichen der Hoffnung, des Aufbruchs und Neuaufbaus. Der Rest ist trist, schwarz und leer.
In Naos angekommen ist das erste Fahrzeug direkt nach El Remo ausgeschert. Ich habe die Flugschule besucht, konnte meinen Klimbim mitnehmen und versuchte die Wetterstation wieder am alten Internet anzuschliessen. Aber weder das alte noch das Fiberglas-Netz funktionieren. Puerto Naos ist also ohne Internet. Nur Mobiltelefonie funktioniert.
Auf dem grossen Parkplatz vor der Flugschule wurde eifrig gebaut. Die zwei Entsalzungsanlagen werden dort installiert.
Unser Treffpunkt war wieder der Kreisel in Naos. Der erste Wagen war schon da. Der Verantwortliche für den Konvoy kam zu mir und informierte mich, dass ich dann als erster Fahren solle. Er wolle das andere Auto kontrollieren. Ich frug warum? Darauf erklärte er mir, dass da zwei Touristen drin sitzen, Südamerikaner wahrscheinlich. Die hätten gar kein Geschäft in Puerto Naos, wollten einfach nach El Remo Fisch essen. Die Guardia Civil hat sie dann noch in Naos abgefangen und gleich wieder in den Konvoy geschickt. Sie meinten offensichtlich noch, sie hätten eine Reservation im Restaurant. Da kratzt man sich wirklich am Kopf. Jeder weiss, dass das ganze Gebiet evakuiert ist aber die zwei Touristen schmuggeln sich einfach rein. Fragen auch nicht was los ist als sie 45 Minuten warten mussten.
Das Cabildo gibt bekannt, dass ein weiterer Teil nördlich von La Laguna bis zum Cruz Chica und Las Marteles (Restaurant Kiko) aus Sicherheitsgründen evakuiert werden muss. Die Bevölkerung wird gebeten die wichtigsten Dinge einzupacken und sich zusammen mit den Haustieren am Sammelpunkt in Los Llanos einzufinden. Die Evakuation wurde jetzt angeordnet und muss bis heute 19h erledigt sein.
- Es sollen:
Bleiben sie ruhig, verteilen sie keine Gerüchte sondern beziehen sie die Informationen aus offiziellen Kanälen.
Im offiziellen Bescheid den Sie hier herunterladen können steht:
- Schließen sie alle Fenster und Türen.
- Schließen sie die Wasserzufuhr, Gas und trennen die Stromverbindung.
- Wenn sie Medikamente benötigen, packen sie diese ein.
- Nehmen sie die wichtigsten Dokumente mit. Auch die vom Haus.
- Begeben sie sich zum Sammelpunkt.
- Benutzen sie Telefon nur für dringende Fälle.
- Wenn sie Haustiere haben wird ihnen am Sammelpunkt mitgeteilt, wie weiter vorgegangen werden muss.
Der Sammelpunkt ist das Fussballstadion ihrer Gemeinde, in Los Llanos oder El Paso.
[11:10h LT] Die schlimmen Bilder hören nicht auf. Im Moment wird der gesamte Sparmarkt in La Laguna evakuiert. Die gesamte Ware aber auch die Inneneinrichtung wird hastig abgebaut und in Sicherheit gebracht. Die Halle ist schon fast leer, nur noch vereinzelte Kabel hängen von der Decke.
Ich hoffe sehr, dass die Lava nicht so weit nach La Laguna fliessen wird. Aber besser rechtzeitig vorsorgen. Die Entwicklungen lassen plötzlich nicht mehr viel Zeit zum Handeln.
Heute haben wir im Moment wenigstens Wettermässig etwas Glück, der Vulkan stösst sehr viel Asche aus, diese wird aber nach Süden in evakuiertes Gebiet geblasen. Auch der Rauch von den weiteren hunderten Gebäuden die der neue Lavastrom gnadenlos verschlingt zieht im Moment auch in Richtung Süd. Der Passat ist heute schwach, weshalb sich die Situation auch rasch ändern kann. Es bleibt wachsam zu sein und wenn die Luftqualität abnimmt im Haus zu bleiben. Die Inversion ist auf 1.500 m also Platz um die Schadstoffe zu verdünnen.
Mittwoch 13.
Passat eher schwach 7kn, Höherer Wind ab 1.500 m Nord 8kn. Inversion 1.000m. Die Asche wird nach Süd verblasen. Luftqualität wahrscheinlich gut.
Donnerstag 14.
Passat 11kn Höhenwind auch Nordost mit gleicher Stärke. Inversion 900m. Das bedeutet mit grosser Wahrscheinlichkeit rund um den Vulkan Nordwind und Frischluftzufuhr im Valle.
Freitag 15.
Passat 12kn, Wind ab 1.500m Ost 10kn. Inversion 900m. Die Asche wird nun nach Westen verfrachtet und wir werden wahrscheinlich im Valle was davon abbekommen.
Samstag 16.
Passat 12 kn, Wind ab 1.500 m immer noch Ostwind, Inversion kommt auf rund 500 m runter. Je nach weiterer Entwicklung des Vulkans kann die Luftqualität unter 600m schlecht werden. Im Bereich von El Paso bringt die Brisa frische Luft.
Sonntag 17.
Passat 12kn, Wind in der Höhe immer noch Ost mit 11kn. Gleiche Situation, Asche kann auch im Valle fallen. Die Inversion sinkt weiter auf 200-300m ab. In den bewohnten Bereichen unter 300m kann die Luftqualität durch die ins Meer fliessende Lava und die dabei entstehenden Dämpfe schlecht werden.
Wir immer der eigenen Nase vertrauen und sich nur auf offizielle Informationen stützen. Der zeitweise ausgerufene Lock-Down gestern hat gezeigt, dass die Behörden korrekt arbeiten und notfalls informieren.
Wer etwas mehr über das komplizierte Wetter von La Palma erfahren will: Im Buch Wetter auf der Insel La Palma sind die verschiedenen Wetterlagen erklärt.
[09:16h LT] Die letzte Nacht verlief erneut ruhiger. Aus dem Vulkan fliesst nach wie vor sehr viel Lava über die Nordflanke. Die Lava hat fast das ganze Polígono Callejón de la Gata zugedeckt. Ich sehe noch den Autohändler im Nordteil unversehrt. Doch der Parkplatz hinter dem Haus ist auch zugedeckt. Im Nordteil von Todoque entstehen immer wieder Feuer. Dort scheint sich die Lava noch einmal einen neuen Weg nach Westen zu suchen und dabei weitere Häuser, Geschäfte und Landwirtschaftseinrichtungen zu zerstören.
Die Bebenserie geht auch weiter. Heute morgen habe ich zwei davon gespürt. Normalerweise spüre ich die schwachen Beben nicht, das ständige Geräusch des Vulkans überdeckt diese schwachen Erschütterungen. Die Beben sind indessen - und das ist die gute Nachricht - auf die gleiche Tiefe von 10-15 km beschränkt.
Der Wind weht im Moment aus Nord und führt im Valle frische Luft ein. Der Rauch von den in Brand stehenden Gebäuden und Anlagen wird über evakuiertes Gebiet geblasen. Auch heute zeigen die Daten des Wetterservers vom Cabildo an, dass die Inversion über 1.400m liegt was nach wie vor gut für die Luftqualität ist. Je höher die Inversion, desto mehr Luftvolumen steht zum Verdünnen der Schadstoffe zur Verfügung.
Der Flughafen meldet VCVA also Vulkanasche in der Nähe, ist aber im Momen in Betrieb. Binter und Canaryfly fliegen.
Heute werde ich nicht wieder 5h im Auto sitzen um Nach Puerto Naos zu fahren. Deshalb kommt im Tagesverlauf noch eine Wetterprognose dazu.
[20:30h] Der Lock-Down welcher über einen Teil von Tajuya / Dos Pinos verhängt wurde wird erneuert. In dem im Bescheid bezeichneten Gebiet wird angeordnet, dass die Bevölkerung im Haus bleiben soll und Fenster und Türen geschlossen halten soll.
Grund: Die sich noch weiter verschlechternde Luftqualität als Folge der brennenden Häuser im Polígono Callejón de la Gata.
Auch ich sehe schwarze Rauchfahnen vom Polígono aufsteigen. Die Wolkenbasis ist auf knapp 1.000m. Die Inversion befindet sich zum Glück im Moment noch weiter oben im Bereich von 1.400m - 2.000m. Das ist gut so, denn damit können sich die Schadstoffe besser verdünnen. Es gilt wieder: Wenn es stinkt, Fenster und Türen schliessen.
Ich mach jetzt Feierabend. Saludos ihr Lieben.
[16:10h LT] Heute war ich in Puerto Naos. Diese Geschichte werde ich später noch zum Besten geben. Schon soviel, es hat mich hin und zurück 5h gekostet.
Die Pressekonferenz habe ich auch noch nicht angeschaut. Aber in Kürze, der Ausbruch geht weiter, es ist immer noch nicht so laut wie auch schon und die Lava hat sich an der Nordflanke etabliert. Dort fliesst richtig viel sehr flüssige Lava runter. Die Zementfabrik im Callejón de La Gata ist nun auch von den Lavamassen zugedeckt worden. Dies hat zu einem Brand mit sehr starker Rauchentwicklung geführt und es musste am Nachmittag ein zeitweiliger Lockdown über Tacande, Tajuya und andere Teile verhängt werden.
[09:25h LT] Die Nacht war deutlich ruhiger. Die tieffrequenten Schläge waren weg, die Fenster haben nicht mehr vibriert. Es scheint, dass sich der Hauptschlot weiter geöffnet hat und so mehr Masse entweichen kann. Die Lava fliesst nach wie vor über die Nordflanke und somit den letzten Lavafluss (ich glaube Nr 9?) runter. Dieser sucht sich seinen Weg zum Meer zwischen Montaña la Laguna und Todoque.
Die Lavazunge welche gestern in das Poligóno Callejón de la Gata geflossen ist, ist fast zum Stillstand gekommen. Weite Teile des Sandproduzenten sind noch intakt. Hoffen wir, dass das so bleibt. Den Sand brauchen wir für den Wiederaufbau.
Die Karte der Beben welche ich oben publiziert habe zeigt, dass diese leicht nach oben gewandert sind und die 10km Grenze unterschritten haben. Das war vor allem gestern der Fall. Heute gab es bisher nur eines mit 9km, alle anderen waren 10km oder tiefer. Der Entwicklung müssen wir weiter Aufmerksamkeit schenken. Der Ausbruch hat sich für uns nur über die Bebentiefe angekündigt und viele Vulkanausbrüche auf La Palma haben einen zweiten Schlot hervor gebracht. Die 10km markieren aber offensichtlich immer noch die Magmakammer und so ein Szenario steht nicht unmittelbar bevor.
Die Luftmessgeräte zeigen alle gute Luft im Valle an. Bei mir stinkt es aber draussen im Moment nach Schwefel.
Der Wind weht heute in den unteren Schichten bis auf 2.000m schwach aus nördlichen Richtungen. Darüber dreht er auf West. Wenn die Asche wieder Höhen über 2.000m erreicht kann ein Teil erneut in den Osten und zum Flughafen getragen werden. Der Flughafen ist im Moment in Betrieb, das METAR meldet aber erneut VCVA was Vulkanasche in unmittelbarer Nähe bedeutet.
[17:45h LT] Die Lava hat sich in der Zwischenzeit über weitere Häuser und Industrieanlagen nördlich der ersten Flanke ergossen. Sie fliesst im Moment langsam aber unaufhaltsam in das Polígono Industrial Callejón de la Gata rein. Hastig werden noch Maschinen weggeräumt. Da hat man etwas lange zugewartet.
An der Pressekonferenz wurde das wiederholt, was wir schon wissen. Nur die Zahlen haben sich verändert, so sind nun 525,8 ha betroffen was eine Zunahme von 33 ha bedeutet. Das sind Copernikus Daten und schliessen die heutige Problematik nicht ein.
Auf die Frage eines Journalisten nach den nächtlichen heftigen Vibrationen und Lärm wurde keine wissenschaftliche Erklärung für das Phänomen gegeben. Der Direktor dankte der Bevölkerung für ihre Disziplin. Naja, ich sags ja, die sind selber etwas sprachlos und der Vulkan macht in der Zwischenzeit was er will. Im Moment ist er übrigens wieder etwas zahmer. Sieg schreien wir aber erst dann, wenn sich paar Wochen kein Stein mehr bewegt.
Jedenfalls sind die Beben immer noch in einer Tiefe von 10-15 km, das ist vielleicht die einzige gute Nachricht am heutigen Tag.
[10:05h UTC+1] Heute ist nicht mein Tag. Nachdem man kaum schlafen konnte habe ich einen Zwischenbericht verfasst und kurz vor speichern hat sich der Computer abgemeldet. Der braucht offensichtlich auch Ruhe. Also die ganze Geschichte noch einmal schreiben :-(
Folgenden Informationsstand habe ich: Die Apotheke in Todoque ist leider in der letzten Nacht auch zerstört worden. Dazu auch die Bar Tejas am Ortseingang. Auf der Nordseite von der Montaña Todoque sind wie bereits gemeldet Feuer zu sehen. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Lava nun nördlich der Montaña Todoque in Richtung Meer bewegt. Neben der Zerstörung von weiteren Immobilien und Landwirtschaft mit dem verbundenen Leid bedeutet das auch beim Wiederaufbau, dass eine Strassenverbindung nach Puerto Naos vom Valle immer in weitere Ferne rückt.
So, ich flüchte mal in den Norden für einige Stunden. Es gibt also keine Berichte bis am Abend. Wenn sich was wichtiges ereignet poste ich das auf Twitter.
[08:45h LT] Bereits die dritte Woche hält uns dieses Monster in Atem. Die letzte Nacht war bisher die schlimmste. Extrem laute Geräusche mit tiefer Frequenz haben Fensterscheiben und lose Gegenstände, aber auch Autos über Stunden erschüttern lassen. Viele haben kein Auge zugetan. Das Schlot ist deutlich weiter unten, die Lava hat also Material vor sich abgetragen. Die Richtung ist nach NW, dies gepaart mit der unglaublichen Geschwindigkeit mit welcher Gase und Lava beim oberen Schlot entweichen sorgen dafür, dass es so laut ist. Es ist möglich, dass Wasser welches irgendwo ins System fliesst daran beteiligt sein kann. Dies ist aber nicht bestätigte Spekulation von mir.
Die Lava hat sich wie befürchtet einen neuen Weg nördlich des ersten Flusses gebahnt. Sie floss letzte Nacht über Teile des Polígono Callejon de la Gata. Heute früh sah ich einen Videobericht, da floss die Lava etwa 200 m südlich der Tierklinik Terravita bereits über die Carretera Puerto Naos. Rauch ist auch auf der Nordseite von der Montaña Todoque zu sehen. Das ist alles neues Gebiet und leider werden wir auch heute im Tagesverlauf weitere Schreckensbilder von zerstörten Häusern und Infrastruktur zu erwarten haben.
Die Erdbeben gehen weiter, die Tiefe hat sich indessen zum Glück nicht nach oben verändert und bleibt bei 10-15 km. Die Seismizität hat sich gemäss obenstehender Grafik leicht erhöht.
In den letzten Pressekonferenzen war immer die Rede davon, dass sich der Vulkan stabilisiert habe. Das ist vielleicht ein technischer Ausdruck der Vulkanologen. Die Palmeros regen sich laber immer mehr über diese Wortwahl auf.
Draussen stinkt es nach Schwefel, die Luftqualität ist aber gemäss Netzwerk gut. Man kann sich also getrost auf die Nase verlassen und drin bleiben wenn es stinkt. Die Nase ist offensichtlich deutlich empfindlicher als die Messgeräte.
Die Vulkanasche wird nach Süden geblasen, der Flughafen SPC wird im Moment angeflogen.
Ein Wetterbericht folgt später.
[18:45h UTC] Der Vulkan baut sich im Moment dauernd um. Vor einer knappen halben Stunde ist ein Felsbrocken mit der Grösse eines Einfamilienhauses den NW Kanal runter gespült worden. Ich habe es per Zufall filmen können. Das Video habe ich auf Twitter publiziert:
https://twitter.com/i/status/1446892554004451329
Ein 41 jähriger Mann ist gestern Abend in Puntagorda tödlich verunglückt al er mit seinem Quad auf der LP-1 um etwa 23:40h von der Straße abkam.
[15:00h LT] Die heutige Pressekonferenz kann folgendermassen zusammen gefasst werden:
In ersten Teil wurde das erwähnt, was wir schon wissen, also dass der Konus in der Nacht teilweise eingebrochen ist, sich grosse Felsbrocken gelöst haben und danach grosse Mengen an Lava über die NW Flanke ergossen haben. 2 der resultierenden Lavaflüsse sind nun praktisch zum Erliegen gekommen. Der Direktor der PEVOLCA hat von einem Lavafluss auf Höhe des Punto Limpio gesprochen welcher sie etwas beunruhigen würde. Er sei im Moment daran eine Senke aufzufüllen und wenn der Zustrom an weiterer Lava anhält sei diese Senke in 24-36 h gefüllt und die Lava würde weiter runter in Richtung West fliessen. Berechnungen dazu würden laufend durchgeführt und es würde genügend Zeit zur Verfügung stehen um sich zu organisieren.
Längere Zeit wurde über die Fajana gesprochen. Dort wo sich das Delta im Meer gebildet hat, ist der Untergrund in den ersten paar Hundert Metern mit Sedimenten aufgefüllt. Die ausgekühlte Lava liegt dort auf. Weiter draussen geht die Insel aber sehr Steil in die Tiefe. Es wird befürchtet, dass sich das Delta bei weiterem Wachsen über diese Wand schiebt und dann, weil es nicht mit dem Untergrund verbunden ist quasi kippen könnte. Die würde sehr lokal folgende Folgen haben: Erstens ein Riss und das abrupte Freisetzen von Gasen, eventuell im Bereich auch Explosionen. Zweitens kann sich lokal eine Welle von 5m Höhe bilden. Diese Höhe nimmt aber sehr schnell ab. Die Modellberechnungen gehen von einer Wellenhöhe im Hafen von Tazacorte von nur noch 25 cm aus. Den Verantwortlichen war es offensichtlich wichtig, diesen Umstand klarzustellen damit nicht Gerüchte und Unsicherheiten im Netzt kursieren.
Auch der sich südlich der Fajana gebildete Lavastrom wird weiter alimentiert und setzt sein Wachstum in Richtung Meer fort.
Die seismische Aktivität geht weiter. Sie hat gegenüber gestern etwas zugenommen. Die Beben bleiben aber in der gleichen Tiefe von 10-15 km und ein Aufsteigen von Magma in einem anderen Bereich der Insel wird im Moment ausgeschlossen.
Nachdem gestern schlechte Luft war, können wir heute eine deutliche Verbesserung der Luftqualität feststellen.
[13:00h UTC+1] Der Wind bläst die Asche nun in Richtung Gomera und El Hierro. Der Flughafen wurde geputzt und kann nun wieder angeflogen werden. Wir werden sehen welche Fluggesellschaften so schnell und flexibel sind.
[12:36h LT] Leider hat die Lava, welche aus dem nördlichen Schlot fliesst, nun dir Kreuzung Camino Campitos / Camino La Gata erreicht. Von dort aus sind es noch 1,1 km bis zur Apotheke in Todoque und dem Geschäft von LaPalma 24 welche beide bisher zum Glück verschont wurden. Im Moment fliesst sie unaufhaltbar relativ rasch und man kann nur machtlos zusehen wie weitere Häuser und Land zerstört werden.
Vom gelben Fluss nördlich habe ich keine Aufnahmen. Es ist aber davon auszugehen, dass sich dieser auch in Richtung West weiter gewälzt hat.
[10:50h UTC+1] Erste Dronenbilder zeigen beim Callejón de La Gata ein Aufteilen in zwei Lavaflüsse. Der südlichere (rot) scheint deutlich aktiver, der nördlichere (gelb), näher an der Industriezone gelegene träger.
Die obenstehende Karte habe ich aus den Dronenbildern gezeichnet. Sie ist nur eine Annäherung!
Die Prognosen haben sich gegenüber gestern kaum verändert. Meist ist die Inversion auf 1.000m und Passat sorgt für ein Belüften des Valle. Der Passat nimmt ab Diestag etwas ab was die Luftqualität beeinflussen könnte.
Am 12. und 13. Oktober, also nächsten Dienstag und Mittwoch sind die Winde in der Höhe wieder NW und auf 4.000m West angesagt (siehe Grafik). Das kann die Asche einmal mehr zum Flughafen blasen.
Bilder bestätigen es leider. Die Lava hat letzte Nacht bereits weitere Häuser zerstört. Auch das Haus des ehemaligen Direktors des Hotel Sol welches sich an der Strasse LP2 500m südlich des Kreisels vom Calleón befand.
Auch brannte bereits in der Nacht die Lagerhalle von Antani direkt südlich des Kreisels. Die Lava befindet sich nun um 9:35h nach meiner Observation mit Teleobjektiv in etwa bei der Kreuzung Camino / Campitos Vinagrera. Das Polígono scheint im Moment nicht betroffen.
[08:50h UTC+1] Der Vulkan war gestern lange Zeit "stabil" keine Veränderungen in Lage der Schlote und keine im Ton feststellbar. Das hat sich in der Nacht wieder dramatisch geändert. Es haben sich unterschiedliche Schlote gebildet. Einer heute Morgen ca. 5h welcher von meiner Sicht aus der am weitesten im Norden ist. Dieser Lavastrom kann, wenn er länger andauert und sich nicht mit dem bestehenden ersten verbindet das betroffene Gelände weiter ausweiten, insbesondere das Polígono Gallejón de la Gata betreffen. Dort war heute morgen um 8:15h noch alles oK, nur im obersten Teil konnte ich ein Feuer ausmachen kann das aber durch den flachen Blickwinkel von meinem Haus aus nicht genau zuordnen. Wir brauchen Dronenbilder die letztendlich aufzeigen was genau passiert.
Nachtrag 08:55h: Die Lava befindet sich im obersten Teil des Polígono Gallejón de La Gata direkt südlich der Straße.
Die Beben halten an. Die Tiefe ist nach wie vor im Bereich von 10-15km und dann ein weiterer Bereich in einer Tiefe um 35km. (Siehe Karte oben). Da zeigt sich immer noch kein aufsteigen von Magma in einen weiteren Bereich.
Die Luftqualität ist im Moment gut, die Inversion um die 1000m und der Passat noch genügend stark um auf der Westseite Leewirbel zu bilden die den Bereich belüften.
Der Flughafen SPC wird immer noch nicht angeflogen. In der Zwischenzeit wird die Asche nach SO geblasen, also zwischen Gomera und El Hierro. Die Flughäfen auf Teneriffa sind wieder in Betrieb.
Eine Wetterprognose werde ich später erarbeiten.
Videos von heute früh um 4h und kurz nach Sonnenaufgang sind wie immer auf Twitter bei @efadi_LP
[15:15h LT] Die heutige Pressekonferenz ergab nichts Neues. Die SO2 Konzentration im Valle waren teilweise erhöht, das haben wir auch ohne Presser gerochen. Auch die Feinstaubkonzentration weshalb im Freien FFP2 Masken dringend empfohlen werden. Die neue Colada südlich des Delta befindet sich nur noch 150m vom Meer entfernt und die Seismizität ist wieder etwas höher, wobei in der Pressekonferenz Wert darauf gelegt wurde zu betonen, dass die Tiefe der Beben nach wie vor bei 10-15 km liegt und absolut keine Anzeichen von weiter aufsteigender Magma vorhanden sind. Die Aschesäule ist 3.500 m hoch. Der Flughafen Teneriffa Nord wird immer noch nicht angeflogen. Am Abend könnten sich auch Probleme im Süden von Teneriffa und in der Nacht auf La Gomera ergeben.
Es erging noch ein Aufruf an die Bevölkerung Fisch zu konsumieren. Offensichtlich ist der Fischkonsum eingebrochen und die Fischer haben Mühe ihre Ware zu verkaufen. Fisch wird nach wie vor in der gewohnten Qualität gefangen und ist vom Vulkanausbruch nicht betroffen. In der Tat muss man sich da weniger Gedanken machen. Fische sind meist hochsensibel auf Umwelteinflüsse und würden Gift kaum überstehen. Aber der Verdünnungsfaktor ist sowieso immens, die entstehenden Konzentrationen an Säuren in unmittelbarer Umgebung der Fajana gering und wenn sie dann eh Zitrone auf den Fisch … aber lassen wir das.
Dieser Blog ist eine absolut private Initiative die ich vor einigen Jahren angefangen habe. Ich möchte damit normalerweise in loser Beitragsfolge Leuten die nicht so gut spanisch sprechen oder nicht so gut wie ich in der hiesigen Gesellschaft vernetzt sind, gut recherchierte und meist auch korrekte Information bieten. Bei Katastrophen wie dem Brand oder nun dem Vulkanausbruch sehe ich eine dramatische Zunahme an Besuchen. Offensichtlich besteht ein Bedarf.
Die Homepage gehört mir, sie wird zu 100% von mir finanziert und was ich schreibe ist meine Meinung. Der Blog wird im Moment von etwa 3.000 Personen täglich gelesen. Die Seite ist werbefrei, ich generiere also kein Einkommen mit der Anzahl der Leute die meinen Blog lesen.
Ich möchte und kann, wie ich schon dargelegt habe, nicht mit jedem einzelnen eine persönliche Beziehung aufbauen.
Machen wir deshalb einen Deal: Wenn der Inhalt korrekt ist, ihnen aber nicht passt, lesen Sie den Blog einfach nicht mehr. Sie müssen mir weder ihre andere Meinung noch ihren Weggang persönlich kommunizieren. Besten Dank.
Das Open Data Projekt des Cabildo de La Palma hat nun auch die Luftaufnahmen aufgenommen. Hier können sie sich mit der letzten Karte über den Stand der Lavaflüsse informieren.
Eine Voraussage, wie der Vulkan die Insel beeinflusst ist schwierig. Er interagiert unter und über der Inversion und man muss deshalb zwei Systeme beachten.
Generell entwickelt sich das Wetter in Bezug auf Asche und Luftqualität in den nächsten Tagen eher besser.
Freitag 8.
Am Morgen hat Westwind in der Höhe dazu geführt, dass die Asche bis nach Teneriffa geblasen wird. Das hat TFN lahmgelegt. Der Wind dreht im Tagesverlauf über NW nach Nord. Die Asche wird dann in Richtung Fuencaliente geblasen. Die Inversion befindet sich auf 800m der Passat saugt die Luft auf der Leeseite an und belüftet das Valle einigermassen. Der Windverlauf ist in meinem Wetterbüchlein auf Seite 40 Abb. 4.2. dargestellt.
Samstag 9.
Die Inversion sinkt auf 500m ab. Bleibt sie dort dann werden die vorausgesagten 21 kn NO-Wind den gleichen Ansaugeffekt bewirken. Sinkt sie unter 400m ab, dann schläft der Wind darunter plötzlich ein und die Luft kann darunter durch die immer noch ins Meer fliessende Lava wieder schlecht werden. Der Wind in der Höhe bläst auch aus NO ist mit 8 kn aber deutlich schwächer. Die Asche wird in Richtung El Hierro geblasen.
Sonntag 10.
Die Inversion soll wieder auf 1.000 m ansteigen. Somit ist sie praktisch auf Vulkanhöhe. Der Vulkan ist aber so heiss, dass in seiner unmittelbaren Umgebung keine Inversion existiert und die durch die Hitze entstehende Thermik die Gase eher nach oben wegziehen. Der Passat auf Meereshöhe auch wieder für Belüftung auf der Westseite. Höhenwind 13 kn Nordost. Die Asche wird weiterhin nach El Hierro geblasen.
Montag 11.
Die Inversion steht immer noch auf 1.000m der Passat ist etwas schwächer, noch 11kn. Die Belüftung im Tal wird dadurch etwas reduziert. Der Höhenwind bläst nur noch mit 4kn. Es kann deshalb sein, dass es rund um den Kegel wieder zu Ascheregen kommen kann.
Dienstag 12. und Mittwoch 13.
Inversion auf 1.000m, schwacher Passat und schwache Höhenwinde lassen den Vulkan lokal wirken. Die Asche wird rund um den Kegel fallen.
[08:50h LT] Tajogaite hat in der Nacht nichts Neues gebracht. Die Eruption scheint in einer "reife Phase" zu sein. Nach wie vor wird im unteren Schlot extrem viel sehr heisse und flüssige Lava ausgestossen. Nach dem Luftmessstationen ist die Luftqualität gut, aber draussen in El Paso stinkt es aber. Im Moment weht der Wind in den unteren Schichten eher schwach und eine thermische Inversion auf 1.000 m verhindert, dass alle Gase nach oben weggeblasen werden.
In den höheren Luftschichten weht ein Westwind. Dieser verfrachtet die Vulkanasche nun über unseren Flughafen direkt nach Teneriffa Nord. Der Flughafen im Norden wird nicht mehr angeflogen und alle Maschinen werden zum Südflughafen umgeleitet. Die Windrichtung ab 1.500 m dreht im Tagesverlauf von West nach Nordwest was dann plötzlich auf Teneriffa Süd Probleme verursachen kann. Für unseren Flughafen gibt es erst morgen Samstag eine Entlastung. Dann muss aber noch geputzt werden. Ich rechne damit, dass erste Maschinen erst am Samstagabend oder Sonntag landen können. Bereits am Montag schlafen die Winde auf 2-3.000 m fast ein was leider dann wieder ein Ausbreiten der Aschewolke in weitem Umkreis um den Krater begünstigen wird.
Die Erdbebenserie geht weiter. Wobei die Bebentiefe im Bereich von 10-15 km verbleibt. Es sind keine Anzeichen feststellbar, dass derzeit der bestehende Schlot nicht ausreichen würde und sich Magma an anderer Stelle hocharbeitet.
Heute Morgen bin ich wie immer dran um mir einen Überblick über die Lage zu machen. Dazu gehört natürlich auch, dass ich mein e-Mail Postfach anschaue. Da schreibt mir eine Leserin heute früh, sie sei selber von der Katastrophe betroffen, hätte Haus und Auto verloren und dass mein Spendenaufruf beschämend sei und den anderen Betroffenen einer Ohrfeige gleich käme.
Ich kann die Emotionen verstehen. Direkt betroffen oder nur gestresst von der Unsicherheit, die Schale ist bei vielen dünn und alles zu verlieren ist unvorstellbar hart.
Mein Engagement für die zwei Frauen ist indessen nicht gegen die anderen Opfer dieser Katastrophe gerichtet, sondern als unterstützende Massnahme für zwei Personen die ich persönlich kenne. Und es macht mich glücklich, dass ich wenigstens partiell helfen konnte. Nicht einmal die Regierung kann im Moment alle unterstützen. Wie soll ich denn?
Selbstverständlich werde ich mich auch weiterhin für andere einsetzen, auch wenn dieses Engagement immer partiell sein wird.
Einige wollen lieber persönlich was spenden, an Menschen die sie kennen, andere finden das gar nicht gut. So gibt es beide Möglichkeiten. Sie können auch weiterhin das Cabildo oder eine Gemeinde unterstützen. Die Kontonummern habe ich bereits am 20. September hier publiziert.
[18:45h LT] Die in sich heute neu gebildeten Abfluss über die Klippe fliessende Lava hat ein neues Delta gebildet und die Strasse zur Playa de los Guirres / Playa Nueva bereits verschüttet. Die Vulkanologen konnten keine Aussage darüber machen, ob dies nun der Hauptabfluss wird, oder ob diese heutige Episode rasch wieder aufhört.
Nach meinen Beobachtungen ist der Vulkankegel gegenüber gestern erneut kräftig angewachsen. Die Asche türmt sich weiter auf. Das bedeutet aber auch, dass das Gebilde mit zunehmender Höhe wieder instabil wird und Teile - wie schon gehabt - wieder kollabieren können. Der Vulkankegel hat verfügt immer noch über zwei Schlote auf der Spitze und eines an der Seite. Die zerstörte Inselfläche hat gegenüber gestern um 9ha zugenommen und beträgt nun 432,2 ha.
Die Windwerte sind noch bis am Samstag so, dass der Flughafen nicht angeflogen werden kann. Die Asche verursacht verschiedene Probleme. Einerseits verlängert sie den Bremsweg der Flugzeuge stark, dann ist sie auch sehr hart was zu Abschleifungen an Propeller und Schaufeln führen kann. Das dritte Problem könnte ein Aufschmelzen im Triebwerk sein. Der Feine staub würde sich dann glasartig im inneren des Triebwerks absetzten. Also besser mal nicht fliegen. Ob am Sonntag dann schon geflogen werden kann liegt nicht mehr an der Wetterlage sondern an der Geschwindigkeit mit welcher der Flughafen wieder gereinigt werden kann.
Am Samstag organisiert die PEVOLCA in Mazo und Fuencaliente Informationsveranstaltungen. Dies hat auf der Insel zu noch mehr Unsicherheit geführt. Der technische Direktor wollte in der Pressekonferenz beruhigen, diese Veranstaltungen seien dazu da um ein Wort der Beruhigung an die Bevölkerung zu bringen.
Die Argumente sind gut. Die in diesem Bereich gemessenen Erdbeben sind in Tiefen über 30 km. Neben diesen Werten sind auch keine anderen Parameter so, dass von einem Aufsteigen von Magma an einem anderen Ort ausgegangen werden kann. Die Kommunikationsstrategie ist aber sehr schlecht. Für diese Information muss man nicht Meetings in zwei Tagen organisieren. Alle sind verunsichert und man glaubt den Argumenten plötzlich nicht mehr so ganz und der Nährboden für weitere Gerüchte ist da.
Die Vulkanologen - das wissen wir nun - können eh nicht sagen was in zwei Tagen ist. Aber es bestehen in der Tat im Moment nicht die geringsten Anzeichen, dass eine weitere Eruption bevorsteht.
Mein Blog verzeichnet im Moment täglich 3.000 Aufrufe. Permanent sind um die 100 Personen aktiv. Viele Zuschriften habe ich schon erhalten, die mir zeigen dass meine altruistische Arbeit geschätzt wird. Nun könnt ihr was tun:
Heute habe ich zwei Unternehmerinnen vorgestellt, die wie viele andere auch, grosse Verluste durch den Vulkanausbruch erlitten haben.
Bisher gingen
26 Spenden an die Kampagne von Manuela der Wirtin der Bar Timaba auf dem Kirchplatz Todoque und
16 an die Kampagne von Silvia, der Inhaberin der Valle Verde Läden.
Die durchschnittlichen Spenden sind recht hoch und betragen 126€ bei Manuela und 79€ bei Silvia.
Kleinspenden sind auch herzlich willkommen! Wenn du 5€ entbehren kannst, dann spende sie doch über die obenstehenden Links. Das kannst du auch anonym machen.
Allen die den zwei Frauen bisher ihre Unterstützung gezeigt haben, danke ich ganz herzlich. Ich weiß, euer Support kommt an, hinterlässt eine positive Wirkung und wird sehr geschätzt. Denn es ist mehr als die Frage, "kann ich was tun". Du zeigst damit, dass du was tust.
Herzlichen Dank!
Hier das neueste PDF der Luftaufnahme von heute 7.10.2021 11:30h. Der neue Lavafluss ist bereits darauf ersichtlich.
[12:20h UTC+1] Leider hat sich die Lava weiter südlich der Fajana einen weiteren Weg gebahnt und fliesst jetzt offensichtlich direkt auf die Bananenpackerei der Playa Nueva zu. Welchen Verlauf sie dabei über der Klippe genommen hat ist noch nicht klar. Aber die derzeitige Stelle an welcher an der Küste Lava runter fliesst liegt rund 750 m weiter südlich der bisher etablierten. Der Wind bläst wie prognostiziert in der Höhe aus SW und dreht dann auf West. Die Luftqualität hat sich im Valle deutlich verbessert.
[08:55 LT]
Bevor ich die Informationen zur Allgemeinen Lage schreibe, möchte ich Ihnen zwei Unternehmerinnen vorstellen die viel und im Fall von Manuela alles verloren haben.
Wer nicht gerne an eine öffentliche Institution spendet, weil diese Spendengelder fast immer auch etwas politisiert werden, hat nun die Möglichkeit, diese Frauen direkt zu Unterstützen.
Bar Timaba Todoque (Kirchplatz)
Emanuela Arduini führte mit ihrem Mann und ihrer Tochter Valentina die Bar Timaba auf dem Kirchplatz in Todoque. Gerne war ich Gast bei dieser äusserst gastfreundlichen Familie. Emanuela hat Geschäft und Haus verloren und sucht immer noch ein Haus zur Miete. Weil sie noch einen Hund haben ist das noch schwieriger. Nicht nur wer bei Manuela Gast war, kann ihr nun ein Zeichen der Solidarität senden und helfen, dass sie wieder auf die Beine kommt! Manuelas-GoFundMe Kampagne kann über diesen Link erreicht werden.
Valle-Verde Läden in Los LLanos und Sta. Cruz
Die zweite Unternehmerin, Silvia Heckl ist Inhaberin der Valle Verde Läden, bei vielen auch unter "Jack Wolfskin Laden" bekannt. Silvia hat letzte Woche nach langem Bangen ihr Haus verloren. Weil auch die Umsätze in ihren Läden eingebrochen sind, bangt auch sie um die Existenz. Silvias-GoFundMe Kampagne ist unter diesem Link aufrufbar.
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Informationen zum Vulkan:
Tajogaite ist etwas ruhiger. Aus meinem Blickwinkel haben sich drei Schlote am Konus etabliert. Der oberste schleudert Lava mit hoher Geschwindigkeit in die Luft über den untersten ergiessen sich Massen von sehr flüssiger Lava welche dann den Weg durch den Kanal in Richtung Fajana finden. Anzahl und Intensität der Erdbeben sind leicht zurück gegangen. Die Luftqualität war heute morgen sehr schlecht. Dos Pinos hat über 500 ug SO2/m3 gemessen. Der Wind wird in der Höhe nun etwas zunehmen und auf West drehen. Ich hoffe, dass das auch im untersten Bereich einen Verdünnungseffekt hat und die Werte im Tagesverlauf sinken. Wenn man nicht draussen sein muss sollte man es im Moment bleiben lassen. Und denken Sie daran FFP2 Masken schützen nicht vor SO2!
Wie vorausgesagt wird nun auch der Flughafen wieder mit Aschepartikel bedient. Dies dauert bis und mit Samstag an. Eine spezielle Wetterprognose werde ich später erarbeite.
[18:15h LT]
Heute habe ich mir eine Auszeit gegönnt und war am Cubo de la Galga. Einfach toll nach 16 Tagen Lärm in der Stille zu wandern und die Luft war auch wunderbar. So wie man La Palma kennt.
Habe nun die Pressekonferenz auf YouTube angeschaut und die Daten analysiert. Es sieht folgendermassen aus:
Die Eruption geht weiter, die Vulkanologen sprechen von einer voll entwickelten Eruption. Der Typ ist nach wie vor strombolianisch, nicht Vulkanologen sprechen von diabolisch. Das Erscheinungsbild kann sich auch weiterhin ändern und zum Beispiel wieder explosiv werden. Die Explosivität mit dem VEI Index bleibt bei 2. Die sich gebildeten Lavaflüsse laufen vielfach nun unterirdisch in Lavatunneln und leiten die nachfliessende Lava zum Delta ins Meer. Diese Fajana misst nun bereits 38ha. Der Lavastrom nördlich der Montaña Todoque ist einige Meter weiter geflossen, dann aber wieder zum Stillstand gekommen. Im Moment sehen die Experten keine weiteren Ausweitungen von Lavaflüssen. Die Situation werde permanent überwacht.
Die Seismizität ist gegenüber gestern leicht zurück gegangen. Die registrierten Beben sind im Bereich von 10-14 km einige auch >20 km.
Wasser
Heute Mittag sind die zwei in der letzten Woche für 4 Mio. gekauften Entsalzungsanlagen bereits in Puerto Naos eingetroffen. Nix von Mañana, das ging sehr flott :-).
Nächste Woche soll auch noch ein Tankerschiff ankommen welches die Menge des Wassers für die Bewässerung noch deutlich erhöhen soll. Dies sind zwei der ersten Sofortmaßnahmen, die in den kommenden Tagen durch weitere Aktionen ergänzt werden sollen. Dazu gehören die Umleitung von Bewässerungs- und Versorgungswasser aus anderen Gebieten der Insel in die betroffenen Gebiete sowie der Endausbau der Ringverbindung der Wasserleitung um die Insel.
[11:25h UTC+1] Bereits jetzt zieht die Aschewolke vom Tajogaite in Richtung La Laguna / Tazacorte. Die Windrichtung hat also wie vorausgesagt über 1.500m auf SO gedreht.
[09:50h UTC+1] In der letzten Nacht war Tajogaite etwas ruhiger als auch schon. Es scheint so, als ob sich wieder ein Equilibrium von ein- und ausfliessendem Material eingestellt hätte. Die Erdbeben gehen weiter, heute etwas weniger stark und in gleichbleibender Tiefe von 10-14 km. Kein Hinweis, dass an anderer Stelle Magma hochdrückt.
Gestern wurde an der Pressekonferenz gemeldet, dass die zwei unteren Schlote die sich auf rund 770m befinden inaktiv seien. Aber heute morgen sah ich relativ nah am Callejón de la Gata ein glühender Lavafluss. Ich muss diese Eindrücke weiter abklären. Es kann sich auch um meinen Blickwinkel zum Callejón handeln der ein falsches Bild abgeben könnte. Ein klareres Bild davon ist aber wichtig, befinden sich doch nördlich des Lavaflusses 1 weitere Häuser.
Wetter:
An der Wetterprognose hat sich nichts geändert. Der Höhenwind wird morgen in Richtung Teneriffa wehen und die Aschewolke damit auf die Ostseite der Insel bringen. Bereits heute Morgen hat der Flughafen Vulkanasche in der Nähe gemeldet. (VCVA=Very Close Vulcan Ash)Wahrscheinlich hat sich die Asche auf 2-3.000 m Höhe ausgebreitet und weil in dieser Höhe kaum Wind weht zu leichtem Ascheregen im Osten geführt. Binter ist heute Morgen gelandet und auch wieder gestartet.
Heute Nachmittag dreht der Wind ab 1.500 m auf schwach Süd. Damit wird auch im Valle wahrscheinlich wieder Asche fallen. Der Wind ist gerade stark genug die Wolke zu uns zu schieben aber zu schwach, sie richtig zu vermischen :-(
Erst in der Nacht auf Donnerstag erfolgt ein weiteres Drehen der Windrichtung über 1.500m nach SW, dann wird Sta. Cruz eingedeckt und Morgen Nachmittag auf West was dann spätestens am Flughafen zu Problemen führen kann. Wie bereits angekündigt sinkt morgen die Inversion. Der Luftqualität muss deshalb vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Die aktuellen Luft-Messdaten des Cabildo Insular finden sie hier.
Im Fernsehen wird wieder mal absolut fehlerhafte Information verbreitet.
Die gegen Vulkanasche empfohlenen FFP2 Masken filtern kleine Staubteilchen und auch die sehr feine Vulkanasche aus der Luft. Sie sind aber absolut ungeeignet um die kleinen Moleküle toxischer Gase zu filtern. Wird die Luftqualität einmal so schlecht, dass man aufgefordert wird drinnen zu bleiben müssen sie das tun! FFP2 Masken helfen dann nicht!
Hören sie am besten nur auf offizielle Informationen der Behörden. Bedenklich, dass sogar grosse Sender wie RTV Canaria solchen Mist senden und damit die Bevölkerung potentiell in Gefahr bringen!
Wie schon kurz angesprochen kann ich die von AEMET für morgen angekündigten Probleme für den Flughafen nicht nachvollziehen. Morgen bläst in der Höhe ein Südostwind. Damit wird die Asche eher in Richtung Valle verblasen. Im obenstehenden Meteogramm habe ich die problematischen Windrichtungen mit einer gelben Blase markiert.
Vor kurzem hat Ascheregen auch wieder in Tacande eingesetzt.
Die Kurzprognosen pro Tag:
Mittwoch 6.10.
Wind auf Meereshöhe Passat, ab 2.000 m SO Inversion 900m. Das Valle wird noch recht gut belüftet.
Donnerstag 7.10.
Wind auf Meershöhe Passat, Wind ab 2.000m am Morgen SW, Asche wird nach Sta. Cruz geblasen. Er dreht am Nachmittag auf West was dann zu Problemen am Flughafen führen kann. Inversion sinkt auf 800m. Valle noch relativ gut belüftet.
Freitag 8.10.
Auf Meereshöhe Passat, Höhenwind NW, die Asche wird nach Mazo und zum Flughafen verfrachtet. Die Inversion sinkt auf 400m, die Luftqualität kann sich deutlich verschlechtern da die Belüftung durch diese tiefe Inversion deutlich schlechter wird.
Samstag 9.10.
Meereshöhe Passat, ab 2.000m Nordwind. Die Asche wird in den Süden geblasen. Die Situation am Flughafen wird zögerlich besser. Inversion auf 400m, die Probleme mit dem Luftaustausch im Valle bleiben bestehen.
Sonntag 10.10.
In der Nacht steigt die Inversion wieder auf rund 900m an. Auf Meereshöhe Passat, das Valle bekommt langsam wieder Zufuhr von besserer Luft. Bis auf 3.000m bläst der Nordostwind. Darüber Nord. Der grosse Teil der Asche wird in Richtung El Hierro verblasen.
[15:42h LT] In einem Video von heute habe ich gesehen, dass die Lava in El Pampillo leider weitere Häuser und auch die Strasse noch stärker verschüttet hat. Der von mir gelb eingetragene Teil in der Karte scheint relativ neu zu sein.
Die Pressekonferenz von heute ergab keine Fundamentalen Veränderungen. Einige Punkte sind trotzdem wichtig:
- Die zwei sich vor ein paar Tagen eröffneten Schlunde unterhalb des Vulkans welche ein paar hundert Meter nördlich liegen sind zum Stillstand gekommen. Das ist insofern wichtig, als diese relativ nah am Callejón de la Gata lagen.
Die Copernicus Satellitendaten wurden zum Teil mit den Daten des Katasters abgeglichen. Mit Stand gestern 17h ergibt das
726 zerstörte Häuser, davon 605 bewohnt. 58 Gebäude für Landwirtschaft, 30 Industriegebäude 7 der öffentlichen Hand, 18 Freizeit und einige weitere wurden zerstört.d
100m Nordöstlich des Hauptkraters hat sich ein Riss aufgemacht aus welchem Gase strömen.
An der Pressekonferenz wurde von möglichen Problemen am Flughafen für morgen berichtet. Die mir vorliegenden Windmodelle bestätigen das nicht. Erst am Donnerstag dreht die Windrichtung in den oberen Lagen auf Südwest. Das würde bedeuten, dass ein Teil der Asche nach Sta. Cruz geblasen werden kann.
Die Direktorin des Wissenschaftskomitees, Maria José Blanco erwähnte noch einmal, dass die derzeitigen Erdbeben alle in einer Tiefe von 10 - 14 km vorkommen und es auch in Bezug auf geochemische Analysen keine Hinweise darauf gibt, dass an einem weiteren Oft eine zweite Eruption entstehen könnte.
In Bezug auf Windrichtung und Inversion werde ich noch eine Prognose erarbeiten und die hier publizieren. In der Tat erschliesst es sich mir im Moment nicht, wie die AEMET auf Probleme am Flughafen für Mittwoch kommt, aber vielleicht habe ich was übersehen. Deshalb erarbeite ich nun selber eine Prognose.
Ein wichtiger Punkt für alle die auf La Palma in der Nähe des Vulkans leben und denen Lärm, die permanente Unsicherheit und neue Lagebeurteilungen langsam etwas an der Psyche nagen: Mit jeder Stunde die vergeht sind wir dem Ende dieser Eruption näher. Es wird kommen!
Denken Sie positiv, verlassen sie ab und zu das Haus. Im Riachuelo oberhalb El Paso kann man problemlos im Wald spazieren gehen. Auch im Norden und Osten gibt es viele Plätze die man besuchen kann um etwas abzuschalten. Wichtig für die Psychohygiene, denn der Vulkan wird nicht so schnell aufgeben, wir aber auch nicht!
Mir wurde mitgeteilt, dass das Büro in Los Llanos noch nicht bereit ist, den Rabatt zu gewähren. Sie meinten frühestens ab Donnerstag. Auch muss allenfalls Vertrag und Tarif geändert werden. Es empfiehlt sich sehr, genau zu schauen, was man unterschreibt. Plötzlich haben sie einen befristeten Rabatt aber Endesa X am Hals oder längerfristig dann höhere Energiekosten.
[09:30h LT] Die letzte Nacht war Tajogaite etwas ruhiger. Aus dem unteren Schlot am Konus fließt extrem viel und sehr flüssige Lava aus. Das nimmt dem oberen offensichtlich etwas den Druck und der Lärm hat nachgelassen. Die Lava fliesst nun in dem vor Tagen gebildeten Kanal ins Meer. Das ist gut so, denn damit werden nicht noch mehr Schäden angerichtet. Die Erdbeben konzentrieren sich auf eine Tiefe um 10-14 km unter der Montaña Negra. Es ist wahrscheinlich, dass sich dort die Magmakammer befindet. Dass ein weiterer Vulkan ausbricht ist im Moment nicht wahrscheinlich, es scheint, dass der bestehende ausreicht um den Druck abzubauen. Prognosen kann man noch keine machen aber es gibt keinerlei Anzeichen, weder von der Seismizität noch aus geochemischen Analysen dass Tajogaite am Abklingen ist. Der Vulkan wird uns noch weiter beschäftigen. Heute haben sich auch ein Paar Beben in einer Tiefe über 34 km ereignet. Vielleicht wird in der Pressekonferenz dann erklärt, welchen Zusammenhang die Vulkanologen darin sehen.
Facebook und WhatsApp funktionieren plötzlich nicht mehr. Weil diese zwei Plattformen auf La Palma äussert intensiv benutzt werden und nun während dem Vulkanausbruch ein wichtiges Kommunikationsmittel sind fehlen Informationen. Sogar die Gemeinden haben einen Facebook account eingerichtet über den sie bisher informierten.
Twitter ist nicht betroffen, das ist ein anderer Konzern. Informieren Sie sich auf Twitter 1-1-2 Canarias ist meist sehr aktuell. Auch das Cabildo de La Palma hat einen Account. Ich plädiere auch schon lange für Threema, eine Lösung aus der Schweiz welche den gleichen Komfort von WhatsApp bietet, aber die Abhängigkeit von Facebook reduziert.
Die Endesa teilt mit, dass sie allen mit Endesa Vertrag bis auf weiteres auf Potencia und Energie 50% Rabatt gewährt. Man muss sich aber persönlich im Büro der Endesa mit Ausweis und einer Kopie einer Rechnung melden. Auf der Ostseite ist das Ayumar in Sta. Cruz und auf der Westseite Onice in Los Llanos. Es soll auch bei Onice in El Paso möglich sein. Die Öffnungszeiten der Büros werden im Oktober dafür bis 18h verlängert.
[14:30h LT] Die Pressekonferenz ist vorbei. Dabei wurde das gesagt, was ich bereits berichtet habe, also vom Kollabieren des Vulkankonus, der damit ausfliessenden Lava etc. Dazu kommen noch folgende Daten:
Die von Lava betroffene Fläche beträgt 413 ha eine Zunahme von 37 ha gegenüber gestern. Die Gesamtbreite der Lavaströme hat sich um 320 verbreitert. Die Eruption hat immer noch alle Anzeichen einer Eruption vom Typ Stromboliano mit teilweise sehr liquider Lava vom Typ Hawaiiano. Die Seismizität ist etwas erhöht und es ist möglich, dass in den nächsten Stunden weitere Beben von der Bevölkerung verspürt werden können. Die Tiefe blieb gleich, bei 10-14 km in der Region des Anfangs. Die Explosionen können auch noch zunehmen und wie bereits an anderen Konferenzen erwähnt wurde so stark sein, dass im Umkreis von 5 km Fensterscheiben zerstört werden können. Es bleibt bei den Evakuierten Gebieten, im Moment wird der Kreis der Evakuationen nicht ausgeweitet.
Die gestern erwähnten 206 Millionen Euros sind nicht die Spenden welche von den Gemeinden gesammelt werden. Die 206 Millionen werden vom Spanischen Staat für folgende Zwecke zur Verfügung gestellt:
- Wiederaufbau Infrastruktur, Straßen, Wasserversorgung.
- Unterstützung Landwirtschaft
- Tourismusförderung
- Beschäftigung
Die Gelder welche von den Gemeinden gesammelt werden sind in diesen 206 Millionen Euros nicht eingeschlossen. Die Spenden an die Gemeinden werden direkt für ihre Bürger in Not verwendet.
Zum Wiederaufbau und zur Beschaffung von weiteren Wohnungen wurden vom Staat erst rund 5 Mio und weitere 5 Mio zur Beschaffung von Gütern erster Notwendigkeit bereit gestellt.
Der Geldbedarf ist enorm. Alleine die Wiederherstellung der Infrastruktur damit das Touristenzentrum Puerto Naos und die Bananenplantagen wieder mit Strassen und Wasser versorg werden können wird Unsummen verschlingen. Die zwei mobilen Entsalzungsanlagen reichen kaum aus. Es muss rasch die Südleitung von Fuencaliente nach Jedey gebaut werden. Dazu kommen wichtige Unterstützungen für die vielen Menschen welche auf einen Schlag nicht nur Evakuieren mussten sondern auch gleich Arbeitslos wurden.
Ihre Spende auf eines der im Blog erwähnten offiziellen Spendenkonten ist deshalb auch weiterhin willkommen und notwendig!
Das Bizum-Konto mit dem Code 03747 und das Bankkonto des Cabildo Insular de La Palma lautet ES47 2100 9169 0122 0017 9456 für diejenigen, die ihren Beitrag leisten möchten.
Die Kontoinformation der Gemeinden finden sie im Blogeintrag vom 20.9.21
Oft werde ich gefragt ob man denn auf La Palma im Moment Urlaub machen kann. Vielfach wird auch erwähnt, dass man keinen Katastrophen-tourismus machen möchte und keinem Palmero ein Bett wegnehmen will. Die Situation ist folgende:
Wenn sie sich eine Unterkunft reservieren können, dann nehmen sie niemandem ein Bett weg. Im Gegenteil, sie unterstützen jemanden in einer schwierigen Zeit.
Die Fläche mit Einschränkungen und Evakuationen ist im Südwesten der Insel. Von Tacande bis Jedey, ganz las Manchas, Todoque und Puerto Naos.
Das Leben im Rest der Insel verläuft praktisch ohne Einschränkungen. Das sind immerhin rund 90 % der Inselfläche. Sie können also in den nicht betroffenen Gebieten problemlos Urlaub machen. Sie stören überhaupt nicht! Ganz im Gegenteil: Sie unterstützen die Insel und die Palmeros mit ihrem Besuch in einer schwierigen Zeit.
Katastrophentourismus machen sie erst dann, wenn sie, wie an diesem Wochenende wieder geschehen, an die Grenze der Evakuationszone fahren, wild parken, ihr Stativ noch auf der Hauptstrasse aufstellen. Das Geschäft in meiner Finca verrichten und den Plastikbecher mit dem Mojito auf der Steinmauer am Wegesrand stehen lassen.
Sie sehen auf einen Blick, dass sind nicht sie, die Touristen. Das sind die unsäglichen Journalisten die das Gefühl haben, sie dürften alles, nur darauf ausgerichtet sind Panik zu verbreiten und sich hier in Tacande zur lästigen Fliegenplage entwickelt haben. Zum Glück hat sich gestern dann die Polizei eingeschaltet und den Zugang nur noch für uns Anwohner freigegeben. Die Residencia gehört ab sofort ins Auto.
[08:30h LT] Guten Morgen!
Gestern Abend ist ein Teil des Vulkankonus kollabiert und ein neuer Lavastrom ergoss sich über die NW Flanke des Komplexes. Das hat sofort neue Ängste geschürt La Laguna könnte nun betroffen werden. Nach 30 Minuten war es klar, das war nur die aufgestaute Lava, die durch den Kollaps der instabilen Spitze raus floss. Die Lava fliesst nun erneut über die SW Flanke und offensichtlich in dem gleichen Strom zum Meer. Die zwei unteren Kamine kann ich von mir aus nicht einsehen. Gestern waren diese immer noch aktiv.
Über der Fajana, direkt am Meer hat sich der Lavastrom aufgeteilt und fliesst nun hauptsächlich über dessen südliche Flanke in Richtung Playa Nueva. Die Lava hat dort bereits den nördlichsten Teil des Strandes verschüttet.
Die Erdbeben gehen weiter. Heute zählte ich bereits 31 mit mag mgLb über 2,0. Eines um 7:20h LT wurde von der Bevölkerung gespürt, hauptsächlich auf der Ostseite. Die Beben weisen darauf hin, dass weitere Magma ins System gelangt und sind ein Hinweis darauf, dass der Vulkan nicht sofort Ruhe geben wird. Sie bleiben aber alle in einer Tiefe von 10-14 km. Dort wo sich die Magmakammer befindet. Gerüchte über einen weiteren Vulkanausbruch im Süden sind deshalb im Moment unbegründet.
Der Vulkan war die ganze Nacht sehr laut. Die Geschwindigkeit mit welcher die Lava rausgeschossen wird ist beachtlich. Dies führt zu dem Geräusch, das mit einem Jet Triebwerk verglichen werden kann. Ein Zeichen, dass sich im Moment mehr Druck aufgebaut hat.
Die Nacht wird in den Zeitschriften als "Infernal" beschrieben. In der Tat war ich um meine starken Isolierglasfenster froh. Ohne die hätte ich wahrscheinlich kein Auge zu gemacht. Andere, weiter vom Vulkan entfernte als ich hatten weniger Glück und haben mir geschrieben, dass sie nicht schlafen konnten.
[18:20h LT] Heute war der Vulkan etwas leiser als auch schon. Aber es fliesst ohne Unterbruch extrem viel Lava aus. Zum Glück findet das meiste nun den Weg zum Meer und die immensen Schäden weiten sich nicht mehr so extrem schnell aus. Die Fajana hat schon gigantische Ausmasse angenommen.
Die Beben gehen in der Zwischenzeit weiter, also sicher noch kein aufatmen für die nächsten Tage. Heute haben Beben mit angeblich wenig Tiefe die Leute aufgeschreckt. Die Nerven liegen blank, aber beachtet bitte, Beben werden automatisch gemessen und sofort publiziert. Danach werden diese manuell ausgewertet und Fehler korrigiert. Die vermeintlichen Beben von 1 km waren fehlerhafte Messungen sie wurden auf Tiefen um die 10 km korrigiert. Gleiches gilt für die Stärke.
Erstmals liegen genauere Bestimmungen der Lava vor. Diese haben ergeben, dass die Magma des Vulkans Tephrit enthält was ein Hinweis darauf ist, dass sich diese seit Tausenden von Jahren unter der Insel entwickelt hat. Naja ändert an unserem derzeitigen Leben gerade nicht sehr viel diese Erkenntnis.
Die Zugänge zu den evakuierten Gebieten werden immer begleitet durchgeführt. Die Informationen dazu sind teilweise verwirrend, nicht zentral und können sich im Tagesverlauf ändern. Das führt manchmal zu viel Frustration. Man reist vielleicht von weit weg an oder steht lange im Stau der Wartenden Autos und wird dann weggewiesen. Ich habe leider keine Lösung dazu, da ich meine Informationen auch in viel Recherchearbeit zusammensuchen muss. Betroffene sollen sich doch ans Cabildo wenden, dort die Situation schildern und eine Zentrale Informationsstelle vorschlagen.
Das Gebiet um die C/ Echedey in El Paso wurde auch an diesem Wochenende von Journalisten und Hobby Vulkanologen regelrecht belagert. Bei mir standen sie gestern plötzlich in der Finca. Die Polizei hat dem Spiel nun ein Ende gesetzt und heute alle kontrolliert die von oben in die Echedey fahren wollten. Anwohner sollten Ausweis und Residencia/Empadronamiento mit korrekter Adresse mit sich sich führen.
[13:10h LT]
Die Pressekonferenz wurde von Mariano, dem Inselpräsiden eröffnet, danach sprach der kanarische Präsident Torres und den Abschluss machte der Spanische Präsident Sánchez welcher erneut für zwei Tage nach La Palma gereist ist.
Speziell Mariano hat hervorgehoben, dass er immer wieder sieht, wie die Palmeros zusammenstehen, diese Katastrophe exemplarisch meistern und einander helfen.
Es sind rund 1.000 Personen als Hilfskräfte im Einsatz. Alle Unterkünfte der 5.000 Personen welche evakuiert wurden sind angemessen und Personen die auf Hilfe angewiesen sind würden die auch bekommen.
Alle drei Präsidenten weisten darauf hin, dass das Leben in weiten Teilen der Insel normal verläuft und La Palma auch von Touristen besucht werden kann und soll. Der Hafen und der Flughafen sind offen. Die Insel brauche Touristen um die Ökonomie zu reaktivieren.
Bereist jetzt seien mehr als das Doppelte der Lava der Eruption des Teneguía ausgeflossen. Das soll das Ausmass der Katastrophe noch einmal veranschaulichen.
Die rasch bereitgestellten Hilfsgelder sind enorm. Über 10 Millionen Euros sind schon angekommen mit welchen man Immobilien und Mobiliar für Personen kauft welche alles verloren haben. Dann wurden gestern noch zwei mobile Entsalzungsanlagen für 4 Millionen gekauft, diese sind zusammen mit einem Schiff welches das entsalzte Wasser speichern kann unterwegs. Torres war zuversichtlich, dass diese bereits in der nächsten Woche die Arbeit aufnehmen können.
Nächste Woche am Dienstag wird ein weiteres Hilfspaket für la Palma bei einem Treffen der Minister abgesegnet. Es handelt sich um einen Plan welcher Gelder beinhaltet für:
- Wasserversorgung
- Arbeit
- Tourismus
- Wiederaufbau
- Landwirtschaft
Es sollen am Dienstag 206 Millionen Euros dafür freigegeben werden.
[09:25h LT] Guten Morgen, der Vulkan verhält sich nach wie vor wie ein trotziger ungezogener Bengel. Mal ruhig, dann wieder Laut. Gestern Abend hat er sich etwas beruhigt, doch auch in der Nacht erfolgten einige Explosionen. Heute morgen wieder eher das Geräusch eines Kampfflugzeuges. Es scheint, dass das Material wieder mit höherem Druck ausgestossen wird.
Frühmorgens habe ich am Vulkankonus einen weiteren Lavafluss etwas nördlich beobachtet. Dieser ist dann gegen 7h offensichtlich zum Stillstand gekommen. Leider haben mich in der Nacht auch Bilder erreicht welche nahelegen, dass der untere Schlund welcher von meinem Haus nicht sichtbar ist weiter aktiv ist und dessen Lava möglicherweise einen Lavafluss leicht nördlich des ersten sucht. Wenn sich das bestätigt wären das einmal mehr schlechte Nachrichten weil auch in diesem Gebiet bisher verschonte Immobilien stehen.
Die Erdbeben gehen weiter. Das deutet darauf hin, dass immer noch Magma in das System fliesst und der Ausbruch nicht vor einem Ende ist. Die Beben sind nach wie vor in einer Tiefe um die 10 km und es ist keine aufsteigende Tendenz auszumachen. Offensichtlich reichen die bestehenden verschiedenen Schlunde aus um den Druck abzubauen.
Die Windrichtung ist nach wie vor gut, Asche und Rauch werden nach Südwest geblasen.
Der Wasserdampf welcher bei der Fajana bei der Playa Nueva entsteht, verursacht im Tal unterhalb der Inversion (rund 600m) eine trübe Suppe die nicht sehr gut riecht. Man sieht von El Paso auch kaum zum Meer runter. Die Messstationen für die Luftqualität zeigen aber keine Probleme an. Das war gestern Nachmittag in Puntagorda anders. Da sind die Messwerte für SO2 plötzlich sehr stark angestiegen. Was zeigt, dass die Dinger offensichtlich funktionieren.
Wasser
Für die weit über 200 Bananenbauern im Bereich Bombilla bis El Remo welche nun nicht mehr bewässern können werden eilig Lösungen gesucht. Die Ideen zur Lösung habe ich schon vor etwa 10 Tagen gehört. Der verantwortliche Consejal de Agua versucht zu beruhigen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass innerhalb von zwei Wochen die ganze Versorgung wieder hergestellt werden kann.
Lösungsansätze sind:
- Mobile Entsalzungsanlagen. Das Wasser müsste dann über eine Leitung hoch ins Speicherbecken Cuatro Caminos gepumpt werden.
Alternativ in ein Tankschiff das bereits unterwegs sein soll.
- Benutzen der Löschwasserleitung welche vor ein paar Jahren unter der Forststrasse Fran Santana auf rund 1.300m gelegt wurde. Da müssten aber Rohrleitungen runter zum Speicherbecken installiert werden. Luftlinie vom Hoyo de la Sima bis zum Speicherbecken beträgt 3,5 km
- Ausbau und Abschluss der Ringleitung um La Palma aus Fuencaliente. Dies muss ein Zukunftsprojekt werden, ist aber im Moment die aufwändigste Lösung und kann nicht in kurzer Zeit realisiert werden.
Gestern wurde eine neue Internetseite aufgeschaltet in welcher man verlorene und gefundene Haustiere melden kann. Die Webseite ist derzeit nur auf Spanisch aber einfach verständlich aufgebaut.
Sie kann mit diesem Link aufgerufen werden.
[19:34 h LT] Tajogaite hat sich heute Nachmittag wieder sehr bockig gezeigt. Eine Zeitlang explodierte er fast alle 10 Minuten. Als ob er sich schlafen legen möchte ist er nun wieder etwas ruhiger geworden. Ein Video stelle ich gleich auf Twitter.
In Puerto Naos haben sich an Kreisel kleinere Risse im Asphalt aufgemacht. Es wird vermutet, dass diese in Zusammenhang mit der Anhebung des Geländes bedingt durch den Vulkan stehen.
In El Paso hat das Restaurant Tapas y Trekking währen unbestimmter Zeit geschlossen. Sie machen erst wieder auf, wenn sich die Lage etwas stabilisiert hat meinte die Wirtin. Ein weiterer Treffpunkt welcher für die Pasense etwas Normalität in den Alltag brachte ist nun auch weg.
[14:25h] Die Pressekonferenz wurde beendet. Folgende Informationen kann ich zusammenfassen:
- In Zukunft will man wenn möglich keine Lock-Downs mehr verfügen, sondern die Bevölkerung bei schlechter Luftqualität direkt über Autos mit Lautsprechern informieren.
- Die Eruption geht weiter, typ Stromboliano und man muss auch immer mit plötzlichen Explosionen rechnen. (Eine vor 5 Minuten hat dies bestätigt).
- Der neue Lavastrom von gestern hat sich mit dem Lavastrom 1 verbunden. Es ist nicht klar ob er im Moment weiter fliesst oder zum Stillstand gekommen ist.
- Das Delta (Fajana) im Meer hat nun eine Tiefe von 35m und eine Fläche von 27,7 ha. Es wächst auch in der Breite nach Nord und Süd.
- Die Aschesäule ist 4.500 m hoch.
- NO-Winde können die Asche heute bis nach El Hierro tragen.
- Weitere Erdbeben wurden registriert. In Tiefen um die 10 km, eines mag mbLg 3,6 wurde von der Bevölkerung mit III bis IV gespürt.
- An Steilhängen ist mit Erdrutschen und Steinschlag zu rechnen. Halten Sie entsprechenden Abstand.
- Die Deformationen gehen vertikal leicht zurück und sind horizontal stabil.
- Der SO2 Ausstoss des Vulkans ist hoch und beträgt pro Tag 2.330 Tonnen. Der CO2 Ausstoss liegt bei 1.870 Tonnen pro Tag.
- Die SO2 Werte haben sich im bewohnten Gebiet auf Werte um 20 ug/m2 gesenkt.
- Gemessene Kleinstaubteilchen sind hoch. Ein Anteil dabei hat aber auch Calima, Sand aus der Sahara.
- Draussen wird das Tragen einer FFP2 Maske und Augenschutz bei Ascheregen dringend empfohlen.
[13:45h] Jetzt gerade habe ich das Boletín gesehen mit Datum heute 13h
Der Lock-Down ist für alle Gebiete, inklusive Tazacorte beendet.
[13:30 h LT] Heute morgen hat der Vulkan an der Nordseite ein weiteres Schlot aufgemacht aus welchem viel Asche in die Luft abgegeben wurde. Dieses ist bereist fast wieder inaktiv.
Das Gesamtbild der andauernden Eruption ist eher etwas schwächer und weniger laut als an vorhergehenden Tagen. Der Wind kommt aus NO und bläst Rauch und Asche in Richtung SW, also Las Manchas.
Die Bewässerungsleitung welche die Bananenplantagen in Puerto Naos bis El Remo versorgt ist heute morgen, nachdem sie die Hitze und Drucktortur lange überstand, zerstört worden. Das ganze Gebiet, eines der produktivsten der ganzen Kanaren ist ohne Wasser. Man will mobile Entsalzungsanlagen einsetzen, bis diese aber operativ sind, vergehen wahrscheinlich Wochen. Die Plantagen würden das wahrscheinlich nicht überleben.
Auch letzte Nacht gab es immer wieder Erdbeben. Die lokalen Behörden möchten sich gar nicht richtig darüber äussern, weil es nicht so gute Nachrichten sind. Solange die Erde bebt muss damit gerechnet werden, dass weitere Magma in das System gedrückt wird hat mir ein Vulkanologe gesagt. Heute ereigneten sich bereits 20 Beben über mag mbLg 2,0, das letzte mit 3,2 vor 20 Minuten wurde von Teilen der Bevölkerung verspürt. Es kann sein, dass die automatisch gemessene Stärke noch korrigiert wird.
Die Luftqualität ist gemäss der vom Cabildo zusätzlich installierten Messgeräte gut. Der Wind aus Ost spricht auch dafür, dass dies stimmt. Weshalb der Lock-Down für Teile von El Paso abajo noch nicht aufgehoben wurden ist nicht verständlich.
Das Cabildo teilt noch mit, dass keine Kleider und Essenspenden mehr gemacht werden sollten. Es sind genügend Kleider und Essen vorhanden. Wer Spenden möchte soll dies doch auf das Spenenkonto des Cabildo Insular tun.
Kontonummer ES47 2100 9169 0122 0017 9456
BIC/Swift: CAISESBBXXX
Vermerk: Donación Vulcán
Als ob der Vulkan nicht schon genug wäre.
Wir haben ein weiteres Problem Werte El Paso:
34°C
12% rel Luftfeuchtigkeit
37 km/h Windböen
--> Sehr hohe Waldbrandgefahr!
[08:58h LT] Guten Morgen. In der Nacht hat sich der Vulkan den ich bis er einen offiziellen Namen hat immer noch Tajogaite nenne, etwas milder verhalten. Er spukt zwar nach wie vor Unmengen an sehr flüssiger Lava aus, aber dies ohne Explosionen was einen etwas besser schlafen lässt.
Heute Morgen früh habe ich ein Video auf Twitter gestellt man sieht, dass sich keine weiteren Schlote aufmachten. Der Wind hat auf NO gedreht und bringt bereits im oberen Teil von El Paso bis Tacande frischere Luft und bläst die Asche wieder weg vom besiedelten Gebiet.
Gestern am späteren Abend wurde ein weiterer Lock-Down verfügt über welchen ich auf Twitter noch informiert habe. Grund war die schlechte Luftqualität. Heute Morgen wurde ich informiert, dass die Polizei am Kreisel vom Sombrero steht, die Autos aber nicht kontrolliert.
Aus dem sich gestern neu gebildeten, deutlich tiefer gelegenen Lavaschlund fliesst immer noch Lava aus. Nach Analyse des Bildmaterials von heute Morgen habe ich die obenstehende Karte gezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Übersicht, Klarheit über den genauen Verlauf der Lava kann nur eine Drone liefern. Fest steht, nachdem sich der Fluss gestern mit dem ersten verband hat die Lava nun wieder einen neuen Weg (blau) gefunden und fliesst im Moment dort runter.
Das Cabildo hat rasch weitere 6 Stationen zum Messen der Luftqualität installiert. Diese sind nun am Netz und können mit dem folgenden Link aufgerufen werden. Nach deren Information ist nur das Kohlenmonoxid leicht erhöht. Schwefeldioxid hingegen mit wird im ganzen Tal als sehr tief angegeben. Dann sollte der Lockdown ja schnell aufgehoben werden. Bis jetzt hat aber das Cabildo nichts publiziert.
[19:10h LT] Die Dronenbilder vom neuen Lavafluss zeigen dass sich dieser im Moment ein paar hundert Meter nördlich des bestehenden ersten Lavaflusses hält. Die Vulkanologen haben heute gesagt, dass sich diese Wahrscheinlich mit dem bestehenden verbindet. Mir fehlen leider die entsprechenden Werkzeuge um das zu analysieren. Hier ein Video von heute Nachmittag. Dort sieht man, dass sich der neue Fluss sogar teilt und wieder verbindet.
Im Moment scheint die Aktivität etwas abgenommen zu haben. Aber wir wissen ja bereits dem Biest ist nicht zu trauen. Kommt dazu, dass immer noch Beben in einer Tiefe von 10 - 14 km gemessen werden. Davon heute 4 mit mag mbLg über 3,0. Zwei wurden von der Bevölkerung gespürt. Ich habe keines gespürt.
Die thermische Inversion befindet sich auf gut 500m. Darunter noch schlechte Luft, darüber hat in Tacande bereits leichter Ostwind eingesetzt welcher frische Luft bringt.
Fotobeschreibung:
Der Vulkan pulsiert, das ist an einer runden form der hohen Wolken zu sehen. Und der warme Wasserdampf aus dem Meer bildet im Bereich Todoque eine Cumuluswolke. Die horizontale Linie ist bildet die Inversion ab.
[16:00 h LT]
Eine hartnäckige tiefe thermische Inversion hält sich auf La Palma. Der Austausch mit frischer Luft bleibt unter 500 m auch bis morgen reduziert. Der Wind über 1.500 m dreht gegen den Abend von SO auf NO und bläst damit die Gase und die Asche vom Vulkan wieder über evakuiertes Gebiet und nicht mehr über Los Llanos. Es kann sein, dass in den oberen Gebieten von El Paso ab ca 600m etwas Brisa einsetzt und dort die schlechte Luft gegen Sonnenuntergang auf das Meer bläst.
Mit Ausnahme der besseren Windrichtung bleibt die Situation am Samstag ähnlich wie heute. Inwieweit der sehr heisse Vulkan und die Lavaströme die Windrichtung lokal beeinflussen ist mir noch nicht ganz klar. Physikalisch sollten sie die Windrichtung immer in Richtung Ost ablenken. Ein Südwind in wird dann zum Südost und ein Nordwind zum Nordwest.
Am Sonntag kann sich in der untersten Schicht etwas Passat bemerkbar machen. Die Inversion wird leicht angehoben und es ist gut möglich, dass sich dann wieder lokale Windsysteme einstellen. In Puerto Naos eher Nordwind und in Tazacorte ist eher Südwind wahrscheinlich. Am Montagmorgen erreicht uns aus NW eine schwache Regenfront die auf der Ostseite und im Norden zu etwas Niederschlag führen wird. Im Westen kann sie sich durch tiefe Wolken mit Basis um die 700-800 m bemerkbar machen und den Vulkan so einhüllen. Ab Dienstag stellt sich für die Jahreszeit typisches Wetter ein. Bildung von einer Wolkenschicht auf rund 1.000 m im Tagesverlauf. Etwas Brisa im oberen Bereich von El Paso. In Puerto Naos tendenziell Nordwind in Tazacorte eher Süd.
Leider könnte sich ab Mittwoch wieder eine südliche Höhenströmung einsetzten was dann die Wolke des Vulkans wieder in Richtung Los LLanos und El Paso tragen würde.
Dankeschön. Meine klaren Worte heute morgen wurden aufgenommen, ich kann meine geschäftlichen Mails wieder finden und beantworten. Die Anfrage- Informationsflut ist weg.
Der Blog wird im Moment pro Tag von über 3.000 Personen gelesen und auch wenn ich euch alle mag, es muss deshalb eine Einbahn Geschichte bleiben. Alles andere ist nicht bewältigbar.
Also Merci-vielmal ;-)
Die Pressekonferenz ist vorbei. Der technische Direktor der PEVOLCA ist leider nicht sattelfest. Er sprach von 10 % vielleicht 8% der Inselfläche die betroffen sei. Dann hat er diese Zahlen wieder etwas relativiert und davon gesprochen, dass das Leben im Rest der Insel weiter geht. Bis auf die Zahlen ist das korrekt.
La Palma ist 708.3 km^2 groß. Gestern Donnerstag waren 476 ha betroffen.
1 km^2 sind eine Million m^2
1 ha sind 10.000 m^2
476 ha = 4,76 km^2
Daraus resultiert, dass 0,7 % der Insel betroffen sind. Ich will das nicht relativieren, es ist schlimm genug, aber einen Fehler um Faktor 10 sollte man in einer Pressekonferenz nicht machen.
In der Tat haben sich heute morgen um 2:30h zwei weitere Öffnungen aufgemacht mit Distanz von 15 m zueinander, die rund 600 m weg vom ursprünglichen Vulkankonus sind. Sie befinden sich auf rund 760 m über Meer. Wer den Cabeza de Vaca kennt, unterhalb der großen Ziegenstallungen die sich beim Hochfahren links der Straße befinden.
Die Lava fliesst extrem schnell und flüssig aus diesen zwei Schlünden, und ist bereits in das Gebiet mit noch unversehrten Häusern eingedrungen. Der Fluss befindet sich nahe beim ersten Lavafeld, ob es sich mit ihm verbindet oder schon verband kann ich nicht sagen. Mit dem Eröffnen des neuen Schlundes hat sich auch der vulkanische Tremor erhöht. Es seien bis jetzt 80 Millionen m3 Lava ausgeflossen.
Das neue Delta, welches sich nördlich der Playa Nueva im Meer bildete ist bereits 450 m lang und soll eine Fläche von 27,7 ha aufweisen.
Die Gesundheitsbehörden bitten die Bevölkerung dringend die Schutzmassnahmen gegen Covid angesichts der Vulkankatastrophe nicht zu vernachlässigen. Es wurden über 5.000 Menschen evakuiert. Viele leben nun in engeren Verhältnissen mit deutlich mehr Personen zusammen und es wäre fatal, wenn uns mit dem Vulkan nochmal eine Covid-Welle treffen würde.
Gestern Nacht hat sich zuerst ein großer neuer Lavastrom kurz unterhalb des Gipfels gebildet. Morgens um 3h hat sich leider eine weitere Öffnung aufgetan diese liegt deutlich tiefer und weiter nördlich auf nur rund 760m AMSL. Die Lagekarte seht ihr auf Twitter. Diese habe ich heute Morgen mittels einem mir zugesandten Video ermittelt. Das ist keine gute Nachricht, denn es ist unklar welchen Verlauf dieser neue Lavafluß nimmt. Das Industriegebiet Callejón de la Gata wird ihn nördlich begrenzen. Darunter ist ein Teil weniger besiedeltes Gebiet, bevor dann zwischen Todoque und La Laguna wieder deutlich mehr Häuser stehen. Die Lage bleibt dynamisch. Weil die neue Öffnung nun nur noch 2,5 km von meinem Haus entfernt ist, muss ich damit rechnen wieder - und vielleicht wie viele auch - für länger evakuieren zu müssen. Je nach dem gibt es dann wieder weniger Nachrichten, Twitter ist wie immer am aktuellsten.
Falls jemand ein Haus im Norden, egal ob Ost oder West zur Miete hat, zwei SZ zwei Hunde bitte PM, würde eines für paar Monate mieten, dann ist der Spuk sicher vorbei :-) Danke.
Hallo liebe Leser,
ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass ich keine Zeit habe für private Mails betreffend Vulkan habe. Falls sie mich auf Fehler in der Berichterstattung hinweisen, dann jederzeit. Auch wie gestern auf Fehler in lokalen Zeitungen die zu korrigieren sind.
Aber senden sie mir bitte nicht weitere Informationen und verstopfen meine e-Mail. Ich analysiere alles vor Ort und wenn ich was nicht erwähne, heisst das nicht, dass ich das nicht weiß sondern nur, dass ich es in der Fülle der Informationen nicht als so wichtig erachte, es im Blog zu schreiben.
Auch ist es nicht notwendig, mir seitenlange Abhandlungen in anorganischer Chemie zu senden. Ich bin zwar Gleitschirmfluglehrer habe aber einen Abschluss in analytischer Chemie. Und die Tippfehler passieren, weil ich in der Fülle der Information einfach keine Zeit habe alles nochmal Korrektur zu lesen. Die Besserwisserei aus dem fernen Sofa in Sicherheit getippt ist vielleicht gut gemeint, beginnt mich echt zu nerven. Wenn das nicht aufhört, dann höre ich auf. Ganz einfach.
Claro da draußen? OK super, danke. :-)
Die ESKP hat einen interessanten Artikel zum Thema Umgang mit Naturgewalten – Verhalten an aktiven Vulkanen
publiziert.
Der neueste Artikel in ElTime in welchem auf den Geruch von Faulen Eiern hingewiesen wird weist fundamentale Fehler auf. (Danke für den Hinweis Leser B.L. aus Tijarafe).
Dass die Masken FFP2 und nicht FPP2 heissen fällt nicht besonders auf, aber seit Corona kennen wir die korrekte Bezeichnung.
Absolut wichtig: Diese FFP2 Masken schützen nicht vor den genannten Gasen. Das ist im Artikel völlig falsch dargestellt. Dazu brauchen sie schon eine Gasmaske. Die Masken schützen gut vor Staubteilen, der vulkanischen Asche.
Kleine Repetition der Chemie: Der Geruch nach faulen Eiern weist nicht auf SO2 hin, sondern auf Schwefelwasserstoff H2S.
Wer sich gegen die oben genannten Gase schützen muss, sollte folgende Filtermasken verwenden:
Schwefeldioxid:
Filtertyp E (Farbkennung gelb)
Schwefelwasserstoff:
Filtertyp B (Farbkennung grau)
Da es sich hier nicht um kleine Fehler handelt da sich Bürger plötzlich bei Gasentwicklung mit einer FFP2 Maske in falscher Sicherheit wiegen können, habe ich die Redaktion angeschrieben und um sofortige Korrektur gebeten.
Hier die Punkte der Pressekonferenz:
Zusammenfassung. Pevolca (15:06)
# Im Meer bildete sich ein 24 m tiefes marines Lavadelta.
# Bildung einer Wolke aus Wasserdampf und anderen (giftigen) Gasen im Kontaktbereich zwischen Lava und Meer.
# ein Feld von Fumarolen wird beobachtet
# Der aktive Lavastrom ist derjenige, der das Meer erreicht hat, Die anderen sind fast zum Stillstand gekommen.
# Möglicher Anstieg der explosiven Aktivität im Krater (strombolianische Phase)
# Die lokale Seismizität hält in dem Gebiet vom 11. September in einer Tiefe von mehr als 10 km an. Einige Erdbeben mit einer Stärke von mehr als 3,3 in den letzten Stunden.
# Tremor auf mittlerem Niveau. Gleichbleibend.
# Einige Stationen in der Nähe des Lavadeltas registrieren einen hochfrequenten Tremor, der mit dem Lavadelta zusammenhängt.
# Die Verformung zeigt ein stabiles Muster
# SO2-Emission sind hoch.
# Die Luftqualität ist eher schlecht, Die stündlichen Grenzwerte werden nicht überschritten.
# Hohe SO2 Werte in Tazacorte.
# Der Geruch nach faulen Eiern und SO2 ist auf die Gasfahne aus dem Lavadelta zurückzuführen
# Die Rauchwolke stellt keine Gefahr dar. Sie wird überwacht.
# Im Umkreis von 1 km um die Gaswolke Gasmasken tragen.
# Achten Sie auf die Vorhersage der Entwicklung. Wenn die Rauchfahne über bewohntem Gebiet ist, bleiben Sie im Haus und schließen Sie Fenster und Türen.
# Wenn in ihrem Gebiet Asche fällt benutzen sie im Freien eine FFP2 Maske und Augenschutz.
Ich habe die Windprognosen noch einmal angeschaut und es bleibt bei der heute Morgen gemachten Prognose. Die Luftsituation in Valle wird sich erst morgen Abend langsam verbessern.
Eine viel gestellte Frage ist die nach Urlaub auf der Insel. Ob man den kommen soll, ob man gebuchten Urlaub verschieben soll und wie das die Palmeros sehen.
Während der Phase des aktiven Vulkans:
Wenn Sie Urlaub im Norden oder Osten der Insel gebucht haben können Sie diesen Urlaub auch antreten. Mit Ausnahme des evakuierten Gebietes, das aber den Touristenort Puerto Naos einschließt, sind lokal kaum Einschränkungen zu erwarten. Sie müssen sich aber darauf einstellen, dass sich die Situation dynamisch verändern kann. Das heisst auch, dass die Anreise schwieriger werden kann, dass man unter Umständen nur mit dem Schiff aus Teneriffa an- und wieder wegreisen kann. Dazu kommt, dass man den Vulkan zeitweise auch im Norden als fernes aber dann konstantes Donnergrollen wahrnehmen kann. Diese permanente Beschallung kann psychologisch herausfordernd werden.
Nach dem Vulkanausbruch:
Sie sind herzlich willkommen. Das schlimmste was La Palma noch passieren kann ist ein Webleiben der Touristen. Wenn sie eine Unterkunft reservieren können, dann nehmen sie keinem Palmero ein Bett weg. Erkundigen sie sich aber vor Antritt einer Reise über den Zustand der Infrastruktur. Gibt es in dem Haus oder Apartment wo sie hinfahren Strom und Wasser, wie sind die Zufahrtswege geregelt.
Derzeit, ich habe es geschrieben, sind alle 5 Verbindungsstrassen von Los Llanos in den Teil südlich des Lavaflusses unterbrochen. Puerto Naos nur über Fuencaliente erreichbar. Wie lange es geht, mindestens eine Strasse provisorisch wieder herzustellen, kann ich im Moment nicht beurteilen. Das wird aber dann ein zentrales Projekt sein.
Also lassen Sie bitte La Palma auf ihrer Urlaubsliste! Wenn sich die Lage beruhigt und stabilisiert hat, werden alle lokalen Geschäfte, Vermieter, Restaurants usw alles geben um ihren Urlaub so schön wie möglich zu gestalten!
La Palma braucht dich!
[10:20h LT] Im Moment ist der Wind noch günstig und weht aus NO, in El Paso als Brisa welche frische Luft zuführt.
Im Verlauf des Nachmittags soll der Höhenwind ab 1.500 m langsam in Richtung SO drehen. Dies ist für das Valle eine ungünstige Windrichtung und es kann sein, dass die Asche dann wieder bis Los Llanos getragen wird. Wichtig wird dabei sein, ab welcher Höhe der Wind dreht. Die Prognosen geben genau 1.500 m an, die Höhe ist wichtig. Bläst der Passat auf dieser Höhe noch, dann wird das Tal über die Cumbre Nueva teilweise mit frischer Luft versorgt. Dreht die Windrichtung auch dort auf SO, dann eben nicht. Auch für heute: selber beobachten was abgeht. Wenn es beginnt zu stinken ins Haus und Türen und Fenster schließen. Wie bereits mehrfach erwähnt: Die Asche ist nicht toxisch, die Kristalle sind aber sehr klein und trotzdem scharfkantig. Deshalb sollte Haut, Atemwege und Augen geschützt werden.
So, ich gehe mal mit den Hunden raus. Die brauchen wie ich Bewegung!
[09:30h LT] Guten Morgen. Zuerst zur Lage: Der Vulkan ist nach wie vor sehr aktiv, der Lärm anhaltend. Heute Morgen eine Mischung aus Gewitterdonner und einem Düsenflugzeug. In der Dunkelheit konnte ich gestern Abend 4 Schlote ausmachen, heute morgen waren es noch drei. Der oberste Schlot stösst nach wie vor Vulkanasche aus, der unterste, westliche Schlot immer noch sehr flüssige Lava, die offenbar immer noch den gleichen Weg ins Meer nimmt. Nördlich der Playa Nueva hat sich ein Delta von mindestens 500 m Länge gebildet. In der Presse wird das Wort Delta verwendet, die Bezeichnung der Palmeros dafür ist aber "Fajana". Diese Fajana wächst im Moment in Richtung Playa Nueva, also in Richtung Süd.
Die seit vorgestern registrierten Erdbeben im Bereich der Montaña Negra (oberhalb Kirche Sta. Cecilia) halten an. Daraus resultieren wieder Spekulationen von einer möglichen Eruption in diesem Bereich. Ich erachte das als im Moment als Science Fiction. Die Beben finden alle in einer Tiefe von 10-15 Kilometern statt, also in einer Tiefe die 5 - 7 mal der Höhe von La Palma entspricht. Der Vulkanausbruch vom #Tajogaite hat sich auch genau dort angekündigt. Wie wir wissen, sind die Beben dann langsam hochgestiegen und wanderten nach Nord, dorthin wo sich jetzt der Vulkan befindet. Bei den Beben von einem neuen System zu sprechen erachte ich deshalb als sehr gewagt. Dazu kommt: In der gestrigen Pressekonferenz wurde gesagt, dass sich die Verformungen stabilisiert haben. Das kann dahingehend gedeutet werden, dass sich Zustrom und Abfluss des Systems in einem Equilibrium befinden und eben kein Druck für einen weiteren Vulkan aufgebaut wird. Wir beobachten deshalb weiter, ob diese Beben hochsteigen.
Gestern gab ich in "Die Welt" ein live Interview. Die Presse stürzt sich auf den Vulkan und lässt in einer Endlosschleife Bilder vom Vulkanausbruch, von der Tsunami Theorie und von möglichen Gasen über den Bildschirm. Als ich auf die Frage der "giftigen Gase" beruhigend antwortete, dass der Wind stark aus Nordost bläst und damit im Moment der Rauch der fast nur aus Wasserdampf bestehe auf das Meer getragen wird, sagte die Moderatorin: "Meint Roger Frey" als ob die festgestellte Windrichtung eine Meinung wäre. Es zeigt aber: Viele wollen gar keine Sachliche Information. Sie hätten lieber einen panisch schreienden, kurzatmigen und schwitzenden Typen in Schutzkleidung welche einer Atomexplosion entspricht interviewt.
Der uneingeweihte Betrachter meint nicht zuletzt auch deswegen, La Palma würde gänzlich untergehen. Ohne das Leid der vielen Menschen die ihr Heim verloren haben - man hat bis gestern 855 zerstörte Häuser gezählt - und den Umstand, dass alle leiden und im Moment in einer großen Unsicherheit leben, relativieren zu wollen muss man auch ins Ausland kommunizieren, dass die grosse zerstörte Fläche von 476 ha bei einer Größe der Insel von 708,3 km2 einen Gesamtanteil von 0,67% ausmacht.
Das letzte was La Palma noch brauchen kann ist ein langes ausbleiben des Tourismus nachdem der Vulkan erloschen ist und die Infrastruktur einigermassen wieder läuft. Die Arbeit am Wiederaufbau beginnt eben jetzt schon mit angemessener, sachlicher und korrekter Information, auch wenn das dem Boulevard nicht so passt.
[17:30 h LT] Die Lava fliesst weiter in Richtung Meer. Der Vulkan hört nicht auf und Nachschub hat es gemäß den Vulkanologen noch genug. In kurzer Zeit hat die Lava nördlich der Playa Nueva ein neues Delta erschaffen. Wächst dieses noch weiter, bekommt die Playa Nueva vielleicht einen natürlichen Schutz gegen die Winterstürme wo sich dann in einem Gebiet auch im Winter der Sand halten kann. Es ist aber auch möglich, dass der Strand durch tagelange Zufuhr von Lava verschüttet wird, das Meer ist im Bereich nicht sehr tief.
Auf ihrem zerstörerischen Weg hat die Lava 744 Gebäude zerstört, darin sind Wohnhäuser, Gewerbebauten aber auch Ställe enthalten. Sie hat auch 476 ha Land unter sich begraben und nun alle 5 Straßenverbindungen in den Süden abgeschnitten. Die Küstenstraße ist im Moment nur rund 250 m breit verschüttet.
Gestern wurden an 6 verschiedenen Stellen auf La Palma weitere Messstationen für die Luftqualität installiert. Mit dabei sei Jedey, Los Llanos und El Paso. Ob man deren Daten live findet, muss ich noch in Erfahrung bringen.
Die Windverhältnisse sind gut, der Flughafen wird heute wieder angeflogen. Die erste Maschine der Binter landete um 13:30h. Maschinen mit Strahltriebwerken wurden immer noch nach Gran Canaria und Teneriffa umgeleitet. Am Flughafen wird Regen bei 25°C gemeldet.
Die Anordnung eines Lock-Downs für ein paar Gebiete südlich von Tazacorte hat international hohe Wellen geworfen. Heute musste ich in einer Live Schaltung von "die Welt" das Auftreten einer toxischen Wolke relativieren. Die Welt interviewte auch eine Pneumologin die sagte wie schädlich Salzsäure für die Lunge sei. Das ist so. Salzsäure ist schädlich für die Lunge. Nur diese entsteht nicht einfach bei Kontakt von heisser Lava mit Meerwasser. Salzsäure wird mit Schwefelsäure hergestellt. Um wiederum Schwefelsäure zu bilden braucht es aus Ausgangsstoff Schwefeldioxid. Dieses Gas kommt bei Vulkanausbrüchen häufig vor, wird aber auf dem langen Weg der Lava zum Meer auch in die Luft abgegeben. Messdaten müssen das noch belegen, aber ich erachte die so entstehenden Mengen mit dem Verdünnungseffekt der Luft (Borondón ist 3km entfernt) als gering. Auch hier gilt: Wenn es stinkt Fenster, schließen und drin bleiben. Aber keine Panik verbreiten.
Heute besteht eh keine Gefahr. Der Passat fließt bis zum Meer runter und bläst alles auf das Meer.
Der Passat wird noch die ganze Nacht über blasen. Die Windstärken werden sich morgen früh reduzieren. Eine Wetterprognose erarbeite ich später.
Dronenbilder haben wir heute wegen dem starken Wind keine. OpenStreetMap hat die Karte mit den im Moment zur Verfügung stehenden Informationen nachgetragen.
In der Nacht hat in El Paso bereits die Brisa eingesetzt. Diese ist stark und weht in Tacande mit bis zu 50 km/h. Sie hat sich jetzt bis auf Meereshöhe durchgearbeitet und fällt im Bereich vor La Laguna auf das Meer runter. Damit wird auch die Wasserdampfwolke der in den Atlantik fließenden Lava nach Westen auf das Meer getragen. Laut Prognose bleibt der Passat bis morgen früh noch stark.
Die Presse schreibt meist der Vulkan Cumbre Vieja sei ausgebrochen. Manchmal wird auch noch der Name Cabeza de Vaca genannt.
Die Cumbre Vieja ist - wie jeder la Palma kundige weiß - der Name des gesamten Vulkankomplexes vom Birigoyo bis Fuencaliente und Cabeza de Vaca ist auch ein Flurname und der Name der Piste, die durch das Gebiet des neuen Vulkans führt.
Der alte Flurname des Gebietes östlich der Rajada ist indessen Tajogaite. So heisst auch der Ziegenkäse welcher am Cabeza de Vaca produziert wird. Die meisten Palmeros welche ich gefragt habe, sagen der Vulkan müsse Tajogaite heissen und ich werde diesen Namen benutzen, bis ein offizieller eventuell anderer vergeben ist.
[08:30h LT] Wie angenommen hat die Lava noch gestern die Küste erreicht und fließt nun in den Atlantik. Die groß angekündigten Explosionen und Giftgaswolken und was der Geier noch im Internet die Runde machten sind ausgeblieben. Der Vulkan liefert immer noch sehr dünnflüssige Lava welche hauptsächlich aus dem Westschlund fließt. Es hoffen alle, dass mit dem Abfluss zum Meer die anderen Lavawalzen zum Stillstand kommen.
Es hat ein starker Passatwind eingesetzt der die Asche nun in Richtung SW über evakuiertes Gebiet trägt. Das ist eine gute Nachricht für den Flughafen, welcher wahrscheinlich nun wieder angeflogen wird.
Mit dem erreichen des Meeres hat die Lava nun auch die 5. und letzte Verbindung vom Valle in den Süden des Lavastroms unterbrochen. Es gibt nur noch die Alternative über Fuencaliente und die Polizei richtet nach letzten Informationen bereits ein Einbahnsystem ein. Irgendwas von beim Tennisclub runter und beim Mariposa hoch. Das Gebiet ist aber immer noch Sperrzone und kann nur ab und zu und sehr unregelmäßig mit Polizeibegleitung besucht werden.
In Puerto Naos ist die Wetterstation ausgefallen. Wir sind am Abklären ob in einem Teil des Ortes keine Elektrizität hat oder ob - was wahrscheinlicher ist - das neu verlegte Fiberglas-Kabel zerstört wurde. Die Station wurde eine Woche vor dem Vulkanausbruch an dieses kürzlich verlegte moderne Netz angeschlossen. Auch in Puerto Naos haben sich offensichtlich noch zwei letzte dort ausharrende Ausländer irgendwo verschanzt. Diese wurden gestern von der Polizei abgeführt.
[22:30 h LT] Die Lava hat auf ihrem zerstörerischen Weg noch mal an Geschwindigkeit zugelegt und sich einen neuen Weg gesucht. Sie floss heute schneller auf der Südseite der Montaña Todoque runter und hat kurz nach Sonnenuntergang die 5. und letzte Verbindungsstraße in den Süden abgeschnitten. Puerto Naos wird für längere Zeit nur noch über Fuencaliente erreichbar sein. Es ist sehr gut möglich, dass die Lava im Bereich der Playa Nueva noch in dieser Nacht das Meer erreichen kann.
Puerto Naos hat nach wie vor Elektrizität, aber um 16:32h wurde offensichtlich die neue Fiberglas-Linie getrennt. Unsere Wetterstation und Kameras liefern seit diesem Zeitpunkt keine Informationen mehr. Auf HD-Meteo sehen wir, dass alle Stationen im Einflussbereich des Vulkans nicht mehr funktionieren. Auch dieses vormals dichtes Netzwerk ist eliminiert worden!
Die Spendenkonten habe ich Ihnen ja bereits mitgeteilt. Bleibt noch die Frage nach der Spendenbescheinigung.
Die Antwort muss leider folgendermaßen zusammen gefasst werden:
"Die Zahlungen an das Cabildo oder an ein Ayuntamiento sind in Deutschland steuerlich nicht abziehbar."
Für kleinere Spenden wird das keine Rolle spielen, sie werden wohl kaum € 50 oder € 100 dem Finanzamt vorlegen. Für größere Spenden könnte der Deutsche Bürger in Deutschland eine Stiftung finden, die das Projekt auf La Palma unterstützt und das Satzungsgemäß auch darf. Wir klären solche Möglichkeiten weiter ab. Falls ein Leser eine solche Stiftung kennt, soll er sich doch bitte bei mir melden.
[15:20h] Die Pressekonferenz hat nichts ergeben, was wir nicht schon wussten. Der Direktor der PEVOLCA wird nicht Müde von guter Luftqualität zu sprechen, räumt aber nach Nachfragen von Journalisten ein, dass das von mir gemeldete Feuer mindestens Ammoniak freigesetzt hat. Wahrscheinlich ist ein Düngerlager in Brand geraten. Dies würde das grosse Feuer und den Ammoniak erklären.
Ich glaube das beste ist die eigene Nase. Wenn es draussen stinkt schliessen sie Türen und Fenster. Im Moment ist die Luft in El Paso wieder deutlich sauberer. Für die Bürger welche in einigen Barrios in Tazacorte zu Hause bleiben müssen hat sich nichts verändert. Die Begründung seit zwei Tagen ist die, dass lokal beschränkt giftige Gase (Salzsäure) entstehen könne, wenn die Lava mit Salzwasser in Berührung kommt. Auf die Frage ob und wenn ja wann die Lava am Meer sei, konnte er nicht antworten, es gäbe keine wissenschaftliche Grundlage und Daten um diese Frage zu beantworten.
Ich persönlich erachte diese "Confinamiento" Geschichte von Tazacorte als übertrieben. Klar ist San Borondón nur 1,7 km von einer möglichen Wasserberührung entfernt, man kann die Menschen aber sensibilisieren und im Notfall ins Haus bitten. Die Lava fliesst im Moment mit 300 m pro Stunde, das lässt für eine Information der Bevölkerung, wenn es denn gefährlich werden würde, genügend Zeit.
Die Lava hat nun auch die Südflanke der Montaña Todoque erreicht und war um 14 h gemäss Pressekonferenz am Camino Pampillo.
Alle Regionen im Umkreis von 2.5 km zum Vulkan bleiben evakuiert. In einem Umkreis von 5km muss man damit rechnen, dass bei Explosionen Fenster kaputt gehen könnten. 5 km bedeuten vom Vulkan bis Montaña La Laguna, das Wasserbecken Dos Pinos und ganz El Paso.
[12:30h UTC+1]
Hier ein Link von Open Street Map. Die Karten sind nicht ganz aktuell, kommen der Wirklichkeit aber extrem nahe. Erstaunlich wenn man an unsere derzeitige grosse Dynamik denkt. Herzlichen Dank an das Team welches sicher in freiwilliger Arbeit alle Informationsquellen auswertet!
https://www.openstreetmap.org/relation/13249829#map=15/28.6167/-17.8997
[12:10h] Im südlichen Teil von Todoque ist ein großes Feuer ausgebrochen. Wie bereits geschildert verhindert die Inversion, dass der Rauch entweichen kann. Die Inversion ist im Moment auf rund 700m. Wenn sie im Westen unter 700m wohnen, schließen sie vorsichtshalber alle Fester und Türen dicht ab.
[11:35h] Ich konnte ein Dronenvideo von heute Morgen auswerten und habe oben den ungefähren Stand der zwei Lavaflüsse in Todoque eingezeichnet. Die Situation ist nach wie vor sehr dynamisch und die Lava fliesst rasch weiter.
[11:10h LT] Nach dem erneuten Ausbruch des Vulkans, ich nenne ihn nun Tajogaite, dem alten Flurnamen bei der Montaña Rajada, hat er nicht mehr aufgehört. Er hat drei Eruptionspunkte. Aus dem Höchstgelegenen auf dem Vulkankonus wird erneut eine enorme Menge an Vulkanasche ausgestossen. Auf dem tiefsten auf der Westseite fliesst seit gestern abend ununterbrochen extrem viel sehr heisse und damit flüssige Lava aus. Diese hat den Zerstörungsprozess in Todoque fortgesetzt. Leider fehlen durch das Verbot Dronenbilder. Die Behörden haben ja private Dronenflüge verboten, haben sich damit aber auch eine Informationsverantwortung aufgebürdet, welcher sie nun in keiner Art und Weise nachkommen. Die Palmeros sind zu Recht sauer.
Die Aschewolke hat enorme Größe angenommen und wird im obersten Teil im Moment leicht in Richtung Flughafen verblasen. Binter hat für heute 13h die Wiederaufnahme des Flugverkehrs angekündigt. Das könnte aber erneut verschoben werden. Die Voraussage der Höhenwinde ist etwas günstiger. Sie sollen im Tagesverlauf die Asche dann nach SW also in Richtung El Hierro blasen.
Leider hat sich auf rund 500m eine starke thermische Inversion gebildet. Eine Luftschicht in welcher die Temperatur mit zunehmender Höhe wieder zunimmt. Der Rauch, welcher sich in Todoque durch die Lavaflüsse bildet, kann nicht nach oben entweichen und verteilt sich deshalb unterhalb ~600m im ganzen Aridanetal. Auch in Tacande riechte es plötzlich nach Feuer. Am besten Fenster und Türen geschlossen lassen.
Ich habe Anfragen aus Deutschland erhalten wie man nach einer Spende eine Spendenbescheinigung erhalten kann welche vom Deutschen Finanzamt akzeptiert wird. Ich werde die Angelegenheit heute mit Steuerberatern in Deutschland und im Anschluss daran auf der Gemeinde abklären und hier wieder berichten.
[18:10 h LT] Seit heute Morgen um 07h haben sich keine nennenswerten Beben mehr ereignet. Auch hat sich der Bengel in unserem Garten wieder etwas beruhigt. Schon seit sicher zwei Stunden gibt er keinen Ton von sich. Nur etwas Rauch steigt auf. Auch die Seismizität hat sich stark verringert. Die Vulkanologen sind wie immer vorsichtig. Wenn ich in dieser Krise was gelernt habe ist es, dass Vulkanologen genau wissen was passiert ist, sie haben eine gute Idee von der Gegenwart sind aber miserable Prognostiker. Wenn sie nach Morgen gefragt werden lassen sie alles offen.
Die Erdbeben können aber darauf hinweisen, dass sich eine geleerte Magmakammer wieder auffüllt. Wir werden sehen.
Teile von Tazacorte sind immer noch in einem Lock down. Diesen hat man meiner Ansicht nach etwas früh ausgesprochen. Es geht darum, dass die Leute, falls Lava mit Meerwasser in Berührung kommt, im Haus sind. Dann ist der gefährlichste Moment, denn es bildet sich Salzsäure. Diese wird mit dem Wasserdampf aufsteigen und kann lokal zu saurem Regen führen. Dann ist es besser man ist im Haus. Die Lava stand aber heute Mittag noch knapp 2km vor der Küste. Wenn sie überhaupt die Küste erreicht, dann dauert das sicher noch bis morgen.
Es ging noch das Gerücht rum, dass nun auch die Casas El Charco an der Hauptstrasse in den Süden evakuiert worden wären. Korrekt ist, sie waren schon seit letztem Montag evakuiert. Weil aber im Süden kaum Kontrollen durchgeführt wurden, gingen die Einwohner einfach wieder zurück. Somit musste dann ein zweites Mal aufgefordert werden, die Häuser zu verlassen. Also keine Erstevakuation.
[15:30h UTC +1]
Die Gemeinde Los Llanos hat um 14:10h heute ein Video eines Dronenfluges über die Lavafelder publiziert womit man sich einen Überblich erschaffen kann. Es ist unter folgendem Link aufrufbar:
https://www.facebook.com/watch/?v=245003474229877&extid=WA-UNK-UNK-UNK-AN_GK0T-GK1C&ref=sharing
[13:23 h] Die LP-3 welche Osten und Westen verbindet wird zeitweise für Reinigungs- und Unterhaltsarbeiten geschlossen. Dauer unbestimmt. Planen Sie für die Fahrt in den Osten / Westen genügend Zeit ein.
Binter ist indessen noch keine gelandet.
Binter hat heute Morgen informiert, dass sie ab 13h den Flugplan nach La Palma wieder aufnehmen. Wenn sich die Situation nicht verschlechtert wollen sie zum normalen Flugplan zurück kehren. Laut dem Wetterbericht vom Flughafen (METAR) wird immer noch Vulkanasche (VA) gemessen:
GCLA 271100Z 02011KT 360V060 9999 VA BKN026 26/20 Q1022
Übersetzung:
La Palma, 27. des Monats 11h UTC, Wind 20° 11 kn, variabel aus 360° bis 60°, Vulkanasche, 5-7/8 bewölkt auf 2.600 ft Temperatur 26°C, Taupunkt 20°C, Luftdruck (QNH) 1.022 hPa
[11:10 h LT] Wie zu erwarten war, hat sich der Vulkan wieder mit einer hohen schwarzen Aschewolke aus der kurzen Siesta zurück gemeldet. In Tacande riecht es im Moment stark nach Schwefel, stärker als an anderen Tagen. Das liegt auch daran, dass der Wind fast eingeschlafen ist.
Obenstehend habe ich die Karte von Open Street map kopiert. Sie entspricht genau dem Bild was eine Drone heute morgen gemacht hat. Jemand ist offensichtlich aktuell am Geschehen dran und aktualisiert die Karte laufend. Sie ist damit aktueller als offizielle Satelliteninformationen von Sentinel die 12 bis 24 h Verzögerung aufweisen.
Was wir heute morgen schon gesehen haben wird auch von den Messungen bestätigt. Die Vulkanaktivität ist auf einen Schlag drastisch zurück gegangen. Es haben sich aber wie schon geschrieben weitere Erdbeben gebildet. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass diese Beben durch das Wiederaufladen der Magmakammer zustande kommen. Die Ruhe wird höchstwahrscheinlich deshalb nur von kurzer Dauer sein.
Hier die offiziellen Spendenkonten:
Cabildo de La Palma:
Bizum 03747
ES47 2100 9169 0122 0017 9456
BIC/Swift: CAIXESBBXXX
Concepto: Donación volcán
Destinatario: Cabildo de la Palma
Ayuntamiento de El Paso:
CAIXA: ES26 2100 7109 3122 0015 5652
Cajasiete: ES57 3076 0480 6710 0761 6723
Angabe der NIE, Name Vorname. Concepto Aportación Erupción Volcánica
Ayuntamiento de Los Llanos de Aridane:
Bizum: 03749
ES06 2100 1921 1902 0014 1752
CAIXESBBXXX
Concepto: Donación vulcán La Palma
Destinatario: Ayuntamiento de Los Llanos de Aridane
[08:45h LT] Immer noch ist relative Ruhe am Vulkan, aber nicht in der Erde. Die leichten Erdbeben haben sich wieder nach Süden verzogen und finden nun konzentriert im Bereich oberhalb der Eremita Sta. Cecilia, an der montaña Negra statt. Die Tiefen sind bei praktisch allen bei 10 - 14 km also weit unter dem Sockel der Insel.
Die Kontonummern für Spenden an die Gemeinden, welche dann den Direktbetroffenen zugute kommen, muss ich noch recherchieren. Hier die Kontonummern verschiedener Tierschutzorganisationen auf La Palma:
UPA La Palma
Bizum 654 344 916
Konto:
ES05 0073 0100 5805 0610 7955
Benaware:
Bizum: 699 627 943
Konto:
ES96 2100 7104 0002 0005 0887
Aanipal:
Bizum: 670 696 329
Konto:
ES35 2038 7294 0460 0014 2897
Es sind verschiedene Spendenaufrufe publiziert worden, auch private. Diese Spendenaufrufe sind gutgemeinte Initiativen, der Initiant muss sich aber bewusst sein, dass dies schnell auch steuerliche Probleme für die Privatperson mit sich bringen kann. Wenn die Buchhaltung nicht lückenlos und lege artis geführt wird, werden plötzlich Steuern auf bereits verteiltem Geld fällig. Ich überlasse das den Profis und das beste ist, diese Spenden zu zentralisieren, bei den Gemeinden und offiziell angemeldeten Vereinen wie dem Tierschutz.
Ich werde mich heute unter anderem diesem Thema widmen und dann offizielle Kontoinformationen publizieren.
[07:57 h LT] Guten Morgen. Auf La Palma wird es langsam hell. Nachdem der Vulkan gestern Abend sehr aktiv war und extrem heisse ( ca 1.200°C) flüssige Lava ausfloss, hat er sich nach Mitternacht deutlich beruhigt. Ich traue dem Biest aber nicht. Das wird wahrscheinlich eine Siesta sein bevor er wieder erwacht.
Bereits überall mitgeteilt, trotzdem noch einmal: Es ist möglich, dass die Lava das Meer erreicht. Es ist sehr viel, sehr flüssiges Material entweicht und immer noch auf dem Weg nach unten. Auch wenn es sich oben beruhigt, das Material über mehrere Kilometer fliesst weiter nach unten. Wenn die Lava mit dem Meerwasser in Kontakt kommt, dann können sich toxische Gase bilden. Deshalb haben die Behörden einen Lock-Down für folgende Gebiete in Tazacorte angeordnet: San Borondón, Marina Alya, Marina Baja und la Condensa. Diese Massnahme gilt bis auf Widerruf.
[22:10h LT] Erbarmungslos hat der dritte Lavafluss eingesetzt und wie gemeldet die Kirche von Todoque vernichtet. Die Lava fließt mit recht grosser Geschwindigkeit weiter in Todoque runter und wird auf ihren schrecklichen Weg noch weitere unzählige Häuser zerstören. Der Horrorfilm geht weiter, jeden Tag neues Leid.
Auch unser geliebtes Restaurant die Bar Timaba auf dem Kirchplatz in Todoque wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Wirte haben alles verloren und suchen dringend ein Haus oder Apartment für drei Personen mit Hund.
Wenn ihr meine Nachrichten schätzt, ist das der Moment etwas zurückgeben zu können:
Aktiviert Eurer Netzwerk! Wenn ihr was habt sendet mir eine Information und ich übermittle euch die Telefonnummer von Manuela!
DM an roger.frey@idafe.com
Hier ein Dankeschön für die vielen Mitteilungen die ich auch per Mail erhalten habe. Ich lese zwar alle, kann aber im Moment unmöglich alle beantworten. Täglich wird der Blog von 2.000 - 3.000 Leuten gelesen und mein Fokus wird weiterhin dahin gehen, Informationen zu bschaffen, aufzuarbeiten, zu prüfen und wenn möglich realistisch und ehrlich zu liefern. Im Moment ist es mir aber nicht mehr möglich alle Mitteilungen zu beantworten. Ich bitte um Verständnis. Besten Dank dafür. Es ist gut zu spüren, dass man in der Katastrophe nicht alleine ist.
Es gibt aber auch ein Danach, ein Wiederaufbau. Wir wissen noch nicht wann das ist, es wird aber kommen. Dann brauchen wir die La Palma Fans. Dann brauchen wir dich! Sobald die Situation sicher ist, die Infrastruktur wieder funktioniert, dann brauchen wir die Besucher! Kommt dann wieder nach La Palma in den Urlaub. Alle kleinen Businesses haben extrem gelitten. Ein Ausbleiben dieser Unterstützung würde uns noch härter treffen. Ab wann das ist werdet ihr natürlich auch hier erfahren.
[13:30 h LT] Bin vor kurzer Zeit bei mir zuhause angekommen die rund 200 Personen aus Tajuya und Tacande welche am Freitag evakuiert wurden durften zurück. Nun bin also wieder in der unfreiwilligen ersten Linie und noch am Einrichten. Die Explosionen sind weniger stark wie am Freitag als wir evakuieren mussten.
Der Vulkan hat einen Seitenkrater gebildet aus welchem extrem flüssige Lava fliesst. Diese hat sich einen neuen Weg nördlich des Lavastroms 1 gebahnt und die Situation in Todoque selber schnell und dramatisch verschlechtert. Leider muss ich berichten, dass vor kurzer Zeit auch die Kirche von Todoque eingestürzt ist. Es ist leider mit dieser Entwicklung damit zu rechnen, dass ein beachtlicher Teil von Todoque zerstört wird.
Das muss ich nun einfach so stehen lassen. Es fällt zunehmend schwer, permanent schlechte Nachrichten zu überbringen.
[09:25h LT] Die Explosionen von gestern Abend haben in der Nacht nachgelassen. Aber wir wissen bereits, dem Biest ist nicht zu trauen. Immer noch fliesst viel Material raus. Die Veränderungen der Landschaft sind dramatisch. Gestern wurde mir ein Bild unserer Meteo-Club Bodega zugestellt. Es dauerte einen Moment, bis ich begriffen habe, dass das wirklich der Camino Vinagrera ist. Die Bodega steht noch, südlich davon, auf der Straße ein Lavaberg von rund 10m Höhe.
Mir fehlt durch die Distanz und durch den verbotenen Dronenflug ein Teil des Materiales um genauere Aussagen zur Lage der Lavaflüsse zu machen. Wenn ich im Tagesverlauf mehr Informationen aufarbeiten kann werde ich natürlich berichten.
Wir nehmen an, dass heute eine weitere Sitzung stattfindet und wir im Verlauf des frühen Nachmittags wissen, ob wir zurück in unsere Haus fahren können.
Derweil sind fast alle Strassen mit feinem Lavasand bedeckt. Es ist empfehlenswert mehr Sicherheitsabstand einzuhalten denn dieser kann bisweilen rutschig werden.
[21:20h LT] Der vulkanische Tremor hat sich heute Nachmittag stark verringert. Das ist die gute Nachricht, denn damit sind auch die Explosionen plötzlich deutlich weniger geworden. Aber nun, 21:10h kommen bereits wieder Meldungen rein dass sich was verändert hat. Es ist durchaus möglich, dass im Moment gleich ein Teil des Kraters wieder eingestürzt ist oder sich ein neuer Schlund aufmachte. Wir werden die Situation weiterhin beobachten müssen, es ist alles extrem Dynamisch.
Derweil habe ich gesehen, dass sich die Lava am Camino Vinagrera auf dessen Südseite über die Strasse gewälzt hat. Das ist derzeit die nördliche Begrenzung der verschiedenen Lavaströme und alles kommt schon sehr nah an die Industriezone. Ich kenne das Gebiet gut, konnte aber in einer ersten Analyse das Bild nicht mehr einordnen so stark hat sich die Gegend verändert.
Die Vulkanologen erklären indessen, dass das alles normal sei für eine Vulkanausbruch des Typs Stromboliano. Wenn man die Bevölkerung fragt, findet das gerade keiner Normal, nicht einer und etwas mehr Sensibilität in der Sprache würde auch in der Wissenschaft manchmal nicht schaden.
Heute um 1:30h wurde eine Pressekonferenz abgehalten. Die Zusammenfassung:
Evakuierte Menschen können heute nicht zurückkehren. Morgen gibt es eine neue Beurteilung. Neue Lava floss in 12h 1km weit, verlangsamt sich aber dramatisch auf ca. 30 m/h. Der erste Lavastrom ist vollständig zum Stillstand gekommen. Die Seismizität ist geringer als zu Beginn. Die Luftqualität ist gut. Entgegen Gerüchten im Netz schliessen die Experten Sauren Regen kategorisch aus.
Der Niederschlag in Form von feinem Sand (Pyroklasten) ist nicht giftig, kann aber Lungen und Augen irritieren. Es wird erneut darauf hingewiesen, dass bei Arbeiten mit dem Sand unbedingt FFP2 Maske und Schutzbrille getragen werden soll.
[13:25h LT] Westlich vom ursprünglichen Krater hat sich ein weiterer Vulkan gebildet. Gemäß einem Bericht von RTE soll die Montaña Rajada ausgebrochen sein. Die Information scheint mir plausibel ist aber eine weitere schlechte Nachricht für den Dorfkern von Todoque. Die ausfließende Lava hat sich offensichtlich kaum verlangsamt. Wo sie derzeit genau steht kann ich noch nicht sagen.
PEVOLKAN hat sich noch nicht nach ihrer Sitzung gemeldet. Sie wollten ein weiteres Bolletín erarbeiten und auch mitteilen, ob die gestern in Tacande evakuierten Personen wieder zurück in ihr Haus können oder zumindest kurz zum Rechten schauen dürfen. Man vergisst trotz Checkliste doch ein paar Sachen wenn man in 5 Minuten das Heim verlassen muss.
Die Evakuierten Gebiete sind derzeit abgeriegelt. Überall Polizeikontrollen und wenn Gebiete kurzfristig zugänglich gemacht werden muss eine Residencia vorgezeigt werden.
[08:26h LT] Die Explosionen von gestern haben dazu geführt, dass sich das eine Loch westlich des Vulkans nun mit dem oberen Schlund verbunden haben. Die Lava fließt nun aus diesem erneut nach Westen, zuerst über den ersten Lavafluß und nun eventuell etwas nördlich von diesem. Hier bin ich mir noch nicht ganz sicher da diese Information aus dritter Hand kommt. Die Lava ist aber südlich des Callejon de la Gata, dem Industriequartier.
Das Problem im Moment ist die hohe Geschwindigkeit der Lava die damit erneut Todoque bedroht.
Ab und zu hören wir die Eruptionen sogar in Puntagorda. Das "Ding" zeigt am Tag 6 noch nicht die leisesten Zeichen von Altersschwäche.
PEVOLCA hat angekündigt, dass die gestern evakuierten Personen von Teilen aus Tacande erst wieder nach Hause dürfen, wenn es sicher sei. Das heisst wir wissen noch gar nichts...
Die Evakuation verlief rasch und die meisten der 200 evakuierten fanden wie wir private Unterkünfte. Ein paar Gehbehinderte und betagte Personen hat man in die Kaserne El Fuerte in Sta. Cruz gebracht. Wenige weitere in ein Hotel in Fuencaliente. In der Kaserne ist die Betreuung durch das rote Kreuz sichergestellt.
Die Bilanz ist bereits jetzt verheerend: 420 Häuser und 191 ha Land wurden schon zerstört.
[21:50 h UTC+1] Wir sind in Puntagorda bei Freunden in Sicherheit. Angenehme Ruhe, eine Nacht ohne Explosionen :-)
Heute Nachmittag gab es ein kleines Chaos bei den Behörden, weil zuerst ein "Confinamiento" also ein Einschließen angeordnet wurde, was soviel bedeutet wie im Haus bleiben. Aber nur Minuten später musste die Evakuation befohlen werden. Beide Pressemitteilungen kamen praktisch gleichzeitig raus was dann Unsicherheit bewirkte. Die Explosionen im Krater haben einen weiteren Schlund am Vulkansockel geöffnet, aus welchem plötzlich schnell und viel Lava ausfloss. Weil die Entwicklungen so dynamisch waren und die Explosionen extrem heftig konnte nicht mehr ausgeschlossen werden, dass Lavabrocken auch über die festgelegten 2.5 km fliegen und damit war die Evakuation notwendig.
Das ganze kam sehr schnell. Die Polizei hat uns gerade 5 Minuten gegeben um das Haus zu räumen. Zum Glück waren wir vorbereitet.
Ich habe nun das "Feldbüro" eingerichtet, bin aber natürlich nicht mehr nah dran und muss mich in Bezug auf die weitere Berichterstattung wieder durch einlesen. Wenn heute Abend nicht noch was spezielles passiert belasse ich es dann mit diesem Bericht.
Kann leider im Moment nicht mehr weiter berichten, Tacande und Tajuya werden evakuiert. Bitte befolgen sie die Mitteilungen der Behörden.
Freitag 15:20h
[14:00 h] Das neue Bolletín ist publiziert worden. Was wir bereits hören, dass die Eruptionen anhalten und stark sind wird darin noch einmal geschildert. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass im Umkreis von 3km Fensterscheiben zerstört werden. Saurer Niederschlag wird für die nächsten 24h ausgeschlossen. Weil die Vulkanasche sehr fein ist sollten die Atemwege geschützt werden. Die Behörden empfehlen FFP 2 Masken. Die Asche ist nicht giftig.
Die Aschewolke steigt bis auf 6km Höhe und der Wind trägt sie bis nach La Gomera. Auch dort wurden Masken empfohlen, chirurgische.
Weiter schreiben die Vulkanologen, dass sich der erste Lavafluss nur noch sehr langsam bewegt, mit 1 m pro Stunde. Der zweite leicht südlich gelegene Lavafluss bewegt sich mit 13 m/h und soll sich im Tagesverlauf auf 12 m/h verlangsamen. Die Deformationen der Oberfläche haben sich stabilisiert.
Aufgrund der Höhe der Lavaflüsse muss an deren Spitze damit gerechnet werden, dass sich große Brocken lösen können und unvermittelt wegrollen. Der Aufenthalt in einem Umkreis von 2,5 km sollte vermieden werden. Für letzteres sorgen ja die Evakuationen. Wenn Sie auf La Palma sind, bleiben sie wachsam und befolgen sie die Anweisungen der Behörden.
Der Flughafen ist seit heute morgen 8h nicht mehr angeflogen worden. Binter teilt mit, dass im Moment alle Flüge sistiert sind. Das ist insofern gut, als dass wir über das Wochenende nicht noch mehr Gaffer bekommen.
[11:20h LT] Der Vulkan ist immer noch aktiv. Die letzte Nacht war er etwas ruhiger die Aschewolke ist aber sehr hoch. Der Wind in der Höhe ist schwach aus NW und ein Teil der Asche wird nun in Richtung La Gomera verfrachtet. Es scheint, dass sich die Eruptionszone verbreitert hat und so etwas Druck vom System genommen wird. Die Verformung der Oberfläche ist sein gestern stabil. Es fliesst offensichtlich gleich viel Magma ein wie als Lava und Asche ausfließen kann. Zwischendurch gibt es aber wieder starke Explosionen. Dazu habe ich zwei Erklärungen erhalten: Erstens kann es sein, dass visköseres Material einfliesst, was zu einem Rückstau führt welcher sich dann explosionsartig auflöst oder zweitens es kann sein, dass ab und zu unterirdisch Wasser in die Magma gelang welches sich dann explosionsartig ausdehnt und die Lava schlagartig ausstösst.
Der gesamte Luftraum wurde für private Dronen gesperrt. Ich kann deshalb ab sofort auf deutlich weniger Bildmaterial zurückgreifen um laufend Lageberichte zu erstellen. Ein Dronenpilot welcher gutes Bildmaterial lieferte wurde gebüsst, die Drone konfisziert.
Ein Hausbesitzer aus Todoque hat heute morgen gemeldet, dass sich der zweite Lavastrom verlangsamt hat.
Ein weiteres Problem was auf uns zukommt ist der Vulkantourismus. Personen die kurzfristig anreisen vielfach im Mietauto übernachten und kaum Geld hier lassen. Ich habe gelesen, dass am Wochenende mindestens 1.500 Personen anreisen werden die dann wahrscheinlich einmal mehr die Straßen verstopfen. Für Personen an der Evakuationsfront wie zum Beispiel der Echedey ist es vielleicht besser, den Einkauf heute zu erledigen. Ja, das hat uns leider auch noch gerade gefehlt!
[15:41h] Die Lava fliesst mehrheitlich südlich der Montaña Rajada und dann nördlich um die Montaña Cogote rum. Die große Solaranlage und die westlich davon gelegenen Häuser hat sie verschont. Die Lava vom neuen Fluss 2 fliesst gemäß ElTime mit rund 4 m pro Stunde und ist noch 1,48 km von Todoque entfernt. Das würde aber bedeuten, dass sie zum Erreichen von Todoque 15 Tage braucht. Da scheint was nicht aufzugehen, denn sie wird von Beobachtern als deutlich schneller als der Lavafluss 1 bezeichnet.
Wenn sich die Zwei treffen, könnte das erneut eine große Gefahr für den Dorfkern von Todoque darstellen.
Der Vulkan macht auch heute andere Geräusche. Deutlich weniger Explosiv aber er stößt Unmengen von Asche aus. Dazu sieht man, dass sehr grosse Lavateile mit unglaublicher Geschwindigkeit in die Luft geschleudert werden. Vulkanologen haben heute von Überschallgeschwindigkeit gesprochen. Das Biest hat bisher 350 Häuser zerstört.
Ein super hilfsbereites Paar hat einige leerstehende Wohnungen in Tijarafe und Tazacorte der Gemeindeverwaltung von Tijarafe gemeldet. Falls sie das Haus verloren haben und eine Unterkunft suchen, melden sie sich dort.
Telefon oder WhatsApp 605 96 45 06
[13:15 h LT] Per sofort wird der gesamte Luftraum von La Palma für Gleitschirmpiloten und Dronen gesperrt. Bei ersteren mache ich mir keine Sorgen. Das Hauptfluggebiet ist im Moment eh gesperrt, aber bei den Dronenpiloten bin ich mir nicht ganz sicher, ob die das Verbot einhalten. Vorgestern Nacht ist sogar eine Drone neben meinem Haus abgestürzt. Heute sind die Teile verbreitet und die Ausbildung zum Teil nicht vorhanden oder sehr lückenhaft.
Vor paar Minuten ist der Spanische König in einem Superpuma vorbeigeflogen um sich ein Bild der Lage zu machen.
Ob die Sperrung für Dronen einen Zusammenhang mit dem Besuch hat weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht, sonst wäre die Sperrung gestern bekanntgegeben worden, nicht heute.
[09:10 h LT] In der letzten Nacht war der Vulkan etwas ruhiger. Er schleudert wieder Material sehr weit in die Höhe, die Explosionen waren deutlich schwächer. Gestern Abend gab es einen Rumpser welcher sogar in Los Llanos Fensterscheiben erzittern liess. Der Vulkan könnte den Namen "Tajogaite" erhalten, nach dem alten Flurnahmen der Benahoritas dieses Gebietes. Anderer Name im Spiel ist "Cabeza de Vaca".
Die obenstehende Karte von Open Streetmaps ist offensichtlich sehr aktuell. Der Vulkan und die zwei Lavafelder sind eingetragen und entsprechen den Meldungen die ich gestern erhalten habe.
In El Paso ging in der letzten Nacht auch viel Asche runter. Alles ist mit feinem schwarzem Sand bedeckt der in Tacande 1-2 mm dick ist. In Las Manchas wurden gestern bereits gebietsweise Höhen von über 30 cm gemeldet.
Die Straße von Tazacorte nach Puerto Naos ist nicht verschüttet. Gewerbetreibende können heute mit Polizeibegleitung persönliche Dinge abholen. Es wird ein Aufenthalt von 15 Minuten gewährt. Wer nach Naos muss, soll sich beim Fussballplatz in Tazacorte einfinden. Mehrere Fahrzeuge werden zusammen gefasst und begleitet. Derzeit gibt es schon einen Stau.
[21:10h] Letzte Info für heute hoffe ich. Der Vulkan hat wieder einen anderen Rhythmus angenommen. Die Magma ist wieder flüssiger, die Explosionen sind weniger. Eine gewisse Ästhetik kann man dem Kegel mit seiner laufend ausgestossenen Lava nicht absprechen. Aber die Erinnerung an das viele Leid welches er schon verursachte, lässt diesen Gedanken gleich wieder verblassen.
Heute Nachmittag hat sich die Dynamik einmal mehr verändert. Es sieht so aus, dass nun vermehrt Lava über die Südseite der Montaña Rajada vor dem Fußballfeld Las Manchas runter fließt. Der Abfluss von Lava auf der Nordseite der Montaña Rajada hat sich deutlich verlangsamt. Das könnten gute Nachrichten für Todoque sein. Der Lavastrom stoppte praktisch wie im oberen Bild ersichtlich an der Hauptstrasse. Das Restaurant Altamira und dessen Aussenbereich sind aber zerstört worden. Wenn sich diese Lavazunge nicht mehr weiter bewegt, könnte sie sich auskühlen was die Rettung für den Dorfkern und die Kirche bedeuten könnte. Schlechte Nachrichten aber für den Bereich südlich der Montaña Rajada, den Friedhof Las Manchas, die Solaranlage und weitere Häuser in diesem Bereich.
[16:55h] Gerüchte, wonach sich ein weiterer Lavaschlund eröffnet hat, machten heute schnell die Runde. Ein Video von einem Palmero wurde geteilt der aus dem fahrenden Auto diese Information übermittelte. Dies mündete in Gerüchte bis dass in Jedey ein weiterer Vulkan ausgebrochen sei. Das alles ist nicht korrekt und entspricht nicht dem derzeitigen Stand der Entwicklung.
Einmal mehr muss ich aufrufen, dass keine ungeprüften Informationen geteilt werden. Audios auf WhatsApp wo nicht klar ist, wer spricht und wann die Aufnahme gemacht wurde sollte man auch nicht teilen. Auch keine Videos ohne Ort und Zeitangabe. Die Nerven liegen bei vielen nun definitiv blank und es ist unfair, mitzuhelfen die Gerüchteküche noch weiter anzufachen.
Der Vulkan ist wieder zu seinen Explosionen von gestern zurück gekehrt. Es knallt in Abständen von 5 bis 10 Minuten sehr heftig. Informationen vom der Lavazunge habe ich keine mehr erhalten. Heute Morgen wurde auch das Restaurant Altamira in Todoque von der Lava zerstört. Die Lava dringt im Moment mit einer Geschwindigkeit von 4 m / Stunde vor (Information 1-1-2 Canarias) während der letzten Nacht waren es "nur" 15 m.
Von meinem Haus aus kann ich immer noch die Kirchturmspitze von Todoque sehen, aber das reicht nicht für eine Einschätzung der Lage. Heute ist es zudem stark bewölkt ab und zu setzt Nieselregen ein und der Vulkan ist kaum zu fotografieren. Die einzelnen Explosionen sind aber sehr stark, deutlich stärker als gestern. Was das genau zu bedeuten hat, müssten Vulkanologen beurteilen. Sicher eine andere Zusammensetzung des Materials.
Gute Nachrichten in Bezug auf die gestern beobachtete Anhebung des Geländes um Puerto Naos und Todoque von 30 cm. Diese hat sich heute gelegt, was bedeutet, dass nicht mehr Magma nachfließt als auch aus dem Vulkan ausfließt. Der Druckaufbau hat nachgelassen.
Weiter führt der Vulkan zu einem Ascheregen. Ganz feiner Sand, wie am Strand von Puerto Naos wird überallhin getragen. Er erreicht in einigen Gebieten bereits eine Höhe von 20 - 30 cm. Auch Bananenplantagen wurden mit Sand eingedeckt. Die unschönen Plastikabdeckungen erweisen sich nun als Falle. Der Sand legt sich darauf nieder. Verfinstert die ganze Plantage und wenn das Plastik reist, fallen Kiloweise Sand runter und zerstören die Pflanzen.
Mein Geschäftspartner Javier musste aus Todoque evakuieren und sucht nun ein Haus oder Apartment in Los Llanos oder El Paso. Es muss für drei Personen und Rollstuhlgängig sein.
Wenn sie was frei haben, melden sie sich bitte bei ihm info@palmaclub.com
Im Moment ist dieses Szenario wieder etwas in den Hintergrund gerückt. Die äusserste Schicht der Lava hat sich auf dem 3,6 km langen weg nach Todoque so stark abgekühlt, dass sie extrem dickflüssig geworden ist. Das führt dazu, dass sich die Vorwärtsgeschwindigkeit weiter vermindert. Da aber immer noch viel Material nachfließt wird der Lavastrom nun höher und breiter. Das bringt keine Entwarnung für Todoque, die Lava dringt auch nach West, aber deutlich langsamer.
[09:25h]
Guten Morgen. Gestern Abend war der Vulkan sehr explosiv und hat in kurzen Abständen heftige Explosionen produziert die Fensterscheiben erschüttern liessen. Die Lava flog nicht sehr hoch und fiel dann noch glühend auf den Vulkankegel. Heute morgen früh ein anderes Bild. Die Geschwindigkeit mit welcher die Lava aus dem Schlund schoss hat sich deutlich erhöht. Diese flog so hoch, dass sie sich beim runterfallen soweit abkühlte, dass kaum mehr Glut auszumachen war. Vergleichen Sie die zwei Videos auf Twitter.
Nun hat der Drache sein Verhalten erneut verändert und stellt sich im Moment als Mischung beider Arten dar. Etwa alle 5 - 10 Minuten knallt es im Moment.
Auch heute sind die Windverhältnisse für die nicht evakuierten Gebiete gut. Die Asche und die Gase werden mehrheitlich nach Südosten auf das Meer geblasen. Das ist insofern auch wichtig, als dass es am Nachmittag vielleicht etwas Niederschlag geben kann. Dieser kann beim Vermischen mit glühender Lava giftige Gase produzieren.
In der Zwischenzeit hat die Lava den Kreisel von Todoque erreicht. Sie fliesst nun sehr langsam mit einer Geschwindigkeit von geschätzt 300 m pro Tag. In der Presse melden sie deutlich höhere Geschwindigkeiten aber es wird einmal mehr offensichtlich abgeschrieben ohne eine Plausibilitätsprüfung zu machen. Es wurden Geschwindigkeiten bis 5 km/h gemeldet. Wäre das so, hätte die Lava ja schon längst das Meer erreicht!
Am Kreisel von Todoque kämpfen einige Helden mit einem Schaufelbagger gegen die unaufhörlichen Gluten. Diese sind neben beim Restaurant Altamira in den frühen Morgenstunden bis zur Straße gelangt.
Leider werden wir auch in den nächsten Tagen weitere Schicksale erleben müssen. Der Vulkan ist nicht gnädig und zerstört alles was ihm in den Weg kommt.
ZENTRALISIERTE TELEFONLEITUNGEN‼️Das Rathaus von El Paso hat Telefonleitungen eingerichtet, um die Hilfe für die vom Vulkanausbruch Betroffenen zu koordinieren.
Personen und Einrichtungen, die bei der Unterbringung von betroffenen Familien mitwirken können, werden gebeten, sich an die Nummer 689542688 zu wenden.
Für Sachspenden und logistische Unterstützung steht die Telefonnummer 680443551 zur Verfügung.
Wenn Sie sich dem Team von Freiwilligen anschließen möchten um bei der sozialen Betreuung der Opfer zu helfen, können Sie sich unter der Nummer 638780770 melden.
Die Nummern sind von 09:00h bis 13:00h bedient.
[17:15h]
Die Lava fliesst langsam weiter in Richtung Todoque. Sie ist jetzt rund 200 m vom Dorfkern entfernt. Die Strassen in Todoque sind im Moment noch frei.
Derweil hat der Vulkan den Tonfall gegenüber gestern verändert. Gestern simulierte er ein Kampfflugzeug heute eher Feuerwerk oder ein Gewitter, aber kräftig. Phasen von kurzer Ruhe werden mit einer Explosion beendet und diese Zyklen halten an.
[16:30h]
Das Cabildo zusammen mit der Regierung der Kanaren und Spanien informierte heute an einer Pressekonferenz über die Situation.
Nach wie vor kann keine genaue Aussage über den weiteren Verlauf des Ausbruchs gemacht werden. Die Vulkanologen gehen aber davon aus, dass dieser Wochen dauern könnte. Weil gestern unzählige Schaulustige nach Sonnenuntergang den gesamten Verkehr von Los Llanos nach El Paso lahmgelegt haben, bittet das Cabildo die Leute davon abzusehen und die Strassen für Evakuierungen und Rettungsaktionen frei zu halten. Es wird auch darauf hingewiesen, dass der Moment wo die Lava ins Meer fließt äusserst gefährlich sein kann. In dem Moment bilden sich mit dem Wasser gefährliche Gase die bei zu geringem Abstand tödlich sein können.
Der Spanische Ministerpräsident bleibt noch auf der Insel und morgen wird sogar der König auf La Palma erwartet. Die Aufmerksamkeit ist insofern gut, als dass das Geld für den Wiederaufbau von diesen Gremien bestimmt wird. Und Geld werden wir viel brauchen, sehr viel.
[15:00h] Die Aktivität des Vulkans ist heute mehr pulsierend. Ruhigere Phasen gefolgt von lauten Explosionen. Es hat sich leider eine weitere, relativ starke Deformation von bis zu 30 cm gebildet. Diese ist in der obenstehenden Grafik ersichtlich. Solche Deformationen entstehen, wenn in die Magmakammer mehr Material rein fließt als rausfließen kann. Das bedeutet, dass sich der bestehende Vulkan entweder verstärkt oder sich die Lava einen weiteren Ausgang sucht und einen zweiten Vulkan entstehen lässt. Beides sind keine guten Entwicklungen. Die Unsicherheit ist derzeit groß, das Touristenzentrum Puerto Naos evakuiert und die Lava ist sehr nahe am Ortskern von Todoque.
Ich mache es ungern, aber ich muss für die nächsten Tage vor Reisen auf die Südwestseite von La Palma abraten! Der Norden und der Osten sind nicht betroffen, der Flughafen offen. Die Gesamtschau der Entwicklungen lässt noch nicht aufatmen.
Wie bereits berichtet: Unterhalb des Vulkankegels hat sich gestern ein neuer Schlund aufgetan aus welchem Lava fließt und die gemäss einem Artikel in ElTime mit 5km pro Stunde vorwärts bewegen soll. Diese Information kann nicht stimmen. Die Distanz vom neuen Schlund zum Meer sind ja nur 5 km und die Lava hat das Meer noch lange nicht erreicht. Aber sie fließt deutlich schneller als die nun etwas südlich gelegene, die sich auf Todoque zu bewegt, aber nun fast zum Stillstand gekommen sei.
Gemäß dem Luftbild auf ElTime befindet sich dieser neue Lavafluss leicht südlich des Gallejón de La Gata, dem Industriegebiet.
[23:30 h] Ich habe mich nicht mehr gemeldet, weil ich nach Los Llanos ging um endlich etwas weg von diesem zermürbenden Lärm des Vulkans zu sein. Bei der Rückfahrt war im im größten Stau den La Palma jeh gesehen hat und ich bin zurückhaltend im Superlativ. Endlich in Tacande angekommen wurde mitgeteilt, dass Tacande evakuiert wird. Weil meine Nachbarn nichts wussten habe ich die 112 angerufen. Die gaben mir die Nummer von CECOPIN 922 43 76 50 ein netter Herr bestätigte die Evakuation. Ich frug noch nach ganz Tacande, arriba abajo einfach alles. Er bestätigte nett. Nachdem wir alles gepackt hatten fuhren wir los in Richtung Fussballzentrum El Paso. Bei der ersten Polizeikontrolle habe ich noch einmal nachgefragt und siehe da: eine Fake mini Evakuation. Meine Strasse sei noch nicht evakuiert.
Also für alle: Tacande ist evakuiert worden aber nur ab der Echedey in Richtung Süd. Alle Teile des Barrios welche nördlich liegen und inklusive Calle Echedey sind derzeit nicht zu evakuieren.
Warum das: Es erfolgten weitere Beben und es hat sich unterhalb des Vulkankegels ein neuer Riss aufgetan. Aus diesem entweicht im Moment deutlich explosivere Lava. Diese fließt nach meinen letzten Informationen im Gebiet von Callejón de la Gata, also dem Industriezentrum in welchem sich auch der Punto Limpio befindet, runter.
ℹ️ 🌋
Das Rathaus von Los Llanos de Aridane hat ein Bankkonto eingerichtet, um Spenden von Privatpersonen, Unternehmen oder anderen Organisationen zu sammeln, die den Betroffenen des Vulkans helfen wollen.
Zahlreiche Personen, Unternehmen und Verbände haben sich an die örtliche Körperschaft gewandt, so dass das Rathaus ein Bankkonto zur Verfügung stellt, das ausschließlich für die Beseitigung der durch den Vulkan verursachten Schäden verwendet wird.
Die Kontonummer lautet wie folgt:
IBAN ES06 2100 1921 1902 0014 1752
Die folgenden Angaben müssen gemacht werden:
- Name des Absenders.
- Konzept: "Donación volcán La Palma".
- Adressat: Ayuntamiento de Los Llanos de Aridane.
👐🏻Dies ist eine sehr schwierige Zeit für alle palmeros und palmeras, deshalb danken wir allen Menschen, Unternehmen und Institutionen für ihre Bereitschaft und Großzügigkeit, allen Familien zu helfen, die vom Ausbruch des Vulkans betroffen sind.
[17:00 h] Der Vulkan wächst stündlich in die Höhe und von der Seite sieht man deutlich den neu entstandenen Konus Dieser hat in der Zwischenzeit eine Höhe von mindestens 50 m erreicht. Oben eine Foto, die ich vor einer halben Stunde in der Nähe der Shell El Paso.
Seien sie mir nicht böse, aber ich erhalte unzählige private e-Mails mit Anfragen die ich in der derzeitigen angespannten Lage nicht alle beantworten kann. Ich werde weiterhin hier im Blog und auf Twitter über die Situation berichten, kann aber leider unmöglich auf jedes einzelne Problem eingehen. Es tut mir leid.
[16:48h] Auf Youtube werden verschiedene Videos von Dronen publiziert. Hier ein Link eines Videos das veranschaulicht, wie die Lava sich ihren Weg weiter nach Westen pflügt und dabei nichts aber auch gar nichts stehen lässt. Das Video scheint vor ein paar Stunden aufgenommen worden zu sein. Die Lava ist schon deutlich weiter nach West geflossen und bedroht das Dorf Todoque.
In der Zwischenzeit ist auch der Vulkan stetig gewachsen und hat nun bereits eine deutliche Kegelform. In Richtung Süd scheinen sich weitere kleinere Vulkane gebildet zu haben und aus diesen fließt Lava südlich der Montaña Rajada runter.
[12:16h]
Madre mia, es fällt mir zunehmend schwer objektiv über das alles zu berichten. Es ist grauenhaft wie viele Häuser bereits vernichtet wurden und der Lavafluss wird mit jedem Meter, mit welchem er nach Westen fließt breiter. In einem Video sah ich, dass die Spitze geschätzt 500m breit ist und schätzungsweise noch einen Kilometer östlich der Hauptstrasse Todoque - Las Manchas ist. Weil das Gelände nirgendwo eine Schlucht aufweist, wird das wahrscheinlich kaum besser und betrifft dann noch mehr Häuser. Alles ist eine absolute Katastrophe für tausende Menschen die auf La Palma leben oder hier eine Existenz aufgebaut haben!
[11:30 h]
Der Tourismusdirektor Raúl Camacho gibt bekannt, dass sie während der Nacht bei den Treffpunkten 354 Touristen identifizieren konnten, die La Palma verlassen wollten. Die Tourismusbehörde hat mit Fred Olsen zusammen gearbeitet und ermöglicht, dass diese Personen bereits heute nach Teneriffa ausreisen konnten.
[11:20h]
Das Cabildo de La Palma informiert, dass weiter Falschmeldungen kursieren und bittet die Bevölkerung nur von offiziellen stellen Informationen entgegen zu nehmen. Die letzte Falschmeldung ist die, dass Wasser im betroffenen Gebiet vergiftet sei und nicht mehr verwendet werden könne. Das ist eine Falschmeldung. Die Techniker des Cabildo testen die Wasserqualität laufend.
Eine gute Quelle ist die Facebookseite vom Cabildo:
https://www.facebook.com/cabildo.delapalma
Die Lava fließt weiter in Richtung Todoque und hat vor kurzem einen Masten der Stromleitung im Bereich Camino Pastelero umgelegt. Unsere Kameras am Startplatz in Puerto Naos funktionieren noch, was bedeutet, dass Puerto Naos keinen Stromausfall hat. Das ist eine wichtige Information für die Restaurantbesitzer.
Derweil geht der Ausbruch weiter. Manchmal beruhigt sich der Vulkan und man atmet auf, dann merkt man gleich wieder, dass es nur ein Zyklus war und er umso heftiger wieder Lava ausspuckt. Ob all dem Unheil ist es erstaunlich, das praktisch keine Feuer ausgebrochen sind und sich die Feuer auf den Bereich des Lavaflusses beschränken. Bei dieser wurde übrigens gestern eine Temperatur von >1050°C gemessen.
[09:22h]
Es wurden 5.000 Menschen evakuiert. Das lief offensichtlich reibungslos ab. Mehr Evakuationen soll es laut Behörden nicht geben. Das ist natürlich nur so wenn sich die Situation nicht noch verändert.
Ich konnte in meinem Haus bleiben. Es ist 2.8 km vom Vulkan entfernt. Wir haben alle Vorkehrungen getroffen um das Haus so gut wie möglich vor allfälligen Feuern zu schützen. Mehr kann man nicht tun.
Der Vulkan hat in der Nacht pulsiert. Mal wurde er etwas ruhiger, mal wieder lauter. Die Lava floss zuerst nördlich von der Montaña Rajada herunter, Bilder von ElApurón von heute Morgen zeigen, dass nun ein weiterer Lavastrom auf der Südseite der Rajada runter fliesst. Auch dort ist ein Gebiet mit vielen Häusern!
Welches Gebiet genau betroffen ist, kann ich im Moment nicht beurteilen. Heute Morgen um 4h war der Lavafluss noch nicht in Todoque. Da aber alles evakuiert ist, bekomme ich auch nur noch spärlich Informationen. Da heute Morgen bereits wieder ein Helikopter und ein Flugzeug rumflogen, gibt es eventuell im Tagesverlauf Luftaufnahmen.
Es ist indessen wahrscheinlich, dass die Lava einen Weg bis zum Meer sucht und dieses auch erreichen kann. Wenn das Tempo so weiter geht, wird das spätestens mitte Woche der Fall sein. Das würde aber dann auch bedeuten, dass der südliche Teil von Las Manchas und Puerto Naos bis zum Ende des Ausbruchs und dem Einrichten von Notstrassen nur noch über den Süden erreichbar wären.
Es hat etwas Brisa eingesetzt und eine thermische Inversion auf etwa 1.500 m verhindert in Teilen, dass die Gase nach oben entweichen können. Neben dem Umstand, dass man die Rettungskräfte, die versuchen Feuer zu verhindern, nicht stören sollte, ist es auch durchaus möglich, dass im evakuierten Gebiet Gase vom Vulkan die Gesundheit beeinträchtigen können. Auch wenn es einigen schwer fallen wird: Sehen sie im Moment davon ab, ohne Erlaubnis der Behörden ins betroffene Gebiet zu fahren!
[18:25h]
Neben dem Informieren muss ich mich auch noch um mein Haus kümmern. Ich bin knapp 3 km nördlich des Lavaflusses und musste mal alles soweit vorbereiten, dass bei einem Feuer ums Haus so gut wie möglich aufgeräumt ist.
Der Vulkan ist weiter aktiv, der Lärm ist beeindruckend. Spürbare Beben haben im Bereich Tacande keine mehr stattgefunden.
Die Lava fließt weiter in Richtung Todoque und ich habe vor ein paar Minuten gehört, dass dort nun aus Sicherheitsgründen auch evakuiert wird. Falls die Lava weiter in Richtung Meer fließt wird Puerto Naos unter Umständen vom Verkehr in Richtung Nord getrennt. Ein Weg beim Tennisplatz in Richtung Secadero und den Süden scheint aber offen zu bleiben, da die Lava im Moment nördlich von den Coladas de San Juan fließt.
Der Alarm wurde nun auf stufe rot angehoben. Das interessiert aber im Moment wohl kaum noch jemanden. Das Ding ist ja nun da und präsent.
[17:04h]
Die Lava ist über die Strasse El Paso - San Nicolas gelaufen und fliesst nun weiter die Alcalá Strasse runter in Richtung Todoque Süd. Wenn sie evakuieren müssen, dann fahren sie nach Norden nach El Paso oder Los Llanos. Es ist gut möglich, dass weitere Strassen verschüttet werden und der Süden dann abgeschnitten werden könnte.
Das Cabildo informiert auch über deren Seite auf Facebook:
https://www.facebook.com/cabildo.delapalma
Der Vulkan ist im Gebiet von Cabeza de Vaca mit einem Knall ausgebrochen. Falls sie sich im Gebiet darunter, also Paraiso und Todoque befinden beobachten sie alles genau. Falls sie wegfahren müssen gehen Sie nach Norden. Sammelstelle Fussballplatz Los Llanos und El Paso
[13:40h]
Der Präsident von La Palma, Mariano Zapata, hat heute um 13h eine Pressekonferenz abgehalten. Dabei wurde noch einmal bestätigt, dass die Alarmstufe im Moment auf gelb bleibt. Trotzdem hat man sich entschieden, Personen mit Behinderungen zu evakuieren. Gestern Nacht kamen ganze Betreuungskolonnen vom Roten Kreuz auf La Palma an und diese haben die Kaserne El Fuerte in Sta. Cruz dafür hergerichtet.
Evakuationen von behinderten Menschen werden heute in folgenden Gebieten vorgenommen:
Charco
Fuencaliente
La Bombilla
El Remo
Puerto Naos
San Nicolás
Jedey
El Paraíso
[13:10 h]
Das offizielle Boletín "Riesgo Volcánico" ist nun publiziert. Die Stufe bleibt auf gelb. Da haben sich die gemässigteren Stimmen durchgesetzt.
Die Sprache hat sich aber klar verschärft. Es heisst:
"Wir befinden uns in einer prä-eruptiven Phase mit einer großen Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Eruption ereignet. Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte, welche die Festlegung eines Zeitfensters ermöglichen. Es wird vorgeschlagen, die Bemühungen zu verstärken und Leute mit grossem Risiko zu evakuieren. Seien sie wachsam für weitere Informationen der Behörden und des Zivilschutzes."
[12:58h]
Die untenstehende Mitteilung ist eine Übersetzung von der offiziellen Homepage der IGN von heute Mittag:
"Die seismische Aktivität in Cumbre Vieja, die am 11. um 3:18 Uhr (UTC) begann, hat sich in den letzten Stunden beschleunigt, mit intensiver Oberflächenseismizität zwischen 0 und 6 km und zahlreichen von der Bevölkerung gespürten Beben. Seit Beginn der Serie wurden 6.632 Erdbeben festgestellt, von denen 1.317 geortet wurden. Heute wurden 327 Erdbeben festgestellt, von denen 86 mit einer maximalen Magnitude von 3,8 mbLg für das Erdbeben um 10:16 Uhr (UTC), das auf der Insel weithin zu spüren war und mit einer Tiefe von 2 km geortet wurden.
Die maximale akkumulierte vertikale Deformation hat sich in der Nähe der aktuellen Beben auf etwa 15 cm erhöht, und ihre Verteilung stimmt mit einem Druckzentrum in diesem Gebiet überein. Diese Verschiebungen wurden sowohl mit dem GNSS-Netz der Insel als auch mit InSAR-Daten (Sentinel-1) beobachtet."
[12:30 h]
Wegen möglicher Steinschlaggefahr wurde nun auch die Straße nach Los Brecitos in der Caldera geschlossen.
Es ist durchaus möglich, dass die Alarmstufe heute noch auf orange angehoben wird, das höre ich von zuverlässiger Seite. Das würde dann bedeuten, dass Evakuationen möglich würden. Beachten sie: immer noch im Konjunktiv, möglich würden.
Informieren Sie sich immer nur aus offiziellen Quellen. Es geistert viel Unsinn herum. Wenn ich eine Mitteilung der Behörden habe, werde ich sie publizieren.
Das letzte Beben mit mag mbLg 3,8 um 11:15h LT wurde von ganz vielen Personen auf La Palma registriert. Es ereignete sich im Gebiet von Cabeza de Vaca etwas nordöstlich der Montaña Rajada praktisch an der Oberfläche, wahrscheinlich ein Spannungsausgleich der sich durch das Anheben einer großen Fläche um Jedey (+12 cm) gebildet hat, den ein Tremor ist nach wie vor nicht registriert worden. Bei mir hat sogar der Spiegel im Bad gewackelt. Im Gebiet des Bebens hat es einige kleine Steinschläge gegeben. Der von vielen festgestellte "Rauch" war aufsteigende trockene Erde.
[10:07h]
Das Gleitschirmfliegen über das betroffene Gebiet wurde im Moment verboten, dies hauptsächlich um nicht die Aufklärungsflugzeuge zu behindern. Das betrifft die Startplätze Campanarios und El Gallo. Das Fliegen an der Klippe ist im Moment noch erlaubt, man darf sich aber nicht mit Thermik nach hinten ins Gebiet Las Manchas versetzen lassen.
[09:40h]
Während ein Flugzeug mit einer Wärmebildkamera schon lange über Las Manchas und Tacande fliegt, meldet das Cabildo de La Palma, dass das Wandernetzwerk in Fuencaliente, Tazacorte, Los Llanos de Aridane, El Paso und Villa de Mazo per sofort geschlossen wird. Die Kleintierjagd, welche am Sonntag und Donnerstag stattfindet, ist auch ausgesetzt worden.
Die schwachen Erdbeben gehen weiter und bewegen sich im Moment immer noch von San Nicolas in Richtung El Paso, mit Zentrum um El Paraíso.
Der Server der IGN ist immer noch überlastet und so kann ich im Moment keine aufgearbeiteten aktuellen Grafiken publizieren. In dem was ich sehen konnte ist aber kein Vulkanischer Tremor ersichtlich der auf aufsteigende Magma hinweisen würde. Die oberflächlichen Erdbeben könnten auch durch Spannungsrisse provoziert werden. Es wurde in Jedey bisher ein Anheben der Erdoberfläche von 12 cm gemessen.
[08:20h]
Die Erdbeben gehen weiter. Die ganze Nacht bebte es schwach. Eine Bewegung in Richtung Nord sowie nach oben ist festzustellen. Heute morgen haben sich zwei Beben über mag 3 ereignet, beide wurden von der Bevölkerung gespürt. Letzteres mit mag 3.2 um 08:12h habe ich auch wahrgenommen als kurzer schwacher Schlag.
In einer ersten kurzen Analyse sehe ich im Moment eine zwar schwache aber eher ungünstige Entwicklung, kann aber einige Daten nicht analysieren, da der Server der IGN wieder überlastet ist. Ich melde mich später noch einmal oder wie immer ganz aktuell auf Twitter @efadi_LP.
[19h]
Leider wird die Übertragung immer wieder unterbrochen, trotzdem ist eine kleine Zusammenfassung schon jetzt möglich.
Nemesio von INVOLCAN hat mehrere Male klargestellt, dass sie Daten erheben und die Behörden laufend informieren aber dass Vulkanologie leider immer auch wieder Überraschungen bereit hält. Er sagte mehrmals, wir Experten können uns auch irren.
Die Information des Vertreters von IGN war nicht hörbar.
CECOPIN informiert über den Evakuationsplan. Es ist allen sehr wichtig, dass die Bevölkerung informiert ist, was die Behörden vorbereiten. Dass alle die Treffpunkte kennen. Es wurde eine Broschüre erarbeitet welche abgegeben wird. Sobald ich diese erhalte werde ich sie hier publizieren.
Normalerweise werden Evakuationen erst in Alarmstufe orange durchgeführt. Dann werden die ausgearbeiteten Notfallpläne angewandt.
Bei einer angeordneten Evakuation sollen sich Personen welche nicht über ein Fahrzeug verfügen, bei der Bodegón Tamanca (Bürger Gemeinde El Paso) oder Plaza Glorietta (Bürger Gemeinde Los Llanos) einfinden. Personen mit Transportmöglichkeit sollen sich dann umgehend zum den Treffpunkt ihrer Gemeinde begeben.
Nemesio von Involcan stellt noch einmal klar, dass im Fall einer angeordneten Evakuation nicht das ganze Gebiet evakuiert werden würde, sondern wahrscheinlich nur das betroffene in einem Radius von etwa 2 km zum entsprechenden Riss.
Wichtig: "Wir sind nicht am Evakuieren aber am Informieren, das soll klargestellt werden weil laufend Gerüchte rum gegangen sind".
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Fragen aus dem Publikum:
Frage: Kann ich bei einer Evakuation wenn ich nicht im Haus bin in meinem Haus meine Effekten holen?
--> Ja, falls die Situation das erlaubt sicher. Sie sollten aber jetzt die nötigen Sachen vorbereiten.
Frage: Wenn ein Gebiet evakuiert wird, wie stellen sie die Sicherheit sicher.
Antwort: Der Zugang zu einem evakuierten Gebiet wird kontrolliert und keine Leute können mehr rein.
Frage: Hat es einen vulkanischen Tremor?
Antwort: Nein, wir stellen im Moment keinen Tremor fest.
Frage: Ich habe einen Hund, was mache ich?
Antwort: Einen Hund können sie mitnehmen, aber es ist möglich, dass dieser später in einer Sammelstelle für Tiere abgegeben werden muss.
Frage: Wenn die Ampel auf orange geht, wie viel Zeit haben wir bis wir bei der Sammelstelle sein müssen? Wir haben Tiere im Gelände und müssen diese einsammeln.
Antwort: Ich denke nicht, dass das ein Problem sein sollte ihre vorbereiteten Sachen mitzunehmen und sie entsprechend Zeit haben auch die Tiere zu versorgen. Wir denken an bis eine Stunde Zeit die dann bleibt.
Hier habe ich die Direktübertragung verlassen.
Die Informationsveranstaltung von heute 18h wird direkt übertragen:
https://www.facebook.com/642152599159669/posts/6155003171207890/?d=n
Im Moment bebt die Erde zwar wieder vermehrt, es sind aber keine Anzeichen eines weiteren Aufsteigens von Magma ersichtlich. In der letzten Information der Behörden fällt auf, dass die gewählte Sprache etwas hilflos erscheint. Man möchte auf keinen Fall die Situation überbewerten, trotzdem aber die Zeit der Ruhe benutzen um die Bevölkerung auch auf den Fall partieller Evakuationen vorzubereiten.
Das finde ich absolut sinnvoll und ich versuche deren Informationen hier zu ordnen.
Da man nichts ausschließen kann, sollten sich Personen im von den Beben betroffenen Gebiet im Bereich südlich den Coladas de San Juan bis zu den Coladas de Sta. Cecilia in der Ruhe Gedanken machen, was sie bei einer Evakuation mitnehmen. Eine Liste aufzustellen und vielleicht einen kleinen Koffer zu packen ist unter Umständen sinnvoll. Eine solche Liste habe ich nach dem Feuer aufgestellt um beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein und in plötzlicher aufkommender Hektik nichts zu vergessen. Diese Liste hilft mir nun auch um ein mögliches Vorgehen schon jetzt zu ordnen.
Es wurden 4 Zentren benannt, welche als Treffpunkte dienen würden und die jeder kennen sollte. Falls es zu Evakuierungen kommen werden sind die Behörden dort bereithalten, weiter informieren und organisieren.
Fussballplatz der Stadt Mazo.
Fussballplatz in El Paso.
Fussballplatz in Los LLanos de Aridane.
Casa del Vulcán in Fuencaliente.
[Samstag 12:15h]
Im Moment fliegt ein Helikopter über die Westseite. Sie machen mit der Wärmebildkamera, welche schon nach dem Feuer in Einsatz kam Aufnahmen.
Das Cabildo de La Palma informiert über zwei Informationsveranstaltungen über die Risiken der seismischen Krise. Die Veranstaltung findet heute in der Halle Lucha Canaria Federico Simón statt:
18:00h für Einwohner von Jedey, Las Manchas de abajo, San Nicolás
19:30h für die Einwohner von Puerto Naos, Bombilla, El Remo
Es wird darum gebeten pro Haushalt höchstens eine Person zu entsenden.
Ob der seismischen Aktivität ist fast untergegangen, dass an diesem Wochenende die 46. Ausgabe des Rallye La Palma durchgeführt wird. Gestern fuhren die Wilden im Bereich Sta. Cruz bis Fuencaliente, wobei der Regen das Rennen für die Piloten deutlich erschwerte. Heute wird im Bereich von Sta. Cruz / Los Cancajos und Breña gefahren. Das Rennen wird heute Abend beendet, die Westseite für einmal von Rauch, Benzinduft und gesperrten Straßen "verschont".
[Samstag 09:30h]
Wellen haben es so an sich: Ein Kommen und gehen. Heute morgen sieht die Statistik wieder etwas anders aus. Die Anzahl Beben hat die von gestern bereits überstiegen. Ein Beben von mag mbLg* 3,2 in Puerto Naos, dessen Tiefe noch nicht publiziert ist, wurde von der Bevölkerung als leicht (III) verspürt. In der obenstehenden Grafik sieht man die entsprechende Stunde. Ein erstes Beben von nur mag 2,3 um 03:22h gefolgt von einem kurzen Schlag mit mag 3,2 um 03:26h. Interessant, wie sich das gesamte Frequenzband nach diesem Beben gleich wieder beruhigt. Genauso hatte ich das einzige Beben, welches ich verspürte auch empfunden. Ein kurzer Schlag, nichts von Schwingungen und gleich war es auch wieder vorbei.
Wie ich bereits geschrieben habe, die verantwortlichen Vulkanologen haben gestern keine Pressemitteilung publiziert. Wahrscheinlich geniessen sie das Wochenende auf der Insel. Diese Tiefen-Entspanntheit kann als Zeichen der Beruhigung interpretiert werden. Im Gegensatz zu den Politikern müssen die Vulkanologen ja nicht auf Stimmenfang gehen.
*) Die Magnitude mbLg orientiert sich an der Richterskala, der Magnitude aus der Amplitude der Lg-Phase so, dass für einen Zeitraum von 1 Sekunde beide Skalen bei einer Bezugsentfernung von 100 Kilometern übereinstimmen. Es ist aber falsch, von der Richterskala zu sprechen.
mbLg wird in Spanien für Erdbeben verwendet, die sich ab März 2002 ereigneten.
Die Formel für die Experten unter euch:
mbLg(L) = log (A/T) + 1,17 log R + 0,0012R + 0,67
Für den Laien wie mich ist das nicht so wichtig. Was wichtiger erscheint, ist zu realisieren, dass die Skalen logarithmisch sind und eine Zunahme um +1 jeweils eine 32-fach höhere Energie bedeuten.
Das IGN hat heute Mittag keine Pressemitteilung abgegeben. Es scheint, dass die schon frühzeitig ins Wochenende gegangen sind ;-)
Die vorliegenden Daten zeigen aber, dass sich die seismische Krise im Moment stark beruhigt hat. Sowohl Kadenz als auch Intensität der Beben haben deutlich nachgegeben. Das heisst noch nicht, dass es vorbei ist, aber es heisst, dass sich alles vorerst beruhigt.
In den sozialen Medien geistern bereits wieder Meldungen umher, dass die Magma nun auf 1 km Tiefe hochgestiegen sei. Mit wenig Analyse kann man das gleich entkräften. Gestern war von >5 km Tiefe die Rede. Heute gab es kaum Erdbeben. Die Magma soll nun also über die Hintertüre 4 km hochgestiegen sein ohne sich bemerkbar zu machen? 4 km bedeutet fast die doppelte Höhe der Insel. Das ist einfach als Falschmeldung zu entlarven.
Wir beobachten die Situation weiter und ich werde berichten, wenn sich etwas verschlechtern würde.
Auch geistert in vielen Boulevardblättern einmal mehr die Mega-Tsunami Theorie herum.
Wenn die Möglichkeit eines Erdrutsches auf la Palma, der im mageren 4-seitigen Geophysical Research Letter von Ward et al. 2001 beschrieben wurde als Ereignis mit einer geringen Wahrscheinlichkeit von < 1 in 100.000 Jahren beschrieben wird, müssen wir das nicht bei jedem einzelnen seismischen Ereignis auf La Palma als Möglichkeit berücksichtigen, auch nicht diskutieren. Aber dieser Unsinn taucht leider immer wieder auf.
Die Situation der Pandemie entwickelt sich auf allen Kanarischen Inseln gut. Langsam geht es auf Fuerteventura voran, der letzten Insel mit einem AI/7 über 50. "Best in class" sind La Palma und El Hierro welche auch den Index über zwei Wochen bereits im grünen Bereich haben.
Die Impfkampagne hat in der letzten Woche noch 0,8% der Bevölkerung zusätzlich immunisiert und ist nun fast abgeschlossen wir sind nun auf einem Stand von 81,3 % immunisierten in der Zielbevölkerung > 12 Jahre. Die Sanitätsbehörden haben seit Impfbeginn im Januar nun 3,1 Mio Impfungen auf den Kanaren verabreicht.
[Freitag 09:15h]
Die Nacht war einmal mehr ruhig. Es ereigneten sich nur 5 Beben mit einer mag mgLb >1,5, das stärkste war mit mag 2,2 auch schwach. Keine wurden von der Bevölkerung verspürt. Einmal mehr sei erinnert: Ein Beben von mag 3 ist 32 mal stärker als eines mit mag 2.
Die Tiefe der Beben hat sich auch nicht verändert, diese finden nach wie vor in rund 8 km statt und es gibt derzeit keine Anzeichen für weiter aufsteigende Magma.
An der Klippe südlich von Puerto Naos haben sich gestern ein paar Steinschläge ereignet. Das passiert immer wieder, auch ohne Beben aber mit Erschütterungen natürlich vermehrt. Zusätzlich hat sich das von den Erschütterungen betroffene Gebiet um bis zu 10 cm angehoben. Insofern wäre ein Tipp, dass man beim Wandern die Nähe von Steilhängen im Moment eher meiden sollte. Andere unmittelbare Gefahren sehen wir derzeit nicht.
Die Vulkanologen sind sehr aktiv und führen an verschiedensten Orten zusätzliche Messungen durch. Sie publizieren am frühen Nachmittag normalerweise eine Information und ich werde mich nach deren Lektüre wieder melden.
[Donnerstag 16:45h]
Nach einer ruhigen Nacht hat der Rhythmus der Beben wieder zugenommen und es ereignete sich im Bereich Plaza Glorietta auch eines mit mag 3,1 welches als leicht von der Bevölkerung verspürt wurde. Ich war zu der Zeit in rund 3 km Luftlinie am Cabeza de Vaca spazieren und habe gar nichts gemerkt.
Trotz der relativ geringen Tiefe von 5 - 10 km gibt es nach wie vor keine Zeichen von aufsteigender Magma. Es scheint, als ob uns dieses auf und ab auch noch ein paar Tage begleiten wird.
Politiker, darunter auch der Gemeindepräsident von El Paso, wollten gestern Präsenz zeigen und die Leute beruhigen. Sie haben sich dann nach Las Manchas begeben, gingen von Tür zu Tür, haben mit den Leuten gesprochen und ihnen auch gesagt, dass es gut sei, wenn sie einen kleinen Koffer parat machen würden, falls doch Evakuiert werden müsste. Was als Beruhigung gedacht war, mündete in einem Feuerwerk auf sozialen Medien die Schlagzeilen wie "Las Manchas wird sofort evakuiert" hervor brachten. Die Haut ist bei einigen dünn, deshalb ich möchte nochmal klarstellen: Die Wahrscheinlichkeit, dass alles wieder im Sand verläuft ist immer noch größer. Teilen sie besser nichts, was nicht offiziell ist und geprüft wurde.
Die Situation heute morgen 9h ist folgende:
Die Nacht war die ruhigste seit Samstag. Es haben sich nur gerade 4 Erdbeben ereignet, alle sehr schwach mit mag mbLg < 2,0. Daraus kann man aber noch keine weitere Prognose basteln. Die Vulkanologen des IGN und der PEVOLCA waren sich gestern in einer Sitzung nicht einig und hätten heftig gestritten habe ich gehört. Also nehmen wir das, was in etwa sein könnte: eine Wahrscheinlichkeit von 1:5, dass eine vergleichbare seismische Krise zu einem Ausbruch führt. Das heisst wir brauchen theoretisch 5 solche Anlässe und Aufregungen für einen Vulkanausbruch. Dann auch zur Repetition: Schichtvulkane sind nicht sehr explosiv. Wenn es zu einem Ausbruch kommen würde, intensivieren sich zwar die Beben, es entsteht aber kein Mount St. Helene. Für mich heisst das immer noch Ruhe bewahren.
Das vom Kanarischen Vulkanologischen Institut (INVOLCAN) betriebene Überwachungsnetz hat in den letzten Tagen erhebliche Bodenverformungen vulkanischen Ursprungs festgestellt die mit bis zu 6 cm angegeben wurden.
Die obenstehende Abbildung zeigt die horizontale (rote Pfeile) und vertikale (schwarze Pfeile) Verschiebung bei einigen GNSS-Stationen, die Teil des Netzes sind. Dieses Deformationsmuster kann als Auswirkung des Druckaufbaus eines kleinen magmatischen Reservoirs mit einem Volumen von etwa 11 Millionen Kubikmetern interpretiert werden, das sich im Inneren der Cumbre Vieja in einer Tiefe von etwa 6-7 km befindet, in demselben Gebiet, in dem auch die meisten Erdbeben der letzten Tage auftraten.
Falls sich was grundlegendes ändert melde ich mich wieder. Zeitnahe Information wie immer auf Twitter @efadi_LP
In der obenstehenden Grafik vom IGN ist der langsame Weg der seismischen Aktivitäten in Richtung Nordwest ersichtlich. Die Farbskala ist von Samstag blau zu heute Mittwoch gelb.
Wir sehen im unteren Bereich auch, dass sich die heutigen rund 20 Beben weniger als -5 km deutlich von der Hauptaktivität bei -5 km bis -12 km abheben. Ein Indiz, dass meine Annahme korrekt ist und sich diese Beben aufgrund der Anhebung des Geländes und nicht aufgrund von Magma in diesem Bereich ereigneten. Auch die Frequenzanalysen zeigen bis jetzt keine aufsteigende Magma an. Diese führt meist zu einem Vulkanischen Tremor, einem feststellbaren Schwingen mit niedriger Frequenz.
Wikipedia sagt dazu: Ein Eruptionsprozess wird zunächst vom Aufstieg des Magmas eingeleitet. Wenn das Magma auf vorgezeichneten oder neuen Bruchlinien, Spalten oder Rissen zur Erdoberfläche emporsteigt, entstehen durch Spannungen im Umgebungsgestein und durch Entgasungsprozesse des Magmas charakteristische seismische Signale. Gestein zerbricht dabei und Risse beginnen zu vibrieren. Die Zerstörung von Gestein löst Erdbeben mit hoher Frequenz aus, die Bewegung der Risse dagegen führt zu niedrig frequenten Beben, dem sogenannten vulkanischen Tremor.
Die IGN hat eine Karte veröffentlicht auf welcher ersichtlich ist, dass sich die Erdoberfläche im Bereich der Beben deutlich angehoben hat. Nach der Skala bis zu 6 cm. Das ist deutlich mehr als die gestern kommunizierten 1,5 cm. Man sieht darauf auch, dass auch im Gebiet nördlich von Tijarafe eine Anhebung stattfand und sich die Erde im Norden um Garafia eher absenkte. Das Gebiet El Paso und Los Llanos erscheint fast neutral.
Das Cabildo teilt nach einer Sitzung mit Experten mit, dass sich der Prozess intensiviert hat und sich kurzfristig rasch weiterentwickeln könnte, fügen jedoch hinzu, dass es keine eindeutigen Hinweise auf einen bevorstehenden Ausbruch gibt.
Das ist so ein bisschen WischiWaschi, wie man eine Wetterprognose formulieren kann um alle Möglichkeiten offen zu halten. Die Sprachwahl lässt mich aber doch leicht aufhorchen und zeigt, dass sich die Wahrscheinlichkeit von einer Eruption von den vorgestern kommunizierten 20 % sicher erhöht hat.
Was kann man tun? Eigentlich nicht viel mehr als die Situation periodisch zu beobachten, sich auf die Informationen der Behörden verlassen und nicht auf die Personen welche nun innerhalb drei Tagen vom Immunologen zum Vulkanologen mutierten.
Man kann eine gleiche Checkliste wie bei einem Feuer aufstellen. Bei einem Feuer hat man kaum Zeit, alles geht schnell. Hier haben wir noch wunderbar Zeit uns vorzubereiten und darüber nachzudenken, was wir mitnehmen wenn wir evakuieren müssten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich alles wieder im Sand verläuft ist offensichtlich immer noch größer, vorbereiten kostet und schadet aber nicht.
Auch in der letzten Nacht haben sich unzählige kleinere Erdbeben ereignet. Die Magma welche sich beim Inselsockel bewegt, hat sich etwas nach Nordwest verschoben. Damit auch die Erdbeben welche nun in einer Linie Jedey - Charco Verde stattfinden. Ein Beben mit mag mgLg 3.1 wurde um 05:15h wieder von einem Teil der Bevölkerung registriert. Ich habe geschlafen.
Obschon sich die Wahrscheinlichkeit mit der seismischen Krise erhöht hat, dass die Magma bis zur Oberfläche aufsteigen kann, ist sie nach Angaben des IGN immer noch deutlich zugunsten dessen, dass das nicht passiert.
Die Journalisten versuchen derweil möglichst viele Klicks zu generieren. Da sind ihnen auch Meldungen wie "Erdbeben in1 km Tiefe, die Magma streift die Oberfläche" nur recht. Das ist aber völlig irreführend. Wie ich gestern berichtet habe, hat sich die Oberfläche um 1.5 cm angehoben. Dies verursacht auch Spannungsrisse und Erdbeben in den oberen Schichten. Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass die Magma soweit hoch gekommen ist. Auf El Hierro, wo sich vor 10 Jahre ein Vulkanausbruch unter der Meeresoberfläche ereignete, bestätigten die Geologen, dass die Aufsteigende Magma Schwingungen verursacht, die gemessen werden konnte. In den publizierten Spektrogrammen von heute sieht man diese Veränderungen nicht.
Warten wir besser wieder ab, bis sich die Experten und nicht der Boulevard heute zum Thema äussern.
Man spricht nur noch von Vulkanismus, dabei haben wir ja schon zwei Krisen hinter uns, das Feuer und Delta.
In Bezug auf die Verbreitung des SARS-CoV-2 Virus melden wir ja laufend bessere Zahlen und in der Tat gab es auf La Palma die letzten zwei Tage keine neuen Infektionen. Es sind im Moment noch 8 Personen in Quarantäne. Davon eine Person in Stationärer Behandlung und eine weitere auf der Intensivstation.
Die Indizes haben sich auf den gesamten Kanaren sehr gut entwickelt. La Palma steht an der Spitze mit einem AI/7 von 2,7 und einem AI/14 von 18.
Morgen werden die zwei grossen Impfzentren geschlossen und die Verantwortung für die Impfungen werden an die Gesundheitszentren der Gemeinde übergeben. Auf La Palma sind nun 83 % der Zielgruppe >12 jährig geimpft.
Das IGN, Instituto Geográfico Nacional hat heute Nachmittag Daten vorgelegt wonach sich die Erde im Bereich der Beben um rund 1,5 cm angehoben hat. Die Aktivität der Beben hat sich leicht in Richtung Westen verschoben und die Tiefe hat sich etwas verringert. Heute Nachmittag ist es etwas ruhiger. Nach dem Beben heute morgen um 7:00h welches viele Leute in El Paso und Los Llanos spürten und das später von 3,9 auf 3,5 runter gestuft wurde, geht es mit maximal mag 2.5 wieder etwas gemütlicher zu und her. Seit Samstag wurden fast 3.000 Beben aufgezeichnet, 616 davon konnten lokalisiert werden.
Der Direktor des Vulkanologischen Institutes der Kanaren, Nemesio Pérez räumte ein, dass die seismische Krise der letzten Tage eine signifikante Veränderung der Aktivität dieses Vulkans darstellt und betonte, dass "die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Prozess zu einem Vulkanausbruch führt, bei etwa 20 % liegen könnte, was keine geringe Zahl ist, obwohl wir noch keinen eruptiven Prozess erleben". Damit hat sich mit der derzeitigen seismischen Krise die Wahrscheinlichkeit einer Eruption von 5 % auf 20 % erhöht.
Leben auf einem Vulkan. Das wird vielen erst jetzt wieder bewusst. Gerne verdrängt man diesen Umstand. La Palma gehört aber zu einer der aktivsten Vulkaninseln der Welt und dass es so viele Jahre ruhig war, das war das aussergewöhnliche. Man darf aber auch mit gutem Gewissen etwas beruhigen. Der Vulkanismus auf den Kanaren gehört zum Typ Stromboliano. Dabei bilden sich Schichtvulkane und Eruptionen sind wenig explosiv.
Das Schütteln geht weiter. Auch in der letzten Nacht haben sich unzählige Beben ereignet, das Stärkste heute Morgen um genau 07:00h mit mag 3.9 im Gebiet Jedey. Dieses habe ich auch gespürt und zwar als sehr kurzer Schlag, als ob jemand einen großen Stein vor dem Haus hätte fallen lassen.
Offizielle weitere Informationen liegen noch nicht vor und der Server des IGN ist derzeit überlastet. Aber ich konnte kurz kontrollieren, ob Verformungen der Oberfläche der Insel registriert wurden. Das ist nicht der Fall und dann habe ich noch eine Grafik anschauen können auf welcher ersichtlich war, dass das Band der tiefen Schwingungsfrequenzen nicht angestiegen ist. Ein Ansteigen dieses Frequenzbandes hat bei der Eruption auf El Hierro seinerzeit die aufsteigende Magma signalisiert. Da scheint auch noch nichts in Richtung Eruption zu gehen.
Doch auch so hebt sich diese seismische Krise von den Vorhergehenden ab. Und zwar durch die geringe Tiefe um die 10 km und die Intensität der Bewegungen.
Schnell wird vielerorts wieder die Tsunami Theorie kolportiert. Die Theorie, dass große Teile der Cumbre Vieja abrutschen können und dann ein folgender Tsunami die Ostküste der USA verwüsten würde. Ich habe diese Publikation gelesen, sie ist zwar interessant, die Autoren haben aber eher ein "was wäre wenn Szenario" entwickelt, welche dann vom Boulevard dankbar angenommen wurde. Die Beschreibung von La Palma nimmt den kleineren Teil der Publikation in Anspruch. Ein bestehender Vulkanriss wurde als möglicher Ausganspunkt beschrieben. Eine seriöse Untersuchung des Untergrundes wurde unterlassen, dafür hat man dann auf den folgenden Seiten ausführlich über mögliche Auswirkungen und Ausbreitung eines Tsunamis doziert. Das ist alles eher Science Fiction als Wissenschaft.
Die technische Universität von Delft in den Niederlanden hat die Theorie des Abrutschens der Cumbre Vieja in einer Studie widerlegt. Nach deren Studie ist die Insel dort schlichtweg zuwenig hoch.
Dann machen wir noch einen Blick zurück: Der letzte große Bergsturz erfolgte auf La Palma vor rund 700.000 Jahren, dazumal kollabierte der Vulkan über der dann neu geformten Cumbre Nueva. Seitdem gab es tausende Vulkanausbrüche aber nie mehr wurde ein auch nur ähnlicher Bergsturz registriert. All die Daten sind beruhigend. Wer da nun immer noch in dieses Horn bläst, will einfach Panik verbreiten.
In den letzten Jahren hat der Vulkan Cumbre Vieja 10 seismische Schwärme erlebt, 1 in 2017, 1 in 2018, 5 in 2020 und 3 in 2021). Dieser letzte Erdbebenschwarm, der am 11. September 2021 um 04:18 Uhr (Lokalzeit) begann, umfasst derzeit mehr als 400 Erdbeben, die sich unter der Cumbre Vieja in einer Tiefe von etwa 12 km befinden, das in deutlichem Gegensatz zu den vorherigen seismischen Schwärmen, die sich zwischen 20 und 30 km tief ereigneten.
Das geochemisches Überwachungsprogramm für den Vulkanismus auf La Palma hat den höchsten Helium-3 Wert der letzten 30 Jahre ermittelt, auch dies eine Veränderung die auf Magma Intrusion schließen lässt. Helium-3 kommt im Erdmantel deutlich häufiger als in der Kruste vor.
Der derzeitige seismische Schwarm stellt demnach zweifellos eine bedeutende Veränderung in der Aktivität des Vulkans Cumbre Vieja dar und steht im Zusammenhang mit einem Prozess der magmatischen Intrusion in der inneren Kruste der Insel La Palma.
Aus den oben beschriebenen Gründen hat die PEVOLCA-Leitung empfohlen, die Vulkanampel für das Gebiet der Cumbre Vieja von GRÜN auf GELB zu ändern, und es ist nicht auszuschließen, dass sich die Seismische Aktivität in den kommenden je nach Entwicklung der Aktivität noch verstärken könnte. Die gilt für die Gemeinden El Paso, Los Llanos, Fuencaliente und Mazo.
Gelber Alarm bedeutet, dass die Überwachung der Aktivitäten deutlich verstärkt und periodisch informiert wird. Die Bevölkerung soll sich laufend über die Entwicklungen informieren, aber das Leben wie gewohnt weiter führen.
Die Behörden empfehlen bei gelbem Alarm zusätzlich sich Gedanken zu machen wie man bei einer allfälligen – nicht sehr wahrscheinlichen – Evakuierung vorgehen würde.
Weiter wird empfohlen die Grundausrüstung im Haus zu kontrollieren für den Fall dass eine Notsituation die Lebensbedingungen verändert, das sind Erste-Hilfe-Kasten mit den Medikamenten, die ein Familienmitglied normalerweise mit sich führt sowie Lebensmittel- und Wasservorräte, Mobiltelefon mit Kontaktnummern, Radio, Taschenlampe, Kerzen, Ersatzbatterien, Feuerzeug und Streichhölzer, Dosenöffner, Hygieneartikel zu überprüfen.
Ich habe die Situation um 17:15h noch einmal angeschaut. Derzeit hat sich die gesamte Aktivität eher abgeschwächt. Ich werde weiter berichten.
Die Bewegungen unter der Insel haben weiter an Fahrt aufgenommen. Es haben sich letzte Nacht nun einige Erdbeben ereignet deren Intensität über mag 3 waren. Das ist auch insofern beachtlich, weil die Energie von einem mag 3 Beben 32 mal stärker ist als die eines mag 2 Bebens. Das bisher stärkste registrierte Beben war mag 3.4 in 9 km Tiefe. Von den unzähligen Erdbeben wurden drei von Teilen der Bevölkerung als leicht wahrgenommen. Das Nationale Geographische Institut hat dafür eine Skala von 1 bis 10. Darauf wurden zeitweise eine drei gemeldet. Die Meldungen kamen aus San Nicolas, El Paso und Los Llanos.
Gegenüber der letzten seismischen Krise auf La Palma ist bemerkenswert, dass die Bewegungen in "nur" 10 km Tiefe stattfinden. Beim letzten mal waren es um die 20 km.
Im Moment kein Grund zur Beunruhigung. Es wurde nicht festgestellt, dass sich die Bebenzentren nach oben verschoben haben. Wenn ich eine erste Einschätzung der Experten / Vulkanologen finde, werde ich die hier wieder publizieren.
In der heutige seismische Krise hat schon 60 kleinere Beben mit mag 1.5 - 2.8 gegeben. Alle in einer Tiefe von 8 - 14 km und keines wurde bislang von der Bevölkerung gespürt. Da scheint in der Tat Magma in Bewegung zu sein und wir hoffen, dass sich Mutter Vulkan nach dem Umbetten wieder beruhigt.
La Palma schüttelt sich mal wieder leicht. Gestern wurde eines und heute bereits 5 schwache Erdbeben registriert. Das letzte mit mag 2.0 in einer Tiefe von 9 km direkt unter der Cumbre Vieja. Die anderen in Tiefen von 11 - 13 km ereigneten sich im Bereich von Mendo. Alle Beben so schwach, dass sie nur von den empfindlichen Messinstrumenten registriert werden konnten. "Business as usual" auf einer Vulkaninsel. Wir werden sehen, ob paar klickheischende Sensations-Journis gleich wieder den Weltuntergang daraus basteln, ich nicht.
Per 15. September werden die zwei großen Impfzentren in El Paso und Sta. Cruz geschlossen. Bis Ende September werden voraussichtlich 85 % der Bevölkerung mit dem vollständigen Impfschema geimpft sein.
Der Gesundheitsdirektor, Kilian Sánchez meinte dazu: "Wir haben alles getan, damit die Bevölkerung geimpft wird. Wer jetzt nicht geimpft ist, hat es nicht gewollt" und er betonte weiter "Unser Ziel ist es, die Unentschlossenen weiter aufzuklären, damit sie sich impfen lassen".
Für La Palma steht die Ampel wieder auf grün. und SARS-CoV-2 ist unter Kontrolle. Doch Kilian Sánchez nutzt die Gelegenheit, um eine Frage für die Unentschlossenen aufzuwerfen: "Was wäre passiert, wenn die meisten Menschen auf La Palma nicht geimpft worden wären?"
In der Tat hat die bei der Deltawelle bereits recht hohe Impfrate, vor allem in der älteren Bevölkerungsschicht schlimmstes verhindert. Ich erinnere mich noch genau, als in der allerersten Welle die Rückkehrer aus Bergamo schnell sehr krank wurden und die ersten zwei bereits am 29. März 20 starben. Von nicht mal 70 positiven waren am 18. April schon 6 verstorben. Auch in der letzten Welle waren zeitweise einige über 80 jährige im Spital. Dabei handelte es sich um Impfdurchbrüche. Man wird krank trotz Impfung. Trotzdem half die Impfung die Virenlast zu reduzieren, denn keiner musste intensivmedizinisch behandelt werden. Es gab nur einmal eine Information, dass alles Patienten auf der Intensivstation auf La Palma nicht geimpft seien. Man hat dann von Behördenseite aber schnell begriffen, dass diese Patientendaten vertraulich sind und nicht der Presse weitergegeben werden dürfen.
Wo man hinschaut, keine Informationen nur noch Schlagzeilen. Ich sehne mir die Tage zurück wo ich nach dem Lesen von einer Tageszeitung jeden auch noch so komplexen Small Talk problemlos überstand. Aber heute? Jeder muss so rasch wie möglich mit einer Information raus mit Ziel Klicks zu generieren. Die Klicks sind die Währung der Gegenwart und längst ist die journalistische Qualität im Keller. Gleiches gilt beim Covid, gleiches beim Wetter. Wo früher noch Immunologen und Meteorologen gefragt waren, reicht heute das „Logen“ schon aus.
Kommen wir zum Wetter: Er zerstört uns also nicht, der Hurrikan der in einigen Kanarischen Foren angekündigt wurde. Sogar mit Stärke 6, die es nach der international anerkannten Saffir-Simpson Skala gar nicht gibt. Die hört bei 5 auf. Nächsten Montag, wenn Hurrikan Larry längst über Neufundland zog und sich weiter im Norden in ein Tief abschwächte, bildet sich über den Kapverden wahrscheinlich das besagte Tief welches sich zu einem tropischen Sturm entwickeln kann. Vicky Palma, die Meteorologin des Kanarischen Fernsehens, gibt die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Tief zu und gelangt mit null Prozent an. Es wird weg von uns nach Westen ziehen.
Morgen zieht ein weiteres Tief über die Azoren und dann weiter in Richtung Iberische Halbinsel. Diese erreicht es am nächsten Dienstag. Mit Ausnahme von hohen Wolkenfeldern und ab Morgen Freitagabend zunehmendem SW-Wind in den Bergen, merken wir davon kaum etwas. Die Temperaturen bleiben noch bis zum Sonntag überdurchschnittlich. Das ändert sich dann langsam in der kommenden Woche, wo es jeden Tag leicht kühler wird. Der meteorologische Wind weht bis am Samstag in den Schichten bis 1.000 m aus Nordost, dreht dann auf West bis Nordwest um erst gegen Mitte September wieder auf Passatrichtung zu drehen. Ab 14. September ist es möglich, dass es im Norden und Nordwesten ab und zu leichte Niederschläge geben kann.
Wer noch eine Vulkanwanderung geplant hat, sollte die morgen unternehmen, dann weht in der Höhe nur ein schwacher Westwind. Ab Samstag nimmt der Wind in der Höhe deutlich zu und weht bis und mit Sonntag sehr harsch, manchmal auch mit über 50 km/h. Die Stärke nimmt dann in der zweiten Wochenhälfte etwas ab, ist aber am Samstag 18. September mit 20 km/h für das Wandern immer noch unangenehm und deshalb grenzwertig.
Die Sommerferien sind vorbei. Auf den Kanaren beginnt für 246.572 Schüler wieder die Schule. Von den Kindern über 12 Jahren sind nun 63% Immunisiert und 74% haben eine erste Impfung erhalten. Die Abstandsvorschriften in den Schulzimmern wurden auf 1,2 m reduziert was es ermöglicht anstelle 20 nun 25 Schüler in einer Klasse zusammen zu fassen. Hier ist es deutlich einfacher, die Schulzimmer zu lüften als im Winter in Deutschland, wo noch immer nicht flächendeckend Filter zur Verfügung stehen. Für alle über 12 Jahre besteht Maskenpflicht, auch in den Pausen. Von der Lehrerschaft sind 95% geimpft. Die vernünftige Vorgehensweise und diese Zahlen stimmen leicht optimistisch. Das letzte was die Kanaren als Tourismus Destination nun brauchen könnten wäre ein erneutes starkes Ansteigen der Infektionsraten.
Die Meldung schlägt hier heute ein wie eine Bombe:
Ryanair fliegt La Palma ab 2. November aus Madrid und ab 6. November auch aus Barcelona an. Ryanair hatte La Palma noch nie als Destination angeboten und wird nun mit Iberia auf der Linie in Konkurrenz treten. Iberia hatte bis anhin auf der Anbindung nach Madrid ein Monopol. Barcelona wurde auch von Vueling angeflogen, die Verbindung war aber nur für Spanier interessant. Konkret wird es ab dem 2. November fünf wöchentliche Verbindungen mit Madrid geben (Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag), die im Moment weniger als 50 Euro (Hin- und Rückflug) kosten. Dazu drei weitere wöchentliche Flüge nach Barcelona ab dem 6. November (Dienstag, Mittwoch und Samstag) derzeit zu Preisen zwischen 60 und 70 Euro.
Heute Morgen um 8:34 h hat die Erde auf El Hierro in der Nähe von La Restinga mal wieder gut gerumpelt. Es ereignete sich ein Beben mit mag mbLg 3,2 in einer Tiefe von 12 km. 3,2 sind schon recht viel, wenn man bedenkt, dass es damit rund 32 mal stärker war als ein Beben mit mag 2.
Nun ist aber schon wieder Ruhe.
Aufgrund der hohen Impfrate auf den Kanaren wurden im neuen Gesetz in allen 4 Alarmstufen Erleichterungen eingefügt.
So ist die Anzahl der Personen die zusammenkommen dürfen erhöht worden. Der Betrieb von Diskotheken ist in allen Alarmstufen erlaubt nur Tanzen ist immer verboten. Weiter ist der Verkauf und der Konsum von Alkohol auf öffentlichem Grund, Straßen und Wegen generell verboten.
Die Maskenpflicht ist unangetastet und gilt generell in allen öffentlichen Innenräumen und in Aussenräumen, dort wo ein Abstand von 1,5 m nicht eingehalten werden kann.
Raucher müssen auch weiterhin das Lokal mindestens 5 m verlassen und einen Abstand zu anderen Personen von 2 m einhalten.
Nivel 1
Zulassung Aussenräume 100% Innenräume 75%
12 Personen maximal
Tourismo activo 50 Personen
Schließen um 03:00h
Nivel 2
Zulassung Aussenräume 75% Innenräume 50%
8 Personen maximal
Tourismo activo 30 Personen
Schließen um 02:00h
Nivel 3
Zulassung Aussenräume 75% Innenräume 40%
6 Personen maximal
Tourismo activo 20 Personen
Schließen um 01:00h
Nivel 4
Zulassung Aussenräume 75% Innenräume 25%
6 Personen maximal
Tourismo activo 20 Personen
Schließen um 01:00h
+ Interinsuläre Reisebeschränkungen
Gestern ist das neue Gesetz publiziert worden. Es ist ab heute in Kraft und umfasst 88 Seiten. Wie versprochen werde ich diese nun durchlesen und die wichtigsten Erkenntnisse hier publizieren.
Kommt der Hurricane Larry nun zu uns? Das könnte man vermuten, wenn man zum Beispiel 20 Minuten.es liest. Dort werden in einem Titel Hurrican Larry, ein Kaltlufttropfen (DANA) Instabilität und Gewitter zusammen geworfen. Früher hatte der Journalist die Aufgabe Informationen aufzuarbeiten und kompetent zu kommentieren. Das hat sich deutlich geändert. Heute muss man Klicks generieren.
Aber kommen wir zurück zum Wetter. Larry wird uns nicht beeinflussen. Der starke Hurricane mit Windgeschwindigkeiten über 200 km/h, dessen Kern sich im Moment rund 3.700 km westlich von uns befindet, wird nun in Richtung Norden weiter ziehen, etwas an Stärke verlieren und höchstens Neufundland am Freitag immer noch mit Hurricane-Stärke streifen. Larry löst sich dann weit im Norden in ein Tief auf.
DANA (depresión aislada en níveles altas), zu deutsch Kaltlufttropfen (Höhentief):
Dabei handelt es sich um das Wetterphänomen welches bei uns neben den seltenen Fronten auf den Kanaren Regen bringen kann. In der Tat bildet sich ein Tief, welches am nächsten Wochenende über die Azoren ziehen wird. Das könnte eventuell am nächsten Montag 13. September im Nordwesten von La Palma zu etwas Regen führen.
Neuer tropischer Sturm:
Das europäische Wettermodell ECMWF prognostiziert ein neues Tief über Senegal für das Wochenende. Dieses könnte einmal auf dem Atlantik angelangt schnell nach Nord abdrehen und eventuell das Wetter auf den Kanaren ab Mitte September beeinflussen. Weil aber das globale Wettermodell GFS eine völlig andere Langzeitprognose liefert, dient auch das noch nicht für eine Schlagzeile.
Derzeit haben wir "Bonanza" die Meeresstille. Das Meer ist ruhig, die Winde wehen mit Ausnahme auf dem Muchacho, relativ schwach und die Windrichtung dreht mit zunehmender Höhe schnell auf Südwest, also der "falschen" Windrichtung. Eine hochreichende Brisa welche in El Paso dann den starken Bergwind und den Wolkenfall verursacht wird sich bis Mitte September nicht einstellen.
Heute Abend hat sich an der Klippe über Puerto Naos direkt vor dem Startplatz um rund 17:15h ein Unfall mit einem Gleitschirm ereignet. Der auf la Palma ansässige Pilot hat die Ausbildung erst vor kurzer Zeit abgeschlossen und flog privat, also nicht im Rahmen der Flugschule. Er hat sich mindestens am Knie verletzt und ist nun auf dem Weg ins Spital für weitere Abklärungen.
Ich habe keine weiteren Informationen. Aber wie in einem solchen Fall üblich werden wir als lokale Gleitschirmflugschule eine eigene Unfalluntersuchung einleiten und die Umstände genau analysieren.
Die bekannte Spanische Sängerin und Songschreiberin Rozalén gibt heute Abend auf dem Parkplatz des Hafens in Sta. Cruz ihr schon länger angekündigtes Konzert unter dem Patronat des Love Festivals. Unter Beachtung von Sanitätsauflagen - welche ich im Detail nicht herausfinden konnte - soll das Konzert vor maximal 2.000 sitzenden Gästen stattfinden. Der fast immer wehende Passat der den Konzertbereich belüften würde fällt heute aus. Es weht auf Meereshöhe ein schwacher Westwind was für Sta. Cruz fast Windstille bedeutet. Das Konzert beginnt um 20h, die Tore werden um 18:30h geöffnet. Es sind nur noch für den vorderen Bereich Tickets erhältlich was wiederum bedeutet, dass wahrscheinlich über 1.500 Personen dem Konzert zuhören werden. Hoffen wir mal, dass die hohe Impfrate, der offene Konzertbereich und die Sitzordnung genügen.
Epidemiologisch ist schon mal ein Erfolg, dass aus der letzten Delta Welle gelernt wurde und dass auf das Rauchen von Wasserpfeifen gänzlich verzichtet wird.
Die Anzahl infizierter Personen auf La Palma ist seit dem Höchststand mit 192 am 24. Juli stetig zurück gegangen und gestern waren es noch 20.
Leider hat sich der Gesundheitszustand von zwei Personen derart verschlechtert, dass sie intensivmedizinische Betreuung benötigen. Es handelt sich um eine Person im Alterssegment 50-59 und eine im Segment 70-79. Eine weitere Person im Alterssegment 60-69 muss stationär gepflegt werden. Somit befinden sich drei Personen in Spitalpflege.
Der AI/7 ist indessen mit 10,8 im tiefgrünen Bereich.
Die Regierung hat das neue Covid Gesetz gestern gebilligt. Nun muss es noch vom Rat verabschiedet und publiziert werden. Das sollte innerhalb von 4 Wochen geschehen.
Der Präsident der Kanaren meinte gestern, dass es aufgrund der guten epidemiologischen Lage und Aussicht auf den Kanaren zu weiteren Lockerungen kommen soll. Das betrifft uns ja nur noch marginal. Für die meisten ist die größte Einschränkung die Gruppengröße gewesen welche nun wieder auf 10 angehoben wurde. Weitere Teile des Gesetzes welche gestern kommentiert wurden unterscheiden sich nicht von dem derzeitigen Zustand, sind eher eine Zusammenfassung der vielen Verordnungen in einem Gesetz. Die Alarmstufen bleiben zum Beispiel beibehalten.
Der Weg zur Einführung einer Zertifikatspflicht scheint auch geebnet. Das wird aber nur zur Diskussion gebracht, wenn sich die Situation erneut verschlechtert.
Die Eindämmung der SARS-CoV-2 Pandemie auf den Kanaren geht weiter. Bereits sind über 78 % der Einwohner über 12 Jahre geimpft. Alle Inseln kämpfen erfolgreich und die Neuinfektionen gehen zurück. Ab morgen Freitag können deshalb folgende Inseln eine Stufe zurück gestuft werden:
Teneriffa neu auf 3
Lanzarote neu auf 1
La Palma neu auf 1
La Palma hat den Delta Ausbruch erfolgreich gemeistert. Wir haben wieder beide Indizes über eine und zwei Wochen im grünen Bereich und nur noch 25 Personen in Quarantäne, zwei davon in stationärer Pflege im Spital.
Mit dem Level 1 kommen weitere Erleichterungen. Somit sind Zusammenkünfte mit bis zu 10 Personen ab morgen wieder erlaubt.
Weil heute das Parlament über eine Umfassende Veränderung der gesamten Massnahmen diskutiert, diese in ein einziges Gesetz "gießen" will und das wahrscheinlich in Kürze publiziert, verlinke ich die derzeitigen Massnahmen nur hier.
Sobald das neue Gesetz publiziert wird, werde ich es analysieren und im Blog eine Zusammenfassung schreiben.
Von den Nachrichten über die Pandemie fast ins Abseits gedrängt finden im Meer zwischen Afrika und den Kanarischen Inseln täglich Dramen statt. Die Immigration war mit knapp 4.000 Flüchtlingen in den ersten 8 Monaten schon im letzten Jahr eine Herausforderung. Die Flüchtlingswelle aus Afrika hat sich in diesem Jahr mit bereits über 9.000 Menschen bereits mehr als verdoppelt. Davon kamen 1.600 Menschen alleine im August auf einer der Kanarischen Inseln an.
Außerdem war dieses Jahr auf der Atlantikroute, die als die gefährlichste der Welt gilt, besonders tragisch:
Nach Angaben der Organisation Walking Frontiers sind in der ersten Jahreshälfte bereits rund 1.900 Menschen auf der Transitstrecke ums Leben gekommen, während die Internationale Organisation für Migration (IOM) die Zahl der bestätigten Fälle mit 525 angibt. Zudem stellten die Behörden fest, dass nun neben den bekannten Holzbooten, den Cayucos, auch Gummiboote eingesetzt werden die deutlich instabiler und noch gefährlicher sind.
Und ich kann an diesen Artikel keinen Ausblick anfügen. Nach wie vor streitet man sich in der Europäischen Union über das Vorgehen bei diesen Flüchtlingskrisen und die Menschen werden - wenn überhaupt aufgenommen - kaum in die Gesellschaft integriert.
Das Ganze ist aber auch zum Teil selbst verschuldet. Ein Beispiel: Die Europäische Union exportiert das bei der Eierproduktion anfallende Geflügelfleisch der Legehennen, welches nicht den Qualitätsansprüchen der Europäer genügt, günstig nach Afrika, hat dort damit die lokale Produktion von Geflügelfleisch schlicht und einfach dem Boden gleich gemacht und damit tausende Arbeitsplätze vernichtet.
Das Finden der Leiche eines Mannes im Innenhof der Casa Massieu in Tazacorte am vergangenen Dienstag hat verschiedene Hypothesen über den Hergang des Geschehens aufkommen lassen. Dazu gehört auch der mögliche Tod durch Gewaltanwendung. Die Ermittlungen werden von der Kriminalpolizei und der Guardia Civil durchgeführt.
Der deutsche Staatsbürger, dessen Alter nicht bekannt gegeben wurde, ist nicht in der Gemeinde gemeldet, war aber als Musiker bekannt, der in den Straßen von Tazacorte auftrat.
Der Tote wurde am Dienstagmorgen in den Räumlichkeiten der Abteilung für Kultur des Cabildo de La Palma gefunden.
Wir beginnen den September mit 80 % vollständig geimpften in der Zielbevölkerung. Es wurden bis gestern 60.909 Personen auf der Insel gegen das SARS-CoV-2 Virus immunisiert.
Der prozentuale Anteil der Altersgruppen, die eine vollständige Impfung erhalten haben, liegt bei der Bevölkerung im Alter von 12 - 19 Jahren bei 65,4 %. Der Rest der höheren Altersgruppen liegt bereits bei über 70 %.
Am letzten Samstag wurden in Sta. Cruz drei Ausländer verhaftet die, als sie die Polizei kontrollieren wollte, weil sie die Sanitätsauflagen nicht einhielten, dieselben mit Steinen bewarfen und wüst beschimpften. Das gilt als Attentat gegen die Polizei und wird hart bestraft. Aus der Gruppe von rund 6 Personen konnten drei verhaftet werden. Die restlichen flüchteten und werden nun gesucht.
Auf einer Insel mit zwei Zugängen, dem Hafen und dem Flughafen, wird es nicht so schwer sein, die Verdächtigen spätestens bei der Ausreise dingfest zu machen.
Auf der heute in Kraft getretenen und bis zum 5. September gültigen Liste der Risikogebiete werden folgende deutschsprachigen Länder als Risikogebiet eingestuft:
- Deutschland
- Österreich
- Belgien
- Schweiz
Das bedeutet, dass zur Einreise neben dem bekannten Formular SpTH auch ein Zertifikat mitgeführt werden muss das bestätigt, dass entweder
- Die einreisende Person vollständig geimpft ist, oder
- Ein PCR negatives Resultat vorweisen kann welches nicht älter als 72 h ist, oder
- Ein Antigentest negatives Resultat vorweisen kann welches nicht älter als 48 h ist, oder
- Ein Zertifikat der Genesung vorlegen kann
Hier der Text von Anja:
"Wegen des Feuers letzte Woche, haben wir unser Zuhause verloren.
Deshalb suchen wir ein Haus zur Langzeitmiete in El Paso/Las Manchas/Los Llanos/La Laguna/Todoque mit 1-2 Schlafzimmern.
Wir sind 2 Personen, beide seit Jahren selbständig und haben einen Hund.
Vielen Dank für Eure/Ihre Angebote.
Tel./WhatsApp 653 159 750"
Mit dem heutigen Tag haben wir das fast unmögliche geschafft und sind zusammen mit La Gomera die zwei einzigen Kanarischen Inseln welche beide akkumulierten Indizes, den über eine und den über zwei Wochen wieder unter 50 haben. Das war das letzte Mal am 7. Juli so, danach wurde die Insel ja von Delta durchgeschüttelt, der AI/7 erreichte am 24. Juli bereits den Peak mit 168,9. An dem Tag wurden auf einen Schlag 38 positiv getestete gemeldet. 7 Patienten mussten intensivmedizinisch betreut werden. 7 Personen sind verstorben.
Der AI/7 beträgt heute 18 Punkte, der AI/14 deren 44.
Ein Covid Gesetz der Kanaren welches alle verschiedenen Verordnungen zusammen fasst und etwas mehr Klarheit bringen soll, ist fertig gestellt worden. Es soll vom Kanarischen Parlament am nächsten Donnerstag verabschiedet werden. Details sind mir noch nicht klar, es wurde nur erwähnt, dass die bis anhin geltenden Alarmstufen beibehalten werden. Weiter soll auf eine Ausgangssperre und das Covid Zertifikat verzichtet werden, weil diese Massnahmen, wie das oberste Gericht bereits festhielt, die Grundrechte tangieren.
Ich befürchte, dass ich nicht darum herum kommen werde, die 75 Seiten nach deren Publikation durchzulesen. Es gibt zwar spannenderes :-)
Das Innenministerium von Spanien bietet ab heute bis zum 27. September die Möglichkeit an, Hilfe online zu beantragen, wobei es sieben verschiedene Verfahren für die Beantragung und Vorlage von Unterlagen für diese Zuschüsse gibt. Der Zugang zu den Onlineformularen steht nur Personen mit einer gültigen elektronischen Unterschrift oder dem entsprechenden Passwort zur Verfügung. Möchten Sie Hilfe beantragen sprechen aber nicht sehr gut spanisch ist es besser, sich einen Übersetzer zu organisieren oder für entsprechende Unterstützung im Rathaus nachzufragen. Meist sind solche Formulare in einem schlecht verständlichen Juristen-Spanisch abgefasst und man sollte Fehler bei deren Ausfüllen vermeiden.
Hier habe ich die Onlineformulare verlinkt.
Es geht nun etwas langsamer runter mit den akkumulierten Indizes, trotzdem schreiben wir nach einem harten Juli bereits wieder die besten Zahlen der Kanarischen Inseln. Der AI/7 ist seit 7. August wieder unter 50 auf La Palma und der über zwei Wochen gerechnete Index nähert sich auch der 50-er Grenze mit 59,9. Ein interfamiliärer Ausbruch welcher vorgestern gemeldet wurde konnte rasch isoliert werden. Gleich positive Nachrichten kommen aus dem Spital. Dort sind noch zwei Personen in stationärer Behandlung. Trotz der guten Zahlen dürfen wir nicht vergessen, dass diese letzte Welle welche im Juli begann 7 Todesopfer forderte und die Opferzahlen von 7 auf 14 verdoppelte.
Nur Gran Canaria wurde heute von Level 4 auf Level 3 herunter gestuft. Alle anderen Inseln bleiben eine weitere Woche auf ihrem derzeitigen Level, La Palma auf Level zwei.
Beim Impfen sehen wir eine Verlangsamung, praktisch alle welche sich impfen lassen wollten konnten dies nun tun und das Abflachen der Kurve ist deshalb normal. Auf La Palma haben sich 77,8 % der Zielgruppe bereits mit einer zweiten Impfung immunisiert, 83 % hatten eine erste Impfung. Wahrscheinlich werden wir per Ende August bei rund 85 % immunisierten und 15 % nicht geimpften Personen den Peak erreichen. Eigentlich ein super Resultat, angesichts der viel infektiöseren Delta Variante, welche eine etwa 1.000 fach höhere Viruslast aufweist, ist ist es aber nicht klar, ob diese Zahlen ausreichen um nicht noch einmal Ausbrüche wie im Juli zu sehen. Weiter fehlen Daten dazu, ob die nicht geimpften Personen gleichmässig über die Insel verteilt sind oder gehäuft in Cluster auftreten wie z.B. Stadt- Land oder Palmeros / Ausländer. Cluster wäre schlecht, da sich dann in diesen Gruppen gehäufter Ausbrüche ereignen könnten.
Genau kann ich es nicht rechnen da mir auch Einwohnerzahlen der Kinder bis 12 jährig fehlen. Aber über den Daumen kann man davon ausgehen, dass sich auf La Palma um die 10.000 Personen nicht impfen lassen können oder wollen.
Fast unbemerkt von der Presse wurde das Wanderwegnetz wieder eröffnet. Eine wichtige Information für die Touristen.
Im Gebiet welches durch den Brand zerstört wurde sind die Wanderwege noch geschlossen. Aktuelle Informationen bei senderosdelapalma.com
Am Dienstag, den 24. August, genehmigte der spanische Ministerrat die Ausrufung einer Katastrophenschutzzone (ZAEPC) für das Gebiet von El Paso und Los Llanos, in dem es in der vergangenen Woche brannte.
Dies vereinfacht Unterstützungszahlungen um Schäden an betroffenen Infrastrukturen, Wohnungen, Häusern und Hausrat sowie Industrieanlagen und Landwirtschaft zu ersetzen.
Dieser Artikel ist Satire, also nicht allzu ernst nehmen.
Bei allfälligen Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker oder konsultieren Sie ein YouTube Video.
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Man liest ja so einiges wenn man im Web herum stöbert. Manches ist ganz toll und anregend, anderes eher dumm und aufregend.
Letzthin habe ich einen Beitrag von einem Nobody gelesen, der meinte mit lauter und überzeugter Stimme, dass alle geimpften in Kürze sterben werden und man sich aus diesem Grund ja nicht impfen lassen sollte. Er gab als Quelle für seiner Theorie ein Mineralwasser an. Wenn man etwas immer wieder hört, dann beginnt einen ein komisches Gefühl zu beschleichen. Ganz langsam beginnt es die Gedanken zu beeinflussen. Zuerst nur subtil, dann plötzlich stärker und Angstmachend. Es könnte ja was dran sein...
Aber wenn das stimmt, was dran ist, dann ist der Verzicht auf eine Impfung eine ganz schlechte Idee. Das werde ich begründen, aber schön der Reihe nach:
Auf La Palma sind per 24.8.2021 nun 77,8 % der Bevölkerung doppelt geimpft. Wenn diese alle ins Gras beissen würden, hätten wir schon die erste logistische Herausforderung auf der Insel. Gras ist nämlich äusserst rar. Also kann das hierzulande gar nicht gleichzeitig passieren oder sie beissen in was anders. Vielleicht sterben aber auch nicht alle gleichzeitig. Vielleicht gibt es eine Präferenz: Die mit dem vermeintlich guten Impfstoff mit kaum Nebenwirkungen, Pfizer/BioNTec könnten zuerst dran sein, denn Nebenwirkungen kann man gut auf deren Chip programmieren und dann gleichzeitig abrufen. Oder beissen wieder die AstraZeneca Impflinge zuerst ins Gras? Diejenigen welche schon mit Angst zur Impfung gingen und nach der Impfung vor lauter Suche nach Nebenwirkungen fast den zweiten Termin verpasst hätten? Oder doch Moderna, das im Wallis in der Schweiz zusammengebastelt wird. Einem Tal, in welchem die Walliser alles was hinter dem Berg ist, als „Ausserschweiz“ bezeichnet wird? „So ein Käse“ werden einige sagen. Genau, vielleicht ist ja gar kein Impfstoff drin, in diesen modernen Ampullen aus der Schweiz. Gruyer, Emmentaler oder schlimmer, ein günstiger Gauda? Und, was passiert mit Johnson & Johnson deren Impfstoff man nur einmal spritzen muss. Sind die Empfänger dann, wenn dieses Szenario eintritt nur halbtot und wenn ja welche Hälfte?
Fragen über Fragen und in der genaueren Analyse sieht man, es ist gar nicht so einfach, auch nicht das kollektive Sterben.
Wenn es aber passieren würde, man weiss ja nie, dann hätten die nicht geimpften aber eine saftige Rechnung offen. Wer würde denn plötzlich die Lebensmittel produzieren und diese mit dem Schiff zu uns bringen, sie weiter transportieren, lagern und ins Regal im Supermarkt stellen. Wer den Strom produzieren, dass das Joghurt nicht schlecht wird und vor allem das Internet nicht ausfällt. Das wichtige, wo man seine neuesten Theorien anprangern und nach dem Anschauen eines YouTube Videos schon zum Immunologen werden kann. Alles Futsch, over and out! Dann überall die Leichen. Seuchen würden ausbrechen, denn die paar Überlebenden könnten gar nicht alle begraben, sie wären heillos überfordert. Kein Essen, kein Internet, krank und elend. Wer das nicht erleben will, sollte sich deshalb dringend impfen lassen!
Es scheint, dass das oberste Gericht der Kanaren in einem sehr gut ist: Dem Ungültig-Erklären von getroffenen politischen Entscheidungen. Kürzlich fiel die Ausgangssperre dem Gericht zum Opfer, dann Zugangsbeschränkungen und nun, bereits zum zweiten mal eine Konzession für das TMT, das 30m Teleskop auf dem Muchacho. Dies, nachdem Umweltschützer gegen das Projekt klagten.
Das Cabildo von La Palma und auch die Gemeinde Puntagorda, auf dessen Boden das Projekt vielleicht einmal gebaut wird, sind dafür und bereit, eine weitere Einreichung zu machen. Die Umweltschützer sind dagegen und haben auch schon angekündigt, weitere Einsprüche zu erheben. Was auf dem Muchacho, der schon zugepflastert ist mit Teleskopen und Messinstrumenten, noch groß geschützt werden soll, ist mir nicht ganz klar. Ob dort ein oder auch mehrere Gebäude mehr aufgestellt werden fällt ja kaum ins Gewicht. Die positiven wirtschaftlichen Folgen eines solchen Projekts für die Insel aber schon.
Heute Abend ist in La Restinga auf El Hierro ein Flüchtlingsboot gestrandet mit 117 Migranten, darunter 3 Frauen und 20 Minderjährige an Bord.
Nach einer ersten Untersuchung durch die Sanitätsbehörden sind alle bei guter Gesundheit.
Die kürzeste Strecke zum afrikanischen Kontinent von La Restinga sind 385 km und führt an Gran Canaria, Teneriffa und la Gomera vorbei. Es ist deshalb naheliegend, dass das Boot von einem größeren Schlepperboot ausgesetzt wurde.
Die schnelle Ausbreitung des Feuers und auch der Umstand, dass es - anfänglich lange noch klein - in El Paso in der Nähe des neuen Spar Marktes 280 m überspringen konnte muss aufgearbeitet werden. ElTime berichtet heute in einem Artikel darüber, dass viele Grundstücke verlassen sind und sich Rabo de Gato ausgebreitet hätte. Das Rabo de Gato wird zumindest teilweise für die extreme Ausbreitung verantwortlich gemacht in welcher rund 60 Häuser ein Raub der Flammen wurden. Ich denke, dass das zwar teilweise stimmt, den Nagel aber nicht ganz auf den Kopf trifft. Neben den meteorologischen Bedingungen die ausserordentlich waren, in Puerto Naos wurden am letzten Dienstag 44,5°C bei Böen über 90 km/h und 5% relativer Luftfeuchtigkeit gemessen, in Tazacorte stieg die Temperatur auf 47°C an, sind wir Menschen auch die, welche solche Gefahren gerne nicht Ernst nehmen. Verdrängen ist einfacher: "Mir wird das schon nicht passieren".
Am 9. August habe ich im Blog zum ersten mal vor der Waldbrandgefahr gewarnt. Am 12. August, also 5 Tage vor dem Feuer schrieb ich, es wäre Zeit rund ums Haus sauber zu machen und die Wassertanks aufzufüllen.
Ich selber habe die Gefahr zwar erkannt, habe aber nur dafür gesorgt, dass der Wassertank voll war. Zwar habe ich hinter dem Haus vor einem guten Monat noch eine 50 m lange Löschleitung mit 17 Sprinkler installiert, die hätten eine Barriere gegen das über den Boden ankommende Feuer gebildet, in der Gesamtanalyse muss ich aber gestehen, dass deutlich zuviel brennbares Material rund ums Haus vorhanden war. Es sind die Details die plötzlich auffallen. Wir haben vorsorglich Gartentische, Stühle und Sonnenschirme usw. in die Garage gebracht. Heute sehe ich, dass diese beim Dach einen Schlitz hat, wo sich das Feuer problemlos in die Holzkonstruktion hätte fressen können. Plötzlich fällt eine Gefahr auf, die jahrelang unbemerkt blieb. Zum Glück war ich durch den Lavafluss der Montaña Quemada geschützt und das Feuer kam nicht näher als 680 m. Die Gelegenheit, sich besser auf das nächste Feuer vorzubereiten ist also jetzt. Nutzen wir den Moment, denn eines ist klar. Solche ausserordentliche Wetterlagen werden nicht seltener!
Der Gesundheitsdirektor von La Palma hat bekannt gegeben, dass die Impfungen in der nächsten Woche von Montag bis Donnerstag nicht in den grossen Impfzentren stattfinden sondern in den Centro de Salud in Sta. Cruz und in Los Llanos. Ab nächstem Freitag 27. August dann wieder wie gewohnt in den beiden Impfzentren in Sta. Cruz und in El Paso.
Ab 12 jährig kann man sich auch in der nächsten Woche ohne Voranmeldung impfen lassen. Dies von 9h bis 15h.
Der Direktor des Gesundheitsamtes von La Palma, Kilian Sánchez, und die Leiterin des Spitals von La Palma, Mercedes Coello, heben die gute Resonanz der Bevölkerung auf die Impfung auf La Palma hervor. Bereits 77,5 % der Zielbevölkerung über 12 Jahre sind vollständig geimpft und 83,1 % der Zielbevölkerung haben eine Dosis erhalten.
Noch nicht groß in der Presse weil alle über das Feuer berichten ist der Umstand, dass die Schäden an den Bananenplantagen durch die extreme Hitze und vor allem damit einhergehendem extrem starkem Wind einer super trockenen Luftmasse enorm sind. Die Plantagen mit enormen Schäden ziehen sich von Los Llanos durch bis nach Fuencaliente. Die Pflanzen sehen aus, als ob sie durch Feuer verbrannt sind, doch ist es die Dehydration durch Hitze, Wind und Trockenheit die ihnen so übel zugerichtet hat.
Eine Vielzahl von Katzen wurden vom Feuer gerettet. Viele konnten schon wieder mit deren Besitzer zusammen geführt werden. Einige aber (noch) nicht, weshalb Annipal Pflegestellen für Katzen sucht. Wenn sie bereit sind, eine Katze in Pflege zu nehmen dann sollten sie sich bei Annipal melden. Eine neue publizierte Telefonnummer ist die 654734147.
Weitere Informationsstellen:
https://www.facebook.com/benawara.mianimigu/
https://www.facebook.com/Animales.perdidos.encontrados.isladelaPalma/
Das Impfzentrum in El Paso, das infolge des Feuers aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste, ist ab heute wieder geöffnet. Vergebene Termine können wahrgenommen werden. Auch steht das Zeitfenster von 10:00h bis 13:45 h wieder für Impfungen ohne Voranmeldung zur Verfügung.
Stand der Impfungen auf La Palma per 18.August: 82,9 % der Zielbevölkerung* haben eine erste Impfung erhalten und 75,7 % gelten als immunisiert.
*alle ab 12 jährig.
Das Feuer ist heute Mittag auf Level 1 zurück gestuft worden. Damit hat das Cabildo wieder die Befehlsgewalt. Die Truppen von anderen Inseln wurden abgezogen um sicherzustellen, dass die wieder in ihrer Basis sind, wenn auf anderen Inseln Brände ausbrechen würden.
Beamte der Guardia Civil haben einen 39 jährigen Mann verhaftet welcher in seinem Auto 206,8 kg Haschisch und 4,24 kg Heroin transportierte. In der Tat konnte ich die Meldung kaum glauben, handelt es sich doch um eine riesige Menge an Rauschgiften.
Der Fahrer des Autos ist während einer Routinekontrolle aufgefallen weil er, als er die Polizei sah, brüsk bremste und andere Verkehrsteilnehmer gefährdete. Als sie den Fahrer aus diesem Grund herauswinkten ist dieser sofort durch einen hohen Grad an Nervosität aufgefallen. Das hat die Guardia Civil dann dazu bewogen, auch das Fahrzeug zu untersuchen. Schnell fiel ein mit Plastik abgedichteter, großer Kunststoffbehälter auf, in welchem dann die genannten Drogen gefunden wurden.
Der Fahrer wurde verhaftet und der Gerichtsbarkeit in Los Llanos zugewiesen.
Das in der Zwischenzeit gelöschte Feuer bleibt auf Stufe 2 eingestuft, dies weil viele Häuser betroffen sind. Damit hat immer noch das Gobierno de Canarias die Leitung und nicht das Cabildo.
Es fliegen zeitweise immer noch Helikopter. Zum einen um sich ein Bild über allfällige Glutnester zu machen (heute Morgen ohne Bambi, so wird der Wassersack genannt) zum andern mit Bambi um solche abzukühlen.
Das Feuer hat nicht nur Schäden an rund 60 Häusern angerichtet und einige ganz zerstört, es hinterlässt auch viele Tiere welche ihr Zuhause verloren haben und Tierhalter die immer noch ihre Tiere suchen.
Verschiedene Organisationen versuchen sich um diese Tiere zu kümmern. Einige brauchen ein neues Zuhause. Annipal hat eine Telefonnummer publiziert wo man sich melden kann: 615483156
Auch Futterspenden seien willkommen.
Hilfsorganisationen können sich auch bei mir melden. Ich werde den Aufruf dann im Blog publizieren. roger.frey(at)idafe.com
Der Präsident der Kanaren hat rasche Hilfe für betroffene des Feuers versprochen. Er sagte gestern:
"Wir werden die Subventionslinien so schnell wie möglich öffnen; die direkten Subventionen werden so schnell wie möglich aktiviert, damit die Menschen und Organisationen Zugang zu ihnen haben".
Die Gemeinde Los Llanos hat eine Stelle zum Melden von Schäden welche durch das Feuer entstanden sind eingerichtet.
Betroffene können ihre Schäden ab heute von 8:00h bis 13:30h unter Telefonnummer 620452277 oder per e-mail jmconcepcion@aridane.org melden.
Die Neuinfektionen waren in den letzten zwei Tagen unter der für La Palma noch akzeptierten Schwelle welche einen AI/7 von unter 50 garantiert. Das sind maximal 6 Neuinfektionen pro Tag. Der AI/7 hat sich noch einmal verbessert und liegt nun bei 28,8. Heute kamen zwei Neuinfektionen dazu und 7 konnten aus der Quarantäne entlassen werden was 39 Personen in Quarantäne ergibt. Die Zahl der Patienten im Spital hat leider wieder zugenommen. Es befinden sich 5 Personen in Spitalpflege aber keine auf der Intensivstation.
In bezug auf den Stand der Impfungen wurde heute gemeldet, dass von der Zielbevölkerung über 12 jährig nun 82,9% eine erste Impfung erhalten haben und 75,7% der Bevölkerung immunisiert ist. Ein herausragender Erfolg und eine gute Basis für die Zukunft.
Nun wurde eine erste offizielle Karte des Perimeters vom Feuer publiziert. Es brach in El Paso aus, wurde dann mit dem starken Wind nach Westen geblasen wo es sage und schreibe dreimal die Hauptstraße und unzählige weitere Straßen übersprang.
Im Moment fliegen noch zwei Helikopter, darunter die Kamov mit rund 6t Kapazität. Es ist kein Rauch sichtbar und darum könnte es sich um Kühlaktionen handeln.
Die Nacht hat zum Glück trotz des immer noch wehenden starken Windes keine neuen Überraschungen hervor gebracht und die bestehenden Feuer konnten kontrolliert werden. Es sieht heute morgen noch einmal besser aus. Entwarnung gibt es noch nicht, erstens bestehen noch viele Glutnester die man finden und kühlen muss und zweitens bläst der starke Wind noch bis rund morgen Mittag. Zwar nimmt er nun laufend leicht ab, durch die fehlende Inversion werden wir in weiten Teilen der Westseite davon nichts merken. Erste Anzeichen werden sein, dass er nicht mehr bis zum Meer hinunter fällt. Auch die Temperaturen haben gestern Rekordwerte erreicht die wir heute nicht mehr sehen werden aber auch heute liegen die Temperaturen unter 700 m bei über 30°C. Bläst der Wind weiter nach Puerto Naos runter erreichen wir dort noch einmal knapp 45°C.
Das Feuer - wahrscheinlich angefacht durch eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe - hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und wir warten auf die definitive Karte des Perimeters. Eine gestern veröffentlichte Satellitenaufnahme hat keinen Zeitstempel und entspricht nicht dem letztendlichen Ausmass. Es sind viele Häuser betroffen. Viele Autos, Gärten und auch Firmen brannten. Bekannten sind die Gärten abgebrannt, die Häuser, einem Freund, Carlos, die Avocadoplantage mit über 20 jährigen Bäumen, total verbrannt. Einem anderen, Juan Antonio, seine Firma Palmaflor. Dieses Blumengeschäft an der Hauptstrasse nach Los Llanos, nahe dem Wasserbecken "Dos Pinos" ist bei vielen bekannt, weil es eine große Auswahl an Pflanzen und Töpfen und weiterem Gartenzubehör anbot. Der Schaden ist immens.
Heute gilt es die Glutnester zu kühlen und jegliches Anfachen sofort zu bekämpfen aber auch dafür zu sorgen, dass keine weiteren Brände entstehen.
Gegen Abend hat sich der Rauch etwas verzogen und die Situation sah deutlich besser aus. Die Unterstützung aus der Luft ist nun abgezogen worden und die Bodentruppen müssen die wenn auch kleineren Feuer weiter bekämpfen. Um 23h kommt Unterstützung aus Teneriffa. Eine Einheit des Militärs wurde aufgeboten und ist zu uns unterwegs. Dies ist eine direkte Folge der Stufe 2. Weil der Wind auch in der Nacht noch weht und es immer noch sehr warm ist sind diese Kräfte sehr willkommen. Schnell kann ein solches, derzeit kontrolliertes aber immer noch brennendes Feuer wieder entfachen.
Bleiben sie wachsam und sicher! Gute Nacht!
Kurzberichte wenn sich was ändert auf Twitter bei @efadi_LP
[17:30h] Die Lage ist leider Katastrophal, anders kann man das nicht schildern was ich im Moment sehe. Das Feuer ist immer noch ausser Kontrolle, es wurde kürzlich auf Stufe 2 gesetzt, das heisst der Führungsstab geht nun von Lokal zum Gobierno de Canarias über und so können auch Militäreinheiten und weitere Mittel des Gobierno eingesetzt werden.
Die vom Feuer betroffene Schneise kann am besten so beschrieben werden:
Ziehen sie von der Shell- Tankstelle in El Paso eine Linie zum Wasserbecken von Dos Pinos unterhalb vom Fussballplatz El Paso ist die Schneise mindestens ein Kilometer breit. Auch die Calle Taburiente musste teilweise evakuiert werden wurde mir mitgeteilt. nach letzten Meldungen mussten mindestens 100 Personen evakuiert werden. Ich schätze es sind mehr.
Genaue Informationen sind rar und ich analysiere laufend. Für schnelle Information konsultieren sie auch Twitter @efadi_LP
[13:23h] Die Löscharbeiten sind immer noch im Gange. Obschon es sich um eine relativ einfache Orographie handelt, erschwert der starke Wind die Operation. Man sieht auch, dass die Helikopter das Wasser relativ hoch abwerfen, wahrscheinlich wegen den Böen aber bei 7% relativer Luftfeuchtigkeit kommt dann nicht mal mehr die Hälfte an, der Rest verdunstet.
[12:24 h] Heute ist um 12h ein Feuer etwas über dem Dorfkern von El Paso ausgebrochen. Die Löschmannschaften waren schnell vor Ort und sind im Moment am Löschen.
Gestern Abend gegen 23h hat es dann auch Puerto Naos erwischt. Lange konnte sich noch eine blase kühlerer und feuchterer Luft halten. diese "klebte" förmlich an der Klippe und über Puerto Naos. Bereits um 18h blies der Wind am Tennis Centre (250 m über Meer) stark und es war heiss. Um 23h wurde die restliche atlantische feuchte Luft mit krassen Böen weg geblasen. Fast schlagartig fiel der Föhn mit Böen bis 80 km/h ein. Heute morgen nicht besser, Böen bis 90 km/h haben bereits Mauern von Bananenplantagen umgehauen, in den höheren Lagen ganze Avocado Plantagen entlaubt und die Früchte von den Bäumen gerissen. Ein Desaster für die eh schon darbende Wirtschaft auf La Palma!
Für heute kann keinesfalls Entwarnung gegeben werden. Zwar nehmen Windstärke und Temperaturen gegen Abend ab, aber nur marginal, so dass wir kaum was merken werden. Fällt die Brisa auch am Nachmittag noch bis Puerto Naos runter und das ist wahrscheinlich, könnten dort Rekord-Temperaturen von 45°C erreicht werden. Dazu kommt die extrem trockene Luft.
Die Waldbrandgefahr ist extrem! Schützen sie sich und die Umwelt!
Als die AEMET gesehen hat, dass auf la Palma doch die 40° C überschritten werden, wurde heute Nachmittag noch ein roter Wetteralarm für La Palma ausgegeben. Das Problem, dass sie das nicht vorher erkannt haben liegt darin, dass der grosse Teil der Wetterprognosen heute nicht mehr manuell (synoptisch) geschieht sondern automatisch. Die kleinräumigen Effekte welche ich gestern beschrieben habe und die heute zu den hohen Temperaturen führen, muss man einzeln anschauen. Das ist Aufwand und den nimmt kaum mehr jemand in kauf. Da ist eine hastige Korrektur an die Wirklichkeit einfacher. Um eine Prognose handelt es sich bei dieser Geschichte nicht mehr. AEMET hat einfach abgeschrieben.
Heute werden wir in einigen Teilen der Westseite Temperaturen über 40°C sehen. Die höchsten Temperaturen findet man dort, wo der Wind noch gerade runter blasen kann und das sind heute tiefe 300 m über Meer! Die Windstärke nimmt in der Nacht noch zu, die äussert gefährliche Situation in Bezug auf Waldbrände bleibt bestehen. Auch morgen wird es heiss, die Rekordwerte von heute werden wir wahrscheinlich knapp nicht mehr erreichen. Die Situation entschärft sich nur langsam und graduell. Wind und Wärme nehmen langsam ab. Der Wind in den höheren Lagen der Westseite schläft aber erst gegen Donnerstag ein.
Unzählige Studien wurden schon publiziert die belegen, dass die Vorteile einer Impfung die Nachteile bei weitem aufwiegen, aber selten hat eine Grafik das so auf den Punkt gebracht wie die aus San Diego, welche die Zeitspanne der Spitaleinweisungen vom 12. Juli bis 10. August darstellt.
Dass man die kategorischen Impfgegner auch mit einer solchen Grafik nicht überzeugen kann, ist mir klar. Dies musste unlängst auch der Arzt der Intensivstation in einem Spital auf Gran Canaria, Domingo González erleben. Dieser hatte ein Video mit einer Information eines Patienten - vormals Impfgegner - publiziert welcher darin zum Impfen aufrief. Das kam offensichtlich in einigen Kreisen nicht gut an. Der Arzt schreibt:
Sein neuestes Video schlug in den Reihen der "Neinsager" ein "wie eine Bombe" erklärte González. "... sie kamen wie eine Meute von Hunden, um mich zu töten und griffen mich sogar persönlich und beruflich an. Ich hatte das Gefühl, dass das, was dieser kleinen pseudowissenschaftlichen Gruppe passiert ist, als sie das Video sah und analysierte, was ein einfacher Provinzkrankenhausarzt sagt, wie Weihwasser auf sie gefallen ist und die Dämonen aus ihrem Mund kamen, mit einem Schwall von Lügen und Unwahrheiten und sogar, wie es scheint, mit Kopfverrenkungen oder Springen auf dem Bett".*)
Ganz offensichtlich kam ihm bei der Beschreibung der Angriffe im Netz der Film "der Exorzist" in den Sinn. Anders kann ich mir seine detaillierten Ausführungen mit Kopfverrenkungen auch nicht erklären ;-)
*)Nachzulesen auf Spanisch bei Canarias7
Es sei erst das zweite Mal seit meteoalerta Canarias in Betrieb sei, dass ein roter Wetteralarm für hohe Temperaturen ausgegeben werde, sagte die Meteorologin des Kanarischen Fernsehens, Vicky Palma. In der Tat werden auf Gran Canarias morgen Temperaturen von über 40°C erwartet. Auf La Palma hingegen "nur" 37°C (oranger Alarm).
Das kann sich aber, wie ich schon ausführte, mit dem in der Nacht auf Montag aufkommenden Ostwind schnell ändern. Eine nach unten fallende trockene Luftmasse erwärmt sich um 1°C/100m. Auf der Cumbre Nueva auf 1.400 m ist es im Moment 27°C warm. Würde diese Luftmasse mit Wind bis nach Puerto de Tazacorte runter fallen, dann wäre es dort demnach 14°C wärmer, also 41°C. Solche Effekte können wir morgen auf jeden Fall auf der Westseite sehen, was dann die vorausgesagten 37°C plötzlich und schnell zum Papiertiger verkommen lässt.
Speziell mit Wind: EXTREME Brandgefahr!
Eine oft gestellte Frage wie heiss es denn maximal wird. Montag auf Dienstag bläst wahrscheinlich ein sehr starker NO-Wind auf 1.500 m. Im Moment sind 60 km/h voraus gesagt. Je weiter die Brisa auf der Westseite ins Tal fliessen kann, desto wärmer wird es dort. Erreicht die Brisa sogar Meereshöhe könnten dort unglaubliche 42 - 45°C entstehen. Die untere Luftschicht ist derzeit noch recht feucht und einiges kühler. Das Aufmischen dieser Luftmasse braucht Zeit, unmöglich sind diese Werte aber mit den derzeitigen Prognosen nicht!
Die Vorboten der Hitze sind bereits in den höheren Lagen von La Palma angekommen. Heute morgen [08:45h] ist es beim Visitor Centre in El Paso bereits 27°C. Die derzeit höchste Temperatur zeigt unsere "Frühwarnstation" für Hitze, die Wetterstation El Pinar auf 1.080 m über Tijarafe. Dort misst man im Moment 30°C. Parallel dazu sinkt die Luftfeuchtigkeit. Ab 600 m AMSL bis zum Roque ist diese durchgehend unter 30%. Dazu ist auch Calima angekommen, Sand aus der Sahara. Calima nimmt bis am Sonntag noch weiter zu und damit wird die Sicht noch abnehmen.
Montag und Dienstag erreichen die Temperaturen den Höchststand. Am Donnerstag sinken die Temperaturen über 700 m dann unter 30°C aber einen deutlichen Temperaturrückgang sieht man erst am Freitag.
In der Nacht auf Sonntag kommt auf 1.500 m Nordost-Wind auf der in einigen Teilen der Westseite auch weit runter blasen kann. Er dreht gegen Sonntagmorgen auf Südost bis Süd um dann in der Nacht auf Montag wieder auf Passat zu drehen und nochmal zu beschleunigen. Am Montagnachmittag werden auf 1.500 m über 20 kn voraus gesagt. Das gibt deutliche Brisa in El Paso und las Manchas mit grosser Brandgefahr!
Aufgrund der Wetterlage wird die Waldbrandgefahr als maximal eingeschätzt.
Deshalb wurde das Wanderwegnetz teilweise bis auf weiteres geschlossen. Offen bleiben Wanderwege in den untersten Höhenlagen. Informationen findet man auf senderosdelapalma.com
Die gestern von den Behörden über Twitter verbreitete Meldung von einem Coronavirus Ausbruch auf La Palma mit 21 beteiligten hat zu viel Verwirrung geführt. In der Tat handelte es sich dabei um einen alten Ausbruch der längst in den Zahlen drin war. Es stand zwar "antigua" dabei, warum der Ausbruch noch einmal erwähnt wurde, ist mir nicht klar. Die Meldung wurde auch von der Presse zum Teil falsch interpretiert. Ich war also nicht alleine.
Leider sind seit gestern noch einmal zwei Patienten verstorben. Einer im Altersbereich 60-69 der andere >80.
Es wurden nur 3 Neuinfektionen gemeldet, was den AI/7 auf 30 runter purzeln lässt. Es befinden sich noch drei Personen in stationärer Pflege, niemand mehr auf der Intensivpflegestation und weitere 53 in häuslicher Quarantäne.
La Palma wird deshalb ab morgen Freitag 00h auf Pandemiestufe zwei zurück gestuft.
Das bedeutet, dass sich privat wieder 6 Personen treffen dürfen (vorher 4). Dazu werden die Zulassungen für Restaurants, Läden und Veranstaltungen erhöht. In vielen Fällen gilt wieder 50% (vorher 30%) oder 75% wo vorher 50% galt.
Ab morgen Freitag 10:00h gilt ein Alarm für höchste Waldbrandgefahr auf den Kanaren inklusive La Palma. Zeit noch die Wasserspeicher aufzufüllen und ums Haus sauber zu machen :-)
Wahrscheinlich wird das Wanderwegnetz vorsorglich gesperrt. Informieren sie sich vorgängig zum Beispiel auf Senderosdelapalma.
Ab Freitagabend kommt sie, die Hitze. Bereits gegen Sonnenuntergang merkt man, dass die Temperaturen über 600 m AMSL deutlich ansteigen werden und in der Nacht auf Samstag die 30°C Grenze bereits überschreiten können. Die Wärme nimmt laufend zu und erreicht am Montagmittag den Höhepunkt. Das Europäische Modell sagt 35°C auf 600 m voraus, man kann davon ausgehen, dass am Montag an einigen Orten auch die 40°C Grenze überschritten wird. Das hängt auch von der Stärke und dem Richtung des Windes ab. Hier divergieren die Modelle noch sehr stark. Das Globale Modell GFS sagt am frühen Montag auf 1.500 m 28 kn (rund 50 km/h) voraus. Das Europäische ECMWF nur die Hälfte also 25 km/h.
Eine Punktlandung in der Temperaturprognose ist schwierig aber eines ist klar: Speziell über 500 m wird es trocken und heiss, dazu kommt auf der Westseite Wind und damit einher geht ein drastischer Anstieg der Waldbrandgefahr!
Wichtige Information zur Untenstehenden Meldung:
Beim genauen Lesen der Pressemitteilung steht "Brotes antiguos". Es scheint also, dass dieser beschriebene Ausbruch mit 21 Personen schon in der Statistik ist, aber bisher von niemandem als ein Ausbruch im Sportbereich erwähnt wurde. Die Zahlen morgen werden etwas mehr Licht in diese Presseinfos bringen. Entschuldigung für das Wirrwarr. Manchmal gilt auch bei mir: "Hat und gibt sich Mühe" :-)
Bitte Zusatzmeldung lesen!
Nachdem La Palma in den letzten Tagen gute Zahlen geschrieben hat und der AI/7 heute auf 32,4 gesunken ist, bringt Sanidad die Hiobsmeldung, dass sich an zwei SARS-CoV-2 Ausbrüchen auf La Palma bisher 21 Personen infiziert haben. Diese Daten kommen erst morgen in die Statistik, bringen den AI/7 dann gleich - wenn nicht noch weitere dazu kommen - wieder knapp in den roten Bereich.
Ungewöhnlich feucht hat auch die Woche begonnen. In Las Manchas hat es am Montagmorgen sogar recht stark geregnet und auch in Puerto Naos wurde Regen aufgezeichnet. Bis am Mittwoch bleibt es in den Schichten unter 1.000 m AMSL noch recht bewölkt. Ab Donnerstag komme ein aus Süden gerichteter Höhenwind auf. Dieser bringt zuerst nur in großer Höhe trockenere und warme Luft zu den Kanaren. Ab Freitag 13. macht sich diese zunehmend bemerkbar. Die Bewölkung löst sich weitgehend auf und wenn sich noch Wolken bilden sind diese auf tiefen 400 m. Am Sonntag werden über 600 m die 30°C Grenze wohl überschritten. Die nächste Woche beginnt ab Montag, 16. August dann trocken und auf 1.000 m kommt ein starker Wind auf. Wie weit der auf der Westseite ins Tal blasen kann, ist noch nicht klar. Aber die Waldbrandgefahr wird in der nächsten Woche deutlich ansteigen!
Die 5 Grajas die mit Vergiftungserscheinungen in Puntallana in Pflege gegeben wurden, konnten gestern in Puntagorda wieder in die Freiheit entlassen werden.
Langsam aber stetig verringern sich die Fälle der Personen in Quarantäne und auch im Spital sieht die Situation deutlich besser aus. Zwar musste noch einmal ein Todesfall gemeldet werden, eine 87 jährige Frau welcher dem Ausbruch im Spital zugeschrieben wird ist mit Vorerkrankungen Verstorben. In ElApuron wird der Fall Teneriffa zugeschrieben, Sanidad hat ihn aber sowohl in der Statistik als auch in der Pressemitteilung La Palma zugeschrieben.
Es wurden erneut 7 positive gefunden und 14 konnten die Quarantäne verlassen. Somit sind noch 65 Personen auf La Palma in Quarantäne und 7 im Spital. Die Intensivstation konnte den letzten Covid Patienten entlassen und ist nun frei von Covid Patienten. Der AI/7 ist durch die 7 positiven wieder leicht angestiegen, ist aber immer noch als einzige Kanarische Insel mit 45,5 im grünen Bereich.
Einen Monat hat die Odyssee gedauert. Am 8. Juli überschritt der AI/7 die 50-er Marke, La Palma war im roten Bereich. Der Index schoss dann auf 168 hoch um heute endlich mit 46,7 wieder im grünen Bereich zu sein. Auch aus dem Spital kommen gute Nachrichten: Es befinden sich noch 10 Personen in Spitalpflege eine davon auf der Intensivstation. Die hiesigen Sanitätsbehörden haben gezeigt, dass sie auch einen größeren Ausbruch professionell bekämpfen können. Mit bis zu 38 positiven an einem Tag ein nicht einfaches Unterfangen für eine kleine Organisation. Herzliche Gratulation!
Wenn wir die Zahlen so halten können ist es wahrscheinlich, dass wir am nächsten Donnerstag auch im Alarmzustand wieder herunter gestuft werden. Bis dann gilt trotz guter Zahlen noch Stufe 3.
Personen der Gruppe 60-69 jährig welche sich nicht mit AstraZeneca haben impfen lassen wollen können sich ab Montag in den beiden Impfzentren in Sta. Cruz und El Paso ohne Termin mit Moderna oder Pfizer impfen lassen.
Jede der Impfstellen verfügt über ein Höchstkontingent an Impfstoffen für diese Altersgruppe, die bis zum Ende des Vorrates verabreicht werden. Termine können auch unter canariassevacuna.com oder telefonisch unter 012 oder über 928 301 012 oder 922 470 012 vereinbart werden.
Nieselregen in weiten Teilen der Insel im August, das haben wir heute Morgen und es ist in der Tat ein seltenes Phänomen. Im August kann es wenn auch sehr selten regnen, dies normalerweise weil instabile Luft vom Äquator zu uns gelangt. Beim heutigen Nieselregen kommt die feuchte Luft aber mit dem Nordostpassat zu uns. Innerhalb der letzten 12 Jahre ist das nur am 2. August 2018 passiert. Heute soll im Tagesverlauf etwas trockenere Luft einfliessen. Damit wür den die Wolken wenigstens im Bereich El Paso etwas gelichtet. Morgen sagt das GFS voraus, dass in den unteren Luftschichten noch einmal feuchte Luft einfliessen wird.
Wollen Sie an die Sonne? Schon ab rund 1.000 m über Meer ist das heute zu haben. Auch wehen am Muchacho nur etwa 15 km/h Wind. Das wird auch morgen so sein, also nicht unbedingt Strand- aber bestes Bergwetter :-)
Es geht weiter mit den guten Nachrichten. Heute wurde nur noch 1 neuer positiver gemeldet und 13 konnten aus der Quarantäne entlassen werden. Die Entlastung spürt auch das Spital wo noch eine Person auf der Intensivstation gepflegt werden muss und 10 auf der Pflegestation, davon 7 Personen über 80 jährig.
Der AI/7 ist mit 52,7 knapp an der Grenze zu grün, der AI/14 mit 152 noch hoch. Dieser bildet ja die letzten zwei Wochen ab.
Details zu den Gemeinden entnehmen Sie dem Tweet -->>>
Heute wurden die Alarmstufen erneut überprüft. Gran Canaria wird ab 00h nächsten Montag auf Level 4 angehoben. Diese Stufe bleibt mindestens bis zum 19. August so.
Alle anderen Inseln verbleiben auf ihren derzeitigen Alarmstufen. La Palma also auf Stufe 3.
Die nächste Überprüfung für alle außer Gran Canaria erfolgt nächsten Donnerstag, 12. August.
Die derzeit geltenden Regeln nach Alarmstufen gelistet, findet man bei Sanidad Gobierno de Canarias.
La Palma hat heute 5 neue positive gemeldet, 17 konnten aus der Quarantäne entlassen werden. 104 Personen befinden sich noch in Quarantäne davon noch 14 im Spital, 12 auf der normalen Station und 2 auf der Intensivstation (60-69 jährig). der AI/7 ist auf 61 Punkten, der AI/14 noch auf 180.
Die Anzahl Personen >80 jährig, die im Spital auf der Pflegestation sind, hat sich von 5 auf 7 erhöht. Neu kam eine 101 jährige Frau dazu, die von einer jungen Verwandten welche in einer Bar arbeitet angesteckt wurde. Über 80 jährige gelten auf La Palma zu 100% geimpft. Es handelt sich deshalb wahrscheinlich bei allen um sogenannte Impfdurchbrüche. Personen die sich trotz Impfung infizieren, deren Verlauf im Schnitt aber deutlich milder ausfällt.
Über die Hintertüre des Gobierno de Canarias haben wir gestern erfahren, dass sich auf La Palma der derzeit größte Covid Ausbruch im Arbeitsumfeld auf den Kanaren ereignet hat. In einer Firma die auf häusliche Pflege spezialisiert ist, haben sich 12 Infektionen ereignet. Der Gesundheitsdirektor, Kilian Sánchez, der normalerweise nicht wortkarg ist, hat darüber kein einziges Wort verloren. Gehört die Firma vielleicht einem Parteikollegen?
Auch bei ElTime, dem Blatt welches sich normalerweise nicht schämt jemanden auch auf's Schafott zu legen, findet man die Information erst nach langem suchen, bei ElApurón steht sie indessen als Mitteilung auf der ersten Seite. Gesamt gesehen ist das mit den vielen weiteren infizierten nicht eine riesige Story. Sie wird nur interessant, wenn man sieht, dass einige Medien keinen Anlass zum berichten sehen, was bei mir wiederum die Neugier weckt.
Weitere 3 positive wurden im Gefängnis identifiziert.
Die Guardia Civil hat gegen einen Bürger von Puntagorda Anklage erhoben nachdem vor einem Jahr mehrere Hunde vergiftet wurden. Im Nachgang wurden 8 kg vergiftetes Fleisch gefunden. Eine Analyse der Proben und akribische Nachforschungen führten nun zum Angeklagten. Ihm werden jetzt sogar drei Vergehen gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen. Die Strafe pro Verstoss kann bis zu zwei Jahre Gefängnis bedeuten.
Wahrscheinlich steht dieser Fall nicht in Zusammenhang mit den vergifteten Grajas.
Einige Male habe ich bereits über die Machenschaften der Firma Endesa X berichtet und darüber, dass bei einer Vertragsänderung mit Endesa plötzlich und vielfach ungefragt diese Versicherung monatlich mit knapp 5 € verrechnet wird.
Nach einem halben Jahr hin und her mit Endesa X habe ich nun die Comercialadora gewechselt. Weg von Endesa zu LoGos. Endlich hat Endesa X gemeldet, dass der Vertrag gekündigt sei. Trotzdem besteht Endesa X darauf, dass ich eine Versicherung abgeschlossen hätte und bis April zahlen müsse. Als ich ihnen zweimal die Rechnung eines im April angeschafften Backofens präsentierte, der den alten defekten ersetzte, sind sie mit keiner Silbe darauf eingegangen. Der Kunde soll also die Versicherung bezahlen, im Schadensfall wissen sie von nichts. Eine kurze Recherche im Netz bringt extrem viele weitere frustrierte Kunden hervor, auch solche die willentlich eine Versicherung abgeschlossen hatten, im Schadensfall aber von Endesa X auf die lange Bank geschoben wurden. Ich habe den Fall nun dem Konsumentenbüro des Gobierno de Canarias und der Zeitschrift El Time weiter geleitet.
Ich rate deshalb allen: Untersuchen sie ihre Stromrechnung. Fall eine Versicherung für Endesa X monatlich erscheint (Kann auch OK Luz Assist heissen) und sie diese nicht abgeschlossen haben annullieren sie diese am besten im Büro von Endesa in Los Llanos oder Sta. Cruz. Falls sie den Stromanbieter wechseln wollen, müssen sie die Tarife genau anschauen. Für mich kostet der Wechsel zu LoGos nicht mehr, weil ich zum großen Teil Eigenkonsument meiner Solaranlage mit Batteriespeicher bin. Die Strompreise von LoGos sind eher höher als die von Endesa, der Preis für die "Potencia Contratada" eher tiefer. Gerade jetzt mit den neuen Strompreisen welche für einen teils kräftige Preiserhöhung sorgte lohnt es sich, den Markt zu analysieren und die Comercialadora unter Umständen zu wechseln.
Es gibt im freien Strommarkt drei Protagonisten, welche sich auf La Palma wie folgt darstellen:
Die Productora = Das Stromwerk der Endesa in los Guinches, Sta. Cruz
Die Distrubuidora = Inhaberin des Stromnetzes, hier e-distribución (gehört zum Endesa Konzern)
Die Comercialadora = Der Stromverkäufer, auf La Palma noch meist Endesa, der Markt ist aber offen und der Kunde kann jede im spanischen Markt tätige Firma auswählen.
Gran Canaria zeigt immer noch keine Anzeichen, dass die Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 eingedämmt werden konnten. Nun kommt noch die Meldung, dass sich in dem im Südosten der Insel befindende Regionalgefängnis II mindestens 76 Insassen mit dem Virus infiziert hätten. Es sind offensichtlich alle geimpft und nur ganz wenige haben Krankheitssymptome.
Jedes Jahr im August zieht die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne durch Reste des Kometenschweifs von Swift-Tuttle. Meteore der Perseiden sieht man zwischen 17. Juli bis 24. August. Das Maximum an Aktivität wird am frühen Morgen des 13. August erwartet. Das Jahr 2021 scheint gut um die Perseiden zu beobachten. Neumond ist am 8. August, Halbmond am 15.8.
Wer unter einer Wolkendecke ist kann am 12. August auf Youtube einen Lifestream der Observatorios de Canarias beobachten.
Das Sternbild Perseus kann am Nachthimmel folgendermaßen gefunden werden: Von der fünf Mal verlängerten Hinterachse des großen Wagens über den Polarstern bis zur Kassiopeia (Himmels-W) und dann im rechten Winkel nach rechts, auf etwa halbem Weg zur Capella im Fuhrmann.
Auch heute konnten mehr Patienten aus der Quarantäne entlassen werden (-12) als neue dazu kamen (+9). Auch aus dem Hospital General kommen Zahlen die etwas zuversichtlich stimmen. Der zweite Patient im Altersbereich 40-49 konnte von der Intensivstation auf die normale Pflegestation verlegt werden. Es befinden sich nun noch 3 Personen in Intensivpflege und 11 Personen auf der Pflegestation. Der AI/7 blieb unverändert auf 65 und der AI/14 kam mit 199 unter die 200 Marke.
Stand Impfungen: Auf La Palma haben 80% der Zielgruppe* eine erste Impfung erhalten, 70% sind bereits immunisiert. Dies liegt 8 % über dem Kanarischen Durchschnitt wo 62% der Zielgruppe* immunisiert sind.
*) Als Zielgruppe werden alle Einwohner ab 12 Jahre Definiert.
Mal ein anderer Titel als Covid. Wahrscheinlich bin ich nicht alleine. Ich kann Covid kaum mehr hören :-o
Leider ist auch gestern ein Patient im Spital verstorben. Es handelte sich um einen Patienten über 80 Jährig.
Neuinfektionen hatten wir nur noch 5 zu verzeichnen und 30 Personen wurden aus der Quarantäne entlassen was die Zahl auf 112 senkt. Im Spital hat der Druck auch nachgelassen. Es befinden sich nun noch 13 Patienten auf der Station und weitere in der Intensivpflege.
Der Trend zum besseren hält nun bereits 6 Tage an und kann als Nachhaltig bezeichnet werden. Wenn es so weitergeht können wir innerhalb einer Woche im AI/7 wieder eine grüne Zahl schreiben.
Die Zahlen im Detail:
Los Llanos 32 (-8)
Sta. Cruz 32 (-7)
Breña Alta 20 (-3)
Tazacorte 10 (-1)
Breña Baja 6 (-2)
Mazo 4 (-1)
Tijarafe 3 (+1)
El Paso 2
S. Andres 1 (-1)
Barlovento 1
Garafia 1
Puntallana 0 (-4)
Total 112 (+5 -30)
AI/7 = 65 +1; AI/14=204 -20
… ging es in die Hose, war es eine Prognose.
Gestern habe ich mich etwas weit aus dem windfreien Fenster gelehnt, als ich prognostizierte, dass die Brisa in den nächsten Tagen nicht bis El Paso blasen würde. Mit Böen bis zu 56 km/h hat der Wind in Tacande letzte Nacht eindrücklich gezeigt, dass er macht, was er will.
Schweigen wäre mal wieder Gold gewesen. Auf eine Flugwetterprognose wollte ich mich gestern auf Anfrage nämlich nicht einlassen. Die Schwankung für heute war innerhalb eines einzigen Modells sehr gross. Die Brisa ist schwer zu prognostizieren und hängt von vielen Parametern ab wie Windstärke, Windrichtung, Inversion, Feuchtigkeit.
Nun, langer Rede kurzer Sinn: Es bläst in El Paso derzeit noch heftig vom Berg runter. Die Windstärke soll auf Cumbre Nueva Höhe im Tagesverlauf leicht abnehmen, Inversionsschicht gibt es im Tal keine mehr, die ist vom Wind aufgemischt worden. Wenn es durch die Sonne wärmer wird, dann stoppt die Brisa weiter oben, sie kann aber heute immer wieder bis weit runter, auch bis nach las Manchas fallen.
Morgen nimmt der Wind auf 1.500 m deutlich ab und dreht auf Nord, das gibt dann am Dienstag keine Brisa.
Der gute Trend bei den Neuinfektionen hält an. Heute wurden nur noch +5 gemeldet und 14 Personen konnten aus der Quarantäne entlassen werden was die Gesamtzahl der Personen in Quarantäne auf 138 reduziert.
Auch auf der Intensivstation hat sich die Situation etwas entschärft, leider auch durch den Umstand, dass die Pandemie einen weiteres Opfer forderte. Eine Person der Altersgruppe 70-79 ist gestern verstorben. Damit hat sich die Todesfallzahl auf 9 erhöht. Es befinden sich noch 4 Personen auf der Intensivstation und weitere 14 in stationärer Pflege im Spital.
Die Indizes gehen weiter zurück, der AI/7 ist nun auf 63,5.
Auch in der nächsten Woche besteht Montag bis Freitag in beiden großen Impfzentren im Pabellón Municipal de El Paso und im Pabellón Roberto Rodríguez Estrello en Santa Cruz de La Palma von 10:00h bis 13:45h für alle >12 Jahre die Möglichkeit sich ohne Termin impfen zu lassen. Unter 16 jährige müssen von einem Elternteil oder einer legalen Vertretung begleitet werden. Pro Zentrum und Tag stehen 200 Dosen zur Verfügung.
Der leichte Calima wird im Verlauf von heute durch den bis knapp auf 2.000 m hoch reichenden Passat nach Süden weggeblasen. Mit dieser Nordost-Strömung fließt in der Höhe auch wieder kältere Luft ein. Die Temperaturen sinken bis morgen 2. August auf 1.500 m wieder von knapp 25°C auf rund 15°C ab, pendeln sich dann in der zweiten Wochenhälfte auf 20°C ein. Bis auf 1.000 m über Meer wird feuchte Luft mit dem Passat zu den Kanaren geführt. Diese bildet dann im Nordosten die bekannte Staubewölkung und es kann im Osten ab und zu regnen. Im Westen bilden sich im Tagesverlauf möglicherweise auch Schichtwolken. Regen daraus ist indessen unwahrscheinlich. Die Temperaturen auf Meereshöhe schwanken kaum und liegen während der ganzen Woche bei 20-22°C. Starke Brisa, also Fallwinde in El Paso/Los Llanos sind bis am nächsten Wochenende keine zu erwarten und der Nordatlantik ist derzeit auch frei von tropischen Stürmen. Alles ruhig, eher langweiliges Wetter.
Am 21.6. habe ich über die vergifteten Grajas in Puntagorda berichtet. Den 5 Tieren welche in die Auffangstation in Puntallana gebracht wurden geht es deutlich besser. Um das Gebiet auf weitere Giftköder abzusuchen ist gemäss ElTime eine Hundestaffel vom Festland angereist. Besuch stattete auch der Chef der Umweltbehörde, Carlos Castilla, aus Teneriffa ab. Letzterer wurde im Cabildo vom Vizepräsidenten empfangen. Nach dem politischen Schaumschlagen sollten nun auch noch die Resultate geliefert werden. Nur so als Tipp: In Puntagorda weiß man offensichtlich, wer zu so etwas fähig ist und fast um die Ecke wohnt. Aber was weiß ich. Vielleicht ist sein Gelände schon untersucht und versiegelt und der Schurke unbeobachtet der Medien in Ketten gelegt worden?
… dann gibt es Auseinandersetzungen:
Offensichtlich hat sich beim SARS-CoV-2 Ausbruch im Hospital General auch ein Assistenzarzt infiziert. Diesen wollte man nun in der Covid Abteilung des Altenheims in Breña Alta in Isolation senden. Der Bürgermeister von Breña Alta, Jonathan Felipe, hat das aber strikt abgelehnt. Er meint nach gesundem Menschenverstand sei es absolut unlogisch, eine positive Person in einem Altenheim in Isolation zu senden. Der Gesundheitsdirektor Kilian Sánchez sah das anders. Er meinte, dass alle Altenheime längst eine Station für infizierte hätten einrichten sollen und wenn diese nach korrekten Standards arbeiten würden wäre das keine Problem. Das Altenheim in Breña Alta hat eine solche Station eingerichtet. Will diese aber nicht "fremdbelegen". Jonathan sagte, wenn sich jemand im Altenheim infiziert hätte, dann hätten sie den ja auch nicht ins Spital in Quarantäne gesandt. Das war wohl das 1:0.
Also Ping Pong zwischen der Coalicion Canaria und den Sozialisten. Ohne das Thema im Detail zu kennen, votiere ich für den Bürgermeister von Breña Alta. Man hätte sich im Spital im Vorfeld was anderes überlegen müssen für Personal das keine Möglichkeit hat, sich selber in Isolation zu begeben.
Der Assistenzarzt ist asymptomatisch und immer noch irgendwo im Spital in Isolation.
Die Zahlen betreffend Neuinfektionen sehen gut aus. Wir haben heute +7 und es sind aus der akkumulierten Inzidenz der letzten 7 Tage 38 rausgefallen. Dies hat den AI/7 um 37 Punkte auf 67 gesenkt. Nach El Hierro der zweitbeste Wert. Die 50 zu unterschreiten wird nun schwierig. Wir dürfen pro Tag maximal 6 Neuinfektionen schreiben. Bei guter Arbeit könnten wir dieses Ziel in ein bis zwei Wochen erreichen.
Der palmerische Athlet und Olympia Teilnehmer, Samuel García, wird nach einem Einspruch der USA mit seinem Team nicht im Finale des 4*400 m Rennen antreten können. Trotzdem brachten die Athleten eine sensationelle Leistung: Samuel García, Laura Bueno, Auri Bokesa und Bernat Erta hatten zuvor im ersten Durchgang den spanischen Rekord um fünf Sekunden unterboten (3:13,29).
Die amerikanische Gesundheitsbehörde hat in einer kleinen Studie herausgefunden, dass bei der Variante Delta der Viral Load (Anzahl Viren) bei geimpften und ungeimpften Personen gleich hoch war. Das heisst, dass auch geimpfte Personen eine hohe Anzahl Viren weitergeben können. Die Studie umfasste nur 211 Personen und muss noch mit weiteren Untersuchungen bestätigt werden. Speziell auch, weil die PCR nicht für quantitative Nachweise geeicht war. Wenn dem aber so ist, dann fällt das soziale Argument, dass man sich impfen lassen soll, um andere nicht anzustecken bei der Delta Variante weg. Auch müssten Erleichterungen für geimpfte wie das wegfallen einer Maskenpflicht überdenkt werden. Weil es sich bei solchen Massnahmen um drastische Eingriffe in das Privatleben der Menschen handelt, tut die Politik gut daran, rasch weitere Studien folgen zu lassen, die das Thema untersuchen und allenfalls bestätigen.
Die Wirksamkeit der Impfung beim Verhindern von schweren Krankheitsverläufen ist indessen unbestritten.
Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs verdoppelt sich von der Gruppe 20-29 zur Gruppe 30-50 jährig und verdreifacht sich in der Gruppe 50-60.*
[*Zahlen Statistik der Kanarischen Inseln vom 30.7.21. Die Daten umfassen alle Patienten auf der Intensivstation. Sie sind nicht nach Impfstatus aufgeteilt und könnten deshalb das Risiko mit zunehmendem Alter etwas übertreiben.]
Das oberste Gericht hat die Zulassungsbeschränkungen mittels Covid Zertifikat gekippt, nicht die Personenbeschränkungen. Das wurde soeben bestätigt. Das heisst für uns in "Nivel 3", dass die Personenzahl im Restaurant und privat auf 4 Personen beschränkt ist es sei denn man lebt nachweislich zusammen.
Die komplizierte Regel für Level 3, nachdem in Innenräumen die Zulassung auf 40% beschränkt ist, aber mit 10% Personen die im Besitz eines Covid Zertifikates sind auf 50% erhöht werden kann, entfällt damit auch.
Das oberste Gericht hat nun auch die Personenbeschränkungen in Innenräumen gekippt. Die Politik kämpft auf den Kanaren gegen die Pandemie, die Justiz findet das gehe so nicht. Es scheint einmal mehr ganz klar, dass wir schlecht auf so eine Pandemie vorbereitet sind und waren.
Ich muss zugeben, ob all der Gerichtsurteile und hängigen Einsprachen habe ich den Überblick über das, was denn nun gelten soll verloren.
Da die Führung in einigen Bereichen keine klaren Vorgaben mehr machen kann, muss die Eigenverantwortung greifen. Die Zahlen sind ja klar, sprechen ihre Sprache und die heisst, es ist nicht Zeit für große Parties und Bottelónes.
Neuinfektionen haben sich stabilisiert. Heute kamen 9 positive dazu. Die Situation im Spital ist unverändert mit 11 Patienten auf der Station und weiteren 7 auf der Intensivstation. Einige der Patienten auf der IPS scheinen nun bereits eine Woche dort behandelt zu werden.
Die beiden Indizes gingen indessen etwas zurück. Der AI/7 auf 119. Das sind gute Aussichten und können zuversichtlich stimmen. Die Neuinfektionen sind mit 9 zwar immer noch über den 6, die wir maximal pro Tag haben dürfen, um den AI/7 von 50 zu erreichen.
Das Kanarische Parlament hat heute beschlossen, die Alarmstufen aller Inseln eine weitere Woche auf gleichem Niveau zu halten.
Auch morgen Freitag gibt es die Möglichkeit für über 16 jährige sich ohne Termin impfen zu lassen. Dies in Sta. Cruz, im Pabellón Roberto Rodríguez Estrello, von 15:00h bin 18:00h.
In den nächsten Tagen, ab 30. Juli, werden die Temperaturen in den Bergen wieder deutlich ansteigen. Mit südlichen Höhenwinden wird wärmere Luft zu den Kanaren geführt. Der Peak ist um den 1. August. Danach gehen die Temperaturen auf 1.500 m von 25°C wieder auf 16°C zurück. Das langjährige Mittel liegt bei 20°C. Die Höhe der paar wenigen Wolken die sich durch Thermik bilden kann sinkt von derzeit um die 1.000m auf rund 500m ab. Diese Wolken werden im Westen tagsüber vielfach durch die starke Sonne aufgelöst.
Gleich von zwei weiteren Ausbrüchen ist in der Presse die Rede. Einer betrifft das Altenheim in Tazacorte mit 3 Bewohnern und 2 Betreuungspersonen, der Zweite im Hospital General de La Palma wo sich 9 Personen infiziert haben, 6 davon Patienten.
Ereignet sich bei alten Mensch ein "Impfdurchbruch" haben sie meist schlechte Karten, denn das Immunsystem hat unzureichend auf die Impfung reagiert, so wird es meist auch unzureichend auf die Infektion reagieren.
Gleiches gilt im Spital, in welchem durch diese sich verschlechternde Situation der Druck auf die Isolierstation deutlich anwachsen wird.
Nicht nur die Anzahl Neuinfektionen, auch die Spitalbelegung werden bei der Zuteilung des Alarmzustandes berücksichtigt.
Ein Krankenpfleger hat in einem Video, welches auf La Palma in den sozialen Netzwerken rumgereicht wird Klartext geredet.
"Es reicht. Es reicht, dass es immer noch Personen gibt, die behaupten, das Coronavirus wäre eine Verschwörung der Regierung. Es reicht, dass sich immer noch Menschen nicht impfen lassen. Es reicht, dass der grösste Teil der Personen welche sich in Spitalpflege befindet nicht geimpft ist, diese Patienten anderen den Platz wegnehmen welche auch dringende Behandlungen bedürfen."
Wenn sich jemand nicht impfen lassen will und sich der Gefahren, die er durch diesen Entscheid für sich und sein Umfeld eingeht, bewusst ist und während dieser Zeit der ansteigenden Fälle Kontakte strikt vermeidet und alles unternimmt, dass er sich nicht ansteckt ist das ja begreifbar. Aber es sind nicht diese Fälle. Leider existieren viele Menschen die sich der Gefahr durch das Coronavirus gar nicht bewusst werden lassen. Es als Hoax abtun, sich nicht impfen lassen und sich dazu der Gefahr einer Ansteckung aussetzen. Ein zu großer Teil dieser Leute gefährdet andere und landet dann im Spital, belegt Betten und Pflegekapazität, die andernorts wieder fehlen.
Für diejenigen welche immer noch nicht begriffen haben um was es geht, hier die Zahlen von La Palma:
Vor einem Monat hatten wir auf La Palma keinen Fall. Keinen in Quarantäne, keinen im Spital. Heute schreiben wir noch 163 Personen in Quarantäne. Eine Person ist gestern gestorben, 18 sind in Spitalpflege (11%) und davon 7 auf der Intensivstation (4,3%). Weder im Strassenverkehr, der Luftfahrt noch in einem expliziten Risikoberuf würde man ein solches Risiko dulden.
Eine Impfung senkt das Risiko einer Spitaleinweisung auch bei Delta massiv. Dazu kommt, dass man geimpft in vielen Fällen auch eine wirksame Barriere gegen die Weitergabe des Virus darstellt. Mit der Impfung wird man auch Teil der Lösung und ist nicht mehr Teil des Problems! Lassen sie sich impfen, es rettet Leben. Vielleicht ihres, vielleicht das ihrer Freunde!
Wegschwatzen kann man diese Zahlen nicht, denn jeder hat sehr wohl das Recht auf eine eigene Meinung, aber keinesfalls das Recht auf eigene Fakten.
[14:10 h] Planen Sie für die Fahrt von oder nach Sta. Cruz über die Cumbre mehr Zeit ein. Ein Lastwagen, offensichtlich mit Bananen beladen, ist von der Strasse abgekommen und "klebt" an einer Felswand. Die Fahrerseite scheint unberührt. Die Aufräumarbeiten werden aber einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Der Verkehr wird im Moment einspurig geführt.
Das oberste Gericht hat heute den Entscheid über die Einsprache der Regierung zur Ausgangssperre bekannt gegeben. Es sieht den Antrag als nicht begründet und meint in leichtem Kauderwelsch:
"... dass es keinen Grund für die Behauptung sieht, dass ein riskantes Verhalten noch gefährlicher ist, wenn es nachts ausgeführt wird, oder dass ein harmloses Verhalten nicht mehr gefährlich ist, weil der Tag der Nacht weicht".
Will heissen, eine Ausgangssperre ist nun vom Tisch und die Regierung muss andere Mittel finden um nächtliche Botellónes und Parties einzudämmen.
Man glaubt es kaum heute "feiern" wir Tag 500 in der Pandemie. 500 Tage sind seit dem 15.3.2020 vergangen, als wir plötzlich in die Quarantäne gesteckt wurden.
Leider wurde La Palma im Ziellauf noch von einer Welle erwischt. Den zweiten Tag in Folge kommen nicht mehr viele Neuinfektionen hinzu und es scheint, dass sich die Situation stabilisiert hat. Nun müssen wir noch den Rückgang einleiten.
Die Zahlen von heute:
Los Llanos 48 (-1)
Sta. Cruz 42 (-4)
Breña Alta 23 (-1)
Breña Baja 18 (+1)
Tazacorte 14 (+2)
El Paso 10 (-2)
Mazo 6
Puntallana 6
Fuencaliente 2 (-1)
Tijarafe 2
S. Andres 1 (-1)
Garafia 1
Total 173 (+9 -19)
AI/7 = 134 -5; AI/14=265 -8
Die Bürgermeisterin von Los Llanos teilt mit, dass folgende Anordnungen ergangen sind:
- Der Strand in Puerto Naos wurde wieder in Sektoren eingeteilt um die freie Zirkulation einzuschränken. Alle Aktivitäten bei welchen es zu Menschenansammlungen kommen kann sind verboten.
- Das städtische Schwimmbad führt weiterhin Aktivitäten mit Kapazitätskontrolle durch, ebenso wie die städtische öffentliche Bibliothek.
- Der Bauernmarkt, der sonntags auf der Plaza de España stattfindet, unterliegt den Abstandsregeln und Zutrittskontrollen. Auf dem gesamten Gelände müssen Masken getragen werden, da es sich um einen geschlossenen Raum mit Kapazitätskontrolle handelt.
Bereits das zweite Jahr infolge muss der Reventón Trail in El Paso wegen der Pandemie verschoben werden. Der Anlass, der Anfang August hätte durchgeführt werden sollen und an welchem 1.500 Sportler eingeschrieben sind, muss aufgrund der Regeln des Alarmzustandes Stufe 3 abgesagt und in das nächste Jahr verschoben werden. Erneut ein herber Schlag für die darbende lokale Wirtschaft.
Die Spanische Trail-running Meisterschaft, die am 7. August stattfindet, kann durchgeführt werden, weil die Teilnehmerzahl deutlich geringer ist.
Das geht nun an jedem Wochentag:
Einwohner von La Palma ab 12 Jahren können sich ohne Termin von Montag bis Freitag von 12:30 h bis 13:45 h Uhr im Impfzentrum beim großen Fussballplatz in El Paso und im Pavillon Roberto Rodríguez Estrello in Santa Cruz de La Palma impfen lassen.
Dank dem raschen alarmieren eines Tierarztes konnten die meisten vergifteten Grajas gerettet werden. 5 wurden in das Zentrum für Wildtiere in Puntallana gebracht und nur eine davon ist in schlechtem Zustand.
Der Umstand wird weiter untersucht. Auch heute ist Personal vor Ort um weitere betroffene Vögel zu suchen und um allfällige Spuren zu sichern. Es wurden auch Proben an ein spezialisiertes Labor in Gran Canaria versandt.
Die Sanitätsbehörden haben die weitere Ausbreitung des Coronavirus offensichtlich etwas stoppen können. Heute kamen nur noch 4 positive hinzu, 14 wurden aus der Quarantäne entlassen. Damit hat sich der AI/7 auch gleich um 22 Punkte auf 139 gesenkt. Die Woche wird zeigen, ob diese Entwicklung nachhaltig ist.
Ab heute gilt die Alarmstufe 3 auf La Palma. Die damit einhergehenden Massnahmen wurden in der Nacht auf heute in einem BOC publiziert.
Es fällt auf, dass die Alarmstufe drei etwas verschärft wurde, die Alarmstufe 4 (Teneriffa) dagegen stark abgeschwächt.
Die maximale Zulassung für Autobusse, Restaurants, Sport etc sind reduziert worden. Darum muss sich nicht der Tourist, sondern der Betreiber kümmern. Es kann sein, dass sie in halbvollem Bus nicht mitgenommen werden.
Restaurants:
Terrassen max 75% der Zulassung belegt. Maximal 6 Personen pro Tisch.
Innenräume maximal 40% der Zulassung. Diese kann mit Personen die über ein Covid Zertifikat verfügen auf 50% aufgestockt werden. Maximal 4 Personen pro Tisch, es sei denn, es sind alle vollständig geimpft, dann dürfen sich 6 Personen an einen Tisch setzten.
Schließung der Restaurants spätestens um 00h - 06h.
Covid Zertifikat:
- Europäischer Ausweis über Vollständige Impfung oder
- Negativer Test nicht älter als 72 h oder
- Europäischer Ausweis über durchgestandene Infektion.
Die Zertifikate gelten nur zusammen mit einem Personalausweis.
Ein Zertifikat wird nur von Personen über 18 Jahren verlangt. Personen unter 18 Jahren zählen bei den Beschränkungen mit.
Maskenpflicht:
Generelle Maskenpflicht besteht in allen Innenräumen. Draussen besteht dann keine Maskenpflicht, wenn die Sicherheitsabstände von Person zu Person von 2m eingehalten werden können (Ausnahme nachweislich zusammen lebende Personen).
Das Tragen einer Maske wird empfohlen.
Heute ist die Anzahl Personen in Quarantäne zum ersten mal seit einer Woche zurück gegangen und zwar von 192 auf 190 (es kamen +8 dazu und 10 wurden entlassen). Ob das den lange erwarteten Peak markiert, kann erst nächste Woche beantwortet werden. Vielfach sehe ich einen Wochenend-Effekte mit weniger Meldungen, die dann am Montag und Dienstag nachgeholt werden.
Die Personenzahl auf der IPS hat sich um eine erhöht. Es befinden sich nun 14 Personen im Spital, 6 in Intensivpflege. Die Indizes sind leicht zurück gegangen, der AI/7 = 161.
In Puntagorda scheint jemand Grajas vergiftet zu haben. Auf den sozialen Medien wird ein Video geteilt, in welchem weit über 10 tote und sterbende Tiere zu sehen sind. Es wurde Anzeige bei der Guardia Civil erstattet, bei Seprona kann man nur an Wochentagen Anzeige erstatten (!!!).
Die Impfaktion für über 16 jährige in El Paso ist mit 2.276 heute erfolgten Impfungen abgeschlossen worden. Zum Glück standen doch mehr als die zugesagten 1.000 Impfdosen zur Verfügung.
75 % der Zielgruppe ab 12 Jahre haben eine erste Impfung erhalten und 65 % sind mit der zweiten Dosis immunisiert.
Immer noch existieren auf La Palma Häuser in welchen Asbest verbaut wurde. Asbest ist auch hier seit 2001 verboten,
Die Abteilung für Öffentliche Dienste des Cabildo de La Palma wird nun eine Erfassung asbesthaltiger Elemente durchführen, wie z.B. Fässer, Wellblech, Pflanzgefäße, Rohre usw., mit dem Ziel, eine Quantifizierung vornehmen zu können und eine spezielle Kampagne zu organisieren, um diese Elemente auf geordnete, schrittweise und endgültige Weise aus den betroffenen Häusern zu entfernen. Das Cabildo hat die 14 Gemeinden zur Mitarbeit an diesem Projekt aufgefordert.
Die jungen Leute sind dem Aufruf zum Impfen in El Paso in Massen gefolgt. Bereits vor dem Öffnen des Zentrums heute morgen um 9h standen die Menschenschlangen bis runter auf die Hauptstrasse. Ich hoffe sehr, dass mehr als die von Sanidad versprochenen 1.000 Impfdosen zur Verfügung stehen, wäre es doch sehr frustrierend, wenn man ansteht und dann unverrichteter Dinge nach Hause gehen muss. Darüber werden wir wahrscheinlich morgen Gewissheit haben.
Kilian Sánchez, der Gesundheitsdirektor von La Palma, teilt mit, dass pro gefunden infizierte Person 40 - 50 nähere Kontakte angegeben werden. Im Schnitt der letzten Tage (heute nicht eingerechnet) waren es 15 Personen was eine Kontrolle von 600 - 750 Personen pro Tag bedeuten würde. Das kann nicht lange gut gehen, doch wie man im Schnitt pro Infizierten in 48 h mit 40 - 50 Personen einen engeren Kontakt haben kann (Coello definierte den mit mindestens 15 Minuten ohne Maske) erschliesst sich mir nicht. Da scheint auch auf dem kontaktfreudigen La Palma irgend etwas faul an den Zahlen.
Was indessen stimmt: Der heutige Tag hat erneut 38 positive hervor gebracht, mit dabei ein Ausbruch mit derzeit +3 im Spital. Das ist der zweitschlechteste Tag nach der Disco-Nacht mit +39. Die jeweils aus der Quarantäne entlassenen Personen können das nicht wett machen und die Anzahl der Personen in Quarantäne steigt den 6. Tag in Folge an auf nunmehr 192 Personen. Mit dem Ansteigen der Infizierten steigt auch die Anzahl hospitalisierter Personen. Es befinden sich nun 13 Personen in Spitalpflege, 8 auf der Station und 5 mit Intensivpflege.
AI/7 nun 169 und der AI/14 = 292
Die Staatsanwaltschaft des Obersten Gerichtshofs hat sich dem Einspruch der Regierung der Kanarischen Inseln angeschlossen und befürwortet die Anwendung der Ausgangssperre in Gemeinden mit hoher Ansteckungsgefahr, d.h. mit einer kumulierten Inzidenz von 154 Fällen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen. Somit würden 5 Gemeinden von La Palma in die Liste aufgenommen werden.
Der Ball ist nun erneut beim obersten Gericht welches über diesen Einspruch aber erst am nächsten Freitag, 30. Juni entscheiden wird.
Der gestrige Entscheid die Spitalkapazität in der Intensivstation umzuschichten war absolut richtig. Von den 167 infizierten Personen befinden sich nun 9 (5%) in Spitalpflege 4 (2,4%) stationär und 5 (3%) Personen müssen intensiv gepflegt werden.
Derweil rennen die Trace and Tracking Leute dem Virus auf La Palma immer noch hinterher und heute mussten erneut 20 positive Fälle gemeldet werden während 11 aus der Quarantäne entlassen werden konnten. Das ergibt netto einen erneuten Anstieg um +9.
Die Krankenhausdirektorin hat bestätigt, dass es sich zumindest bei einem Teil der Fälle um die Delta Mutation handelt. Diese ist rund 1.000 mal infektiöser als die Alpha Variante. Schützen kann man sich mit mehreren Strategien die alle darauf abzielen Kontaktrisiken zu minimieren und im Kontaktfall die aufgenommene Virenmenge möglichst klein zu halten.
Nur die Zahlen auf La Palma zeigen bereits, dass geimpfte Personen sich zwar zu einem kleinen Prozentsatz auch noch infizieren können, dann doch ein deutlich tieferes Risiko haben, ins Spital eingewiesen zu werden. Wenn sie sich nicht impfen lassen wollen und über 30 jährig sind, dann sollten sie deshalb noch mehr Vor- und Umsicht walten lassen.
Die Inselregierung hat für morgen Samstag Spezialbusse organisiert, damit Personen die sich impfen lassen wollen von überall ins Pabellon Municipal El Paso gelangen können.
Den Fahrplan habe ich oben eingefügt.
Die Alarmstufe gilt zwar, die damit einhergehenden Einschränkungen der Gruppengrößen etc aber erst ab nächsten Montag. Man will den Geschäften etwas mehr Zeit geben, um sich auf die Umstellung einzustellen.
Da die Neuinfektionen angetrieben von den großen Inseln Teneriffa und Gran Canaria schier zu explodieren scheinen, wir schreiben fast täglich neue Rekorde, heute mit über 1.000 Neuinfektionen auf allen Kanaren zusammen, werden die am kommenden Montag in Kraft tretenden Massnahmen kaum so schnell Resultate zeigen. "Too little too late" könnte man sagen.
Auf La Palma halten wir seit nun zwei Wochen ganz gewaltig den Deckel drauf, damit wir nicht ein unkontrolliertes Wachstum bekommen. Die Zahlen sind auf hohem Niveau fast stabil. Die Anzahl der sich in Quarantäne befindenden Personen nimmt nur langsam zu, aber sie nimmt immer noch zu. Verglichen mit Teneriffa aber paradiesische Zustände.
Los Llanos 56 (-1)
Sta. Cruz 30 (+9)
El Paso 16 (-2)
Breña Alta 15 (-3)
Breña Baja 15 (+5)
Tazacorte 12 (+1)
Fuencaliente 8
Mazo 8 (+1)
Puntallana 3
Tijarafe 2 (-2)
S. Andres 2 (+1)
Total 167 (+20 -11)
AI/7 = 147 +7; AI/14=261 -30
Ab Mitternacht gilt für La Palma die Alarmstufe drei. Dies ist das Resultat der schlechten Indizes aber auch des Umstandes, dass wir die ursprünglich geplanten 5 Intensivbetten für COVID Patienten nun schon belegt haben.
Die hauptsächliche Einschränkung betrifft die Gruppengröße, welche in Außenbereichen von Restaurants auf 4 Personen reduziert wird, es sei denn, alle Personen sind komplett geimpft, dann ist die erlaubte Gruppengröße 6 Personen. Für sonstige Zusammenkünfte, auch privat, gilt eine maximale Gruppengröße von 4.
Teneriffa ist auf Level 4 hochgestuft worden. Hier werden ab Montag 26.7. neue Regeln gelten und in einigen Bereichen wird ein Covid-Zertifikat, gepaart mit Ausweis obligatorisch. Das um zum Beispiel in Innenbereiche von Restaurants zu gelangen. Die generelle Schließung von Restaurants ab 18h bei Level 4 wurde auf Mitternacht verschoben. Details werden wahrscheinlich am kommenden Sonntag im BOC publiziert.
Nächsten Samstag können sich auf La Palma wohnende Personen über 16 Jahren in El Paso im Impfzentrum (Pabellón Municipal, große Sportarena LP-3 km 24,5) ohne Voranmeldung impfen lassen. Die Aktion dauert von 09h bis 17h.
Das Hospital General de la Palma muss den Notfallplan aktivieren der vorsieht, den COVID Patienten mehr Intensivbetten zuzuteilen.
Von den 10 Betten waren ursprünglich 5 für COVID reserviert, die weiteren 5 für "normale" Patienten. Weil nun heute die 5 COVID Intensivbetten belegt sind, musste das Spital weitere 2 Betten für COVID Patienten reservieren. Falls das in nächster Zeit auch nicht ausreicht, werden alle 10 Intensivbetten den COVID Patienten zugeordnet. Patienten ohne COVID die Intensivpflege benötigen würden dann in der Postanästhesie, die über weitere 5 Betten verfügt, gepflegt.
Die 5 Patienten auf der Intensivstation sind im Altersbereich von 42 - 85 Jahren.
2 sind nicht geimpft
2 erhielten erst eine Impfung
1 (der älteste) ist doppelt geimpft hat aber Vorerkrankungen.
Die etwas schlechtere Bergsicht wird im Moment nicht durch Calima, also Sand aus der Sahara verursacht, sondern durch Rauch welcher durch den Jetstream von den Waldbränden in Nordamerika zu uns gebracht wurde. Die trübe Schicht ist etwas bläulich, das ist atypisch für Calima und eine Konsultation von Satellitenaufnahmen und Modellen hat es dann gezeigt. Rauch nach einer rund 10.000 Kilometer Reise. Diese Schicht wird sich nun langsam wieder ausdünnen.
Ein vor über 20 Jahren begonnenes Projekt wird wieder "reanimiert". Auf Teneriffa, genau auf der Montaña de Cruz de Gala auf 1.343 m über Meer, soll ein Wetterradar installiert werden. Wetterinteressierte wissen, La Palma befindet sich im Schatten des Teide des auf Gran Canaria installierten Wetterradars. Der für Teneriffa geplante Radar deckt einen Radius von 240 km ab und ist in Richtung Südwesten frei von jeglichen Hindernissen. Aus dieser Richtung nähern sich die Wetterfronten (wenn es denn wieder mal welche gibt). Im September soll mit dem Fundament begonnen werden und wenn nicht wieder ein Konkurs der Baufirma die Arbeiten blockiert, soll der Wetterradar im Jahr 2023 operativ sein.
Die Sanitätsbehörde der Kanaren meldet über Twitter, dass ein deutscher Staatsangehöriger am Flughafen von La Palma festgehalten wurde der, obschon SARS-CoV-2 positiv getestet, nach Deutschland ausreisen wollte. Der Patient wurde bereits seit ein paar Tagen gesucht, nachdem es nicht gelang, ihn telefonisch zu kontaktieren.
Dieser Verstoß gegen die Quarantäneauflagen wiegt nach hiesigem Gesetz schwer und kann mit einer Buße von 3.001 bis 60.000 € belegt werden.
Falls sie positiv getestet werden, halten sie sich unbedingt an die Auflagen. Die Behörden kümmern sich um sie und sie werden versuchen, sie innerhalb der Quarantäneauflagen zu testen und wieder lege artis aus dieser zu entlassen. Bleiben Sie asymptomatisch, sind sie nach rund 10 Tagen wieder draussen. Halten sie sich nicht an die Auflagen, dann gefährden sie ihre und die Gesundheit dritter.
Die Zahlen auf den Kanaren sprechen eine klare Sprache: Im Segment über 50 jähriger sind derzeit 193 Personen positiv gemeldet worden. Davon mussten 17% in Spitalpflege knapp 3 % brauchen Intensivpflege.
Heute kamen 13 neue Infektionen dazu, 16 wurden zweimal negativ getestet und konnten die Quarantäne verlassen. Es befinden sich noch 152 Personen in Quarantäne.
Davon nun 8 in Spitalpflege (5,2 %), 6 in stationärer Pflege und 2 auf der Intensivstation (1,3 %). Eine Person der drei positiven aus dem Segment der 70-79 jährigen (30%) und eine Person der 15 positiven aus dem Segment der 40-49 jährigen (6,7%).
Insgesamt hat sich die Pandemiesituation auf dieser Höhe auf La Palma im Moment stabilisiert. Seit 11 Tagen ist der Schnitt 15 positive pro Tag.
Schon wieder Pandemieinfo werden einige denken. In der Tat, die Presse ist derzeit voll von Meldungen über Covid und es ist auch kein Wunder, hetzen die Kanaren derzeit doch von einem zum anderen Rekord. Die Zahlen und Indizes können in meinen Tweets zusammen mit den Grafiken angeschaut werden.
Einige Anbieter im Bereich Tourismus werden diese Informationen nicht gerne lesen, aber die Zahlen werden auch nicht besser, wenn man sie verschweigt. Mit entsprechenden Vorsichtsmassnahmen kann man sehr wohl auf den Kanaren Urlaub machen. Das Problem kommt nämlich nicht vom Tourismus, es ist selbst gemacht und die meisten infizierten sind Canarios. Und wenn man sich die Nacht nicht in einer Diskothek um die Ohren schlägt oder an einem Bottelón, einem Trinkgelage teilnimmt, dazu den Notwendigen Abstand zu Fremden einhält, dann hat man schon halb gewonnen.
63% schreibt Canarias7 wären nun die Infektionen mit der deutlich infektiöseren Delta Variante des SARS-CoV-2 Virus. Dies entspricht einer Zunahme von 20 % innerhalb einer Woche. Die meisten Infektionen konzentrieren sich auf die großen Inseln Gran Canaria und Teneriffa. Dort werden Spitäler und Personal wieder reorganisiert um mehr Bettenkapazitäten für Covid Patienten zur Verfügung zu stellen. Die kann man ja bekanntlich nicht einfach ins Spital stecken, sondern muss sie von den anderen Patienten isolieren. Diese Reorganisationen haben wiederum negativen Einfluss auf die Impfkampagne. Im Süden von Teneriffa musste bereits ein Impfzentrum geschlossen werden, weil man das Personal im Spital benötigt.
Gestern wurden gemeldet, dass sich 315 Personen in stationärer Spitalpflege befinden Diese Zahl nahm an einem Tag um rund 10% zu. Weitere 53 Personen befinden sich auf einer Intensivpflegestation (IPS). Auch hier war die gestrige Zunahme 6 Personen, also auch 10 % an einem Tag. 50 % der Patienten auf der IPS decken den Altersbereich von 30 - 60 jährig ab.
Gestern waren auf den Kanaren 8.566 Personen positiv getestet worden. Davon Befanden sich 372 In Spitalpflege (319 auf der Station und 53 auf der IPS).
Auf den Kanaren ist das gemittelte Risiko bei einer SARS-CoV-2 Infektion ins Spital eingeliefert zu werden 4,3%; 0,6% müssen intensiv gepflegt werden. Stefan Scheller von HDMeteo hat ausgerechnet, dass sich dieses Risiko aufgrund der Teilweisen Impfung >50% gesenkt hat und diese Daten in einer Grafik auf Twitter publiziert.
Wer über 30 jährig ist und sich nicht impfen liess, dem empfehle ich diese Daten genau zu analysieren. Damit es in keinem Fall zu einem "hätt ich doch" kommt.
Wer Lotto 6 aus 49 spielt hat eine Gewinnchance von 1:140 Millionen, wer Lotto spielt und glaubt er könnte gewinnen, muss sich im klaren sein, dass die Chance bei einer SARS-CoV-2 Infektion im Spital zu landen mit diesen Zahlen im Schnitt 1:23 ist.
Planen. Einfach planen. Vorausschauen, Ist-Zustände fest- und Lösungen bereit halten. Nein, das können wir hier nicht und die wenigen die es können, die werden hinter vorgehaltener Hand als "Cabeza Quadratico" als Quadratkopf bezeichnet. So mancher Deutscher wurde schon mit diesem Prädikat ausgezeichnet.
Aber kommen wir zu Sache. Vor knapp einem Jahr habe ich berichtet, dass beim Puerto de Tazacorte die kleine Brücke ersetzt werden muss, dass dies eine Notfallarbeit sei und die neue Brücke deshalb in rund drei Wochen installiert sein sollte.
Sie wissen es. Erstens verzögern sich auch Notfälle und bei diesen liegt es in der Natur der Sache, dass es noch schneller gehen sollte, also entgegen dem Rhythmus. Diese "Operationen am offenen Herzen" sind gar nicht der Palmeros Sache. Da schaut man zuerst mal was denn eigentlich los ist. Bespricht sich lange und ausgiebig und holt danach mal das erste Werkzeug. So erging es auch der Brücke. Als man anfing, hat man mit größtem Erstaunen feststellen müssen, dass diese vermaledeite Brücke noch drei Unbekannte beherbergte. Ein Abwasserrohr, eine Stromleitung und eine Telefonleitung. Völlig überrascht ja offensichtlich überrumpelt von der neuen Situation wurde die Idee fallen gelassen um man befand sich komplett aus der Bahn geworfen. Man musste alles liegen lassen und erstmal Lösungen suchen. Aber such mal eine Lösung für eine Brücke die es nur einmal gibt und die dazu noch ein Scheißrohr beherbergt!
Trotzdem, in den vergangenen langen Monaten hat man nun zwei der drei Probleme in den Griff bekommen. Nur mit Endesa muss man noch einen Vertrag abschließen zum Ersetzen der Stromleitung (dass es mit Endesa etwas länger dauert wissen wir ja seit der Endesa X Geschichte).
Derweil hat der fix-fertige Überbau auf Teneriffa gewartet. Dass die Brücke auch teurer zu stehen kommt als geplant, das wurde im Rat kommentarlos zur Kenntnis genommen. Ist ja immer so.
Aus den noch 150 Personen in Quarantäne mussten gestern 5 ins Spital eingewiesen werden. Sie befinden sich in der Isolierstation der allgemeinen Abteilung. Kein Patient muss derzeit intensiv behandelt werden.
Die Altersverteilung ist wie folgt:
2 Patienten der Grupp 40 - 49 jährig
2 Patienten der Gruppe 50-59 jährig
1 Patient der Gruppe 70-79 jährig
Prozentual die stärkste Gruppe an positiven ist die der 20 - 29 jährigen mit einem Anteil eines Drittels gefolgt von der Gruppe der 10-19 jährigen mit einem Anteil eines Viertels aller Infektionen.
Es haben sich auch 5 Personen der Gruppe über 80 jährig angesteckt. Davon ist derzeit keiner im Spital.
Heute wurden sehr hohe Temperaturen gemessen. In El Paso bis 38,2°C, das ist hier Jahresrekord. Auch morgen hält das heisse Wetter über 600m an, die Werte von heute werden wahrscheinlich nicht mehr erreicht. Erst am Dienstag sinken die Temperaturen dann auch in den Bergen wieder auf akzeptable Werte um die 20°C. Auch gegen Dienstag nimmt der Calima wieder ab. Die aus Nordost einfließende kühlere Luft bläst den Sand in den Süden.
Das angenehmere Wetter hält nur ein paar Tage an. Es ist davon auszugehen, dass die Temperaturen in den höheren Lagen am nächsten Sonntag auch wieder deutlich über dem Durchschnitt sein werden.
Ein kleiner Brand südlich von Mazo konnte heute Nachmittag trotz starkem Wind und hohen Temperaturen relativ rasch gelöscht werden.
Daniel González ist der Chef der "rastreadores", des Rückverfolgungs- oder Trace and Tracking Teams auf Teneriffa.
75 Personen arbeiten in diesem Service, welcher an 12 h pro Tag im Dienst der Allgemeinheit steht und enge Kontakte von an Covid erkrankten Personen erfasst, mit Ihnen in Kontakt tritt und Massnahmen erklärt.
Als enger Kontakt eines an Covid erkrankten gilt:
Kontakt innerhalb von 48 h vor Auftreten der Krankheitssymptome.
15 oder mehr Minuten ohne Maske in einem Abstand unter 2 m.
Alle Personen, welche diesen Normen entsprechen, werden angerufen und müssen dann ungeachtet eines ersten Testresultats für 10 Tage in häusliche Quarantäne. Ist die Delta Variante an der Infektion beteiligt, gilt diese Quarantänepflicht aus Sicherheitsgründen auch für doppelt geimpfte Personen.
Minimiert man solche engen Kontakte, dann minimiert man automatisch auch das Risiko in dieses Raster zu fallen.
González sagt auch, dass es manchmal schwierig sei, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie nun in Quarantäne müssten. Eine Familie brauchte Zeit um einzusehen, dass die geplante Geburtstagsfeier nicht stattfinden konnte, andere wollten lange nicht begreifen, dass der geplante Urlaub aufgrund dieses Umstandes nicht stattfinden kann. Eine junge Frau verschwieg enge Kontakte bis dann später herausgefunden wurde, dass sie deren 19 hatte.
***
Im Moment sind von dem erneuten Aufflammen der Pandemie wie bereits berichtet meist jüngere Menschen betroffen.
Unter 40 jährig = 86 %
20 - 29 jährig = 27 %
Die Segmente mit den höchsten Patientenzahlen in der Intensivstation sind:
40 - 49 mit 1.013 positiven und 12 auf der IPS = 1,2%
60 - 69 mit 302 positiven und 12 auf der IPS = 4,0 %.
Bei den 20 - 29 jährigen sind 2.037 positiv getestet und nur 2 auf der IPS = 0,1 % [1].
Diese aktuellen Zahlen belegen einmal mehr eindrücklich, dass das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes mit zunehmendem Alter deutlich zunimmt.
[1] Alle Zahlen aus der heutigen Statistik von cvcanarias.com entnommen.
Einige Gebiete von la Palma erfüllen heute die 30 / 30 / 30 Regel was in EXTREMER Waldbrandgefahr mündet:
Über 30°C
Über 30 km/h Wind
Unter 30 % relative Luftfeuchtigkeit.
Die Werte meiner Wetterstation um 08:45h : 32,3°C, bis 47 km/h Wind, 8% Luftfeuchtigkeit.
Das Wochenende wird in Lagen über 600 m heiss. Dort befindet sich ungefähr die Inversion, eine Luftschicht in welcher die Temperatur in einem bestimmten Bereich mit zunehmender Höhe wieder ansteigt, also invers verläuft. Über dieser für das Atlantikklima als Sperrschicht wirkenden Luftmasse wird es heute und morgen sehr warm. Für die östlichsten Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote wurde ein Wetteralarm heraus gegeben. Auf Gran Canaria können 39°C erreicht werden.
Aber auch auf La Palma können Temperaturen von über 35°C erreicht werden. Spaziergänge in den Bergen empfehlen sich nicht. Zusätzlich ist die erhöhte Waldbrandgefahr zu beachten! Keine Feuer entfachen, keine Kippen aus dem Autofenster und bei Arbeiten mit Maschinen auf möglichen Funkenflug achten.
Die klare Umkehr vom Trend hat noch nicht stattgefunden. Der AI/7 hat sich heute durch weitere 21 positive wieder leicht erhöht. Es wurden 28 Personen aus der Quarantäne entlassen von 158 zu 151 gibt netto minus 7.
Die Zahlen pro Gemeinde:
Los Llanos 53 (-11)
El Paso 19 (+2)
Breña Alta 17 (+4)
Sta. Cruz 14 (-2)
Tazacorte 12 (+2)
Mazo 10 (-2)
Fuencaliente 8
Breña Baja 6
Tijarafe 6
Garafia 2
Puntallana 2
S. Andres 2
Total 151 (+21 -28)
AI/7 = 123 Anstieg um +10 pt; AI/14=219
Gesehen habe ich, dass beim bekannten Restaurant Abuela an der Hauptstrasse zwischen El Paso und dem neuen Kreisel beim Sombrero einen Wechsel bevorstand. Nachdem Kiko vor vielleicht 10 Jahren auszog und seine Kanarische Küche nun in La Laguna anbietet, gab es viele Wechsel. Bessere und schlechtere Wirte haben versucht im Restaurant über die Runden zu kommen. Aber keiner hat es so richtig geschafft. Am besten war noch der letzte Wirt, der Besitzer vom Las Norias, doch die Karte war sehr auf Fleisch fokussiert und fast jedes mal wenn ich dort war, gab es einige Gerichte nicht.
Vor ein paar Tagen sah ich, dass die Abuela nun wieder geöffnet ist. Zu meinem grossen Erstaunen ist der Chef Lino Palmieri der in seinem bekannten Restaurant Amalfi in Düsseldorf einige Berühmtheiten bekochte.
Lino, der eigentlich Pascualino heisst, wurde 1947 in Neapel geboren, kam dann als junger Mann nach Deutschland wo er sich nach oben arbeitete und einige Gourmet Restaurants gründete. 2017 schloss er das letzte und arbeitete seitdem als Gastkoch. Ob ihn die Pandemie nach La Palma brachte, das weiß ich nicht. Auf jeden Fall meinte Lino in einem Interview von Tellerreport, dass er keinen Grund sehe, derzeit nach Deutschland zu gehen.
Das Team bietet auch Catering an und das Restaurant ist wie folgt geöffnet:
Mittwoch, Donnerstag und Freitag
17:00 h - 22:00 h
Samstag und Sonntag
13:00 h - 22:00 h
Montag und Dienstag Ruhetage.
Telefon: 922 48 63 18
Ich wünsche Lino und seinem Team viel Erfolg auf der Isla Bonita und werde sicher bald mal vorbei gehen. Das Restaurant liegt nur einen "Katzensprung" von meinem Haus entfernt :-)
Die Inselregierung hat beschlossen, den vor 5 Jahren beim großen Waldbrand ums Leben gekommenen Fran Santana zu ehren. Deshalb wird die Forststrasse die vom Aussichtspunkt vor dem Refugio Pilar auf der Westseite nach Fuencaliente führt umbenannt in Pista Forestal General Fran Santana. Der offizielle Akt soll am 4. August stattfinden, dem 5. Jahrestag seines Todes.
Ich hätte beim Namen noch ein Komma eingefügt, denn Fran Santana war kein General sondern ein Mitarbeiter der Nationalparkbehörde der sein ganzes Berufsleben dem Schutz der Natur auf La Palma widmete.
Meine Hoffnung in die Gesundheitsbehörden von La Palma wurden nicht enttäuscht. Zwar melden wir immer noch täglich neue positive, ein exponentielles Ansteigen wurde aber effektiv verhindert und der AI/7 ist bereits den zweiten Tag in Folge rückgängig. Um wieder einen AI/7 von unter 50 zu bekommen dürfen wir pro Tag maximal 6 positive haben. Mit den heutigen 13 sind wir noch nicht dort, aber die Zahlen zeigen, dass das Problem bei uns nun isoliert ist.
Per Gemeinde sieht es heute wie folgt aus:
Los Llanos 64 (+3)
El Paso 17
Sta. Cruz 16
Breña Alta 13
Mazo 12 (+2)
Tazacorte 10 (-1)
Fuencaliente 8 (+2)
Tijarafe 6
Breña Baja 6
Garafia 2
Puntallana 2 (+1)
S. Andres 2 (+1)
Total 158 (+13 -4)
AI/7 = 113 zurück um -9 Punkte; AI/14=194
Den Kurvenverlauf habe ich rechts in der Tweet-Leiste aufgeführt. Falls ihr diese nicht seht kommt ihr mit diesem Link auch dorthin.
Eine unbemerkt laufende VPN Verbindung hat die Updates im Blog verhindert. Es sollte nun wieder funktionieren.
Wie erwartet wird La Palma noch heute auf Alarmstufe 2 hochgestuft.
Die Auswirkungen sind gering und betreffen in den meisten Fällen die Gruppengrößen die von 10 auf 6 und wo 6 galten auf 4 reduziert werden. Details habe ich im Blog unten schon aufgelistet.
Heute kamen noch einmal 12 positiv getestete dazu, der Patient im Krankenhaus konnte aus diesem entlassen werden. Weil die 39 am ersten Tag positiv getesteten nun aus dem AI/7 rausgefallen sind, ging dieser um 32,4 Punkte zurück auf 122. Wir sind noch nicht dort wo wir hin wollen, aber diese Trendumkehr im akkumulierten Wochenindex ist erfreulich.
Die Zahlen der einzelnen Gemeinden sind wie folgt:
Los Llanos 61 (+3)
El Paso 17
Sta. Cruz 16 (+2)
Breña Alta 13 (+1)
Tazacorte 11 (+1)
Mazo 10 (+1)
Fuencaliente 6 (+3)
Tijarafe 6
Breña Baja 5
Garafia 2
Puntallana 1 (+1)
S. Andres 1
Total 149 (+12)
AI/7 = 122 Rückgang um -32,4 pt; AI/14=198
Einreisende von Festlandspanien müssen ein negatives SARS-CoV-2 Testresultat vorweisen welches nicht älter als 72 h ist. Zugelassen sind sowohl PCR als auch Antigentests. Von dieser Auflage ausgenommen sind Kinder unter 12 Jahren und Geimpfte die entweder immunisiert sind, oder eine erste Impfung mehr als 15 Tage vor Einreise erhalten haben und auch Personen die innerhalb der letzten 6 Monate eine COVID Infektion durchmachten.
Die Behörden rennen den Infektionen noch immer hinterher. So schnell wie früher geht es nicht mehr. Sie erinnern sich vielleicht, dass ich mal von einem Cut-Off geschrieben habe. Ist die Anzahl positiver in der Gesellschaft über diesem, wird es schwer in kurzer Zeit die Neuansteckungen einzudämmen. Zudem kommt, dass immer ein wenngleich kleiner Prozentsatz der Leute die Quarantäneregeln nicht einhalten. Höhere Anzahl in Quarantäne, höhere Anzahl dieser "Blindgänger". Auch aus diesem Grund hat heute die Spitaldirektorin noch einmal klargestellt, dass es sich dabei nicht um ein Kavaliersdelikt handelt und Personen die sich nicht an die auferlegten Regeln halten ausnahmslos angezeigt würden.
Heute kamen nochmal 13 Neuinfektionen dazu und zwei Personen konnten aus der Quarantäne entlassen werden was uns im Moment zu 137 Personen in Quarantäne bringt.
Die guten Zahlen kommen von der Seite der Impfungen. Innerhalb 48 h wurden erneut über 2.200 Impfungen auf La Palma verabreicht. Nun sind 72 % der Zielgruppe ein erstes Mal geimpft und 58 % sind immunisiert.
Die Zahlen pro Gemeinde:
Los Llanos 58 (+2)
El Paso 17 (+4)
Sta. Cruz 14 (-1)
Breña Alta 12 (+2)
Tazacorte 10 (+2)
Mazo 9
Tijarafe 6 (+3)
Breña Baja 5
Fuencaliente 3
Garafia 2
S. Andres 1
Puntallana 0 (-1)
Total 137 (+13 -2)
AI/7 = 155; AI/14=167
Der oberste Gerichtshof hat den Antrag der Regierung, eine Ausgangssperre für Inseln mit Alarmstufe 3 (Teneriffa) zu verhängen, abgelehnt. Es sei eine zu große und zuwenig gut begründete, einschneidende Maßnahme in die Grundrechte der nicht stattgegeben werden könne steht im Entscheid.
Mit den derzeitigen epidemiologischen Daten erstaunt es nicht, dass die Regierung der Kanaren beschlossen hat, La Palma ab morgen Donnerstag 15. Juli auf die Alarmstufe zwei anzuheben. Das führt unter anderen zu folgenden eher weniger einschneidenden Änderungen:
- Die erlaubte Gruppengrösse wird von 10 auf 6 Personen reduziert (öffentlich als auch privat).
- Öffentliche Einrichtungen in Firmen werden von 75 % auf 50 % der möglichen Belegung reduziert.
- Öffentliche Transporte werden von 75% auf 50 % der möglichen Belegung reduziert.
- Terrassen in Restaurants werden von 100% auf 75 % der Kapazität reduziert. Maximal dürfen draussen 6 Personen an einem Tisch (vorher 10).
- Innenräume von Restaurants werden von 75% auf 50 % der Kapazität reduziert maximal 4 Personen an einem Tisch (vorher 6).
- Komplette Schließung von Restaurants um 00:00 h (vorher 02:00h).
- Gruppengrößen bei touristischen Veranstaltungen werden von 10 auf 6 Personen reduziert.
Dazu gibt es eine Reihe weiterer Massnahmen für Museen, Sporteinrichtungen etc. Diese können sie wenn gewünscht im entsprechenden hier verlinkten Dokument nachlesen.
Das außerordentliche Ansteigen der aktiven SARS-CoV-2 Infektionen auf der Insel haben bereits negative Auswirkungen auf die Wirtschaft von La Palma. Einer der ersten Beschlüsse der Verwaltungen war es, alle kulturellen Aktivitäten und öffentlichen Veranstaltungen für die nächsten 15 Tage auszusetzen.
Das betrifft unter anderen die Handwerksmesse die vom 14. - 18.7. in Puerto Naos hätte stattfinden sollen, sowie den Neon Run Spain vom 24. Juli.
Gestern wurden 300 Personen zum PCR Test eingeladen. Die Krankenhausdirektorin, Mercedes Coello teilt mit, dass 150 Personen der Einladung nicht gefolgt sind. Wenn die Anstrengungen der Sanitätsbehörden nicht befolgt werden, dann erstaunt es natürlich nicht, dass wir Mühe haben unseren Disco-Ausbruch in den Griff zu bekommen. Anstelle nun zurück zu gehen, hat sich die Tagesrate bei rund 15 positiven eingestellt. Um unter den 50 im AI/7 zu bleiben, wären 6 erlaubt.
Welche rechtlichen Mittel die Behörden haben um die "Schwänzer" in die Schranken zu weisen, das weiss ich nicht. Der Aufschrei auf der Insel über dieses unsolidarische Verhalten ist derzeit gerade sehr laut.
Die Zahlen von heute:
Los Llanos 56 (+1)
Sta. Cruz 15 (+2)
El Paso 13 (+5)
Breña Alta 10 (+2)
Mazo 9
Tazacorte 8 (+2)
Breña Baja 5 (+1)
Tijarafe 3 (+1)
Fuencaliente 3
Garafia 2 (+2)
S. Andres 1
Puntallana 1
Total 126 (+16)
AI/7 = 147 AI/14=151
Die Guardia Civil hat auf La Palma eine kriminelle Organisation ausgehoben welche an verschiedenen Stellen der Insel Drogen verkaufte. Dabei soll hauptsächlich Heroin gehandelt worden sein. Bei der Aktion die in Tazacorte begann umfasste 4 Verkaufsstellen in Tazacorte und Sta. Cruz. Es wurden 5 Personen festgenommen, alles Einwohner von La Palma.
Immer noch werden neue Fälle im Umfeld der in der letzten Woche gemeldeten 4 Ausbrüche gemeldet. Wie ich schon geschrieben habe, erstaunt das nicht. Junge Leute sind oft asymptomatisch und bis eine Infektion erkannt wird, geht das entsprechend lange.
Wir haben derzeit auf La Palma mit den schlechtesten Zahlen seit Beginn der Pandemie zu kämpfen, die Massnahmen sind aber implementiert und ich glaube an einen deutlichen Rückgang der Neumeldungen in dieser Woche. Positiv auch, dass sich derzeit nur eine Person in Spitalbehandlung befindet. Die restlichen Infizierten befinden sich in häuslicher Quarantäne und werden überwacht.
Die offiziellen Zahlen von heute sind wie folgt:
Los Llanos 55 (+4)
Sta. Cruz 13 (+3)
Mazo 9 (-1)
El Paso 8 (+4)
Breña Alta 8 (-2)
Tazacorte 6 (+2)
Breña Baja 4
Fuencaliente 3
Tijarafe 2
S. Andres 1 (+1)
Puntallana 1
Total 110 (+12 / -1)
AI/7 = 128; AI/14=134
Dass die Luftmassen mit äquatorialem Ursprung auch Calima mit sich bringen, das habe ich gestern nicht erwähnt. Heute morgen früh sind die Temperaturen in El Paso innerhalb Minuten von 20°C auf 30°C gestiegen. Die Luftfeuchtigkeit blieb praktisch gleich. Bei einem "Africano", bei welchem die Luftmasse direkt aus der Sahara kommt, sinkt die Luftfeuchtigkeit mit der ankommenden heissen Luftmasse. Die feuchte Luft vom Äquator hat dies verhindert. Die instabilste Luft ist bereits über uns in Richtung Madeira gezogen. Ein paar Gewitter am Rand der Sahara werden uns nicht erreichen können.
Der Calima und die Hitze in den höheren Lagen bleibt noch bis morgen. Erst im Verlauf des Nachmittags wird die Sicht etwas besser und die Temperaturen sinken dann spürbar in der Nacht auf Mittwoch wieder.
Die Sanitätsbehörden finden immer noch weitere Infizierte im Umfeld der 4 Ausbrüche. Die aktuellen Zahlen von heute sind wie folgt:
Los Llanos 51 (+10)
Breña Alta 10 (+1)
Mazo 10 (-1)
Sta. Cruz 10 (+1)
Breña Baja 4 (+1)
El Paso 4 (+3)
Tazacorte 4
Fuencaliente 3 (+1)
Tijarafe 2
Puntallana 1
Total 99 (+16)
Ein Tief über Mauretanien bringt in der Höhe warme und instabile Luftmassen einer tropischen Welle zu den Kanaren. Tropische Wellen werden durch den Nordostpassat normalerweise in die Karibik verschoben wo sie über dem warmen Wasser bei geeigneten Bedingungen tropische Stürme und Hurricanes entwickeln können. Dass so eine Welle auch die Kanaren erreicht, passiert immer mal wieder, ist aber im Juli sehr selten. Im Verlauf des Nachmittags können sich immer mehr hohe Wolkenfelder bilden die die Sonne gegen Abend eventuell sogar komplett verdecken. Der Einfluss der Instabilen Luftmasse dauert eher kurz und ist schwach, trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, dass sich lokal sogar Gewitter bilden können. Dies speziell in der Nacht und am frühen Montagmorgen.
Der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodriguez, kündigt den Bau eines Schwimmbads an, welches im Betrieb selbsttragend sein soll. Dem Projekt hat der Gemeinderat 3,3 Millionen Euro zugesprochen.
Es sei ein multifunktionales und 100 % nachhaltiges Gebäude, das erste seiner Art auf La Palma. Das 25 x 13 m große Hallenbad wird sich in der zweiten Etage befinden, die auch einen Spa-Bereich, Umkleideräume, eine Rezeption und eine Cafeteria beherbergen wird, während im Erdgeschoss eine städtische Turnhalle mit Mehrzweckräumen für verschiedene sportliche Aktivitäten und Umkleideräume untergebracht werden. Es sollen Bürger aller Altersgruppen in den Genuss der Anlage kommen können: Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren sagte Rodríguez.
El Time schreibt in einem heutigen Artikel, dass die Sanitätsbehörden dem Umstand, dass sich 84 junge Menschen auf La Palma mit dem Virus angesteckt haben, aber nicht krank werden Rechnung tragen sollten. Es sei nicht mehr zu rechtfertigen, dass man all die Massnahmen treffen würde, obschon es ja nichts mehr zu verhindern geben würde.
Dagegen schreibt heute der Leiter der Intensivstation des Universitätsspitals auf Teneriffa in C7: "Wir sind offen gesagt besorgt", In seiner letzten Schicht nahm er vier Covid-Patienten im Alter von 30, 35, 40 und 42 Jahren auf. Darunter sind auch schwangere. Ein Patient kam von zu Hause direkt in die Notaufnahme und von dort auf die Intensivstation. Er ist intubiert und wird künstlich beatmet.
Ich kann die Argumente von El Time nachvollziehen und denke, dass der Moment kommen muss, wo die Massnahmen trotz weiterer Infektionen fallen gelassen werden müssen. Auch weil dann Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis mehr stehen. Das ist aber im Moment noch nicht der Fall. Wir dürfen auch nicht vergessen, Teneriffa hat gute drei Wochen Vorsprung auf La Palma. Was hier nicht ist, kann leider durchaus noch werden.
Auch ethisch gesehen sollte die Gesellschaft zuerst allen die Chance geben ja oder nein zu einem offerierten Impftermin zu sagen. Wenn jeder Bürger, also auch die noch weitgehend ungeimpften jungen Menschen die Gelegenheit bekommen haben sich impfen zu lassen und die Spitalbelegung es zulässt, dann ist wahrscheinlich der richtige Moment deutliche Lockerungen vorzunehmen. Ältere Menschen oder Personen mit anderen Risiken die auf eine Impfung verzichten, können sich auch weiterhin sehr wohl selber schützen ohne dass die gesamte Gesellschaft dabei hilft.
Das einzige zugelassene Asphaltwerk auf La Palma in Fuencaliente wird für zwei Monate, August und September, geschlossen. Die Politiker sind erstaunt und sehen ihre Projekte in Gefahr, die Presse meint herausgefunden zu haben, dass dies für Unterhaltsarbeiten notwendig sei. Einmal mehr scheint es mit Planung und Koordination auf der Insel nicht zum besten zu stehen und ich befürchte, dass meine Bedenken zum Kreisel bei der Osteinfahrt nach Los Llanos - der ja in der Gegend der nicht vollendeten Bauwerke zu stehen kommen soll - wahr werden könnten.
Das Erstaunen der Politiker wird nicht lange anhalten. Schnell finden sie heraus, dass dies doch eine gute Ausrede ist und ich höre schon den Hall vom Jahr 2022 "wenn die das Asphaltwerk nicht geschlossen hätten, wären wir deutlich weiter".
Der Anstieg ist nun zurück gegangen, aber die 4 Ausbrüche sind noch nicht zu 100% eingedämmt. In 6 Gemeinden wurden weitere Positive gefunden. Wenn wir nun bis und mit Montag einen weiteren drastischen Rückgang der Zunahme sehen, dann kann davon ausgegangen werden, dass alle identifiziert sind und wir - wenn denn nicht wieder jemand auf die Idee kommt Sisha Feste zu feiern - in weiteren 10 Tagen wieder einen grünen AI/7 haben. Beim AI/14 dauert das bei gelernter Lektion bis knapp Ende Juli.
Los Llanos 41 (+4)
Mazo 11 (+2)
Breña Alta 10 (+1)
Sta. Cruz 9 (+2)
Breña Baja 3 (+1)
Fuencaliente 2 (+1)
Tazacorte 4
Tijarafe 2
El Paso 1
Puntallana 1
Total 84 (+11)
AI/7 = 95,9 AI/14 = 103,0
Das ist die Frage welche die Presse im Moment zu beantworten sucht, denn Spanien ist das einzige Land in Europa in welchem es vielerorts - wie auf La Palma - zu Massenausbrüchen von Infektionen in der jungen Generation gekommen ist. La Palma scheint im Moment aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht zu sein und man versucht mit allen Mitteln den Schaden zu begrenzen. Das scheint zu gelingen. Wie schnell sehen wir heute Nachmittag ab 15h, dann erscheinen die neuen Zahlen für die Kanaren.
Der Vergleich mit den anderen Ländern bringt Klarheit: Spanien hat die Nachtclubs fast als erstes Land geöffnet und das ohne Zulassungsbeschränkungen ausser Maskenpflicht. Keine Ausweise, keine Tests. Beschränkungen auf einen Teil der maximal bewilligten Plätze sind auch kaum durchzusetzen. Ein Lokal ist entweder zu oder offen. Zu 70% oder wie der %-Satz dann auch immer ist funktioniert kaum. Weiter sind wir zwar auf guten Weg bei den Impfungen der älteren Generationen, aber bei den jungen hinken wir auch hinterher. 40 % der französischen und italienischen Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren haben mindestens eine Impfung. Am wenigsten geimpft in dieser Altersgruppe sind dagegen die Spanier mit 8,4 %.
Die Gesundheitsbehörden stehen vor einem Dilemma. Die Bevölkerung ist immer weniger bereit weitere Massnahmen einzustecken.
Auf der Insel Teneriffa, die sich auf Alarmstufe 3 befindet, hat man nun verordnet, dass alle Gaststätten, auch Diskotheken ab Mitternacht zu schließen sind. Ab 22 h darf kein Alkohol mehr verkauft werden und andere Versammlungsorte für junge Leute, wie Parks und Strände, werden gesperrt und die Polizei ist deutlich präsenter.
Die 47. Ausgabe des Rally Senderos de La Palma wird an diesem Wochenende durchgeführt. Nachdem gestern ein Auto im Bereich Las Tricias von der Straße abkam und dabei einen Waldbrand auslöste, der zum Glück schnell gelöscht werden konnte, wurde der zweite Lauf im Norden abgesagt. Heute Samstag werden einige Strecken im Bereich Los Llanos, Tazacorte, Las Manchas und El Paso befahren und dafür gesperrt. Es ist anzunehmen, dass Wartezeiten oder Umwege entstehen werden.
Die Strecken wurden auf Rally Maps publiziert.
Nach einigem Suchen habe ich auch den Zeitplan für das Rally gefunden.
Der Kreisel beim Sombrero ist zwar noch nicht fertig gestellt, er kann aber nun befahren werden. Damit ist auch die Straße in Richtung Fuencaliente wieder offen. Im Moment stellt sich das Gebiet als riesiger etwas trister Platz dar. Die zwei großen Bäume die gefällt wurden fehlen im Bild sehr.
Beim Spaziergang mit meinen Hunden traf ich heute Bekannte im Wald. Nach kurzer Begrüssung wurde ich gefragt, ob ich ein „Believer“ sei. Zuerst schaute ich etwas skeptisch, denn ich konnte die Frage nicht gleich einordnen. Nach weiterem Nachfragen wurde klar: Nach deren Weltauffassung gibt es in der Pandemie „believer“ also diejenigen die glauben und die „non believers“ diejenigen die nicht an eine Pandemie, das Virus, den Impferfolg oder was auch immer glauben.
„Glauben gehört eher ins Fach Religion“ erwiderte ich. "Da ich eher wissenschaftlich denke, kann ich mich nicht als Gläubiger in Sachen Coronavirus darstellen. Ich versuche mich zurück zu lehnen und die Datenlage so gut wie möglich zu prüfen". „Also glaubst du an Coronavirus“ war dir nächste Frage. Auch hier musste ich kontern, denn ich glaube nicht an ein Virus. Ich vertraue wissenschaftlichen Fakten. Das SARS-CoV-2 Virus existiert, es wurde sequenziert, ist virulent und kann zu schweren Komplikationen führen. Wenn sie sich so darstellen, dann ist das so hinzunehmen. Glauben gehört auch hier in die Kirche. Ich bin sicher, dass Studien die in Fachzeitschriften wie dem „Lancet“ oder dem "British Medical Journal" publiziert werden durch unabhängige Experten geprüft wurden. Das ist seitdem es diese wissenschaftlichen Zeitschriften gibt so und deren guter Name basiert genau darauf. Es gäbe ja keine Übersterblichkeit hätte die WHO berichtet war der leichte Themenwechsel. Meine Antwort: „Da habe ich aber andere Daten gesehen“ und ich habe auf die Europäischen Momo Daten verwiesen. Worauf mein Gegenüber wirklich sagte: „Man kann ja den Zahlen nicht vertrauen“. Ja was jetzt. Den Zahlen die das Bestätigen was du im Kopf hast glaubst du, den anderen tunlichst nicht?
Wissenschaftler werden ausgebildet nicht dem „confirmation bias“, dem Bestätigungsfehler zu verfallen. So wird in der Kognitionspsychologie die Neigung bezeichnet, Informationen so auszuwählen, zu ermitteln und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen. Der Bestätigungsfehler ist überall und auch ich muss mich immer wieder zurücknehmen, nicht in diese Falle zu treten, denn sie ist omnipräsent. Meinungen verhalten sich wie Viren. Sie werden über soziale Netzwerke geteilt und vermehren sich in den Köpfen der Menschen rasant. Dazu hat der bekannte Philosoph Daniel Dennet in einem Vortrag im Jahr 2002 von einem „Hijacked brain from parasitic ideas“ gesprochen. Also davon, dass unser Gehirn von parasitischen Ideen entführt werden kann. Wer englisch versteht, sollte sich das Video anschauen, es passt genau in die Zeit.
Zugegeben, es ist sehr schwer, sich einen Überblick zu verschaffen. So wird zum Beispiel das Präventionsparadox meist ausgeblendet. (Siehe DW: "Wenn Erfolg gefährlich wird"). Präventionsmaßnahmen, die erfolgreich greifen, lassen das Problem kleiner erscheinen als es tatsächlich ist und die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung sinkt.
Die Wissenschaft produziert derzeit auch sehr schnell neue Erkenntnisse manchmal auch solche die sich später anders darstellen können. Das ist der Kern der Wissenschaft: Wissen zu schaffen und sich immer wieder zu hinterfragen.
Darauf warten doch einige: Hier die offiziellen Zahlen von heute die bestätigen, was schon gestern gemunkelt wurde. Das ist gut und schlecht. Schlecht, weil mehr positive im Umfeld der Ausbrüche gefunden wurden und gut, weil nach der gestrigen Meldung nicht noch weitere dazu gekommen sind. Wenn die Zahlen morgen deutlich zurück gehen, ist das ein Hinweis darauf, dass das Trace and Tracking die Ausbrüche isolieren konnte.
Die Indizes heute:
AI/7 = 82,3 und AI/14 = 90,7
Die heute gemeldeten Daten nach Gemeinde:
Los Llanos 37 (+7)
Mazo 9 (+3)
Breña Alta 9 (+5)
Sta. Cruz 7 (+2)
Tazacorte 4 (+1)
Tijarafe 2 (+2)
Breña Baja 2 (+1)
Fuencaliente 1 (+1)
Puntallana 1
El Paso 1 (-1)
Total 73 (+20)
Ich habe nach wie vor sehr großes Vertrauen in das hiesige Gesundheitssystem. Schon in der Vergangenheit wurde gezeigt, dass bei einem Ausbruch professionell gehandelt wird und das Problem in kurzer Zeit isoliert werden konnte. Wenn nicht noch in anderen Diskotheken Shisha geraucht, oder sonstiger Unsinn betrieben wird, ist es wahrscheinlich, dass wir den AI/7 von La Palma in 10 Tagen wieder im grünen Bereich sehen werden.
Bei den unten im Blog für La Palma anfänglich publizierten Indizes handelte es sich fälschlicherweise um die von Teneriffa. Die Indizes auf La Palma sind natürlich deutlich tiefer und liegen, die 4 Ausbrüche eingerechnet bei
AI/7 = 83,5 und AI/14 bei 91,9
Wie ich bereits geschrieben habe hat die Sanitätsbehörde das hier sehr gut im Griff und ich gehe davon aus, dass wir damit an einem Höchststand angelangt sind. Wir haben gute Chancen in zwei Wochen bereits wieder im grünen Bereich zu sein.
Bilder in sozialen Netzwerken haben es aufgezeigt: Ein offensichtlich zentrales Element bei der Verbreitung der Infektion im Nachtclub Karma, im Millenium Center von Los Llanos, zeigen Shishas, also Wasserpfeifen, im Einsatz.
Nun, wissenschaftlich ist das Ganze in zweierlei Hinsicht interessant: Zum ersten kann man eine Studie über die Verbreitung von Coronaviren über das Mundstück von Wasserpfeifen machen, zum zweiten eine über die hirnlosigkeit von solchen Pfeifen die überhaupt auf die Idee kommen das Teilen einer Wasserpfeife während einer Pandemie sei eine gute Idee.
Das Ganze wird sicher für den Betreiber des Lokals ein juristisches Nachspiel haben. Sinnvollerweise ist der Gebrauch von Wasserpfeifen während der Pandemie nämlich verboten worden. Mit der Busse die ausgesprochen werden kann, könnte der Club Karma dann aus dem letzten Loch pfeifen. Karma eben.
Die Krankenhausdirektorin, Mercedes Coello, hat ihre gestrige Mitteilung über Tests revidiert und schreibt nun folgendes:
"Ich bitte Sie, ich flehe Sie an, wenn Sie kein PCR-Resultat vom Ursprungsort haben (es ist nicht obligatorisch) und Sie von einer Insel mit höherer Inzidenz kommen, bitten wir Sie eine PCR zu machen, wir werden es zum NULL Tarif erledigen. Unsere Gesundheit steht auf dem Spiel:
Vor- und Nachname, DNI, Bordkarte an diese Mailadresse senden: ginehglp.scs@gobiernodecanarias.org"
Nach letzten Meldungen haben sich auf La Palma in den 4 Ausbrüchen 68 Personen infiziert. Die Indizes sind damit wie folgt:
AI/7 = 83,5 AI/14 = 91,9
Im Gegensatz zu den größeren Inseln haben wir die Möglichkeit das Problem besser zu isolieren. Sobald wir ein paar Tage nur noch eine geringe Anzahl positive melden, geht der Count-Down los und die Indizes sinken rasch. Der AI/7 kann damit in 10 Tagen schon wieder grün sein.
Das Hausarztnetz (red centinela) ist derzeit mit den neuen Fällen total ausgelastet. Die Krankenhausdirektorin teilt mit, dass Personen die über das Wochenende nach La Palma fliegen und hier einen Test machen wollten diesen schon vor Abflug zu machen. Oder sich hier zur Sicherheit drei Tage in Selbstquarantäne begeben soll. Das hiesige Netz kann derzeit keine zusätzlichen Aufgaben übernehmen.
Die Quelle von drei der 4 Ausbrüche gehen auf Parties zurück, einer ist interfamiliär. Dabei sind - wie auch auf den anderen Inseln - hauptsächlich jungen Menschen betroffen. Kein Wunder, diese Gruppe ist noch kaum mit einer Impfung geschützt, hat aber immensen Nachholbedarf an Zusammensein und will endlich wieder Feste feiern.
In bezug auf den Impferfolg auf den Kanaren ging heute im Trubel fast unter, dass nun über 2 Mio Impfungen verabreicht wurden.
Die Gruppen teilen sich wie folgt auf (erste Zahl = Erstimpfungen, zweite Zahl % Immunisierter):
60 - 65 jährig 79% / 48%
40 - 49 jährig 50% / 37%
20 - 29 jährig 7 % / --
Auf den Kanaren wurden heute an einem Tag über 500 Neuinfektionen gemeldet, ein trauriger Rekord in der Pandemie. Das Trace and Tracking Team der Kanaren wird mit 26 Personen aus dem Militär aufgestockt.
Es ist anzunehmen, dass auf La Palma noch weitere positive Personen gefunden werden.
Wenn die junge Generation auf La Palma die Lektion gelernt hat, dann glaube ich, dass wir in rund drei Wochen erneut grüne Zahlen schreiben können.
Alles deutet dahin, dass der Verlauf der Impfungen den Pandemieverlauf in den kommenden Monate entscheidend prägen wird.
Die Lage der Ausbrüche scheint noch nicht kontrolliert. La Palma hat sich innerhalb einer Woche von tiefgrün zu rot gewandelt. Der grösste Ausbruch wurde nach einer Disco-Nacht im Karma in Los Llanos (Millenium Center) gemeldet. Die Zahlen gegenüber gestern sind wie folgt:
Los Llanos 30 (+27)
Mazo 6 (+2)
Sta. Cruz 5 (+4)
Tazacorte 3 (+1)
Breña Alta 3 (+2)
El Paso 2 (+1)
Breña Baja 1 (+1)
Puntallana 1
Total 53 (+40)
AI/7=58,1 AI/14=65,3.
Es ist noch sicher, dass nun alle infizierten gefunden wurden. Mit weiteren Überraschungen ist zu rechnen. Weiter ist auch nicht klar, ob es sich bei dem massiven Ausbruch um die Delta Variante handelt. Es sollten im Moment alle wieder sehr vorsichtig sein. Maske tragen ist draussen nicht mehr Pflicht, aber auch nicht verboten!
ElTime meldet heute morgen, dass im Umfeld der SARS-CoV-2 Ausbrüche weitere Personen als positiv identifiziert wurden. Insgesamt wird von 32 positiven Personen gesprochen. Wenn es dabei bleiben würde, dann schrammt La Palma, welche am 30. Juni noch eine Null feierte knapp an rot vorbei. Die Indizes für La Palma sehen mit 32 positiven wie folgt aus:
AI/7=41,1 und AI/14=48,4
Ich befürchte aber, dass es nicht dabei bleiben wird. Wie bereits erwähnt infizieren sich derzeit meist junge Personen. Der größte Teil davon bleibt asymptomatisch, ist gesund aber eine unbewusste Virenschleuder. Sanidad untersucht derzeit weit über hundert Personen im Umfeld der bereits positiv getesteten.
Es ist Vorsicht angesagt, speziell bei den älteren Personen die sich gegen eine Impfung entschieden haben!
Die Zahlen von Grafcan werde ich heute Nachmittag nach 15h konsolidieren und dann auf Twitter bekannt geben.
Sanidad meldet zwei Ausbrüche von Coronavirus Infektionen auf La Palma. Dabei haben sich 17 Personen infiziert. Bei einem interfamiliären Ausbruch 6 Personen und bei einer Geburtstagsfeier 11. Wenn es dabei bleibt, dann steigt der AI/14 auf 30,2, bleibt also noch im grünen Bereich.
Es erstaunt nicht, dass wir wieder solche Ausbrüche sehen. Die Infektionsraten auf Teneriffa sind seit Juni deutlich am Ansteigen, die Erstinfektionen betreffen meistens junge Menschen die noch nicht geimpft sind, einen Nachholbedarf an Parties haben und ein großer Teil davon auch asymptomatisch bleibt. Damit bleiben sie lange unerkannt und können deutlich mehr Personen in ihrem Umfeld infizieren. Dazu kommt, dass auch die Impfung nur zu maximal ~ 97% schützt. Auf 100 geimpfte können sich also auch 3 oder mehr Personen trotzdem noch infizieren.
Erste Daten aus England suggerieren, dass Geimpfte die trotzdem keinen Impfschutz aufweisen und sich dann infizieren bei einer Infektion einen deutlich schlechteren Krankheitsverlauf haben. Auch das erstaunt nicht, wäre deren Immunsystem in Ordnung, würden sie auf die Impfung mit der Bildung einer Immunantwort reagieren.
Deshalb steht und fällt das Ganze mit dem Impferfolg bei den jungen Leuten. Ich erwarte, dass wir erst in rund zwei Monaten ein Licht am Ende des Tunnels sehen werden.
Fast unbemerkt von den Medien hat sich am letzten Donnerstag über Puerto Naos im Barranco de los Hombres ein schwerer Unfall ereignet. Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang ist dort ein 19 jähriger Wanderer über eine Höhe von 12 m abgestürzt. Dabei hat er sich schwere Kopfverletzungen zugezogen. Die Bergung war in dem unzugänglichen Gebiet schwierig. Der Mann wurde letztendlich von einer Ambulanz ins Hospital General gebracht.
Die Unvernunft und der Nachholbedarf in der jungen Bevölkerung ist offensichtlich sehr groß. Trotz der Ankündigung verstärkter Kontrollen und Bussen musste die Polizei in der Nacht auf Montag am Strand von Las Teresitas ein Botellón mit 60 Personen auflösen. Am gleichen Ort wurde schon eine Woche zuvor ein "Macro Botellón" aufgelöst. Die Teilnehmer wurden angezeigt.
Ich weiß nicht wo diese Unvernunft den Anfang hat. Letztendlich würde es darum gehen, auf den Kanaren die Sommersaison zu retten. Aber offensichtlich wird das in der jungen Bevölkerung nicht verstanden.
Die Entwicklung der letzten zwei Wochen auf Teneriffa und Fuerteventura werden dahin führen, dass die Kanaren wieder als Risikogebiet eingestuft werden. Und niemand will eine Woche in den Urlaub um danach eine weitere Woche in Quarantäne zu sitzen. Ich höre schon das laute Gejammer im August!
Die Entwicklung des AI/7 auf Teneriffa der letzten Wochen:
7. Juni = 49,6
14. Juni = 64,8
21. Juni = 92,2
28. Juni = 109,1
4. Juli = 154,1
Mit Teneriffa ist auch der AI/7 der gesamten Kanaren in den roten Bereich abgerutscht:
14. Juni = 42,6
21. Juni = 51,7
4. Juli = 92,0
Die Kanaren können strampeln wie sie wollen. Wenn Teneriffa mit 42 % der Gesamtbevölkerung solche Infektionsraten aufweist, dann bringen wir den Kanaren-Index, an welchem der Archipel von anderen Ländern beurteilt wird, nicht in den grünen Bereich.
Prognosen sind schwierig. Aber der Verlauf auf Lanzarote von Januar bis März zeigte in der Grafik, dass von starkem Anstieg bis zu normalen Werten auch mit zeitweiliger Alarmstufe 5 (und dazumal noch möglicher Ausgangssperre) gut zwei Monate vergehen. Dazu kommt, dass auf Teneriffa bereits jetzt 10 % aller Neuinfektionen der deutlich infektiöseren Delta Mutation zugeschrieben werden.
Und lassen Sie sich auch nicht von der Höhe des AI/14 auf Lanzarote dahingehend verwirren, dass es auf Teneriffa ja lange noch nicht so schlimm sei, Teneriffa hat 6 x mehr Einwohner als Lanzarote und beeinflusst deshalb den Durchschnitt der Kanaren massiv.
Der gestrige "Impftag" in El Paso, an welchem die Impfung gegen das SARS-CoV-2 Virus ohne Voranmeldung angeboten wurde, war gemäß den Gesundheitsbehörden ein großer Erfolg. Es wurden innerhalb von 6 Stunden 2.568 Impfungen verabreicht.
Auf La Palma sind derzeit 68,1 % der Bevölkerung geimpft und 49,7 % immunisiert. Die Massenimpfung von gestern wird diese Zahlen gleich um 2 Prozentpunkte ansteigen lassen.
Damit sind auf La Palma 11 % deutlich mehr Personen immunisiert als im Kanarischen Durchschnitt der bei 40 % liegt. Verglichen mit den Provinzen liegt La Palma nur hinter Asturien mit 52,5 % und Galizien mit 51,5 %.
Der Sicherheitsausschuss der Kanarischen Inseln beschließt die Wachsamkeit maximal zu verstärken, um den starken Anstieg an Neuinfektionen zu bekämpfen.
Alle Teilnehmer einer gestern abgehaltenen Sitzung mit dem Präsidenten der Kanaren waren sich einig, dass die Gesellschaft sich bewusst sein muss, insbesondere die unter 40-Jährigen, dass der Kampf gegen das Virus noch nicht gewonnen ist und dass diese Wochen der Schlüssel sind, um die gesundheitliche Situation und die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung nicht zu verschlimmern.
Der Präsident, Torres, warnt, dass sich zwischen 1. April und 29. Juni die Krankenhauseinweisungen unter jungen Menschen auf 47 verdoppelten, dass sich davon 5 auf einer Intensivstation (ICU) befinden und dass bereits 3 gestorben sind.
Aus diesem Grund werden an diesem Wochenende die Nationalpolizei, die Guardia Civil, die kanarische Polizei und die lokalen Agenten ihre Kontrollen verdoppeln und diejenigen, die unverantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden.
Der AI/14 der Kanaren lag gestern bei 136,7 und der für Quarantäneentscheide herbeigezogene einwöchige Index AI/7 bei 79,9.
Die Probleminseln sind derzeit Teneriffa, Fuerteventura und El Hierro. Wobei El Hierro bedingt durch die kleine Population schnell hohe Indizes hat, diese aber recht gut kontrollieren kann.
Der Verwaltungsrat des Inselwasserrates von La Palma hat die Festlegung eines einheitlichen Preises für das öffentliche Wasser und dessen Transport für das gesamte Inselgebiet einstimmig beschlossen.
"Damit erfüllen wir unsere Verpflichtung, die Ungleichheiten zwischen den Menschen in den verschiedenen Gebieten der Insel zu verringern und einen gleichberechtigten Zugang zu dieser lebenswichtigen Ressource zu gewährleisten, sowohl für die Bewässerung als auch für den menschlichen Konsum", so der zuständige Stadtrat Carlos Cabrera.
Der Beschluss wurde im Boletín oficial de Tenerife publiziert und soll, nachdem die Einsprachefrist abgelaufen ist, im August umgesetzt werden. Was das für den Wasserpreis dann für einzelne Gemeinden bedeutet ist noch nicht klar. Profitieren wird sicher El Paso. Das Wasser dieser Gemeinde wird von Aduares in Breña Alta hochgepumpt und durch den Tunnel geleitet, was hohe Transportkosten verursacht.
Das Cabildo hat mit dem Bau des Kreisels bei der östlichen Einfahrt nach Los Llanos begonnen. Aus El Paso kommend kann man nicht mehr direkt nach Los Llanos fahren, sondern muss über die Umfahrungsstrasse in das Stadtzentrum gelangen. Die Behörden teilen mit, dass geplant sei, die Arbeiten bis zum Beginn des neuen Schuljahres abzuschließen. Das wäre Angang September. Wir wissen alle, dass bei Bauarbeiten immer "Wunsch" Vater des Planungsgedanken ist. Ich plane alternative Routen bis Ende Jahr ein. Wer es nicht glaubt kann mal runter scrollen und suchen was ich zum Beispiel über die Bushaltestelle in Puerto Naos geschrieben habe. Dazu kommt, dass die Ecke in Los Llanos eh von einem Fluch belegt zu sein scheint der Bauvorhaben plötzlich stoppt. Da steht ja das seit weit über 10 Jahren unvollendete Kongresszentrum und gleich daneben ein weiteres Gerippe. Letzteres schon so lange, dass ich vergessen habe was es denn eigentlich hätte werden sollen...
Der Kiosko Montecarlo in Puerto de Tazacorte, welcher nach einem Steinschlag lange geschlossen werden musste, ist gestern wieder eröffnet worden. Die Steilwand zum El Time wurde aufwändig saniert und gesichert und damit die Steinschlaggefahr gebannt.
Montecarlo beweist Witz: Die Nachspeise im gestrigen Eröffnungsmenue war eine süsse Nachbildung des Steins der sie traf.
LESERBRIEF:
Vom Energiepiraten zum Ökostromversorger – ein Erfahrungbericht
"Als wir im April 2018 einen Stromversorger für unser neu erworbenes Häuschen suchten, war Endesa (noch) die Standardlösung. Unser Vertrag schloss hierbei einen Wartungsservice ein, den Service “OKLuz”, der im Notfall einen schnellen Reparatur-Service bieten sollte, und eine jährliche Inspektion der Stromanlage. Da wir glücklicherweise keine Notfälle zu verzeichnen hatten, und auch Endesa niemanden für die Inspektion vorbeischickte, beschloss ich im Februar, den Service zu kündigen. Er kostet ca 6,50€ im Monat und das machte nach Installation einer Solaranlage doch gute 15% des Gesamtpreises aus.
Wie sich nach einigen Wochen Bemühungen herausstellte, war der Service aber weder telefonisch, noch per Mail, noch per Kundenbereich der Webseite kündbar. Die zuletzt vorgeschlagene Lösung des offenkundig ratlosen Endesa-Kundenservice war die Auflösung des Versorgungsvertrages (!)
Ich nutzte daher die Gelegenheit für einen Providerwechsel – und ja: das geht! Auch wenn in Spanien nur eine Handvoll Firmen (u.a. eben Endesa) den Strommarkt dominieren, gibt es dennoch inzwischen eine Vielzahl von kleineren Anbietern auf dem Markt. Und der Wechsel auf einen dieser Anbieter ist sehr schnell, einfach und unbürokratisch möglich. Ich selbst nutzte das Angebot eines “Strombrokers” hier auf der Insel: die Asesoria Energetica Irismar in Los Llanos, mit Büro neben dem der Endesa. Für den Wechsel benötigte ich lediglich eine alte Stromrechnung, in der die notwendigen Informationen enthalten waren (im wesentlichen Adresse und Zählernummer) sowie ein Scan des Ausweises. Dann wählte ich die gewünschte Potencia, lehnte einen Wartungsvertrag dankend ab, und entschied mich für einen Anbieter mit einem passenden Tarif. Den Rest – Anmeldung beim neuen Provider und Abmeldung bei der Endesa – erledigte dann Monica von Irismar. Ich stellte ihr am 29.3 die benötigten Dokumente zur Verfügung und am 1.4 fand der Wechsel statt.
Bedauerlich nur, dass auch die Kündigung des Vertragsverhältnisses mit der Endesa nicht dabei half, den OK Luz Service loszuwerden. Dafür benötigt man vermutlich juristische Unterstützung. Die Nachfrage bei Endesa, ob es sich wirklich lohnt, Kunden mit einer anstandslos beglichenen Stromrechnung von mindestens 50€/Monat zu verlieren, um in der Lage zu bleiben, eine Rechnung von 6,50€/Monat zu stellen, die - neben einer Flut von Reklamationen, Beschwerdemails und Negativbewertungen in sozialen Netzwerken – einen höheren Aufwand für die Eintreibung dieses Betrags erfordert, ist noch unbeantwortet.
Für mich hat sich der Wechsel auf jeden Fall gelohnt. Statt der 50€ an Endesa zahle ich nun nur noch 35€ an LoGOs. Und das – angeblich – für Ökostrom, nicht das Zeug aus dem Dieselkraftwerk. Was will man mehr."