Unbeachtet von der Presse wurde Anfang Dezember eine Neufassung des Dekretes über die Verbotszone um den Vulkan erlassen. Mutlos wurde kaum was verändert, nur die Montaña Quemada die vor einem Jahr durch einen Fehler wieder in die Exklusionszone rutschte, ist nun wieder draussen, der Fehler nach einem Jahr korrigiert.
Leider sind immer noch Wanderwege nur wenige Meter in der Zone und damit nicht legal begehbar. Es scheint, dass auch weiterhin niemand vom Department für Tourismus bei der Ausarbeitung dieser Grenzen mitarbeitet.
Sie mahlen langsam, die Mühlen des Cabildo, ganz langsam.
Dekret
Zone
Aktuelle Wettervorhersage:
Flughafen:
Auch nach den neuesten Prognosen kann ich keine Entwarnung geben. Montag und Dienstag bleiben für den Flughafen kritisch. Die Windrichtung soll nun etwas mehr südwestlich und nicht mehr westlich sein, was tendenziell Abwinde und damit Probleme begünstigt. Die Windgeschwindigkeiten am Montag sind grenzwertig; wenn sie etwas schwächer sind als vorhergesagt, wird es keine Probleme geben, wenn sie aber höher sind, schon.
Am Dienstag ist der ganze Tag kritisch für Landungen auf SPC. Obwohl die Windstärke am späten Nachmittag leicht abnimmt, zeigt die Erfahrung, dass es, sobald sich Fallwinde entwickelt haben, eine deutliche Änderung der Windrichtung oder -stärke geben muss, und die sehe ich nicht vor Mittwoch.
Regen:
Die ersten Niederschläge im Westen werden wahrscheinlich erst nach Sonnenuntergang am Montag einsetzen. Die erste Regenfront ist bereits am Dienstagmorgen durchgezogen, aber ihr werden im Laufe des Tages und am Mittwoch weitere Pakete mit feuchter Luft und Regen folgen.
Bild: Regenprognose für Mittwoch 22. Januar, Europäisches Modell ECMWF
In der Stadt von Tazacorte sind gestern von der Guardia Civil drei Männer verhaftet worden. Ihnen wird Menschenhandel vorgeworfen. Die 4 Frauen in ihrem Netzwerk wurden identifiziert. Weitere Informationen gab die Guardia noch nicht bekannt weil zusätzliche Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind.
Das Hoch mit Zentrum vor der iberischen Halbinsel, welches uns den Calima brachte, verschiebt seinen Kern in den Westen von La Palma. Der Wind nimmt deshalb nun auch in der Höhe ab, was morgen Freitag gute Bedingungen für die Vulkanwanderung bietet.
Im Verlauf des Samstags beginnt die Windstärke auf Höhe des Roque de los Muchachos wieder zuzunehmen, denn ein Sturmtief über den Azoren beeinflusst bereits den Höhenwind. Es dauert aber bis am Montag, bis wir dann wirklich in den Einflussbereich dieses Tiefdruckgebietes kommen werden.
Alle Wettermodelle sagen den Durchzug einer Regenfront in der Nacht von Montag auf Dienstag voraus. Der Regen erreicht uns mit West- oder Südwestwind, was bedeutet, dass der Westen von La Palma die meisten Niederschläge erhalten wird. Der Dienstag wird ein regnerischer Tag werden.
Danach sind sich die Wettermodelle nicht mehr einig. Das amerikanische Modell sagt bis Donnerstag regnerisches Wetter voraus, das Europäische prognostiziert ab Mittwoch bereits Nordwind und deutlich weniger regen.
Natürlich sind auch viele daran interessiert, wie ich die Situation für den Flughafen beurteile. Der problematische Tag wird der Dienstag werden. Die Wettermodelle prognostizieren aber Westwind. Diese Windrichtung ist für den Flughafen deutlich besser als Südwestwind und er kann auch bei höheren Windstärken noch angeflogen werden.
Trotzdem muss ich die Situation in den nächsten Tagen weiter beobachten, denn das amerikanische Wettermodell sagt für den Dienstag zeitweise auf 2.000 m über 30 Knoten voraus. Wenn das eintritt, sind Probleme nicht ausgeschlossen.
Gestern Nachmittag um 17h ist ein 49 jähriger Mann vor Puerto Naos ertrunken. Nachdem er auf dem Meer treibend entdeckt wurde, konnte er offensichtlich erfolgreich an Land gebracht werden. Die Angehörigen, seine Frau und ein rund 20 jähriger Sohn, mussten zusehen, dass die danach eingeleiteten Wiederbelebungsversuche mit Herzmassage und einem Defibrillator leider nicht erfolgreich waren. Herzliches Beileid den Angehörigen.
Die Palmeros kaufen nicht so schnell ein neues Auto, haben aber deren viele. So kann man eine Statistik aus ElTime zusammenfassen.
Fast die Hälfte (47%) der auf der Insel registrierten Fahrzeuge sind über 20 Jahre alt. Über 30 Jahre schaffen es 20% der registrierten Fahrzeuge. Es sind sagenhafte 83.520 Fahrzeuge registriert, das heisst fast auf jeden Einwohner (Kinder mit eingerechnet) kommt ein Fahrzeug.
Bei Fahrzeugen mit alternativen Energien (Elektro, Gas, Wasserstoff) sind wir aber noch am Anfang. Nur 366 Fahrzeuge sind mit solchen Antrieben auf La Palma registriert, was tiefen 0,45% entspricht. Hier besteht in der Tat noch großer Aufholbedarf.
Wenn ich meinen Benziner irgendwann ersetzen muss, dann wird das natürlich auch ein e-Fahrzeug. Solarstrom produziere ich mehr als genug.
Wenn die Küste so aussieht, wie das Pedro Hernández heute morgen vom El Time aus fotografierte, dann kann man davon ausgehen, dass das Meer wild ist, hohe Wellen erzeugt und damit auch gefährlich ist. Abstand halten ist vielfach angebracht, denn hohe Wellen können überraschend auftreten. Windy sagt im Moment für die Westküste über 2m voraus. Dazu addiert sich noch die Flut mit einem Meter. Heute Morgen um 9h war Flut, der nächste Höchststand wird dann wieder um 22h erreicht.
Wenn es darum geht, Verbote zu erlassen und den Bürgern vorzuschreiben, was sie nicht tun dürfen, steht La Palma seit der Vulkaneruption für den unrühmlichen Weltmeistertitel weit vorne. Letztes Beispiel: Der Zugang zum Roque de los Muchachos ist nach wie vor gesperrt. Nachdem es vor Wochen schneite, hat man vorsorglich die Straße gesperrt und diese bisher nicht wieder eröffnet. Die Sozialisten prangern dies im Parlament zu Recht an.
Fast vergessen ging der Umstand, dass wir auch im 4. Jahr nach der Vulkaneruption noch eine immense Sperrzone haben. Diese wurde im letzten Jahr fehlerhaft korrigiert, die Montaña Quemada wieder darin eingeschlossen. Dieser Fehler besteht schon ein halbes Jahr und kümmert in der Administration offenbar niemanden.
Die Kompetenz für solche Sperrungen - auch die des Wanderwegnetzes - liegt bei der Inselregierung. Warum man auf La Palma so restriktiv ist, weiß ich nicht. Liegt es daran, dass jemand während der Eruption Gefallen darin fand, anderen vorzuschreiben was sie tun sollen und dies anhält oder schlichtweg daran, dass ein Entscheidungsträger voll Angst ist, er könnte vor einen Richter gezogen werden und permanent versucht, seinen Ars.. in Sicherheit zu bringen. Was sicher ist, das ganze Sperrtheater schadet dem Tourismus.
Diese Fotografie von José F. Arozena wurde am 6. Januar, dem Dreikönigstag, als geowissenschaftliches Bild des Tages (EPOD) ausgewählt, eine Initiative der NASA, die täglich ein Bild aus dem Bereich der Geowissenschaften mit einer kurzen Erläuterung hervorhebt.
„Oben ist eine spektakuläre Reihe von antikrepuskularen Strahlen zu sehen, die ich am Nachmittag des 18. November 2024 über der Bucht von Santa Cruz de La Palma beobachtet habe. Die Kamera war nach Osten gerichtet, gegenüber der Sonne. Diese Bahnen aus Sonnenlicht und Schatten wurden von riesigen Kumulonimbuswolken geworfen, die sich innerhalb eines Sturmsystems bildeten, das von der Iberischen Halbinsel herabzog und nordwestlich von La Palma abregnete. Obwohl der Sturm die Insel nicht direkt betraf, hatte der Wetterdienst vor möglichen sintflutartigen Regenfällen gewarnt und den Alarmzustand ausgerufen. Der Sturm löste sich jedoch über dem Meer auf und hinterließ dieses beeindruckende Bild, das etwa 10 bis 15 Minuten andauerte“, erklärt José F. Arozena.
Ein Jahr geht zu ende. Eines das eher Tragik und unerfüllte Versprechen brachte und dennoch auch kleine Schritte nach vorne hinterliess.
Mit der Eröffnung des Strandes in Puerto Naos im Januar 2024 fing das Jahr eigentlich ganz gut an, im Januar hofften wir auch, dass das Landen mit dem Gleitschirm auch erlaubt werden würde. Dass dies bis Juli dann nicht geschah, war auch der Grund, warum ich meinen GuideService buchstäblich an den Nagel hängen musste, denn nach drei Jahren Pause kann man nicht mit so kurzem Vorlauf eine rentable Saison organisieren.
Auch bei anderen Projekten wurde viel versprochen und nicht sehr viel gehalten. Das einzig größere Straßenprojekt, die Umfahrung von Tazacorte wurde eingeweiht. Auch hier leider mit Makel, denn wer über die neue Küstenstrasse kommt, wird in den Ortskern und nicht zur Umfahrung geleitet. Die anderen Straßenprojekte blieben im Planungsstatus. Speziell die LP-2 von El Paso nach Las Manchas, ein Wahlversprechen vom Inselpräsidenten Sergio Rodríguez, mit deren Bau noch vor Ende 2023 hätte begonnen werden sollen, hat die vielen juristischen Hürden noch nicht überstanden.
Ein Versprechen wurde eingelöst. Das Benzin wurde über staatliche Zuwendungen auf den kleinen Inseln verbilligt. Satte 20 ct pro Liter steuerte der Staat bei, um den Preisunterschied zu den großen Inseln etwas zu mildern. Schön für den Konsumenten, aber damit subventioniert man nur die Tankstellenbesitzer die auf den kleinen Inseln weiterhin deutlich höhere Gewinnmargen erzielen.
Die Polarlichter im Mai, welche sogar auf La Palma gesehen wurden, waren die kurze Sensation. Es folgte ein mehr oder wenig ereignisloser Sommer der zum Glück nicht extrem heiss war und keine größeren Waldbrände brachte.
Der Dezember begann mit extremen Südostwinden Zerstörung in die Bananenplantagen im Westen die sich gerade von der Vulkaneruption erholt hatten. Immerhin ist die Regenbilanz bis jetzt ganz gut und die Isla Verde zeigt sich endlich wieder im schönen grünen Kleid.
Das traurige Highlight in diesem Jahr ist die immer größer werdende Flüchtlingskrise im Atlantik. Diese führte im Jahr 2024 zu offiziell 9.757 Todesopfern, davon 1.538 Kinder. Wenn alle 5 Tage ein Flugzeug mit 150 Menschen abstürzen würde, wäre die Empörung enorm. Diese Krise wird aber kaum wahrgenommen und deren Ursprung nicht angegangen.
Weisse Weihnacht gab dem Jahr auf La Palma zwar ein Sahnehäubchen, aber die Bilanz des Jahres 2024 ist leider nicht sehr positiv.
Gerade deswegen ist es wichtig, sich für das Neue Jahr alles Gute, viel Glück, Erfolg, Gesundheit und Freude wünschen mag und sich vornimmt, mitzuarbeiten, dass diese Wünsche auch in Erfüllung gehen mögen.
Guten Rutsch, gutes neues Jahr u es guets Nöis!
Frohe Festtage!
Der Kaltlufttropfen, DANA, hat auf La Palma zu ausserordentlichen Regenfällen von bis zu 300l/m², Schnee und gesperrten Straßen geführt. Fast einen Tag lang zogen immer wieder Gewitter auf. Blitze erhellten die Nacht. Ein Spektakel das sicher in der Art die letzten 10 Jahre nicht stattfand.
Gratisbus
Das Spanische Parlament hat am letzten Montag einen Kredit beschlossen um den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu fördern. Für die Kanarischen Inseln bedeutet das, dass der öffentliche Busverkehr im nächsten Jahr kostenlos sein wird.
Verschwunden
Das Verschwinden eines 2 jährigen Kindes hat in Puntagorda zu einer großen Suchaktion geführt. Das Kleinkind wurde nach einer kalten Nacht in den frühen Morgenstunden lebend gefunden.
Der Vorfall hat in den Medien auch zu Kritik an den Eltern geführt, man konnte sich nicht vorstellen, wie ein Kleinkind stundenlang verschwinden kann und wahrscheinlich auch darum, weil es sich bei den Eltern um sogenannte "Hippys" handeln soll. Ein Journalist kritisierte auch, dass viele Personen die im Norden leben gar nicht korrekt gemeldet wären.
Wetter
Dieses bleibt bis ende Jahr eher schwachwindig und meist trocken bei Temperaturen die leicht unter dem Durchschnitt sind. Es kommt wieder etwas Calima auf, kühler Calima denn der Sand kommt eher aus nördlichen Richtungen.
Foto: Schnee am 24.12.2024, aus sozialen Medien, Autor leider unbekannt.
Ab 6. Januar 2024 werde ich X alias Twitter stilllegen. Ich möchte einem durchgeknallten Multibillionär keinen einzigen Cent mehr in seine Tasche füttern. Meinen Account werde ich nicht löschen, da die Vulkaneruption darauf dokumentiert ist.
Die Informationen, die ich bis anhin aktuell über Twitter publizierte, finden sich neu auf Bluesky. Mein Alias dort @efadi-lp.bsky.social.
Bluesky kann man auch als App auf dem Mobiltelefon installieren. Der Zugang benötigt nun keinen Einladungscode mehr. Funktionsumfang wie bei Twitter.