Nun ist es offiziell: Alle Versuche des jetzigen Inselpräsidenten, Sergio Rodríguez, den Unbill abzuwenden haben nicht gefruchtet. Das Bussgeld für die vom vorherigen Cabildo unter der Führung von Mariano Hernández illegal über die neuen Lavadeltas gelegte Wasserleitung muss bezahlt werden. Wir sprechen von 2,1 Million Euro an Costa.
Die Finanzlage ist als Folge der Vulkaneruption angespannt und diese Millionen werden fehlen.
Die nächsten Tage werden wettermässig wieder etwas interessanter. Nachdem uns die Brisa, speziell in El Paso und heute auch in Las Manchas mit ihren böigen Winden nervt, zeichnet sich in den nächsten Tagen ein Wetterwechsel ab. Es bildet sich im Südwesten von La Palma ein Tiefdruckgebiet.
Donnerstag
Der Tag bringt im Nordosten, in Puntagorda und Barlovento etwas Niederschlag. Die Passatwinde dominieren nach wie vor und in El Paso bläst die Brisa, welche bis zum Meer hinunter blasen kann.
Freitag
In den unteren Luftschichten wird mit Nordostwinden feuchte Luft zu den Kanaren verfrachtet. Die Luftmasse ist instabil und es kann auf der ganzen Insel spontan regnen, wobei die grösste Wahrscheinlichkeit für Niederschläge im Nordosten ist. Ab 1.500 m dreht die Windrichtung 180° auf Südwest. Das erste Anzeichen von einer Veränderung.
Samstag
Der Kern des Zyklons verstärkt sich, er liegt rund 500 km südwestlich der Insel. Die Windrichtung ist nun in allen Höhenlagen Süd, in der Nacht hat es schon verbreitet geregnet. In der Höhe entwickelt sich ein Kaltlufttropfen eine sogenannte D.A.N.A., oder Höhentief. Auf dem Roque de los Muchachos weht der Wind bei 3°C mit garstigen 40 km/h. Zu sehen gibt es dort oben nichts. Alles ist im dichten Nebel der bereits auf rund 1.000 m Höhe beginnt. Das Höhentief verursacht, dass die Luftmasse grossflächig aufsteigt, kondensiert und abregnet. Niederschlag, vereinzelt auch stark, kann auf der ganzen Insel auftreten. Bevorzugt scheint der Bereich Riachuelo in El Paso. Die von den europäischen Modellen berechneten Gewitter sind, wenn diese überhaupt auftreten, sehr isoliert.
Sonntag
Die Prognosen für Sonntag zeigen eindrücklich: D.A.N.A.’s sind sehr schwer zu prognostizieren. Alle drei Wettermodelle zeigen unterschiedliche Windrichtungen, Temperaturverläufe und Feuchtigkeiten an. Das sind aber die drei wichtigsten Parameter für Wetterprognosen. Was sicher ist: Es bleibt stark bewölkt und es wird zeitweise regnen.
Die neu berechneten Prognosen werde ich analysieren und wenn diese besser übereinstimmen schreibe ich morgen oder am Samstag noch etwas über den kommenden Sonntag.
Neben den bekannten zwei für Gleitschirme gesperrten Lufträumen, der CTR vom Flughafen und dem Nationalpark Caldera de Taburiente sind derzeit zwei weitere, temporäre Luftraumbeschränkungen in Kraft. Die zwei Gebiete beschränken sich auf das erweiterte Gebiet der Vulkaneruption vom Tajogaite und lesen sich wie folgt:
R093/25 (Bedeuted Restricted Airspace)
Gültig vom 26. März bis 20. April
Vom Grund bis auf 100 m über Grund.
Ein ausgedehntes Gebiet welches den Vulkankegel einschließt und im Norden bis zur Kurve vom Sombrero und Montaña la Laguna zum Meer reicht und in der südlichen Begrenzung Jedey und den Nordteil von Puerto Naos beinhaltet. Die Telefonnummer für Koordinationen ist +34 692 644 430.
Darin eingelagert ist der D0675/25 (D für Danger, Gefahr). Dieser Luftraum darf von Gleitschirmpiloten nicht beflogen werden. Er reicht vom Boden (GND) bis auf 3.000 Fuß, also rund 900m über Grund.
Dieses Verbot gilt vom 24. Februar 25 bis zum 25. Mai 2025.
Achtung, die Information wird NICHT auf Skytrexx übermittelt und befindet sich auch nicht auf der Luftraumseite von Burnair.ch. Letztere habe ich auf den Fehler hingewiesen.
Post in Puerto Naos
Ab morgen Montag wird Post in Puerto Naos wieder direkt zugestellt und muss von den Anwohnern nicht mehr in Sammelstellen abgeholt werden. Das ist ein weiteres Puzzlestück um Puerto Naos wieder zu einer Normalität zurück zu führen.
Netflix
Die im letzten Dezember lancierte Netflix Serie über La Palma wurde von 52 Millionen Zuschauern gesehen. Damit liegt sie auf dem erstaunlichen 6. Platz bei Netflix.
Rollschuh
Für viele Leser wird die Information, wie für mich, neu sein. In Los Llanos gibt es nicht nur einen Rollschuhclub, wir stellen mit dem 16 jährigen Mateo Capote sogar den Jugendmeister von Spanien im Rollschuhfahren.
Mateo wird an der Weltmeisterschaft in Buenos Aires welche vom 5. bis 13. April stattfindet teilnehmen.
Helikopter
Vom 24. bis 28. März ist das Hubschraubermanövrierbataillon VI mit drei Helikopter, davon ein Superpuma auf der Insel in der Kaserne El Fuerte stationiert. Sie werden am Boden und in der Luft Übungen absolvieren um sich auf eventuelle Einsätze im Bereich Sicherheit und Unterstützung der Zivilbevölkerung auf La Palma vorzubereiten. Es ist also in der Zeit mit mehr Hubschrauberaktivität zu rechnen.
Gleitschirmpiloten sollten sich daran erinnern, dass der Luftraum G auf den Kanarischen Inseln bis 300m über Grund reicht und Gebiete mit Hubschrauberaktivitäten meiden. Vor dem Flug sollte wie immer das NOTAM angeschaut werden.
Es bestehen zudem Luftraumbeschränkungen vom 24. Februar bis 24. Mai auf die ich in einem separaten Post eingehen werde.
Die Pizzeria Yaracuy in El Paso, berühmt für die leckeren, großen Pizzen mit schmalem Rand, hat definitiv geschloßen. Man konnte sich offenbar nicht mit dem Pizzaiolo einigen, eine Geschichte die sich wiederholte. Das letzte Mal ging das Restaurant nach einigen Wochen wieder auf. Diesmal, so hat mir der Wirt versichert, sei die Schließung definitiv. Schade, El Paso verliert ein sehr gutes Restaurant.
Bei vorausgesagtem Regen soll man NICHT in die Caldera und Schluchten generell meiden. Dieses Wissen ist bei Inselkennern Allgemeingut.
Gestern mussten aber wieder einmal Touristen aus der Caldera gerettet werden*, dies weil der Barranco de las Angustias innerhalb kürzester Zeit von Rinnsal zum reissenden Fluss wurde. Diesmal ging es gut aus, die Touristen wurden mit einem Helikopter zum Helilandeplatz in Los Llanos geflogen. Vor nunmehr 24 Jahren, im November 2001 sah es weniger gut aus. Da ertranken 6 Menschen in den Fluten, 35 weitere waren in der Campierzone eingeschlossen.
"Wie kann denn das sein, es wurden an der Wetterstation beim Campingplatz nur 28 mm Regen gemessen" wurde ich heute gefragt. Die Antwort ist einfach: Bei West- oder Südwestwind wirkt die Caldera wie ein Trichter. Die Feuchtigkeit wird hinein geblasen, wird am Talende dann hoch gedrückt und es regnet ab. Ein großer Teil des Regens kann nicht einfach versickern, die Felswände sind steil und nehmen kaum Wasser auf, das Meiste fließt dann durch den Barranco de las Angustias ins Meer.
Einmal mehr: Bei angesagtem Regen sind die Caldera und andere steile Schluchten zu meiden. Und auch einige Tage nach dem Regen sollte man aufgrund der nun erhöhten Steinschlaggefahr nicht in solchen Gegenden wandern.
*) Nach letzten Informationen wurden 4 Personen mit dem Helikopter ausgeflogen, weitere 8 konnten zu Fuss gerettet werden.
Obschon Vulkane ein bisschen wie Trump sind, denn man kann ihnen nicht wirklich trauen, scheint die derzeitig erhöhte Erdbebenaktivität auf La Palma nach wie vor zur Beruhigungsphase der Vulkaneruption von Tajogaite zu gehören. Die Beben haben in der Stärke wieder deutlich abgenommen und konzentrieren sich hauptsächlich auf die Grenzschicht der oberen Magmakammer. Geländedeformationen werden weiterhin keine gemessen auch keine erhöhte Emission von Gasen.
Im Vergleich mit Teneriffa sieht die letzte Woche folgendermassen aus:
(B = Basislinie. 2.9*B bedeutet also das 2.9 fache dessen, was normal ist)
Seismizität TF 3.1*B / LP 2.9*B
Deformation TF 1.0*B / LP 1.0*B
Gase TF 2.4*B / LP 1.0*B
Ein Tiefdruckgebiet vor Portugal bringt uns nicht nur Bewölkung auf der Westseite der Insel und zwischendurch Regen, vorallem morgen Mittwoch, es führt auch dazu, dass das Meer ungewöhnlich stark aufgewühlt ist und Wellenhöhen drei Meter erreichen können. Der Norden und Westen ist deshalb für das Schwimmen im Meer überhaupt nicht geeignet und bevor man als weiterer Ertrunkener ein letztes Mal in der Zeitung erscheint ist es ratsam, die roten Fahnen an den Stränden zu beachten. Das heisst nämlich schwimmen verboten.
Wer trotzdem ins Meer will, der kann in Sta. Cruz am Stadtstrand nachschauen. Dort wird wahrscheinlich nicht rot wehen.
Etwas unerwartet ist in der letzten Zeit die von Erdbeben freigegebene Energie auf La Palma wieder angestiegen. Hauptsächlich ereignet sich die Aktivität in der oberen Magmakammer in einer Tiefe von rund 10 bis 15 km. So ereigneten sich am letzten Freitag gleich 5 Erdbeben mit einer Stärke 2.1 bis 2.6 mbLg. Von offizieller Seite wurde dazu nichts gesagt. Abklärung der Messstationen zeigen, dass sich nirgendwo auf der Insel das Gelände anhebt, sich also kein messbarer Druck aufbaut. Es ist deshalb davon auszugehen, dass es sich zwar um eine ungewöhnliche, aber zur posteruptiven Zeit gehörende Phase handelt. Ich werde das in den nächsten Tagen aber etwas intensiver beobachten und bei Gelegenheit berichten.
Von der Öffentlichkeit kaum bemerkt wurde dem Projekt «Geothermie» auf der Insel La Palma im Februar Leben eingehaucht, indem die Generaldirektion für Industrie der Regierung der Kanarischen Inseln vier Forschungsgenehmigungen erteilte.
Sociedad para el Desarrollo de Canarias 2000 S.L. (Sodescan 2000): Erlangung der Genehmigungen „Electrolapalma“ und „Benahoare 01“, mit 41 Grabungsrechten in Los Llanos de Aridane und El Paso.
Geotermia La Palma S.L.: Das Unternehmen erhielt die Genehmigung „Tacande“ mit 11 Grabungsrechten in El Paso.
Sociedad de Promoción y Desarrollo Económico y Social de La Palma (Sodepal): Diese öffentliche Einrichtung, die mit dem Cabildo de La Palma verbunden ist, erhielt den Zuschlag für „Punta Sur“ und „Mazo“, mit 75 Grabungsrechten in Fuencaliente, Villa de Mazo, Breña Alta und Breña Baja.
Canopalma und Energía Bonita: Diese auf La Palma angesiedelten Unternehmen gingen als Überraschungen aus der Ausschreibung hervor und erhielten Grabungsrechte und finanzielle Unterstützung vom Institut für Energiediversifizierung und -einsparung (IDAE).
Doch im Projekt ist längst nicht alles Gold was glänzt. Repsol, der Gigant unter den interessierten Unternehmen, mit sehr großer Erfahrung und einem projektierten Investitionsvolumen von 34 Millionen Euro, verliess das Ausschreibungsverfahren im Herbst 24 vorzeitig und begründete den Entscheid damit, dass die wirtschaftliche Rentabilität ihres Projektes durch die extrem langsame und aufwändige Administration kaum gegeben sei.
Den verbleibenden Firmen fehlt das Wissen für Tiefengrabungen, die bis 3.000m reichen könnten. Ob das ein Nachteil ist, wird sich zeigen müssen.
Nicht nur der Ausstieg von Repsol war ein Rückschlag für das Projekt, auch verschiedene Verwaltungsklagen von nicht berücksichtigten Firmen verzögerten alles. Aber auch unter den Firmen die den Zuschlag erhielten sind Spannungen aufgetreten.
Es gibt Anschuldigungen, dass die Regierung öffentliche Unternehmen wie Sodepal zum Nachteil von besser vorbereiteten Privatinitiativen bevorzugt hat. All diese vor Gerichten ausgetragenen Auseinandersetzungen drohen aber, ein solch großes Projekt zum Papiertiger verkommen zu lassen.
Doch die Zeit läuft und könnte sich als weiterer Feind erweisen. Die von der Regierung versprochenen 48 Millionen Euro sind an die Pflicht gebunden, vor 2026 mit den Bohrungen zu beginnen.
All dies hinterlässt viel Unsicherheiten in einem Projekt das für die Insel ein nachhaltiger Segen sein könnte, denn INVOLCAN hat in Studien belegt, dass auf La Palma in Tiefen von 3.000m Temperaturen von 250°C herrschen.
La Palma ist an einem Scheideweg. Gelingt das Projekt, macht die Insel einen riesigen Sprung in Richtung nachhaltiger, sauberer Energie und der neuen Beschaffung von Arbeitsplätzen. Wenn die Fristen aber nicht eingehalten werden und die Mittel verloren gehen, würde sich das leider in die Tradition der «Unvollendeten» einfügen. Deren haben wir ja wie kürzlich geschrieben viele, im Bausektor und im Bereich Versprechen im Energiesektor.
Daumenhalten und Geduld hat bei meiner Subvention der Solaranlage geholfen. Bei diesem Großprojekt wird das kaum ausreichen.
Die Informationen für diesen Artikel stammen von José F. Arozena
Vonwegen schon wieder vorbei: Am kommenden Samstag wird Karneval in Puerto Naos gefeiert. Der Kiosk Ocean Drive hat ein Programm mit Graja Sound, Elvira DJ Zapi zusammengestellt. Ab 17h geht es los.
Ausstellung am 15. und 16. März 2025, Vernissage am 14. März 18:00 Uhr in Tazacorte, Calle Angel 8
Sabine Dahl lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Hamburg. Hier hat sie ein Atelier in einem Künstler-Haus und mindestens 1 mal im Jahr öffnen sich dort die Türen für das Publikum. Ansonsten präsentiert die Künstlerin ihre Arbeiten in Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in Deutschland sowie auf La Palma.
Das Wissen um Vergänglichkeit, der ganz normale Alltag und die Sensibilität für das was die Künstlerin umgibt spiegeln sich in ihren Bilder wieder. In der aktuellen Ausstellung hat die Künstlerin zum Thema „Horizonte“ gearbeitet. Das Zusammenspiel zwischen der menschlichen Existenz und der Weite der Horizonte werden in den Bilder thematisiert. So sind neben gegenständlichen Bildern mit Menschen, die in Weite schauen oder die sich auf Reisen befinden, abstrakte Bilder der Künstlerin zu sehen. Die abstrakten Bildern erinnern an landschaftliche Konturen, das Meer oder an natürliche Muster und Formationen. Sie symbolisieren Vergänglichkeit, die Schönheit der Natur und den ständigen Wandel im Leben. Durch den Einsatz von Schichten und dünnen Linien entsteht der Eindruck von Tiefe, Komplexität und Bewegung. Um die Vielschichtigkeit zu unterstreichen wurde bewusst auf / mit unterschiedlichsten „Bildträgern“ gearbeitet. So spiegeln sich „die Horizonte“ auf einfachen Leinwänden, in Duos, Triptychon, Fliesen und Holz wieder.
Die Künstlerin freut sich auf euren Besuch in Tazacorte!
Jetzt, wo es im Westen noch einmal geregnet hat, ist Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Der Nordwesten ist in diesem Jahr speziell gesegnet mit Regen. Im Valle können wir auch nicht klagen, da liegen wir im Moment auf Platz 5 der letzten 10 Jahre und das "Regenjahr" wird hier bis Ende August gerechnet.
Die Wasserspeicher sind nun zu etwas über 40% gefüllt rund 8% mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Der Wasserspeicher "Vicario" unterhalb von Tijarafe wird nun endlich auch befüllt. Vicario erhöhte die Wasserspeicherkapazität der Insel um 41% und ist nun mit knapp einem Viertel befüllt.
Gesamthaft verfügt La Palma über 12 Speicherbecken. Die drei größten Speicher decken 74% der ganzen Kapazität ab.
Kapazität:
Barlovento 36,8%
Vicario, Tijarafe 22,2%
Dos Pinos, Los Llanos 8,1%
Auch in der nächsten Woche werden wir viel Westwind haben, welcher im Valle erneut Niederschlag bringen wird. Am kommenden Mittwoch ist die Regenwahrscheinlichkeit am höchsten.
Los Indianos war gerettet, das GFS Modell hatte Recht und die Windrichtung war NNO was den Regen bis nach Puntallana brachte, in Sta. Cruz blieb es indessen fast den ganzen Tag trocken. Erst am Abend sind dann auch noch ein paar Tropfen gefallen. Die Indianos liess das aber kalt, die feierten weiter. Ich erlebte schon andere Indianos, da regnete es so stark, dass die Talkpulverkanone nicht mehr funktionierte. Der Talk hatte sich zu einer klebrigen Masse umgewandelt.
In El Paso sah das am Abend nach 18h ganz anders aus. Sintflutartige Regenfälle verwandelten die Straßen kurz in Flüsse und Autofahrer wähnten sich in der Arche Noah und nicht im Auto. Auch in Los Sauces regnete es so stark, dass ein paar Schäden angerichtet wurden. Das ist aber nicht vergleichbar mit Gran Canaria. Dort bildete sich eine große Gewitterzelle die mangels stärkerem Wind fast stationär ausregnete. Einige Autos wurden weggespült, mindestens eines sogar mit der Fahrerin ins Meer. Sie konnte zum Glück unverletzt gerettet werden.
Tajogaite zeigt heute, dass der Vulkankegel noch immer genügend heiss ist, um den gefallenen Regen in Wasserdampf zu verwandeln. Dieser Effekt, welcher nach der Eruption bei einigen zu Panik führte, ist nun in der Bevölkerung breit bekannt und wird wohl noch weitere Jahre nach Regen erscheinen. Das Auskühlen von 34 Millionen Kubikmeter Material dauert sehr lange.
Die Höhenkaltfluft brachte auch auf dem Roque de los Muchachos viel Schnee. Die von mir berechnete Schneefallgrenze stimmte aber nicht ganz. Die publizierte Formel zeigte das zweite Mal, dass sie auf La Palma offensichtlich einen Fehler von 150 bis 200 m aufweist. Ich sagte 1.750m voraus, es fiel aber nur bis 1.900m Schnee.
Zu guter Letzt: Die Warteliste für eine Operation im Spital von La Palma hat sich verkürzt. Man wartet nun "nur" noch etwas mehr als drei Monate. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung von 2 Monaten. Es wurde nicht erwähnt, was zu dieser Verbesserung führte. Ich hoffe sehr, dass die Patienten erfolgreich operiert wurden und nicht auf der Warteliste verstarben, denn beides führt zu einer besseren Statistik.
Heute habe ich noch die vorausgesagte Schneefallgrenze berechnet. Die Höhenkaltluft bringt deutlich kühlere Luft in den Süden, auf dem Muchacho kann es Frost geben. Die Schneefallgrenze wird am Sonntag/Montag in etwa auf 1.700m zu liegen kommen. Das bedeutet, dass nicht nur auf dem Roque de los Muchachos Schnee fallen wird, sondern auch im Bereich der Cumbre Vieja, vom Pico Birigoyo (1.800m) bis zu Deseada (1.950m).
Es ist also durchaus möglich, dass es wieder wie im Bild oben, das am 25.12.2024 gemacht wurde, aussehen wird.
Für die Wetterfreaks und Mathe Nerds: Ich benutze folgende Formel die ich von Vicky Palma erhalten habe:
(100 * T 850hPa)+(50 * T500hPa)+2100+(HGeo 850hPa) -1350
T=Temperatur
hPa= Druckfläche in Hektopascal
HGeo = Geopotentielle Höhe auf der 850 Hektopascal Druckfläche
Nachdem mir ein Computerfehler eine Stunde Arbeit an der Wetterprognose kurzum vernichtete, beginne ich neu ☹
Alle wollen Regen, prognostiziert man diesen aber für die Faschingszeit, dann kommt man, wenn man nicht sofort gesteinigt wird, auf eine schwarze Liste. Heute ist der Moment, wo ich mich meinen Kollegen, die auch auf La Palma Wettervorhersagen machen, auf dieser Liste anschließen werde.
Allgemeine Lage:
Im nördlichen Atlantik steht ein Azorenhoch und vor Portugal ein Tiefdruckgebiet. Beide Systeme unterstützen sich dabei, kalte und feuchtere Luftmassen aus dem hohen Norden zu den kanarischen Inseln zu verfrachten.
Donnerstag
Am Nachmittag erreicht und zögerlich die kältere und feuchtere Luft aus dem Norden. Die vorausgesagte Windrichtung ist Nord was in den südlichen Teilen von La Palma zu einem Gegenwirbel und Südwind führen könnte. Ein Modell prognostiziert Nordwestwind, dieser würde sich dann im Westen an die Küste legen und sich noch etwas beschleunigen.
In der Nacht auf Freitag erreichen uns die ersten Feuchtepakete in den tieferen Luftschichten. Im Bereich der Staubewölkung, also im Norden, steigt dabei die Wahrscheinlichkeit von ersten Regenfällen deutlich an.
Freitag
Der Tag beginnt im Norden schon bewölkt, im südlichen Teil der Insel aber freundlich mit recht viel Sonnenschein. Der Wind weht aus Nord und beschleunigt sich in Puntagorda und Barlovento. In den südlichen Teilen der Insel wird sich wahrscheinlich ein Gegenwirbel mit südlichem Wind einstellen. Dort sieht man auf dem Meer eine klare Windlinie hinter welcher der Wind die Wellen zum überschlagen bringt und so zu Schaumkronen führt.
Samstag
Im Norden hat es in der Nacht immer wieder geregnet, dort beginnt der Tag bewölkt, die lokalen Niederschläge werden sich halten. Im südlichen Teil der Insel kann noch zeitweise die Sonne durchkommen und den Tag etwas freundlicher beginnen lassen. Schon bald aber ziehen hohe Wolkenfelder auf, die Sonne wird dadurch immer stärker verdeckt. Ab Nachmittag kann es auf der ganzen Insel zu örtlichem Regen kommen, vornehmlich aber im nördlichen Teil.
Sonntag
Zwei von drei Wettermodellen prognostizieren die Abspaltung kalter Höhenluft was zu einem Kaltlufttropfen (DANA) führen würde. Diese Höhenkaltluft saugt die feuchte Meeresluft hoch, es bilden sich dann sehr hohe Wolken, viel Regen und örtlich auch Gewitter.
Der Tag beginnt stark bewölkt. Die Regenwahrscheinlichkeit ist auf der ganzen Insel hoch.
Montag
Die instabile Wetterlage mit Höhenkaltluft wird auch am Montag bestehen bleiben und damit auch eine hohe Regenwahrscheinlichkeit für die ganze Insel. Die Prognosemodelle sind sich über die Windrichtung noch nicht einig. Diese hat aber einen starken Einfluss darauf, wo der Regen dann auch fallen wird. Das amerikanische GFS Modell prognostiziert Nordwestwind, damit wäre Sta. Cruz und Los Indianos zuminest teilweise "gerettet", die zwei europäischen Wettermodelle ICON und ECMWF sind weniger optimistisch und prognostizieren überall spontane Regenfälle.
Wow, nach 4 Monaten Papierkrieg ist sie da, die Bewilligung für die Casa Tali. So mutiere ich also drei Jahre nach der Vulkaneruption vom Gleitschirmfluglehrer zum mini Hotelier. Das entspricht nun meinem achten Beruf. Die Bewilligung trägt den nüchternen Namen VV-35-5-0002255, da gefällt mir Casa Tali doch besser.
Das Haus kann ab sofort touristisch gemietet werden. Detailinformationen und einen Kontaktlink findet ihr auf www.idafe.com, der Belegungsplan kann auf Airbnb eingesehen werden.
Falls du magst, kannst du die Information gerne teilen.
Der Astereoid 2024 YR4, welcher in den letzten Wochen aufgrund eines möglichen Einschlages auf der Erde im Jahr 2032 in der Presse war, wurde auch von Teleskopen auf dem Roque de los Muchachos beobachtet.
Die hiesigen Wissenschaftler vom GTC (Gran Telescopio Canarias) und dem NOT (Nordical Optical Telescope) verfolgten den Astereoiden und konnten Größe und Bahn etwas besser bestimmen. So trugen die Daten vom GTC dazu bei, dass die Größe von vorher 40 - 100 m auf 40 - 60 m eingegrenzt werden konnte. Auch die Umlaufbahn konnte mit unseren Teleskopen etwas besser berechnet werden was dazu führte, dass die Wahscheinlichkeit eines Einschlages von 1,5 % auf 3 % anstieg.
Solange die Erde im berechneten Korridor liegt (rote Linie), wird die Wahrscheinlichkeit bei weiterer Verbesserung der Daten (rote Linie wird kürzer) ansteigen (Grafik 2) da der Bereich kleiner wird und höchstwahrscheinlich plötzlich auf Null herunter gehen (Grafik 3) weil die Erde dann aus dem Bereich heraus fällt.
Wer kennt sie nicht, die Unvollendete, die Baustelle westlich der Shell Tankstelle in Los Llanos. Gefühlte 30 Jahre wird dort gebaut, nicht gebaut, abgerissen, neu installiert. Er wurde ein Trauerspiel erster Güte, der sogenannte "Kulturpark Kanarische Inseln". Vor etwa 10 Jahren hat dieses schwarze Loch fast die Firma Onice in den Abgrund gerissen. Es wurden Klimaanlagen bestellt, geliefert, aber nicht bezahlt. Die teure Fasade aus, wie es schien einem Travertinstein, wurde wieder abgerissen. Seit etwa einem Jahr wird wieder gebaut und nun sagt unser Präsident, Sergio Rodríguez, dass der Kulturpark im nächsten Jahr eröffnet werden wird. Bis dann sollen dort 13 Millionen Euro verbaut worden sein. Der Park soll 600 Plätze aufweisen und zum wichtigsten Kulturzentrum von La Palma aufsteigen. Er weist neben zwei Konferenzräumen auch Büroräume, eine Kaffeteria auf. Von Parkplätzen habe ich indessen nichts gelesen. Hoffen wir, dass diese in den 30 Jahren nicht vergessen wurden.
Liest man die Kommentare von Lesern in der Presse, spürt man deutlich die Frustration der Palmeros über nicht eingehaltene Versprechen. Einer schreibt, sie hätten sich wohl mit dem Datum geirrt und meinten 2036 aber vorher würden wir eh vom Asteoriden ausgelöscht. Ein weiterer Leser schreibt die Pyramiden von Gizeh wären schneller erbaut worden und weitere bemängeln die Prioritätensetzung und fordern erneut die LP-2 von El Paso nach Las Manchas zu priorisieren.
Wir freuen uns auf die Eröffnung im Jahr 2026. Wenn diese Baustelle beendet ist, kann vielleicht dann ja das Hallenbad hinter dem Lidl angegangen werden. Diese Ruine steht auch schon gefühlte 100 Jahre dort. An Unvollendeten mangelt es uns hier auf der Insel in der Tat nicht.
Auch La Palma ist kein sicherer Rückzugsort für kriminelle: Die Policia Nacional hat am gleichen Tag auf La Palma zwei verschiedene, national und international gesuchte Straftäter verhaftet. Der Erste verhaftete wurde mit Europäischem Haftbefehl zur Vollstreckung einer Haftstrafe in der Slowakei gesucht, verhaftet und überstellt.
Am gleichen Tag nahmen die Beamten auch einen deutschen Staatsbürger fest, gegen den ein vom Gericht von Granada ausgestellter Durchsuchungs-, Haft- und Vorladungsbefehl wegen eines Betrugsdelikts vorlag.
Die gestrigen, unerwartet hohen Regenfälle im Nordwesten, welche im Bereich Cubo de la Galga bis zu 60 Liter pro m2 brachten, sind vielleicht der Anfang von einer zweiten Februarhälfte, die immer wieder etwas Niederschlag bringen wird. Intensive Fronten sind nicht zu erwarten, aber wir freuen uns auch an weniger Niederschlag.
Morgen Freitag schläft der Wind fast ein, auf dem Roque de los Muchachos dreht die Windrichtung auf Südwest, die ersten Zeichen einer sich nähernden Front. Diese bringt dann am Samstag mit westlichen Winden etwas Regen auf der Westseite. Schon vor Sonnenuntergang dreht aber die Windrichtung auf Nord, die erste, schwache Front ist vorbeigezogen.
Der Sonntag wird ein Übergangstag mit etwas Passatwind in den unteren Luftschichten und Nordwind in den hohen Bergen. Im Tagesverlauf bilden sich einige Quellwolken.
Am Montag dreht die Windrichtubg erneut auf Südwest, die nächste Front erreicht La Palma, aller Voraussicht erst nach Sonnenuntergang, mit Regen im Westen und vorallem Nordwesten. Die Windrichtung dreht in der Nacht auf Dienstag nach Nordwest, die Windstärke nimmt zu, die Niederschläge klingen langsam ab. Am Dienstag erwartet uns im Westen ein aufgewühltes Meer mit vielen Schaumkronen und im Norden der Insel weitere Regenfälle, bevor sich am Mittwoch wieder eine Passatwind geprägte Wetterlage einstellt.
Das Cabildo de La Palma geht davon aus, dass die Arbeiten zur Wiedereröffnung des Zugangs zum Wald von Los Tilos, der seit Anfang Dezember 2023 aufgrund von Erdrutschen geschlossen ist, bis Ende dieses Monats abgeschlossen sein werden. Das gab der Inselrat für öffentliche Arbeiten, Darwin Rodríguez, in der letzten Plenarsitzung des Inselparlaments bekannt.
Ursprünglich wollte man den Hang einfach putzen und etwas befestigen. Aus Sicherheitsgründen wurde dieser Ansatz aber später verworfen und ein "falscher Tunnel", einer der gegen das Flussbeet hin offen ist, gebaut.
Der Wald von Los Tilos gehört zu den großen touristischen Attraktionen von La Palma. Aufgrund der Schließung des Zugangs war der Wanderweg in der etwas weiter südlich liegenden Schlucht "Cubo de La Galga" zeitweise überlastet und die Parkmöglichkeiten fast immer ausgeschöpft.
Das ist eine wichtige, positive Meldung für den Tourismus. Auf meiner Wunschliste bleibt aber immer noch die Verkleinerung der immensen Sperrzone um den Vulkan Tajogaite. Ob die Tourismusverantwortlichen im Cabildo einmal merken, dass das ein guter Schritt wäre?
Foto aus elperiodicodelapalma.com
Rose Marie Dähncke, die international anerkannte Pilzexpertin, welche seit vielen Jahren auf La Palma lebt und forscht wird am kommenden Montag, dem 10. Februar 100 jährig.
Anlässlich dieses Datums organisiert Claudia Gehrke vom Konkursbuchverlag am
15. Februar um 19:30 Uhr in der Casa Roja in Mazo
eine Veranstaltung, in deren Zentrum Rose Marie Dähncke und ihr neues Buch stehen werden, vorgestellt werden drei Bücher, der auf La Palma lebenden Autorinnen Rose Marie Dähncke, Ines Dietrich und Lucía Rosa González.
Claudia Gehrke wird etwas über die interessante Biografie von Frau Dähncke erzählen und das neue Pilzbuch vorstellen. Rose Marie Dähncke selbst wird nicht dabei sein können, sie wohnt zwar im Gebiet von Mazo noch selbstständig in einem Häuschen nahe am Meer, verlässt aber ihr Haus und Garten nicht mehr.
Der Anlass wird mit Live Musik begleitet.
Foto: Paco Serrano
Ist der Februar der Konzertmonat? Gleich noch ein weiteres Konzert kann ich ankündigen, dieses findet bereits morgen Freitag, 7. Februar um 20:30 Uhr statt und zwar im Circo Marte in Sta. Cruz de La Palma. Die zwei Pianistinnen aus La Palma spielen mit 4 Händen Stücke von Ravel, Gershwin, Piazzola und Holst.
Das Konzert ist eine Benefizveranstaltung für das Rote Kreuz von La Palma. Das Rote Kreuz und die Caritas waren die beiden Organisationen die während der Eruption unpolitisch und schnell Hilfe leisteten.
Eintrittspreis € 10.–
Im Februar finden zwei Konzerte des Münsterchors Neuss und des Coro de Cámara Llanesis statt.
Das erste Konzert am 19. Februar um 20h in der Kirche Nuestra Señora de Bonanza in El Paso.
Am 21. Februar singen die Chöre dann auch wieder um 20h in Sta. Cruz in der Kirche Matritz El Salvador.
Einen Moment war ich nicht auf der Insel, deshalb gab es kaum Nachrichten. Nun bin ich wieder da.
Die Arbeitslosigkeit auch, diese hat sich im Januar wieder erhöht. Wir zählen auf der Isla Bonita nun sagenhafte 6.281 Personen die als Arbeitslos gemeldet sind. Setzt man diese Zahl in das Verhältnis der gesamten Population von rund 65.000, sind ~10% davon eine beachtliche Zahl. Da wir es noch nicht geschafft haben, den Tourismus wieder anzukurbeln sieht man mit +5,4% bei der Hotelerie auch die größte Zahl an neu als Arbeitslos gemeldeten Personen. Frauen sind übrigens 3 mal stärker von Arbeitslosigkeit betroffen.
Obschon die Gemütlichkeit auf La Palma etwas ist, das weit geschätzt wird, werden wir nicht darum herum kommen, uns etwas mehr an der ferneren Welt zu orientieren. Anträge von Unternehmern für Bewilligungen dauern im Cabildo viele Monate, Subventionsanträge werden verschlafen bis das Geld wieder weg ist. Das Cabildo Insular müsste in vielen Bereichen mehr gestalten als verwalten. Das werden wir aber nicht von innen heraus schaffen. Wer mehr verlangt, wird einfach dann nicht mehr gewählt...
Der Router der Wetterstation welcher über eine SIM Karte funktionierte ist einmal mehr ausgefallen. Die Eigentümer der Apartamentos Martín in Puerto Naos welche schon ermöglichten, dass die Wetterstation auf deren Dach aufgestellt wird haben sich spontan bereit erklärt, den Router über ihre Internetverbindung einzubinden und damit nicht nur den Gleitschirmpiloten jederzeit aktuelle Wetterdaten zur Verfügung zu stellen. Als kleines Dankeschön heisst die Wetterstation deshalb nun "Puerto Naos Aptos. Martín".
Die Daten können über Wunderground, Apalmet, Davis App und Burnair eingesehen werden.
Die Eigentümer von Apartamentos Martín sind natürlich froh, wenn auch wieder Gleitschirmpiloten in deren Apartments übernachten. Sie finden das Haus über Apartamentos Martín Puerto Naos oder Telefon +34 922 40 80 46
Im April wird das Gesetz 7/2022 welches 116 Artikel und 16 Zusätze enthält umgesetzt werden. Sie werden verstehen, dass keine Lust verspürte, das ganze zu lesen. Meine Benotung in Rechtskunde seinerzeit zeigte ein ausgeprägteres Desinteresse an Gesetzestexten. In der Presse steht, dass das Gesetz verlangt, dass 100% der Kosten der Abfallbewirtschaftung auf den Konsumenten umgewälzt werden muss. Eloy Martín, der Bürgermeister von El Paso, hat nun bei der Regierung der Kanarischen Inseln um Unterstützung angefragt. Es sei nicht zumutbar, die Familien mit weiteren Kosten zu belasten.
Das Verständnis, Abfall zu vermeiden, ist hier auf La Palma in der Bevölkerung noch überhaupt nicht angekommen. Das kann man ohne komplexe Studie im Supermarkt beobachten. Über 90% der Einheimischen verlangen - obschon kostenpflichtig - Plastiktüten, obschon es schon seit Jahren überall gute Mehrwegtaschen für wenig Geld zu kaufen gibt.
Unbeachtet von der Presse wurde Anfang Dezember eine Neufassung des Dekretes über die Verbotszone um den Vulkan erlassen. Mutlos wurde kaum was verändert, nur die Montaña Quemada die vor einem Jahr durch einen Fehler wieder in die Exklusionszone rutschte, ist nun wieder draussen, der Fehler nach einem Jahr korrigiert.
Leider sind immer noch Wanderwege nur wenige Meter in der Zone und damit nicht legal begehbar. Es scheint, dass auch weiterhin niemand vom Department für Tourismus bei der Ausarbeitung dieser Grenzen mitarbeitet.
Sie mahlen langsam, die Mühlen des Cabildo, ganz langsam.
Dekret
Zone
Aktuelle Wettervorhersage:
Flughafen:
Auch nach den neuesten Prognosen kann ich keine Entwarnung geben. Montag und Dienstag bleiben für den Flughafen kritisch. Die Windrichtung soll nun etwas mehr südwestlich und nicht mehr westlich sein, was tendenziell Abwinde und damit Probleme begünstigt. Die Windgeschwindigkeiten am Montag sind grenzwertig; wenn sie etwas schwächer sind als vorhergesagt, wird es keine Probleme geben, wenn sie aber höher sind, schon.
Am Dienstag ist der ganze Tag kritisch für Landungen auf SPC. Obwohl die Windstärke am späten Nachmittag leicht abnimmt, zeigt die Erfahrung, dass es, sobald sich Fallwinde entwickelt haben, eine deutliche Änderung der Windrichtung oder -stärke geben muss, und die sehe ich nicht vor Mittwoch.
Regen:
Die ersten Niederschläge im Westen werden wahrscheinlich erst nach Sonnenuntergang am Montag einsetzen. Die erste Regenfront ist bereits am Dienstagmorgen durchgezogen, aber ihr werden im Laufe des Tages und am Mittwoch weitere Pakete mit feuchter Luft und Regen folgen.
Bild: Regenprognose für Mittwoch 22. Januar, Europäisches Modell ECMWF
In der Stadt von Tazacorte sind gestern von der Guardia Civil drei Männer verhaftet worden. Ihnen wird Menschenhandel vorgeworfen. Die 4 Frauen in ihrem Netzwerk wurden identifiziert. Weitere Informationen gab die Guardia noch nicht bekannt weil zusätzliche Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind.
Das Hoch mit Zentrum vor der iberischen Halbinsel, welches uns den Calima brachte, verschiebt seinen Kern in den Westen von La Palma. Der Wind nimmt deshalb nun auch in der Höhe ab, was morgen Freitag gute Bedingungen für die Vulkanwanderung bietet.
Im Verlauf des Samstags beginnt die Windstärke auf Höhe des Roque de los Muchachos wieder zuzunehmen, denn ein Sturmtief über den Azoren beeinflusst bereits den Höhenwind. Es dauert aber bis am Montag, bis wir dann wirklich in den Einflussbereich dieses Tiefdruckgebietes kommen werden.
Alle Wettermodelle sagen den Durchzug einer Regenfront in der Nacht von Montag auf Dienstag voraus. Der Regen erreicht uns mit West- oder Südwestwind, was bedeutet, dass der Westen von La Palma die meisten Niederschläge erhalten wird. Der Dienstag wird ein regnerischer Tag werden.
Danach sind sich die Wettermodelle nicht mehr einig. Das amerikanische Modell sagt bis Donnerstag regnerisches Wetter voraus, das Europäische prognostiziert ab Mittwoch bereits Nordwind und deutlich weniger regen.
Natürlich sind auch viele daran interessiert, wie ich die Situation für den Flughafen beurteile. Der problematische Tag wird der Dienstag werden. Die Wettermodelle prognostizieren aber Westwind. Diese Windrichtung ist für den Flughafen deutlich besser als Südwestwind und er kann auch bei höheren Windstärken noch angeflogen werden.
Trotzdem muss ich die Situation in den nächsten Tagen weiter beobachten, denn das amerikanische Wettermodell sagt für den Dienstag zeitweise auf 2.000 m über 30 Knoten voraus. Wenn das eintritt, sind Probleme nicht ausgeschlossen.
Gestern Nachmittag um 17h ist ein 49 jähriger Mann vor Puerto Naos ertrunken. Nachdem er auf dem Meer treibend entdeckt wurde, konnte er offensichtlich erfolgreich an Land gebracht werden. Die Angehörigen, seine Frau und ein rund 20 jähriger Sohn, mussten zusehen, dass die danach eingeleiteten Wiederbelebungsversuche mit Herzmassage und einem Defibrillator leider nicht erfolgreich waren. Herzliches Beileid den Angehörigen.
Die Palmeros kaufen nicht so schnell ein neues Auto, haben aber deren viele. So kann man eine Statistik aus ElTime zusammenfassen.
Fast die Hälfte (47%) der auf der Insel registrierten Fahrzeuge sind über 20 Jahre alt. Über 30 Jahre schaffen es 20% der registrierten Fahrzeuge. Es sind sagenhafte 83.520 Fahrzeuge registriert, das heisst fast auf jeden Einwohner (Kinder mit eingerechnet) kommt ein Fahrzeug.
Bei Fahrzeugen mit alternativen Energien (Elektro, Gas, Wasserstoff) sind wir aber noch am Anfang. Nur 366 Fahrzeuge sind mit solchen Antrieben auf La Palma registriert, was tiefen 0,45% entspricht. Hier besteht in der Tat noch großer Aufholbedarf.
Wenn ich meinen Benziner irgendwann ersetzen muss, dann wird das natürlich auch ein e-Fahrzeug. Solarstrom produziere ich mehr als genug.
Wenn die Küste so aussieht, wie das Pedro Hernández heute morgen vom El Time aus fotografierte, dann kann man davon ausgehen, dass das Meer wild ist, hohe Wellen erzeugt und damit auch gefährlich ist. Abstand halten ist vielfach angebracht, denn hohe Wellen können überraschend auftreten. Windy sagt im Moment für die Westküste über 2m voraus. Dazu addiert sich noch die Flut mit einem Meter. Heute Morgen um 9h war Flut, der nächste Höchststand wird dann wieder um 22h erreicht.
Wenn es darum geht, Verbote zu erlassen und den Bürgern vorzuschreiben, was sie nicht tun dürfen, steht La Palma seit der Vulkaneruption für den unrühmlichen Weltmeistertitel weit vorne. Letztes Beispiel: Der Zugang zum Roque de los Muchachos ist nach wie vor gesperrt. Nachdem es vor Wochen schneite, hat man vorsorglich die Straße gesperrt und diese bisher nicht wieder eröffnet. Die Sozialisten prangern dies im Parlament zu Recht an.
Fast vergessen ging der Umstand, dass wir auch im 4. Jahr nach der Vulkaneruption noch eine immense Sperrzone haben. Diese wurde im letzten Jahr fehlerhaft korrigiert, die Montaña Quemada wieder darin eingeschlossen. Dieser Fehler besteht schon ein halbes Jahr und kümmert in der Administration offenbar niemanden.
Die Kompetenz für solche Sperrungen - auch die des Wanderwegnetzes - liegt bei der Inselregierung. Warum man auf La Palma so restriktiv ist, weiß ich nicht. Liegt es daran, dass jemand während der Eruption Gefallen darin fand, anderen vorzuschreiben was sie tun sollen und dies anhält oder schlichtweg daran, dass ein Entscheidungsträger voll Angst ist, er könnte vor einen Richter gezogen werden und permanent versucht, seinen Ars.. in Sicherheit zu bringen. Was sicher ist, das ganze Sperrtheater schadet dem Tourismus.
Diese Fotografie von José F. Arozena wurde am 6. Januar, dem Dreikönigstag, als geowissenschaftliches Bild des Tages (EPOD) ausgewählt, eine Initiative der NASA, die täglich ein Bild aus dem Bereich der Geowissenschaften mit einer kurzen Erläuterung hervorhebt.
„Oben ist eine spektakuläre Reihe von antikrepuskularen Strahlen zu sehen, die ich am Nachmittag des 18. November 2024 über der Bucht von Santa Cruz de La Palma beobachtet habe. Die Kamera war nach Osten gerichtet, gegenüber der Sonne. Diese Bahnen aus Sonnenlicht und Schatten wurden von riesigen Kumulonimbuswolken geworfen, die sich innerhalb eines Sturmsystems bildeten, das von der Iberischen Halbinsel herabzog und nordwestlich von La Palma abregnete. Obwohl der Sturm die Insel nicht direkt betraf, hatte der Wetterdienst vor möglichen sintflutartigen Regenfällen gewarnt und den Alarmzustand ausgerufen. Der Sturm löste sich jedoch über dem Meer auf und hinterließ dieses beeindruckende Bild, das etwa 10 bis 15 Minuten andauerte“, erklärt José F. Arozena.
Ein Jahr geht zu ende. Eines das eher Tragik und unerfüllte Versprechen brachte und dennoch auch kleine Schritte nach vorne hinterliess.
Mit der Eröffnung des Strandes in Puerto Naos im Januar 2024 fing das Jahr eigentlich ganz gut an, im Januar hofften wir auch, dass das Landen mit dem Gleitschirm auch erlaubt werden würde. Dass dies bis Juli dann nicht geschah, war auch der Grund, warum ich meinen GuideService buchstäblich an den Nagel hängen musste, denn nach drei Jahren Pause kann man nicht mit so kurzem Vorlauf eine rentable Saison organisieren.
Auch bei anderen Projekten wurde viel versprochen und nicht sehr viel gehalten. Das einzig größere Straßenprojekt, die Umfahrung von Tazacorte wurde eingeweiht. Auch hier leider mit Makel, denn wer über die neue Küstenstrasse kommt, wird in den Ortskern und nicht zur Umfahrung geleitet. Die anderen Straßenprojekte blieben im Planungsstatus. Speziell die LP-2 von El Paso nach Las Manchas, ein Wahlversprechen vom Inselpräsidenten Sergio Rodríguez, mit deren Bau noch vor Ende 2023 hätte begonnen werden sollen, hat die vielen juristischen Hürden noch nicht überstanden.
Ein Versprechen wurde eingelöst. Das Benzin wurde über staatliche Zuwendungen auf den kleinen Inseln verbilligt. Satte 20 ct pro Liter steuerte der Staat bei, um den Preisunterschied zu den großen Inseln etwas zu mildern. Schön für den Konsumenten, aber damit subventioniert man nur die Tankstellenbesitzer die auf den kleinen Inseln weiterhin deutlich höhere Gewinnmargen erzielen.
Die Polarlichter im Mai, welche sogar auf La Palma gesehen wurden, waren die kurze Sensation. Es folgte ein mehr oder wenig ereignisloser Sommer der zum Glück nicht extrem heiss war und keine größeren Waldbrände brachte.
Der Dezember begann mit extremen Südostwinden Zerstörung in die Bananenplantagen im Westen die sich gerade von der Vulkaneruption erholt hatten. Immerhin ist die Regenbilanz bis jetzt ganz gut und die Isla Verde zeigt sich endlich wieder im schönen grünen Kleid.
Das traurige Highlight in diesem Jahr ist die immer größer werdende Flüchtlingskrise im Atlantik. Diese führte im Jahr 2024 zu offiziell 9.757 Todesopfern, davon 1.538 Kinder. Wenn alle 5 Tage ein Flugzeug mit 150 Menschen abstürzen würde, wäre die Empörung enorm. Diese Krise wird aber kaum wahrgenommen und deren Ursprung nicht angegangen.
Weisse Weihnacht gab dem Jahr auf La Palma zwar ein Sahnehäubchen, aber die Bilanz des Jahres 2024 ist leider nicht sehr positiv.
Gerade deswegen ist es wichtig, sich für das Neue Jahr alles Gute, viel Glück, Erfolg, Gesundheit und Freude wünschen mag und sich vornimmt, mitzuarbeiten, dass diese Wünsche auch in Erfüllung gehen mögen.
Guten Rutsch, gutes neues Jahr u es guets Nöis!
Frohe Festtage!
Der Kaltlufttropfen, DANA, hat auf La Palma zu ausserordentlichen Regenfällen von bis zu 300l/m², Schnee und gesperrten Straßen geführt. Fast einen Tag lang zogen immer wieder Gewitter auf. Blitze erhellten die Nacht. Ein Spektakel das sicher in der Art die letzten 10 Jahre nicht stattfand.
Gratisbus
Das Spanische Parlament hat am letzten Montag einen Kredit beschlossen um den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu fördern. Für die Kanarischen Inseln bedeutet das, dass der öffentliche Busverkehr im nächsten Jahr kostenlos sein wird.
Verschwunden
Das Verschwinden eines 2 jährigen Kindes hat in Puntagorda zu einer großen Suchaktion geführt. Das Kleinkind wurde nach einer kalten Nacht in den frühen Morgenstunden lebend gefunden.
Der Vorfall hat in den Medien auch zu Kritik an den Eltern geführt, man konnte sich nicht vorstellen, wie ein Kleinkind stundenlang verschwinden kann und wahrscheinlich auch darum, weil es sich bei den Eltern um sogenannte "Hippys" handeln soll. Ein Journalist kritisierte auch, dass viele Personen die im Norden leben gar nicht korrekt gemeldet wären.
Wetter
Dieses bleibt bis ende Jahr eher schwachwindig und meist trocken bei Temperaturen die leicht unter dem Durchschnitt sind. Es kommt wieder etwas Calima auf, kühler Calima denn der Sand kommt eher aus nördlichen Richtungen.
Foto: Schnee am 24.12.2024, aus sozialen Medien, Autor leider unbekannt.
Ab 6. Januar 2024 werde ich X alias Twitter stilllegen. Ich möchte einem durchgeknallten Multibillionär keinen einzigen Cent mehr in seine Tasche füttern. Meinen Account werde ich nicht löschen, da die Vulkaneruption darauf dokumentiert ist.
Die Informationen, die ich bis anhin aktuell über Twitter publizierte, finden sich neu auf Bluesky. Mein Alias dort @efadi-lp.bsky.social.
Bluesky kann man auch als App auf dem Mobiltelefon installieren. Der Zugang benötigt nun keinen Einladungscode mehr. Funktionsumfang wie bei Twitter.